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Bürgertum

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Unter Bürgertum versteht man eine historisch unterscheidbare Form der Vergesellschaftung von Mittelschichten, sofern diese aufgrund besonderer, mehr oder minder gemeinsamer Interessen ähnliche handlungsleitende Wertorientierungen und soziale Ordnungsvorstellungen ausbilden und damit auch die politische Stabilität eines Landes beeinflussen.

Begriff

→ Hauptartikel: Mittelschicht

Das Wort Bürgertum (Bürger) (im Sinn der Bezeichnung für eine Bevölkerungsgruppe) geht auf das mittellateinischen burgus zurück, einer von Stadtmauern geschützten (geborgenen) Ansiedlung, die mit besonderen Privilegien, u. a. dem Marktrecht ausgestattet ist. Kaufleute und Handwerker bilden den prägenden Anteil dieser Ansiedlungsbevölkerung. Diese Bevölkerungsgruppe unterlag im Lauf der Geschichte einem starken sozialgeschichtlichen Wandel und hat dabei deutlich diverse Unterformen ausgeprägt.

Der Begriff des Bürgertums hat aufgrund dieser Diversität in Zusammensetzung, Abgrenzung und unterschiedlicher geschichtlicher Entwicklungen unterschiedliche Bedeutungszuschreibungen. Es gibt also nicht das eine Bürgertum, dass unter diesem Begriff als einziges verstanden wird. Es ist hierbei immer auf verschiedene zeitliche und örtliche Gegebenheiten zu achten.

Das Bürgertum kann deshalb aufgrund seiner Heterogenität von der Forschung nur schwer einheitlich definiert werden. Es gibt jedoch gewisse Charakteristika die annäherungsweise zur Definition herangezogen werden. So etwa der Erwerb beziehungsweise die Wahrung von Besitz von Rechten, von materiellen Gütern und der von Bildung, Diesem materiellen und immateriellen Besitz wird kennzeichnende Bedeutung beigemessen, wenn es darum geht, zu beschreiben, was unter Bürgertum zu verstehen ist (entweder als Fremd- oder Eigenzuschreibung).

Ein Beispiel für eine andere Definition des Begriffs Bürgertum stellt dessen Verwendung im Rahmen der Politischen Ökonomie des Marxismus dar. Innerhalb der Theorie der Gesellschaftsformation des Kapitalismus üben gewisse Gesellschaftsgruppen Verfügungsgewalt über die gesellschaftlichen Produktionsmittel aus. Als Bezeichnung für diese Gesellschaftsgruppe ist der Begriff Bourgeoisie (d. h. Besitzbürgertum) üblich. Dieser ist hier dann auch eher negativ konnotiert.

Zur Soziologie des Bürgertums

In der Soziologie wird geschichtlich das Bürgertum gegenüber dem Adel und dem Klerus sowie gegenüber den Bauern und den Arbeitern als gesellschaftliche Schicht abgegrenzt. Es umfasst in sich oft heterogene Sozialgruppen, die sich entweder durch formale Berufsvorbereitung (Bildung bzw. Ausbildung) oder durch wirtschaftliche Selbständigkeit auszeichnen und dadurch im Lauf der Geschichte bestimmte politische Vorrechte (wie Selbstverwaltung) sowie Chancen zur Kontrolle sozialer Machtmittel erlangten.

„Bürgertum“ ist die zusammenfassende Bezeichnung für eine vielschichtig strukturierte, im Einzelnen nur schwer abgrenzbare Gesellschaftsschicht zwischen den traditionellen Oberschichten (Hochadel, Adel und Patriziat sowie dem oft aus ihnen hervorgegangenen hohen Klerus) und den historischen Unterschichtsgruppen des Bauernstandes und der Arbeiterschaft. Sie setzt sich im Wesentlichen zusammen aus den Teilschichten des Großbürgertums (darunter vor allem den größeren Kaufleuten), des Bildungsbürgertums (darunter vor allem Pastoren, Universitätsprofessoren und höheren Beamten) sowie des Kleinbürgertums (der unteren Mittelschicht, darunter kleinen Kaufleuten, einfachen, mittleren und gehobenen Beamten einschließlich Lehrern, leitenden Angestellten sowie selbständigen Handwerkern).

Seit der industriellen Revolution wird das Bürgertum meist der Mittelschicht zugeordnet, während man unter dem Mittelstand die Berufsgruppe der Fabrikanten (kleine und mittlere Unternehmen) versteht, die oft über ein überdurchschnittliches Einkommen und Vermögen verfügt und historisch häufig aus dem Handwerkerstand hervorging. Da das Bürgertum aus heterogenen Schichten besteht, war der Prozess der Vergesellschaftung, einschließlich der Herausbildung einer Gruppenidentität, problematischer als bei homogeneren sozialen Kategorien (wie Adel oder Proletariat). (Zur Frage der Entwicklung eines Klassenbewusstseins bzw. der „Klasse an sich“ und „Klasse für sich“ vgl.: Das Elend der Philosophie von Karl Marx, 1847). Strikt genommen ist die Tatsache, dass in einer bestimmten Gesellschaft eine Mittelschicht existiert, noch nicht ausreichend, um auf die soziale und kulturelle Existenz eines Bürgertums schließen zu können. Voraussetzung ist beim Bürgertum eine hinreichend ausdifferenzierte Sozialstruktur der Gesellschaft; außerdem müssen sich dort auf seine Interessenlage abgestimmte Ordnungsvorstellungen durchgesetzt haben – z. B.: Wirtschaftsliberalismus für das Besitzbürgertum (Großbürgertum und Bourgeoisie) – oder Aufklärung, Bildung und Freiheit der persönlichen Lebensführung, der Kunst und der Wissenschaft beim Bildungsbürgertum.

Entstehung und Wandel des Bürgertums

In der Zeit des abendländischen Feudalismus erkämpfte sich das Bürgertum in Abgrenzung zu Königtum, Kirchenfürsten, Adel und Bauern seine bürgerlichen Freiheiten. Der Prozess begann am Ende des Mittelalters und hielt in Teilen des östlichen Europas bis ins 19. Jahrhundert an. Die konfliktären Vorgänge hierzu werden als Frühbürgerliche Revolutionen und später als Bürgerliche Revolutionen bezeichnet. Im deutschen Kulturraum vollzog sich dieser Etablierungsprozess zunächst in den reichsunmittelbaren Städten (Reichsstädten), wie auch in den Hansestädten, gestützt auf kaufmännische Gilden (die zumeist von der seit dem Hochmittelalter entstehenden Oberschicht des kaufmännischen Patriziats beherrscht wurden) und handwerklichen Zünften, die untereinander schon früh um die Macht in den städtischen Ratsorganen konkurrierten. Die im Zeitalter der Aufklärung formulierten und u. a. in der Französischen Revolution von den Bürgern erkämpften Bürgerrechte gelten heute als Menschenrechte.

Eine erste moderne Definition zu den rechtlichen Bestimmungen des Bürgerstandes stammt aus dem Jahre 1794 und findet sich im Allgemeinen Landrecht für die Preußischen Staaten (ALR) Zweyter Theil. Achter Titel. Erster Abschnitt. Vom Bürgerstande überhaupt:

§ 1. Der Bürgerstand begreift alle Einwohner des Staats unter sich, welche, ihrer Geburt nach, weder zum Adel, noch zum Bauernstande gerechnet werden können, und auch nachher keinem dieser Stände einverleibt sind.
§ 2. Ein Bürger im eigentlichen Verstande wird derjenige genannt, welcher in einer Stadt seinen Wohnsitz aufgeschlagen, und daselbst das Bürgerrecht gewonnen hat.
§ 3. Personen des Bürgerstandes in und außer den Städten, welche durch ihre Ämter, Würden, oder besondere Privilegien, von der Gerichtsbarkeit ihres Wohnortes befreyt sind, werden Eximierte genannt. […]
§ 5. Einwohner der Städte, welche weder eigentliche Bürger, noch Eximierte sind, heißen Schutzverwandte.
§ 6. Bürger und Schutzverwandte der Stadt werden nach den Statuten ihres Wohnorts, Eximierte hingegen nach den Provinzialgesetzen, und in deren Ermangelung, nach dem allgemeinen Gesetzbuche beurtheilt.

Bürgerrecht war also ein ständisches Recht. Es wurde durch Geburt erworben oder an solche Bewerber verliehen, die es beantragten und wichtige Bedingungen erfüllen mussten. Waren sie leistungsfähig und verfügten sie über Vermögen, waren sie willkommen. Das Allgemeine Landrecht verweist mit dieser Definition bereits auf drei Grundarten des Bürgerbegriffs: Stadtbürger (Handwerksmeister, wohlhabende Kaufleute, Ladenbesitzer, Gastwirte – insgesamt auch als Kleinbürger bezeichnet), Bildungsbürger im Staatsdienst (Eximierte) und Wirtschaftsbürger oder Bourgeois (ebenfalls Eximierte).

Im Laufe des 19. Jahrhunderts erweiterte sich dann der „Bürger“-Begriff, immer stärker wurde auch nach der Stellung im Beruf gefragt. Durch den Prozess der Verbürgerlichung können immer wieder neue Schichten in das Bürgertum hineingezogen werden (bspw. höhere Angestellte). Ausschlag hierfür ist das Ausmaß, inwieweit diese Schichten Selbständigkeit und Zugang zu gesellschaftlichen Machtmitteln gewinnen (Autonomie und Autokephalie laut Max Weber).

Bürgerlichkeit als soziale und kulturelle Erscheinung

Die Idee der bürgerlichen Gesellschaft wurde in der Epoche der Aufklärung entwickelt, fand aber bereits erste günstige Entwicklungsbedingungen in der „okzidentalen Stadt“ (laut Max Weber). Sie wurde zunächst als Stand (in der Französischen Revolution von 1789 als der gesamtgesellschaftlich ausschlaggebende „Dritte Stand“), dann im Marxismus als Klasse („Bourgeoisie“), zuletzt als stilbestimmendes Milieu aufgefasst, das in der Gegenwart zumindest inselhaft fortlebt und wirkt.

Eine weltgeschichtlich einzigartige Rolle spielte das Bürgertum bei der Transformation des Feudalismus und des Absolutismus in Wirtschaft und Gesellschaft durch seine Ideen von Demokratie (Volkssouveränität), Menschenrechten, Rechtsstaat und Liberalismus. Im Bereich der Dichtung und des Theaters emanzipierte es sich, indem es das bürgerliche Trauerspiel als Genre durchsetzte. In seiner 1962 erschienenen Habilitationsschrift Strukturwandel der Öffentlichkeit beschreibt der Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas das Bürgertum als eine gesellschaftliche Formation, die eine neue Form der Öffentlichkeit, ein neues Verhältnis zwischen Staat und Gesellschaft und so schließlich die Entstehung der modernen Massengesellschaft herbeiführte.

Das Bürgertum prägte in der Zeit des Frühkapitalismus die „bürgerliche Weltanschauung“ aus, die eng mit den „bürgerlichen Tugenden“ Leistung, Fleiß und Sparsamkeit verbunden ist. Dabei formten die bürgerlichen Intellektuellen sich zu einem entweder staatlich alimentierten oder freiberuflichen Bildungsbürgertum, das teilweise auch Kritik an den vorherrschenden bürgerlichen Vorstellungen und Ideen zu formulieren vermochte.

Das bereits seit der Mitte des 18. Jahrhunderts breiter werdende deutsche Bürgertum, das mit der Industriellen Revolution an Wohlstand und Einfluss gewann, wurde in der repressiven Zeit des Vormärz politisch bewusst und dann auch aktiv, wobei der Liberalismus – wie in den Nachbarländern – seinen Interessen in natürlicher Weise entsprach. Die von ihm initiierte 1848er Revolution scheiterte aber dann unter anderem an der Uneinigkeit des deutschen Bürgertums, das trotz seiner grundsätzlich liberalen Zielrichtung sich in zahlreiche politisch rivalisierende Einzelbewegungen aufsplitterte, die jeweils andere Akzente in den Vordergrund rückten: von Nationalkonservativen über Klerikalkatholische, Nationalliberale, Freisinnige bis hin zu Linksliberalen. Wesentliche Triebfeder hierfür waren nicht in erster Linie – wie vom Marxismus betont – ökonomische Interessengegensätze, sondern vor allem ein dem Bildungsbürgertum immanenter geistiger Habitus, der stets mittels Selbstkritik nach Selbsterkenntnis strebte – nach heutigen Begriffen „Selbstoptimierung“ –, was aber zugleich immer wieder die Herausbildung einer dauerhaften Gruppenidentität konterkarierte.

Nach dem Scheitern der 48er-Revolution zog das Bürgertum sich aus der Politik zunächst weitgehend zurück und kehrte erst in den 1860er Jahren in das öffentliche Leben zurück. Der sich daraus ergebende Unterschied in der innenpolitischen Entwicklung Deutschlands und z. B. Frankreichs (und das Verharren Russlands – wo es ein gebildetes Bürgertum kaum gab – im Absolutismus andererseits) wird oftmals als Ursache für die Logik eines „deutschen Sonderweges“ – zum Beispiel von Hans-Ulrich Wehler – gesehen, und auch zu den ideologischen Faktoren für den Ersten Weltkrieg gezählt.

Signifikant ist die Unterscheidung zwischen den französischen Begriffen Citoyen (etwa: Staatsbürger, Bildungsbürger) und Bourgeois (etwa: Besitzbürger, Herrschaftsbürger). Der gebildete Citoyen denkt im Gegensatz zum typischen Besitzbürger nicht nur an sich selbst und das Geld, wobei ein überdurchschnittliches Einkommen bzw. Vermögen in diesen Kreisen meist vorausgesetzt wird. Als Kapital wird in diesen Kreisen das Vorhandensein von Wissen, Beziehungen und Verbindungen verstanden, was sie als das ursprünglichere und bedeutendere Kapitalvermögen begreifen als das Geldkapital.

Während die kommunistische Kritik einerseits die Bourgeoisie als Klassenfeind der Arbeiter definierte und dabei „Kleinbürger“ als zwischen den Klassenfronten politisch hin und her schwanken sah, wurde der Begriff des Bürgers noch in anderen Zusammenhängen negativ besetzt, wie die Ausdrücke „Verbürgerlichung“ oder „verbürgerlichtes Christentum“ deutlich machen. Gleiches gilt für den von Studenten und der Jugendbewegung übernommenen Begriff des „Spießbürgers“, ein aus dem Jargon der Ritterheere stammendes Schimpfwort. In den Niedergang des (z. B. „viktorianischen“ oder „wilhelminischen“) Bürgertums im späten 19. Jahrhundert gehört bereits das sich – teils vom Adel her – verbreitende Ideal, dass die Frau nur noch Repräsentationspflichten besitze und den Haushalt allenfalls noch beaufsichtigte. Für die Hausarbeit gab es Personal. So hatte die bürgerliche Frau Zeit, dem Geld verdienenden Mann die bürgerlichen Bildungsanstrengungen abzunehmen, die Geselligkeit in den jeweiligen Verkehrskreisen zu organisieren, ggf. auch wohltätig zu sein.

Mit Blick auf den gesellschaftlichen Wandel wird schon seit der Mitte des 20. Jahrhunderts die Ansicht vertreten, dass das Bürgertum als beispielgebender Lebensstil insgesamt zu Ende gegangen sei. Insbesondere in Deutschland führten soziale Umbrüche durch die beiden Weltkriege, durch Diktaturen und Währungsreformen, durch die Judenverfolgung im Dritten Reich und die antibürgerliche Ideologie des Kommunismus in der DDR, zur wiederholten Umwälzung der gesellschaftlichen Verhältnisse, zum Abstieg oder zur Vertreibung alter und zum Aufstieg neuer Eliten, oft aus bildungsfernen Ursprüngen (Kleinbürger, Handwerker, Lohnarbeiter), und schließlich zum Entstehen neuer gesellschaftlicher Strukturen, die mit Schlagworten wie „Nivellierte Mittelstandsgesellschaft“ oder „Zwei-Drittel-Gesellschaft“ charakterisiert werden. Hervorgegangen sei eine „nachbürgerliche“ Gesellschaft von Angestellten, Beamten und anderen Gruppierungen, die im Wesentlichen in einer breiten neuen Mittelschicht verschmolzen seien und sich ungeachtet ihrer Wurzeln im Bürgertum im Stil nicht vom allgemeinen Stil der Industriegesellschaft unterschieden. Dies schließt nicht aus, dass tradierte bürgerliche Lebensstile immer noch vorkommen, meist als Familienstile. Im politischen Bereich werden heute vor allem konservative, christdemokratische und liberale Parteien der politischen Mitte sowie des mitte-rechts-Spektrums häufig als „bürgerliche Parteien“ bezeichnet.

Globalisierung und Digitalisierung führen im 21. Jahrhundert zu neuen gesellschaftlichen Umwälzungen: Nach David Goodhart stehen heute zunehmend den Anywheres die Somewheres gegenüber: Neue, digital kompetente, beruflich erfolgreiche, gesellschaftlich progressiv gesinnte (im fließenden Übergang liberale, linksliberale oder grüne) Eliten, „Weltbürger“ (allerdings fokussiert auf digitale Trends und ohne die umfassende Bildung des humboldtschen Bildungsideals), deren Arbeits- und Kommunikationsfeld die ganze Welt ist, steigen auf, während beruflich, sozial oder regional „Abgehängte“ im Abstieg begriffen oder von Abstiegsängsten erfüllt seien und daher angewiesen auf vertraute Umgebungen, traditionelle Lebensweisen und einen funktionierenden Nationalstaat mit Sozial- und Sicherheitsleistungen. Zugleich werde „das oft national kodierte hochkulturelle Bildungswissen in der global verflüssigten, digital vernetzten Aufmerksamkeitsökonomie radikal entwertet“, was – nach Cornelia Koppetsch – zu „neuen Ressentimentgemeinschaften“ führen kann, zwischen materiell Deklassierten und „altmodischen Gebildeten“, die kulturelle Verlusterfahrungen machen.

Feudalisierung

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam es im kaiserlichen Deutschland ausgehend von Teilen des Großbürgertums, dann auch in Teilen des Mittel- und Kleinbürgertums, zu einer sogenannten „Feudalisierung“, d. h. zu dem Streben Teil der Adels-Klasse zu werden, welche zur Kontinuität des deutschen Nationalstaates von 1871 bis 1945 beitrug. Die Feudalisierung umfasste Annahme des Adelstitels, Eheschließung mit Adligen, Annahme des Kommerzienratstitels und von Orden, Ernennung zum Herrenhausmitglied, Ankauf von Landgütern und Verwandlung zum Rittergutsbesitzer. In ideeller Hinsicht umfasste sie die Anerkennung des autoritären Obrigkeitsstaates, des Herr-im-Hause-Standpunktes, des Militarismus und die schroffe Ablehnung von Demokratie, Sozialdemokraten und Gewerkschaften. Die Verehrung für Preußen und seine Armee wuchs, der Junker- und Offiziersdünkel wurde zum Vorbild, die Übernahme der Denkart des Junkers und der Kaserne manifestierte sich in der Gestalt des Reserveoffiziers. Am häufigsten sprachen auch die Zeitgenossen bei der Erwähnung dieser Phänomene, von den Schwerindustriellen, am wenigsten bei Leicht- und Fertigindustrie, Handel und Bankgewerbe. Tsutomu Kitani erklärt die Feudalisierung damit, dass durch Bismarcks Revolution von oben die Junker ihre führende Rolle im Staat behielten und sich das Großbürgertum politisch mit der zweiten Stelle abfand, jedoch durch Akkumulation und Konzentration von Kapitalien zu einer Oligarchie mit großen wirtschaftlichen und sozialen Einfluss aufstieg. Die unbegrenzte Macht des Obrigkeitsstaates schien ihnen ihre privilegierte Stellung besser zu schützen als der parlamentarische Liberalismus, vor allem in Hinblick auf den drohenden Aufstieg des Sozialismus.Marxisten sprechen von einem Klassenkompromiss zwischen Bourgeoisie und Adel.

Siehe auch

  • Bildungsbürgertum
  • Bourgeoisie
  • Bürger
  • Bürgeradel
  • Bürgerbewegung
  • Bürgerliche Gesellschaft
  • Bürgerliche Partei
  • Bürgerliche Revolution
  • Bürgerrecht
  • Bürgerschaftliches Engagement
  • Citoyen und Patrioten (Französische Revolution)
  • Großbürger und Kleinbürger
  • Mittelschicht
  • Mittelstand
  • Soziale Differenzierung
  • Soziale Schicht

Literatur

  • Gunilla Budde, Eckart Conze, Cornelia Rauh (Hrsg.): Bürgertum nach dem bürgerlichen Zeitalter. Leitbilder und Praxis seit 1945 (= Bürgertum. Neue Folge. Band 10). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 3-525-36850-X.
  • Heinz Bude, Joachim Fischer, Bernd Kauffmann (Hrsg.): Bürgerlichkeit ohne Bürgertum. In welchem Land leben wir? Fink, Paderborn 2010, ISBN 3-7705-4627-X.
  • Elisabeth Fehrenbach (Hrsg.): Adel und Bürgertum in Deutschland 1770–1848 (= Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien. Band 31). München 1994, ISBN 978-3-486-56027-5 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.historischeskolleg.de%2Fmediathek%2Fpublikationen%2Fschriften-des-historischen-kollegs-kolloquien%2Fadel-und-buergertum-in-deutschland-1770-1848%2F~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  • Lothar Gall (Hrsg.): Stadt und Bürgertum im 19. Jahrhundert (= Stadt und Bürgertum. Band 1). Oldenbourg, München 1990, ISBN 3-486-55846-3.
  • Manfred Hettling, Stefan-Ludwig Hoffmann (Hrsg.): Der bürgerliche Wertehimmel. Innenansichten des 19. Jahrhunderts. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-01385-X.
  • Manfred Hettling, Bernd Ulrich (Hrsg.): Bürgertum nach 1945. Hamburger Edition, Hamburg 2005, ISBN 3-936096-50-3.
  • Manfred Hettling, Richard Pohle (Hrsg.): Bürgertum. Bilanzen, Perspektiven, Begriffe (= Bürgertum. Neue Folge. Band 18). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, ISBN 3-525-31080-3.
  • Jürgen Kocka (Hrsg.): Bürger und Bürgerlichkeit im 19. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1987, ISBN 3-525-01339-6.
  • Jürgen Kocka (Hrsg.): Arbeiter und Bürger im 19. Jahrhundert. Varianten ihres Verhältnisses im europäischen Vergleich (= Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien. Band 7). Oldenbourg. München 1986, ISBN 978-3-486-52871-8 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.historischeskolleg.de%2Fmediathek%2Fpublikationen%2Fschriften-des-historischen-kollegs-kolloquien%2Farbeiter-und-buerger-im-19-jahrhundert%2F~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  • Jürgen Kocka (Hrsg.): Bürgertum im 19. Jahrhundert. Deutschland im europäischen Vergleich. 3 Bände. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1995, DNB 943812933.
    • Band 1: Einheit und Vielfalt Europas. ISBN 3-525-33597-0 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fdigi20.digitale-sammlungen.de%2Fde%2Ffs1%2Fobject%2Fdisplay%2Fbsb00044682_00001.html~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
    • Band 2: Wirtschaftsbürger und Bildungsbürger. ISBN 3-525-33598-9 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fdigi20.digitale-sammlungen.de%2Fde%2Ffs1%2Fobject%2Fdisplay%2Fbsb00041803_00001.html~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
    • Band 3: Verbürgerlichung, Recht und Politik. ISBN 3-525-33599-7 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fdigi20.digitale-sammlungen.de%2Fde%2Ffs1%2Fobject%2Fdisplay%2Fbsb00049851_00001.html~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  • Oskar Köhler: Bürger, Bürgertum. In: Görres-Gesellschaft (Hrsg.): Staatslexikon. Band 1: Abendland – Deutsche Partei. Herder, Freiburg im Breisgau 1985, ISBN 3-451-19301-9, Sp. 1040 ff. (mit zahlreichen weiterführenden Literaturangaben)
  • Peter Lundgreen (Hrsg.): Sozial- und Kulturgeschichte des Bürgertums. Eine Bilanz des Bielefelder Sonderforschungsbereichs 1986–1997 (= Bürgertum. Band 18). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-35683-8 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fdigi20.digitale-sammlungen.de%2Fde%2Ffs1%2Fobject%2Fdisplay%2Fbsb00049949_00001.html~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  • Werner Plumpe, Jörg Lesczenski (Hrsg.): Bürgertum und Bürgerlichkeit zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. Von Zabern, Mainz 2009, ISBN 3-8053-3962-3.
  • Hans-Jürgen Puhle (Hrsg.): Bürger in der Gesellschaft der Neuzeit. Wirtschaft – Politik – Kultur (= Bürgertum. Band 1). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1991, ISBN 3-525-35666-8 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fdigi20.digitale-sammlungen.de%2Fde%2Ffs1%2Fobject%2Fdisplay%2Fbsb00046683_00001.html~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  • Wolfram Pyta, Carsten Kretschmann (Hrsg.): Bürgerlichkeit. Spurensuche in Vergangenheit und Gegenwart (= Nassauer Gespräche der Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft. Band 9). Steiner, Stuttgart 2016, ISBN 3-515-11249-9.
  • Manfred Riedel: Bürger, Staatsbürger, Bürgertum. In: Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Band 1: A–D. Klett, Stuttgart 1974, ISBN 3-12-903850-7, S. 672–725.
  • Bernd Roeck: Lebenswelt und Kultur des Bürgertums in der Frühen Neuzeit. 2. Auflage. Oldenbourg, München 2011 (= Enzyklopädie Deutscher Geschichte. Band 9), ISBN 3-486-59800-7.
  • Michael Schäfer: Geschichte des Bürgertums. Eine Einführung. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2009, ISBN 3-8252-3115-1.
  • Andreas Schulz: Lebenswelt und Kultur des Bürgertums im 19. und 20. Jahrhundert (= Enzyklopädie Deutscher Geschichte. Band 75). 2. Auflage. De Gruyter Oldenbourg, Berlin/Boston 2014, ISBN 3-11-039716-1.
  • Klaus Tenfelde, Hans-Ulrich Wehler (Hrsg.): Wege zur Geschichte des Bürgertums. Vierzehn Beiträge (= Bürgertum. Band 8). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1994, ISBN 3-525-35673-0 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fdigi20.digitale-sammlungen.de%2Fde%2Ffs1%2Fobject%2Fdisplay%2Fbsb00046681_00001.html~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).

Weblinks

Wiktionary: Bürgertum – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: bürgerlich – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Literatur von und über Bürgertum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Bürger – Bürgertum – Bürgerlichkeit. In: Aus Politik und Zeitgeschichte.
  • Manfred Hettling: Bürger, Bürgertum, Bürgerlichkeit. Version: 1.0. In: Docupedia-Zeitgeschichte.
  • Andreas Schulz: Bürger, Bürgertum. In: Staatslexikon online.
  • Katharina Simon-Muscheid, Albert Tanner: Bürgertum. In: Historisches Lexikon der Schweiz.

Einzelnachweise

  1. Ursula Butz: Habsburg als Touristenmagnet. Bohlau, Wien 2021, ISBN 978-3-205-21373-4, Kapitel 2.3 Bürgertum, S. 50 ff. 
  2. Vgl. zu den bis heute existierenden Milieu-Unterschieden zwischen Adel und Bürgertum: Jens Jessen, Was vom Adel blieb. Eine bürgerliche Betrachtung, zu Klampen Essay 2018, ISBN 978-3-86674-580-3.
  3. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, München, 1987–2008, Band 4: Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949, 2003, ISBN 3-406-32264-6; Band 5: Bundesrepublik Deutschland und DDR 1949–1990, 2008, ISBN 978-3-406-52171-3.
  4. David Goodhart, The Road to Somewhere: The Populist Revolt and the Future of Politics. C. Hurst & Co, 2017, ISBN 978-1-84904-799-9.
  5. Süddeutsche Zeitung vom 2. Juli 2019, Rezension von Gustav Seibt zu Cornelia Koppetsch: Die Gesellschaft des Zorns. Rechtspopulismus im globalen Zeitalter, Transcript Verlag, Bielefeld 2019
  6. Cornelia Koppetsch: Die Gesellschaft des Zorns. Rechtspopulismus im globalen Zeitalter, Transcript Verlag, Bielefeld 2019
  7. Tsutomu Kitani: Die »Feudalisierung« des Großbürgertums. In: Joachim Hütter, Reinhard Meyers, Dietrich Pappenfuss: Tradition und Neubeginn. Internationale Forschungen zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert. Referate und Diskussionen eines Symposiums der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Köln, Berlin, Bonn, München 1975, S. 459 ff.
  8. Andreas Dorpalen: German History in Marxist Perspective. The East German Approach. London 1985, S. 230.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4069722-8 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh85085013

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jun 2025 / 19:42

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Handwerker bilden den pragenden Anteil dieser Ansiedlungsbevolkerung Diese Bevolkerungsgruppe unterlag im Lauf der Geschichte einem starken sozialgeschichtlichen Wandel und hat dabei deutlich diverse Unterformen ausgepragt Der Begriff des Burgertums hat aufgrund dieser Diversitat in Zusammensetzung Abgrenzung und unterschiedlicher geschichtlicher Entwicklungen unterschiedliche Bedeutungszuschreibungen Es gibt also nicht das eine Burgertum dass unter diesem Begriff als einziges verstanden wird Es ist hierbei immer auf verschiedene zeitliche und ortliche Gegebenheiten zu achten Das Burgertum kann deshalb aufgrund seiner Heterogenitat von der Forschung nur schwer einheitlich definiert werden Es gibt jedoch gewisse Charakteristika die annaherungsweise zur Definition herangezogen werden So etwa der Erwerb beziehungsweise die Wahrung von Besitz von Rechten von materiellen Gutern und der von Bildung Diesem materiellen und immateriellen Besitz wird kennzeichnende Bedeutung beigemessen wenn es darum geht zu beschreiben was unter Burgertum zu verstehen ist entweder als Fremd oder Eigenzuschreibung Ein Beispiel fur eine andere Definition des Begriffs Burgertum stellt dessen Verwendung im Rahmen der Politischen Okonomie des Marxismus dar Innerhalb der Theorie der Gesellschaftsformation des Kapitalismus uben gewisse Gesellschaftsgruppen Verfugungsgewalt uber die gesellschaftlichen Produktionsmittel aus Als Bezeichnung fur diese Gesellschaftsgruppe ist der Begriff Bourgeoisie d h Besitzburgertum ublich Dieser ist hier dann auch eher negativ konnotiert Zur Soziologie des BurgertumsDie Testamentseroffnung David Wilkie 1820 In der Soziologie wird geschichtlich das Burgertum gegenuber dem Adel und dem Klerus sowie gegenuber den Bauern und den Arbeitern als gesellschaftliche Schicht abgegrenzt Es umfasst in sich oft heterogene Sozialgruppen die sich entweder durch formale Berufsvorbereitung Bildung bzw Ausbildung oder durch wirtschaftliche Selbstandigkeit auszeichnen und dadurch im Lauf der Geschichte bestimmte politische Vorrechte wie Selbstverwaltung sowie Chancen zur Kontrolle sozialer Machtmittel erlangten Burgertum ist die zusammenfassende Bezeichnung fur eine vielschichtig strukturierte im Einzelnen nur schwer abgrenzbare Gesellschaftsschicht zwischen den traditionellen Oberschichten Hochadel Adel und Patriziat sowie dem oft aus ihnen hervorgegangenen hohen Klerus und den historischen Unterschichtsgruppen des Bauernstandes und der Arbeiterschaft Sie setzt sich im Wesentlichen zusammen aus den Teilschichten des Grossburgertums darunter vor allem den grosseren Kaufleuten des Bildungsburgertums darunter vor allem Pastoren Universitatsprofessoren und hoheren Beamten sowie des Kleinburgertums der unteren Mittelschicht darunter kleinen Kaufleuten einfachen mittleren und gehobenen Beamten einschliesslich Lehrern leitenden Angestellten sowie selbstandigen Handwerkern Seit der industriellen Revolution wird das Burgertum meist der Mittelschicht zugeordnet wahrend man unter dem Mittelstand die Berufsgruppe der Fabrikanten kleine und mittlere Unternehmen versteht die oft uber ein uberdurchschnittliches Einkommen und Vermogen verfugt und historisch haufig aus dem Handwerkerstand hervorging Da das Burgertum aus heterogenen Schichten besteht war der Prozess der Vergesellschaftung einschliesslich der Herausbildung einer Gruppenidentitat problematischer als bei homogeneren sozialen Kategorien wie Adel oder Proletariat Zur Frage der Entwicklung eines Klassenbewusstseins bzw der Klasse an sich und Klasse fur sich vgl Das Elend der Philosophie von Karl Marx 1847 Strikt genommen ist die Tatsache dass in einer bestimmten Gesellschaft eine Mittelschicht existiert noch nicht ausreichend um auf die soziale und kulturelle Existenz eines Burgertums schliessen zu konnen Voraussetzung ist beim Burgertum eine hinreichend ausdifferenzierte Sozialstruktur der Gesellschaft ausserdem mussen sich dort auf seine Interessenlage abgestimmte Ordnungsvorstellungen durchgesetzt haben z B Wirtschaftsliberalismus fur das Besitzburgertum Grossburgertum und Bourgeoisie oder Aufklarung Bildung und Freiheit der personlichen Lebensfuhrung der Kunst und der Wissenschaft beim Bildungsburgertum Entstehung und Wandel des BurgertumsDas Lesekabinett Johann Peter Hasenclever 1843 In der Zeit des abendlandischen Feudalismus erkampfte sich das Burgertum in Abgrenzung zu Konigtum Kirchenfursten Adel und Bauern seine burgerlichen Freiheiten Der Prozess begann am Ende des Mittelalters und hielt in Teilen des ostlichen Europas bis ins 19 Jahrhundert an Die konfliktaren Vorgange hierzu werden als Fruhburgerliche Revolutionen und spater als Burgerliche Revolutionen bezeichnet Im deutschen Kulturraum vollzog sich dieser Etablierungsprozess zunachst in den reichsunmittelbaren Stadten Reichsstadten wie auch in den Hansestadten gestutzt auf kaufmannische Gilden die zumeist von der seit dem Hochmittelalter entstehenden Oberschicht des kaufmannischen Patriziats beherrscht wurden und handwerklichen Zunften die untereinander schon fruh um die Macht in den stadtischen Ratsorganen konkurrierten Die im Zeitalter der Aufklarung formulierten und u a in der Franzosischen Revolution von den Burgern erkampften Burgerrechte gelten heute als Menschenrechte Eine erste moderne Definition zu den rechtlichen Bestimmungen des Burgerstandes stammt aus dem Jahre 1794 und findet sich im Allgemeinen Landrecht fur die Preussischen Staaten ALR Zweyter Theil Achter Titel Erster Abschnitt Vom Burgerstande uberhaupt 1 Der Burgerstand begreift alle Einwohner des Staats unter sich welche ihrer Geburt nach weder zum Adel noch zum Bauernstande gerechnet werden konnen und auch nachher keinem dieser Stande einverleibt sind 2 Ein Burger im eigentlichen Verstande wird derjenige genannt welcher in einer Stadt seinen Wohnsitz aufgeschlagen und daselbst das Burgerrecht gewonnen hat 3 Personen des Burgerstandes in und ausser den Stadten welche durch ihre Amter Wurden oder besondere Privilegien von der Gerichtsbarkeit ihres Wohnortes befreyt sind werden Eximierte genannt 5 Einwohner der Stadte welche weder eigentliche Burger noch Eximierte sind heissen Schutzverwandte 6 Burger und Schutzverwandte der Stadt werden nach den Statuten ihres Wohnorts Eximierte hingegen nach den Provinzialgesetzen und in deren Ermangelung nach dem allgemeinen Gesetzbuche beurtheilt Burgerrecht war also ein standisches Recht Es wurde durch Geburt erworben oder an solche Bewerber verliehen die es beantragten und wichtige Bedingungen erfullen mussten Waren sie leistungsfahig und verfugten sie uber Vermogen waren sie willkommen Das Allgemeine Landrecht verweist mit dieser Definition bereits auf drei Grundarten des Burgerbegriffs Stadtburger Handwerksmeister wohlhabende Kaufleute Ladenbesitzer Gastwirte insgesamt auch als Kleinburger bezeichnet Bildungsburger im Staatsdienst Eximierte und Wirtschaftsburger oder Bourgeois ebenfalls Eximierte Im Laufe des 19 Jahrhunderts erweiterte sich dann der Burger Begriff immer starker wurde auch nach der Stellung im Beruf gefragt Durch den Prozess der Verburgerlichung konnen immer wieder neue Schichten in das Burgertum hineingezogen werden bspw hohere Angestellte Ausschlag hierfur ist das Ausmass inwieweit diese Schichten Selbstandigkeit und Zugang zu gesellschaftlichen Machtmitteln gewinnen Autonomie und Autokephalie laut Max Weber Burgerlichkeit als soziale und kulturelle ErscheinungDie Idee der burgerlichen Gesellschaft wurde in der Epoche der Aufklarung entwickelt fand aber bereits erste gunstige Entwicklungsbedingungen in der okzidentalen Stadt laut Max Weber Sie wurde zunachst als Stand in der Franzosischen Revolution von 1789 als der gesamtgesellschaftlich ausschlaggebende Dritte Stand dann im Marxismus als Klasse Bourgeoisie zuletzt als stilbestimmendes Milieu aufgefasst das in der Gegenwart zumindest inselhaft fortlebt und wirkt Eine weltgeschichtlich einzigartige Rolle spielte das Burgertum bei der Transformation des Feudalismus und des Absolutismus in Wirtschaft und Gesellschaft durch seine Ideen von Demokratie Volkssouveranitat Menschenrechten Rechtsstaat und Liberalismus Im Bereich der Dichtung und des Theaters emanzipierte es sich indem es das burgerliche Trauerspiel als Genre durchsetzte In seiner 1962 erschienenen Habilitationsschrift Strukturwandel der Offentlichkeit beschreibt der Philosoph und Soziologe Jurgen Habermas das Burgertum als eine gesellschaftliche Formation die eine neue Form der Offentlichkeit ein neues Verhaltnis zwischen Staat und Gesellschaft und so schliesslich die Entstehung der modernen Massengesellschaft herbeifuhrte Das Burgertum pragte in der Zeit des Fruhkapitalismus die burgerliche Weltanschauung aus die eng mit den burgerlichen Tugenden Leistung Fleiss und Sparsamkeit verbunden ist Dabei formten die burgerlichen Intellektuellen sich zu einem entweder staatlich alimentierten oder freiberuflichen Bildungsburgertum das teilweise auch Kritik an den vorherrschenden burgerlichen Vorstellungen und Ideen zu formulieren vermochte Das bereits seit der Mitte des 18 Jahrhunderts breiter werdende deutsche Burgertum das mit der Industriellen Revolution an Wohlstand und Einfluss gewann wurde in der repressiven Zeit des Vormarz politisch bewusst und dann auch aktiv wobei der Liberalismus wie in den Nachbarlandern seinen Interessen in naturlicher Weise entsprach Die von ihm initiierte 1848er Revolution scheiterte aber dann unter anderem an der Uneinigkeit des deutschen Burgertums das trotz seiner grundsatzlich liberalen Zielrichtung sich in zahlreiche politisch rivalisierende Einzelbewegungen aufsplitterte die jeweils andere Akzente in den Vordergrund ruckten von Nationalkonservativen uber Klerikalkatholische Nationalliberale Freisinnige bis hin zu Linksliberalen Wesentliche Triebfeder hierfur waren nicht in erster Linie wie vom Marxismus betont okonomische Interessengegensatze sondern vor allem ein dem Bildungsburgertum immanenter geistiger Habitus der stets mittels Selbstkritik nach Selbsterkenntnis strebte nach heutigen Begriffen Selbstoptimierung was aber zugleich immer wieder die Herausbildung einer dauerhaften Gruppenidentitat konterkarierte Die Promenade Unter den Linden als Treffpunkt des Berliner Burgertums dargestellt in Adolph Menzels Gemalde Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 Nach dem Scheitern der 48er Revolution zog das Burgertum sich aus der Politik zunachst weitgehend zuruck und kehrte erst in den 1860er Jahren in das offentliche Leben zuruck Der sich daraus ergebende Unterschied in der innenpolitischen Entwicklung Deutschlands und z B Frankreichs und das Verharren Russlands wo es ein gebildetes Burgertum kaum gab im Absolutismus andererseits wird oftmals als Ursache fur die Logik eines deutschen Sonderweges zum Beispiel von Hans Ulrich Wehler gesehen und auch zu den ideologischen Faktoren fur den Ersten Weltkrieg gezahlt Signifikant ist die Unterscheidung zwischen den franzosischen Begriffen Citoyen etwa Staatsburger Bildungsburger und Bourgeois etwa Besitzburger Herrschaftsburger Der gebildete Citoyen denkt im Gegensatz zum typischen Besitzburger nicht nur an sich selbst und das Geld wobei ein uberdurchschnittliches Einkommen bzw Vermogen in diesen Kreisen meist vorausgesetzt wird Als Kapital wird in diesen Kreisen das Vorhandensein von Wissen Beziehungen und Verbindungen verstanden was sie als das ursprunglichere und bedeutendere Kapitalvermogen begreifen als das Geldkapital Wahrend die kommunistische Kritik einerseits die Bourgeoisie als Klassenfeind der Arbeiter definierte und dabei Kleinburger als zwischen den Klassenfronten politisch hin und her schwanken sah wurde der Begriff des Burgers noch in anderen Zusammenhangen negativ besetzt wie die Ausdrucke Verburgerlichung oder verburgerlichtes Christentum deutlich machen Gleiches gilt fur den von Studenten und der Jugendbewegung ubernommenen Begriff des Spiessburgers ein aus dem Jargon der Ritterheere stammendes Schimpfwort In den Niedergang des z B viktorianischen oder wilhelminischen Burgertums im spaten 19 Jahrhundert gehort bereits das sich teils vom Adel her verbreitende Ideal dass die Frau nur noch Reprasentationspflichten besitze und den Haushalt allenfalls noch beaufsichtigte Fur die Hausarbeit gab es Personal So hatte die burgerliche Frau Zeit dem Geld verdienenden Mann die burgerlichen Bildungsanstrengungen abzunehmen die Geselligkeit in den jeweiligen Verkehrskreisen zu organisieren ggf auch wohltatig zu sein Mit Blick auf den gesellschaftlichen Wandel wird schon seit der Mitte des 20 Jahrhunderts die Ansicht vertreten dass das Burgertum als beispielgebender Lebensstil insgesamt zu Ende gegangen sei Insbesondere in Deutschland fuhrten soziale Umbruche durch die beiden Weltkriege durch Diktaturen und Wahrungsreformen durch die Judenverfolgung im Dritten Reich und die antiburgerliche Ideologie des Kommunismus in der DDR zur wiederholten Umwalzung der gesellschaftlichen Verhaltnisse zum Abstieg oder zur Vertreibung alter und zum Aufstieg neuer Eliten oft aus bildungsfernen Ursprungen Kleinburger Handwerker Lohnarbeiter und schliesslich zum Entstehen neuer gesellschaftlicher Strukturen die mit Schlagworten wie Nivellierte Mittelstandsgesellschaft oder Zwei Drittel Gesellschaft charakterisiert werden Hervorgegangen sei eine nachburgerliche Gesellschaft von Angestellten Beamten und anderen Gruppierungen die im Wesentlichen in einer breiten neuen Mittelschicht verschmolzen seien und sich ungeachtet ihrer Wurzeln im Burgertum im Stil nicht vom allgemeinen Stil der Industriegesellschaft unterschieden Dies schliesst nicht aus dass tradierte burgerliche Lebensstile immer noch vorkommen meist als Familienstile Im politischen Bereich werden heute vor allem konservative christdemokratische und liberale Parteien der politischen Mitte sowie des mitte rechts Spektrums haufig als burgerliche Parteien bezeichnet Globalisierung und Digitalisierung fuhren im 21 Jahrhundert zu neuen gesellschaftlichen Umwalzungen Nach David Goodhart stehen heute zunehmend den Anywheres die Somewheres gegenuber Neue digital kompetente beruflich erfolgreiche gesellschaftlich progressiv gesinnte im fliessenden Ubergang liberale linksliberale oder grune Eliten Weltburger allerdings fokussiert auf digitale Trends und ohne die umfassende Bildung des humboldtschen Bildungsideals deren Arbeits und Kommunikationsfeld die ganze Welt ist steigen auf wahrend beruflich sozial oder regional Abgehangte im Abstieg begriffen oder von Abstiegsangsten erfullt seien und daher angewiesen auf vertraute Umgebungen traditionelle Lebensweisen und einen funktionierenden Nationalstaat mit Sozial und Sicherheitsleistungen Zugleich werde das oft national kodierte hochkulturelle Bildungswissen in der global verflussigten digital vernetzten Aufmerksamkeitsokonomie radikal entwertet was nach Cornelia Koppetsch zu neuen Ressentimentgemeinschaften fuhren kann zwischen materiell Deklassierten und altmodischen Gebildeten die kulturelle Verlusterfahrungen machen FeudalisierungGegen Ende des 19 Jahrhunderts kam es im kaiserlichen Deutschland ausgehend von Teilen des Grossburgertums dann auch in Teilen des Mittel und Kleinburgertums zu einer sogenannten Feudalisierung d h zu dem Streben Teil der Adels Klasse zu werden welche zur Kontinuitat des deutschen Nationalstaates von 1871 bis 1945 beitrug Die Feudalisierung umfasste Annahme des Adelstitels Eheschliessung mit Adligen Annahme des Kommerzienratstitels und von Orden Ernennung zum Herrenhausmitglied Ankauf von Landgutern und Verwandlung zum Rittergutsbesitzer In ideeller Hinsicht umfasste sie die Anerkennung des autoritaren Obrigkeitsstaates des Herr im Hause Standpunktes des Militarismus und die schroffe Ablehnung von Demokratie Sozialdemokraten und Gewerkschaften Die Verehrung fur Preussen und seine Armee wuchs der Junker und Offiziersdunkel wurde zum Vorbild die Ubernahme der Denkart des Junkers und der Kaserne manifestierte sich in der Gestalt des Reserveoffiziers Am haufigsten sprachen auch die Zeitgenossen bei der Erwahnung dieser Phanomene von den Schwerindustriellen am wenigsten bei Leicht und Fertigindustrie Handel und Bankgewerbe Tsutomu Kitani erklart die Feudalisierung damit dass durch Bismarcks Revolution von oben die Junker ihre fuhrende Rolle im Staat behielten und sich das Grossburgertum politisch mit der zweiten Stelle abfand jedoch durch Akkumulation und Konzentration von Kapitalien zu einer Oligarchie mit grossen wirtschaftlichen und sozialen Einfluss aufstieg Die unbegrenzte Macht des Obrigkeitsstaates schien ihnen ihre privilegierte Stellung besser zu schutzen als der parlamentarische Liberalismus vor allem in Hinblick auf den drohenden Aufstieg des Sozialismus Marxisten sprechen von einem Klassenkompromiss zwischen Bourgeoisie und Adel Siehe auchGustav Jungs Familie 1918 Bildungsburgertum Bourgeoisie Burger Burgeradel Burgerbewegung Burgerliche Gesellschaft Burgerliche Partei Burgerliche Revolution Burgerrecht Burgerschaftliches Engagement Citoyen und Patrioten Franzosische Revolution Grossburger und Kleinburger Mittelschicht Mittelstand Soziale Differenzierung Soziale SchichtLiteraturGunilla Budde Eckart Conze Cornelia Rauh Hrsg Burgertum nach dem burgerlichen Zeitalter Leitbilder und Praxis seit 1945 Burgertum Neue Folge Band 10 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2010 ISBN 3 525 36850 X Heinz Bude Joachim Fischer Bernd Kauffmann Hrsg Burgerlichkeit ohne Burgertum In welchem Land leben wir Fink Paderborn 2010 ISBN 3 7705 4627 X Elisabeth Fehrenbach Hrsg Adel und Burgertum in Deutschland 1770 1848 Schriften des Historischen Kollegs Kolloquien Band 31 Munchen 1994 ISBN 978 3 486 56027 5 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww historischeskolleg de 2Fmediathek 2Fpublikationen 2Fschriften des historischen kollegs kolloquien 2Fadel und buergertum in deutschland 1770 1848 2F GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Lothar Gall Hrsg Stadt und Burgertum im 19 Jahrhundert Stadt und Burgertum Band 1 Oldenbourg Munchen 1990 ISBN 3 486 55846 3 Manfred Hettling Stefan Ludwig Hoffmann Hrsg Der burgerliche Wertehimmel Innenansichten des 19 Jahrhunderts Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2000 ISBN 3 525 01385 X Manfred Hettling Bernd Ulrich Hrsg Burgertum nach 1945 Hamburger Edition Hamburg 2005 ISBN 3 936096 50 3 Manfred Hettling Richard Pohle Hrsg Burgertum Bilanzen Perspektiven Begriffe Burgertum Neue Folge Band 18 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 ISBN 3 525 31080 3 Jurgen Kocka Hrsg Burger und Burgerlichkeit im 19 Jahrhundert Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1987 ISBN 3 525 01339 6 Jurgen Kocka Hrsg Arbeiter und Burger im 19 Jahrhundert Varianten ihres Verhaltnisses im europaischen Vergleich Schriften des Historischen Kollegs Kolloquien Band 7 Oldenbourg Munchen 1986 ISBN 978 3 486 52871 8 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww historischeskolleg de 2Fmediathek 2Fpublikationen 2Fschriften des historischen kollegs kolloquien 2Farbeiter und buerger im 19 jahrhundert 2F GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Jurgen Kocka Hrsg Burgertum im 19 Jahrhundert Deutschland im europaischen Vergleich 3 Bande Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1995 DNB 943812933 Band 1 Einheit und Vielfalt Europas ISBN 3 525 33597 0 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fdigi20 digitale sammlungen de 2Fde 2Ffs1 2Fobject 2Fdisplay 2Fbsb00044682 00001 html GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Band 2 Wirtschaftsburger und Bildungsburger ISBN 3 525 33598 9 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fdigi20 digitale sammlungen de 2Fde 2Ffs1 2Fobject 2Fdisplay 2Fbsb00041803 00001 html GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Band 3 Verburgerlichung Recht und Politik ISBN 3 525 33599 7 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fdigi20 digitale sammlungen de 2Fde 2Ffs1 2Fobject 2Fdisplay 2Fbsb00049851 00001 html GB 3D 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Enzyklopadie Deutscher Geschichte Band 75 2 Auflage De Gruyter Oldenbourg Berlin Boston 2014 ISBN 3 11 039716 1 Klaus Tenfelde Hans Ulrich Wehler Hrsg Wege zur Geschichte des Burgertums Vierzehn Beitrage Burgertum Band 8 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1994 ISBN 3 525 35673 0 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fdigi20 digitale sammlungen de 2Fde 2Ffs1 2Fobject 2Fdisplay 2Fbsb00046681 00001 html GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D WeblinksWiktionary Burgertum Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary burgerlich Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Burgertum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Burger Burgertum Burgerlichkeit In Aus Politik und Zeitgeschichte Manfred Hettling Burger Burgertum Burgerlichkeit Version 1 0 In Docupedia Zeitgeschichte Andreas Schulz Burger Burgertum In Staatslexikon online Katharina Simon Muscheid Albert Tanner Burgertum In Historisches Lexikon der Schweiz EinzelnachweiseUrsula Butz Habsburg als Touristenmagnet Bohlau Wien 2021 ISBN 978 3 205 21373 4 Kapitel 2 3 Burgertum S 50 ff Vgl zu den bis heute existierenden Milieu Unterschieden zwischen Adel und Burgertum Jens Jessen Was vom Adel blieb Eine burgerliche Betrachtung zu Klampen Essay 2018 ISBN 978 3 86674 580 3 Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Munchen 1987 2008 Band 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Grundung der beiden deutschen Staaten 1914 1949 2003 ISBN 3 406 32264 6 Band 5 Bundesrepublik Deutschland und DDR 1949 1990 2008 ISBN 978 3 406 52171 3 David Goodhart The Road to Somewhere The Populist Revolt and the Future of Politics C Hurst amp Co 2017 ISBN 978 1 84904 799 9 Suddeutsche Zeitung vom 2 Juli 2019 Rezension von Gustav Seibt zu Cornelia Koppetsch Die Gesellschaft des Zorns Rechtspopulismus im globalen Zeitalter Transcript Verlag Bielefeld 2019 Cornelia Koppetsch Die Gesellschaft des Zorns Rechtspopulismus im globalen Zeitalter Transcript Verlag Bielefeld 2019 Tsutomu Kitani Die Feudalisierung des Grossburgertums In Joachim Hutter Reinhard Meyers Dietrich Pappenfuss Tradition und Neubeginn Internationale Forschungen zur deutschen Geschichte im 20 Jahrhundert Referate und Diskussionen eines Symposiums der Alexander von Humboldt Stiftung Koln Berlin Bonn Munchen 1975 S 459 ff Andreas Dorpalen German History in Marxist Perspective The East German Approach London 1985 S 230 Normdaten Sachbegriff GND 4069722 8 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85085013

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