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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Musikinstrument zu weiteren Bedeutungen siehe Blockflöte Begriffsklärung Die Blo

Blockflöte

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Blockflöte
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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Musikinstrument; zu weiteren Bedeutungen siehe Blockflöte (Begriffsklärung).

Die Blockflöte ist ein Holzblasinstrument, das zur Gruppe der Kernspaltflöten gehört. Zur Tonerzeugung enthält ihr Kopf einen Kern (genannt Block) aus Holz oder Kunststoff, der nur eine enge Spalte (den Kernspalt) frei lässt. Wegen der Form ihres Mundstücks (bei den häufigsten, kleineren Typen) wird dieser Flötentyp auch „Schnabelflöte“ genannt. Die Blockflöte bildet eine größere Instrumentenfamilie mit Flötentypen in allen Tonlagen, die meistens in C oder in F gestimmt sind.

Blockflöte
englisch: recorder, italienisch: flauto dolce oder flauto diritto, französisch: flûte à bec
Tenor-, Alt-, Sopran- und Sopraninoblockflöte
Klassifikation Aerophon
Blasinstrument
Tonumfang

(Sopranblockflöte)
Verwandte Instrumente Flöte
Musiker
Liste von Blockflötisten
Liste der Blockflötenbauer

Die heute übliche Form der zweihändig gespielten Blockflöte geht auf einen mittelalterlichen Instrumententyp zurück, der sich seinerseits von verschiedenen älteren Flötentypen herleitet. Spätestens ab dem Spätmittelalter lässt sich die Blockflöte als eines der wichtigsten Holzblasinstrumente nachweisen. Eine besondere Blüte erlebte das Instrument in der Barockmusik, als auch einige technische Anpassungen an der Bauweise vorgenommen wurden, um den Tonumfang zu vergrößern und einen helleren, klareren Klang zu erzielen. Etwa in der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Blockflöte jedoch von der Querflöte weitgehend verdrängt, nicht zuletzt weil diese mit ihrem lauteren Klang sich in den größer werdenden Orchestern akustisch besser durchsetzen konnte. Erst im frühen 20. Jahrhundert kam es zu einer „Wiederentdeckung“ der Blockflöte, einerseits im Bereich der historischen Aufführungspraxis von Renaissance- und Barockmusik, andererseits in der Jugendbewegung und der Musikpädagogik. Zusätzlich sind jedoch seitdem auch neue Kompositionen in unterschiedlichen Genres für das Instrument entstanden.

Die Blockflötenfamilie

Renaissance und Barock

In Europa etablierte sich die Blockflöte seit der Renaissance als ganze Instrumentenfamilie durch alle Tonlagen hindurch.

Die traditionellen Bezeichnungen der Blockflötengrößen entsprechen den jeweils eine Oktave tieferen vokalen Stimmregistern. Die Lage der Tenorblockflöte (Tonumfang c1 bis d3) entspricht also der Sopran-Singstimme; die Bassblockflöte (f bis g2) erklingt in der Altlage und entspricht der Alt-Singstimme. Eine mögliche Erklärung für diese „verschobenen“ Bezeichnungen der Blockflötentypen bringt schon Michael Praetorius. Er vermutet, dass durch die wenig ausgeprägten Obertöne der Klang des Instrumentes im Vergleich zu fast allen anderen Musikinstrumenten sehr grundtönig empfunden wird. Er wird als weniger hoch empfunden als etwa der von einer Violine gespielte gleich hohe Ton.

Folgende Instrumente wurden in der Renaissance und im Barock gebaut (angegeben ist jeweils der tiefste spielbare Ton). Der Tonumfang der einzelnen Blockflöten betrug jeweils etwa zwei Oktaven.

  • Sopraninoblockflöte ab f2 und g2
  • Sopranblockflöte ab c2 (Fifth-Flute), ab d2 (Sixth-Flute) und ab b1 (Fourth-Flute)
  • Altblockflöte ab f1 (seltener auch in g1)
  • Voice-Flute ab d1
  • Tenorblockflöte ab c1
  • Bassblockflöte ab f0 (auch Basset genannt)
  • Großbassblockflöte ab B und c0 (auch Bass genannt)
  • Kontrabassblockflöte ab F und Es

Wenn nichts anderes angegeben ist, wurde in der Regel von einer Altblockflöte ausgegangen. Sie war das übliche Soloinstrument.

Bisweilen findet sich der Ausdruck Chorflöte für die Sopranblockflöte.

20. Jahrhundert

Neben den Kopien nach historischen Vorbildern der oben genannten Größen wurde die Blockflötenfamilie sowohl nach oben als auch nach unten erweitert. Moderne, neu entwickelte Modelle, sogenannte harmonische Blockflöten, erreichen einen Tonumfang von etwas mehr als drei Oktaven. Heute gängig sind vor allem Sopranino- bis Bassblockflöte.

Die gängigen modernen Blockflötentypen haben meist folgende Tonumfänge und sind abwechselnd in C und F gestimmt:

  • Garkleinblockflöte: c3–a4 (g5)
  • Sopraninoblockflöte: f2–g4 (c5)
  • Sopranblockflöte: c2–d4 (g4)
  • Altblockflöte: f1–g3 (c4)
  • Tenorblockflöte: c1–d3 (g3)
  • Bassblockflöte: f0–g2 (c3)
  • Großbassblockflöte: c0–d2 (g2)
  • Kontrabassblockflöte: F–g1 (c2)
  • Subgroßbassblockflöte: C–d1 (g1)
  • Subkontrabassblockflöte: F1–g0 (c1)
  • Sub-Subgroßbassblockflöte: C1–d0 (g0)

Die Bezeichnungen werden nicht ganz einheitlich verwendet. So wird manchmal die Bassflöte ab f0 als Basset und erst diejenige ab c0 als Bass bezeichnet. Vor allem im Bereich der Flöten unterhalb des Großbasses gibt es unterschiedliche Bezeichnungen; obige Namen orientieren sich an den Paetzold-Blockflöten der Firma Kunath. Die Kontrabassblockflöte wird auch als Subbassblockflöte bezeichnet, die beiden tiefsten Blockflöten auch als Subkontrabass und Subsubkontrabass. Zwischenzeitlich wurde die Modellreihe um einen SubSubgroßbass nach unten hin erweitert.

Es existieren sechs Exemplare der Subkontrabassblockflöte in B1 (auch „Big Babe“), die in den 1990er Jahren in historischer Bauweise von der niederländischen Flötenbauerin Adriana Breukink angefertigt wurden. Zwei der 3 m hohen Exemplare befinden sich in Amsterdam, eines in Karlsruhe, eines in Sao Paulo, eines in Hongkong und eines zusammen mit 13 weiteren Blockflötenmodellen Breukinks nach historischen Vorbildern an der Hochschule für Musik Freiburg.

Notation

Die Blockflöte wird als nicht transponierendes Instrument, also immer wie klingend, notiert. Die allgemein übliche Notation erfolgt heute von der Garkleinblockflöte bis zur Tenorblockflöte im Violinschlüssel, so dass der tiefste Ton jeweils als c1 oder f1 notiert wird. Ab der Bassblockflöte wird im Bassschlüssel notiert, wobei der tiefste Ton als F oder C notiert wird. Selten werden Bass- und Großbassblockflöte auch im Violinschlüssel notiert, dann ab f0 oder c1, was hauptsächlich didaktische Gründe hat. Früher war es unüblich Oktavierungen mit dem Schlüssel anzugeben. In neueren Ausgaben wird darauf meist geachtet.

Die Notation um 1600 benutzte für das chorische Flötenspiel den Diskant-, Alt-, Tenor- und Bassschlüssel. In den barocken Handschriften wurde bei der Altflöte auch der Französische Violinschlüssel notiert.

Da im Barock die Sopranblockflöte relativ unüblich war, sind manche Stimmen transponiert notiert. So konnte ein Spieler, der mit der verbreiteten Altflöte vertraut war, diesen Part ohne das Umlernen von Griffen spielen.

Aufbau und Funktionsweise

Aufbau

Blockflöten sind in der Regel dreiteilig und bestehen aus Kopfstück, Mittelstück und Fußstück. Sopranino-, Sopran- und Altblockflöten werden auch zweiteilig gebaut, wobei das Mittel- und Fußstück in einem Stück gefertigt sind. Die Garkleinblockflöte wird meist einteilig gebaut. Die einzelnen Teile werden über Zapfen leicht drehend zusammengesteckt (im Bild nicht sichtbar). Die Zapfen sind als Dichtung mit einem gewachsten Faden umwickelt oder mit einem Korkring versehen. Die Bassblockflöte kann, wie alle noch größeren Blockflöten zwangsläufig, über eine spezielle Anblasvorrichtung, den S-Bogen, verfügen.

Alle drei Teile einer Blockflöte bilden zusammengesteckt eine Röhre, deren Bohrung vom Kopf- zum Fußstück je nach Instrumententypus zylindrisch oder umgekehrt konisch (also verjüngend) verläuft. Am unteren Ende (Fußstück) ist diese Röhre offen, am oberen Ende wird sie im Kopfstück durch einen Kern oder Block verschlossen, der einen Windkanal (Kernspalte) bildet. Der Windkanal wird bei einfachen Schulblockflöten weit und rechteckig gestaltet. Bei Solistenflöten ist er meist gebogen und enger gefertigt. Das Kopfstück ist bei den Größen bis etwa zur Tenorflöte zudem Träger des Mundstücks, auch als Schnabel bezeichnet, das an die Lippen gesetzt wird. Durch die Kernspalte über dem Block wird dem Instrument der Luftstrom zugeführt (siehe Schemazeichnung). Dieser stößt auf eine Schneidenkante (Anblaskante), die Teil des Labiums (genannt auch Aufschnitt) und wesentlich für die Tonerzeugung der Blockflöte ist. Mittelstück und Fußstück sind Träger von Tonlöchern.

Große Blockflöten wie Tenor-, Bass- und Großbassflöten werden auch mit abgewinkeltem Kopfstück gebaut. Durch den Knick „sitzen“ die Instrumente höher am Körper des Spielers und sind dadurch auch für Kinder oder Erwachsene mit kurzen Armen ohne Anstrengung spielbar.

Blockflöten verfügen in der Regel über sieben Grifflöcher auf der Vorderseite sowie eines auf der Rückseite, welches auch als Überblasloch fungiert. Die beiden untersten Grifflöcher können als Doppellöcher ausgeführt sein, was die betreffenden Halbtöne besser spielbar macht. Bei den größeren Blockflöten werden die meisten Tonlöcher wegen ihrer großen Abstände mit Klappen geschlossen. Bei einfachen Blockflöten werden die Tonlöcher meist zylindrisch gebohrt. Bei hochwertigeren Instrumenten werden die Tonlöcher teilweise unterschnitten. Beim Unterschneiden erweitert der Flötenbauer das Tonloch nach innen. Das kann gleichmäßig, aber auch nur zum Mundstück oder zum Fuß hin geschehen. Durch das Unterschneiden wird das Intonationsverhalten sowie die Ansprache der Flöten entscheidend verbessert.

Klangentstehung

Der im Windkanal geformte Luftstrom (Luftblatt) gerät an der Anblaskante des Labiums in Schwingung, sodass die Luft abwechselnd ins Innere der Flöte und nach außen strömt. Die Frequenz der Schwingung und damit die Tonhöhe wird durch Resonanz mit der Luftsäule im Inneren des Instruments bestimmt. Die Klangerzeugung ist noch genauer unter Holzblasinstrumente beschrieben.

Zur Erzeugung von Tönen müssen anders als beispielsweise bei der Querflöte keine besonderen Techniken erlernt werden. Bereits durch einfaches Hineinblasen ist das Erzeugen eines Tones möglich. Allerdings ist der fortgeschrittene Blockflötist in der Lage, durch verschiedene Anblastechniken und vor allem durch Klanglaute und Zungentechniken (zum Beispiel „t“, „d“, „d-g“...) eine Vielzahl an Klangvariationen zu erreichen.

Kondenswasser im Windkanal kann die Tonerzeugung stören. Dies wird als Tröpfchenheiserkeit bezeichnet.

Bohrung

Die Bohrung der Renaissance-Blockflöten ist relativ weit und geht konstruktiv auf die mittelalterlichen Blockflöten zurück. Die Bohrung ist oft näherungsweise zylindrisch. Eine solche Blockflöte hat einen grundtönigen Klang, der Tonumfang beträgt je nach Modell eine Tredezime bis zu weit über zwei Oktaven. Diese Instrumente sind vornehmlich für das Ensemblespiel konzipiert und verschmelzen klanglich gut miteinander, aber auch mit anderen Renaissanceinstrumenten ähnlicher Lautstärke. In der heutigen Zeit gibt es auch Blockflöten mit näherungsweise zylindrischer Bohrung, die einen kräftigen, grundtönigen Klang haben und über zwei Oktaven gut ansprechen. Der Klang dieser Instrumente ist sehr tragfähig und nimmt erst im überblasenden Bereich an Schärfe zu.

In der Barockzeit kam man darauf, die Bohrung zu verengen und sie umgekehrt konisch auszubilden. Das bedeutet: Die Bohrung verjüngt sich zum Fuß hin. Dadurch steigt die Durchströmgeschwindigkeit der Luft; außerdem erhöht sich der Luftdruck am Kopfende des Instruments, also dort, wo der Klang entsteht. Der Klang wird dadurch obertöniger und schärfer. Eine gute Barock-Blockflöte spricht über mehr als zwei Oktaven sehr gut an. Barocke Blockflötenstücke, etwa die Solopartien in den Brandenburgischen Konzerten 2 und 4 von Johann Sebastian Bach, die Solokonzerte von Antonio Vivaldi oder die Fitzwilliam-Sonatas von Georg Friedrich Händel, sind in ihrem Tonumfang entsprechend ausgelegt. Die Klangfärbung einer Blockflöte in barocker Bauweise ändert sich deutlich hörbar mit der Tonhöhe. Von den tiefen zu den hohen Tönen wird der Ton immer kräftiger und schärfer.

Besonders für die in historischer Zeit nicht belegten sehr tiefen Blockflöten (unter Großbass) werden heute auch quadratische Querschnitte verwendet, da sich die Flöten so kostengünstiger bzw. überhaupt erst herstellen lassen. Solche Flöten haben streng genommen gar keine Bohrung. Ihr Querschnitt verjüngt sich zum Fuß hin ähnlich wie bei barocken Instrumenten. Physikalisch verhält sich ein solcher quadratischer Querschnitt ähnlich wie eine entsprechende Bohrung.

Material

Übliche Hölzer zur Herstellung von Blockflöten
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus, Dichte 0,63 g/cm3)
  • Birne (Pyrus communis, Dichte 0,65 g/cm3)
  • Pflaume (Prunus domestica, Dichte 0,79 g/cm3)
  • Buchsbaum (Buxus sempervirens, Dichte 0,9–1,03 g/cm3)
  • Olive (Olea europaea, Dichte 0,85 g/cm3)
  • Palisander (wie Bahia-Rosenholz (Dalbergia decipularis, Dichte 0,95 g/cm3)
  • Cocobolo (Dalbergia retusa, Dichte 1,05 g/cm3)
  • Königsholz (Dalbergia cearensis, Dichte 1,2 g/cm3)
  • Ebenholz (, Dichte 1,1 g/cm3)
  • Grenadill (Dalbergia melanoxylon, Dichte 1,2 g/cm3)

Der Block wird wegen dessen hervorragenden Eigenschaften gegenüber Feuchtigkeit fast immer aus Zedernholz hergestellt, genauer: aus dem Holz der Virginia-Zeder (Juniperus virginiana), die strenggenommen keine Zeder ist, sondern zu den Wacholdergewächsen zählt. Der Korpus wird überwiegend aus hartem Holz gefertigt, wobei die Härte des Holzes, anders als dessen Dichte und Oberflächenbeschaffenheit, weitgehend ohne Einfluss auf den Klang der Blockflöte sein soll. Die Herkunft der verwendeten Hölzer war meist die geografische Umgebung des Blockflötenbauers; der ursprüngliche Werkstoff für Blockflöten in Mitteleuropa sind härtere heimische Holzarten wie beispielsweise Obsthölzer (Birne, Pflaume) oder Ahorn. Mit den zunehmenden überregionalen, ja interkontinentalen Handelsaktivitäten gelangten nicht-heimische Holzarten in den europäischen Blasinstrumenten- und damit Blockflötenbau, darunter der eher in Südeuropa anzufindende Buchsbaum, oder tropische Hölzer (Edelhölzer) wie beispielsweise Grenadill, Ebenholz und Palisander. Mit der Rodung der tropischen Waldbestände sind diese tropischen Hölzer knapp geworden. Im 20. Jahrhundert fanden daher Holzarten wie Olive und Buche die Aufmerksamkeit der Instrumentenbauer – letztere vor allem im musikpädagogischen Bereich. Einen besonderen Fall stellt die Verwendung von Sperrholz dar, das wegen seiner Maßstabilität ein sinnvoller und qualitätsfördernder Werkstoff für größere Bassblockflöten ist. Schon im 18. Jahrhundert sind Blockflöten aus alternativen Baustoffen wie dem Elfenbein bekannt, dessen große Dichte und relative Feuchtigkeitsunempfindlichkeit es für den Instrumentenbau interessant machten. Seit dem 20. Jahrhundert werden aus ebendiesen Gründen und auch Kostengründen Kunststoffe wie Bakelit, ABS oder Colo verwendet. Kunststoffblockflöten und Kombinationen aus Kunststoff und Holz sind in großem Umfang und in unterschiedlichen Qualitäten erhältlich. Sie sind preisgünstiger und zugleich pflegeleichter und finden daher zum Beispiel in der Blockflötenfrühpädagogik häufigen Einsatz.

Professionelle Blockflötisten verwenden aus Klanggründen meist in Handarbeit hergestellte Instrumente aus Holz.

Intonationssysteme

Bei Schulblockflöten wird in der Regel ein gleichschwebendes Intonationssystem angestrebt. Historische Blockflöten, besonders Renaissance-Instrumente, werden auch in mitteltöniger Intonation angefertigt.

Sonderform Echoflöte

Eine Sonderbauform der Barockzeit, die Echoflöte (fiauto d’echo), besteht aus zwei parallel angeordneten Flöten gleicher Tonlage, aber verschiedener Lautstärke. Sie konnte den geringen Dynamik-Umfang der Blockflöte umgehen und die in der Barockmusik übliche Terrassendynamik ausführen.

Zwei Bauweisen sind zu unterscheiden: Die beiden Flöten sind entweder in einem gemeinsamen Korpus gebohrt oder einzelne, nachträglich aneinander befestigte Instrumente. Für die erste Art führt Alpert mehrere Exemplare in Museen an; ein derartiges Instrument ist auf einem Stich im 1698 erschienenen „Ständebuch“ von Christoph Weigel zu sehen. Eine Sopran-Echoflöte der zweiten Art befindet sich im Musikinstrumentenmuseum Leipzig.

Das einzige überlieferte Werk, in dem Echoflöten (fiauti d’echo) – in f1-Altlage – ausdrücklich verlangt werden, ist das 4. Brandenburgische Konzert von Johann Sebastian Bach. Es gibt wohlbegründete Zweifel daran, dass Instrumente in der Bauart des Leipziger Exemplars für Aufführungen so anspruchsvoller Werke brauchbar wären. Hingegen sind zwei Echoflöten der erstgenannten Art in neuerer Zeit für das Ensemble Concerto Köln gebaut und in einer Aufnahme dieses Konzerts eingesetzt worden.

Spielweise

Haltung

Die Blockflöte, bis hin zur Tenorblockflöte, wird in einem Winkel von etwa 45° zum Körper geneigt gehalten. Sie wird mit dem Schnabel am Kopfstück leicht an die Lippen angesetzt, die diesen sanft umschließen. Die Unterlippe bildet somit einen der beiden Haltepunkte. Der andere Haltepunkt befindet sich beim hinterständig positionierten Daumen der rechten Hand. Zuweilen findet hierfür eine Daumenstütze Verwendung, die besonders größeren und damit schwergewichtigeren Instrumenten (Tenor- und Bassblockflöte) mehr Halt verleihen soll. Die großen Blockflöten, ab der Bassblockflöte, werden ähnlich dem Fagott gehalten und an einem Tragegurt befestigt oder gar direkt auf den Boden aufgestellt.

Atmung

Schon 1529 sieht Martin Agricola im Vibrato ein grundlegendes Stilmittel im Flötenspiel:

„Auch wiltu haben den grund und bodem So lerne pfeiffen mit zitterndem odem“

– Martin Agricola: Musica instrumentalis deudsch

Artikulation

Die Töne der Blockflöte werden in der Regel mit der Zunge artikuliert. In Anfängerschulen wird meist mit der Silbe dü begonnen. Silvestro Ganassi empfiehlt die Artikulationssilben le re, te re und te che (d. i. ke). Martin Agricola empfiehlt als Hauptartikulation die Silbe de und für schnellere Noten diri sowie die Flatterzunge. Ganassi kennt auch noch den Tonansatz ohne Silbe, die lingua di testa (Kopfansatz), bei dem der Atem durch die Lippen geformt wird. Johann Joachim Quantz beschreibt in seiner Querflötenschule ebenfalls diri und tiri. Für schnelle Passagen lehrt er die Artikulation mit did’ll.

Griffweise

Nummerierung der Finger und der Grifflöcher
Finger Grifflöcher

Die Grifflöcher auf der Vorderseite werden – von oben nach unten – vom Zeige-, Mittel- und Ringfinger der linken Hand sowie vom Zeige-, Mittel-, Ring- und kleinen Finger der rechten Hand bedient. Das Überblasloch auf der Rückseite, am oberen Ende des Mittelstücks, wird vom linken Daumen bedient. Der tiefste Ton („Grundton“) einer Blockflöte wird durch Schließen aller Tonlöcher erzeugt, alle weiteren Töne durch Kombinationen aus geschlossenen und geöffneten Tonlöchern. Diese Griffe werden in Grifftabellen dargestellt. Für manche Töne sind so genannte Gabelgriffe nötig, bei denen unterhalb offener Tonlöcher wieder geschlossene folgen. Zur Erzeugung der tiefsten Halbtöne ist es nötig, das unterste oder zweitunterste Tonloch nur halb abzudecken. Viele Flöten besitzen an diesen Stellen Doppellöcher, um eine saubere halbe Abdeckung zu erleichtern. Große Blockflöten besitzen außerdem Klappen, um die weit auseinander liegenden Grifflöcher mit den Fingern erreichen zu können.

Für die höheren Töne ab dem dritten Ton der zweiten Oktave deckt der Daumen das Daumenloch nur teilweise ab. Dadurch wird erreicht, dass der Ton zum Doppelten (Oktave) oder Dreifachen (Duodezime) der Grundfrequenz kippt (siehe Überblasen).

„Barocke“ Griffweise

Die gängigste Griffweise für Blockflöten unter fortgeschrittenen und professionellen Spielern ist die barocke Griffweise. Sie wird so bezeichnet, obwohl sie mit der Griffweise historischer Blockflöten aus der Barockzeit nicht übereinstimmt, sondern vom Wiederentdecker der Blockflöte, dem Franzosen Arnold Dolmetsch, eingeführt wurde.

Bei dieser Griffweise wird bereits für einen Ton der Grundskala, die vierte Tonstufe (also f2 und f3 auf einer c2-Sopranblockflöte), ein Gabelgriff nötig. Unter Blockflötenpädagogen ist strittig, ob dies das Erlernen des Instruments und das schnelle Spielen bestimmter Tonfolgen nachhaltig erschwert.

Deutsche Griffweise

Mit dem erneuten Aufkommen der Blockflöte im 20. Jahrhundert in Deutschland kam Peter Harlan auf die Idee, die Bohrung und die Lage der Grifflöcher zu modifizieren, insbesondere die Bohrung des drittuntersten Tonloches zu verengen. So kann die Grundtonleiter ohne Gabelgriffe gespielt werden. Bei bestimmten Tönen außerhalb der Grundtonleiter geht dies jedoch zu Lasten der sauberen Intonation, und Gabelgriffe bleiben für die meisten von der Grundtonleiter abweichenden Töne trotzdem notwendig.

Der Blockflöten-Virtuose und -Lehrer Hans-Martin Linde schreibt dazu: „Sie [die deutsche Griffweise] entstand in den zwanziger Jahren aufgrund eines Missverständnisses. Peter Harlan veränderte den vermeintlich unsauberen Griff für die 4. Stufe einer von ihm kopierten historischen Flöte. Nach seinem Griffsystem bildet statt eines Gabelgriffes lediglich der Zeigefinger der rechten Hand den Ton. Diese insgesamt gesehen unbedeutende Grifferleichterung der sogenannten deutschen Griffweise wird aber durch eine Qualitätsminderung erkauft: ihr Nachteil liegt im zu hohen Griff für die überblasene 4. Stufe sowie in weiteren Intonationstrübungen bei Halbtonschritten.“

Dennoch werden heute Blockflöten in deutscher Griffweise hergestellt, allerdings ausschließlich die Einsteiger-Instrumente: Anfänger spielen in der Regel ohnehin nur einfache Stücke in der Grundtonleiter, und in diesem Anwendungsgebiet ist die deutsche Griffweise in der Tat einfacher zu lernen und zu spielen; zudem treten hier die Intonationsprobleme nicht auf. Teurere Instrumente für fortgeschrittene und professionelle Spieler werden ausschließlich in barocker Griffweise gebaut.

Modifikation der Tonhöhe

Durch Herausziehen des Mittelstücks aus dem Kopfstück, je nach Größe des Instruments um einen bis wenige Millimeter, lässt sich das Instrument tiefer stimmen. Durch Abdrehen des oberen Zapfens an der Drehbank kann ein Instrumentenbauer die Flöte um einige Cent höher stimmen. Beides ist nur in geringem Maße möglich, ohne dass es zu Unstimmigkeiten des Instruments in sich, also zu größeren Intonationsproblemen kommt.

Die Höhe des gespielten Tons kann auch durch den Blasdruck verändert werden: Kräftigeres Anblasen ergibt einen höheren Ton. Dies kann beim Zusammenspiel mehrerer Instrumente genutzt werden, um gut klingende Akkorde zu erreichen.

Geschichte

Ursprünge

Flöten werden seit prähistorischen Zeiten als Musikinstrumente verwendet. Erhaltene Flöten aus dieser Zeit bestehen aus hohlen Knochen und weisen bereits Tonlöcher auf. Solche Flöten, bei denen der Ton durch eine Kernspalte erzeugt wird, kamen und kommen in der ganzen Welt in unterschiedlichsten Formen vor.

Die vertikal gehaltene Blockflöte mit Grifflöchern wurde nach Europa gleichzeitig aus Afrika durch die Mauren und aus Asien durch Slawen eingeführt. Sie war in unterschiedlichen Formen weit verbreitet. Blockflöten, die mit beiden Händen zu spielen waren, sind in Europa seit dem 11. Jahrhundert belegt. Daneben existierten Einhandflöten, zu denen mit der anderen Hand eine Trommel geschlagen wurde, und Doppelflöten, bei denen jede Hand eine Flöte spielte. Wann sich aus dieser Vielzahl von Instrumenten die heutige Blockflöte entwickelte, ist nicht genau zu datieren, da auf mittelalterlichen Darstellung nicht zweifelsfrei zu unterscheiden ist, ob eine Blockflöte, ein anderer Spaltflötentyp oder eine Schalmei abgebildet ist.

Die englische Bezeichnung recorder ist erstmals für 1388 belegt. Sie leitet sich nach verbreiteter Ansicht vom Verb to record (von lateinisch recordari „ins Gedächtnis [cor „Herz“] rufen“ – verwandt mit „Akkord“ und französisch accorder „[Instrumente] stimmen“) in der heute nicht mehr gebräuchlichen Bedeutung „zwitschern“ ab. Demnach müssen die damaligen Flöten hoch gestimmt gewesen sein.

Spätmittelalter

Aus dem Spätmittelalter stammen die ersten erhaltenen Instrumente, die der heutigen Blockflöte entsprechen. Die verwendeten Blockflötentypen waren noch zylindrisch gebohrt und bestanden nur aus einem Stück. Sie klangen mild, weich und obertonarm, worauf die Bezeichnungen Flûte douce bzw. Flauto dolce zurückzuführen sind. Dieser Klangcharakteristik entsprach ihr vornehmliches Einsatzgebiet, nicht als Soloinstrument, sondern in der Begleitung von Gesang. Dazu wurden auch die oben angegebenen unterschiedlichen Stimmlagen von Blockflöten entwickelt.

Die Blockflöten waren alle mit sieben vorderen Grifflöchern ausgestattet; dabei war das unterste Griffloch, das sogenannte Kleinfingerloch, doppelt vorhanden, um der uneinheitlichen Spielpraxis Rechnung zu tragen, bei der, neben der heute üblichen Haltung – linke Hand über der rechten Hand, viele Musiker auch die umgekehrte Handhaltung verwendeten. Das vom Spieler nicht benötigte Kleinfingerloch wurde mit Wachs verstopft.

Eine wichtige Quelle für spätmittelalterliche Blockflöten sind Abbildungen in verschiedensten künstlerischen Darstellungen, von denen die ältesten in das frühe 14. Jahrhundert datieren. Originale Fundstücke von Blockflöten aus dem Mittelalter sind selten. So wurde 1940 bei einer Ausgrabung einer Burganlage nahe der niederländischen Stadt Dordrecht die sogenannte Dordrecht-Flöte gefunden. Sie ist im aktuellen Zustand unspielbar und vermutlich unvollständig, lässt aber interessante Rückschlüsse auf die Instrumente der damaligen Zeit zu. Im August 2005 wurde in Tartu (Estland) eine weitere Flöte gefunden, deren Entstehung sich auf die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts datieren lässt. Die wohl älteste erhaltene Blockflöte Europas wurde 1987 von Archäologen in Göttingen ausgegraben und befindet sich in der Musikinstrumentensammlung der dortigen Universität. In der heutigen Zeit gibt es Werkstätten, die sich mit der Rekonstruktion und dem Nachbau dieser Instrumente beschäftigen.

Renaissance

In der Franko-flämischen Epoche (Renaissance) wurde die Instrumentation von den Komponisten in der Regel nicht festgelegt. Die Instrumentalensembles spielten zum einen Tanzmusik, wie sie in den Drucken von Pierre Attaingnant, Pierre Phalèse und Tielman Susato überliefert sind, zum anderen Vokalmusik: Messen, Motetten oder Canzonen. Die Instrumente konnten Singstimmen ersetzen oder auch Singstimmen verdoppeln. Vokalmusik konnte von Consorts auch rein instrumental aufgeführt werden. Je nach Fähigkeit der Spieler wurden die Werke improvisatorisch ausgeziert. Über den hohen Stand des Flötenspiels der Zeit geben die Lehrwerke La Fontegara la quale insegno di suonare il flauto (1535) von Silvestro Ganassi sowie die Musica instrumentalis deudsch (1529) von Martin Agricola Zeugnis. Michael Praetorius empfiehlt 1618, die Bassblockflöte durch die Instrumente Dulzian oder Posaune zu ersetzen. Die Blockflöte war in diesem Zeitalter nicht selten. Im Nachlass des Grafen Fugger (1529 bis 1569) sind von 507 Blasinstrumenten 111 Flöten dokumentiert.

Barock

In der Musik des Barocks löste sich die Instrumental- von der Vokalmusik. Neben einer höheren Anforderung an die Virtuosität eines Instruments machte dies auch ein anderes Klangspektrum erforderlich. Der Klang eines Instruments hatte sich deutlicher von dem Klang des menschlichen Gesangs zu unterscheiden. Bei der Blockflöte wurde dies durch eine andere Bauweise erzielt. Der Körper der Blockflöte wurde aus drei Teilen zusammengesetzt; das Rohr wurde umgekehrt konisch gebohrt (unten enger als oben) und die Grifflöcher enger aneinandergesetzt. Seit dem 16. Jahrhundert war bei den Instrumenten darüber hinaus das Daumenloch auf der Rückseite üblich. Der Ton der Blockflöte wurde damit klarer, heller und obertonreicher.

Unüblich wurde es dagegen, das unterste der Grifflöcher, das Kleinfingerloch, doppelt anzulegen. Stattdessen war der unterste Teil der Flöte nun beweglich, so dass der Musiker diesen in eine für ihn bequeme Stellung drehen konnte. Die Komponisten des Barocks schrieben Musik für Blockflöten in unterschiedlichen Besetzungen. Dabei tritt vor allem die Altblockflöte, in geringerem Maße auch die Sopran- und die Sopraninoblockflöte, auch als Soloinstrument in Sonaten und Konzerten hervor. An der Schwelle von der Renaissance zum Barock verwendete Claudio Monteverdi in der Orchestrierung seiner Oper L’Orfeo neben Trompeten, Posaunen, Streich- und Saiteninstrumenten auch Blockflöten.

Ebenso im Frühbarock entstand das erste und bis heute umfangreichste Solo-Werk für Blockflöte, Der Fluyten Lust-hof (Druckausgabe in drei Bänden ab 1648 bis 1654) des blinden Flötisten Jacob van Eyck aus Utrecht, eine sehr umfangreiche Sammlung damals beliebter Tänze, Lieder und Choräle mit jeweils einigen Variationen, so genannten „Modi“, die in aufsteigender Reihenfolge immer virtuoser und verspielter werden. Jacob van Eyck verwendete vermutlich eine fast zylindrisch gebohrte, einteilige Blockflöte in c2, die also noch dem Typus der Blockflöte in der Renaissance entsprach.

Antonio Vivaldi schrieb unter anderem mindestens drei Konzerte für den „flautino“, die Sopraninoblockflöte. Umstritten ist, welchen Grundton (f2 oder d2) das zu verwendende Instrument hatte. Er komponierte darüber hinaus mehrere hochvirtuose Konzerte für Altblockflöte in f1 oder g1 und Streicher. Bei Johann Sebastian Bach kommen Altblockflöten in den Brandenburgischen Konzerten Nr. 2 und Nr. 4 als Soloinstrumente vor, außerdem in Kantaten und Passionsmusiken. Die Flötensonaten Bachs sind jedoch für die Traversflöte bestimmt.

In England war es unter anderem Henry Purcell, der in seiner Musik Blockflöten verwendete. Später schrieb auch Georg Friedrich Händel in seiner langen Schaffensperiode in London eine Vielzahl von Sonaten für Blockflöte und Generalbass wie The Fitzwilliam Sonatas. Dabei handelte es sich gleichsam um ein Nebenprodukt seines Wirkens als Komponist großer Suiten, Opern und Oratorien, denn viele der darin verwendeten Themen und Motive tauchen in dieser Kammermusik für Flöte wieder auf. In England war im Barock die Blockflöte das gebräuchlichste Melodieinstrument für den Amateurmusiker. So entstanden auch viele Transkriptionen berühmter Kompositionen für Blockflöte wie zum Beispiel der Folia-Variationen von Arcangelo Corelli.

Weitere Komponisten der Barockzeit, von denen Musik für Blockflöte überliefert ist, sind unter anderem Jacques-Martin Hotteterre, Jacques-Christophe Naudot, die beiden Vettern Jean-Baptiste Loeillet de Gant und John Loeillet und unter den italienischen Zeitgenossen Vivaldis beispielsweise Benedetto Marcello, Francesco Barsanti, Giuseppe Sammartini und Francesco Mancini. Unter den deutschen Komponisten haben neben Johann Sebastian Bach zum Beispiel Johann Mattheson und Georg Philipp Telemann herausragende Werke für Blockflöte hinterlassen.

Im Spätbarock koexistierte die Blockflöte lange mit der aufkommenden Traversflöte. Besonders eindrucksvolle Beispiele sind das Konzert in e-Moll für Blockflöte, Querflöte und Streichorchester von Telemann und die Triosonate C-Dur für Blockflöte, Querflöte und Generalbass von Johann Joachim Quantz.

Verdrängung der Blockflöte im 18. Jahrhundert

Im weiteren Verlauf des 18. Jahrhunderts wurde sie von der klanglich stärkeren und im Zusammenspiel mit den erweiterten Orchestern durchsetzungsfähigeren Querflöte verdrängt: In der Musik der Klassik und Romantik war die Blockflöte kein übliches Instrument mehr. Die schwindende Bedeutung der Blockflöte ist auch daran zu erkennen, dass die Bezeichnung Flauto (Flöte) in einer Besetzungsangabe bis etwa 1750 eindeutig eine Blockflöte bezeichnete; eine Querflöte wurde dagegen etwa durch die Bezeichnung Flauto traverso oder einfach Traversa ausdrücklich verlangt. Nach etwa 1750 kehrte sich dies um. Bis heute gilt, dass in der Orchestrierung mit der Bezeichnung Flöte eine Querflöte gemeint ist. Soll eine Blockflöte verwendet werden, wird dies explizit angegeben.

Der Stockflöte (Csakan) war in Österreich-Ungarn ein Blockflöteninstrument des 19. Jahrhunderts. Die Virtuosen Anton Heberle und Ernest Krähmer haben zahlreiche Kompositionen für diesen Blockflötentyp hinterlassen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Blockflöte als Instrument so unüblich, dass Igor Strawinsky sie für eine Art Klarinette hielt, als er das erste Mal eine Blockflöte sah. Erst im 20. Jahrhundert wurde sie vor allem als Instrument der Haus- und Schulmusik wiederentdeckt.

Verwendung in der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts

Die Blockflöte wurde in den 1920er Jahren wiederentdeckt, als man sich um ein möglichst originalgetreues Klangbild der Renaissance- und Barockmusik bemühte. Insbesondere Arnold Dolmetsch und der Instrumentenbauer Peter Harlan trugen wesentlich dazu bei, dass man sich wieder mit diesem Instrument auseinandersetzte. In der Jugendbewegung wurde die leicht zu transportierende und relativ preiswert herzustellende Blockflöte neben der Gitarre zum beliebtesten Instrument. Neben den heute gebräuchlichen Instrumenten wurden auch Flöten in anderen Stimmungen (beispielsweise in g1 oder as1) gebaut, um sie leichter für andere Tonarten einsetzen zu können.

Komponisten wie Luciano Berio, Jürg Baur, Hans-Martin Linde, John Tavener, Paul Hindemith, Felicitas Kukuck, Malcolm Arnold, Michael Tippett, Benjamin Britten, Leonard Bernstein, Erhard Karkoschka, Mauricio Kagel, Matthias Kaul, Günter Kochan, Kazimierz Serocki, Gordon Jacob, Bertold Hummel und Edmund Rubbra haben Musik für Blockflöten geschrieben. Die Literatur für die Blockflöte ist im 20. Jahrhundert stark angewachsen und wächst, auch dank Auftragskompositionen, ständig weiter.

Gelegentlich wird die Blockflöte auch in der Pop- und Rock-Musik verwendet; so taucht sie etwa in Stücken von den Beatles (zum Beispiel The Fool on the Hill), den Rolling Stones, Jimi Hendrix, Yes, Led Zeppelin (zum Beispiel Stairway to Heaven) und besonders von Gentle Giant auf. Durch Kompositionen zum Beispiel von Pete Rose oder Paul Leenhouts hat sie Einzug in den Jazz gehalten. Blockflöten spielen auch in der Folkmusik eine Rolle.

Selten findet die Blockflöte auch in Filmmusiken Verwendung, meist in jener mit einem mittelalterlichen Setting. Hier zu nennen sind unter anderem Disney’s Der Glöckner von Notre Dame von Alan Menken und Der Polarexpress von Alan Silvestri.

Das Kopfstück lässt sich auch als Rhythmus- und Effektinstrument verwenden. Hierbei wird während des Blasens die untere Öffnung des Flötenkopfes mit der Handfläche wechselweise abgedeckt und geöffnet. Mit einem Blockflötenkopf lässt sich ein lauterer und schrillerer Ton hervorbringen und auch Vogelgesang imitieren.

Seit 2007 wird am 10. Januar der Tag der Blockflöte begangen.

Soziologie der Blockflöte

Flöten wurden in alter Zeit vorwiegend von Männern gespielt. Die ikonographischen Quellen dokumentieren bis 1800 viele männliche Blockflötenspieler sowie Bilder mit erotischer Symbolik. Das Instrument wurde von adeligen Herren, Bürgern sowie von Berufsmusikern (Stadtpfeifer) gespielt. Im 20. Jahrhundert wurde das Instrument in weiten Bevölkerungskreisen zur ersten Musikausbildung für Kinder populär. In den Blockflötenensembles für Erwachsene überwiegen heute deutlich die Spielerinnen.

  • Michiel van der Dussen und seine Familie (Hendrick Cornelisz. van Vliet, 1640)
  • Triumphzug der Venus (Francesco del Cossa, 1469–1470)
  • Ländliches Fest (Giorgione und/oder Tizian, um 1500/1510)
  • Schäfer und Nymphe (Tizian, um 1570)
  • Knabe mit Flöte (Frans Hals, um 1627)

Verwendung in der Musikpädagogik

Die Blockflöte wurde nach ihrer Wiederbelebung Anfang des 20. Jahrhunderts als Instrument für pädagogische Zwecke entdeckt. In der Jugendbewegung wurde sie als leicht transportabel geschätzt. Gleichzeitig begann die industrielle Massenproduktion, beispielsweise durch die Firmen Moeck in Celle und in Markneukirchen, die Blockflöten billig und allseits verfügbar machte. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte vollends der Massengebrauch der Blockflöte als Einstiegsinstrument für Unterrichtszwecke ein, in der allgemeinen Schule wie in den mehr werdenden (kommunalen) Musikschulen.

Die Grundbegriffe des Spiels auf der Blockflöte – insbesondere der Sopranblockflöte – können von Kindern bereits im Vorschulalter leicht erlernt werden. Erste Spielerfolge lassen sich sehr rasch erzielen, da weder ein komplizierter Ansatz noch eine allzu virtuose Grifftechnik erforderlich ist. Andererseits ist es gerade für sehr junge Anfänger schwierig, Finger, Zunge und Atem zu koordinieren und einen schönen und gleich bleibenden Klang zu entwickeln. Schon auf der Stufe der nur leicht Fortgeschrittenen wird die Griff- und Blastechnik recht komplex. Für kleine Kinder kann daher das Spiel nur auf dem Flötenkopf eine Alternative sein, da keine Grifftechnik erlernt werden muss.

Lernflöten zur musikalischen Früherziehung

Blockflöten in deutscher Griffweise lassen sich durch den Verschluss von Grifflöchern einfach in pentatonische Flöten umbauen. Durch geringfügige Änderungen in der Bauweise sind auch andere Tonkombinationen mit möglichst wenig Grifflöchern möglich.

Die einfachste Variante besteht darin, das zweite und sechste Loch einer siebenlöchrigen Sopranblockflöte zu verschließen. Es sind Flöten erhältlich, bei denen diese Löcher durch Griffmulden ersetzt sind. So sind die 3. und 7. Stufe nicht mehr spielbar. Es ergibt sich eine pentatonische Blockflöte, die sich für spielerische Improvisation mit Kindern eignet. Im Handel sind von verschiedenen Firmen Sopranflöten in D erhältlich, auf denen dann die sieben Töne d2, e2, g2, a2, h2, d3 und e3 eine pentatonische Tonleiter bilden. Die höhere Stimmung in d2 führt weiterhin zu geringeren Abständen der vorhandenen Grifflöcher. Durch weiteren Verschluss des ersten Loches von oben und des Daumenloches lässt sich der Tonumfang um weitere zwei Töne reduzieren. Es bleiben dann fünf nutzbare Töne (d2, e2, g2, a2, h2), wobei nur vier Finger zum Einsatz kommen. Es sind der Ringfinger der linken Hand sowie Zeige-, Mittel- und kleiner Finger der rechten Hand.

Auch gibt es Bauarten, bei denen das Griffloch des Mittel- und des kleinen Fingers der rechten Hand durch Griffmulden ersetzt worden ist (Kunath Sonnenflöte) oder bei denen das Griffloch des Zeige-, Ring- und kleinen Fingers der rechten Hand durch Griffmulden ersetzt worden ist (Kunath Engelberger Fünftonflöte). Die linke Hand verwendet dann alle Finger. Auch bei diesen Bauformen umfasst der Tonumfang die gleichen Töne von d2 bis e3. Durch das Verrücken der Finger und der Stimmung in D entsprechen die Griffe dann aber nicht mehr denen einer normalen Sopranflöte in C. Das g2 wird mit lediglich zwei Fingern gegriffen.

Einen anderen Weg gehen die Flöten von Hopf (Hopf Kindergartenflöte). Hier beträgt der Tonraum g2, a2, b2, h2, c2, d2 und e2. Auch hier sind lediglich fünf Grifflöcher nötig. Weiterhin sind Intervallflöten erhältlich, die lediglich ein Griffloch haben und zwei Töne spielen können. Übliche Intervalle sind d2–a2, d2–g2 und e2–h2 (Choroi).

Siehe auch

  • Liste der Blockflötenbauer
  • Liste von Blockflötisten

Literatur

Fachzeitschriften

  • TIBIA – Magazin für Holzbläser
  • Windkanal – das Forum für die Blockflöte

Historische Lehrwerke

  • Martin Agricola: Musica instrumentalis deudsch. 1529
  • Silvestro Ganassi: La Fontegara la quale insegno di suonare il flauto. 1535
  • Jacques-Martin Hotteterre: Principes de la flûte. 1707; Reprint (Documenta Musicologica) Bärenreiter 1982, ISBN 3-7618-0074-6.
  • Michael Praetorius: Syntagma musicum. Band 2, 1619

Fachbücher

  • Karl Geiringer: Instrumente in der Musik des Abendlandes. C. H. Beck, München 1982, ISBN 3-406-09095-8.
  • Manfred H. Harras: Blockflöte. In: Musik in Geschichte und Gegenwart. Sachteil, B 1: 1576–1600. Bärenreiter, Kassel 1994, ISBN 3-7618-1100-4 und Metzler, Stuttgart 1994, ISBN 3-476-41022-6.
  • Herbert Heyde: Flöten. Katalog des Musikinstrumenten-Museums Leipzig Band 1, ISBN 3-370-00084-9.
  • Hermann Alexander Moeck: Ursprung und Tradition der Kernspaltflöten der europäischen Folklore und die Herkunft der musikgeschichtlichen Kernspaltflötentypen (= Edition Moeck. Nummer 4063). Moeck, Celle 1996, ISBN 3-87549-062-2 (Nachdruck der maschinenschriftlichen Dissertation von 1951).
  • Hermann Alexander Moeck: Zur „Nachgeschichte“ und Renaissance der Blockflöte. In: Tibia. Magazin für Holzbläser. Band 3 (1978), S. 13–20 (online; PDF; 12 MB) und S. 79–88 (online; PDF; 13 MB). Auch Sonderdruck: Edition Moeck Nr. 4021, Celle 1980.
  • Hans-Martin Linde: Handbuch des Blockflötenspiels. 8. Auflage der 2. erweiterten Ausgabe, Schott, Mainz 1997, ISBN 3-7957-2531-3.
  • Christoph Mühle: Untersuchungen über die Resonanzeigenschaften der Blockflöte (= Das Musikinstrument. Band 16). Das Musikinstrument, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-920112-73-3.
  • Eve O’Kelly: The Recorder Today. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1990, ISBN 0-521-36660-7.
  • Reclams Musikinstrumentenführer. Reclam, Stuttgart 1988, ISBN 3-15-010349-5.
  • Ursula Schmidt: Notation der neuen Blockflötenmusik. Moeck, Celle 1981, ISBN 3-87549-013-4.
  • Erich Valentin: Handbuch der Musikinstrumentenkunde. Gustav Bosse, Regensburg 1980, ISBN 3-7649-2003-3.
  • Peter Thalheimer: Die Blockflöte in Deutschland 1920–1945. Tutzing 2010, ISBN 978-3-86296-002-6.
  • Cornelia Stelzer: Die Bedeutung der Blockflöte zur Zeit des Nationalsozialismus (= Wiener Veröffentlichungen zur Musikwissenschaft. Band 52). Hollitzer, Wien 2021, ISBN 978-3-99012-792-6.

Weblinks

Commons: Blockflöten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Blockflöte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Literatur von und über Blockflöte im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Recorder-Homepage von Nicholas S. Lander (Australien, englisch, sehr umfangreich)
  • Interaktive Grifftabellen von Winfried Bauer auch Trillergriffe, Piano-Forte-Griffe, Historische Griffe uvm
  • Deutsche Website der European Recorder Teachers Association ERTA
  • European Recorder Players Society
  • Stichting Blokfluit Literaturkatalog, moderne und historische Blockflötenwerke
  • Blockflöten-Museum Nachschlagewerk rund um die Blockflöte
  • Deutsches Blockflötenportal
  • Infoportal und Community zur Blockflöte
  • Der Radiosender zur Blockflöte
  • Wie die Blockflöte funktioniert (englisch)
  • Historische Blockflötengrifftabellen (englisch)
  • Film über eine Blockflötenbauerin
  • Nikolaj Tarasov: Blockflöten-Literaturliste Klassik und Romantik

Einzelnachweise

  1. So argumentiert bereits Michael Praetorius: Syntagma musicum. Band 2,2: Theatrum Instrumentorum. Elias Holwein, Wolfenbüttel 1620, S. 21 (online). Siehe auch: Hildemarie Peter: Die Blockflöte und ihre Spielweise in Vergangenheit und Gegenwart. Robert Lienau, Berlin 1953 (zugleich Dissertation, Freie Universität Berlin 1952), S. 50.
  2. Paetzold by Kunath (Memento vom 6. Februar 2016 im Internet Archive)
  3. Fa. Dolmetsch Recorders
  4. Drei Meter groß, hölzern, tieftönig: Das ist die XXL-Blockflöte der Musikhochschule Freiburg, Lisa Petrich, Badische Zeitung, 25. Dezember 2023, abgerufen am 25. Dezember 2023.
  5. Eine Flöte, so groß wie ein Alphorn, Hochschule für Musik Freiburg
  6. Michael Praetorius: Syntagma Musicum II, S. 21.
  7. Silvestro Ganassi führt in seinem Lehrwerk La Fontagara Griffe an bis zu zwei Oktaven plus Sexte über dem Grundton
  8. Lorenzo Alpert: Die Echoflöte. Auch der Weigelsche Stich „Der Pfeiffenmacher“ mit der Echoflöte ist dort abgebildet.
  9. Echoflöte auf musicmuseum.eu, abgerufen am 10. Dezember 2013
  10. Josef Wagner: Die „Fiauti d’Echo“ in Johann Sebastian Bachs viertem Brandenburgischen Konzert (BWV 1049). In: TIBIA, Magazin für Holzbläser, Celle, 34. Jahrgang, Heft 4/2009
  11. Sjur Haga Bringeland: Bachs rätselhafte „Echoflöten“. In: Bach-Magazin Heft 32, 2018/2019, Seite 26–27, ISSN 1611-5724
  12. Concerto Köln mit Echoflöten
  13. Martin Agricola: Musica instrumentalis deudsch (1529) Das erste Capitel
  14. Peter Harlan – Instrumentenbauer der Jugendmusikbewegung (Memento vom 21. November 2015 im Internet Archive)
  15. Hans-Martin Linde: Handbuch des Blockflötenspiels. Schott, 2003, S. 36.
  16. Heinrich Tiefenbach, Marianne Betz: Flöte. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 9, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1995, ISBN 3-11-014642-8, S. 221–231 (hier S. 222).
  17. Siehe die Zusammenstellung und Systematik bei Hermann Alexander Moeck: Ursprung und Tradition der Kernspaltflöten der europäischen Folklore und die Herkunft der musikgeschichtlichen Kernspaltflötentypen. Moeck, Celle 1996, ISBN 3-87549-062-2.
  18. David Munrow: Musikinstrumente des Mittelalters und der Renaissance. Moeck Verlag, Celle 1980, S. 22.
  19. Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Auflage. Hrsg. von Walther Mitzka. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595 (Rekord) und 11 (Akkord).
  20. Curt Sachs: Real-Lexikon der Musikinstrumente zugleich ein Polyglossar für das gesamte Instrumentengebiet. 1913 (Nachdruck: Olms, Hildesheim 1979), S. 318
  21. David Lasocki, Robert Ehrlich: The Recorder. Yale University Press, New Haven/London 2022, ISBN 978-0-300-27064-8, S. 2–7.
  22. David Lasocki, Robert Ehrlich: The Recorder. Yale University Press, New Haven/London 2022, ISBN 978-0-300-27064-8, S. 13 und 51.
  23. Hans-Martin Linde: Handbuch des Blockflötenspiels. 2., erweiterte Ausgabe, Schott, Mainz 1997, ISBN 3-7957-2531-3, S. 55–56.
  24. Brockhaus Riemann, Musiklexikon: Einhandflöte (Flabiol). Digitale Bibliothek, Band 38, Directmedia, Berlin 2004, ISBN 3-89853-438-3.
  25. David Lasocki, Robert Ehrlich: The Recorder. Yale University Press, New Haven/London 2022, ISBN 978-0-300-27064-8, S. 36–46.
  26. recorderhomepage.net; abgerufen am 22. Juni 2020.
  27. Älteste Blockflöte Europas befindet sich in Göttingen. Göttinger Tageblatt vom 22. Dezember 2010, abgerufen am 27. Juni 2022.
  28. Abgebildet in: Jacob van Eyck: Der Fluyten Lust-hof: erste vollständig kommentierte Gesamtausgabe. Band I. Hrsg. von Winfried Michel, Amadeus Verlag, Winterthur 1984.
  29. Nik Tarasov: Was ist ein Csakan?, Windkanal Ausgabe 2009-1 Artikel als PDF
  30. Beispiel: Komposition „Zungenbrecher“ von Agnes Dorwarth [1]
  31. Gürzenich-Orchester Köln: Unterrichtsmaterial zum Ohrenauf-Schulkonzert 02 für Grundschulklassen, 2016, S. 21
  32. Internationaler Tag der Blockflöte immer am 10. Januar (Memento vom 11. Oktober 2014 im Internet Archive)
  33. http://www.musikpraesenznrw.de/?p=1582
  34. Verena Fischer-Zernin: Tag der Blockflöte: Die Blockflöte – Folterwerkzeug oder Zauberstab? In: welt.de. 10. Januar 2014, abgerufen am 7. Oktober 2018. 
  35. Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Band IV, S. 319, Artikel: Flöteninstrumente
Bauformen der Blockflöte

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Bauformen der Blockflöte

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Veröffentlichungsdatum: 24 Jun 2025 / 13:49

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Dieser Artikel beschaftigt sich mit dem Musikinstrument zu weiteren Bedeutungen siehe Blockflote Begriffsklarung Die Blockflote ist ein Holzblasinstrument das zur Gruppe der Kernspaltfloten gehort Zur Tonerzeugung enthalt ihr Kopf einen Kern genannt Block aus Holz oder Kunststoff der nur eine enge Spalte den Kernspalt frei lasst Wegen der Form ihres Mundstucks bei den haufigsten kleineren Typen wird dieser Flotentyp auch Schnabelflote genannt Die Blockflote bildet eine grossere Instrumentenfamilie mit Flotentypen in allen Tonlagen die meistens in C oder in F gestimmt sind Blockfloteenglisch recorder italienisch flauto dolce oder flauto diritto franzosisch flute a becTenor Alt Sopran und SopraninoblockfloteKlassifikation Aerophon BlasinstrumentTonumfang Sopranblockflote Verwandte Instrumente FloteMusikerListe von Blockflotisten Liste der Blockflotenbauer Die heute ubliche Form der zweihandig gespielten Blockflote geht auf einen mittelalterlichen Instrumententyp zuruck der sich seinerseits von verschiedenen alteren Flotentypen herleitet Spatestens ab dem Spatmittelalter lasst sich die Blockflote als eines der wichtigsten Holzblasinstrumente nachweisen Eine besondere Blute erlebte das Instrument in der Barockmusik als auch einige technische Anpassungen an der Bauweise vorgenommen wurden um den Tonumfang zu vergrossern und einen helleren klareren Klang zu erzielen Etwa in der Mitte des 18 Jahrhunderts wurde die Blockflote jedoch von der Querflote weitgehend verdrangt nicht zuletzt weil diese mit ihrem lauteren Klang sich in den grosser werdenden Orchestern akustisch besser durchsetzen konnte Erst im fruhen 20 Jahrhundert kam es zu einer Wiederentdeckung der Blockflote einerseits im Bereich der historischen Auffuhrungspraxis von Renaissance und Barockmusik andererseits in der Jugendbewegung und der Musikpadagogik Zusatzlich sind jedoch seitdem auch neue Kompositionen in unterschiedlichen Genres fur das Instrument entstanden Die BlockflotenfamilieRenaissance und Barock Moderne Nachbauten barocker Blockfloten von links nach rechts Kontrabass Grossbass Bass Tenor Alt Sopran Sopranino In Europa etablierte sich die Blockflote seit der Renaissance als ganze Instrumentenfamilie durch alle Tonlagen hindurch Die traditionellen Bezeichnungen der Blockflotengrossen entsprechen den jeweils eine Oktave tieferen vokalen Stimmregistern Die Lage der Tenorblockflote Tonumfang c1 bis d3 entspricht also der Sopran Singstimme die Bassblockflote f bis g2 erklingt in der Altlage und entspricht der Alt Singstimme Eine mogliche Erklarung fur diese verschobenen Bezeichnungen der Blockflotentypen bringt schon Michael Praetorius Er vermutet dass durch die wenig ausgepragten Obertone der Klang des Instrumentes im Vergleich zu fast allen anderen Musikinstrumenten sehr grundtonig empfunden wird Er wird als weniger hoch empfunden als etwa der von einer Violine gespielte gleich hohe Ton Folgende Instrumente wurden in der Renaissance und im Barock gebaut angegeben ist jeweils der tiefste spielbare Ton Der Tonumfang der einzelnen Blockfloten betrug jeweils etwa zwei Oktaven Sopraninoblockflote ab f2 und g2 Sopranblockflote ab c2 Fifth Flute ab d2 Sixth Flute und ab b1 Fourth Flute Altblockflote ab f1 seltener auch in g1 Voice Flute ab d1 Tenorblockflote ab c1 Bassblockflote ab f0 auch Basset genannt Grossbassblockflote ab B und c0 auch Bass genannt Kontrabassblockflote ab F und Es Wenn nichts anderes angegeben ist wurde in der Regel von einer Altblockflote ausgegangen Sie war das ubliche Soloinstrument Bisweilen findet sich der Ausdruck Chorflote fur die Sopranblockflote 20 Jahrhundert Neben den Kopien nach historischen Vorbildern der oben genannten Grossen wurde die Blockflotenfamilie sowohl nach oben als auch nach unten erweitert Moderne neu entwickelte Modelle sogenannte harmonische Blockfloten erreichen einen Tonumfang von etwas mehr als drei Oktaven Heute gangig sind vor allem Sopranino bis Bassblockflote Die gangigen modernen Blockflotentypen haben meist folgende Tonumfange und sind abwechselnd in C und F gestimmt Garkleinblockflote c3 a4 g5 Sopraninoblockflote f2 g4 c5 Sopranblockflote c2 d4 g4 Altblockflote f1 g3 c4 Tenorblockflote c1 d3 g3 Bassblockflote f0 g2 c3 Grossbassblockflote c0 d2 g2 Kontrabassblockflote F g1 c2 Subgrossbassblockflote C d1 g1 Subkontrabassblockflote F1 g0 c1 Sub Subgrossbassblockflote C1 d0 g0 Die Bezeichnungen werden nicht ganz einheitlich verwendet So wird manchmal die Bassflote ab f0 als Basset und erst diejenige ab c0 als Bass bezeichnet Vor allem im Bereich der Floten unterhalb des Grossbasses gibt es unterschiedliche Bezeichnungen obige Namen orientieren sich an den Paetzold Blockfloten der Firma Kunath Die Kontrabassblockflote wird auch als Subbassblockflote bezeichnet die beiden tiefsten Blockfloten auch als Subkontrabass und Subsubkontrabass Zwischenzeitlich wurde die Modellreihe um einen SubSubgrossbass nach unten hin erweitert Es existieren sechs Exemplare der Subkontrabassblockflote in B1 auch Big Babe die in den 1990er Jahren in historischer Bauweise von der niederlandischen Flotenbauerin Adriana Breukink angefertigt wurden Zwei der 3 m hohen Exemplare befinden sich in Amsterdam eines in Karlsruhe eines in Sao Paulo eines in Hongkong und eines zusammen mit 13 weiteren Blockflotenmodellen Breukinks nach historischen Vorbildern an der Hochschule fur Musik Freiburg NotationDie Blockflote wird als nicht transponierendes Instrument also immer wie klingend notiert Die allgemein ubliche Notation erfolgt heute von der Garkleinblockflote bis zur Tenorblockflote im Violinschlussel so dass der tiefste Ton jeweils als c1 oder f1 notiert wird Ab der Bassblockflote wird im Bassschlussel notiert wobei der tiefste Ton als F oder C notiert wird Selten werden Bass und Grossbassblockflote auch im Violinschlussel notiert dann ab f0 oder c1 was hauptsachlich didaktische Grunde hat Fruher war es unublich Oktavierungen mit dem Schlussel anzugeben In neueren Ausgaben wird darauf meist geachtet Die Notation um 1600 benutzte fur das chorische Flotenspiel den Diskant Alt Tenor und Bassschlussel In den barocken Handschriften wurde bei der Altflote auch der Franzosische Violinschlussel notiert Da im Barock die Sopranblockflote relativ unublich war sind manche Stimmen transponiert notiert So konnte ein Spieler der mit der verbreiteten Altflote vertraut war diesen Part ohne das Umlernen von Griffen spielen Aufbau und FunktionsweiseAufbau Aufbau einer Blockflote Front und RuckansichtSchematischer Langsschnitt eines Blockflotenkopfs mit Block A Windkanal B und Schneidekante C Blockfloten sind in der Regel dreiteilig und bestehen aus Kopfstuck Mittelstuck und Fussstuck Sopranino Sopran und Altblockfloten werden auch zweiteilig gebaut wobei das Mittel und Fussstuck in einem Stuck gefertigt sind Die Garkleinblockflote wird meist einteilig gebaut Die einzelnen Teile werden uber Zapfen leicht drehend zusammengesteckt im Bild nicht sichtbar Die Zapfen sind als Dichtung mit einem gewachsten Faden umwickelt oder mit einem Korkring versehen Die Bassblockflote kann wie alle noch grosseren Blockfloten zwangslaufig uber eine spezielle Anblasvorrichtung den S Bogen verfugen Alle drei Teile einer Blockflote bilden zusammengesteckt eine Rohre deren Bohrung vom Kopf zum Fussstuck je nach Instrumententypus zylindrisch oder umgekehrt konisch also verjungend verlauft Am unteren Ende Fussstuck ist diese Rohre offen am oberen Ende wird sie im Kopfstuck durch einen Kern oder Block verschlossen der einen Windkanal Kernspalte bildet Der Windkanal wird bei einfachen Schulblockfloten weit und rechteckig gestaltet Bei Solistenfloten ist er meist gebogen und enger gefertigt Das Kopfstuck ist bei den Grossen bis etwa zur Tenorflote zudem Trager des Mundstucks auch als Schnabel bezeichnet das an die Lippen gesetzt wird Durch die Kernspalte uber dem Block wird dem Instrument der Luftstrom zugefuhrt siehe Schemazeichnung Dieser stosst auf eine Schneidenkante Anblaskante die Teil des Labiums genannt auch Aufschnitt und wesentlich fur die Tonerzeugung der Blockflote ist Mittelstuck und Fussstuck sind Trager von Tonlochern Grosse Blockfloten wie Tenor Bass und Grossbassfloten werden auch mit abgewinkeltem Kopfstuck gebaut Durch den Knick sitzen die Instrumente hoher am Korper des Spielers und sind dadurch auch fur Kinder oder Erwachsene mit kurzen Armen ohne Anstrengung spielbar Blockfloten verfugen in der Regel uber sieben Grifflocher auf der Vorderseite sowie eines auf der Ruckseite welches auch als Uberblasloch fungiert Die beiden untersten Grifflocher konnen als Doppellocher ausgefuhrt sein was die betreffenden Halbtone besser spielbar macht Bei den grosseren Blockfloten werden die meisten Tonlocher wegen ihrer grossen Abstande mit Klappen geschlossen Bei einfachen Blockfloten werden die Tonlocher meist zylindrisch gebohrt Bei hochwertigeren Instrumenten werden die Tonlocher teilweise unterschnitten Beim Unterschneiden erweitert der Flotenbauer das Tonloch nach innen Das kann gleichmassig aber auch nur zum Mundstuck oder zum Fuss hin geschehen Durch das Unterschneiden wird das Intonationsverhalten sowie die Ansprache der Floten entscheidend verbessert Klangentstehung Der im Windkanal geformte Luftstrom Luftblatt gerat an der Anblaskante des Labiums in Schwingung sodass die Luft abwechselnd ins Innere der Flote und nach aussen stromt Die Frequenz der Schwingung und damit die Tonhohe wird durch Resonanz mit der Luftsaule im Inneren des Instruments bestimmt Die Klangerzeugung ist noch genauer unter Holzblasinstrumente beschrieben Zur Erzeugung von Tonen mussen anders als beispielsweise bei der Querflote keine besonderen Techniken erlernt werden Bereits durch einfaches Hineinblasen ist das Erzeugen eines Tones moglich Allerdings ist der fortgeschrittene Blockflotist in der Lage durch verschiedene Anblastechniken und vor allem durch Klanglaute und Zungentechniken zum Beispiel t d d g eine Vielzahl an Klangvariationen zu erreichen Kondenswasser im Windkanal kann die Tonerzeugung storen Dies wird als Tropfchenheiserkeit bezeichnet Bohrung Eine Grossbassblockflote von Paetzold by Kunath mit quadratischem Querschnitt gespielt von Josephine Bode Die Bohrung der Renaissance Blockfloten ist relativ weit und geht konstruktiv auf die mittelalterlichen Blockfloten zuruck Die Bohrung ist oft naherungsweise zylindrisch Eine solche Blockflote hat einen grundtonigen Klang der Tonumfang betragt je nach Modell eine Tredezime bis zu weit uber zwei Oktaven Diese Instrumente sind vornehmlich fur das Ensemblespiel konzipiert und verschmelzen klanglich gut miteinander aber auch mit anderen Renaissanceinstrumenten ahnlicher Lautstarke In der heutigen Zeit gibt es auch Blockfloten mit naherungsweise zylindrischer Bohrung die einen kraftigen grundtonigen Klang haben und uber zwei Oktaven gut ansprechen Der Klang dieser Instrumente ist sehr tragfahig und nimmt erst im uberblasenden Bereich an Scharfe zu In der Barockzeit kam man darauf die Bohrung zu verengen und sie umgekehrt konisch auszubilden Das bedeutet Die Bohrung verjungt sich zum Fuss hin Dadurch steigt die Durchstromgeschwindigkeit der Luft ausserdem erhoht sich der Luftdruck am Kopfende des Instruments also dort wo der Klang entsteht Der Klang wird dadurch obertoniger und scharfer Eine gute Barock Blockflote spricht uber mehr als zwei Oktaven sehr gut an Barocke Blockflotenstucke etwa die Solopartien in den Brandenburgischen Konzerten 2 und 4 von Johann Sebastian Bach die Solokonzerte von Antonio Vivaldi oder die Fitzwilliam Sonatas von Georg Friedrich Handel sind in ihrem Tonumfang entsprechend ausgelegt Die Klangfarbung einer Blockflote in barocker Bauweise andert sich deutlich horbar mit der Tonhohe Von den tiefen zu den hohen Tonen wird der Ton immer kraftiger und scharfer Besonders fur die in historischer Zeit nicht belegten sehr tiefen Blockfloten unter Grossbass werden heute auch quadratische Querschnitte verwendet da sich die Floten so kostengunstiger bzw uberhaupt erst herstellen lassen Solche Floten haben streng genommen gar keine Bohrung Ihr Querschnitt verjungt sich zum Fuss hin ahnlich wie bei barocken Instrumenten Physikalisch verhalt sich ein solcher quadratischer Querschnitt ahnlich wie eine entsprechende Bohrung Material Ubliche Holzer zur Herstellung von BlockflotenBerg Ahorn Acer pseudoplatanus Dichte 0 63 g cm3 Birne Pyrus communis Dichte 0 65 g cm3 Pflaume Prunus domestica Dichte 0 79 g cm3 Buchsbaum Buxus sempervirens Dichte 0 9 1 03 g cm3 Olive Olea europaea Dichte 0 85 g cm3 Palisander wie Bahia Rosenholz Dalbergia decipularis Dichte 0 95 g cm3 Cocobolo Dalbergia retusa Dichte 1 05 g cm3 Konigsholz Dalbergia cearensis Dichte 1 2 g cm3 Ebenholz Dichte 1 1 g cm3 Grenadill Dalbergia melanoxylon Dichte 1 2 g cm3 Der Block wird wegen dessen hervorragenden Eigenschaften gegenuber Feuchtigkeit fast immer aus Zedernholz hergestellt genauer aus dem Holz der Virginia Zeder Juniperus virginiana die strenggenommen keine Zeder ist sondern zu den Wacholdergewachsen zahlt Der Korpus wird uberwiegend aus hartem Holz gefertigt wobei die Harte des Holzes anders als dessen Dichte und Oberflachenbeschaffenheit weitgehend ohne Einfluss auf den Klang der Blockflote sein soll Die Herkunft der verwendeten Holzer war meist die geografische Umgebung des Blockflotenbauers der ursprungliche Werkstoff fur Blockfloten in Mitteleuropa sind hartere heimische Holzarten wie beispielsweise Obstholzer Birne Pflaume oder Ahorn Mit den zunehmenden uberregionalen ja interkontinentalen Handelsaktivitaten gelangten nicht heimische Holzarten in den europaischen Blasinstrumenten und damit Blockflotenbau darunter der eher in Sudeuropa anzufindende Buchsbaum oder tropische Holzer Edelholzer wie beispielsweise Grenadill Ebenholz und Palisander Mit der Rodung der tropischen Waldbestande sind diese tropischen Holzer knapp geworden Im 20 Jahrhundert fanden daher Holzarten wie Olive und Buche die Aufmerksamkeit der Instrumentenbauer letztere vor allem im musikpadagogischen Bereich Einen besonderen Fall stellt die Verwendung von Sperrholz dar das wegen seiner Massstabilitat ein sinnvoller und qualitatsfordernder Werkstoff fur grossere Bassblockfloten ist Schon im 18 Jahrhundert sind Blockfloten aus alternativen Baustoffen wie dem Elfenbein bekannt dessen grosse Dichte und relative Feuchtigkeitsunempfindlichkeit es fur den Instrumentenbau interessant machten Seit dem 20 Jahrhundert werden aus ebendiesen Grunden und auch Kostengrunden Kunststoffe wie Bakelit ABS oder Colo verwendet Kunststoffblockfloten und Kombinationen aus Kunststoff und Holz sind in grossem Umfang und in unterschiedlichen Qualitaten erhaltlich Sie sind preisgunstiger und zugleich pflegeleichter und finden daher zum Beispiel in der Blockflotenfruhpadagogik haufigen Einsatz Professionelle Blockflotisten verwenden aus Klanggrunden meist in Handarbeit hergestellte Instrumente aus Holz Intonationssysteme Bei Schulblockfloten wird in der Regel ein gleichschwebendes Intonationssystem angestrebt Historische Blockfloten besonders Renaissance Instrumente werden auch in mitteltoniger Intonation angefertigt Sonderform Echoflote Eine Sonderbauform der Barockzeit die Echoflote fiauto d echo besteht aus zwei parallel angeordneten Floten gleicher Tonlage aber verschiedener Lautstarke Sie konnte den geringen Dynamik Umfang der Blockflote umgehen und die in der Barockmusik ubliche Terrassendynamik ausfuhren Zwei Bauweisen sind zu unterscheiden Die beiden Floten sind entweder in einem gemeinsamen Korpus gebohrt oder einzelne nachtraglich aneinander befestigte Instrumente Fur die erste Art fuhrt Alpert mehrere Exemplare in Museen an ein derartiges Instrument ist auf einem Stich im 1698 erschienenen Standebuch von Christoph Weigel zu sehen Eine Sopran Echoflote der zweiten Art befindet sich im Musikinstrumentenmuseum Leipzig Das einzige uberlieferte Werk in dem Echofloten fiauti d echo in f1 Altlage ausdrucklich verlangt werden ist das 4 Brandenburgische Konzert von Johann Sebastian Bach Es gibt wohlbegrundete Zweifel daran dass Instrumente in der Bauart des Leipziger Exemplars fur Auffuhrungen so anspruchsvoller Werke brauchbar waren Hingegen sind zwei Echofloten der erstgenannten Art in neuerer Zeit fur das Ensemble Concerto Koln gebaut und in einer Aufnahme dieses Konzerts eingesetzt worden SpielweiseHaltung Haltung Die Blockflote bis hin zur Tenorblockflote wird in einem Winkel von etwa 45 zum Korper geneigt gehalten Sie wird mit dem Schnabel am Kopfstuck leicht an die Lippen angesetzt die diesen sanft umschliessen Die Unterlippe bildet somit einen der beiden Haltepunkte Der andere Haltepunkt befindet sich beim hinterstandig positionierten Daumen der rechten Hand Zuweilen findet hierfur eine Daumenstutze Verwendung die besonders grosseren und damit schwergewichtigeren Instrumenten Tenor und Bassblockflote mehr Halt verleihen soll Die grossen Blockfloten ab der Bassblockflote werden ahnlich dem Fagott gehalten und an einem Tragegurt befestigt oder gar direkt auf den Boden aufgestellt Atmung Schon 1529 sieht Martin Agricola im Vibrato ein grundlegendes Stilmittel im Flotenspiel Auch wiltu haben den grund und bodem So lerne pfeiffen mit zitterndem odem Martin Agricola Musica instrumentalis deudsch Artikulation Die Tone der Blockflote werden in der Regel mit der Zunge artikuliert In Anfangerschulen wird meist mit der Silbe du begonnen Silvestro Ganassi empfiehlt die Artikulationssilben le re te re und te che d i ke Martin Agricola empfiehlt als Hauptartikulation die Silbe de und fur schnellere Noten diri sowie die Flatterzunge Ganassi kennt auch noch den Tonansatz ohne Silbe die lingua di testa Kopfansatz bei dem der Atem durch die Lippen geformt wird Johann Joachim Quantz beschreibt in seiner Querflotenschule ebenfalls diri und tiri Fur schnelle Passagen lehrt er die Artikulation mit did ll Griffweise Nummerierung der Finger und der Grifflocher Finger Grifflocher Die Grifflocher auf der Vorderseite werden von oben nach unten vom Zeige Mittel und Ringfinger der linken Hand sowie vom Zeige Mittel Ring und kleinen Finger der rechten Hand bedient Das Uberblasloch auf der Ruckseite am oberen Ende des Mittelstucks wird vom linken Daumen bedient Der tiefste Ton Grundton einer Blockflote wird durch Schliessen aller Tonlocher erzeugt alle weiteren Tone durch Kombinationen aus geschlossenen und geoffneten Tonlochern Diese Griffe werden in Grifftabellen dargestellt Fur manche Tone sind so genannte Gabelgriffe notig bei denen unterhalb offener Tonlocher wieder geschlossene folgen Zur Erzeugung der tiefsten Halbtone ist es notig das unterste oder zweitunterste Tonloch nur halb abzudecken Viele Floten besitzen an diesen Stellen Doppellocher um eine saubere halbe Abdeckung zu erleichtern Grosse Blockfloten besitzen ausserdem Klappen um die weit auseinander liegenden Grifflocher mit den Fingern erreichen zu konnen Fur die hoheren Tone ab dem dritten Ton der zweiten Oktave deckt der Daumen das Daumenloch nur teilweise ab Dadurch wird erreicht dass der Ton zum Doppelten Oktave oder Dreifachen Duodezime der Grundfrequenz kippt siehe Uberblasen Barocke Griffweise Historische Grifftabelle fur barocke Blockfloten publiziert 1732 vonGrifftabelle fur eine Altblockflote barocke Griffweise Die gangigste Griffweise fur Blockfloten unter fortgeschrittenen und professionellen Spielern ist die barocke Griffweise Sie wird so bezeichnet obwohl sie mit der Griffweise historischer Blockfloten aus der Barockzeit nicht ubereinstimmt sondern vom Wiederentdecker der Blockflote dem Franzosen Arnold Dolmetsch eingefuhrt wurde Bei dieser Griffweise wird bereits fur einen Ton der Grundskala die vierte Tonstufe also f2 und f3 auf einer c2 Sopranblockflote ein Gabelgriff notig Unter Blockflotenpadagogen ist strittig ob dies das Erlernen des Instruments und das schnelle Spielen bestimmter Tonfolgen nachhaltig erschwert Deutsche Griffweise Mit dem erneuten Aufkommen der Blockflote im 20 Jahrhundert in Deutschland kam Peter Harlan auf die Idee die Bohrung und die Lage der Grifflocher zu modifizieren insbesondere die Bohrung des drittuntersten Tonloches zu verengen So kann die Grundtonleiter ohne Gabelgriffe gespielt werden Bei bestimmten Tonen ausserhalb der Grundtonleiter geht dies jedoch zu Lasten der sauberen Intonation und Gabelgriffe bleiben fur die meisten von der Grundtonleiter abweichenden Tone trotzdem notwendig Der Blockfloten Virtuose und Lehrer Hans Martin Linde schreibt dazu Sie die deutsche Griffweise entstand in den zwanziger Jahren aufgrund eines Missverstandnisses Peter Harlan veranderte den vermeintlich unsauberen Griff fur die 4 Stufe einer von ihm kopierten historischen Flote Nach seinem Griffsystem bildet statt eines Gabelgriffes lediglich der Zeigefinger der rechten Hand den Ton Diese insgesamt gesehen unbedeutende Grifferleichterung der sogenannten deutschen Griffweise wird aber durch eine Qualitatsminderung erkauft ihr Nachteil liegt im zu hohen Griff fur die uberblasene 4 Stufe sowie in weiteren Intonationstrubungen bei Halbtonschritten Dennoch werden heute Blockfloten in deutscher Griffweise hergestellt allerdings ausschliesslich die Einsteiger Instrumente Anfanger spielen in der Regel ohnehin nur einfache Stucke in der Grundtonleiter und in diesem Anwendungsgebiet ist die deutsche Griffweise in der Tat einfacher zu lernen und zu spielen zudem treten hier die Intonationsprobleme nicht auf Teurere Instrumente fur fortgeschrittene und professionelle Spieler werden ausschliesslich in barocker Griffweise gebaut Modifikation der Tonhohe Durch Herausziehen des Mittelstucks aus dem Kopfstuck je nach Grosse des Instruments um einen bis wenige Millimeter lasst sich das Instrument tiefer stimmen Durch Abdrehen des oberen Zapfens an der Drehbank kann ein Instrumentenbauer die Flote um einige Cent hoher stimmen Beides ist nur in geringem Masse moglich ohne dass es zu Unstimmigkeiten des Instruments in sich also zu grosseren Intonationsproblemen kommt Die Hohe des gespielten Tons kann auch durch den Blasdruck verandert werden Kraftigeres Anblasen ergibt einen hoheren Ton Dies kann beim Zusammenspiel mehrerer Instrumente genutzt werden um gut klingende Akkorde zu erreichen GeschichteUrsprunge Floten werden seit prahistorischen Zeiten als Musikinstrumente verwendet Erhaltene Floten aus dieser Zeit bestehen aus hohlen Knochen und weisen bereits Tonlocher auf Solche Floten bei denen der Ton durch eine Kernspalte erzeugt wird kamen und kommen in der ganzen Welt in unterschiedlichsten Formen vor Die vertikal gehaltene Blockflote mit Grifflochern wurde nach Europa gleichzeitig aus Afrika durch die Mauren und aus Asien durch Slawen eingefuhrt Sie war in unterschiedlichen Formen weit verbreitet Blockfloten die mit beiden Handen zu spielen waren sind in Europa seit dem 11 Jahrhundert belegt Daneben existierten Einhandfloten zu denen mit der anderen Hand eine Trommel geschlagen wurde und Doppelfloten bei denen jede Hand eine Flote spielte Wann sich aus dieser Vielzahl von Instrumenten die heutige Blockflote entwickelte ist nicht genau zu datieren da auf mittelalterlichen Darstellung nicht zweifelsfrei zu unterscheiden ist ob eine Blockflote ein anderer Spaltflotentyp oder eine Schalmei abgebildet ist Die englische Bezeichnung recorder ist erstmals fur 1388 belegt Sie leitet sich nach verbreiteter Ansicht vom Verb to record von lateinisch recordari ins Gedachtnis cor Herz rufen verwandt mit Akkord und franzosisch accorder Instrumente stimmen in der heute nicht mehr gebrauchlichen Bedeutung zwitschern ab Demnach mussen die damaligen Floten hoch gestimmt gewesen sein Spatmittelalter Aus dem Spatmittelalter stammen die ersten erhaltenen Instrumente die der heutigen Blockflote entsprechen Die verwendeten Blockflotentypen waren noch zylindrisch gebohrt und bestanden nur aus einem Stuck Sie klangen mild weich und obertonarm worauf die Bezeichnungen Flute douce bzw Flauto dolce zuruckzufuhren sind Dieser Klangcharakteristik entsprach ihr vornehmliches Einsatzgebiet nicht als Soloinstrument sondern in der Begleitung von Gesang Dazu wurden auch die oben angegebenen unterschiedlichen Stimmlagen von Blockfloten entwickelt Die Blockfloten waren alle mit sieben vorderen Grifflochern ausgestattet dabei war das unterste Griffloch das sogenannte Kleinfingerloch doppelt vorhanden um der uneinheitlichen Spielpraxis Rechnung zu tragen bei der neben der heute ublichen Haltung linke Hand uber der rechten Hand viele Musiker auch die umgekehrte Handhaltung verwendeten Das vom Spieler nicht benotigte Kleinfingerloch wurde mit Wachs verstopft Eine wichtige Quelle fur spatmittelalterliche Blockfloten sind Abbildungen in verschiedensten kunstlerischen Darstellungen von denen die altesten in das fruhe 14 Jahrhundert datieren Originale Fundstucke von Blockfloten aus dem Mittelalter sind selten So wurde 1940 bei einer Ausgrabung einer Burganlage nahe der niederlandischen Stadt Dordrecht die sogenannte Dordrecht Flote gefunden Sie ist im aktuellen Zustand unspielbar und vermutlich unvollstandig lasst aber interessante Ruckschlusse auf die Instrumente der damaligen Zeit zu Im August 2005 wurde in Tartu Estland eine weitere Flote gefunden deren Entstehung sich auf die zweite Halfte des 14 Jahrhunderts datieren lasst Die wohl alteste erhaltene Blockflote Europas wurde 1987 von Archaologen in Gottingen ausgegraben und befindet sich in der Musikinstrumentensammlung der dortigen Universitat In der heutigen Zeit gibt es Werkstatten die sich mit der Rekonstruktion und dem Nachbau dieser Instrumente beschaftigen Renaissance In der Franko flamischen Epoche Renaissance wurde die Instrumentation von den Komponisten in der Regel nicht festgelegt Die Instrumentalensembles spielten zum einen Tanzmusik wie sie in den Drucken von Pierre Attaingnant Pierre Phalese und Tielman Susato uberliefert sind zum anderen Vokalmusik Messen Motetten oder Canzonen Die Instrumente konnten Singstimmen ersetzen oder auch Singstimmen verdoppeln Vokalmusik konnte von Consorts auch rein instrumental aufgefuhrt werden Je nach Fahigkeit der Spieler wurden die Werke improvisatorisch ausgeziert Uber den hohen Stand des Flotenspiels der Zeit geben die Lehrwerke La Fontegara la quale insegno di suonare il flauto 1535 von Silvestro Ganassi sowie die Musica instrumentalis deudsch 1529 von Martin Agricola Zeugnis Michael Praetorius empfiehlt 1618 die Bassblockflote durch die Instrumente Dulzian oder Posaune zu ersetzen Die Blockflote war in diesem Zeitalter nicht selten Im Nachlass des Grafen Fugger 1529 bis 1569 sind von 507 Blasinstrumenten 111 Floten dokumentiert Barock Fruhbarocke Blockfloten um 1620 Syntagma musicum Fingerhaltung in Jacques Martin Hotteterres Flotenschule von 1707 In der Musik des Barocks loste sich die Instrumental von der Vokalmusik Neben einer hoheren Anforderung an die Virtuositat eines Instruments machte dies auch ein anderes Klangspektrum erforderlich Der Klang eines Instruments hatte sich deutlicher von dem Klang des menschlichen Gesangs zu unterscheiden Bei der Blockflote wurde dies durch eine andere Bauweise erzielt Der Korper der Blockflote wurde aus drei Teilen zusammengesetzt das Rohr wurde umgekehrt konisch gebohrt unten enger als oben und die Grifflocher enger aneinandergesetzt Seit dem 16 Jahrhundert war bei den Instrumenten daruber hinaus das Daumenloch auf der Ruckseite ublich Der Ton der Blockflote wurde damit klarer heller und obertonreicher Unublich wurde es dagegen das unterste der Grifflocher das Kleinfingerloch doppelt anzulegen Stattdessen war der unterste Teil der Flote nun beweglich so dass der Musiker diesen in eine fur ihn bequeme Stellung drehen konnte Die Komponisten des Barocks schrieben Musik fur Blockfloten in unterschiedlichen Besetzungen Dabei tritt vor allem die Altblockflote in geringerem Masse auch die Sopran und die Sopraninoblockflote auch als Soloinstrument in Sonaten und Konzerten hervor An der Schwelle von der Renaissance zum Barock verwendete Claudio Monteverdi in der Orchestrierung seiner Oper L Orfeo neben Trompeten Posaunen Streich und Saiteninstrumenten auch Blockfloten Ebenso im Fruhbarock entstand das erste und bis heute umfangreichste Solo Werk fur Blockflote Der Fluyten Lust hof Druckausgabe in drei Banden ab 1648 bis 1654 des blinden Flotisten Jacob van Eyck aus Utrecht eine sehr umfangreiche Sammlung damals beliebter Tanze Lieder und Chorale mit jeweils einigen Variationen so genannten Modi die in aufsteigender Reihenfolge immer virtuoser und verspielter werden Jacob van Eyck verwendete vermutlich eine fast zylindrisch gebohrte einteilige Blockflote in c2 die also noch dem Typus der Blockflote in der Renaissance entsprach Antonio Vivaldi schrieb unter anderem mindestens drei Konzerte fur den flautino die Sopraninoblockflote Umstritten ist welchen Grundton f2 oder d2 das zu verwendende Instrument hatte Er komponierte daruber hinaus mehrere hochvirtuose Konzerte fur Altblockflote in f1 oder g1 und Streicher Bei Johann Sebastian Bach kommen Altblockfloten in den Brandenburgischen Konzerten Nr 2 und Nr 4 als Soloinstrumente vor ausserdem in Kantaten und Passionsmusiken Die Flotensonaten Bachs sind jedoch fur die Traversflote bestimmt In England war es unter anderem Henry Purcell der in seiner Musik Blockfloten verwendete Spater schrieb auch Georg Friedrich Handel in seiner langen Schaffensperiode in London eine Vielzahl von Sonaten fur Blockflote und Generalbass wie The Fitzwilliam Sonatas Dabei handelte es sich gleichsam um ein Nebenprodukt seines Wirkens als Komponist grosser Suiten Opern und Oratorien denn viele der darin verwendeten Themen und Motive tauchen in dieser Kammermusik fur Flote wieder auf In England war im Barock die Blockflote das gebrauchlichste Melodieinstrument fur den Amateurmusiker So entstanden auch viele Transkriptionen beruhmter Kompositionen fur Blockflote wie zum Beispiel der Folia Variationen von Arcangelo Corelli Weitere Komponisten der Barockzeit von denen Musik fur Blockflote uberliefert ist sind unter anderem Jacques Martin Hotteterre Jacques Christophe Naudot die beiden Vettern Jean Baptiste Loeillet de Gant und John Loeillet und unter den italienischen Zeitgenossen Vivaldis beispielsweise Benedetto Marcello Francesco Barsanti Giuseppe Sammartini und Francesco Mancini Unter den deutschen Komponisten haben neben Johann Sebastian Bach zum Beispiel Johann Mattheson und Georg Philipp Telemann herausragende Werke fur Blockflote hinterlassen Im Spatbarock koexistierte die Blockflote lange mit der aufkommenden Traversflote Besonders eindrucksvolle Beispiele sind das Konzert in e Moll fur Blockflote Querflote und Streichorchester von Telemann und die Triosonate C Dur fur Blockflote Querflote und Generalbass von Johann Joachim Quantz Verdrangung der Blockflote im 18 Jahrhundert Im weiteren Verlauf des 18 Jahrhunderts wurde sie von der klanglich starkeren und im Zusammenspiel mit den erweiterten Orchestern durchsetzungsfahigeren Querflote verdrangt In der Musik der Klassik und Romantik war die Blockflote kein ubliches Instrument mehr Die schwindende Bedeutung der Blockflote ist auch daran zu erkennen dass die Bezeichnung Flauto Flote in einer Besetzungsangabe bis etwa 1750 eindeutig eine Blockflote bezeichnete eine Querflote wurde dagegen etwa durch die Bezeichnung Flauto traverso oder einfach Traversa ausdrucklich verlangt Nach etwa 1750 kehrte sich dies um Bis heute gilt dass in der Orchestrierung mit der Bezeichnung Flote eine Querflote gemeint ist Soll eine Blockflote verwendet werden wird dies explizit angegeben Der Stockflote Csakan war in Osterreich Ungarn ein Blockfloteninstrument des 19 Jahrhunderts Die Virtuosen Anton Heberle und Ernest Krahmer haben zahlreiche Kompositionen fur diesen Blockflotentyp hinterlassen Zu Beginn des 20 Jahrhunderts war die Blockflote als Instrument so unublich dass Igor Strawinsky sie fur eine Art Klarinette hielt als er das erste Mal eine Blockflote sah Erst im 20 Jahrhundert wurde sie vor allem als Instrument der Haus und Schulmusik wiederentdeckt Verwendung in der Musik des 20 und 21 Jahrhunderts Die Blockflote wurde in den 1920er Jahren wiederentdeckt als man sich um ein moglichst originalgetreues Klangbild der Renaissance und Barockmusik bemuhte Insbesondere Arnold Dolmetsch und der Instrumentenbauer Peter Harlan trugen wesentlich dazu bei dass man sich wieder mit diesem Instrument auseinandersetzte In der Jugendbewegung wurde die leicht zu transportierende und relativ preiswert herzustellende Blockflote neben der Gitarre zum beliebtesten Instrument Neben den heute gebrauchlichen Instrumenten wurden auch Floten in anderen Stimmungen beispielsweise in g1 oder as1 gebaut um sie leichter fur andere Tonarten einsetzen zu konnen Komponisten wie Luciano Berio Jurg Baur Hans Martin Linde John Tavener Paul Hindemith Felicitas Kukuck Malcolm Arnold Michael Tippett Benjamin Britten Leonard Bernstein Erhard Karkoschka Mauricio Kagel Matthias Kaul Gunter Kochan Kazimierz Serocki Gordon Jacob Bertold Hummel und Edmund Rubbra haben Musik fur Blockfloten geschrieben Die Literatur fur die Blockflote ist im 20 Jahrhundert stark angewachsen und wachst auch dank Auftragskompositionen standig weiter Gelegentlich wird die Blockflote auch in der Pop und Rock Musik verwendet so taucht sie etwa in Stucken von den Beatles zum Beispiel The Fool on the Hill den Rolling Stones Jimi Hendrix Yes Led Zeppelin zum Beispiel Stairway to Heaven und besonders von Gentle Giant auf Durch Kompositionen zum Beispiel von Pete Rose oder Paul Leenhouts hat sie Einzug in den Jazz gehalten Blockfloten spielen auch in der Folkmusik eine Rolle Selten findet die Blockflote auch in Filmmusiken Verwendung meist in jener mit einem mittelalterlichen Setting Hier zu nennen sind unter anderem Disney s Der Glockner von Notre Dame von Alan Menken und Der Polarexpress von Alan Silvestri source source Horbeispiel fur die Verwendung eines Sopran Blockflotenkopfes als Larm Rhythmus und Effektinstrument Das Kopfstuck lasst sich auch als Rhythmus und Effektinstrument verwenden Hierbei wird wahrend des Blasens die untere Offnung des Flotenkopfes mit der Handflache wechselweise abgedeckt und geoffnet Mit einem Blockflotenkopf lasst sich ein lauterer und schrillerer Ton hervorbringen und auch Vogelgesang imitieren Seit 2007 wird am 10 Januar der Tag der Blockflote begangen Soziologie der BlockfloteFloten wurden in alter Zeit vorwiegend von Mannern gespielt Die ikonographischen Quellen dokumentieren bis 1800 viele mannliche Blockflotenspieler sowie Bilder mit erotischer Symbolik Das Instrument wurde von adeligen Herren Burgern sowie von Berufsmusikern Stadtpfeifer gespielt Im 20 Jahrhundert wurde das Instrument in weiten Bevolkerungskreisen zur ersten Musikausbildung fur Kinder popular In den Blockflotenensembles fur Erwachsene uberwiegen heute deutlich die Spielerinnen Michiel van der Dussen und seine Familie Hendrick Cornelisz van Vliet 1640 Triumphzug der Venus Francesco del Cossa 1469 1470 Landliches Fest Giorgione und oder Tizian um 1500 1510 Schafer und Nymphe Tizian um 1570 Knabe mit Flote Frans Hals um 1627 Verwendung in der MusikpadagogikDie Blockflote wurde nach ihrer Wiederbelebung Anfang des 20 Jahrhunderts als Instrument fur padagogische Zwecke entdeckt In der Jugendbewegung wurde sie als leicht transportabel geschatzt Gleichzeitig begann die industrielle Massenproduktion beispielsweise durch die Firmen Moeck in Celle und in Markneukirchen die Blockfloten billig und allseits verfugbar machte Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte vollends der Massengebrauch der Blockflote als Einstiegsinstrument fur Unterrichtszwecke ein in der allgemeinen Schule wie in den mehr werdenden kommunalen Musikschulen Blockflote aus Kunststoff Die Grundbegriffe des Spiels auf der Blockflote insbesondere der Sopranblockflote konnen von Kindern bereits im Vorschulalter leicht erlernt werden Erste Spielerfolge lassen sich sehr rasch erzielen da weder ein komplizierter Ansatz noch eine allzu virtuose Grifftechnik erforderlich ist Andererseits ist es gerade fur sehr junge Anfanger schwierig Finger Zunge und Atem zu koordinieren und einen schonen und gleich bleibenden Klang zu entwickeln Schon auf der Stufe der nur leicht Fortgeschrittenen wird die Griff und Blastechnik recht komplex Fur kleine Kinder kann daher das Spiel nur auf dem Flotenkopf eine Alternative sein da keine Grifftechnik erlernt werden muss Lernfloten zur musikalischen Fruherziehung Blockfloten in deutscher Griffweise lassen sich durch den Verschluss von Grifflochern einfach in pentatonische Floten umbauen Durch geringfugige Anderungen in der Bauweise sind auch andere Tonkombinationen mit moglichst wenig Grifflochern moglich Die einfachste Variante besteht darin das zweite und sechste Loch einer siebenlochrigen Sopranblockflote zu verschliessen Es sind Floten erhaltlich bei denen diese Locher durch Griffmulden ersetzt sind So sind die 3 und 7 Stufe nicht mehr spielbar Es ergibt sich eine pentatonische Blockflote die sich fur spielerische Improvisation mit Kindern eignet Im Handel sind von verschiedenen Firmen Sopranfloten in D erhaltlich auf denen dann die sieben Tone d2 e2 g2 a2 h2 d3 und e3 eine pentatonische Tonleiter bilden Die hohere Stimmung in d2 fuhrt weiterhin zu geringeren Abstanden der vorhandenen Grifflocher Durch weiteren Verschluss des ersten Loches von oben und des Daumenloches lasst sich der Tonumfang um weitere zwei Tone reduzieren Es bleiben dann funf nutzbare Tone d2 e2 g2 a2 h2 wobei nur vier Finger zum Einsatz kommen Es sind der Ringfinger der linken Hand sowie Zeige Mittel und kleiner Finger der rechten Hand Auch gibt es Bauarten bei denen das Griffloch des Mittel und des kleinen Fingers der rechten Hand durch Griffmulden ersetzt worden ist Kunath Sonnenflote oder bei denen das Griffloch des Zeige Ring und kleinen Fingers der rechten Hand durch Griffmulden ersetzt worden ist Kunath Engelberger Funftonflote Die linke Hand verwendet dann alle Finger Auch bei diesen Bauformen umfasst der Tonumfang die gleichen Tone von d2 bis e3 Durch das Verrucken der Finger und der Stimmung in D entsprechen die Griffe dann aber nicht mehr denen einer normalen Sopranflote in C Das g2 wird mit lediglich zwei Fingern gegriffen Einen anderen Weg gehen die Floten von Hopf Hopf Kindergartenflote Hier betragt der Tonraum g2 a2 b2 h2 c2 d2 und e2 Auch hier sind lediglich funf Grifflocher notig Weiterhin sind Intervallfloten erhaltlich die lediglich ein Griffloch haben und zwei Tone spielen konnen Ubliche Intervalle sind d2 a2 d2 g2 und e2 h2 Choroi Siehe auchListe der Blockflotenbauer Liste von BlockflotistenLiteraturFachzeitschriften TIBIA Magazin fur Holzblaser Windkanal das Forum fur die BlockfloteHistorische Lehrwerke Martin Agricola Musica instrumentalis deudsch 1529 Silvestro Ganassi La Fontegara la quale insegno di suonare il flauto 1535 Jacques Martin Hotteterre Principes de la flute 1707 Reprint Documenta Musicologica Barenreiter 1982 ISBN 3 7618 0074 6 Michael Praetorius Syntagma musicum Band 2 1619Fachbucher Karl Geiringer Instrumente in der Musik des Abendlandes C H Beck Munchen 1982 ISBN 3 406 09095 8 Manfred H Harras Blockflote In Musik in Geschichte und Gegenwart Sachteil B 1 1576 1600 Barenreiter Kassel 1994 ISBN 3 7618 1100 4 und Metzler Stuttgart 1994 ISBN 3 476 41022 6 Herbert Heyde Floten Katalog des Musikinstrumenten Museums Leipzig Band 1 ISBN 3 370 00084 9 Hermann Alexander Moeck Ursprung und Tradition der Kernspaltfloten der europaischen Folklore und die Herkunft der musikgeschichtlichen Kernspaltflotentypen Edition Moeck Nummer 4063 Moeck Celle 1996 ISBN 3 87549 062 2 Nachdruck der maschinenschriftlichen Dissertation von 1951 Hermann Alexander Moeck Zur Nachgeschichte und Renaissance der Blockflote In Tibia Magazin fur Holzblaser Band 3 1978 S 13 20 online PDF 12 MB und S 79 88 online PDF 13 MB Auch Sonderdruck Edition Moeck Nr 4021 Celle 1980 Hans Martin Linde Handbuch des Blockflotenspiels 8 Auflage der 2 erweiterten 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von und uber Blockflote im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Recorder Homepage von Nicholas S Lander Australien englisch sehr umfangreich Interaktive Grifftabellen von Winfried Bauer auch Trillergriffe Piano Forte Griffe Historische Griffe uvm Deutsche Website der European Recorder Teachers Association ERTA European Recorder Players Society Stichting Blokfluit Literaturkatalog moderne und historische Blockflotenwerke Blockfloten Museum Nachschlagewerk rund um die Blockflote Deutsches Blockflotenportal Infoportal und Community zur Blockflote Der Radiosender zur Blockflote Wie die Blockflote funktioniert englisch Historische Blockflotengrifftabellen englisch Film uber eine Blockflotenbauerin Nikolaj Tarasov Blockfloten Literaturliste Klassik und RomantikEinzelnachweiseSo argumentiert bereits Michael Praetorius Syntagma musicum Band 2 2 Theatrum Instrumentorum Elias Holwein Wolfenbuttel 1620 S 21 online Siehe auch Hildemarie Peter Die Blockflote und ihre Spielweise in Vergangenheit und Gegenwart Robert Lienau Berlin 1953 zugleich Dissertation Freie Universitat Berlin 1952 S 50 Paetzold by Kunath Memento vom 6 Februar 2016 im Internet Archive Fa Dolmetsch Recorders Drei Meter gross holzern tieftonig Das ist die XXL Blockflote der Musikhochschule Freiburg Lisa Petrich Badische Zeitung 25 Dezember 2023 abgerufen am 25 Dezember 2023 Eine Flote so gross wie ein Alphorn Hochschule fur Musik Freiburg Michael Praetorius Syntagma Musicum II S 21 Silvestro Ganassi fuhrt in seinem Lehrwerk La Fontagara Griffe an bis zu zwei Oktaven plus Sexte uber dem Grundton Lorenzo Alpert Die Echoflote Auch der Weigelsche Stich Der Pfeiffenmacher mit der Echoflote ist dort abgebildet Echoflote auf musicmuseum eu abgerufen am 10 Dezember 2013 Josef Wagner Die Fiauti d Echo in Johann Sebastian Bachs viertem Brandenburgischen Konzert BWV 1049 In TIBIA Magazin fur Holzblaser Celle 34 Jahrgang Heft 4 2009 Sjur Haga Bringeland Bachs ratselhafte Echofloten In Bach Magazin Heft 32 2018 2019 Seite 26 27 ISSN 1611 5724 Concerto Koln mit Echofloten Martin Agricola Musica instrumentalis deudsch 1529 Das erste Capitel Peter Harlan Instrumentenbauer der Jugendmusikbewegung Memento vom 21 November 2015 im Internet Archive Hans Martin Linde Handbuch des Blockflotenspiels Schott 2003 S 36 Heinrich Tiefenbach Marianne Betz Flote In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 9 Walter de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014642 8 S 221 231 hier S 222 Siehe die Zusammenstellung und Systematik bei Hermann Alexander Moeck Ursprung und Tradition der Kernspaltfloten der europaischen Folklore und die Herkunft der musikgeschichtlichen Kernspaltflotentypen Moeck Celle 1996 ISBN 3 87549 062 2 David Munrow Musikinstrumente des Mittelalters und der Renaissance Moeck Verlag Celle 1980 S 22 Friedrich Kluge Alfred Gotze Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 20 Auflage Hrsg von Walther Mitzka De Gruyter Berlin New York 1967 Neudruck 21 unveranderte Auflage ebenda 1975 ISBN 3 11 005709 3 S 595 Rekord und 11 Akkord Curt Sachs Real Lexikon der Musikinstrumente zugleich ein Polyglossar fur das gesamte Instrumentengebiet 1913 Nachdruck Olms Hildesheim 1979 S 318 David Lasocki Robert Ehrlich The Recorder Yale University Press New Haven London 2022 ISBN 978 0 300 27064 8 S 2 7 David Lasocki Robert Ehrlich The Recorder Yale University Press New Haven London 2022 ISBN 978 0 300 27064 8 S 13 und 51 Hans Martin Linde Handbuch des Blockflotenspiels 2 erweiterte Ausgabe Schott Mainz 1997 ISBN 3 7957 2531 3 S 55 56 Brockhaus Riemann Musiklexikon Einhandflote Flabiol Digitale Bibliothek Band 38 Directmedia Berlin 2004 ISBN 3 89853 438 3 David Lasocki Robert Ehrlich The Recorder Yale University Press New Haven London 2022 ISBN 978 0 300 27064 8 S 36 46 recorderhomepage net abgerufen am 22 Juni 2020 Alteste Blockflote Europas befindet sich in Gottingen Gottinger Tageblatt vom 22 Dezember 2010 abgerufen am 27 Juni 2022 Abgebildet in Jacob van Eyck Der Fluyten Lust hof erste vollstandig kommentierte Gesamtausgabe Band I Hrsg von Winfried Michel Amadeus Verlag Winterthur 1984 Nik Tarasov Was ist ein Csakan Windkanal Ausgabe 2009 1 Artikel als PDF Beispiel Komposition Zungenbrecher von Agnes Dorwarth 1 Gurzenich Orchester Koln Unterrichtsmaterial zum Ohrenauf Schulkonzert 02 fur Grundschulklassen 2016 S 21 Internationaler Tag der Blockflote immer am 10 Januar Memento vom 11 Oktober 2014 im Internet Archive http www musikpraesenznrw de p 1582 Verena Fischer Zernin Tag der Blockflote Die Blockflote Folterwerkzeug oder Zauberstab In welt de 10 Januar 2014 abgerufen am 7 Oktober 2018 Die Musik in Geschichte und Gegenwart Band IV S 319 Artikel FloteninstrumenteBauformen der Blockflote Garkleinblockflote ab c3 Sopraninoblockflote ab f2 Sopranblockflote ab c2 Altblockflote ab f1 Tenorblockflote ab c1 Bassblockflote ab f0 Grossbassblockflote ab c0 Kontrabassblockflote ab F Subgrossbassblockflote ab C Subkontrabassblockflote ab F1 Dieser Artikel ist 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