Die Blumenbinse Scheuchzeria palustris die nach der Form der Frucht auch Blasenbinse und in Österreich Blasensimse genan
Blumenbinsengewächse

Die Blumenbinse (Scheuchzeria palustris), die nach der Form der Frucht auch Blasenbinse und in Österreich Blasensimse genannt wird, ist die einzige Art in der monotypischen Gattung Scheuchzeria, die wiederum die einzige Gattung der Familie der Blumenbinsengewächse (Scheuchzeriaceae), auch Blasenbinsengewächse genannt, ist. Über eine Nutzung durch den Menschen ist nichts bekannt.
Blumenbinse | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Blühende Blumenbinse (Scheuchzeria palustris) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Scheuchzeriaceae | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Scheuchzeria | ||||||||||||
L. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Scheuchzeria palustris | ||||||||||||
L. |
Der deutsche Artname Blumenbinse wird gelegentlich auch als Trivialname für die Schwanenblume (Butomus umbellatus) verwendet.
Beschreibung
Habitus und Laubblätter
Die Blumenbinse wächst als schlanke, überwinternd grüne, ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern erreicht. Diese Sumpfpflanze bildet kriechende Rhizome. Der aufrechte, unverzweigte Stängel verläuft zickzackförmig.
Die Laubblätter sind grundständig und wechselständig, zwei-, aber fast dreizeilig am Stängel angeordnet. Die binsenartigen Laubblätter sind in Blattscheide sowie Blattspreite gegliedert. Im unteren Bereich ist der Stängel auch mit abgestorbenen Blattscheiden umgeben. Die offenen, 1,5 bis 10 cm langen Blattscheiden besitzen 2 bis 12 mm lange, häutige Öhrchen (Ligulae). Die aufrechten, einfachen Blattspreiten sind parallelnervig, linealisch, halbrund, rinnig, 2 bis 41 cm lang und 1 bis 3 mm breit. Die Stomata sind tetracytisch. Es sind kleine Poren an der Spitze der Blattspreite. In den Blattachseln sind viele haarförmige Schuppen vorhanden.
Blütenstände und Blüten
In endständigen, 3 bis 10 cm langen, traubigen Blütenständen stehen drei bis zwölf Blüten und lange, laubblattähnliche Hochblätter zusammen. Die Blütenstandsachse verlängert sich nach der Befruchtung.
Die sternförmigen Blüten sind zwittrig und dreizählig. Es sind zwei Kreise mit je drei weißen bis gelb-grünen, freien, gleichgeformten Blütenhüllblättern vorhanden; sie sind haltbar, häutig und 2 bis 3 mm lang. Es zwei Kreise mit je drei freien Staubblättern vorhanden. Die dreizelligen Pollenkörner besitzen keine Apertur. Die drei oder selten sechs oberständigen Fruchtblätter sind nur an ihrer Basis verwachsen. Jedes Fruchtblatt besitzt an seiner Basis marginal ein bis drei anatrope Samenanlagen. Die meist drei, selten bis zu sechs Stempel sind 6 bis 7 mm lang und es ist kein Griffel ausgebildet; die papillösen Narben sind also sitzend. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind (Anemophilie).
Früchte und Samen
In einer Sammelfrucht stehen ein bis vier Balgfrüchte zusammen. Ihre hellgrünen bis braunen, 4 bis 10 mm langen, ledrigen, schief-eiförmigen und stark aufgeblasenen Balgfrüchtchen besitzen einen 0,5 bis 1 mm langen Schnabel. Jede Balgfrucht enthält ein oder zwei, selten drei Samen.
Die stärkereiche Samen sind eiförmig, 4 bis 5 mm lang. Die glatte und harte Samenschale (Testa) besitzt eine braune bis schwarze Farbe.
Chromosomen
Die Chromosomen sind 0,8 bis 2 µm lang. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.
Ökologie
Die Blumenbinse ist ein Rhizom-Geophyt mit unterirdischen Ausläufern.
Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch den Wind (Anemophilie). Blütezeit ist von Mai bis Juni.
Je Blüte entwickeln sich 3(-6) blasige, 2-samige Balgfrüchte. Die stärkereichen Samen enthalten kein Endosperm, aber einen grünen, geraden Embryo, dessen Keimblatt (Kotyledon) nicht photosynthetisch aktiv ist. Die Samenschale ist von großen Interzellularräumen durchsetzt, was die Schwimmausbreitung der Samen ermöglicht.
Inhaltsstoffe
Als typischer Inhaltsstoff ist das zu nennen, das zu den Cyanogenen Glycosiden gehört. Es sind Calciumoxalat-Kristalle vorhanden.
Vorkommen
Die Blumenbinse besitzt ein weites, zirkumpolares Verbreitungsgebiet von den polaren bis in die gemäßigten Klimazonen (südlich temperat bis boreal) der Nordhalbkugel, also eine holarktische Verbreitung. Die Verbreitung ist subozeanisch bis subkontinental. Die Verbreitungszentren der Art konzentrieren sich auf Nordosteuropa sowie Nordamerika. Darüber hinaus sind teils isolierte Vorkommen in Mitteleuropa und Ostasien zu nennen.
Diese Art ist auf saure Zwischenmoore und Hochmoorschlenken beschränkt; sie gilt als Charakterart der Assoziation Caricetum limosae (Schlammseggen-Gesellschaft). Das Torfmoos-Schlammseggenried ist eine Pflanzengesellschaft, welche an oligotrophen Gewässern nicht betretbare Schwingrasen bildet. Vor allem Weißes Schnabelried (Rhynchospora alba), die Schlamm-Segge (Carex limosa) und die seltene Fadenwurzelige Segge (Carex chordorrhiza) bilden zusammen mit der Blasenbinse diese Gesellschaft.
Weltweit ist diese Art nicht gefährdet. In Mitteleuropa ist die Blumenbinse aufgrund der Zerstörung ihrer Lebensräume (Abbau, Kultivierung und Entwässerung von Moorstandorten) nur noch sehr selten zu finden. Sie wird auf der Roten Liste Deutschlands als „stark gefährdet“ eingestuft. Lediglich im Alpenvorland und in Teilen Nordostdeutschlands ist diese Art noch etwas stetiger anzutreffen, sonst existieren nur mehr punktuelle Vorkommen. In Niedersachsen kommt die Art mittlerweile nur noch sehr zerstreut vor. 2011 konnte sie noch in sechs Landkreisen nachgewiesen werden. Aufgrund des Moorreichtums war sie früher gerade im Raum Emsland/Bentheim häufig, ist aber auch dort inzwischen selten geworden.
In den Allgäuer Alpen steigt sie in Vorarlberg bei Unterkrumbach nahe dem Hochtannbergpass bis zu 1570 m Meereshöhe auf.
Systematik
Die Erstveröffentlichung des Art- und Gattungsnamens Scheuchzeria palustris beziehungsweise Scheuchzeria erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum. Der Familienname Scheuchzeriaceae wurde 1830 von in Systema orbis vegetabilium, 28 veröffentlicht. Synonyme für Scheuchzeria palustris sind Papillaria palustris (L.) Dulac, Scheuchzeria americana (Fernald) G.N.Jones, Scheuchzeria palustris subsp. americana (Fernald) Hultén, Scheuchzeria palustris var. americana Fernald. Der wissenschaftliche Gattungsname Scheuchzeria ehrt den Schweizer Biologen Johann Jakob Scheuchzer (1672–1733) und seinen Bruder Johannes Scheuchzer (1684–1738).
Die Familie der Scheuchzeriaceae gehört zur Ordnung der Alismatales innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen. Scheuchzeria wurde manchmal in die Juncaginaceae eingegliedert. In den meisten wissenschaftlichen Veröffentlichungen seit 1940 stellen die Scheuchzeriaceae eine eigene Familie dar.
Die nordamerikanischen Exemplare unterscheiden sich etwas in der Fruchtform und so wurden sie als Varietät Scheuchzeria palustris var. americana Fernald oder als Unterart Scheuchzeria palustris subsp. americana (Fernald) Hultén oder Art Scheuchzeria americana (Fernald) G.N.Jones von einigen Autoren abgetrennt. Flora of North America (2010) erkennt nur die Art an, aber keine Varietäten oder Unterarten.
Literatur
- Tobias Böckermann: Die Blasenbinse (Scheuchzeria palustris) – eine seltene Pflanze der emsländischen Moore, in: Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte (Hrsg.): Emsländische Geschichte 19, Haselünne 2012, S. 12–21.
- Jürgen Feder: Die Blumenbinse (Scheuchzeria palustris L.) in Niedersachsen und Bremen. In: Floristische Notizen aus der Lüneburger Heide. Band 20, 2012.
- Youhao Guo, Robert R. Haynes, C. Barre Hellquist: Scheuchzeriaceae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 23: Acoraceae through Cyperaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2010, ISBN 978-1-930723-99-3, S. 103 (englisch, online). (Abschnitte Beschreibung, Systematik und Verbreitung)
- Mark A. Nienaber: Scheuchzeriaceae. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 3: Magnoliophyta: Magnoliidae and Hamamelidae. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 1997, ISBN 0-19-511246-6, S. 41–42 (englisch, Familie, Gattung und Art online). (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
Einzelnachweise
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 1023.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 109.
- Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1, S. 796.
- Scheuchzeria. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 20. Juni 2018.
- Siehe hierzu Jürgen Feder: Die Blumenbinse (Scheuchzeria palustris L.) in Niedersachsen und Bremen. In: Floristische Notizen aus der Lüneburger Heide. Band 20, 2012, S. 35–39.
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 138.
- Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 338 (Digitalisat ).
- Scheuchzeriaceae bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 2., verbesserte Auflage. Birkhäuser, Basel/Boston/Berlin 1983, ISBN 3-7643-1399-4.
Weblinks
- Blumenbinse. auf FloraWeb.de
- Blumenbinse. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Scheuchzeria palustris L., Karte zur Verbreitung in der Schweiz In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitung in den Niederlanden auf verspreidingsatlas.nl (niederländisch)
- Scheuchzeria palustris L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran. (schwedisch)
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Die Familie der Scheuchzeriaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
- Die Familie der Scheuchzeriaceae bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (Abschnitt Beschreibung)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Blumenbinsengewächse, Was ist Blumenbinsengewächse? Was bedeutet Blumenbinsengewächse?
Die Blumenbinse Scheuchzeria palustris die nach der Form der Frucht auch Blasenbinse und in Osterreich Blasensimse genannt wird ist die einzige Art in der monotypischen Gattung Scheuchzeria die wiederum die einzige Gattung der Familie der Blumenbinsengewachse Scheuchzeriaceae auch Blasenbinsengewachse genannt ist Uber eine Nutzung durch den Menschen ist nichts bekannt BlumenbinseBluhende Blumenbinse Scheuchzeria palustris SystematikKlasse Bedecktsamer Magnoliopsida MonokotyledonenOrdnung Froschloffelartige Alismatales Familie BlumenbinsengewachseGattung ScheuchzeriaArt BlumenbinseWissenschaftlicher Name der FamilieScheuchzeriaceaeWissenschaftlicher Name der GattungScheuchzeriaL Wissenschaftlicher Name der ArtScheuchzeria palustrisL Der deutsche Artname Blumenbinse wird gelegentlich auch als Trivialname fur die Schwanenblume Butomus umbellatus verwendet BeschreibungIllustration der Blumenbinse Scheuchzeria palustris Habitus und Laubblatter Die Blumenbinse wachst als schlanke uberwinternd grune ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen von 10 bis 30 Zentimetern erreicht Diese Sumpfpflanze bildet kriechende Rhizome Der aufrechte unverzweigte Stangel verlauft zickzackformig Die Laubblatter sind grundstandig und wechselstandig zwei aber fast dreizeilig am Stangel angeordnet Die binsenartigen Laubblatter sind in Blattscheide sowie Blattspreite gegliedert Im unteren Bereich ist der Stangel auch mit abgestorbenen Blattscheiden umgeben Die offenen 1 5 bis 10 cm langen Blattscheiden besitzen 2 bis 12 mm lange hautige Ohrchen Ligulae Die aufrechten einfachen Blattspreiten sind parallelnervig linealisch halbrund rinnig 2 bis 41 cm lang und 1 bis 3 mm breit Die Stomata sind tetracytisch Es sind kleine Poren an der Spitze der Blattspreite In den Blattachseln sind viele haarformige Schuppen vorhanden Blutenstande und Bluten In endstandigen 3 bis 10 cm langen traubigen Blutenstanden stehen drei bis zwolf Bluten und lange laubblattahnliche Hochblatter zusammen Die Blutenstandsachse verlangert sich nach der Befruchtung Die sternformigen Bluten sind zwittrig und dreizahlig Es sind zwei Kreise mit je drei weissen bis gelb grunen freien gleichgeformten Blutenhullblattern vorhanden sie sind haltbar hautig und 2 bis 3 mm lang Es zwei Kreise mit je drei freien Staubblattern vorhanden Die dreizelligen Pollenkorner besitzen keine Apertur Die drei oder selten sechs oberstandigen Fruchtblatter sind nur an ihrer Basis verwachsen Jedes Fruchtblatt besitzt an seiner Basis marginal ein bis drei anatrope Samenanlagen Die meist drei selten bis zu sechs Stempel sind 6 bis 7 mm lang und es ist kein Griffel ausgebildet die papillosen Narben sind also sitzend Die Bestaubung erfolgt durch den Wind Anemophilie Blumenbinsen mit reifen links und hinfalligen rechts BalgfruchtenBalgfruchte der BlumenbinseFruchte und Samen In einer Sammelfrucht stehen ein bis vier Balgfruchte zusammen Ihre hellgrunen bis braunen 4 bis 10 mm langen ledrigen schief eiformigen und stark aufgeblasenen Balgfruchtchen besitzen einen 0 5 bis 1 mm langen Schnabel Jede Balgfrucht enthalt ein oder zwei selten drei Samen Die starkereiche Samen sind eiformig 4 bis 5 mm lang Die glatte und harte Samenschale Testa besitzt eine braune bis schwarze Farbe Chromosomen Die Chromosomen sind 0 8 bis 2 µm lang Die Chromosomenzahl betragt 2n 22 OkologieDie Blumenbinse ist ein Rhizom Geophyt mit unterirdischen Auslaufern Die Bestaubung der Bluten erfolgt durch den Wind Anemophilie Blutezeit ist von Mai bis Juni Je Blute entwickeln sich 3 6 blasige 2 samige Balgfruchte Die starkereichen Samen enthalten kein Endosperm aber einen grunen geraden Embryo dessen Keimblatt Kotyledon nicht photosynthetisch aktiv ist Die Samenschale ist von grossen Interzellularraumen durchsetzt was die Schwimmausbreitung der Samen ermoglicht InhaltsstoffeAls typischer Inhaltsstoff ist das zu nennen das zu den Cyanogenen Glycosiden gehort Es sind Calciumoxalat Kristalle vorhanden VorkommenDie Blumenbinse besitzt ein weites zirkumpolares Verbreitungsgebiet von den polaren bis in die gemassigten Klimazonen sudlich temperat bis boreal der Nordhalbkugel also eine holarktische Verbreitung Die Verbreitung ist subozeanisch bis subkontinental Die Verbreitungszentren der Art konzentrieren sich auf Nordosteuropa sowie Nordamerika Daruber hinaus sind teils isolierte Vorkommen in Mitteleuropa und Ostasien zu nennen Diese Art ist auf saure Zwischenmoore und Hochmoorschlenken beschrankt sie gilt als Charakterart der Assoziation Caricetum limosae Schlammseggen Gesellschaft Das Torfmoos Schlammseggenried ist eine Pflanzengesellschaft welche an oligotrophen Gewassern nicht betretbare Schwingrasen bildet Vor allem Weisses Schnabelried Rhynchospora alba die Schlamm Segge Carex limosa und die seltene Fadenwurzelige Segge Carex chordorrhiza bilden zusammen mit der Blasenbinse diese Gesellschaft Weltweit ist diese Art nicht gefahrdet In Mitteleuropa ist die Blumenbinse aufgrund der Zerstorung ihrer Lebensraume Abbau Kultivierung und Entwasserung von Moorstandorten nur noch sehr selten zu finden Sie wird auf der Roten Liste Deutschlands als stark gefahrdet eingestuft Lediglich im Alpenvorland und in Teilen Nordostdeutschlands ist diese Art noch etwas stetiger anzutreffen sonst existieren nur mehr punktuelle Vorkommen In Niedersachsen kommt die Art mittlerweile nur noch sehr zerstreut vor 2011 konnte sie noch in sechs Landkreisen nachgewiesen werden Aufgrund des Moorreichtums war sie fruher gerade im Raum Emsland Bentheim haufig ist aber auch dort inzwischen selten geworden In den Allgauer Alpen steigt sie in Vorarlberg bei Unterkrumbach nahe dem Hochtannbergpass bis zu 1570 m Meereshohe auf SystematikDie Erstveroffentlichung des Art und Gattungsnamens Scheuchzeria palustris beziehungsweise Scheuchzeria erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Der Familienname Scheuchzeriaceae wurde 1830 von in Systema orbis vegetabilium 28 veroffentlicht Synonyme fur Scheuchzeria palustris sind Papillaria palustris L Dulac Scheuchzeria americana Fernald G N Jones Scheuchzeria palustris subsp americana Fernald Hulten Scheuchzeria palustris var americana Fernald Der wissenschaftliche Gattungsname Scheuchzeria ehrt den Schweizer Biologen Johann Jakob Scheuchzer 1672 1733 und seinen Bruder Johannes Scheuchzer 1684 1738 Die Familie der Scheuchzeriaceae gehort zur Ordnung der Alismatales innerhalb der Einkeimblattrigen Pflanzen Scheuchzeria wurde manchmal in die Juncaginaceae eingegliedert In den meisten wissenschaftlichen Veroffentlichungen seit 1940 stellen die Scheuchzeriaceae eine eigene Familie dar Die nordamerikanischen Exemplare unterscheiden sich etwas in der Fruchtform und so wurden sie als Varietat Scheuchzeria palustris var americana Fernald oder als Unterart Scheuchzeria palustris subsp americana Fernald Hulten oder Art Scheuchzeria americana Fernald G N Jones von einigen Autoren abgetrennt Flora of North America 2010 erkennt nur die Art an aber keine Varietaten oder Unterarten LiteraturTobias Bockermann Die Blasenbinse Scheuchzeria palustris eine seltene Pflanze der emslandischen Moore in Studiengesellschaft fur Emslandische Regionalgeschichte Hrsg Emslandische Geschichte 19 Haselunne 2012 S 12 21 Jurgen Feder Die Blumenbinse Scheuchzeria palustris L in Niedersachsen und Bremen In Floristische Notizen aus der Luneburger Heide Band 20 2012 Youhao Guo Robert R Haynes C Barre Hellquist Scheuchzeriaceae In Wu Zheng yi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 23 Acoraceae through Cyperaceae Science Press Missouri Botanical Garden Press Beijing St Louis 2010 ISBN 978 1 930723 99 3 S 103 englisch online Abschnitte Beschreibung Systematik und Verbreitung Mark A Nienaber Scheuchzeriaceae In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 3 Magnoliophyta Magnoliidae and Hamamelidae Oxford University Press New York Oxford u a 1997 ISBN 0 19 511246 6 S 41 42 englisch Familie Gattung und Art online Abschnitt Beschreibung und Systematik EinzelnachweiseManfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 1023 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 109 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 S 796 Scheuchzeria In POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science abgerufen am 20 Juni 2018 Siehe hierzu Jurgen Feder Die Blumenbinse Scheuchzeria palustris L in Niedersachsen und Bremen In Floristische Notizen aus der Luneburger Heide Band 20 2012 S 35 39 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 138 Carl von Linne Species Plantarum Band 1 Lars Salvius Stockholm 1753 S 338 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fopenurl 3Fpid 3Dtitle 3A669 26volume 3D1 26issue 3D 26spage 3D338 26date 3D1753 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Scheuchzeriaceae bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 2 verbesserte Auflage Birkhauser Basel Boston Berlin 1983 ISBN 3 7643 1399 4 WeblinksCommons Blumenbinse Album mit Bildern Videos und Audiodateien Blumenbinse auf FloraWeb de Blumenbinse In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Scheuchzeria palustrisL Karte zur Verbreitung in der Schweiz In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Verbreitung in den Niederlanden auf verspreidingsatlas nl niederlandisch Scheuchzeria palustrisL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus Eric Hulten Magnus Fries Atlas of North European vascular plants 1986 ISBN 3 87429 263 0 bei Den virtuella floran schwedisch Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Die Familie der Scheuchzeriaceae bei der APWebsite Abschnitt Beschreibung Verbreitung und Systematik Die Familie der Scheuchzeriaceae bei DELTA von L Watson amp M J Dallwitz Abschnitt Beschreibung