Klassifikation nach ICD 10R39 1 Sonstige Miktionsstörungen Gespaltener Harnstrahl Schwacher Harnstrahl Verzögerte Miktio
Blasenentleerungsstörung

Klassifikation nach ICD-10 | |
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R39.1 | Sonstige Miktionsstörungen Gespaltener Harnstrahl Schwacher Harnstrahl Verzögerte Miktion |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Als Blasenentleerungsstörung werden Störungen bezeichnet, die sich in einer erschwerten oder unvollständigen, nicht willkürlich in Gang zu setzenden oder viel zu seltenen Entleerung der Harnblase äußern. Als Ursache kommen mechanische, funktionelle, neurologische Erkrankungen oder psychogene Faktoren in Frage. Die Folge ist oft ein häufigerer Abgang kleinerer Harnmengen (eine sog. Überlaufblase) mit Restharnbildung oder ein Harnstau. Ein derartiger häufiger Abgang von Urin, der willentlich nicht beeinflusst werden kann, wird auch als Inkontinenz bezeichnet.
Ein erschwertes Wasserlassen wird als Dysurie bezeichnet. Restharnbildung und Katheterisierung sind begünstigende Faktoren für die Entstehung eines Harnwegsinfekts.
Die Unfähigkeit, die Blase aufgrund einer Erschlaffung der Blasenmuskulatur selbständig entleeren zu können, wird als Blasenatonie bezeichnet. Diese Atonie kann nach einer radikalen Operationen im kleinen Becken auftreten oder im Rahmen eines anticholinergen Syndrom, z. B. durch Vergiftung mit Atropin. Eine derartige Blasenatonie kann nach gesichertem medizinischem Wissen der Neuro-Urologie und der Uro-Gynäkologie auch in dem postoperativen Zeitraum einer Hysterektomie (bei vaginalen Gebärmutterentfernungen häufiger als bei abdominalen Gebärmutterentfernungen) durch eine Überdehnung der Harnblase entstehen. Eine Blasenatonie heißt, dass die Blase komplett gelähmt ist (Blasenlähmung) und ihre Speicher- und Entleerungsfunktion eine schwere Störung zeigt.
Bei längerdauernder Erhöhung des Blasendruckes infolge verstärkter Kontraktion der Blasenwand gegen einen Widerstand oder infolge einer Koordinationsstörung kann es zur Blasenwandhypertrophie kommen.
Eine hochgradige oder vollständige Blasenentleerungsstörung erfordert die umgehende Katheterisierung der Blase. Da es im Zusammenhang mit Hysterektomien (Gebärmutterentfernung) häufig zu Blasenentleerungsstörungen kommt, muss die Blasenfunktion und ihre Fähigkeit sich zu entleeren, im direkten Anschluss an die Hysterektomie gewissenhaft und mehrfach vom verantwortlichen Arzt überprüft werden.
Mechanische Ursachen
Eine mechanische Obstruktion wird durch ein morphologisch-anatomisch definierbares Abflusshindernis verursacht. In dem vor dem Hindernis liegenden Teil der ableitenden Harnwege kommt es somit zu einer Druckerhöhung.
Verantwortlich können sein:
- eine ausgeprägte Knopflochphimose,
- eine Meatusstenose,
- Harnröhrenstrikturen,
- eine Harnröhrenklappe,
- eine benigne Prostatahyperplasie (BPH) oder ein Prostatakarzinom (PCA),
- eine Stenose des Blasenhalses durch psychogene Verspannungen oder äußerliche Quetschungen,
- Blasensteine,
- eine ektope Ureterozele.
Neurogene Ursachen
Ist die Nervenversorgung der Harnblase oder die Koordination zwischen Kontraktion der Blasenwand und nachfolgender Erschlaffung des Blasensphinkters (Verschlussmuskel) gestört, kommt es zur neurogenen Blase. In der Regel liegt eine Rückenmarksschädigung zugrunde, z. B. bei einer Querschnittlähmung, einer MMC, seltener eine Schädigung des Nervengeflechtes vor dem Kreuzbein (präsakraler Plexus) oder im Rahmen eines Fowler-Christmas-Chapple-Syndromes. Es kann aber auch eine Blasenüberdehnung vorliegen, die im Zusammenhang mit einer Hysterektomie entstanden ist. Da durch die Überdehnung der Blase die Nervenversorgung dieser gestört ist, spricht man auch in diesen Fällen von sog. neurogenen Blasen bzw. neurogenen Blasenentleerungsstörungen.
Diagnostik
Zusätzlich zur klinischen Untersuchung kann bildgebend eine Sonographie sowohl einen Großteil der Ursachen als auch das Ausmaß einer eventuellen Blasenwandhypertrophie sowie eventuelle Auswirkungen auf den davor liegenden Harntrakt wie Aufweitung von Harnleiter oder Nierenbecken dokumentieren. Mittels Miktionszystourethrogramm können Vesikorenaler Reflux, Morphologie der Harnwege sowie eventuelle Divertikel nachgewiesen werden und es kann der funktionelle Entleerungsvorgang der Harnblase beurteilt werden. Eine Urodynamische Untersuchung (Blasenmanometrie) erlaubt eine funktionelle Beurteilung des Entleerungsvorganges.
Literatur
- W. Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 265. Auflage. Verlag Walter de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-018534-8.
- W. Schuster, D. Färber (Hrsg.): Kinderradiologie. Bildgebende Diagnostik. Springer, 1996, ISBN 3-540-60224-0, S. 706.
Einzelnachweise
- V. Hofmann, K. H. Deeg, P. F. Hoyer: Ultraschalldiagnostik in Pädiatrie und Kinderchirurgie. Lehrbuch und Atlas. Thieme, 2005, ISBN 3-13-100953-5.
Siehe auch
- Hinman-Syndrom oder „nicht-neurogene neurogene Blase“ (NNNB)
- Harnverhaltung
Weblinks
- Blasenentleerungsstörung durch Operation
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Klassifikation nach ICD 10R39 1 Sonstige Miktionsstorungen Gespaltener Harnstrahl Schwacher Harnstrahl Verzogerte Miktion 02 BEZEICHNUNG 03 BEZEICHNUNG 04 BEZEICHNUNG 05 BEZEICHNUNG 06 BEZEICHNUNG 07 BEZEICHNUNG 08 BEZEICHNUNG 09 BEZEICHNUNG 10 BEZEICHNUNG 11 BEZEICHNUNG 12 BEZEICHNUNG 13 BEZEICHNUNG 14 BEZEICHNUNG 15 BEZEICHNUNG 16 BEZEICHNUNG 17 BEZEICHNUNG 18 BEZEICHNUNG 19 BEZEICHNUNG 20 BEZEICHNUNG Vorlage Infobox ICD Wartung 21BEZEICHNUNG ICD 10 online WHO Version 2019 Als Blasenentleerungsstorung werden Storungen bezeichnet die sich in einer erschwerten oder unvollstandigen nicht willkurlich in Gang zu setzenden oder viel zu seltenen Entleerung der Harnblase aussern Als Ursache kommen mechanische funktionelle neurologische Erkrankungen oder psychogene Faktoren in Frage Die Folge ist oft ein haufigerer Abgang kleinerer Harnmengen eine sog Uberlaufblase mit Restharnbildung oder ein Harnstau Ein derartiger haufiger Abgang von Urin der willentlich nicht beeinflusst werden kann wird auch als Inkontinenz bezeichnet Ein erschwertes Wasserlassen wird als Dysurie bezeichnet Restharnbildung und Katheterisierung sind begunstigende Faktoren fur die Entstehung eines Harnwegsinfekts Die Unfahigkeit die Blase aufgrund einer Erschlaffung der Blasenmuskulatur selbstandig entleeren zu konnen wird als Blasenatonie bezeichnet Diese Atonie kann nach einer radikalen Operationen im kleinen Becken auftreten oder im Rahmen eines anticholinergen Syndrom z B durch Vergiftung mit Atropin Eine derartige Blasenatonie kann nach gesichertem medizinischem Wissen der Neuro Urologie und der Uro Gynakologie auch in dem postoperativen Zeitraum einer Hysterektomie bei vaginalen Gebarmutterentfernungen haufiger als bei abdominalen Gebarmutterentfernungen durch eine Uberdehnung der Harnblase entstehen Eine Blasenatonie heisst dass die Blase komplett gelahmt ist Blasenlahmung und ihre Speicher und Entleerungsfunktion eine schwere Storung zeigt Bei langerdauernder Erhohung des Blasendruckes infolge verstarkter Kontraktion der Blasenwand gegen einen Widerstand oder infolge einer Koordinationsstorung kann es zur Blasenwandhypertrophie kommen Eine hochgradige oder vollstandige Blasenentleerungsstorung erfordert die umgehende Katheterisierung der Blase Da es im Zusammenhang mit Hysterektomien Gebarmutterentfernung haufig zu Blasenentleerungsstorungen kommt muss die Blasenfunktion und ihre Fahigkeit sich zu entleeren im direkten Anschluss an die Hysterektomie gewissenhaft und mehrfach vom verantwortlichen Arzt uberpruft werden Mechanische UrsachenEine mechanische Obstruktion wird durch ein morphologisch anatomisch definierbares Abflusshindernis verursacht In dem vor dem Hindernis liegenden Teil der ableitenden Harnwege kommt es somit zu einer Druckerhohung Verantwortlich konnen sein eine ausgepragte Knopflochphimose eine Meatusstenose Harnrohrenstrikturen eine Harnrohrenklappe eine benigne Prostatahyperplasie BPH oder ein Prostatakarzinom PCA eine Stenose des Blasenhalses durch psychogene Verspannungen oder ausserliche Quetschungen Blasensteine eine ektope Ureterozele Neurogene UrsachenIst die Nervenversorgung der Harnblase oder die Koordination zwischen Kontraktion der Blasenwand und nachfolgender Erschlaffung des Blasensphinkters Verschlussmuskel gestort kommt es zur neurogenen Blase In der Regel liegt eine Ruckenmarksschadigung zugrunde z B bei einer Querschnittlahmung einer MMC seltener eine Schadigung des Nervengeflechtes vor dem Kreuzbein prasakraler Plexus oder im Rahmen eines Fowler Christmas Chapple Syndromes Es kann aber auch eine Blasenuberdehnung vorliegen die im Zusammenhang mit einer Hysterektomie entstanden ist Da durch die Uberdehnung der Blase die Nervenversorgung dieser gestort ist spricht man auch in diesen Fallen von sog neurogenen Blasen bzw neurogenen Blasenentleerungsstorungen DiagnostikZusatzlich zur klinischen Untersuchung kann bildgebend eine Sonographie sowohl einen Grossteil der Ursachen als auch das Ausmass einer eventuellen Blasenwandhypertrophie sowie eventuelle Auswirkungen auf den davor liegenden Harntrakt wie Aufweitung von Harnleiter oder Nierenbecken dokumentieren Mittels Miktionszystourethrogramm konnen Vesikorenaler Reflux Morphologie der Harnwege sowie eventuelle Divertikel nachgewiesen werden und es kann der funktionelle Entleerungsvorgang der Harnblase beurteilt werden Eine Urodynamische Untersuchung Blasenmanometrie erlaubt eine funktionelle Beurteilung des Entleerungsvorganges LiteraturW Pschyrembel Klinisches Worterbuch 265 Auflage Verlag Walter de Gruyter Berlin 2014 ISBN 978 3 11 018534 8 W Schuster D Farber Hrsg Kinderradiologie Bildgebende Diagnostik Springer 1996 ISBN 3 540 60224 0 S 706 EinzelnachweiseV Hofmann K H Deeg P F Hoyer Ultraschalldiagnostik in Padiatrie und Kinderchirurgie Lehrbuch und Atlas Thieme 2005 ISBN 3 13 100953 5 Siehe auchHinman Syndrom oder nicht neurogene neurogene Blase NNNB HarnverhaltungWeblinksBlasenentleerungsstorung durch OperationDieser Artikel behandelt 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