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Das Großherzogliche Centralgefängnis zu Bützow auch Zentralgefängnis Bützow war ein Gefängnis und Zuchthaus am Schlosspl

Centralgefängnis Bützow

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Das Großherzogliche Centralgefängnis zu Bützow, auch: Zentralgefängnis Bützow, war ein Gefängnis und Zuchthaus am Schlossplatz in Bützow.

Centralgefängnis Bützow

Daten
Ort Bützow
Baustil Klassizismus
Baujahr 1835
Abriss 1996
Koordinaten 53° 50′ 50,1″ N, 11° 58′ 37,6″ O53.847236311.9771218Koordinaten: 53° 50′ 50,1″ N, 11° 58′ 37,6″ O

Geschichte

Am 12. Mai 1835 übergab man dem Criminal-Collegium Bützow ein neues gegenüberliegendes zweigeschossiges Eckgebäude. Das Gebäude wurde als Untersuchungsgefängnis genutzt. Im Jahre 1847 wurde an diesem Gebäude noch ein Flügel zu einer U-Form angebaut.

1879 entstand aus dem gesamten Gebäudekomplex das Großherzogliche Centralgefängnis zu Bützow. 1880 betrug die Anzahl der Sträflinge 67 Personen, davon 10 weibliche. Erster Anstaltsleiter war Amtsrichter Julius Paschen zu Bützow. Bis zur Fertigstellung 1902–1904 des Weiberhauses am Schlossplatz (rechts neben dem Krummen Haus) wurde der kleinere Westflügel des Gefängnis als Weiberhaus, der größere Ostflügel und Teile des Verbindungsgebäudes zwischen den Flügeln als Männerhaus genutzt. 1905–1906 erhielt das Gefängnis eine dritte Etage. In den weiteren Jahren wurde das Gefängnis als Männerverwahrhaus genutzt.

  • Vorderseite des Untersuchungsgefängnis, gez. Landbaumeister D. C. Susemihl, 1852
  • Ansicht des seitlichen Flügels des Untersuchungsgefängnis, gez. Landbaumeister D. C. Susemihl, 1852
  • Vorderansicht des Centralgefängnis nach den Umbau 1905
  • Siegelmarke Centralgefängnis

Zeit des Nationalsozialismus

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 wurden das Centralgefängnis und das Zuchthaus Bützow-Dreibergen auch genutzt, um sich politisch, „rassisch“ oder anderweitig unerwünschter Menschen zu entledigen. Unter den Verfolgten waren viele Personen jüdischer Abstammung. In den Anstalten der Stadt Bützow ließ die NS-Justiz 1942 und 1945 Todesurteile vollstrecken. Dies geschah angeblich „zum Schutz der Volksgemeinschaft und der Sicherung der Wehrkraft des deutschen Volkes oder zur Bestrafung der Verunglimpfung von Reich und Führer“.

Nachkriegszeit

Nach der Besetzung Bützows durch die Rote Armee am 3. Mai 1945 verblieb der deutschen Justizverwaltung nur das Centralgefängnis. Später verfügte der sowjetische Geheimdienst (NKWD) über einen Flügel der Anstalt.

Auf der Suche nach den Verantwortlichen für die NS-Verbrechen gingen die sowjetischen Sicherheitsorgane rigoros vor und nahmen auch unschuldige Jugendliche fest, die aufgrund von Denunziationen wegen angeblicher Zugehörigkeit zur sogenannten „Werwolf“-Organisation ins Visier gerieten. Neun junge Männer aus Bützow im Alter von 15 bis 17 Jahren wurden von der sowjetischen Geheimpolizei NKWD verhaftet. Unter Folter wurden sie gezwungen, die gegen sie erhobenen Anschuldigungen zu bestätigen, was sie zu SMT-Verurteilten machte. Das Centralgefängnis stellte für sie den ersten Halt auf ihrem Leidensweg durch die stalinistischen Lager und Gefängnisse dar. Drei von ihnen überlebten die Haft nicht.

Die gesamte Gruppe wurde 1993 von der Generalstaatsanwaltschaft der russischen Föderation rehabilitiert.

Liste der NKWD-Opfer aus Bützow

(Quelle)

  • Gerhard Hecht (* 1931 in Bützow; † 1946 im Speziallager Nr. 4 Bautzen verstorben)
  • Herbert Hoßmann (* 1931 in Bützow; † 1948 im Speziallager Nr. 7 Sachsenhausen verstorben)
  • Rolf Kruse (* 1929 in Bützow)
  • Immo Möller (* 1931 in Bützow)
  • Hans Möller (* 1929 in Bützow)
  • Willi Möller (* 1930 in Bützow; † 1950 im Speziallager Nr. 10 Torgau (Fort Zinna) verstorben)
  • Karl-Heinz Nießler (* 1929 in Bützow)
  • Benno Prieß (* 1928 in Bützow)
  • Heinz Wilken (* 1929 in Bützow)

Auflösung

Wie auch andere große Haftanstalten wurde das Centralgefängnis zum 1. Januar 1951 durch die Volkspolizei übernommen. Das Gefängnis blieb nach 1951 Frauengefängnis und wurde 1961 aufgelöst. Nach kurzem Leerstand wurde der Gebäudekomplex für den Rat des Kreises Bützow umfunktioniert und 1996 abgerissen.

Nachbildung des Centralgefängnis

In der Miniaturstadt Bützow im Gewerbegebiet Tarnower Chaussee-Nebelring werden im Maßstab 1:10 Häuser der Stadt Bützow aus den Jahren von 1850 bis 1900 im historischen Stil originalgetreu nachgestellt. Hier findet man den Nachbau des Centralgefängnis zu Bützow.

Literatur

  • Schöck, Wiechmann: 1812–1906 chronologische Aufzeichnungen; vom „Criminal-Colegium“ 1812 über die Erstbelegung der „Großherzoglich Mecklenburg-Schwer. Landesstrafanstalt zu Dreibergen“. Gänsebrunnen-Verlag, Bützow 1999. 
  • Ute Hartig: Benno Prieß, ein ehemaliger Bützower, löst ein Versprechen aus dem NKWD-Todeslager ein. Mecklenburger Magazin, Schwerin 1995. 
  • Benno Pries: Erschossen im Morgengrauen. Selbstverlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-937267-05-0. 
  • Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Mecklenburg-Vorpommern: Politische Strafjustiz 1945–1989. Nr. 14. Beiträge zur Geschichte Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 2008, ISBN 978-3-89892-958-5. 

Weblinks

Commons: Centralgefängnis Bützow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Freizeit- und Familienpark Miniaturstadt Bützow

Einzelnachweise

  1. Schöck, Wiechmann: 1812–1906 chronologische Aufzeichnungen; vom „Criminal-Colegium“ 1812 über die Erstbelegung der „Großherzoglich Mecklenburg-Schwer. Landesstrafanstalt zu Dreibergen“. Gänsebrunnen-Verlag, Bützow, 1999. 
  2. Großherzog Friedrich Franz II.: Großherzoglich-Mecklenburg-Schwerinscher Staats-Kalender. Hofbuchdruckerei Schwerin-Dr. F. W. Bärensprung, 1880. 
  3. Joachim Steinmann: Juden in Bützow-Manuskript. Bützow 1988. 
  4. Andreas Wagner / Friedrich-Ebert-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern: Politische Strafjustiz 1945–1989 / Der Gefängnisstandort Bützow als Gedenk- und Lernort. Eigensatz, Schwerin 2008. 
  5. Benno Pries: Erschossen im Morgengrauen. Selbstverlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-937267-05-0. 
  6. Karl-Heinz Nießler in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 2022.
  7. Stadt Bützow: Rat des Kreises Bützow. Bützow 1996. 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 03:07

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Das Grossherzogliche Centralgefangnis zu Butzow auch Zentralgefangnis Butzow war ein Gefangnis und Zuchthaus am Schlossplatz in Butzow Centralgefangnis ButzowDatenOrt ButzowBaustil KlassizismusBaujahr 1835Abriss 1996Koordinaten 53 50 50 1 N 11 58 37 6 O 53 8472363 11 9771218 Koordinaten 53 50 50 1 N 11 58 37 6 OCentralgefangnis Butzow Mecklenburg Vorpommern GeschichteAm 12 Mai 1835 ubergab man dem Criminal Collegium Butzow ein neues gegenuberliegendes zweigeschossiges Eckgebaude Das Gebaude wurde als Untersuchungsgefangnis genutzt Im Jahre 1847 wurde an diesem Gebaude noch ein Flugel zu einer U Form angebaut 1879 entstand aus dem gesamten Gebaudekomplex das Grossherzogliche Centralgefangnis zu Butzow 1880 betrug die Anzahl der Straflinge 67 Personen davon 10 weibliche Erster Anstaltsleiter war Amtsrichter Julius Paschen zu Butzow Bis zur Fertigstellung 1902 1904 des Weiberhauses am Schlossplatz rechts neben dem Krummen Haus wurde der kleinere Westflugel des Gefangnis als Weiberhaus der grossere Ostflugel und Teile des Verbindungsgebaudes zwischen den Flugeln als Mannerhaus genutzt 1905 1906 erhielt das Gefangnis eine dritte Etage In den weiteren Jahren wurde das Gefangnis als Mannerverwahrhaus genutzt Vorderseite des Untersuchungsgefangnis gez Landbaumeister D C Susemihl 1852 Ansicht des seitlichen Flugels des Untersuchungsgefangnis gez Landbaumeister D C Susemihl 1852 Vorderansicht des Centralgefangnis nach den Umbau 1905 Siegelmarke CentralgefangnisZeit des Nationalsozialismus Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 wurden das Centralgefangnis und das Zuchthaus Butzow Dreibergen auch genutzt um sich politisch rassisch oder anderweitig unerwunschter Menschen zu entledigen Unter den Verfolgten waren viele Personen judischer Abstammung In den Anstalten der Stadt Butzow liess die NS Justiz 1942 und 1945 Todesurteile vollstrecken Dies geschah angeblich zum Schutz der Volksgemeinschaft und der Sicherung der Wehrkraft des deutschen Volkes oder zur Bestrafung der Verunglimpfung von Reich und Fuhrer Nachkriegszeit Nach der Besetzung Butzows durch die Rote Armee am 3 Mai 1945 verblieb der deutschen Justizverwaltung nur das Centralgefangnis Spater verfugte der sowjetische Geheimdienst NKWD uber einen Flugel der Anstalt Auf der Suche nach den Verantwortlichen fur die NS Verbrechen gingen die sowjetischen Sicherheitsorgane rigoros vor und nahmen auch unschuldige Jugendliche fest die aufgrund von Denunziationen wegen angeblicher Zugehorigkeit zur sogenannten Werwolf Organisation ins Visier gerieten Neun junge Manner aus Butzow im Alter von 15 bis 17 Jahren wurden von der sowjetischen Geheimpolizei NKWD verhaftet Unter Folter wurden sie gezwungen die gegen sie erhobenen Anschuldigungen zu bestatigen was sie zu SMT Verurteilten machte Das Centralgefangnis stellte fur sie den ersten Halt auf ihrem Leidensweg durch die stalinistischen Lager und Gefangnisse dar Drei von ihnen uberlebten die Haft nicht Die gesamte Gruppe wurde 1993 von der Generalstaatsanwaltschaft der russischen Foderation rehabilitiert Liste der NKWD Opfer aus Butzow Quelle Gerhard Hecht 1931 in Butzow 1946 im Speziallager Nr 4 Bautzen verstorben Herbert Hossmann 1931 in Butzow 1948 im Speziallager Nr 7 Sachsenhausen verstorben Rolf Kruse 1929 in Butzow Immo Moller 1931 in Butzow Hans Moller 1929 in Butzow Willi Moller 1930 in Butzow 1950 im Speziallager Nr 10 Torgau Fort Zinna verstorben Karl Heinz Niessler 1929 in Butzow Benno Priess 1928 in Butzow Heinz Wilken 1929 in Butzow Auflosung Rat des Kreises Butzow Wie auch andere grosse Haftanstalten wurde das Centralgefangnis zum 1 Januar 1951 durch die Volkspolizei ubernommen Das Gefangnis blieb nach 1951 Frauengefangnis und wurde 1961 aufgelost Nach kurzem Leerstand wurde der Gebaudekomplex fur den Rat des Kreises Butzow umfunktioniert und 1996 abgerissen Nachbildung des Centralgefangnis Das ehemalige Centralgefangnis als Miniatur Nachbildung In der Miniaturstadt Butzow im Gewerbegebiet Tarnower Chaussee Nebelring werden im Massstab 1 10 Hauser der Stadt Butzow aus den Jahren von 1850 bis 1900 im historischen Stil originalgetreu nachgestellt Hier findet man den Nachbau des Centralgefangnis zu Butzow LiteraturSchock Wiechmann 1812 1906 chronologische Aufzeichnungen vom Criminal Colegium 1812 uber die Erstbelegung der Grossherzoglich Mecklenburg Schwer Landesstrafanstalt zu Dreibergen Gansebrunnen Verlag Butzow 1999 Ute Hartig Benno Priess ein ehemaliger Butzower lost ein Versprechen aus dem NKWD Todeslager ein Mecklenburger Magazin Schwerin 1995 Benno Pries Erschossen im Morgengrauen Selbstverlag Stuttgart 2005 ISBN 3 937267 05 0 Friedrich Ebert Stiftung Landesburo Mecklenburg Vorpommern Politische Strafjustiz 1945 1989 Nr 14 Beitrage zur Geschichte Mecklenburg Vorpommern Schwerin 2008 ISBN 978 3 89892 958 5 WeblinksCommons Centralgefangnis Butzow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Freizeit und Familienpark Miniaturstadt ButzowEinzelnachweiseSchock Wiechmann 1812 1906 chronologische Aufzeichnungen vom Criminal Colegium 1812 uber die Erstbelegung der Grossherzoglich Mecklenburg Schwer Landesstrafanstalt zu Dreibergen Gansebrunnen Verlag Butzow 1999 Grossherzog Friedrich Franz II Grossherzoglich Mecklenburg Schwerinscher Staats Kalender Hofbuchdruckerei Schwerin Dr F W Barensprung 1880 Joachim Steinmann Juden in Butzow Manuskript Butzow 1988 Andreas Wagner Friedrich Ebert Stiftung Mecklenburg Vorpommern Politische Strafjustiz 1945 1989 Der Gefangnisstandort Butzow als Gedenk und Lernort Eigensatz Schwerin 2008 Benno Pries Erschossen im Morgengrauen Selbstverlag Stuttgart 2005 ISBN 3 937267 05 0 Karl Heinz Niessler in der Datenbank Find a Grave abgerufen am 2022 Stadt Butzow Rat des Kreises Butzow Butzow 1996

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