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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Börse (Begriffsklärung) aufgeführt.

Eine Börse ist ein nach bestimmten Regeln organisierter Markt für standardisierte Handelsobjekte. Gehandelt werden kann zum Beispiel mit Wertpapieren (etwa Aktien, Anleihen), Devisen, bestimmten Commodities (z. B. Agrarprodukte, Metalle und andere Rohstoffe) oder mit hiervon abgeleiteten Rechten. Die Börse führt Angebot und Nachfrage – vermittelt durch Börsenmakler oder Skontroführer (während festgelegter Handelszeiten) – zusammen und gleicht sie durch (amtliche) Festsetzung von Preisen (Börsenkurse) aus. Die Feststellung der Kurse oder Preise der gehandelten Objekte richtet sich laufend nach Angebot und Nachfrage.

Eine Börse dient der zeitlichen und örtlichen Konzentration des Handels von fungiblen Sachen unter beaufsichtigter Preisbildung. Ziele sind eine erhöhte Markttransparenz für Effekten, die Steigerung der Effizienz und der Marktliquidität, die Verringerung der Transaktionskosten sowie der Schutz vor Manipulationen. Anders als im außerbörslichen Handel (auch OTC-Handel von englisch over the counter genannt) wird börslicher Handel börsenaufsichtsrechtlich durch staatliche Aufsichtsämter (in Deutschland: die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)) sowie durch die Handelsüberwachungsstellen der Börsen kontrolliert.

Durch den in der ISO 10383 geregelten Marktidentifikationscode ist jede Börse genau wie jede andere Handelsplattform weltweit eindeutig identifizierbar. Für An- und Verkäufer von Finanzprodukten übernehmen die Börsen die wichtige Funktion des Zentralen Kontrahenten.

Etymologie

Es gibt über die Wortherkunft verschiedene Literaturmeinungen. Die Burse war eine Gemeinschaft, die aus einer gemeinsamen Kasse lebte wie auch die Bezeichnung für deren Unterkunft. Das Wort steht für „Ledertasche, Geldsäckchen“ (lateinisch bursa), das wiederum auf altgriechisch βύρσα (býrsa) für eine abgezogene Tierhaut bzw. Fell zurückgeht. Einige Historiker bringen den Begriff in Verbindung mit Byrsa, einem Hügel mit einer mauergeschützten Festung über dem Hafen der antiken Stadt Karthago im heutigen Tunesien.

Eine seit Jahrhunderten tradierte Version der Namensherkunft besagt, dass die in Brügge ansässige Kaufmannsfamilie Van ter Beurze (Buerze, Buerse), deren Name erstmals 1257 erschien und deren Haus seit 1285 sehr häufig als „ter Buerse“ oder „ter ouder Buerse“ erwähnt wird, in ihrem Haus regelmäßig stattfindende geschäftliche Zusammenkünfte mit – vor allem italienischen – Kaufleuten unterhielt. Ihr Wappen zeigte drei Geldbeutel. Ab 1409 vermittelte diese Börse abwesende Güter und Wechsel. Der flämische Familienname ging in das niederländische Wort für Geldbeutel (niederländisch beurs) vom Haus über auf die Treffen selbst und wurde in den darauffolgenden Jahren auch in anderen europäischen Sprachen übernommen, wo es noch heute vorkommt beispielsweise deutsch Börse, französisch bourse, italienisch borsa oder dänisch børs.

Geschichte

  • Das Haus zur Börse (Huis ter Beurze) von 1276 in Brügge
  • Wiener Börse, 1771 unter Maria Theresia gegründet
  • London Stock Exchange (im Bild rechts)
  • Das Palais Brongniart ist Sitz der Pariser Börse.
  • Tokyo Stock Exchange
  • NASDAQ in New York City
  • SIX Swiss Exchange in Zürich
  • Borsa Italiana in Mailand
  • Barocker Börsenbau von 1687: Alte Handelsbörse in Leipzig

Von Brügge aus verbreiteten sich Warenbörsen weltweit, 1414 in Antwerpen, 1531 in Frankreich (Toulouse, französisch bourse de commerce; 1549 in Lyon, französisch la Change; 1550 in Rouen, französisch Convention) und Deutschland (Augsburger Börse), 1571 in England (London; englisch exchange) oder 1611 in den Niederlanden (Amsterdamer Börse; als Warenbörse niederländisch goederenbeurs). Die erste kommerzielle Pariser Börse gab es im Jahre 1639, als die Funktionen von Waren- und Aktienbörse getrennt wurden. Ein Dekret vom 2. April 1639 gab den Händlern die Bezeichnung Aktienhändler (französisch agents de change), deren amtlicher Handel die Bezeichnung „Parkett“ (französisch parquet) erhielt. Seitdem wird jeder Börsensaal als Parkett und der Handel hierin als Parketthandel bezeichnet.

Arten

Wichtige Börsenarten in der Aufteilung nach Art der Handelsgegenstände sind:

  • Warenbörse: Diese Börsen zum Handel von Waren, Produkten und Rohstoffen – ursprünglich vor allem von importierten und heimischen landwirtschaftlichen Erzeugnissen –, entstanden als erste Börsenart. Später entstanden Produktbörsen und Spezialbörsen, die sich auf bestimmte Welthandelsgüter wie Edelmetalle oder Kaffee spezialisierten.
  • Terminbörse oder Warenterminbörse: An diesen Börsen werden Warentermingeschäfte abgewickelt und Derivate gehandelt.
  • Wertpapierbörse oder Aktienbörse: Diese Börsen für den Handel mit Aktien und Anleihen bilden die heute wichtigste Börsenart, weshalb die allgemeine Bezeichnung Börse oft als ein Synonym für Aktienbörsen gebraucht wird.

Weitere Börsenarten oder börsen-ähnlich organisierte Märkte sind:

  • Energiebörse: Als Handelsobjekte gibt es insbesondere elektrischen Strom, Erdgas, Erdöl oder CO2-Zertifikate.
  • Strombörse: ist spezialisiert auf elektrischen Strom.
  • Emissionsrechtehandels­system: Ein börsenähnlich organisiertes Handelssystem für Emissionsrechte auf Kohlendioxid und andere Emissionen; Beispiel ist das ETS (von englisch emissions trading system) der Europäischen Union.

Börsen können auch danach unterschieden werden, ob sie über ein organisiertes Handelssystem verfügen, das nach einem reinen Auktionssystem organisiert ist (wie Nebenwerte und Freiverkehr an der Deutschen Börse), ein Market-Maker-System darstellt wie die NASDAQ oder über ein Mischsystem wie die NYSE verfügt. Market-Maker-Systeme (englisch quote driven systems) sind dadurch gekennzeichnet, dass die ständige Präsenz von Market-Makern täglich für die Ausführung sämtlicher Wertpapierorders sorgt, indem sie diese Orders selbst kauft oder aus Eigenbeständen jeweils nach Quotierung verkauft. Das Auktionsprinzip (englisch order driven system) erfordert für jede Transaktion das Vorliegen korrespondierender Orders zum angegebenen Börsenkurs und zu der entsprechenden Menge. Zu einer Kauforder muss also eine entsprechende Verkaufsorder oder umgekehrt vorliegen, bei denen Kurs- und Mengenwunsch der Kontrahenten mindestens für einen Kontrahenten erfüllt werden können.

Börsenformen

Die klassische Form der Börse war die Präsenzbörse (auch Parketthandel genannt). Dort trafen sich die Makler in persona und schlossen durch Gespräche ihre Geschäfte ab. In den 1990er-Jahren zogen Computer ein, das Orderrouting läuft seither elektronisch, der Handel wird von Programmen unterstützt.

Bei Computerbörsen wie beim vollelektronischen Handelsplatz Xetra übernimmt ein Computerprogramm die Berechnungen und die Kommunikation. Hier werden Eingaben über Dialogfenster gemacht; das Computersystem wickelt den Handel ab und errechnet die Kurse (z. B. den Tagesdurchschnitt). Der Hauptanteil des Umsatzes wird gegenwärtig weltweit über computergestützte Börsen abgewickelt, wobei teilweise die Makler selbst am Bildschirm sitzen.

Für die Abwicklung von Lieferung und Zahlung haben sich zwischen den Marktteilnehmern teilweise nicht kodifizierte (nicht festgeschriebene) Usancen gebildet. Daneben wurden in der letzten Zeit in Deutschland auch Anweisungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht über die Mindestanforderungen im Handel mit Wertpapieren veröffentlicht (beispielsweise zu Aktien und Obligationen).

Handelsformen

Nach Art der Abwicklung des Handels unterscheidet man:

  • Kassageschäfte und
  • Termingeschäfte.

Rechtsfragen

Wie jeder Markt bedarf auch die Börse einer Marktordnung, die den Börsenhandel geschriebenen Rechtsnormen und ungeschriebenem Gewohnheitsrecht unterwirft. In Deutschland gibt es als geschriebene Rechtsnorm das Börsengesetz (BörsG) und die von regionalen Börsen erlassenen Börsenordnungen. Das BörsG enthält gemäß § 1 Abs. 1 BörsG Regelungen insbesondere zum Betrieb und zur Organisation von Börsen, zur Zulassung von Handelsteilnehmern, Finanzinstrumenten, Rechten und Wirtschaftsgütern zum Börsenhandel, zur Ermittlung von Börsenpreisen, zu den Zuständigkeiten und Befugnissen der zuständigen obersten Landesbehörde (Börsenaufsichtsbehörde) und zur Ahndung von Verstößen. Nach der Legaldefinition des § 2 Abs. 1 BörsG sind Börsen teilrechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts, die multilaterale Systeme regeln und überwachen, welche die Interessen einer Vielzahl von Personen am Kauf und Verkauf von dort zum Handel zugelassenen Handelsobjekten innerhalb des Systems nach nicht-diskretionären Bestimmungen in einer Weise zusammenbringen oder das Zusammenbringen fördern, die zu einem Vertrag über den Kauf dieser Handelsobjekte führt. Organe der Börse sind nach § 3 Abs. 1 BörsG die Börsengeschäftsführung, der Börsenrat, der Sanktionsausschuss und die Handelsüberwachungsstelle. Die Errichtung und der Betrieb einer Börse bedarf der schriftlichen Erlaubnis der Börsenaufsichtsbehörde (§ 4 Abs. 1 BörsG). Zum Besuch der Börse, zur Teilnahme am Börsenhandel und für Personen, die berechtigt sein sollen, für ein zur Teilnahme am Börsenhandel zugelassenes Unternehmen an der Börse zu handeln (Börsenhändler), ist eine Zulassung durch die Geschäftsführung erforderlich (§ 19 Abs. 1 BörsG). Handelsobjekte, die an der Börse gehandelt werden sollen und nicht zum Handel im regulierten Markt zugelassen oder in den regulierten Markt oder in den Freiverkehr einbezogen sind, bedürfen gemäß § 23 Abs. 1 BörsG der Zulassung zum Handel durch die Geschäftsführung. Generelle Zulassungsnormen für Wertpapiere sind in den §§ 32 ff. BörsG geregelt. Keiner Zulassung bedürfen gemäß § 37 BörsG Staatsanleihen wie Bundeswertpapiere oder Landesanleihen der Bundesländer und Staatsanleihen von Staaten des Europäischen Wirtschaftsraums. Preise, die während der Börsenzeit an einer Börse festgestellt werden, sind gemäß § 24 Abs. 1 BörsG Börsenpreise. Diese müssen ordnungsmäßig zustande kommen und der wirklichen Marktlage des Börsenhandels entsprechen (§ 24 Abs. 2 BörsG). Nach § 25 Abs. 1 BörsG ist die Geschäftsführung zur Aussetzung des Handels befugt. Die Geschäftsführung einer Wertpapierbörse lässt gemäß § 27 Abs. 1 BörsG Skontroführer zu.

An den Börsen gelten darüber hinaus besondere ungeschriebene Handelsbräuche, sogenannte Börsenusancen, die auf freiwilliger und dauernder tatsächlicher Übung beruhen. Anders als bei normalen Geschäften soll im schnelllebigen Börsenhandel sofortige Rechtssicherheit erlangt werden können, so dass die nachträgliche Aufhebung von Wertpapiergeschäften (Stornierung) aufgrund von z. B. Irrtümern nur in einem sehr eingeschränkten Zeitraum (handelsüblich zwischen 30 Minuten und 2 Handelsstunden) möglich ist (siehe Mistrade zu Fristen für Mistradeanträge).

Börsenpflichtblätter

Verschiedene Kapitalmarktregeln verlangen eine Publikation bestimmter Vorgänge, die für das Börsengeschehen relevant sind. Börsennotierte Unternehmen und Wertpapieremittenten müssen diese Bekanntmachungen in den Pflichtblättern der entsprechenden Börsen veröffentlichen. Die Zulassungsstelle einer Börse bestimmt gemäß § 32 Abs. 5 Börsengesetz mindestens drei inländische Zeitungen mit überregionaler Verbreitung als überregionale Börsenpflichtblätter. Daneben kann sie weitere Börsenpflichtblätter (z. B. Wirtschaftszeitungen, Wirtschaftsmagazine) benennen.

Handelszeiten

Börsen sind an Handelstagen geöffnet. Bei den Handelszeiten (oder Börsenzeiten) an allen Börsen wird unterschieden zwischen dem Parketthandel und dem Computerhandel (wie zum Beispiel Xetra). Kleinere Börsen verfügen oftmals nur über den Parketthandel. Der Parketthandel beginnt an den Börsen Frankfurt und Stuttgart um 08:00 Uhr Ortszeit (bezogen auf Deutschland), an den Börsen Berlin, Düsseldorf und München ebenfalls um 08:00 Uhr, er endet um 20:00 Uhr Ortszeit und in Stuttgart um 22:00 Uhr. Der Xetra beginnt um 9:00 Uhr und endet bereits um 17:30 Uhr Ortszeit. Die Handelszeiten der NASDAQ, der größten elektronischen Börse in den USA, und der NYSE sind von 9:30 bis 16:00 New Yorker Ortszeit (EST), was 15:30 bis 22:00 Uhr deutscher Zeit (MEZ) entspricht. Auch außerhalb der regulären Handelszeiten können Anleger an der Börse kaufen und verkaufen. Der vorbörsliche Handel an der NYSE beginnt zum Beispiel bereits um 10:00 Uhr und endet nachbörslich um 02:00 Uhr (MEZ).

Die Tokioter Börse hat ihre Handelszeiten von 9:00 Uhr bis 11:30 Uhr und 12:30 Uhr bis 15:00 Uhr Ortszeit (entspricht 1:00 Uhr bis 3:30 Uhr und 4:30 Uhr bis 7:00 Uhr MEZ).

Wichtige Handelsplätze

International bedeutende Börsenplätze sind

Börse Stadt Land
  • New York Stock Exchange
  • New York Mercantile Exchange
  • NASDAQ
New York City Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
  • Chicago Mercantile Exchange
Chicago
  • London Stock Exchange
  • London Metal Exchange
London Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
  • Tokyo Stock Exchange
Tokio Japan Japan
  • Shanghai Stock Exchange
Shanghai China Volksrepublik Volksrepublik China
  • Shenzhen Stock Exchange
Shenzhen
  • Euronext
Amsterdam
Brüssel
Dublin
Mailand
Lissabon
Oslo
Paris
Niederlande Niederlande
Belgien Belgien
Irland Irland
Italien Italien
Portugal Portugal
Norwegen Norwegen
Frankreich Frankreich
  • Frankfurter Wertpapierbörse
Frankfurt am Main Deutschland Deutschland
  • Hong Kong Stock Exchange
Hongkong Hongkong Hongkong
  • Toronto Stock Exchange
Toronto Kanada Kanada
  • SIX Swiss Exchange
Zürich Schweiz Schweiz
  • Singapore Exchange
Singapur Singapur Singapur
  • Australian Securities Exchange
Sydney Australien Australien
  • BM&FBovespa
São Paulo Brasilien Brasilien

Nach Marktkapitalisierung und Handelsumsätzen gemessen ist der wichtigste Handelsverbund für den CEE-Raum die CEE Stock Exchange Group. Danach folgt die polnische Warschauer Börse, die bezüglich der Marktkapitalisierung bereits größer ist als die Wiener Börse – betrachtet man diese eigenständig.

Die weltweiten Börsen sind mit einem täglichen Transaktionsvolumen von etwa 2 Billionen US-Dollar ein entscheidender Faktor der Weltwirtschaft.

Börsenplatz Deutschland

In Deutschland gibt es acht Wertpapierbörsen, eine Strombörse (EEX) und eine Terminbörse (Eurex).

Die wichtigste Börse in Deutschland ist die Frankfurter Wertpapierbörse (FWB), einschließlich der Handelsplätze Xetra und Börse Frankfurt. Ein Großteil des Aktienhandels in Deutschland wird über die Handelsplätze Xetra und Börse Frankfurt abgewickelt (März 2008: Anteil am Handel mit deutschen Aktien rund 98 Prozent, bei ausländischen Aktien rund 84 Prozent.) Ausgehend vom Handel mit Sorten und Wechselbriefen im 16. und 17. Jahrhundert und dem ab 1820 beginnenden Aktienhandel hat sich die FWB seitdem zu einer der führenden internationalen Börsen für Aktien und Anleihen entwickelt. Trägerin und Betreiberin ist die Deutsche Börse AG.

Außerdem gibt es in Deutschland noch sieben weitere Wertpapierbörsen (die bis auf gettex, Tradegate und die EEX auch als Regionalbörsen bezeichnet werden). Unter diesen ist die Börse Stuttgart (Baden-Württembergische Wertpapierbörse) mit einem durchschnittlichen Anteil von 34 Prozent am Orderbuchumsatz des deutschen Parketthandels zweitgrößter Handelsplatz. Von besonderer Bedeutung ist der Handel von verbrieften Derivaten, wie Optionsscheinen (Handelssegment Euwax). An der Wertpapierbörse Hamburg/Hannover, die unter der gemeinsamen Träger- und Betreibergesellschaft Börsen AG den dritten Rang der deutschen Börsen einnimmt, hat der Fondshandel große Bedeutung.

Nach Auflösung der Bremer Börse 2007 bestehen außer der Börse Frankfurt noch folgende deutsche Börsen:

  • Börse Berlin
  • Börse Düsseldorf
  • Hamburger Börse und Börse Hannover (u. a. Hanseatische Wertpapierbörse im Rahmen der BÖAG Börsen AG)
  • Börse München
  • gettex
  • Börse Stuttgart
  • Tradegate Exchange, Berlin
  • European Energy Exchange, Leipzig
  • Eurex

1897 gab es noch folgende Börsen in Deutschland: Berlin, Breslau, Danzig, Düsseldorf, Elbing, Essen, Frankfurt am Main, Gleiwitz, Halle an der Saale, Königsberg, Magdeburg, Memel, Posen, Stettin (alle Preußen), München, Augsburg (Bayern), Leipzig, Dresden, Zwickau, Chemnitz (Sachsen), Stuttgart (Württemberg), Mannheim (Baden), Mülhausen, Straßburg (Elsaß-Lothringen), Bremen, Hamburg, Lübeck.

Von den Nationalsozialisten wurden 1934 die bisher 21 deutschen Börsen zu 9 Börsen zusammengefasst: Berlin, Breslau, Hannover, Stuttgart, Hamburg (Bremen und Lübeck gingen in dieser Börse auf), die Sächsische oder Mitteldeutsche Börse in Leipzig (Dresden, Zwickau, Halle und Chemnitz gingen in dieser Börse auf), die Rheinisch-westfälische Börse in Düsseldorf (Essen und Köln gingen in dieser Börse auf), die Rhein-Mainische Börse in Frankfurt (mit Mannheim) und die Bayerische Börse in München (mit Augsburg).

Siehe auch:

Börsenplatz USA

Die wichtigsten Börsen in den USA sind die NYSE Amex (früher American Stock Exchange), die Chicago Mercantile Exchange (CME), die National Association of Securities Dealers Automated Quotations (NASDAQ), die New York Mercantile Exchange (NYMEX) und die New York Stock Exchange (NYSE). Älteste amerikanische Börse ist die 1790 gegründete Philadelphia Stock Exchange.

Dark Trade

Der überwiegende Teil des Handels findet außerbörslich statt. In Deutschland rund die Hälfte, in den USA etwa zwei Drittel des Gesamtvolumens. Ein erheblicher Teil der Transaktionen geschieht verdeckt und nicht öffentlich. Dark Pools sind eine spezielle Form von Handelsplätzen, die dazu dienen, Auftragsbestand und Marktteilnehmer zu verdunkeln. Diese Intransparenz liegt insbesondere im Interesse institutioneller Investoren. In den USA hat sich der Anteil reiner Dark Pools am abgewickelten Volumen in den Jahren 2008 bis 2014 von 8 % auf 15 % fast verdoppelt. Da diese Handelsform einem Kundenbedürfnis entspricht, werden Dark Pools auch an den regulären Börsen angeboten, so betreibt die Schweizer Börse SIX Liquidnet Service und die Deutsche Börse Xetra Midpoint. Auch Großbanken wie UBS und Credit Suisse betreiben eigene Dark Pools.

Historische Entwicklung

Im Frankreich des 12. Jahrhunderts wurden die courretiers de change mit der Verwaltung und Regulierung der Schulden von landwirtschaftlichen Gemeinden im Namen der betroffenen Banken tätig. Weil diese Männer auch mit Schulden handelten, können sie als die ersten Makler bezeichnet werden. Nach einem weit verbreiteten Irrglauben trafen sich im späten 13. Jahrhundert Rohstoffhändler in Brügge im Haus eines Mannes namens Van der Beurze, aus dem im Jahre 1409 die Brugse Beurse entstanden sein soll. Bis dahin war es ein informelles Treffen, aber eigentlich hatte die Familie Van der Beurze ein Gebäude in Antwerpen, wo diese Versammlungen stattfanden.

Gründungen einzelner Börsen

Die erste Börse wurde 1409 in Brügge gegründet. Es handelte sich um eine Wechselbörse, einen institutionalisierten Handelsplatz der Fernhändler für Wechsel. 1531 entstand ein zentral gelegenes festes Gebäude, das in zeitgenössischen Stadtplänen als „Byrsa Brugensis“ (Börse von Brügge) benannt wurde.

Die Börsen in Augsburg und Nürnberg entstanden 1540 als erste in Deutschland. In Süddeutschland wurde der Begriff der Börse jedoch lange nicht genutzt, man sprach von „Platz“.

Das erste offizielle Börsengebäude der Welt wurde 1613 in Amsterdam eröffnet.

Land Name der Börse Gründungsjahr (Quelle) Anmerkungen
Belgien Börse Brügge 1409 Seit 1531 gibt es auch ein festes Gebäude
Belgien Börse Antwerpen 1460
Frankreich Börse Lyon 1540 (ungefähr)
Deutschland Augsburger Börse 1540 Waren- und Devisenbörse unter freiem Himmel am Perlachturm, seit 1549 in einer Trinkstube am Rathaus
Deutschland Nürnberger Börse 1540
Deutschland Kölner Börse 1553
Deutschland Hamburger Börse 1558
Großbritannien London Stock Exchange 1571, 23. Januar gegründet als Royal Exchange (London)
Deutschland Frankfurter Wertpapierbörse 1585
Deutschland Bremer Börse 1620 Erste urkundliche Erwähnung; ab 1682 Wertpapierbörse 2007 geschlossen
Deutschland Börse Königsberg 1624 ab 1945 Neue Börse (Kaliningrad)
Niederlande Amsterdamer Börse 1612 Beschluss zum Bau der Börse im Jahr 1607, Eröffnung 1611 als Warenbörse, ab 1612 Wertpapierbörse
Dänemark Kopenhagener Börse 1639 wurde von König Christian dem Vierten 1639 erbaut
Deutschland Leipziger Handelsbörse 1679
Frankreich Pariser Börse 1724, 24. September
Russland St. Petersburger Börse (Birzha) 1731 Holzgebäude, 1810 Neubau in Stein
Deutschland Börse Berlin 1731
Portugal Lisbon Stock Exchange 1769, 1. Januar
Österreich Wiener Börse 1771
USA New York Stock Exchange 1792, 17. Mai
Irland Irish Stock Exchange 1793
Belgien Brussels Stock Exchange 1801, 2. Juli
Italien Borsa Italiana 1808, 15. Februar umgangssprachlich auch als Piazza Affari bezeichnet; gegründet als Borsa di Commercio di Milano
Polen Warschauer Wertpapierbörse 1817, 12. Mai
Norwegen Osloer Börse 1819
Deutschland Börse München 1830
Spanien Madrider Börse 1831, 10. September
Indien Calcutta Stock Exchange 1830er
USA American Stock Exchange 1842
Brasilien Rio de Janeiro Stock Exchange 1845
Mexiko Bolsa Mexicana de Valores 1850 erster Handel 1850
Schweiz Börse Genf 1850
Argentinien Buenos Aires Stock Exchange 1854
Schweiz Börse Zürich 1855
Tschechien Prager Börse 1861 Erster Handel in der Produktenhalle
Kolumbien Bolsa de Valores de Colombia 1861
Ungarn Budapester Börse 1864
Schweiz Börse Basel 1866
Türkei İstanbul Menkul Kıymetler Borsası 1866 gegründet als Dersaadet Securities Exchange
Kanada Montreal Exchange 1832
Griechenland Athens Stock Exchange 1876 Vorgängerinstitut gegründet 1870
Rumänien Bukarester Börse 1882
USA Chicago Stock Exchange 1882, 21. März
Schweiz Berner Börsenverein 1884, 10. November
Südafrika Johannesburger Börse 1887
Ägypten Alexandria Stock Exchange 1888
Brasilien Sao Paulo Stock Exchange 1890
Spanien Bilbao Stock Exchange 1890
Chile Bolsa de Comercio de Santiago 1893
Serbien Beogradska Berza 1894
Deutschland Schifferbörse Duisburg 1895, 19. Februar Zuvor wurde der Handel auf dem offener Straße geführt. Börse wurde nach einem Brand 1944 nicht wieder als Handelsmarkt eröffnet.
Ägypten Cairo Stock Exchange 1903
Kanada Vancouver Stock Exchange 1907
Finnland Börse Helsinki 1912
Luxemburg Börse Luxemburg 1929
Venezuela Bolsa de Valores de Caracas 1947
Japan Tokioter Börse 1949, 1. April
Nigeria Nigeria Stock Exchange 1960
Kolumbien Bolsa de Medellin 1961
USA NASDAQ 1971, 8. Februar
Peru Bolsa de Valores de Lima 1971
Bermuda Bermuda Stock Exchange 1971
Mauritius Mauritius Stock Exchange 1978
Slowenien Ljubljanska borza 1989, 26. Dezember
Ungarn Budapester Börse 1990
China Shanghai Stock Exchange (SSE) 1990, 26. November
Republik Malta Malta Stock Exchange 1991, 24. Januar
Jordanien Amman Stock Exchange 1999, Januar
Zypern Börse von Zypern 1996, 29. März
Deutschland Tradegate Exchange 2009, 1. Januar
Deutschland gettex 2015, 19. Januar

Fusionen und Übernahmen

  • 1973: Fusion aller britischen Börsen zur London Stock Exchange.
  • 1995: Fusion der Börsen Genf, Basel und Zürich zur SIX Swiss Exchange (ohne Berner Börse).
  • 1995: Fusion der London Stock Exchange mit der Irish Stock Exchange.
  • 1. Dezember 1999: Gründung der Singapore Exchange Limited (SGX) durch Fusion der Börsen Stock Exchange of Singapore (SES) und Singapore International Monetary Exchange (SIMEX).
  • Dezember 2006: Übernahme der Euronext durch die NYSE und Umfirmierung zur NYSE Euronext.

Bedeutende Börsenereignisse

→ Hauptartikel: Börsenkrach
  • Im Jahr 1929 geschah der heftigste Krach an der Wall Street am „Black Monday“ – Montag, dem 28. Oktober 1929. Der Dow Jones Industrial Average fiel von 298,97 auf 260,64 Punkte. Im Oktober 1929 hat es viele schwarze Tage an der Wall Street gegeben, ein schwarzer Freitag war aber nicht dabei. Freitag, der 25. Oktober 1929, wird fälschlicherweise oft als „Schwarzer Freitag“ bezeichnet; an dem Tag legte der Dow Jones Industrial Average jedoch 1,75 Punkte zu.
  • Im Jahr 1997 ereignete sich die Asien-Krise. Die Schwellenländer hielten künstlich den Wert ihrer Währung hoch, bis das System einbrach und die Verluste an der Börse in Hongkong etwa 40 % betrugen. Der Start der Krise erfolgte durch die Abwertung der thailändischen Währung.
  • Bis März im Jahr 2000 stiegen die Aktien der sogenannten New-Economy-Branche. Ab diesem Zeitpunkt platzte die „Dotcom-Blase“, wodurch Aktionäre mehr als 200 Milliarden Euro verloren haben.
  • Durch die Finanzkrise ab 2007 und mehrere Bankenpleiten kam es im September 2008 zu bedeutenden Kursrutschen. Neben dem Aussetzen einzelner Werte setzte unter anderem die Russische Börse mehrmals den Handel komplett aus.
  • Seit 2015 sorgen sog. Neobroker (wie Smartbroker, Scalable Capital oder Trade Republic) mit günstigen Gebühren und einfachem Zugang für eine Demokratisierung des Börsenhandels.

Siehe auch

  • Liste der Wertpapierbörsen
  • Liste der Wertpapierbörsen nach Marktkapitalisierung
  • Börsenindex
  • Börsensegment
  • Börsenspiel
  • Börsenportal
  • Bullen- und Bärenmarkt
  • Dark Pool
  • Finanzmarkt
  • Mistrade
  • Volatilitätsunterbrechung

Literatur

  • Christine Bortenlänger, Ulrich Kirstein: Börse für Dummies. 6., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 2021, ISBN 978-3-527-71740-8.
  • Sven Grzebeta: Ethik und Ästhetik der Börse. Wilhelm Fink, Paderborn 2014, ISBN 978-3-7705-5680-9.
  • Johann-Günter König, Manfred Peters: Die Börse. Aktien und Akteure. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-518-12215-0.

Weblinks

Wiktionary: Börse – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Börse – Zitate
Wikisource: Börse – Quellen und Volltexte
  • Literatur von und über Börse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

  1. Ursula Hermann: Knaurs etymologisches Lexikon, 1983, S. 79
  2. Ivar Lissner, Die Rätsel der großen Kulturen, 1964, S. 58
  3. Heinz Bremer, Grundzüge des deutschen und ausländischen Börsenrechts, 1969, S. 3
  4. Detlef Wienecke-Janz (Hrsg.), Die große Chronik-Weltgeschichte: 1204-1492, Band 9, 2008, S. 262
  5. Börse. In: Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen.
  6. DUDEN – Deutsches Universalwörterbuch. Abgerufen am 24. März 2015. 
  7. Herbert Rosendorfer, Deutsche Geschichte – Ein Versuch. Band 4: Der Dreißigjährige Krieg, München 2007, S. 41
  8. Verlag Dr. Th. Gabler, Gabler Bank Lexikon, 1988, Sp. 1652
  9. Rolf Bühner (Hrsg.), Management-Lexikon, 2001, S. 21
  10. Wolfgang Gerke, Gerke Börsen Lexikon, 2002, S. 77
  11. § 32 Abs. 5 BörsG (Ausfertigungsdatum: 16. Juli 2007).
  12. Börsenzeiten: Handel an der Börse: Diese Öffnungszeiten gelten. Abgerufen am 13. März 2021. 
  13. Pressemitteilung der Deutschen Börse (Memento vom 12. Mai 2008 im Internet Archive) vom 3. März 2008.
  14. Bernd Wirtz: IPO-Management: Strukturen und Erfolgsfaktoren. 1. Auflage. Gabler, Wiesbaden 2001, ISBN 3-409-11835-7, S. 20 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  15. Hans Pohl u. a. (Hrsg.): Deutsche Börsengeschichte. 1992, ISBN 3-7819-0519-5, S. 270–280.
  16. Michael Rasch: Aktienhandel versickert in dunklen Kanälen. In: Neue Zürcher Zeitung. 16. Mai 2014, abgerufen am 19. September 2015. 
  17. BOURSE DE BRUGES. In: Encyclopædia Universalis. (französisch)
  18. Joseph Antoine, Marie-Claire Capiau-Huart, H. Olivier, H. Carpentier: Titres et Bourse. vol. 1: Valeurs mobilières. 2. Auflage. De Boeck Université, coll. «Comptabilité, Contrôle & Finance», Bruxelles 1997. (französisch)
  19. Oude Beurs. Belgische Quelle, abgerufen am 24. Juni 2013.
  20. Christine Bortenlänger, Ulrich Kirstein: Börse für Dummies. Weinheim 2013, S. 32.
  21. FAZ: Wie vor 600 Jahren die erste Börse entstand.
  22. Gründungsdaten der Pariser Börse von Euronext (Memento vom 23. Juli 2012 im Internet Archive)
  23. Datev-Magazin 7/2018
  24. Erste Börsenordnung vom 14. März 1682 (Memento vom 4. Januar 2014 im Internet Archive).
  25. Gründungsdaten der Lissaboner Börse (Memento vom 15. März 2012 im Internet Archive)
  26. Gründungsdaten der Brüsseler Börse (Memento vom 26. Mai 2011 im Internet Archive)
  27. Geschichte der Warschauer Börse (Memento vom 16. Dezember 2007 im Internet Archive).
  28. Geschichte der Börse Madrid. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2006; abgerufen am 24. März 2015. 
  29. Geschichte der Bovespa. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Februar 2009; abgerufen am 24. März 2015. 
  30. Geschichte der Santiago Stock Exchange (Memento vom 10. November 2006 im Internet Archive)
  31. Overview of BSX (englisch).
  32. Geschichte der ASX (englisch).
  33. Profile. History. Cyprus Stock Exchange, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. September 2016; abgerufen am 28. September 2016 (englisch). 
  34. Overview SGX/SES (Memento vom 1. Mai 2015 im Internet Archive) (englisch)
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 23 Jun 2025 / 08:48

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Borse Begriffsklarung aufgefuhrt Eine Borse ist ein nach bestimmten Regeln organisierter Markt fur standardisierte Handelsobjekte Gehandelt werden kann zum Beispiel mit Wertpapieren etwa Aktien Anleihen Devisen bestimmten Commodities z B Agrarprodukte Metalle und andere Rohstoffe oder mit hiervon abgeleiteten Rechten Die Borse fuhrt Angebot und Nachfrage vermittelt durch Borsenmakler oder Skontrofuhrer wahrend festgelegter Handelszeiten zusammen und gleicht sie durch amtliche Festsetzung von Preisen Borsenkurse aus Die Feststellung der Kurse oder Preise der gehandelten Objekte richtet sich laufend nach Angebot und Nachfrage New York Stock ExchangeFrankfurter WertpapierborseBildausschnitt mit Aufschrift ter buerze Eine Borse dient der zeitlichen und ortlichen Konzentration des Handels von fungiblen Sachen unter beaufsichtigter Preisbildung Ziele sind eine erhohte Markttransparenz fur Effekten die Steigerung der Effizienz und der Marktliquiditat die Verringerung der Transaktionskosten sowie der Schutz vor Manipulationen Anders als im ausserborslichen Handel auch OTC Handel von englisch over the counter genannt wird borslicher Handel borsenaufsichtsrechtlich durch staatliche Aufsichtsamter in Deutschland die Bundesanstalt fur Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin sowie durch die Handelsuberwachungsstellen der Borsen kontrolliert Durch den in der ISO 10383 geregelten Marktidentifikationscode ist jede Borse genau wie jede andere Handelsplattform weltweit eindeutig identifizierbar Fur An und Verkaufer von Finanzprodukten ubernehmen die Borsen die wichtige Funktion des Zentralen Kontrahenten EtymologieEs gibt uber die Wortherkunft verschiedene Literaturmeinungen Die Burse war eine Gemeinschaft die aus einer gemeinsamen Kasse lebte wie auch die Bezeichnung fur deren Unterkunft Das Wort steht fur Ledertasche Geldsackchen lateinisch bursa das wiederum auf altgriechisch byrsa byrsa fur eine abgezogene Tierhaut bzw Fell zuruckgeht Einige Historiker bringen den Begriff in Verbindung mit Byrsa einem Hugel mit einer mauergeschutzten Festung uber dem Hafen der antiken Stadt Karthago im heutigen Tunesien Eine seit Jahrhunderten tradierte Version der Namensherkunft besagt dass die in Brugge ansassige Kaufmannsfamilie Van ter Beurze Buerze Buerse deren Name erstmals 1257 erschien und deren Haus seit 1285 sehr haufig als ter Buerse oder ter ouder Buerse erwahnt wird in ihrem Haus regelmassig stattfindende geschaftliche Zusammenkunfte mit vor allem italienischen Kaufleuten unterhielt Ihr Wappen zeigte drei Geldbeutel Ab 1409 vermittelte diese Borse abwesende Guter und Wechsel Der flamische Familienname ging in das niederlandische Wort fur Geldbeutel niederlandisch beurs vom Haus uber auf die Treffen selbst und wurde in den darauffolgenden Jahren auch in anderen europaischen Sprachen ubernommen wo es noch heute vorkommt beispielsweise deutsch Borse franzosisch bourse italienisch borsa oder danisch bors GeschichteDas Haus zur Borse Huis ter Beurze von 1276 in Brugge Wiener Borse 1771 unter Maria Theresia gegrundet London Stock Exchange im Bild rechts Das Palais Brongniart ist Sitz der Pariser Borse Tokyo Stock Exchange NASDAQ in New York City SIX Swiss Exchange in Zurich Borsa Italiana in Mailand Barocker Borsenbau von 1687 Alte Handelsborse in Leipzig Von Brugge aus verbreiteten sich Warenborsen weltweit 1414 in Antwerpen 1531 in Frankreich Toulouse franzosisch bourse de commerce 1549 in Lyon franzosisch la Change 1550 in Rouen franzosisch Convention und Deutschland Augsburger Borse 1571 in England London englisch exchange oder 1611 in den Niederlanden Amsterdamer Borse als Warenborse niederlandisch goederenbeurs Die erste kommerzielle Pariser Borse gab es im Jahre 1639 als die Funktionen von Waren und Aktienborse getrennt wurden Ein Dekret vom 2 April 1639 gab den Handlern die Bezeichnung Aktienhandler franzosisch agents de change deren amtlicher Handel die Bezeichnung Parkett franzosisch parquet erhielt Seitdem wird jeder Borsensaal als Parkett und der Handel hierin als Parketthandel bezeichnet ArtenWichtige Borsenarten in der Aufteilung nach Art der Handelsgegenstande sind Warenborse Diese Borsen zum Handel von Waren Produkten und Rohstoffen ursprunglich vor allem von importierten und heimischen landwirtschaftlichen Erzeugnissen entstanden als erste Borsenart Spater entstanden Produktborsen und Spezialborsen die sich auf bestimmte Welthandelsguter wie Edelmetalle oder Kaffee spezialisierten Terminborse oder Warenterminborse An diesen Borsen werden Warentermingeschafte abgewickelt und Derivate gehandelt Wertpapierborse oder Aktienborse Diese Borsen fur den Handel mit Aktien und Anleihen bilden die heute wichtigste Borsenart weshalb die allgemeine Bezeichnung Borse oft als ein Synonym fur Aktienborsen gebraucht wird Weitere Borsenarten oder borsen ahnlich organisierte Markte sind Energieborse Als Handelsobjekte gibt es insbesondere elektrischen Strom Erdgas Erdol oder CO2 Zertifikate Stromborse ist spezialisiert auf elektrischen Strom Emissionsrechtehandels system Ein borsenahnlich organisiertes Handelssystem fur Emissionsrechte auf Kohlendioxid und andere Emissionen Beispiel ist das ETS von englisch emissions trading system der Europaischen Union Borsen konnen auch danach unterschieden werden ob sie uber ein organisiertes Handelssystem verfugen das nach einem reinen Auktionssystem organisiert ist wie Nebenwerte und Freiverkehr an der Deutschen Borse ein Market Maker System darstellt wie die NASDAQ oder uber ein Mischsystem wie die NYSE verfugt Market Maker Systeme englisch quote driven systems sind dadurch gekennzeichnet dass die standige Prasenz von Market Makern taglich fur die Ausfuhrung samtlicher Wertpapierorders sorgt indem sie diese Orders selbst kauft oder aus Eigenbestanden jeweils nach Quotierung verkauft Das Auktionsprinzip englisch order driven system erfordert fur jede Transaktion das Vorliegen korrespondierender Orders zum angegebenen Borsenkurs und zu der entsprechenden Menge Zu einer Kauforder muss also eine entsprechende Verkaufsorder oder umgekehrt vorliegen bei denen Kurs und Mengenwunsch der Kontrahenten mindestens fur einen Kontrahenten erfullt werden konnen Borsenformen Die klassische Form der Borse war die Prasenzborse auch Parketthandel genannt Dort trafen sich die Makler in persona und schlossen durch Gesprache ihre Geschafte ab In den 1990er Jahren zogen Computer ein das Orderrouting lauft seither elektronisch der Handel wird von Programmen unterstutzt Bei Computerborsen wie beim vollelektronischen Handelsplatz Xetra ubernimmt ein Computerprogramm die Berechnungen und die Kommunikation Hier werden Eingaben uber Dialogfenster gemacht das Computersystem wickelt den Handel ab und errechnet die Kurse z B den Tagesdurchschnitt Der Hauptanteil des Umsatzes wird gegenwartig weltweit uber computergestutzte Borsen abgewickelt wobei teilweise die Makler selbst am Bildschirm sitzen Fur die Abwicklung von Lieferung und Zahlung haben sich zwischen den Marktteilnehmern teilweise nicht kodifizierte nicht festgeschriebene Usancen gebildet Daneben wurden in der letzten Zeit in Deutschland auch Anweisungen der Bundesanstalt fur Finanzdienstleistungsaufsicht uber die Mindestanforderungen im Handel mit Wertpapieren veroffentlicht beispielsweise zu Aktien und Obligationen Handelsformen Nach Art der Abwicklung des Handels unterscheidet man Kassageschafte und Termingeschafte RechtsfragenWie jeder Markt bedarf auch die Borse einer Marktordnung die den Borsenhandel geschriebenen Rechtsnormen und ungeschriebenem Gewohnheitsrecht unterwirft In Deutschland gibt es als geschriebene Rechtsnorm das Borsengesetz BorsG und die von regionalen Borsen erlassenen Borsenordnungen Das BorsG enthalt gemass 1 Abs 1 BorsG Regelungen insbesondere zum Betrieb und zur Organisation von Borsen zur Zulassung von Handelsteilnehmern Finanzinstrumenten Rechten und Wirtschaftsgutern zum Borsenhandel zur Ermittlung von Borsenpreisen zu den Zustandigkeiten und Befugnissen der zustandigen obersten Landesbehorde Borsenaufsichtsbehorde und zur Ahndung von Verstossen Nach der Legaldefinition des 2 Abs 1 BorsG sind Borsen teilrechtsfahige Anstalten des offentlichen Rechts die multilaterale Systeme regeln und uberwachen welche die Interessen einer Vielzahl von Personen am Kauf und Verkauf von dort zum Handel zugelassenen Handelsobjekten innerhalb des Systems nach nicht diskretionaren Bestimmungen in einer Weise zusammenbringen oder das Zusammenbringen fordern die zu einem Vertrag uber den Kauf dieser Handelsobjekte fuhrt Organe der Borse sind nach 3 Abs 1 BorsG die Borsengeschaftsfuhrung der Borsenrat der Sanktionsausschuss und die Handelsuberwachungsstelle Die Errichtung und der Betrieb einer Borse bedarf der schriftlichen Erlaubnis der Borsenaufsichtsbehorde 4 Abs 1 BorsG Zum Besuch der Borse zur Teilnahme am Borsenhandel und fur Personen die berechtigt sein sollen fur ein zur Teilnahme am Borsenhandel zugelassenes Unternehmen an der Borse zu handeln Borsenhandler ist eine Zulassung durch die Geschaftsfuhrung erforderlich 19 Abs 1 BorsG Handelsobjekte die an der Borse gehandelt werden sollen und nicht zum Handel im regulierten Markt zugelassen oder in den regulierten Markt oder in den Freiverkehr einbezogen sind bedurfen gemass 23 Abs 1 BorsG der Zulassung zum Handel durch die Geschaftsfuhrung Generelle Zulassungsnormen fur Wertpapiere sind in den 32 ff BorsG geregelt Keiner Zulassung bedurfen gemass 37 BorsG Staatsanleihen wie Bundeswertpapiere oder Landesanleihen der Bundeslander und Staatsanleihen von Staaten des Europaischen Wirtschaftsraums Preise die wahrend der Borsenzeit an einer Borse festgestellt werden sind gemass 24 Abs 1 BorsG Borsenpreise Diese mussen ordnungsmassig zustande kommen und der wirklichen Marktlage des Borsenhandels entsprechen 24 Abs 2 BorsG Nach 25 Abs 1 BorsG ist die Geschaftsfuhrung zur Aussetzung des Handels befugt Die Geschaftsfuhrung einer Wertpapierborse lasst gemass 27 Abs 1 BorsG Skontrofuhrer zu An den Borsen gelten daruber hinaus besondere ungeschriebene Handelsbrauche sogenannte Borsenusancen die auf freiwilliger und dauernder tatsachlicher Ubung beruhen Anders als bei normalen Geschaften soll im schnelllebigen Borsenhandel sofortige Rechtssicherheit erlangt werden konnen so dass die nachtragliche Aufhebung von Wertpapiergeschaften Stornierung aufgrund von z B Irrtumern nur in einem sehr eingeschrankten Zeitraum handelsublich zwischen 30 Minuten und 2 Handelsstunden moglich ist siehe Mistrade zu Fristen fur Mistradeantrage Borsenpflichtblatter Verschiedene Kapitalmarktregeln verlangen eine Publikation bestimmter Vorgange die fur das Borsengeschehen relevant sind Borsennotierte Unternehmen und Wertpapieremittenten mussen diese Bekanntmachungen in den Pflichtblattern der entsprechenden Borsen veroffentlichen Die Zulassungsstelle einer Borse bestimmt gemass 32 Abs 5 Borsengesetz mindestens drei inlandische Zeitungen mit uberregionaler Verbreitung als uberregionale Borsenpflichtblatter Daneben kann sie weitere Borsenpflichtblatter z B Wirtschaftszeitungen Wirtschaftsmagazine benennen Handelszeiten Borsen sind an Handelstagen geoffnet Bei den Handelszeiten oder Borsenzeiten an allen Borsen wird unterschieden zwischen dem Parketthandel und dem Computerhandel wie zum Beispiel Xetra Kleinere Borsen verfugen oftmals nur uber den Parketthandel Der Parketthandel beginnt an den Borsen Frankfurt und Stuttgart um 08 00 Uhr Ortszeit bezogen auf Deutschland an den Borsen Berlin Dusseldorf und Munchen ebenfalls um 08 00 Uhr er endet um 20 00 Uhr Ortszeit und in Stuttgart um 22 00 Uhr Der Xetra beginnt um 9 00 Uhr und endet bereits um 17 30 Uhr Ortszeit Die Handelszeiten der NASDAQ der grossten elektronischen Borse in den USA und der NYSE sind von 9 30 bis 16 00 New Yorker Ortszeit EST was 15 30 bis 22 00 Uhr deutscher Zeit MEZ entspricht Auch ausserhalb der regularen Handelszeiten konnen Anleger an der Borse kaufen und verkaufen Der vorborsliche Handel an der NYSE beginnt zum Beispiel bereits um 10 00 Uhr und endet nachborslich um 02 00 Uhr MEZ Die Tokioter Borse hat ihre Handelszeiten von 9 00 Uhr bis 11 30 Uhr und 12 30 Uhr bis 15 00 Uhr Ortszeit entspricht 1 00 Uhr bis 3 30 Uhr und 4 30 Uhr bis 7 00 Uhr MEZ Wichtige HandelsplatzeInternational bedeutende Borsenplatze sind Die weltweit grossten Wertpapierborsen nach Handelsvolumen Die weltweit grossten Wertpapierborsen nach Marktkapitalisierung Borse Stadt LandNew York Stock Exchange New York Mercantile Exchange NASDAQ New York City Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenChicago Mercantile Exchange ChicagoLondon Stock Exchange London Metal Exchange London Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichTokyo Stock Exchange Tokio Japan JapanShanghai Stock Exchange Shanghai China Volksrepublik Volksrepublik ChinaShenzhen Stock Exchange ShenzhenEuronext Amsterdam Brussel Dublin Mailand Lissabon Oslo Paris Niederlande Niederlande Belgien Belgien Irland Irland Italien Italien Portugal Portugal Norwegen Norwegen Frankreich FrankreichFrankfurter Wertpapierborse Frankfurt am Main Deutschland DeutschlandHong Kong Stock Exchange Hongkong Hongkong HongkongToronto Stock Exchange Toronto Kanada KanadaSIX Swiss Exchange Zurich Schweiz SchweizSingapore Exchange Singapur Singapur SingapurAustralian Securities Exchange Sydney Australien AustralienBM amp FBovespa Sao Paulo Brasilien Brasilien Nach Marktkapitalisierung und Handelsumsatzen gemessen ist der wichtigste Handelsverbund fur den CEE Raum die CEE Stock Exchange Group Danach folgt die polnische Warschauer Borse die bezuglich der Marktkapitalisierung bereits grosser ist als die Wiener Borse betrachtet man diese eigenstandig Die weltweiten Borsen sind mit einem taglichen Transaktionsvolumen von etwa 2 Billionen US Dollar ein entscheidender Faktor der Weltwirtschaft Borsenplatz Deutschland Innenansicht der Frankfurter WertpapierborseKurstafel in der Hamburger BorseBorse Munchen In Deutschland gibt es acht Wertpapierborsen eine Stromborse EEX und eine Terminborse Eurex Die wichtigste Borse in Deutschland ist die Frankfurter Wertpapierborse FWB einschliesslich der Handelsplatze Xetra und Borse Frankfurt Ein Grossteil des Aktienhandels in Deutschland wird uber die Handelsplatze Xetra und Borse Frankfurt abgewickelt Marz 2008 Anteil am Handel mit deutschen Aktien rund 98 Prozent bei auslandischen Aktien rund 84 Prozent Ausgehend vom Handel mit Sorten und Wechselbriefen im 16 und 17 Jahrhundert und dem ab 1820 beginnenden Aktienhandel hat sich die FWB seitdem zu einer der fuhrenden internationalen Borsen fur Aktien und Anleihen entwickelt Tragerin und Betreiberin ist die Deutsche Borse AG Ausserdem gibt es in Deutschland noch sieben weitere Wertpapierborsen die bis auf gettex Tradegate und die EEX auch als Regionalborsen bezeichnet werden Unter diesen ist die Borse Stuttgart Baden Wurttembergische Wertpapierborse mit einem durchschnittlichen Anteil von 34 Prozent am Orderbuchumsatz des deutschen Parketthandels zweitgrosster Handelsplatz Von besonderer Bedeutung ist der Handel von verbrieften Derivaten wie Optionsscheinen Handelssegment Euwax An der Wertpapierborse Hamburg Hannover die unter der gemeinsamen Trager und Betreibergesellschaft Borsen AG den dritten Rang der deutschen Borsen einnimmt hat der Fondshandel grosse Bedeutung Nach Auflosung der Bremer Borse 2007 bestehen ausser der Borse Frankfurt noch folgende deutsche Borsen Borse Berlin Borse Dusseldorf Hamburger Borse und Borse Hannover u a Hanseatische Wertpapierborse im Rahmen der BOAG Borsen AG Borse Munchen gettex Borse Stuttgart Tradegate Exchange Berlin European Energy Exchange Leipzig Eurex 1897 gab es noch folgende Borsen in Deutschland Berlin Breslau Danzig Dusseldorf Elbing Essen Frankfurt am Main Gleiwitz Halle an der Saale Konigsberg Magdeburg Memel Posen Stettin alle Preussen Munchen Augsburg Bayern Leipzig Dresden Zwickau Chemnitz Sachsen Stuttgart Wurttemberg Mannheim Baden Mulhausen Strassburg Elsass Lothringen Bremen Hamburg Lubeck Von den Nationalsozialisten wurden 1934 die bisher 21 deutschen Borsen zu 9 Borsen zusammengefasst Berlin Breslau Hannover Stuttgart Hamburg Bremen und Lubeck gingen in dieser Borse auf die Sachsische oder Mitteldeutsche Borse in Leipzig Dresden Zwickau Halle und Chemnitz gingen in dieser Borse auf die Rheinisch westfalische Borse in Dusseldorf Essen und Koln gingen in dieser Borse auf die Rhein Mainische Borse in Frankfurt mit Mannheim und die Bayerische Borse in Munchen mit Augsburg Siehe auch Borsenplatz USA Die wichtigsten Borsen in den USA sind die NYSE Amex fruher American Stock Exchange die Chicago Mercantile Exchange CME die National Association of Securities Dealers Automated Quotations NASDAQ die New York Mercantile Exchange NYMEX und die New York Stock Exchange NYSE Alteste amerikanische Borse ist die 1790 gegrundete Philadelphia Stock Exchange Dark Trade Der uberwiegende Teil des Handels findet ausserborslich statt In Deutschland rund die Halfte in den USA etwa zwei Drittel des Gesamtvolumens Ein erheblicher Teil der Transaktionen geschieht verdeckt und nicht offentlich Dark Pools sind eine spezielle Form von Handelsplatzen die dazu dienen Auftragsbestand und Marktteilnehmer zu verdunkeln Diese Intransparenz liegt insbesondere im Interesse institutioneller Investoren In den USA hat sich der Anteil reiner Dark Pools am abgewickelten Volumen in den Jahren 2008 bis 2014 von 8 auf 15 fast verdoppelt Da diese Handelsform einem Kundenbedurfnis entspricht werden Dark Pools auch an den regularen Borsen angeboten so betreibt die Schweizer Borse SIX Liquidnet Service und die Deutsche Borse Xetra Midpoint Auch Grossbanken wie UBS und Credit Suisse betreiben eigene Dark Pools Historische EntwicklungIm Frankreich des 12 Jahrhunderts wurden die courretiers de change mit der Verwaltung und Regulierung der Schulden von landwirtschaftlichen Gemeinden im Namen der betroffenen Banken tatig Weil diese Manner auch mit Schulden handelten konnen sie als die ersten Makler bezeichnet werden Nach einem weit verbreiteten Irrglauben trafen sich im spaten 13 Jahrhundert Rohstoffhandler in Brugge im Haus eines Mannes namens Van der Beurze aus dem im Jahre 1409 die Brugse Beurse entstanden sein soll Bis dahin war es ein informelles Treffen aber eigentlich hatte die Familie Van der Beurze ein Gebaude in Antwerpen wo diese Versammlungen stattfanden Grundungen einzelner Borsen Die erste Borse wurde 1409 in Brugge gegrundet Es handelte sich um eine Wechselborse einen institutionalisierten Handelsplatz der Fernhandler fur Wechsel 1531 entstand ein zentral gelegenes festes Gebaude das in zeitgenossischen Stadtplanen als Byrsa Brugensis Borse von Brugge benannt wurde Die Borsen in Augsburg und Nurnberg entstanden 1540 als erste in Deutschland In Suddeutschland wurde der Begriff der Borse jedoch lange nicht genutzt man sprach von Platz Das erste offizielle Borsengebaude der Welt wurde 1613 in Amsterdam eroffnet Land Name der Borse Grundungsjahr Quelle AnmerkungenBelgien Borse Brugge 1409 Seit 1531 gibt es auch ein festes GebaudeBelgien Borse Antwerpen 1460Frankreich Borse Lyon 1540 ungefahr Deutschland Augsburger Borse 1540 Waren und Devisenborse unter freiem Himmel am Perlachturm seit 1549 in einer Trinkstube am RathausDeutschland Nurnberger Borse 1540Deutschland Kolner Borse 1553Deutschland Hamburger Borse 1558Grossbritannien London Stock Exchange 1571 23 Januar gegrundet als Royal Exchange London Deutschland Frankfurter Wertpapierborse 1585Deutschland Bremer Borse 1620 Erste urkundliche Erwahnung ab 1682 Wertpapierborse 2007 geschlossenDeutschland Borse Konigsberg 1624 ab 1945 Neue Borse Kaliningrad Niederlande Amsterdamer Borse 1612 Beschluss zum Bau der Borse im Jahr 1607 Eroffnung 1611 als Warenborse ab 1612 WertpapierborseDanemark Kopenhagener Borse 1639 wurde von Konig Christian dem Vierten 1639 erbautDeutschland Leipziger Handelsborse 1679Frankreich Pariser Borse 1724 24 SeptemberRussland St Petersburger Borse Birzha 1731 Holzgebaude 1810 Neubau in SteinDeutschland Borse Berlin 1731Portugal Lisbon Stock Exchange 1769 1 JanuarOsterreich Wiener Borse 1771USA New York Stock Exchange 1792 17 MaiIrland Irish Stock Exchange 1793Belgien Brussels Stock Exchange 1801 2 JuliItalien Borsa Italiana 1808 15 Februar umgangssprachlich auch als Piazza Affari bezeichnet gegrundet als Borsa di Commercio di MilanoPolen Warschauer Wertpapierborse 1817 12 MaiNorwegen Osloer Borse 1819Deutschland Borse Munchen 1830Spanien Madrider Borse 1831 10 SeptemberIndien Calcutta Stock Exchange 1830erUSA American Stock Exchange 1842Brasilien Rio de Janeiro Stock Exchange 1845Mexiko Bolsa Mexicana de Valores 1850 erster Handel 1850Schweiz Borse Genf 1850Argentinien Buenos Aires Stock Exchange 1854Schweiz Borse Zurich 1855Tschechien Prager Borse 1861 Erster Handel in der ProduktenhalleKolumbien Bolsa de Valores de Colombia 1861Ungarn Budapester Borse 1864Schweiz Borse Basel 1866Turkei Istanbul Menkul Kiymetler Borsasi 1866 gegrundet als Dersaadet Securities ExchangeKanada Montreal Exchange 1832Griechenland Athens Stock Exchange 1876 Vorgangerinstitut gegrundet 1870Rumanien Bukarester Borse 1882USA Chicago Stock Exchange 1882 21 MarzSchweiz Berner Borsenverein 1884 10 NovemberSudafrika Johannesburger Borse 1887Agypten Alexandria Stock Exchange 1888Brasilien Sao Paulo Stock Exchange 1890Spanien Bilbao Stock Exchange 1890Chile Bolsa de Comercio de Santiago 1893Serbien Beogradska Berza 1894Deutschland Schifferborse Duisburg 1895 19 Februar Zuvor wurde der Handel auf dem offener Strasse gefuhrt Borse wurde nach einem Brand 1944 nicht wieder als Handelsmarkt eroffnet Agypten Cairo Stock Exchange 1903Kanada Vancouver Stock Exchange 1907Finnland Borse Helsinki 1912Luxemburg Borse Luxemburg 1929Venezuela Bolsa de Valores de Caracas 1947Japan Tokioter Borse 1949 1 AprilNigeria Nigeria Stock Exchange 1960Kolumbien Bolsa de Medellin 1961USA NASDAQ 1971 8 FebruarPeru Bolsa de Valores de Lima 1971Bermuda Bermuda Stock Exchange 1971Mauritius Mauritius Stock Exchange 1978Slowenien Ljubljanska borza 1989 26 DezemberUngarn Budapester Borse 1990China Shanghai Stock Exchange SSE 1990 26 NovemberRepublik Malta Malta Stock Exchange 1991 24 JanuarJordanien Amman Stock Exchange 1999 JanuarZypern Borse von Zypern 1996 29 MarzDeutschland Tradegate Exchange 2009 1 JanuarDeutschland gettex 2015 19 JanuarFusionen und Ubernahmen 1973 Fusion aller britischen Borsen zur London Stock Exchange 1995 Fusion der Borsen Genf Basel und Zurich zur SIX Swiss Exchange ohne Berner Borse 1995 Fusion der London Stock Exchange mit der Irish Stock Exchange 1 Dezember 1999 Grundung der Singapore Exchange Limited SGX durch Fusion der Borsen Stock Exchange of Singapore SES und Singapore International Monetary Exchange SIMEX Dezember 2006 Ubernahme der Euronext durch die NYSE und Umfirmierung zur NYSE Euronext Bedeutende Borsenereignisse Hauptartikel Borsenkrach Im Jahr 1929 geschah der heftigste Krach an der Wall Street am Black Monday Montag dem 28 Oktober 1929 Der Dow Jones Industrial Average fiel von 298 97 auf 260 64 Punkte Im Oktober 1929 hat es viele schwarze Tage an der Wall Street gegeben ein schwarzer Freitag war aber nicht dabei Freitag der 25 Oktober 1929 wird falschlicherweise oft als Schwarzer Freitag bezeichnet an dem Tag legte der Dow Jones Industrial Average jedoch 1 75 Punkte zu Im Jahr 1997 ereignete sich die Asien Krise Die Schwellenlander hielten kunstlich den Wert ihrer Wahrung hoch bis das System einbrach und die Verluste an der Borse in Hongkong etwa 40 betrugen Der Start der Krise erfolgte durch die Abwertung der thailandischen Wahrung Bis Marz im Jahr 2000 stiegen die Aktien der sogenannten New Economy Branche Ab diesem Zeitpunkt platzte die Dotcom Blase wodurch Aktionare mehr als 200 Milliarden Euro verloren haben Durch die Finanzkrise ab 2007 und mehrere Bankenpleiten kam es im September 2008 zu bedeutenden Kursrutschen Neben dem Aussetzen einzelner Werte setzte unter anderem die Russische Borse mehrmals den Handel komplett aus Seit 2015 sorgen sog Neobroker wie Smartbroker Scalable Capital oder Trade Republic mit gunstigen Gebuhren und einfachem Zugang fur eine Demokratisierung des Borsenhandels Siehe auchListe der Wertpapierborsen Liste der Wertpapierborsen nach Marktkapitalisierung Borsenindex Borsensegment Borsenspiel Borsenportal Bullen und Barenmarkt Dark Pool Finanzmarkt Mistrade VolatilitatsunterbrechungLiteraturChristine Bortenlanger Ulrich Kirstein Borse fur Dummies 6 uberarbeitete und aktualisierte Auflage Wiley VCH Weinheim 2021 ISBN 978 3 527 71740 8 Sven Grzebeta Ethik und Asthetik der Borse Wilhelm Fink Paderborn 2014 ISBN 978 3 7705 5680 9 Johann Gunter Konig Manfred Peters Die Borse Aktien und Akteure Suhrkamp Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 518 12215 0 WeblinksWiktionary Borse Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikiquote Borse Zitate Wikisource Borse Quellen und Volltexte Literatur von und uber Borse im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweiseUrsula Hermann Knaurs etymologisches Lexikon 1983 S 79 Ivar Lissner Die Ratsel der grossen Kulturen 1964 S 58 Heinz Bremer Grundzuge des deutschen und auslandischen Borsenrechts 1969 S 3 Detlef Wienecke Janz Hrsg Die grosse Chronik Weltgeschichte 1204 1492 Band 9 2008 S 262 Borse In Wolfgang Pfeifer Etymologisches Worterbuch des Deutschen DUDEN Deutsches Universalworterbuch Abgerufen am 24 Marz 2015 Herbert Rosendorfer Deutsche Geschichte Ein Versuch Band 4 Der Dreissigjahrige Krieg Munchen 2007 S 41 Verlag Dr Th Gabler Gabler Bank Lexikon 1988 Sp 1652 Rolf Buhner Hrsg Management Lexikon 2001 S 21 Wolfgang Gerke Gerke Borsen Lexikon 2002 S 77 32 Abs 5 BorsG Ausfertigungsdatum 16 Juli 2007 Borsenzeiten Handel an der Borse Diese Offnungszeiten gelten Abgerufen am 13 Marz 2021 Pressemitteilung der Deutschen Borse Memento vom 12 Mai 2008 imInternet Archive vom 3 Marz 2008 Bernd Wirtz IPO Management Strukturen und Erfolgsfaktoren 1 Auflage Gabler Wiesbaden 2001 ISBN 3 409 11835 7 S 20 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hans Pohl u a Hrsg Deutsche Borsengeschichte 1992 ISBN 3 7819 0519 5 S 270 280 Michael Rasch Aktienhandel versickert in dunklen Kanalen In Neue Zurcher Zeitung 16 Mai 2014 abgerufen am 19 September 2015 BOURSE DE BRUGES In Encyclopaedia Universalis franzosisch Joseph Antoine Marie Claire Capiau Huart H Olivier H Carpentier Titres et Bourse vol 1 Valeurs mobilieres 2 Auflage De Boeck Universite coll Comptabilite Controle amp Finance Bruxelles 1997 franzosisch Oude Beurs Belgische Quelle abgerufen am 24 Juni 2013 Christine Bortenlanger Ulrich Kirstein Borse fur Dummies Weinheim 2013 S 32 FAZ Wie vor 600 Jahren die erste Borse entstand Grundungsdaten der Pariser Borse von Euronext Memento vom 23 Juli 2012 im Internet Archive Datev Magazin 7 2018 Erste Borsenordnung vom 14 Marz 1682 Memento vom 4 Januar 2014 im Internet Archive Grundungsdaten der Lissaboner Borse Memento vom 15 Marz 2012 im Internet Archive Grundungsdaten der Brusseler Borse Memento vom 26 Mai 2011 im Internet Archive Geschichte der Warschauer Borse Memento vom 16 Dezember 2007 im Internet Archive Geschichte der Borse Madrid Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 24 September 2006 abgerufen am 24 Marz 2015 Geschichte der Bovespa Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 23 Februar 2009 abgerufen am 24 Marz 2015 Geschichte der Santiago Stock Exchange Memento vom 10 November 2006 im Internet Archive Overview of BSX englisch Geschichte der ASX englisch Profile History Cyprus Stock Exchange archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 28 September 2016 abgerufen am 28 September 2016 englisch Overview SGX SES Memento vom 1 Mai 2015 im Internet Archive englisch Borsen in DeutschlandWertpapierborsen Prasenzborsen Berlin Dusseldorf Frankfurt am Main Hamburg Hannover Munchen StuttgartElektronisches Handelssystem gettex LS Exchange Quotrix Tradegate XetraAusserborslicher Handel Lang amp SchwarzWarenborsen Energieborsen European Energy ExchangeProduktborsen Koln HamburgTerminborsen Eurex EUWAXEhemalige Borsen Augsburg Bremen Bremer Baumwollborse Bremer Wertpapierborse Danzig Magdeburg Nurnberg Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4007502 3 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85128191 NDL 00572098

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