Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Würde Begriffsklärung aufgeführt Würde lateinisc

Würde

  • Startseite
  • Würde
Würde
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Würde (Begriffsklärung) aufgeführt.

Würde (lateinisch dignitas) bezeichnet zumeist einen moralischen oder allgemein in einer Werthierarchie hohen Rang bzw. eine Vorrangstellung von Personen, die Achtung gebietet. Traditionell wird Würde Institutionen ebenso wie Personen zugesprochen, auch Funktionen (Ämter) oder ein bestimmter sozialer Status oder Stand konnten Träger gewisser Würde sein. Dem Grad der Würde entsprechen dabei verschieden abgestufte Erwartungen an das Verhalten der Träger der Würde sowie an den Respekt, der ihnen entgegenzubringen sei.

Mit dem Begriff der Menschenwürde wird diese Vorstellung ausgeweitet und an eine besondere Bestimmung des Daseins geknüpft, die jeden Menschen von allen anderen Lebewesen unterscheiden soll. In jüngerer Literatur wird auch von einer Würde von Tieren oder der Natur gesprochen, die der Menschenwürde gleichgestellt sein oder diese sogar mit umfassen soll.

Im modernen Gebrauch wird die auf intrinsischen Eigenschaften beruhende Würde als „innere Ehre“ von der (äußeren) Ehre unterschieden. Von der Vorstellung der Würde selbst ist ihre Anerkennung in Form von Prestige zu unterscheiden. Die Verleihung oder Zuschreibung von Würde als Tätigkeit, wird als würdigen oder Würdigung bezeichnet.

Begriff

Wortherkunft und -geschichte

Würde (von althochdeutsch wirdî; mittelhochdeutsch wirde) ist sprachgeschichtlich mit dem Wort „Wert“ verwandt und bezeichnete anfänglich den Rang, die Ehre, das Verdienst oder das Ansehen einer einzelnen Person.

Varietät der begrifflichen Bedeutung und deren Ausdruck

Würde hat unterschiedliche, miteinander zusammenhängende Bedeutungen:

  • Im allgemeinen Sprachverständnis bezeichnet Würde den Achtung gebietenden Wert eines Menschen und die ihm deswegen zukommende Bedeutung.
  • Von Würde im Sinne von Erhabenheit spricht man im Zusammenhang von Ritualen, Institutionen und dergleichen („eine würdige Feier“, „die Würde des Staates“).
  • Von Würde wird auch im Zusammenhang mit einem Titel, bestimmten Ehren und/oder mit hohem Ansehen verbundenen Ämtern gesprochen (vgl. die „Würde des Amtes“, etwa des Bundespräsidenten, die „nicht beschädigt werden darf“). Dementsprechend werden, besonders im gehobenen Sprachgebrauch, die Träger besonderer weltlicher wie geistlicher Ämter als Würdenträger bezeichnet.

Was als würdig oder nichtswürdig (würdelos, schändlich) empfunden wird, ist weder allgemein definierbar noch konstant, sondern unterliegt wie alle Wertvorstellungen ständigem sozialen Wandel. Vgl. dazu immerhin Friedrich Schillers Gedicht Würde der Frauen. Welches eigene Verhalten ein Mensch als mit seiner Würde vereinbar ansieht, ist individuell verschieden.

Umgangssprachliche Redewendungen sind etwa:

  • Unter jemandes Würde sein – Beispiel: Das ist unter meiner Würde.
  • Die Würde von jemandem/etwas mit Füßen treten – Beispiel: Da wird die Würde dieses Volks mit Füßen getreten.

Der Unterschied zu Ehre oder Ruhm ist zu beachten: Während Ehre und Ruhm einen äußeren, etwa durch eine Gesellschaft vermittelten Wert darstellen, liegt der Wert der Würde im Inneren eines jeden Menschen selbst.

Ideengeschichte

Christlich geprägte Anthropologie

Das Christentum interpretiert die alttestamentliche Rede vom Menschen als Ebenbild Gottes und von seiner Vorrangstellung unter Gottes Geschöpfen traditionell dahingehend, dass seine Würde gottgegeben und nicht verlierbar ist. Sie komme jedem Menschen als solchem zu und sei mithin unabhängig von Lebensumständen oder Verhalten.

Verwendung im Neuen Testament

Im Neuen Testament wird das Verb „würdig“ in Bezug auf Jesus, dem Lamm Gottes, verwendet.

Johannes sieht in einer Vision den Thronsaal Gottes. Gott, der Allmächtige, sitzt auf einem großen Thron, umgeben von vier lebendigen Wesen und 24 Ältesten, und hält eine 7-fach versiegelte Buchrolle in seiner rechten Hand. Ein starker Engel verkündet mit lauter Stimme: „Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu brechen?“

Nach ergebnisloser Suche nach einer „würdigen Person“, welche die Siegel brechen und die Schriftrolle öffnen kann, wird „das Lamm“ (ein Bild für Jesus) als einzig würdig ermittelt: „Und es kam und nahm das Buch aus der Rechten dessen, der auf dem Thron saß.“

Im weiteren Verlauf singen die Wesen vor Gottes Thron ein Lied, indem sie sprachen: „Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast uns für Gott erkauft mit deinem Blut aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen, und hast uns zu Königen und Priestern gemacht für unseren Gott, und wir werden herrschen auf Erden.“

Giovanni Pico della Mirandola

Der Begriff der Würde des Menschen (lat. dignitas hominis) wurde erstmals vom Renaissance-Philosophen Giovanni Pico della Mirandola formuliert und gründet sich ihm zufolge darauf, dass die Natur des Menschen darin liegt, dass er keine (festgelegte) Natur hat, so dass er die Freiheit hat, sein Wesen selbst zu schaffen. Den Schöpfer lässt Pico zu Adam sagen: „Keinen bestimmten Platz habe ich dir zugewiesen, auch keine bestimmte äußere Erscheinung und auch nicht irgendeine besondere Gabe habe ich dir verliehen, Adam, damit du den Platz, das Aussehen und alle die Gaben, die du dir selber wünschst, nach deinem eigenen Willen und Entschluss erhalten und besitzen kannst. Die fest umrissene Natur der übrigen Geschöpfe entfaltet sich nur innerhalb der von mir vorgeschriebenen Gesetze. Du wirst von allen Einschränkungen frei nach deinem eigenen freien Willen, dem ich dich überlassen habe, dir selbst deine Natur bestimmen.“ Nach Pico macht diese Selbstbestimmung die Würde des Menschen aus.

Europäische Aufklärung

Seit der Aufklärung wurde im Unterschied zur vorherigen konkreten Bedeutung mit „Würde“ verstärkt ein abstrakter sittlicher, moralischer Wert bezeichnet, der letztlich eine Qualität des Handelns (Würde als Gestaltungsauftrag) oder, noch abstrakter, eine den Menschen allgemein immanente Eigenheit (Würde als Wesensmerkmal) bezeichnet. Damit verband sich oft der Gedanke eines Gestaltungsauftrags, der durch das Individuum und die Gesellschaft zu verwirklichen ist.

An das Individuum gerichtet, findet dies Ausdruck bei Friedrich Schiller in Über Anmut und Würde (1793): „Beherrschung der Triebe durch die moralische Kraft ist Geistesfreiheit, und Würde heißt ihr Ausdruck in der Erscheinung. Auch die Würde hat ihre verschiedenen Abstufungen und wird da, wo sie sich der Anmut und Schönheit nähert, zum Edeln, und wo sie an das Furchtbare grenzt, zur Hoheit. Der höchste Grad der Anmut ist das Bezaubernde, der höchste Grad der Würde ist Majestät.“

Immanuel Kant

Immanuel Kant begründet die Menschenwürde in mehreren seiner Schriften zur praktischen Philosophie, insb. in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, der Metaphysik der Sitten und der Kritik der praktischen Vernunft, mit der Vernunft des Menschen, die sich nur selbst ihr eigenes Gesetz (für die Beurteilung des moralisch Guten) gibt (und darum „autonom“ heißt). Handlungsbewertungen bewegen sich nach Kant in einem Strukturganzen, das er „Reich der Zwecke“ nennt und von den Sach- und Kausalzusammenhängen, welche die theoretische Vernunft beschreibt, absetzt. In diesem „Reich der Zwecke“ hat alles einen (je mehr oder weniger hohen) Preis oder aber Würde. Ein „Zweck an sich“ hat keinen relativen Wert wie der Preis, kann also nicht durch andere Zwecke aufgewogen werden. Er hat stattdessen einen inneren Wert, die Würde, die auf der Fähigkeit praktisch-vernünftiger Wesen beruht, Handeln autonom als moralisch gut (oder moralisch böse) zu bewerten (sog. Moralität oder Sittlichkeit). Die Würde kommt damit dem Menschen als solchen (nicht aufgrund irgendwelcher akzidenteller Eigenschaften) zu, Kant formuliert auch: „der Menschheit“. Eine andere Formulierung für die nicht-verrechenbare Würde des Menschen als solchen ist die Formulierungsvariante des obersten Moralprinzips Kants (sog. Kategorischer Imperativ), Menschen je (immer auch) als Zweck an sich selbst (also nie nur als Mittel zu einem davon absetzbaren, relativen Zweck) zu behandeln.

Friedrich Schiller

Friedrich Schiller sieht in der Würde den Ausdruck einer erhabenen Gesinnung. Dabei sieht Schiller im freien Willen des Menschen den entscheidenden Unterschied zum Tier. Würde entstehe dann, wenn sich der Wille des Menschen über seinen Naturtrieb erhebe: „Beherrschung der Triebe durch die moralische Kraft ist Geistesfreiheit, und Würde heißt ihr Ausdruck in der Erscheinung.“ (Friedrich Schiller, Über Anmut und Würde)

Schiller sah die Würde indes nicht als idealistische Träumerei, sondern aufbauend auf der Befriedigung elementarer Bedürfnisse und der Überwindung materieller Not (vergleiche sein 1797er Distichon Würde des Menschen):

„Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst.“

– Friedrich Schiller: Musen-Almanach für das Jahr 1797. J. G. Cottaischen Buchhandlung, Tübingen (= Sämtliche Werke. Band 1, München, S. 248).

Bertolt Brecht

Fast synonym zu Schillers Epigramm über die Würde des Menschen schrieb Bertolt Brecht in seiner Dreigroschenoper: „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.“ Er unterbreitet in seinem Text Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit den Vorschlag, das Wort „Ehre“ durch das Wort „Menschenwürde“ zu ersetzen, und weist damit auf den fundamentalen Unterschied zwischen beiden Prinzipien hin: Die Ehre ist etwas Äußeres, die Würde etwas Inneres.

Peter Bieri

Der Schweizer Philosoph Peter Bieri versteht die Würde nicht mehr als eine metaphysische Eigenschaft des Menschen, die ihm von niemandem und unter keinen Umständen genommen werden kann. Vielmehr interpretiert er die Menschenwürde als eine bestimmte Art der persönlichen Lebensführung, die auch misslingen kann. Damit verweist er auch auf die Gefahr eines Würdeverlustes. Diesen versteht Peter Bieri als die sadistisch intendierte, demonstrierte Ohnmacht eines Menschen. In eine solche Situation der Ohnmacht kann ein Individuum nicht nur durch den Einfluss seiner Mitmenschen, sondern auch gänzlich selbstverschuldet geraten. Entwürdigung entsteht damit auch durch bestimmte Fehler bei der eignen Lebensführung. Auf der anderen Seite ist allerdings auch die Frage, inwieweit sich ein Mensch aus einer Ohnmachtssituation selbst befreien kann, von seinen eigenen Handlungen abhängig. In seinem philosophischen Essay Eine Art zu leben – Über die Vielfalt menschlicher Würde erläutert Peter Bieri auch, wie es einem Subjekt gelingen kann, sich durch die intrinsische Dissoziation von Körper und Geist – beispielsweise im Falle eines „Lippenbekenntnisses“ – aus der eigenen sadistisch missbrauchten Machtlosigkeit zu retten. Damit bleibt die Entwürdigung lediglich noch objektiv bestehen. Hat sich ein Individuum allerdings selbst in eine Situation gebracht, in der es nicht nur von anderen, sondern auch von sich selbst abgelehnt wird, gelingt diese Dissoziation nicht mehr. Infolgedessen entsteht in der Regel eine massive Unglücksempfindung, die nicht selten in den Suizid führt. Mithin versteht Bieri Würde zugleich auch als notwendige Bedingung für ein glückliches Leben.

Begriffsverwendungen im Recht

Menschenwürde

→ Hauptartikel: Menschenwürde

Rechtlich gibt es mehrere Begriffe der Würde:

  • Verfassungsrecht: Art. 1 Abs. 1 des Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Sie wird als unveränderliches (vorkonstitutionelles) Grundrecht des Menschen angesehen und beginnt mit seiner Nidation. Der Beginn zum Zeitpunkt der Zeugung ist umstritten. Die Würde des Menschen ist unmittelbar geltendes Recht, nicht nur eine Absichtserklärung. Sie ist der oberste Wert des Grundgesetzes. Darüber hinaus sollen die allgemeinen Menschenrechte ein würdevolles Dasein sichern. Die Menschenwürde wird somit einerseits zum „tragenden Fundament der Menschenrechte“, andererseits auch zu deren höchstem Ziel und wenn auch vielleicht unerreichbaren Ideal. Für Franz Josef Wetz besteht weltanschauungsneutral (insoweit möglich) „der wahre Gehalt menschlicher Würde in verwirklichten Menschenrechten – einem Leben in körperlicher Unversehrtheit, freiheitlicher Selbstbestimmung und Selbstachtung sowie in sozialer Gerechtigkeit“.
  • Zu einigen Zeiten war öffentlichrechtlich „eine Würde“ eine hohe Titulatur mit innewohnender Verpflichtung (vgl. „jemanden in Amt und Würden einsetzen“ – historisches Beispiel: ein mittelalterlicher Kaiser wie Otto der Große hatte dies als Würde [Titel mit Pflicht] inne, aber er amtete kraft dessen, dass er zugleich der deutsche König [grundsätzlich Alleinherrscher] war).
  • Der strafrechtlich bewehrte „Schutz der Totenruhe“ in Deutschland geht implizit davon aus, dass der Mensch auch als Toter eine Würde hat (so 2005 in der Strafrechtsprechung anlässlich eines Falles von Kannibalismus).

Würde der Kreatur

→ Hauptartikel: Würde der Kreatur

Die „Würde der Kreatur“ ist seit dem 1. Januar 2000 ein Gesetzesbegriff in Art. 120 der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft (BV).

Die Menschenwürde und die Würde der Kreatur sollen sich zwar gleichermaßen gegen jede „Arroganz der Macht“ richten. Die Würde der Kreatur wird allerdings systematisch von der im Grundrechteteil verorteten Menschenwürde (Art. 7 BV) klar unterschieden. Weder Tieren noch Pflanzen werden eigene subjektive Rechte und damit die Eigenschaft als Rechtsträger zuerkannt. Darin besteht ein Unterschied zu den Forderungen der Animal Rights- und der Pflanzenrechtsbewegung.

Zudem darf die Würde der Kreatur nach Abwägung mit höherwertigen Interessen verletzt werden, etwa in der gentechnischen Forschung oder in der Nutztierhaltung für die menschliche Ernährung. Dies unterscheidet sie von der unantastbaren Menschenwürde.

Literatur

Begriffsgeschichte

Überblicksdarstellungen
  • Ernst Bloch: Naturrecht und menschliche Würde. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972, ISBN 3-518-06549-1 (zeitlicher Längsschnitt, dabei berücksichtigend: Epikur, die Stoa, Thomas von Aquin, Johannes Althusius (Althus), Thomas Hobbes, Hugo Grotius, Jean-Jacques Rousseau, Immanuel Kant, Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Ludwig Feuerbach, die Französische Revolution, Karl Marx und das Bürgerliche Gesetzbuch)
  • Armin G. Wildfeuer: Würde. In: Lexikon für Theologie und Kirche. Band 10, S. 1324 f.
Antike
  • Henriette Barschel: Dignitas – Genese eines römischen Wertbegriffs. Eine begriffsgeschichtliche Untersuchung. Reichert, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-95490-142-5.
  • W. Dürig: Dignitas. In: Reallexikon für Antike und Christentum. 3, 1957, S. 1024–1035.
  • V. Pöschl: Der Begriff der Würde im antiken Rom und später. Winter, Heidelberg 1989.
Mittelalter
  • P. Kondylis u. a.: Würde. In: O. Brunner, W. Conzer, R. Koselleck (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Band 7, 1997, S. 637–677.

Systematische Literatur

Überblicksdarstellungen
  • N. Rainer: Würde. In: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Band 4: R–Z. S. 784–787.
  • M. J. Meyer: Art. Dignity. In: L. C. Becker, C. B. Becker (Hrsg.:) Encyclopedia of Ethics. Garland Publishing, Inc., New York 1992.
Sammelbände
  • R. S. Dillon (Hrsg.): Dignity, Character, and Self-Respect. Routledge, New York 1995.
  • Michael Fischer (Hrsg.): Der Begriff der Menschenwürde. 2., überarb. Auflage. Lang, Frankfurt am Main u. a. 2005, ISBN 3-631-54223-2.
  • Joschka Haltaufderheide, Ina Otte, Philipp Weber (Hrsg.): Raum und Würde. Interdisziplinäre Beiträge zum Verhältnis von Normativität und räumlicher Wirklichkeit. Städtebau – Transitorte – Hospize. Transcript, Bielefeld 2019, ISBN 978-3-8376-4732-7.
  • Ph. Balzer, K. P. Rippe, P. Schaber: Menschenwürde vs. Würde der Kreatur. Freiburg 1998.
  • R. Gröschner, S. Kirste, O. Lembcke (Hrsg.): Des Menschen Würde – entdeckt und erfunden im Humanismus der italienischen Renaissance. Tübingen 2008.
Aufsätze
  • Christel Köhle-Hezinger: Sich würdig benehmen. Anmerkungen zum Ritual der Würde. In: Hessische Blätter für Volks- und Kulturforschung. Neue Folge 30/1993, S. 11–27.
Monographien
  • Peter Bieri: Eine Art zu leben – Über die Vielfalt menschlicher Würde. Carl Hanser Verlag, München 2013, ISBN 978-3-446-24349-1.
  • Peter Schaber: Instrumentalisierung und Würde. Mentis, Paderborn 2010.
  • Habbo Knoch: Im Namen der Würde. Eine deutsche Geschichte. Hanser, München 2023, ISBN 978-3-446-27416-7.

Weblinks

Wikiquote: Würde – Zitate
Wiktionary: Würde – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Literatur von und über Würde im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Remy Debes: Dignity. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2023.
  • Stephen Riley, Gerhard Bos: Human Dignity. In: James Fieser, Bradley Dowden (Hrsg.): Internet Encyclopedia of Philosophy.
  • Herbert Fronhofen: Aktuelle systematisch-theologische Literatur zur Menschenwürde
  • Franz J. Wetz: Die Würde des Menschen: antastbar? (Heft der niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung; PDF-Datei; 920 kB)
  • Armin G. Wildfeuer: Menschenwürde – Leerformel oder unverzichtbarer Gedanke? (PDF-Datei; 768 kB)

Einzelnachweise

  1. A. Grossmann: Art. Würde. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Band 12, S. 1088–1093.
  2. Würde. In: Arnim Regenbogen, Uwe Meyer: Wörterbuch der philosophischen Begriffe. Meiner, Hamburg 1998.
  3. Würde. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 30: Wilb–Ysop – (XIV, 2. Abteilung). S. Hirzel, Leipzig 1960, Sp. 2060–2088 (woerterbuchnetz.de).  – (zur Etymologie und zur Verwendung in älterer deutschsprachiger Literatur).
  4. Würde auf der Website des Duden-Verlags.
  5. Friedrich Schiller: Würde der Frauen. im Project Gutenberg.
  6. Johannes 1,29 | Schlachter 2000 :: ERF Bibleserver. Abgerufen am 8. Dezember 2023. 
  7. Offenbarung 4 | Schlachter 2000 :: ERF Bibleserver. Abgerufen am 8. Dezember 2023. 
  8. Offenbarung 5,1-2 | Schlachter 2000 :: ERF Bibleserver. Abgerufen am 8. Dezember 2023. 
  9. Offenbarung 5,3 | Schlachter 2000 :: ERF Bibleserver. Abgerufen am 8. Dezember 2023. 
  10. Offenbarung 5,7 | Schlachter 2000 :: ERF Bibleserver. Abgerufen am 8. Dezember 2023. 
  11. Offenbarung 5,9-10 | Schlachter 2000 :: ERF Bibleserver. Abgerufen am 8. Dezember 2023. 
  12. auch Rudolf Eisler: Art. Würde. In: Ders.: Kant-Lexikon. Nachschlagewerk zu Kants sämtlichen Schriften, Briefen und handschriftlichen Nachlaß, Berlin 9. A. 1930.
  13. Würde des Menschen. In: Gesammelte Werke. Band 3, Gütersloh 1976, S. 438.
  14. Friedrich Schiller: Musen-Almanach für das Jahr 1797. J. G. Cottaischen Buchhandlung, Tübingen (books.google.de, Wikisource).
  15. BVerfG, Beschluss vom 3. Juni 1980, Az. 1 BvR 185/77, BVerfGE 54, 148 – Eppler.
  16. Franz Josef Wetz, Die Würde des Menschen: antastbar? S. 16.
  17. Martin Liechti: Würde der Kreatur als Rechtsbegriff und rechtspolitische Postulate daraus, in: ders. (Hrsg.): Die Würde des Tieres, Erlangen 2002, 141 ff.
  18. Martin Liechti: Würde der Kreatur als Rechtsbegriff und rechtspolitische Postulate daraus, in: ders. (Hrsg.): Die Würde des Tieres, Erlangen 2002, 141 ff.
  19. Felix Maise: Pflanzen haben ein Grundrecht auf die eigene Fortpflanzung. In: Tagesanzeiger. 18. September 2008, abgerufen am 15. Mai 2021. 
  20. Florian Rötzer: Die Würde der Pflanzen wird in der Schweiz zum Problem. In: heise.de. 24. April 2008, abgerufen am 15. Mai 2021. 
  21. vgl. Gieri Bolliger, Andreas Rüttimann: Rechtlicher Schutz der Tierwürde im Schweizer TSchG – Status quo und Zukunftsperspektiven 2015, S. 5 ff.
  22. Matthias Mahlmann: Die Garantie der Menschenwürde in der Schweizerischen Bundesverfassung. Aktuelle Juristische Praxis/Pratique Juridique Actuelle (AJP/PJA) 2013, S. 1307–1320.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4190296-8 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh85037992

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jun 2025 / 17:42

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Wurde Begriffsklarung aufgefuhrt Wurde lateinisch dignitas bezeichnet zumeist einen moralischen oder allgemein in einer Werthierarchie hohen Rang bzw eine Vorrangstellung von Personen die Achtung gebietet Traditionell wird Wurde Institutionen ebenso wie Personen zugesprochen auch Funktionen Amter oder ein bestimmter sozialer Status oder Stand konnten Trager gewisser Wurde sein Dem Grad der Wurde entsprechen dabei verschieden abgestufte Erwartungen an das Verhalten der Trager der Wurde sowie an den Respekt der ihnen entgegenzubringen sei Personen der Offentlichkeit die durch eine grosse Zahl von Denkmalern verewigt wurden galten zu ihrer Zeit als Wurdentrager Denkmal fur Generalfeldmarschall von Moltke in ParchimMenschenwurde hingegen ist unabhangig von Rang und Taten Mit dem Begriff der Menschenwurde wird diese Vorstellung ausgeweitet und an eine besondere Bestimmung des Daseins geknupft die jeden Menschen von allen anderen Lebewesen unterscheiden soll In jungerer Literatur wird auch von einer Wurde von Tieren oder der Natur gesprochen die der Menschenwurde gleichgestellt sein oder diese sogar mit umfassen soll Im modernen Gebrauch wird die auf intrinsischen Eigenschaften beruhende Wurde als innere Ehre von der ausseren Ehre unterschieden Von der Vorstellung der Wurde selbst ist ihre Anerkennung in Form von Prestige zu unterscheiden Die Verleihung oder Zuschreibung von Wurde als Tatigkeit wird als wurdigen oder Wurdigung bezeichnet BegriffWortherkunft und geschichte Wurde von althochdeutsch wirdi mittelhochdeutsch wirde ist sprachgeschichtlich mit dem Wort Wert verwandt und bezeichnete anfanglich den Rang die Ehre das Verdienst oder das Ansehen einer einzelnen Person Varietat der begrifflichen Bedeutung und deren Ausdruck Wurde hat unterschiedliche miteinander zusammenhangende Bedeutungen Im allgemeinen Sprachverstandnis bezeichnet Wurde den Achtung gebietenden Wert eines Menschen und die ihm deswegen zukommende Bedeutung Von Wurde im Sinne von Erhabenheit spricht man im Zusammenhang von Ritualen Institutionen und dergleichen eine wurdige Feier die Wurde des Staates Von Wurde wird auch im Zusammenhang mit einem Titel bestimmten Ehren und oder mit hohem Ansehen verbundenen Amtern gesprochen vgl die Wurde des Amtes etwa des Bundesprasidenten die nicht beschadigt werden darf Dementsprechend werden besonders im gehobenen Sprachgebrauch die Trager besonderer weltlicher wie geistlicher Amter als Wurdentrager bezeichnet Was als wurdig oder nichtswurdig wurdelos schandlich empfunden wird ist weder allgemein definierbar noch konstant sondern unterliegt wie alle Wertvorstellungen standigem sozialen Wandel Vgl dazu immerhin Friedrich Schillers Gedicht Wurde der Frauen Welches eigene Verhalten ein Mensch als mit seiner Wurde vereinbar ansieht ist individuell verschieden Umgangssprachliche Redewendungen sind etwa Unter jemandes Wurde sein Beispiel Das ist unter meiner Wurde Die Wurde von jemandem etwas mit Fussen treten Beispiel Da wird die Wurde dieses Volks mit Fussen getreten Der Unterschied zu Ehre oder Ruhm ist zu beachten Wahrend Ehre und Ruhm einen ausseren etwa durch eine Gesellschaft vermittelten Wert darstellen liegt der Wert der Wurde im Inneren eines jeden Menschen selbst IdeengeschichteChristlich gepragte Anthropologie Das Christentum interpretiert die alttestamentliche Rede vom Menschen als Ebenbild Gottes und von seiner Vorrangstellung unter Gottes Geschopfen traditionell dahingehend dass seine Wurde gottgegeben und nicht verlierbar ist Sie komme jedem Menschen als solchem zu und sei mithin unabhangig von Lebensumstanden oder Verhalten Verwendung im Neuen Testament Im Neuen Testament wird das Verb wurdig in Bezug auf Jesus dem Lamm Gottes verwendet Johannes sieht in einer Vision den Thronsaal Gottes Gott der Allmachtige sitzt auf einem grossen Thron umgeben von vier lebendigen Wesen und 24 Altesten und halt eine 7 fach versiegelte Buchrolle in seiner rechten Hand Ein starker Engel verkundet mit lauter Stimme Wer ist wurdig das Buch zu offnen und seine Siegel zu brechen Nach ergebnisloser Suche nach einer wurdigen Person welche die Siegel brechen und die Schriftrolle offnen kann wird das Lamm ein Bild fur Jesus als einzig wurdig ermittelt Und es kam und nahm das Buch aus der Rechten dessen der auf dem Thron sass Im weiteren Verlauf singen die Wesen vor Gottes Thron ein Lied indem sie sprachen Du bist wurdig das Buch zu nehmen und seine Siegel zu offnen denn du bist geschlachtet worden und hast uns fur Gott erkauft mit deinem Blut aus allen Stammen und Sprachen und Volkern und Nationen und hast uns zu Konigen und Priestern gemacht fur unseren Gott und wir werden herrschen auf Erden Giovanni Pico della Mirandola Der Begriff der Wurde des Menschen lat dignitas hominis wurde erstmals vom Renaissance Philosophen Giovanni Pico della Mirandola formuliert und grundet sich ihm zufolge darauf dass die Natur des Menschen darin liegt dass er keine festgelegte Natur hat so dass er die Freiheit hat sein Wesen selbst zu schaffen Den Schopfer lasst Pico zu Adam sagen Keinen bestimmten Platz habe ich dir zugewiesen auch keine bestimmte aussere Erscheinung und auch nicht irgendeine besondere Gabe habe ich dir verliehen Adam damit du den Platz das Aussehen und alle die Gaben die du dir selber wunschst nach deinem eigenen Willen und Entschluss erhalten und besitzen kannst Die fest umrissene Natur der ubrigen Geschopfe entfaltet sich nur innerhalb der von mir vorgeschriebenen Gesetze Du wirst von allen Einschrankungen frei nach deinem eigenen freien Willen dem ich dich uberlassen habe dir selbst deine Natur bestimmen Nach Pico macht diese Selbstbestimmung die Wurde des Menschen aus Europaische Aufklarung Seit der Aufklarung wurde im Unterschied zur vorherigen konkreten Bedeutung mit Wurde verstarkt ein abstrakter sittlicher moralischer Wert bezeichnet der letztlich eine Qualitat des Handelns Wurde als Gestaltungsauftrag oder noch abstrakter eine den Menschen allgemein immanente Eigenheit Wurde als Wesensmerkmal bezeichnet Damit verband sich oft der Gedanke eines Gestaltungsauftrags der durch das Individuum und die Gesellschaft zu verwirklichen ist An das Individuum gerichtet findet dies Ausdruck bei Friedrich Schiller in Uber Anmut und Wurde 1793 Beherrschung der Triebe durch die moralische Kraft ist Geistesfreiheit und Wurde heisst ihr Ausdruck in der Erscheinung Auch die Wurde hat ihre verschiedenen Abstufungen und wird da wo sie sich der Anmut und Schonheit nahert zum Edeln und wo sie an das Furchtbare grenzt zur Hoheit Der hochste Grad der Anmut ist das Bezaubernde der hochste Grad der Wurde ist Majestat Immanuel Kant Immanuel Kant begrundet die Menschenwurde in mehreren seiner Schriften zur praktischen Philosophie insb in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten der Metaphysik der Sitten und der Kritik der praktischen Vernunft mit der Vernunft des Menschen die sich nur selbst ihr eigenes Gesetz fur die Beurteilung des moralisch Guten gibt und darum autonom heisst Handlungsbewertungen bewegen sich nach Kant in einem Strukturganzen das er Reich der Zwecke nennt und von den Sach und Kausalzusammenhangen welche die theoretische Vernunft beschreibt absetzt In diesem Reich der Zwecke hat alles einen je mehr oder weniger hohen Preis oder aber Wurde Ein Zweck an sich hat keinen relativen Wert wie der Preis kann also nicht durch andere Zwecke aufgewogen werden Er hat stattdessen einen inneren Wert die Wurde die auf der Fahigkeit praktisch vernunftiger Wesen beruht Handeln autonom als moralisch gut oder moralisch bose zu bewerten sog Moralitat oder Sittlichkeit Die Wurde kommt damit dem Menschen als solchen nicht aufgrund irgendwelcher akzidenteller Eigenschaften zu Kant formuliert auch der Menschheit Eine andere Formulierung fur die nicht verrechenbare Wurde des Menschen als solchen ist die Formulierungsvariante des obersten Moralprinzips Kants sog Kategorischer Imperativ Menschen je immer auch als Zweck an sich selbst also nie nur als Mittel zu einem davon absetzbaren relativen Zweck zu behandeln Friedrich Schiller Friedrich Schiller sieht in der Wurde den Ausdruck einer erhabenen Gesinnung Dabei sieht Schiller im freien Willen des Menschen den entscheidenden Unterschied zum Tier Wurde entstehe dann wenn sich der Wille des Menschen uber seinen Naturtrieb erhebe Beherrschung der Triebe durch die moralische Kraft ist Geistesfreiheit und Wurde heisst ihr Ausdruck in der Erscheinung Friedrich Schiller Uber Anmut und Wurde Schiller sah die Wurde indes nicht als idealistische Traumerei sondern aufbauend auf der Befriedigung elementarer Bedurfnisse und der Uberwindung materieller Not vergleiche sein 1797er Distichon Wurde des Menschen Nichts mehr davon ich bitt euch Zu essen gebt ihm zu wohnen Habt ihr die Blosse bedeckt gibt sich die Wurde von selbst Friedrich Schiller Musen Almanach fur das Jahr 1797 J G Cottaischen Buchhandlung Tubingen Samtliche Werke Band 1 Munchen S 248 Bertolt Brecht Fast synonym zu Schillers Epigramm uber die Wurde des Menschen schrieb Bertolt Brecht in seiner Dreigroschenoper Erst kommt das Fressen dann kommt die Moral Er unterbreitet in seinem Text Funf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit den Vorschlag das Wort Ehre durch das Wort Menschenwurde zu ersetzen und weist damit auf den fundamentalen Unterschied zwischen beiden Prinzipien hin Die Ehre ist etwas Ausseres die Wurde etwas Inneres Peter Bieri Der Schweizer Philosoph Peter Bieri versteht die Wurde nicht mehr als eine metaphysische Eigenschaft des Menschen die ihm von niemandem und unter keinen Umstanden genommen werden kann Vielmehr interpretiert er die Menschenwurde als eine bestimmte Art der personlichen Lebensfuhrung die auch misslingen kann Damit verweist er auch auf die Gefahr eines Wurdeverlustes Diesen versteht Peter Bieri als die sadistisch intendierte demonstrierte Ohnmacht eines Menschen In eine solche Situation der Ohnmacht kann ein Individuum nicht nur durch den Einfluss seiner Mitmenschen sondern auch ganzlich selbstverschuldet geraten Entwurdigung entsteht damit auch durch bestimmte Fehler bei der eignen Lebensfuhrung Auf der anderen Seite ist allerdings auch die Frage inwieweit sich ein Mensch aus einer Ohnmachtssituation selbst befreien kann von seinen eigenen Handlungen abhangig In seinem philosophischen Essay Eine Art zu leben Uber die Vielfalt menschlicher Wurde erlautert Peter Bieri auch wie es einem Subjekt gelingen kann sich durch die intrinsische Dissoziation von Korper und Geist beispielsweise im Falle eines Lippenbekenntnisses aus der eigenen sadistisch missbrauchten Machtlosigkeit zu retten Damit bleibt die Entwurdigung lediglich noch objektiv bestehen Hat sich ein Individuum allerdings selbst in eine Situation gebracht in der es nicht nur von anderen sondern auch von sich selbst abgelehnt wird gelingt diese Dissoziation nicht mehr Infolgedessen entsteht in der Regel eine massive Unglucksempfindung die nicht selten in den Suizid fuhrt Mithin versteht Bieri Wurde zugleich auch als notwendige Bedingung fur ein gluckliches Leben Begriffsverwendungen im RechtMenschenwurde Hauptartikel Menschenwurde Rechtlich gibt es mehrere Begriffe der Wurde Verfassungsrecht Art 1 Abs 1 des Grundgesetzes Die Wurde des Menschen ist unantastbar Sie wird als unveranderliches vorkonstitutionelles Grundrecht des Menschen angesehen und beginnt mit seiner Nidation Der Beginn zum Zeitpunkt der Zeugung ist umstritten Die Wurde des Menschen ist unmittelbar geltendes Recht nicht nur eine Absichtserklarung Sie ist der oberste Wert des Grundgesetzes Daruber hinaus sollen die allgemeinen Menschenrechte ein wurdevolles Dasein sichern Die Menschenwurde wird somit einerseits zum tragenden Fundament der Menschenrechte andererseits auch zu deren hochstem Ziel und wenn auch vielleicht unerreichbaren Ideal Fur Franz Josef Wetz besteht weltanschauungsneutral insoweit moglich der wahre Gehalt menschlicher Wurde in verwirklichten Menschenrechten einem Leben in korperlicher Unversehrtheit freiheitlicher Selbstbestimmung und Selbstachtung sowie in sozialer Gerechtigkeit Zu einigen Zeiten war offentlichrechtlich eine Wurde eine hohe Titulatur mit innewohnender Verpflichtung vgl jemanden in Amt und Wurden einsetzen historisches Beispiel ein mittelalterlicher Kaiser wie Otto der Grosse hatte dies als Wurde Titel mit Pflicht inne aber er amtete kraft dessen dass er zugleich der deutsche Konig grundsatzlich Alleinherrscher war Der strafrechtlich bewehrte Schutz der Totenruhe in Deutschland geht implizit davon aus dass der Mensch auch als Toter eine Wurde hat so 2005 in der Strafrechtsprechung anlasslich eines Falles von Kannibalismus Wurde der Kreatur Hauptartikel Wurde der Kreatur Die Wurde der Kreatur ist seit dem 1 Januar 2000 ein Gesetzesbegriff in Art 120 der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft BV Die Menschenwurde und die Wurde der Kreatur sollen sich zwar gleichermassen gegen jede Arroganz der Macht richten Die Wurde der Kreatur wird allerdings systematisch von der im Grundrechteteil verorteten Menschenwurde Art 7 BV klar unterschieden Weder Tieren noch Pflanzen werden eigene subjektive Rechte und damit die Eigenschaft als Rechtstrager zuerkannt Darin besteht ein Unterschied zu den Forderungen der Animal Rights und der Pflanzenrechtsbewegung Zudem darf die Wurde der Kreatur nach Abwagung mit hoherwertigen Interessen verletzt werden etwa in der gentechnischen Forschung oder in der Nutztierhaltung fur die menschliche Ernahrung Dies unterscheidet sie von der unantastbaren Menschenwurde LiteraturBegriffsgeschichte UberblicksdarstellungenErnst Bloch Naturrecht und menschliche Wurde Suhrkamp Frankfurt am Main 1972 ISBN 3 518 06549 1 zeitlicher Langsschnitt dabei berucksichtigend Epikur die Stoa Thomas von Aquin Johannes Althusius Althus Thomas Hobbes Hugo Grotius Jean Jacques Rousseau Immanuel Kant Johann Gottlieb Fichte Friedrich Wilhelm Joseph Schelling Georg Wilhelm Friedrich Hegel Ludwig Feuerbach die Franzosische Revolution Karl Marx und das Burgerliche Gesetzbuch Armin G Wildfeuer Wurde In Lexikon fur Theologie und Kirche Band 10 S 1324 f AntikeHenriette Barschel Dignitas Genese eines romischen Wertbegriffs Eine begriffsgeschichtliche Untersuchung Reichert Wiesbaden 2016 ISBN 978 3 95490 142 5 W Durig Dignitas In Reallexikon fur Antike und Christentum 3 1957 S 1024 1035 V Poschl Der Begriff der Wurde im antiken Rom und spater Winter Heidelberg 1989 MittelalterP Kondylis u a Wurde In O Brunner W Conzer R Koselleck Hrsg Geschichtliche Grundbegriffe Band 7 1997 S 637 677 Systematische Literatur UberblicksdarstellungenN Rainer Wurde In Enzyklopadie Philosophie und Wissenschaftstheorie Band 4 R Z S 784 787 M J Meyer Art Dignity In L C Becker C B Becker Hrsg Encyclopedia of Ethics Garland Publishing Inc New York 1992 SammelbandeR S Dillon Hrsg Dignity Character and Self Respect Routledge New York 1995 Michael Fischer Hrsg Der Begriff der Menschenwurde 2 uberarb Auflage Lang Frankfurt am Main u a 2005 ISBN 3 631 54223 2 Joschka Haltaufderheide Ina Otte Philipp Weber Hrsg Raum und Wurde Interdisziplinare Beitrage zum Verhaltnis von Normativitat und raumlicher Wirklichkeit Stadtebau Transitorte Hospize Transcript Bielefeld 2019 ISBN 978 3 8376 4732 7 Ph Balzer K P Rippe P Schaber Menschenwurde vs Wurde der Kreatur Freiburg 1998 R Groschner S Kirste O Lembcke Hrsg Des Menschen Wurde entdeckt und erfunden im Humanismus der italienischen Renaissance Tubingen 2008 AufsatzeChristel Kohle Hezinger Sich wurdig benehmen Anmerkungen zum Ritual der Wurde In Hessische Blatter fur Volks und Kulturforschung Neue Folge 30 1993 S 11 27 MonographienPeter Bieri Eine Art zu leben Uber die Vielfalt menschlicher Wurde Carl Hanser Verlag Munchen 2013 ISBN 978 3 446 24349 1 Peter Schaber Instrumentalisierung und Wurde Mentis Paderborn 2010 Habbo Knoch Im Namen der Wurde Eine deutsche Geschichte Hanser Munchen 2023 ISBN 978 3 446 27416 7 WeblinksWikiquote Wurde Zitate Wiktionary Wurde Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Wurde im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Remy Debes Dignity In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy 2023 Stephen Riley Gerhard Bos Human Dignity In James Fieser Bradley Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Herbert Fronhofen Aktuelle systematisch theologische Literatur zur Menschenwurde Franz J Wetz Die Wurde des Menschen antastbar Heft der niedersachsischen Landeszentrale fur politische Bildung PDF Datei 920 kB Armin G Wildfeuer Menschenwurde Leerformel oder unverzichtbarer Gedanke PDF Datei 768 kB EinzelnachweiseA Grossmann Art Wurde In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 12 S 1088 1093 Wurde In Arnim Regenbogen Uwe Meyer Worterbuch der philosophischen Begriffe Meiner Hamburg 1998 Wurde In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 30 Wilb Ysop XIV 2 Abteilung S Hirzel Leipzig 1960 Sp 2060 2088 woerterbuchnetz de zur Etymologie und zur Verwendung in alterer deutschsprachiger Literatur Wurde auf der Website des Duden Verlags Friedrich Schiller Wurde der Frauen im Project Gutenberg Johannes 1 29 Schlachter 2000 ERF Bibleserver Abgerufen am 8 Dezember 2023 Offenbarung 4 Schlachter 2000 ERF Bibleserver Abgerufen am 8 Dezember 2023 Offenbarung 5 1 2 Schlachter 2000 ERF Bibleserver Abgerufen am 8 Dezember 2023 Offenbarung 5 3 Schlachter 2000 ERF Bibleserver Abgerufen am 8 Dezember 2023 Offenbarung 5 7 Schlachter 2000 ERF Bibleserver Abgerufen am 8 Dezember 2023 Offenbarung 5 9 10 Schlachter 2000 ERF Bibleserver Abgerufen am 8 Dezember 2023 auch Rudolf Eisler Art Wurde In Ders Kant Lexikon Nachschlagewerk zu Kants samtlichen Schriften Briefen und handschriftlichen Nachlass Berlin 9 A 1930 Wurde des Menschen In Gesammelte Werke Band 3 Gutersloh 1976 S 438 Friedrich Schiller Musen Almanach fur das Jahr 1797 J G Cottaischen Buchhandlung Tubingen books google de Wikisource BVerfG Beschluss vom 3 Juni 1980 Az 1 BvR 185 77 BVerfGE 54 148 Eppler Franz Josef Wetz Die Wurde des Menschen antastbar S 16 Martin Liechti Wurde der Kreatur als Rechtsbegriff und rechtspolitische Postulate daraus in ders Hrsg Die Wurde des Tieres Erlangen 2002 141 ff Martin Liechti Wurde der Kreatur als Rechtsbegriff und rechtspolitische Postulate daraus in ders Hrsg Die Wurde des Tieres Erlangen 2002 141 ff Felix Maise Pflanzen haben ein Grundrecht auf die eigene Fortpflanzung In Tagesanzeiger 18 September 2008 abgerufen am 15 Mai 2021 Florian Rotzer Die Wurde der Pflanzen wird in der Schweiz zum Problem In heise de 24 April 2008 abgerufen am 15 Mai 2021 vgl Gieri Bolliger Andreas Ruttimann Rechtlicher Schutz der Tierwurde im Schweizer TSchG Status quo und Zukunftsperspektiven 2015 S 5 ff Matthias Mahlmann Die Garantie der Menschenwurde in der Schweizerischen Bundesverfassung Aktuelle Juristische Praxis Pratique Juridique Actuelle AJP PJA 2013 S 1307 1320 Normdaten Sachbegriff GND 4190296 8 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85037992

Neueste Artikel
  • Juni 21, 2025

    Erdatmosphäre

  • Juni 21, 2025

    Erbsünde

  • Juni 21, 2025

    Erzelternerzählung

  • Juni 21, 2025

    Eisenbahnarchäologie

  • Juni 21, 2025

    Einprägen

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.