Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Kuppel Begriffsklärung aufgeführt Als Kuppel von
Böhmische Kappe

Als Kuppel (von lateinisch cupula „kleine Tonne“) oder Dom bezeichnet man in der Architektur Gewölbe mit einem zentralen Scheitelpunkt, die von wenigen bis hunderten Meter Spannweite seit 5000 Jahren eines der ausgefeiltesten Strukturelemente der Baukunst stellen. Sie erheben sich über einem kreisförmigen oder eckigen Grundriss. Die sphärisch geformten Raumabdeckungen werden durch Drehung eines Halbkreises, Ellipsen-, Parabel- oder Spitzbogens um eine Vertikalachse konstruiert. Allgemein handelt es sich um die halbkugel- oder glockenförmigen oberen Teile eines Raumes.
Übersicht
In der sakralen Baukunst leitet eine zylinderförmige, fensterdurchbrochene Tambour-Mauer zum Pendentif, den meistens aus vier bis acht Segmenten bestehenden Überleitungsmauern zum Gebäudegrundriss. Der ganze Umfang ihres Grundrisses dient als Widerlager. Systeme aus Halbbögen und Halbkuppeln leiten die Kräfte der bei nachmittelalterlichen Kuppeln bis über 65.000 Tonnen betragenden Gewichte nach unten. Seit der Renaissance war es die Einführung von Doppelschalen und seit dem Barock auch die Nutzung von Eisen oder Blei, die das Jahrhundertelang Maßstäbe setzende Bauwerk der Hagia Sophia mit ursprünglich 33 m Durchmesser nachzuahmen oder zu übertreffen half. Solche großen Kuppeln erforderten besondere Kenntnisse in Geometrie und Bauingenieurkunst, worin in der Antike die Schrift des Herons von Alexandria (Über Gewölbe) die theoretische Grundlage lieferte und, durch Anthemios von Tralleis und Isidor von Milet schöpferisch umgesetzt, eine klassische Lösung für ein völlig neues Paradigma christlicher Baukunst anbot. Im Wetteifer mit antiken Vorbildern stand der Kuppelbau der Renaissance, in der Leon Batista Alberti maßgebender Theoretiker sowie Filippo Brunelleschi, Bramante und Michelangelo schöpferische Umsetzer der Kuppeln im Dom zu Florenz und Petersdom und somit Vorbilder im Barock wurden. Eine weitere Paraphrasierung der Renaissance-Kuppel ist Christopher Wrens Kuppel der St Paul’s Cathedral, die wiederum als direkte neoklassizistische Übernahme in der Kuppel des Kapitols in Washington und auch in vielen weiteren Staaten als architektonischer Ausdruck politischer Repräsentation genommen wurde. In Deutschland und Österreich bildete nach dem Barock insbesondere der Historismus eine Zeit, in der repräsentative Bauwerke wie die Wiener Karlskirche, der Berliner Dom oder das Reichstagsgebäude als kuppelbekrönte Bauwerke dominante Motive in der visuellen Präsentation einer Stadt geworden sind.
Kuppeln können aus unterschiedlichsten Materialien gebaut sein, namentlich Stein, Ziegel, Beton, Holz, und unterschiedlichen Metallen. Die klassische Kuppel ist die aus keilförmigen Steinen zusammengesetzte Decke, die den teilweise oder ganz von Mauern umschlossenen Raum frei überspannt.
Kontinuierlich gekrümmte Kuppeln werden ingenieurmäßig zu den doppelt gekrümmten Schalen gezählt, segmentierte Kuppeln (Schirmkuppeln) zu den Faltwerken. Bei gemauerten Kuppeln werden die echten Kuppeln von Kragkuppeln als deren Vorläufern unterschieden. Bei Betonkuppeln ist diese Unterscheidung nicht möglich. Bei Verwendung zugfester Materialien wie Holz und Stahl in zugfesten Verbindungen entfallen Prinzipien des Mauerverbands völlig.
Bauformen
Neben dem Querschnitt bestimmt auch das Verhältnis zwischen (gedachtem) Kuppelgrundriss, dem „Fußkreis“, und Raumgrundriss die Form einer Kuppel. Kuppeln über einem rechteckigen Raum müssen entweder beschnitten oder ergänzt werden.
Formen des Kuppelgewölbes
- Die allgemeinste Form ist die Kuppel in Form einer Halbkugel. Alle durch ihr Zentrum gehenden senkrechten Schnitte sind Halbkreise und alle waagerechten Schnitte sind Kreise. Die im Prinzip ungegliederte Kuppelschale kann kassettiert sein.
- Haben die durch das Zentrum gehenden senkrechten Schnitte die Form eines Spitzbogens, so spricht man von einer Spitzkuppel.
- Haben die durch das Zentrum gehenden senkrechten Schnitte die Form eines Segmentbogens, so spricht man von einer Flachkuppel.
- Haben Grundriss und waagerechte Schnitte die Form eines regelmäßigen Vielecks, zumeist Oktogons, so wird eine solche Kuppel oft als Klostergewölbe bezeichnet. Jedes Segment eines solchen Klostergewölbes ist ein dreieckiger Ausschnitt eines Tonnengewölbes. Die Grenzen der Segmente können mit Gewölberippen unterlegt sein, müssen es aber nicht.
- Schirmkuppeln haben statt einer gleichmäßigen Krümmung Bauchungen in Form radiär verlaufender und sich zur Kuppelmitte hin keilförmig verjüngender Tonnengewölbe mit gekrümmten Scheiteln. Die Grenzen zwischen diesen Tonnen können einfache Grate sein, oder mit Rippen unterlegt.
- Als Sonderform einer Schirmkuppel können die Scheitel der Tonnengewölbe waagerecht verlaufen. Je nach Anzahl der Rippen sind diese dann senkrecht stehende Scheiben mit bogenförmiger Unterkante (oberes Turmgewölbe der Abtei Moissac), oder es ergibt sich eine vieleckige Variante eines Kreuzrippengewölbes.
- Als Faltkuppel wird eine Kuppel mit nach außen gewölbter, wie gefaltet wirkender Oberfläche bezeichnet.
Abstützung der Kuppelbasis
- Wenn der imaginäre Fußkreis der Kuppel die Ecken des Grundrisses berührt, wird die Schale von den Wänden senkrecht angeschnitten. Diese Form heißt Hängekuppel.
- Liegt der Fußkreis weiter außerhalb des tragenden quadratischen Gemäuers, so ergibt sich eine „Böhmische Kappe“, auch „Stutzkuppel“ oder „Platzlgewölbe“ genannt. Sie ist gleichermaßen Flachkuppel und Hängekuppel.
- Bei Pendentifkuppel und Trompenkuppel Ist der Fußkreis der Kuppel dem (quadratischen) Grundriss des tragenden Gemäuers eingeschrieben, so bilden die sie tragenden Mauern oder Bögen dessen Tangenten. Zwischen den Berührungs- und damit Auflagepunkten kann die Basis der Kuppel in unterschiedlicher Weise abgestützt sein; die Zwickel zwischen Fußkreis und stützendem Gemäuer können in unterschiedlicher Weise gewölbt sein:
- Haben die Zwickel Gewölbe in Form unvollständiger Hängekuppeln, nennt man eine solche „Hilfskuppel“ ein Pendentif, die Kuppelform danach Pendentifkuppel.
- Haben die Gewölbe in den Zwickeln die Form liegender Kegelhälften, so nennt man sie Trompen, die von ihnen gestützte Kuppel eine Trompenkuppel.
- Anstelle von Gewölben kann das Mauerwerk auch vorkragen, in der Form „türkischer Dreiecke“.
- Bei Pendentif- und Trompenkuppeln beginnt der runde oder polygonale Gebäudeteil nicht gleich mit der Kuppelbasis, sondern auf der Stützkonstruktion steht ein zylinderförmiges oder polygonales Element, Tambour genannt. Dadurch liegt die Kuppel höher. Oft ist ein Tambour mit Fenstern durchbrochen.
- Hängekuppel
- Böhmische Kappe
- Pendentifkuppel
- Pendentifkuppel mit Tambour
Belichtung
Da Kuppeln in vielen Fällen repräsentative Räume decken, wurden ihre Unterseiten oftmals aufwändig gestaltet, und es wurde für die Belichtung mit Tageslicht gesorgt.
- Eine Beleuchtungsmöglichkeit sind die schon erwähnten Fenster eines Tambours.
- Eine sehr alte Möglichkeit ist ein unverglastes Opaion „Auge“ am Scheitelpunkt der Kuppel, wie etwa im Pantheon in Rom. Es wird auch altgriechisch als Opaion und Lateinisch als Opaeum bezeichnet.
- Eine weitere Möglichkeit ist die Belichtung durch Öffnungen im unteren Bereich der Schale (z. B. Hagia Sophia).
- Später wurde oft ein durchfensterter Tambour zwischengeschaltet, wodurch die Kuppel zu schweben scheint.
- In Mittelalter und Neuzeit baute man zahlreiche Kuppeln mit Laternen: Über dem Scheitelauge errichtete man einen kleinen befensterten Tambour mit einer kleinen weiteren Kuppel.
Geschichte
Kragkuppeln
Vorformen der echten Kuppeln sind die seit dem 7. Jahrtausend v. Chr. im Vorderen Orient und im Mittelmeerraum entstandenen Tholosbauten (z. B. der jungsteinzeitliche Tholos von El Romeral bei Antequera (Andalusien), das um 1250 v. Chr. entstandene sogenannte Schatzhaus des Atreus in Mykene (Peloponnes) oder die sardischen Nuraghen, allen voran der Nuraghe Arrubiu). Zu erwähnen sind auch die zahlreichen kleinen Kraggewölbebauten aus Trockenmauerwerk, deren Ursprünge und historische Entwicklung noch weitgehend unklar sind.
Kragkuppeln haben (im Unterschied zu anderen Krag-Konstruktionen) durchaus schon Gewölbestatik, da sich die Steine jeder ringförmigen Steinlage gegenseitig abstützen. Sämtliche Tholosbauten haben einen runden Grundriss, so dass es beim Übergang vom Raum zur Kuppel keinerlei Anpassungsprobleme gab. Auch spätere Kragkuppeln über quadratischen oder oktogonalen Räumen ruhen niemals auf Trompen oder Pendentifs – der Übergang vom Raumgeviert zum Kuppelrund wird durch eine permanente Verdopplung der Unterkonstruktion bis hin zum 16- oder gar 32-Eck erreicht.
In der hinduistischen Architektur des Mittelalters (ca. 900 bis 1450) erlebten Kragkuppeln eine besondere Blütezeit. Insbesondere die Vorhallen (mandapas) hinduistischer und jainistischer Tempel wurden bis zu einer maximalen Weite von etwa 8 m von ihnen überspannt; hängende Schlusssteine (Abhänglinge) spielten dabei eine große Rolle.
Auch in der islamischen Architektur Indiens wurden zunächst Kragkuppeln gebaut; erst mit der Ankunft der Moguln (um 1526/7) änderte sich die Situation und es wurden nur noch „echte Kuppeln“ konstruiert.
In der hinduistischen Architektur kamen bei Tempelneubauten des 20. Jahrhunderts wieder Kragtechniken zum Einsatz.
Eine falsche weil monolithische Kuppel hat das um das Jahr 520/30 entstandene Mausoleum des Theoderich in Ravenna.
Echte Kuppeln
Antike
Die ältesten echten Kuppeln mit Keilsteinen stammen aus der Zeit der Etrusker, Höhepunkte erreichte der Kuppelbau in der römischen Antike mit der Rotunde im Pantheon in Rom (siehe Liste römischer Kuppeln). Auch die Rundsäle römischer Kaiserthermen waren regelmäßig mit Kuppeln gewölbt. Beim Pantheon wie bei den Bädern sind die Kuppeln allerdings aus Opus caementicium (Beton) gegossen (während die meisten Bögen aus Backstein gemauert waren), was die Unterscheidung zwischen „echt“ und „falsch“ erübrigt und den Abstand des Theoderich-Mausoleums vermindert. Über die architektonische Idee der unter Kaiser Justinian I. im byzantinischen Reich in Konstantinopel errichteten Zentralkirche des oströmischen Reiches der Hagia Sophia, eine freistehende Pendentifkuppel auf vier Jochen über quadratischen Zentralraum zu stellen, bekam die sakrale christliche Architektur ihr wegweisendes Vorbild. Die freistehende Kuppel der Hagia Sophia blieb nicht nur für die nächsten 900 Jahre die größte der Welt, ihre komplexe Geometrie, die sich nur im Grundriss, jedoch nicht aus der Betrachtung der einzelnen Bauglieder erschließt, erlaubte jedoch keine Wiederholung und blieb auch ohne Nachahmung. Die Kräfte der 33 m spannenden Kuppel wurden zwar ähnlich wie bei den in der Renaissance gebauten Kuppeln im Dom von Florenz und im Petersdom durch massige Pfeiler und Halbkuppeln abgefangen, jedoch wird in der Hagia Sophia diese massive Tektonik zur Stützung der riesigen Kuppel mittels „Vexierspiels zwischen der klaren Geometrie ihrer baulichen Struktur und deren gleichzeitiger visueller Entmaterialisierung durch ein flächiges Dekorationssystem“ versteckt. Die Kuppel der Hagia Sophia bildet das Zentrum eines gestreckten Hauptraums als Verschmelzung von Zentral- und Longitudinalraum. Sie hat somit nur im Westen und Osten Halbkuppeln, unter denen exzentrisch stehende Apsiden angeordnet sind. Im Süden und Norden wird die Kuppelmasse durch im Innenraum nicht in Erscheinung tretende Strebebögen nach außen abgeleitet, was bei den flankierenden zweistöckigen Seitenschiffen mit zwischen den Pfeilern eingestellten großen Säulen eine besondere Tiefe erforderte und dem Gesamtbau die kompakte Erscheinung eines symmetrisch konzipierten Zentralbaus verleiht. Auch im Inneren negiert die farbige Marmorverkleidung jegliche tektonischen Zusammenhänge, da es nur Horizontalstreifen, aber keine vertikalen Linien gibt. Die Hagia Sophia war so aus den Verschneidungen geometrischer Figuren und Konglomeraten aus einfachen Tonnen-, Kreuzgratgewölben mit eingeschnittenen Halbkugelschalen mit Hilfe zweidimensionaler Projektion kaum darstellbar. Der geometrischen Komplexität und der daraus resultierenden verwirrenden Raumwirkung ist es geschuldet, dass ihr Raumkonzept der Verschmelzung von Zentralraum und Basilika und die dafür notwendigen Geometrien der Kuppelkonstruktion in historischer Zeit nicht wiederholt werden konnten. Insbesondere auch, weil keine textliche Beschreibung zum Baukonzept überliefert wurde und jegliche Erklärungen somit rein aus dem Kontext des Gebäudes als einziger originären Quelle verfügbar waren. Das rein numerisch orientierte Vermessungswesen der Antike (geodaisia), dem ein umfassendes, von der griechischen Mathematik (logistike) entwickeltes System rationaler Zahlen zur Verfügung stand, bildete die Grundvoraussetzung zum Bau dieser Kuppel und stand späteren Generationen von Architekten nicht mehr zur Verfügung.
Mittelalterliches Europa
Die Kuppel bildete einen wesentlichen Grundtypus der frühchristlichen Kunst auch nördlich der Alpen, wo sie erstmals in der Krönungskirche der Deutschen Kaiser im Aachener Dom unter Karl dem Großen verwirklicht wurde. Seit dem Mittelalter erhielten nahezu alle Kuppeln eine Mittenüberhöhung in Form einer Laterne oder eines ‚Kugelstabes‘ (jamur).
In der Byzantinischen Architektur bildete das eingeschriebene Kreuz mit Kuppel über dem Naos den vorherrschenden Bautyp, der in den orthodoxen Ländern Europas stilbildend blieb. Aus dem Vorbild der Palastkirche Konstantinopels, Nea Ekklesia, leiteten sich die seit dem zehnten Jahrhundert gebauten byzantinischen Fünfkuppelkirchen als Vierstützenbau mit Tonnenkreuz, welches die Kuppel trägt und vier Säulen bzw. Pfeilern ab. Über direkte Bauvorbilder Konstantinopels und Thessalonikis verbreitete sie sich auch in den Ländern des Balkans und Russlands. Insbesondere wurde in der Bischofskirche im Kloster Gračanica eine stärkere vertikale Akzentuierung durch elongierte Tamboure erreicht.
Der mittelalterliche Kirchenbau im katholischen Europa bevorzugte den (kreuz- oder tonnengewölbten) Longitudinal- vor dem Zentralbau und gab der Kuppelarchitektur – abgesehen von einigen wenigen Bauten im Südwesten Frankreichs (Kathedrale von Périgueux, Abteikirche von Souillac u. a.) – nur über der Vierung gewisse Entfaltungsmöglichkeiten. Der kuppelgewölbte Zentralbau hielt sich aber beim Bautypus des Baptisteriums, bei den Nachbildungen der Grabeskirche in Jerusalem und bei Sonderfällen wie der Pfalzkapelle in Aachen und ihren Nachfolgebauten. Bedeutende Kuppelbauten des Mittelalters sind die Baptisterien von Parma (1196–1270), Cremona (ab 1176) und Florenz (11./12. Jahrhundert, größter Kuppelbau des Mittelalters, Durchmesser 25,60 m), allesamt über polygonalem Grundriss. Das Baptisterium von Pisa (ab 1152) wurde mit einem Kegelgewölbe (ursprünglich mit offener Spitze) gedeckt, einer Sonderform. Die byzantinischen Kreuzkuppelkirchen setzten die Tradition der Kuppelwölbung fort, was sich in San Marco in Venedig spiegelt, von wo offenbar Anregungen für die kuppelgewölbten Kirchen des Périgord (Périgueux, Angoulême etc.) ausgingen.
Brunelleschis Kuppel des Doms von Florenz (1420–36, Durchmesser 45,52 m) markiert einen technischen Durchbruch und eine neue Dimension der Wölbkunst. Sie ist als doppelschalige Ziegelkuppel nach dem Vorbild des Markusdoms ausgeführt, ohne jedoch dessen Bauchung zu übernehmen. Zudem ist sie in allen Ebenen achteckig und damit streng genommen ein Klostergewölbe. Mit dem neuen Stil der Renaissance wird der Zentralbau und die monumentale Vierungskuppel mit Tambour zum neuen Ideal. Michelangelos Petersdom in Rom wirkt bis weit in das Barock hinein als Vorbild. Oft liegt nun die nach außen sichtbare Kuppel deutlich höher als die Innenraumkuppel.
Besonders im 18. und 19. Jahrhundert erhielten auch Profanbauten, vor allem Regierungsgebäude Kuppeln, wie der Reichstag in Berlin oder das Kapitol in Washington.
Islam
In der islamischen Architektur orientierte sich der Kuppelbau zunächst an antiken und byzantinischen Vorbildern, erreichte aber im Lauf der Zeit eine große Formenvielfalt und strahlte hier und da wohl auch wieder auf das Abendland aus.
Ein frühes bedeutendes Werk ist der Felsendom in Jerusalem.
Nach der Eroberung Konstantinopels wurde die Hagia Sophia zum Prototyp der osmanischen Moschee. und der Kuppelbau erreichte eine große Formenvielfalt: Das Spektrum reicht von kleinen Rippenkuppeln (Mezquita-Catedral de Córdoba; El Cristo de la Luz, Toledo) über Kuppeln in byzantinischer Tradition (Felsendom, Jerusalem) bis hin zu den zweischaligen Kuppeln der Mogul-Architektur Indiens (Humayun-Mausoleum, Delhi oder Taj Mahal, Agra).
Eine reizvolle Besonderheit stellen die maßwerkartig durchbrochenen Kuppeln dreier merinidischer Moscheen dar, die das Joch vor der Mihrab-Nische in den Moscheebauten von Tlemcen, Taza und Fès-el-Jedid überspannen – leider existieren nur ältere Fotos.
timuridischen Gur-Emir-Mausoleums (um 1405) in Samarqand
Bedeutende echte Kuppelbauten
- siehe auch Liste der größten Kuppeln ihrer Zeit
In der Reihenfolge ihrer Errichtung:
Baujahr | Bauwerk | Ort | Durchmesser | Ergänzungen |
---|---|---|---|---|
um 50 v. Chr. | sog. Merkurtempel (eigentlich Teil einer Therme) | Baiae, Italien | 21,50 m | |
125 n. Chr. | Pantheon | Rom, Italien | 43,3 m | |
547 | San Vitale | Ravenna, Italien | 16 m | |
563 | Hagia Sophia | Istanbul, Türkei | 31 m | Erste große Pendentifkuppel über vier Jochen, ursprünglich 33 m. |
ca. 700 | Felsendom | Jerusalem, Israel | 21 m | |
1067/68 und 1093 | Charagan-Zwillingsgrabtürme | Qasvin, Iran | ||
1227 | St. Gereon | Köln, Deutschland | 21–16,90 m | |
1367 | Jama Masjid | Gulbarga, Indien | 15–16 m | |
1405 | Gur-Emir-Mausoleum | Samarqand, Usbekistan | 15 m | Erste aus Ziegelsteinen gemauerte und mit Kacheln verkleidete zweischalige und gebauchte Kuppel der Architekturgeschichte |
1434 | Santa Maria del Fiore | Florenz, Italien | 43–45 m | |
1557 | Süleymaniye-Moschee | Istanbul, Türkei | 27,25 m | |
1575 | Selimiye-Moschee | Edirne, Türkei | 31,3 m | |
1593 | Petersdom | Rom, Italien | 42,34 m | |
1616 | Sultan-Ahmed-Moschee | Istanbul, Türkei | 23,5 m | |
1648 | Taj Mahal | Agra, Indien | 17,7 m | Kuppel aus Ziegelsteinen mit Verkleidung aus weißen Marmorplatten |
1659 | Gol Gumbaz | Bijapur, Indien | 37,9 m | |
1708 | St Paul’s Cathedral | London, England | 30,8 m | Christopher Wrens 111,3 m hohe Kuppel wiegt etwa 65.000 Tonnen und besteht aus drei Schalen |
1737 | Karlskirche | Wien, Österreich | 25 m | |
1743 | Frauenkirche | Dresden, Deutschland | 26,15 m | 2005 fertiggestellte Rekonstruktion |
1781 | Dom St. Blasius | Schwarzwald | 36 m | |
1841 | Isaakskathedrale | Sankt Petersburg, Russland | 26 m | Höhe 101,5 m |
1843 | St. Nikolai | Potsdam, Deutschland | 24 m | Höhe 13 m; Tambour-Höhe 28 m; insges. 77 m |
1863 | Kapitol | Washington, USA | 29 m | |
1871 | Rotunda Santa Marija Assunta | Mosta, Malta | 39 m | |
1894 | Frederiks Kirke (Marmorkirche) | Kopenhagen, Dänemark | 31 m | |
1913 | Jahrhunderthalle | Breslau, Polen | 65 m | |
1913 | Betonhalle | Leipzig, Deutschland | 32 m | |
1920 | Erstes Goetheanum | Dornach, Schweiz | 12 + 17 m | Doppelkuppel, ganz aus Holz (abgebrannt) |
1926 | Planetarium Jena | Jena, Deutschland | 25 m | |
1929 | Markthalle Basel | Basel, Schweiz | 60 m | |
1929 | Großmarkthalle | Leipzig, Deutschland | 66 m | |
1963 | Jahrhunderthalle | Frankfurt am Main, Deutschland | 86 m | |
1975 | Louisiana Superdome | New Orleans, Louisiana, USA | 207,3 m | |
1978 | Rotunda von Xewkija | Xewkija, Malta | 27 m | |
1989 | Stockholm Globe Arena | Stockholm, Schweden | 110 m | |
1989 | Dom des Heiligen Sava | Belgrad, Jugoslawien | 30,5 m | Mit 4000 t ist sie die schwerste Kuppel, die per Lift-Slab Anlage auf 40 m Höhe geschoben wurde |
2000 | Eden Project | Cornwall, England | 125 m |
Durch die Verwendung von Stahlbeton und Stahlgerüsten können moderne Kuppeln (Schalentragwerke) in weit kühneren Formen und mit größerer Spannweite gebaut werden als Stein- oder Ziegelkonstruktionen. Richard Buckminster Fuller konstruierte Geodätische Kuppeln in Leichtbauweise.
Kuppelbau
Wie nubische Gewölbe können Gewölbe zunächst ohne Lehrgerüst errichtet werden. Je nach Art der verwendeten Steine reicht die Klebkraft des Mörtels ab einem bestimmten Punkt nicht mehr aus, um die versetzen Steine in der immer steiler verlaufenden Lagerfuge festzuhalten. Als Abhilfe können leichtere oder flachere Steine, ein besser klebender Mörtel oder ein großer zentraler Schlussstein verwendet werden, der die verbleibende Öffnung überdeckt. Als Hilfsmittel werden auch Klammern verwendet, die über den soeben vermauerten Stein an Ort und Stelle halten, bis der Mörtel abgebunden hat. An einem Drahtbügel kann etwa ein Seil und ein Gewicht befestigt werden, die so über die Kante des Gewölbes gelegt werden, dass sie den Stein nach außen gegen die bereits vermauerten Steinreihen ziehen.
An der TU Wien, Institut für Tragkonstruktionen wurde eine Baumethode namens „Pneumatic Forming of Hardened Concrete (PFHC)“ entwickelt, bei der die aufwendige gewölbte Einrüstung zur Formgebung einer Stahlbetonkuppel ersetzt wird. Auf einer Ebene wird dabei eine Stahlbetonplatte mit keilförmigen Aussparungen gegossen. Ihre Elemente werden durch Aufblasen einer pneumatischen Membran hochgewölbt und durch Anspannen eines rundum verlaufenden Zugseils durch hydraulische Pressen unter Ausbildung einer Kuppel dicht aneinandergefügt, die durch Aufbringen einer weiteren Betonlage verstärkt und versteift werden kann.
Auch monolithische Kuppeln werden häufig mithilfe von aufblasbaren Stützstrukturen hergestellt.
Sonderformen
Überdachungen, wie die des The O₂ (ehemals Millennium Dome) in London, die aus einer von außen mit Stahlseilen getragenen Glasfasermembran besteht, haben zwar oft Kuppelform, sind aber keine Kuppeln, da sie nicht selbsttragend sind, sondern – mit Zirkuszelten vergleichbar – von Stützen in ihrer Form gehalten werden.
Traglufthallen und können sich kuppelförmig aufwölben, ihre zugfeste Membran wird jedoch vom Luft(über)druck des Innenraums und Zugspannungen in der Membran getragen.
Umgedrehte, hängende Kuppeln folgen der Katenoide und können als dünne Membran hergestellt werden, da nur Zugkräfte auftreten. Beispiele sind Antennen für die Radioastronomie aus Stahlseil-Netz und Trampoline aus gewebter Kunstfaser.
Siehe auch
- Liste römischer Kuppeln
- Liste der größten Kuppeln ihrer Zeit
Weblinks
- Beatrice Härig: Von der Faszination der Kuppeln als Bauelement. Die Schwerelosigkeit der Steine. In: monumente-online.de. Monumente, Dezember 2014 .
Literatur
- Oscar Schneider: Kampf um die Kuppel. Baukunst in der Demokratie. Bouvier Verlag, Bonn 2006, ISBN 3-416-03076-1.
- Ananda Kentish Coomaraswamy: Symbolism of the Dome. Delhi 1938.
Einzelnachweise
- Beatrice Härig: Von der Faszination der Kuppeln als Bauelement. Die Schwerelosigkeit der Steine. In: monumente-online.de. Monumente, Dezember 2014, abgerufen am 10. September 2020.
- St. Paul’s Cathedral St. Paul’s Cathedral - Climb the Doe
- Helge Svenshon: Das Bauwerk als „aistheton soma“. Eine Neuinterpretation der Hagia Sophia im Spiegel antiker Vermessungslehre und angewandter Mathematik. In: Falko Daim, Jörg Drauschke (Hrsg.): Byzanz – Das Römerreich im Mittelalter (= Monographien des Römisch-Germanischen Zentralmuseums. Band 84, Teil 2, 1 Schauplätze). Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Mainz 2010, ISBN 978-3-88467-154-2, S. 59–95, hier S. 63–64 (PDF auf tu-darmstadt.de).
- Jörg Lauster: Warum gibt es Kirchen? Rom – Jerusalem – Konstantinopel. In: Thomas Erne (Hrsg.): Kirchenbau. Vanderoeck & Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-56852-1, 23–33.
- Hans Staub: Die Geschichte der Bauingenierukunst: ein Überblick von der Antike bis in die Neuzeit. Springer, 2013, ISBN 978-3-0348-4109-2, S. 114.
- (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Burgendaten.de – Böhmische Kappe, abgerufen am 30. Juni 2011.
- Helge Svenshon 2010.
- Jörg Lauster: Warum gibt es Kirchen? Rom – Jerusalem – Konstantinopel. In: Thomas Erne (Hrsg.): Kirchenbau. Vanderoeck & Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-56852-1, S. 23–33, hier S. 30–31.
- Helge Svenshon 2010, S. 59.
- Helge Svenshon 2010, S. 63.
- Heinz Otto Lamprecht: Opus Caementitium, Römisch-germanisches Museum Köln, Beton Verlag, 5. Auflage, Düsseldorf 1996, ISBN 3-7640-0350-2, S. 129.
- Helge Svenshon 2010, S. 86 und 88.
- St. Paul’s Cathedral - Visit the Dome
- deutsche bauzeitung: Ingenieurporträt Franz Dischinger, S. 70 ( vom 27. September 2007 im Internet Archive) (PDF; 1,2 MB).
- Großmarkthalle Leipzig. In: Structurae, abgerufen am 7. April 2008.
- Lift-Slab Method Dom des Heiligen Sava
- Abbildung vom Bau einer Kleinbiogasanlage für kenianische Bauern bei atmosfair.de (abgerufen am 13. Januar 2021)
- Wie man eine 80t schwere Betonschale aufbläst. TU Wien (abgerufen am 13. Januar 2021)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Böhmische Kappe, Was ist Böhmische Kappe? Was bedeutet Böhmische Kappe?
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Kuppel Begriffsklarung aufgefuhrt Als Kuppel von lateinisch cupula kleine Tonne oder Dom bezeichnet man in der Architektur Gewolbe mit einem zentralen Scheitelpunkt die von wenigen bis hunderten Meter Spannweite seit 5000 Jahren eines der ausgefeiltesten Strukturelemente der Baukunst stellen Sie erheben sich uber einem kreisformigen oder eckigen Grundriss Die spharisch geformten Raumabdeckungen werden durch Drehung eines Halbkreises Ellipsen Parabel oder Spitzbogens um eine Vertikalachse konstruiert Allgemein handelt es sich um die halbkugel oder glockenformigen oberen Teile eines Raumes Hagia Sophia spat antike Pendentif kuppel 31 m urspr 33 m 537 vollendet 989 und 1346 Wieder auf bau nach Teileinsturzen vielfaches VorbildDie gebauchte Kuppel des Taj Mahal in Agra lasst sich von persischen Vorbildern ableitenTambourkuppel an St Nikolai am Alten Markt Potsdam 24 m 1843 1850UbersichtIn der sakralen Baukunst leitet eine zylinderformige fensterdurchbrochene Tambour Mauer zum Pendentif den meistens aus vier bis acht Segmenten bestehenden Uberleitungsmauern zum Gebaudegrundriss Der ganze Umfang ihres Grundrisses dient als Widerlager Systeme aus Halbbogen und Halbkuppeln leiten die Krafte der bei nachmittelalterlichen Kuppeln bis uber 65 000 Tonnen betragenden Gewichte nach unten Seit der Renaissance war es die Einfuhrung von Doppelschalen und seit dem Barock auch die Nutzung von Eisen oder Blei die das Jahrhundertelang Massstabe setzende Bauwerk der Hagia Sophia mit ursprunglich 33 m Durchmesser nachzuahmen oder zu ubertreffen half Solche grossen Kuppeln erforderten besondere Kenntnisse in Geometrie und Bauingenieurkunst worin in der Antike die Schrift des Herons von Alexandria Uber Gewolbe die theoretische Grundlage lieferte und durch Anthemios von Tralleis und Isidor von Milet schopferisch umgesetzt eine klassische Losung fur ein vollig neues Paradigma christlicher Baukunst anbot Im Wetteifer mit antiken Vorbildern stand der Kuppelbau der Renaissance in der Leon Batista Alberti massgebender Theoretiker sowie Filippo Brunelleschi Bramante und Michelangelo schopferische Umsetzer der Kuppeln im Dom zu Florenz und Petersdom und somit Vorbilder im Barock wurden Eine weitere Paraphrasierung der Renaissance Kuppel ist Christopher Wrens Kuppel der St Paul s Cathedral die wiederum als direkte neoklassizistische Ubernahme in der Kuppel des Kapitols in Washington und auch in vielen weiteren Staaten als architektonischer Ausdruck politischer Reprasentation genommen wurde In Deutschland und Osterreich bildete nach dem Barock insbesondere der Historismus eine Zeit in der reprasentative Bauwerke wie die Wiener Karlskirche der Berliner Dom oder das Reichstagsgebaude als kuppelbekronte Bauwerke dominante Motive in der visuellen Prasentation einer Stadt geworden sind Kuppeln konnen aus unterschiedlichsten Materialien gebaut sein namentlich Stein Ziegel Beton Holz und unterschiedlichen Metallen Die klassische Kuppel ist die aus keilformigen Steinen zusammengesetzte Decke die den teilweise oder ganz von Mauern umschlossenen Raum frei uberspannt Kontinuierlich gekrummte Kuppeln werden ingenieurmassig zu den doppelt gekrummten Schalen gezahlt segmentierte Kuppeln Schirmkuppeln zu den Faltwerken Bei gemauerten Kuppeln werden die echten Kuppeln von Kragkuppeln als deren Vorlaufern unterschieden Bei Betonkuppeln ist diese Unterscheidung nicht moglich Bei Verwendung zugfester Materialien wie Holz und Stahl in zugfesten Verbindungen entfallen Prinzipien des Mauerverbands vollig BauformenAufriss einer Pendentifkuppel mit Tambour Dom des Heiligen Sava erbaut 1926 2018 Neben dem Querschnitt bestimmt auch das Verhaltnis zwischen gedachtem Kuppelgrundriss dem Fusskreis und Raumgrundriss die Form einer Kuppel Kuppeln uber einem rechteckigen Raum mussen entweder beschnitten oder erganzt werden Formen des Kuppelgewolbes Die allgemeinste Form ist die Kuppel in Form einer Halbkugel Alle durch ihr Zentrum gehenden senkrechten Schnitte sind Halbkreise und alle waagerechten Schnitte sind Kreise Die im Prinzip ungegliederte Kuppelschale kann kassettiert sein Haben die durch das Zentrum gehenden senkrechten Schnitte die Form eines Spitzbogens so spricht man von einer Spitzkuppel Haben die durch das Zentrum gehenden senkrechten Schnitte die Form eines Segmentbogens so spricht man von einer Flachkuppel Haben Grundriss und waagerechte Schnitte die Form eines regelmassigen Vielecks zumeist Oktogons so wird eine solche Kuppel oft als Klostergewolbe bezeichnet Jedes Segment eines solchen Klostergewolbes ist ein dreieckiger Ausschnitt eines Tonnengewolbes Die Grenzen der Segmente konnen mit Gewolberippen unterlegt sein mussen es aber nicht Schirmkuppeln haben statt einer gleichmassigen Krummung Bauchungen in Form radiar verlaufender und sich zur Kuppelmitte hin keilformig verjungender Tonnengewolbe mit gekrummten Scheiteln Die Grenzen zwischen diesen Tonnen konnen einfache Grate sein oder mit Rippen unterlegt Als Sonderform einer Schirmkuppel konnen die Scheitel der Tonnengewolbe waagerecht verlaufen Je nach Anzahl der Rippen sind diese dann senkrecht stehende Scheiben mit bogenformiger Unterkante oberes Turmgewolbe der Abtei Moissac oder es ergibt sich eine vieleckige Variante eines Kreuzrippengewolbes Als Faltkuppel wird eine Kuppel mit nach aussen gewolbter wie gefaltet wirkender Oberflache bezeichnet Abstutzung der Kuppelbasis Wenn der imaginare Fusskreis der Kuppel die Ecken des Grundrisses beruhrt wird die Schale von den Wanden senkrecht angeschnitten Diese Form heisst Hangekuppel Liegt der Fusskreis weiter ausserhalb des tragenden quadratischen Gemauers so ergibt sich eine Bohmische Kappe auch Stutzkuppel oder Platzlgewolbe genannt Sie ist gleichermassen Flachkuppel und Hangekuppel Bei Pendentifkuppel und Trompenkuppel Ist der Fusskreis der Kuppel dem quadratischen Grundriss des tragenden Gemauers eingeschrieben so bilden die sie tragenden Mauern oder Bogen dessen Tangenten Zwischen den Beruhrungs und damit Auflagepunkten kann die Basis der Kuppel in unterschiedlicher Weise abgestutzt sein die Zwickel zwischen Fusskreis und stutzendem Gemauer konnen in unterschiedlicher Weise gewolbt sein Haben die Zwickel Gewolbe in Form unvollstandiger Hangekuppeln nennt man eine solche Hilfskuppel ein Pendentif die Kuppelform danach Pendentifkuppel Haben die Gewolbe in den Zwickeln die Form liegender Kegelhalften so nennt man sie Trompen die von ihnen gestutzte Kuppel eine Trompenkuppel Anstelle von Gewolben kann das Mauerwerk auch vorkragen in der Form turkischer Dreiecke Bei Pendentif und Trompenkuppeln beginnt der runde oder polygonale Gebaudeteil nicht gleich mit der Kuppelbasis sondern auf der Stutzkonstruktion steht ein zylinderformiges oder polygonales Element Tambour genannt Dadurch liegt die Kuppel hoher Oft ist ein Tambour mit Fenstern durchbrochen Hangekuppel Bohmische Kappe Pendentifkuppel Pendentifkuppel mit TambourBelichtung Da Kuppeln in vielen Fallen reprasentative Raume decken wurden ihre Unterseiten oftmals aufwandig gestaltet und es wurde fur die Belichtung mit Tageslicht gesorgt Eine Beleuchtungsmoglichkeit sind die schon erwahnten Fenster eines Tambours Eine sehr alte Moglichkeit ist ein unverglastes Opaion Auge am Scheitelpunkt der Kuppel wie etwa im Pantheon in Rom Es wird auch altgriechisch als Opaion und Lateinisch als Opaeum bezeichnet Eine weitere Moglichkeit ist die Belichtung durch Offnungen im unteren Bereich der Schale z B Hagia Sophia Spater wurde oft ein durchfensterter Tambour zwischengeschaltet wodurch die Kuppel zu schweben scheint In Mittelalter und Neuzeit baute man zahlreiche Kuppeln mit Laternen Uber dem Scheitelauge errichtete man einen kleinen befensterten Tambour mit einer kleinen weiteren Kuppel GeschichteKragkuppel im Schatzhaus des Atreus Mykene ca 14 60 m um 1250 v Chr Kragkuppeln Kragkuppel im Tholos von El Romeral Andalusien ca 5 20 m um 2500 v Chr lKragkuppel im Adinath Tempel von Ranakpur Rajasthan ca 7 50 m um 1450 n Chr Vorformen der echten Kuppeln sind die seit dem 7 Jahrtausend v Chr im Vorderen Orient und im Mittelmeerraum entstandenen Tholosbauten z B der jungsteinzeitliche Tholos von El Romeral bei Antequera Andalusien das um 1250 v Chr entstandene sogenannte Schatzhaus des Atreus in Mykene Peloponnes oder die sardischen Nuraghen allen voran der Nuraghe Arrubiu Zu erwahnen sind auch die zahlreichen kleinen Kraggewolbebauten aus Trockenmauerwerk deren Ursprunge und historische Entwicklung noch weitgehend unklar sind Kragkuppeln haben im Unterschied zu anderen Krag Konstruktionen durchaus schon Gewolbestatik da sich die Steine jeder ringformigen Steinlage gegenseitig abstutzen Samtliche Tholosbauten haben einen runden Grundriss so dass es beim Ubergang vom Raum zur Kuppel keinerlei Anpassungsprobleme gab Auch spatere Kragkuppeln uber quadratischen oder oktogonalen Raumen ruhen niemals auf Trompen oder Pendentifs der Ubergang vom Raumgeviert zum Kuppelrund wird durch eine permanente Verdopplung der Unterkonstruktion bis hin zum 16 oder gar 32 Eck erreicht In der hinduistischen Architektur des Mittelalters ca 900 bis 1450 erlebten Kragkuppeln eine besondere Blutezeit Insbesondere die Vorhallen mandapas hinduistischer und jainistischer Tempel wurden bis zu einer maximalen Weite von etwa 8 m von ihnen uberspannt hangende Schlusssteine Abhanglinge spielten dabei eine grosse Rolle Auch in der islamischen Architektur Indiens wurden zunachst Kragkuppeln gebaut erst mit der Ankunft der Moguln um 1526 7 anderte sich die Situation und es wurden nur noch echte Kuppeln konstruiert In der hinduistischen Architektur kamen bei Tempelneubauten des 20 Jahrhunderts wieder Kragtechniken zum Einsatz Eine falsche weil monolithische Kuppel hat das um das Jahr 520 30 entstandene Mausoleum des Theoderich in Ravenna Echte Kuppeln Antike Pantheon Rom 43 3 m um 120 n Chr Caracalla Thermen Apsis mit Halbkuppel aus Beton Die altesten echten Kuppeln mit Keilsteinen stammen aus der Zeit der Etrusker Hohepunkte erreichte der Kuppelbau in der romischen Antike mit der Rotunde im Pantheon in Rom siehe Liste romischer Kuppeln Auch die Rundsale romischer Kaiserthermen waren regelmassig mit Kuppeln gewolbt Beim Pantheon wie bei den Badern sind die Kuppeln allerdings aus Opus caementicium Beton gegossen wahrend die meisten Bogen aus Backstein gemauert waren was die Unterscheidung zwischen echt und falsch erubrigt und den Abstand des Theoderich Mausoleums vermindert Uber die architektonische Idee der unter Kaiser Justinian I im byzantinischen Reich in Konstantinopel errichteten Zentralkirche des ostromischen Reiches der Hagia Sophia eine freistehende Pendentifkuppel auf vier Jochen uber quadratischen Zentralraum zu stellen bekam die sakrale christliche Architektur ihr wegweisendes Vorbild Die freistehende Kuppel der Hagia Sophia blieb nicht nur fur die nachsten 900 Jahre die grosste der Welt ihre komplexe Geometrie die sich nur im Grundriss jedoch nicht aus der Betrachtung der einzelnen Bauglieder erschliesst erlaubte jedoch keine Wiederholung und blieb auch ohne Nachahmung Die Krafte der 33 m spannenden Kuppel wurden zwar ahnlich wie bei den in der Renaissance gebauten Kuppeln im Dom von Florenz und im Petersdom durch massige Pfeiler und Halbkuppeln abgefangen jedoch wird in der Hagia Sophia diese massive Tektonik zur Stutzung der riesigen Kuppel mittels Vexierspiels zwischen der klaren Geometrie ihrer baulichen Struktur und deren gleichzeitiger visueller Entmaterialisierung durch ein flachiges Dekorationssystem versteckt Die Kuppel der Hagia Sophia bildet das Zentrum eines gestreckten Hauptraums als Verschmelzung von Zentral und Longitudinalraum Sie hat somit nur im Westen und Osten Halbkuppeln unter denen exzentrisch stehende Apsiden angeordnet sind Im Suden und Norden wird die Kuppelmasse durch im Innenraum nicht in Erscheinung tretende Strebebogen nach aussen abgeleitet was bei den flankierenden zweistockigen Seitenschiffen mit zwischen den Pfeilern eingestellten grossen Saulen eine besondere Tiefe erforderte und dem Gesamtbau die kompakte Erscheinung eines symmetrisch konzipierten Zentralbaus verleiht Auch im Inneren negiert die farbige Marmorverkleidung jegliche tektonischen Zusammenhange da es nur Horizontalstreifen aber keine vertikalen Linien gibt Die Hagia Sophia war so aus den Verschneidungen geometrischer Figuren und Konglomeraten aus einfachen Tonnen Kreuzgratgewolben mit eingeschnittenen Halbkugelschalen mit Hilfe zweidimensionaler Projektion kaum darstellbar Der geometrischen Komplexitat und der daraus resultierenden verwirrenden Raumwirkung ist es geschuldet dass ihr Raumkonzept der Verschmelzung von Zentralraum und Basilika und die dafur notwendigen Geometrien der Kuppelkonstruktion in historischer Zeit nicht wiederholt werden konnten Insbesondere auch weil keine textliche Beschreibung zum Baukonzept uberliefert wurde und jegliche Erklarungen somit rein aus dem Kontext des Gebaudes als einziger originaren Quelle verfugbar waren Das rein numerisch orientierte Vermessungswesen der Antike geodaisia dem ein umfassendes von der griechischen Mathematik logistike entwickeltes System rationaler Zahlen zur Verfugung stand bildete die Grundvoraussetzung zum Bau dieser Kuppel und stand spateren Generationen von Architekten nicht mehr zur Verfugung vergrossern und Informationen zum Bild anzeigenVergleich der flachen Kuppel der Hagia Sophia mit einer aus ihren Massen abgeleiteten im Dom des Heiligen Sava Neben der hoheren doppelschaligen Kalotte hat die spater errichtete auch einen Tambour Mittelalterliches Europa Istanbul ehem Pantokratorkloster 1 Halfte 12 Jh Grabeskirche Byzantinischer Kaiser Vier durch eine Vorhalle verbundene KirchenByzantinische Funfkuppelkirche Kloster Gracanica 14 Jh KosovoDom von Florenz Kuppel um 1430 43 45 m Die Kuppel bildete einen wesentlichen Grundtypus der fruhchristlichen Kunst auch nordlich der Alpen wo sie erstmals in der Kronungskirche der Deutschen Kaiser im Aachener Dom unter Karl dem Grossen verwirklicht wurde Seit dem Mittelalter erhielten nahezu alle Kuppeln eine Mittenuberhohung in Form einer Laterne oder eines Kugelstabes jamur In der Byzantinischen Architektur bildete das eingeschriebene Kreuz mit Kuppel uber dem Naos den vorherrschenden Bautyp der in den orthodoxen Landern Europas stilbildend blieb Aus dem Vorbild der Palastkirche Konstantinopels Nea Ekklesia leiteten sich die seit dem zehnten Jahrhundert gebauten byzantinischen Funfkuppelkirchen als Vierstutzenbau mit Tonnenkreuz welches die Kuppel tragt und vier Saulen bzw Pfeilern ab Uber direkte Bauvorbilder Konstantinopels und Thessalonikis verbreitete sie sich auch in den Landern des Balkans und Russlands Insbesondere wurde in der Bischofskirche im Kloster Gracanica eine starkere vertikale Akzentuierung durch elongierte Tamboure erreicht Der mittelalterliche Kirchenbau im katholischen Europa bevorzugte den kreuz oder tonnengewolbten Longitudinal vor dem Zentralbau und gab der Kuppelarchitektur abgesehen von einigen wenigen Bauten im Sudwesten Frankreichs Kathedrale von Perigueux Abteikirche von Souillac u a nur uber der Vierung gewisse Entfaltungsmoglichkeiten Der kuppelgewolbte Zentralbau hielt sich aber beim Bautypus des Baptisteriums bei den Nachbildungen der Grabeskirche in Jerusalem und bei Sonderfallen wie der Pfalzkapelle in Aachen und ihren Nachfolgebauten Bedeutende Kuppelbauten des Mittelalters sind die Baptisterien von Parma 1196 1270 Cremona ab 1176 und Florenz 11 12 Jahrhundert grosster Kuppelbau des Mittelalters Durchmesser 25 60 m allesamt uber polygonalem Grundriss Das Baptisterium von Pisa ab 1152 wurde mit einem Kegelgewolbe ursprunglich mit offener Spitze gedeckt einer Sonderform Die byzantinischen Kreuzkuppelkirchen setzten die Tradition der Kuppelwolbung fort was sich in San Marco in Venedig spiegelt von wo offenbar Anregungen fur die kuppelgewolbten Kirchen des Perigord Perigueux Angouleme etc ausgingen Brunelleschis Kuppel des Doms von Florenz 1420 36 Durchmesser 45 52 m markiert einen technischen Durchbruch und eine neue Dimension der Wolbkunst Sie ist als doppelschalige Ziegelkuppel nach dem Vorbild des Markusdoms ausgefuhrt ohne jedoch dessen Bauchung zu ubernehmen Zudem ist sie in allen Ebenen achteckig und damit streng genommen ein Klostergewolbe Mit dem neuen Stil der Renaissance wird der Zentralbau und die monumentale Vierungskuppel mit Tambour zum neuen Ideal Michelangelos Petersdom in Rom wirkt bis weit in das Barock hinein als Vorbild Oft liegt nun die nach aussen sichtbare Kuppel deutlich hoher als die Innenraumkuppel Besonders im 18 und 19 Jahrhundert erhielten auch Profanbauten vor allem Regierungsgebaude Kuppeln wie der Reichstag in Berlin oder das Kapitol in Washington Islam Kairouan Tunesien Kuppel uber der Mihrab der Grossen Moschee 9 Jh In der islamischen Architektur orientierte sich der Kuppelbau zunachst an antiken und byzantinischen Vorbildern erreichte aber im Lauf der Zeit eine grosse Formenvielfalt und strahlte hier und da wohl auch wieder auf das Abendland aus Ein fruhes bedeutendes Werk ist der Felsendom in Jerusalem Nach der Eroberung Konstantinopels wurde die Hagia Sophia zum Prototyp der osmanischen Moschee und der Kuppelbau erreichte eine grosse Formenvielfalt Das Spektrum reicht von kleinen Rippenkuppeln Mezquita Catedral de Cordoba El Cristo de la Luz Toledo uber Kuppeln in byzantinischer Tradition Felsendom Jerusalem bis hin zu den zweischaligen Kuppeln der Mogul Architektur Indiens Humayun Mausoleum Delhi oder Taj Mahal Agra Eine reizvolle Besonderheit stellen die masswerkartig durchbrochenen Kuppeln dreier merinidischer Moscheen dar die das Joch vor der Mihrab Nische in den Moscheebauten von Tlemcen Taza und Fes el Jedid uberspannen leider existieren nur altere Fotos timuridischen Gur Emir Mausoleums um 1405 in SamarqandBedeutende echte KuppelbautenDresdner Frauenkirche 26 15 m 1726 bis 1743 1945 zerstort Wiederaufbau 1994 2005Die Selimiye Moschee 1569 1575 30 5 m Edirne TurkeiSchema der Lift Slab Methode die 1989 zur Hebung der 4 000 Tonnen schweren Kuppel des Doms des Heiligen Sava 30 5 m ab 1926 siehe auch Liste der grossten Kuppeln ihrer Zeit In der Reihenfolge ihrer Errichtung Baujahr Bauwerk Ort Durchmesser Erganzungenum 50 v Chr sog Merkurtempel eigentlich Teil einer Therme Baiae Italien 21 50 m125 n Chr Pantheon Rom Italien 43 3 m547 San Vitale Ravenna Italien 16 m563 Hagia Sophia Istanbul Turkei 31 m Erste grosse Pendentifkuppel uber vier Jochen ursprunglich 33 m ca 700 Felsendom Jerusalem Israel 21 m1067 68 und 1093 Charagan Zwillingsgrabturme Qasvin Iran1227 St Gereon Koln Deutschland 21 16 90 m1367 Jama Masjid Gulbarga Indien 15 16 m1405 Gur Emir Mausoleum Samarqand Usbekistan 15 m Erste aus Ziegelsteinen gemauerte und mit Kacheln verkleidete zweischalige und gebauchte Kuppel der Architekturgeschichte1434 Santa Maria del Fiore Florenz Italien 43 45 m1557 Suleymaniye Moschee Istanbul Turkei 27 25 m1575 Selimiye Moschee Edirne Turkei 31 3 m1593 Petersdom Rom Italien 42 34 m1616 Sultan Ahmed Moschee Istanbul Turkei 23 5 m1648 Taj Mahal Agra Indien 17 7 m Kuppel aus Ziegelsteinen mit Verkleidung aus weissen Marmorplatten1659 Gol Gumbaz Bijapur Indien 37 9 m1708 St Paul s Cathedral London England 30 8 m Christopher Wrens 111 3 m hohe Kuppel wiegt etwa 65 000 Tonnen und besteht aus drei Schalen1737 Karlskirche Wien Osterreich 25 m1743 Frauenkirche Dresden Deutschland 26 15 m 2005 fertiggestellte Rekonstruktion1781 Dom St Blasius Schwarzwald 36 m1841 Isaakskathedrale Sankt Petersburg Russland 26 m Hohe 101 5 m1843 St Nikolai Potsdam Deutschland 24 m Hohe 13 m Tambour Hohe 28 m insges 77 m1863 Kapitol Washington USA 29 m1871 Rotunda Santa Marija Assunta Mosta Malta 39 m1894 Frederiks Kirke Marmorkirche Kopenhagen Danemark 31 m1913 Jahrhunderthalle Breslau Polen 65 m1913 Betonhalle Leipzig Deutschland 32 m1920 Erstes Goetheanum Dornach Schweiz 12 17 m Doppelkuppel ganz aus Holz abgebrannt 1926 Planetarium Jena Jena Deutschland 25 m1929 Markthalle Basel Basel Schweiz 60 m1929 Grossmarkthalle Leipzig Deutschland 66 m1963 Jahrhunderthalle Frankfurt am Main Deutschland 86 m1975 Louisiana Superdome New Orleans Louisiana USA 207 3 m1978 Rotunda von Xewkija Xewkija Malta 27 m1989 Stockholm Globe Arena Stockholm Schweden 110 m1989 Dom des Heiligen Sava Belgrad Jugoslawien 30 5 m Mit 4000 t ist sie die schwerste Kuppel die per Lift Slab Anlage auf 40 m Hohe geschoben wurde2000 Eden Project Cornwall England 125 m Durch die Verwendung von Stahlbeton und Stahlgerusten konnen moderne Kuppeln Schalentragwerke in weit kuhneren Formen und mit grosserer Spannweite gebaut werden als Stein oder Ziegelkonstruktionen Richard Buckminster Fuller konstruierte Geodatische Kuppeln in Leichtbauweise KuppelbauSiehe auch Gewolbe Gewolbebau und Wie nubische Gewolbe konnen Gewolbe zunachst ohne Lehrgerust errichtet werden Je nach Art der verwendeten Steine reicht die Klebkraft des Mortels ab einem bestimmten Punkt nicht mehr aus um die versetzen Steine in der immer steiler verlaufenden Lagerfuge festzuhalten Als Abhilfe konnen leichtere oder flachere Steine ein besser klebender Mortel oder ein grosser zentraler Schlussstein verwendet werden der die verbleibende Offnung uberdeckt Als Hilfsmittel werden auch Klammern verwendet die uber den soeben vermauerten Stein an Ort und Stelle halten bis der Mortel abgebunden hat An einem Drahtbugel kann etwa ein Seil und ein Gewicht befestigt werden die so uber die Kante des Gewolbes gelegt werden dass sie den Stein nach aussen gegen die bereits vermauerten Steinreihen ziehen An der TU Wien Institut fur Tragkonstruktionen wurde eine Baumethode namens Pneumatic Forming of Hardened Concrete PFHC entwickelt bei der die aufwendige gewolbte Einrustung zur Formgebung einer Stahlbetonkuppel ersetzt wird Auf einer Ebene wird dabei eine Stahlbetonplatte mit keilformigen Aussparungen gegossen Ihre Elemente werden durch Aufblasen einer pneumatischen Membran hochgewolbt und durch Anspannen eines rundum verlaufenden Zugseils durch hydraulische Pressen unter Ausbildung einer Kuppel dicht aneinandergefugt die durch Aufbringen einer weiteren Betonlage verstarkt und versteift werden kann Auch monolithische Kuppeln werden haufig mithilfe von aufblasbaren Stutzstrukturen hergestellt SonderformenEine nicht begehbare gebauchte Schirmkuppel schliesst die beiden Turme der Frauenkirche ab Munchen Normalerweise wird der Begriff Schirmkuppel anders gebraucht namlich fur Kuppeln mit einer radialen Wellung in der Gotik mit mehreren radialen Rippen Uberdachungen wie die des The O ehemals Millennium Dome in London die aus einer von aussen mit Stahlseilen getragenen Glasfasermembran besteht haben zwar oft Kuppelform sind aber keine Kuppeln da sie nicht selbsttragend sind sondern mit Zirkuszelten vergleichbar von Stutzen in ihrer Form gehalten werden Traglufthallen und konnen sich kuppelformig aufwolben ihre zugfeste Membran wird jedoch vom Luft uber druck des Innenraums und Zugspannungen in der Membran getragen Umgedrehte hangende Kuppeln folgen der Katenoide und konnen als dunne Membran hergestellt werden da nur Zugkrafte auftreten Beispiele sind Antennen fur die Radioastronomie aus Stahlseil Netz und Trampoline aus gewebter Kunstfaser Siehe auchListe romischer Kuppeln Liste der grossten Kuppeln ihrer ZeitWeblinksWiktionary Kuppel Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Kuppel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beatrice Harig Von der Faszination der Kuppeln als Bauelement Die Schwerelosigkeit der Steine In monumente online de Monumente Dezember 2014 abgerufen am 10 September 2020 LiteraturOscar Schneider Kampf um die Kuppel Baukunst in der Demokratie Bouvier Verlag Bonn 2006 ISBN 3 416 03076 1 Ananda Kentish Coomaraswamy Symbolism of the Dome Delhi 1938 EinzelnachweiseBeatrice Harig Von der Faszination der Kuppeln als Bauelement Die Schwerelosigkeit der Steine In monumente online de Monumente Dezember 2014 abgerufen am 10 September 2020 St Paul s Cathedral St Paul s Cathedral Climb the Doe Helge Svenshon Das Bauwerk als aistheton soma Eine Neuinterpretation der Hagia Sophia im Spiegel antiker Vermessungslehre und angewandter Mathematik In Falko Daim Jorg Drauschke Hrsg Byzanz Das Romerreich im Mittelalter Monographien des Romisch Germanischen Zentralmuseums Band 84 Teil 2 1 Schauplatze Verlag des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz 2010 ISBN 978 3 88467 154 2 S 59 95 hier S 63 64 PDF auf tu darmstadt de Jorg Lauster Warum gibt es Kirchen Rom Jerusalem Konstantinopel In Thomas Erne Hrsg Kirchenbau Vanderoeck amp Ruprecht Gottingen 2012 ISBN 978 3 525 56852 1 23 33 Hans Staub Die Geschichte der Bauingenierukunst ein Uberblick von der Antike bis in die Neuzeit Springer 2013 ISBN 978 3 0348 4109 2 S 114 1 2 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Burgendaten de Bohmische Kappe abgerufen am 30 Juni 2011 Helge Svenshon 2010 Jorg Lauster Warum gibt es Kirchen Rom Jerusalem Konstantinopel In Thomas Erne Hrsg Kirchenbau Vanderoeck amp Ruprecht Gottingen 2012 ISBN 978 3 525 56852 1 S 23 33 hier S 30 31 Helge Svenshon 2010 S 59 Helge Svenshon 2010 S 63 Heinz Otto Lamprecht Opus Caementitium Romisch germanisches Museum Koln Beton Verlag 5 Auflage Dusseldorf 1996 ISBN 3 7640 0350 2 S 129 Helge Svenshon 2010 S 86 und 88 St Paul s Cathedral Visit the Dome deutsche bauzeitung Ingenieurportrat Franz Dischinger S 70 Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive PDF 1 2 MB Grossmarkthalle Leipzig In Structurae abgerufen am 7 April 2008 Lift Slab Method Dom des Heiligen Sava Abbildung vom Bau einer Kleinbiogasanlage fur kenianische Bauern bei atmosfair de abgerufen am 13 Januar 2021 Wie man eine 80t schwere Betonschale aufblast TU Wien abgerufen am 13 Januar 2021 Normdaten Sachbegriff GND 4166190 4 GND Explorer lobid OGND AKS