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Die Justizvollzugsanstalt Bützow JVA Bützow ist eine Justizvollzugsanstalt in der Bützower Siedlung Dreibergen im Landkr

Justizvollzugsanstalt Bützow

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Justizvollzugsanstalt Bützow
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Die Justizvollzugsanstalt Bützow (JVA Bützow) ist eine Justizvollzugsanstalt in der Bützower Siedlung Dreibergen im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wurde in den Jahren 1835–1839 als die „Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinsche Landesstrafanstalt zu Dreibergen“ errichtet und steht heute unter Denkmalschutz. Im Laufe der Zeit wurde es auch als „Zuchthaus und Strafgefängnis Dreibergen-Bützow“ bekannt. Mit einer Fläche von rund 270.000 Quadratmetern gehört die Anstalt zu den größten Justizvollzugsanstalten in Mecklenburg-Vorpommern und zählt darüber hinaus zu den ältesten und bekanntesten Haftanstalten in Deutschland.


JVA Bützow, 2023
Informationen zur Anstalt
Name Justizvollzugsanstalt Bützow
Bezugsjahr 1839
Haftplätze 400
Mitarbeiter etwa 280
Anstaltsleitung Regierungsdirektor Frank Grotjohann
Website https://www.justiz-in-mv.de/jvab

Vorgeschichte der gerichtlichen Freiheitsentziehung in Bützow

Die Geschichte des modernen Strafvollzugs in Bützow beginnt mit dem herzoglichen Auftrag an den Geheimen Rat Claus Dethloff von Oertzen, einen Plan samt Kostenvoranschlag für eine Einrichtung zur gerichtlichen Freiheitsentziehung im Bützower Schloss zu erstellen. In der Folge gründete Oertzen am 12. Oktober 1812 das Criminal-Collegium zu Bützow, was als erster Schritt in die Entwicklung des Strafvollzugs in der Stadt gilt. Zunächst wurde lediglich Untersuchungshaft vollstreckt, und das alte Bischofsschloss, das zwischen 1812 und 1814 umgebaut worden war, diente als Einrichtung. Es beherbergte zwanzig enge, teils düstere Zellen, in denen auch Frauen in zwei saalartigen Räumen untergebracht wurden.

Im Jahr 1835 erhielt das Criminal-Collegium ein zweigeschossiges Eckgebäude als Untersuchungsgefängnis, das sich gegenüber auf dem Schlossplatz befand und später zum U-förmigen Centralgefängnis Bützow wurde.

  • Schau- und Rückseite des Schloss um 1890

Geschichte

1835 bis 1900

Am 7. Juli 1830 erhielten der großherzogliche Kommerzienrat aus Schwerin, Friedrich Mantius (1786–1876), und der Kriminalrat Friedrich von Wick, ein Mitarbeiter des Criminal-Collegiums in Bützow, einen Brief vom Großherzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg. In diesem Schreiben wurden sie mit dem Auftrag betraut, die Strafanstalten im Landesteil Mecklenburg-Schwerin neu zu organisieren. Der Landesteil Mecklenburg-Strelitz unterhielt zu dieser Zeit in Strelitz ein eigenes Land-Arbeits-, Zucht- und Irrenhaus, das als Strafanstalt für diesen Landesteil diente und von den mecklenburg-schwerinschen Bemühungen zunächst unberührt blieb.

In der Folge unternahm von Wick eine Inspektionsreise zu verschiedenen Strafanstalten im In- und Ausland, um die Zuchthausanlagen eingehend zu studieren. Dabei kam er zu dem ernüchternden Ergebnis, dass diese Einrichtungen insgesamt als völlig unbrauchbar und untauglich einzustufen waren. Aus diesem Grund entschloss er sich, die Einzelhaft als bevorzugte Methode einzuführen. In ihrem Gutachten empfahlen Kommerzienrat Mantius und Kriminalrat von Wick darüber hinaus die Schließung der Dömitzer Festung sowie den Neubau einer Strafanstalt in der verkehrsgünstig gelegenen Stadt Bützow.

Bei einer eingehenden Prüfung traten jedoch gravierende Mängel zutage, weshalb man sich entschloss, diesen Plan nicht weiter zu verfolgen. Um eine Strafanstalt zu errichten, die die Vorteile der Strahlen- und Schachtelungsbauweise vereinte, trat man in Kontakt mit namhaften und erfahrenen Architekten, darunter dem Berliner Oberbaurat August Severin. Zudem wurde ein drittes System in Betracht gezogen, das auf absoluter physischer Isolation bei Tag und Nacht basierte – das Philadelphiasche System.

Zu Beginn des Jahres 1832 präsentierte der Rostocker Bau- und Zimmermeister Johann Friedrich Wölfer (1778–1847), der auch für den Bau des Ribnitzer Rathauses verantwortlich zeichnete, seinen ersten Entwurf für eine neue Strafanstalt. Dieser Plan orientierte sich am sogenannten Strahlenplan britischer Architekten. Bei einer eingehenden Prüfung traten jedoch gravierende Mängel zutage, was dazu führte, dass man sich entschloss, diesen Entwurf nicht weiter zu verfolgen. Um eine Strafanstalt zu errichten, die die Vorteile der Strahlen- und Schachtelungsbauweise vereinte, nahm man Kontakt zu namhaften und erfahrenen Architekten auf, darunter der Berliner Oberbaurat August Severin. Zudem wurde ein drittes System in Betracht gezogen, das auf absoluter physischer Isolation sowohl bei Tag als auch bei Nacht basierte – das philadelphische System.

Baumeister Wölfer entwarf innovative Pläne, und schließlich markierte das Jahr 1835 den Beginn der Bauarbeiten für die Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinsche Landesstrafanstalt, nachdem das dafür vorgesehene Grundstück erworben worden war. Dieses Areal erstreckte sich über drei nahe beieinanderliegende Hügel, die sich 40 bis 50 Fuß über den Wasserspiegel des Bützower Sees erhoben und der Region den Namen „Dreibergen“ verliehen. Einer dieser Hügel, der Weinberg, ist auch als die Weinbergsgärten zu Bützow bekannt.

Ein einheimischer Korrespondent berichtet im „Freimüthigen Abendblatt“ am 13. März 1832 über dieses Thema:

Erwartungsvoll sehen wir der Bestimmung des Ortes entgegen, wo die neue Strafanstalt errichtet werden wird;
ob nun auf dem Schloßplatze oder Hopfenwall, auf dem Weinberge oder Forsthofe, das soll uns gleich seyn, denn immer kann im Ganzen das nahrungslose Bützow, durch das Entstehen eines so großartigen und tief durchdachten Baues, nur gewinnen. Bereits sind Risse, Anschläge und Gutachten zur weiteren Prüfung eingereicht.

Am 29. März 1838 begannen zwölf namentlich durch Kriminalrat von Wick benannte Sträflinge aus Dömitz sowie einige Häftlinge des Bützower Criminal-Collegiums mit den Arbeiten an dem ersten Gefangenengebäude, das 70 Isolierplätze bieten sollte. Bereits am 1. Dezember 1839 wurde dieses Gebäude mit 60 ehemaligen Gefangenen aus Dömitz belegt. Die Strafanstalt wurde am 25. April 1839 eröffnet und beherbergte zu Beginn 60 Sträflinge. Im Jahr 1840 übernahm Oberinspektor Adolf Julius Heinrich Ludwig Seitz die Leitung der Anstalt, ihm folgte 1843 Oberinspektor August Ehlers.

Bis 1844 war die Zahl der Sträflinge bereits auf 247 angestiegen, darunter 44 Frauen. Die anschließenden Bauphasen zogen sich über nahezu ein Jahrzehnt bis ins Jahr 1847. In dieser Zeit entstanden nicht nur die Männerstation und eine Isolierstation für Männer, sondern auch ein vorläufiges Frauenhaus. Zudem wurde im dritten Stock des Hauptgebäudes ein Kirchenraum eingerichtet, der mit einer Orgel ausgestattet war, welche über zweimal neun Register und ein Manual verfügte und von dem Wismarer Orgelbaumeister Friedrich Wilhelm Winzer gefertigt wurde. Am 28. Mai 1842 wurde die Kirche feierlich eingeweiht. Bis 1847 wies die Anstalt eine Belegungsfähigkeit von 294 Sträflingen auf, darunter 60 Frauen. Im Jahr 1860 wurde ein weiteres Männerverwahrhaus mit Isolierzellen errichtet, und 1883 nahm das „Weiberzuchthaus“ seinen Betrieb auf, das sich auf einem von den Männerhäusern separierten Areal befand.

vergrößern und Informationen zum Bild anzeigen
Landesstrafanstalt Dreibergen, um 1845

1900 bis 1933

Von 1902 bis 1906 leitete der Großherzoglich mecklenburg-schwerinsche Oberlandbaumeister Adolph Prahst einen umfangreichen Umbau der Männerverwahrhäuser, um die Effizienz des Anstaltsbetriebs zu steigern. In diesem Rahmen wurden zahlreiche Einzelzellen geschaffen, die mit Arbeitsräumen, Bädern, Diensträumen und einem Andachtsraum ergänzt wurden. Diese neuen Einrichtungen entstanden durch die Verbindung der bestehenden Verwahrhäuser. Im gleichen Jahr wurde auch der Anbau des Krankenhauses fertiggestellt. Die charakteristischen Türme, die 1906 errichtet wurden, prägen bis heute das Erscheinungsbild der Justizvollzugsanstalt (JVA). Ursprünglich dienten diese Türme als Wassertürme zur Frischwasserversorgung der Anstalt, bis die Installation einer Druckwasserleitung diese Funktion überflüssig machte.

Nach einer Vereinbarung vom 25. Juni 1904 (1. Juli 1904) konnte auch der Landesteil Mecklenburg-Strelitz die Landesstrafanstalt Dreibergen, die jedoch weiterhin in Verwaltungshoheit des Landesteils Mecklenburg-Schwerin verblieb, mit einem Kontingent von bis zu 40 erwachsenen und 4 jugendlichen Sträflingen mitbenutzen. Am 31. Dezember 1912 war das mit 23 Personen (22 männliche, 1 weibliche) der Fall.

Im Jahre 1926 unterscheidet das regierungsamtliche Staatshandbuch des Freistaates Mecklenburg-Strelitz unter Verweisung auf das mecklenburg-schwerinsche Pendant zwischen der „Landes-Strafanstalt Dreibergen“ und einem „Zentralgefängnis Bützow“. Für beide Einrichtungen des Freistaates Mecklenburg-Schwerin bestanden Vereinbarungen zu bestimmten Kontingenten für die Mitbenutzung durch Mecklenburg-Strelitz.

1933 bis 1945

In der Zeit des Nationalsozialismus war das Zuchthaus Dreibergen Haftort für Zwangsarbeiter und Richtstätte der NS-Justiz. Von April bis Juli 1942 wurden Hinrichtungen in Dreibergen von dem Scharfrichter Ernst Reindel (für 60 Reichsmark) mit dem Handbeil hinter der Anstaltstischlerei vorgenommen. Von Dezember 1944 bis zum Kriegsende wurde mit der Guillotine aus der Zentralen Hinrichtungsstätte V (UH Hamburg-Stadt) in einem umgebauten Apfelkeller vollstreckt. Infolge der Hinrichtung und der katastrophalen Haftbedingungen starben 771 Menschen. Sie wurden in vier Massengräbern auf dem Friedhof verscharrt.

→ Hauptartikel: Ehrenfriedhof (Bützow)

1945 bis 1989

Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) nutzte das Gefängnis für die erzwungene Repatriierung von Sowjetbürgern und für Deutsche. Im September 1947 wurden aus den Trümmern eines Gebäudes in Bützow rund 500 Leichen geborgen. Untersuchungen zufolge handelte es sich hierbei um ehemalige Gefangene des Gefängnisses, die kurz vor der Kapitulation Deutschlands von den Gefängniswärtern getötet wurden. In der DDR war die Strafanstalt eine der gefürchteten drei großen B (Bützow, Bautzen, Brandenburg) – Strafanstalten, in denen Regimegegner unter besonders harten Haftbedingungen zu leiden hatten. Nach 1950 war hier zeitweise der Politiker William Borm inhaftiert. Auch der Wehrdienstverweigerer Nico Hübner war Ende der 70er Jahre dort in Haft.

1990er

Der Betrieb der Haftanstalt wurde nach der politischen Wende in der DDR und der Deutschen Wiedervereinigung aufrechterhalten. Bauliche Normen und Gegebenheiten wurden anschließend kaum verändert, denn die damalige Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns gab nur spärlich Geld für Restaurierungsarbeiten oder gar Neubauten in der JVA Bützow aus. Aneinandergereihte, nur durch Decken abgetrennte, dunkle und mit bis zu acht Gefangenen belegte Hafträume – anstatt Einzelunterbringung – waren damals genauso Standard wie schlechte hygienische Bedingungen, sexuelle Übergriffe und Gewalt unter den Gefangenen. Hinzu kamen überforderte und schlecht bezahlte Justizbedienstete. Ausbrüche aus den Katakomben der Anstalt waren zwar nicht alltäglich, aber auch nicht selten.

Mitte der 1990er-Jahre herrschten in den Gewölben der Anstalt noch nahezu die gleichen katastrophalen und menschenunwürdigen Bedingungen wie einst für die verurteilten Inhaftierten im untergegangenen Regime. Printmedien betitelten dieses Gefängnis gerne als Skandal- oder Schreckensknast. So kam es dort am 3. Oktober 1995 zu einer der brutalsten Gefangenenmeutereien in einem deutschen Gefängnis überhaupt. Fünf durch selbstgebrannten Schnaps alkoholisierte Gefangene überwältigten vier Justizvollzugsbeamte, nahmen sie als Geiseln und wollten so ein Fluchtauto und damit ihre Freilassung erpressen. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, zerschnitten sie ihren Opfern mittels scharfgeschliffenen Essmessern und einem Beil die Gesichter, stachen ihnen in den Rücken, schlugen ihre Köpfe gegen Tore, misshandelten und quälten sie brutal mehrere Stunden lang. Die Meuterei konnte nach knapp fünf Stunden vom SEK beendet werden.

Gegenwart

Nach der Sanierung der historischen Hafthäuser soll nun die Erweiterung des Campusgeländes mit fünf Neubauten sowie neuen Verkehrs- und Außenanlagen erfolgen.

Maßgeblich für die Arbeit der JVA Bützow ist der Behandlungsauftrag, der im Strafvollzugsgesetz Mecklenburg-Vorpommern (StVollzG M-V) und im Sicherungsverwahrungsvollzugsgesetz Mecklenburg-Vorpommern (SVVollzG M-V) formuliert ist. Er stellt deshalb nicht nur einen Orientierungsrahmen, sondern eine klare Verpflichtung für den Justizvollzug dar. Gefangene und Sicherungsverwahrte sollen während des Vollzugs der Freiheitsstrafe bzw. der Sicherungsverwahrung durch gezielte Behandlungsmaßnahmen befähigt werden, zukünftig in sozialer Verantwortung ein Leben ohne Straftaten zu führen.

Dieses Ziel wird durch die Behandlung von kriminalitätsbegünstigenden Persönlichkeitsstörungen und sonstigen Defiziten sowie die Förderung der sozialen Fähigkeiten der Inhaftierten erreicht. Zu Beginn der Inhaftierung wird für jeden Gefangenen ein individueller Vollzugsplan aufgestellt, in dem die für eine erfolgreiche Resozialisierung notwendigen Behandlungsmaßnahmen festgelegt werden.

Die Justizvollzugsanstalt Bützow bietet Gefangenen und Sicherungsverwahrten ein differenziertes Behandlungs- und Betreuungsangebot an. Neben den Angeboten zur schulischen und beruflichen Bildung werden zahlreiche Behandlungsmaßnahmen angeboten, die helfen sollen das Vollzugsziel – die Befähigung künftig ein Leben ohne Straftaten in sozialer Verantwortung zu führen – zu erreichen. Diese spezielle Behandlung umfasst u. a. die Auseinandersetzung mit der Straftat und den Hintergründen der Straffälligkeit und das Erlernen und die Einübung sozial adäquater Verhaltensweisen. Auf Grundlage der Zugangsdiagnostik, der sogenannten Behandlungsuntersuchung, wird für jeden Gefangenen und Sicherungsverwahrten ein individueller Vollzugsplan erstellt. Dieser enthält insbesondere die aus vollzuglicher Sicht erforderlichen Behandlungsmaßnahmen, an denen der Gefangene bzw. Untergebrachte während seiner Haftzeit teilnehmen soll. Hierzu zählen therapeutische Maßnahmen, Trainingsmaßnahmen, Beratungsangebote sowie seelsorgerische Veranstaltungen.

Belegung

Die JVA Bützow ist für etwa 400 Inhaftierte ausgelegt, davon sind 35 Haftplätze für Frauen.

In der JVA Bützow befindet sich das bundesweit einmalige Diagnostikzentrum für den Justizvollzug in Mecklenburg-Vorpommern für die Aufnahme von zu Freiheitsstrafen von mehr als vier Jahren verurteilten Sexualstraftätern und wegen Tötungsdelikten verurteilten Strafgefangenen, bei denen von ausgesuchten Experten zunächst eine umfangreiche psychologische Diagnostik vorgenommen wurde, bevor sie in andere Anstalten verlegt oder ihnen die Eignung für Lockerungen aus dem Vollzug anerkannt wurden.

Vollstreckungszuständigkeit

Die Justizvollzugsanstalt Bützow ist nach dem Vollstreckungsplan für das Land Mecklenburg-Vorpommern in erster Linie eine Anstalt des geschlossenen Strafvollzuges für erwachsene männliche und weibliche Strafgefangene, jedoch auch für den Vollzug der Untersuchungshaft für Gefangene aus dem Gerichtsbezirk Schwerin.

Die sachliche und örtliche Zuständigkeit richtet sich nach dem Vollstreckungsplan für das Land Mecklenburg-Vorpommern. Der Vollstreckungsplan regelt die Zuständigkeit der Justizvollzugsanstalten nach Gerichtsbezirken. Seit 2013 existieren dort auch 20 Haftplätze zum Vollzug der Sicherungsverwahrung.

Bekannte Inhaftierte

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Weitere Inhaftierte
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1839–1933

  • Friedrich Dornblüth, Mediziner
  • Johann Heinrich Sievers, Buchhändler und Publizist
  • Karl Türk, Rechtshistoriker und Politiker
  • Paul Uterhart, Jurist und Politiker
  • Moritz Wiggers, Jurist und Politiker
  • Christian Wilbrandt, Germanist und Politiker

1933–Gegenwart

  • Robert Anasch, Widerstandskämpfer
  • Heinrich Beutin, KPD-Funktionär
  • Johanna Beutin, KPD-Funktionärin, Widerstandskämpferin und NS-Opfer
  • William Borm, Politiker
  • Elizabeth Depelsenaire, Kommunistin, Anwältin und Frauenrechtlerin
  • Friedrich Fellenberg, Politiker
  • Rudolf Hartmann, Schriftsteller, Politiker und NS-Opfer
  • Nico Hübner, Regimekritiker
  • Heinz Janert, Bodenkundler
  • Heinrich Kerpel, Widerstandskämpfer und NS-Opfer
  • Josef Küchler, Politiker und Abgeordneter
  • Jürgen Detlev von Storch, Gutsherr
  • Julius Leber, Politiker, Reichstagsabgeordneter
  • Wilhelm Leffers, Pfarrer
  • Paul Dreibrodt, Widerstandskämpfer und NS-Opfer
  • Paul Sasnowski, Widerstandskämpfer und NS-Opfer
  • Maria Röder, KPD-Funktionärin und Frauenrechtlerin
  • Carl Garz, Abgeordneter des Deutschen Volksrates und der Volkskammer
  • Otto Götzke, Gewerkschafter, Widerstandskämpfer und NS-Opfer
  • Willi Schröder, Politiker und Abgeordneter im Landtag des Freistaates Mecklenburg-Schwerin
  • Edmund Strutz, Beamter, Genealoge
  • Stanislaw Trabalski, Politiker
  • August Quest, Widerstandskämpfer und NS-Opfer
  • Hermann Schuldt, Politiker
  • Friedrich Wehmer, Politiker
  • Alfred Weiland, Widerstandskämpfer
  • Johannes Warnke, Politiker und Widerstandskämpfer
  • Emil Otto, Politiker und Gewerkschafter

Siehe auch

  • Liste der Baudenkmale in Bützow
  • Liste der Justizvollzugsanstalten in Deutschland
  • Centralgefängnis Bützow

Filme

Große Teile des 2007 fertiggestellten Films Underdogs wurden in der JVA Bützow gedreht.

Literatur

  • Friedrich-Ebert-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern: Politische Strafjustiz 1945–1989 – Der Gefängnisstandort Bützow als Gedenk- und Lernort. 1. Auflage. ISBN 978-3-89892-958-5.
  • G. Wiechmann, H. Schöck: 1812 - 1906 chronologische Aufzeichnungen; vom „Criminal-Colegium“ 1812 über die Erstbelegung der „Großherzoglich Mecklenburg-Schwer. Landesstrafanstalt zu Dreibergen“, Teil 1. Gänsebrunnen-Verlag, Bützow 1999, ISBN 3-934182-05-4. 

Weblinks

Commons: Justizvollzugsanstalt Bützow – Sammlung von Bildern
  • Offizielle Website der JVA Bützow
  • Zwangsarbeit im NS-Staat - Zuchthaus und Strafgefängnis Dreibergen in: Das Bundesarchiv
  • Gefangen im Denkmal. Die Sanierung des Sterngebäudes der JVA Bützow-Dreibergen. Denkmal des Monats Juli 2017, Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Bettina Gnekow, Juli 2017
  • Neues Hafthaus für Bützower Vollzugsanstalt in: MV1

Einzelnachweise

  1. https://www.justiz-in-mv.de/jvab/Service/Vollzugsabteilungen/
  2. https://www.justiz-in-mv.de/jvab/
  3. Wiechmann, Schöck: 1812 - 1906 chronologische Aufzeichnungen; vom "Criminal-Colegium" 1812 über die Erstbelegung der "Großherzoglich Mecklenburg-Schwer. Landesstrafanstalt zu Dreibergen". Gänsebrunnen-Verlag, Bützow 1999. 
  4. Großherzoglich-Mecklenburg-Strelitzscher Staatskalender. Jg. 1832, S. 95.
  5. Stadtarchiv Ribnitz: Baumeister des Ribnitzer Rathauses, Akten I 474 und bis I 477. 
  6. Freimüthiges Abendblatt: Freimüthiges Abendblatt. 14. Jg., Nr. 690. Bärensprung, Schwerin 1832, S. 237–238. 
  7. Friedrich Franz II. (Mecklenburg): Landes Polizei Angelegenheiten, Zu Dreibergen, bei Bützow. In: Großherzoglich Meklenburg-Schwerinscher Staats-Kalender. Hofbuchdruckerei, Schwerin in Mecklenburg 1840, S. 202. 
  8. Friedrich Franz II. (Mecklenburg): Landes Polizei Angelegenheiten, Zu Dreibergen, bei Bützow. In: Großherzoglich Meklenburg-Schwerinscher Staats-Kalender. Hofbuchdruckerei, Schwerin in Mecklenburg 1843, S. 2010. 
  9. Wilhelm Ludwig Demme: Annalen der deutschen und ausländischen Criminal-Rechts-Pflege. Ferdinant Dümmler, 1846, S. 105. 
  10. Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan, Bützow, Sternberg, Güstrow, Krakow, Goldberg, Parchim Lübz und Plau. IV. Band. Schwerin 1901, S. 71. 
  11. Landesportal Mecklenburg-Vorpommern: Geschichte der JVA Bützow. 
  12. Großherzoglich Statistisches Amt: Großherzoglich-Mecklenburg-Schwerinscher Staats-Kalender 1902 bis 1906. Bärensprungsche Hofbuchdruckerei, Schwerin. 
  13. Hof- und Staats-Handbuch des Großherzogtums Mecklenburg-Strelitz 1913, S. 111.
  14. Mecklenburg-Strelitzsches Staatshandbuch 1926. S. 57.
  15. Michael Buddrus: Die Tagungen des Gauleiters Friedrich Hildebrandt mit den NS-Führungsgremien des Gaues Mecklenburg 1939–1945 – Eine Edition der Sitzungsprotokolle. In: Mecklenburg im Zweiten Weltkrieg. Edition Temmen, Bremen 2009, S. 1057. 
  16. Andreas Wagner: FORSCHEN,GEDENKEN UND LERNEN. Schwerin 2008 (fes.de [PDF]). 
  17. 500 Leichen von Gefangenen entdeckt. In: Welt am Abend, 24. September 1947, S. 4 (online bei ANNO).
  18. Claudia Röhr: Wehrdienst-Verweigerer im Bützower Gefängnis | SVZ. In: svz.de. 16. Oktober 2009, abgerufen am 5. März 2024. 
  19. Wie in Nordafrika. In: Der Spiegel. 25. Dezember 1995, abgerufen am 28. Januar 2011
  20. Geiseldrama im Bützow-Knast. In: BILD-Zeitung. 10. Oktober 1996, S. 3
  21. Tageseinträge für 4. Oktober 1995 auf: chroniknet.de abgerufen am 23. September 2011
  22. Schüßler-Plan: Justizvollzugsanstalt Bützow - Aufwertung historischer Hafthäuser. Düsseldorf 2024 (schuessler-plan.de). 
  23. Amtsblatt für Mecklenburg-Vorpommern: Vollstreckungsplan für das Land Mecklenburg-Vorpommern. 10. Dezember 2018 (justiz-in-mv.de [PDF]). 
  24. Justizvollzugsanstalt Bützow: Aufgaben und Zuständigkeiten. 10. Dezember 2018 (justiz-in-mv.de). 
  25. Bodo Mrozek: Underdogs: Im Streichelknast. 25. Juli 2008 (tagesspiegel.de). 

53.85247777777811.96505Koordinaten: 53° 51′ 8,9″ N, 11° 57′ 54,2″ O

Justizvollzugsanstalten in Mecklenburg-Vorpommern

JA Neustrelitz | JVA Stralsund | JVA Bützow | JVA Waldeck

Ehemalige Justizvollzugsanstalten: JAA Wismar | JVA Neubrandenburg | JVA Ueckermünde

Normdaten (Körperschaft): GND: 5287835-1 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: n2002118356 | VIAF: 122865675

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 03:07

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Die Justizvollzugsanstalt Butzow JVA Butzow ist eine Justizvollzugsanstalt in der Butzower Siedlung Dreibergen im Landkreis Rostock in Mecklenburg Vorpommern Sie wurde in den Jahren 1835 1839 als die Grossherzoglich Mecklenburg Schwerinsche Landesstrafanstalt zu Dreibergen errichtet und steht heute unter Denkmalschutz Im Laufe der Zeit wurde es auch als Zuchthaus und Strafgefangnis Dreibergen Butzow bekannt Mit einer Flache von rund 270 000 Quadratmetern gehort die Anstalt zu den grossten Justizvollzugsanstalten in Mecklenburg Vorpommern und zahlt daruber hinaus zu den altesten und bekanntesten Haftanstalten in Deutschland JVA Butzow 2023Informationen zur AnstaltName Justizvollzugsanstalt ButzowBezugsjahr 1839Haftplatze 400Mitarbeiter etwa 280Anstaltsleitung Regierungsdirektor Frank GrotjohannWebsite https www justiz in mv de jvabVorgeschichte der gerichtlichen Freiheitsentziehung in ButzowDie Geschichte des modernen Strafvollzugs in Butzow beginnt mit dem herzoglichen Auftrag an den Geheimen Rat Claus Dethloff von Oertzen einen Plan samt Kostenvoranschlag fur eine Einrichtung zur gerichtlichen Freiheitsentziehung im Butzower Schloss zu erstellen In der Folge grundete Oertzen am 12 Oktober 1812 das Criminal Collegium zu Butzow was als erster Schritt in die Entwicklung des Strafvollzugs in der Stadt gilt Zunachst wurde lediglich Untersuchungshaft vollstreckt und das alte Bischofsschloss das zwischen 1812 und 1814 umgebaut worden war diente als Einrichtung Es beherbergte zwanzig enge teils dustere Zellen in denen auch Frauen in zwei saalartigen Raumen untergebracht wurden Im Jahr 1835 erhielt das Criminal Collegium ein zweigeschossiges Eckgebaude als Untersuchungsgefangnis das sich gegenuber auf dem Schlossplatz befand und spater zum U formigen Centralgefangnis Butzow wurde Schau und Ruckseite des Schloss um 1890Geschichte1835 bis 1900 Am 7 Juli 1830 erhielten der grossherzogliche Kommerzienrat aus Schwerin Friedrich Mantius 1786 1876 und der Kriminalrat Friedrich von Wick ein Mitarbeiter des Criminal Collegiums in Butzow einen Brief vom Grossherzog Friedrich Franz I von Mecklenburg In diesem Schreiben wurden sie mit dem Auftrag betraut die Strafanstalten im Landesteil Mecklenburg Schwerin neu zu organisieren Der Landesteil Mecklenburg Strelitz unterhielt zu dieser Zeit in Strelitz ein eigenes Land Arbeits Zucht und Irrenhaus das als Strafanstalt fur diesen Landesteil diente und von den mecklenburg schwerinschen Bemuhungen zunachst unberuhrt blieb Lageplan 1850 In der Folge unternahm von Wick eine Inspektionsreise zu verschiedenen Strafanstalten im In und Ausland um die Zuchthausanlagen eingehend zu studieren Dabei kam er zu dem ernuchternden Ergebnis dass diese Einrichtungen insgesamt als vollig unbrauchbar und untauglich einzustufen waren Aus diesem Grund entschloss er sich die Einzelhaft als bevorzugte Methode einzufuhren In ihrem Gutachten empfahlen Kommerzienrat Mantius und Kriminalrat von Wick daruber hinaus die Schliessung der Domitzer Festung sowie den Neubau einer Strafanstalt in der verkehrsgunstig gelegenen Stadt Butzow Bei einer eingehenden Prufung traten jedoch gravierende Mangel zutage weshalb man sich entschloss diesen Plan nicht weiter zu verfolgen Um eine Strafanstalt zu errichten die die Vorteile der Strahlen und Schachtelungsbauweise vereinte trat man in Kontakt mit namhaften und erfahrenen Architekten darunter dem Berliner Oberbaurat August Severin Zudem wurde ein drittes System in Betracht gezogen das auf absoluter physischer Isolation bei Tag und Nacht basierte das Philadelphiasche System Vogelschauperspektive Zu Beginn des Jahres 1832 prasentierte der Rostocker Bau und Zimmermeister Johann Friedrich Wolfer 1778 1847 der auch fur den Bau des Ribnitzer Rathauses verantwortlich zeichnete seinen ersten Entwurf fur eine neue Strafanstalt Dieser Plan orientierte sich am sogenannten Strahlenplan britischer Architekten Bei einer eingehenden Prufung traten jedoch gravierende Mangel zutage was dazu fuhrte dass man sich entschloss diesen Entwurf nicht weiter zu verfolgen Um eine Strafanstalt zu errichten die die Vorteile der Strahlen und Schachtelungsbauweise vereinte nahm man Kontakt zu namhaften und erfahrenen Architekten auf darunter der Berliner Oberbaurat August Severin Zudem wurde ein drittes System in Betracht gezogen das auf absoluter physischer Isolation sowohl bei Tag als auch bei Nacht basierte das philadelphische System Baumeister Wolfer entwarf innovative Plane und schliesslich markierte das Jahr 1835 den Beginn der Bauarbeiten fur die Grossherzoglich Mecklenburg Schwerinsche Landesstrafanstalt nachdem das dafur vorgesehene Grundstuck erworben worden war Dieses Areal erstreckte sich uber drei nahe beieinanderliegende Hugel die sich 40 bis 50 Fuss uber den Wasserspiegel des Butzower Sees erhoben und der Region den Namen Dreibergen verliehen Einer dieser Hugel der Weinberg ist auch als die Weinbergsgarten zu Butzow bekannt Ein einheimischer Korrespondent berichtet im Freimuthigen Abendblatt am 13 Marz 1832 uber dieses Thema Erwartungsvoll sehen wir der Bestimmung des Ortes entgegen wo die neue Strafanstalt errichtet werden wird ob nun auf dem Schlossplatze oder Hopfenwall auf dem Weinberge oder Forsthofe das soll uns gleich seyn denn immer kann im Ganzen das nahrungslose Butzow durch das Entstehen eines so grossartigen und tief durchdachten Baues nur gewinnen Bereits sind Risse Anschlage und Gutachten zur weiteren Prufung eingereicht Orgel im Kirchenraum Am 29 Marz 1838 begannen zwolf namentlich durch Kriminalrat von Wick benannte Straflinge aus Domitz sowie einige Haftlinge des Butzower Criminal Collegiums mit den Arbeiten an dem ersten Gefangenengebaude das 70 Isolierplatze bieten sollte Bereits am 1 Dezember 1839 wurde dieses Gebaude mit 60 ehemaligen Gefangenen aus Domitz belegt Die Strafanstalt wurde am 25 April 1839 eroffnet und beherbergte zu Beginn 60 Straflinge Im Jahr 1840 ubernahm Oberinspektor Adolf Julius Heinrich Ludwig Seitz die Leitung der Anstalt ihm folgte 1843 Oberinspektor August Ehlers Bis 1844 war die Zahl der Straflinge bereits auf 247 angestiegen darunter 44 Frauen Die anschliessenden Bauphasen zogen sich uber nahezu ein Jahrzehnt bis ins Jahr 1847 In dieser Zeit entstanden nicht nur die Mannerstation und eine Isolierstation fur Manner sondern auch ein vorlaufiges Frauenhaus Zudem wurde im dritten Stock des Hauptgebaudes ein Kirchenraum eingerichtet der mit einer Orgel ausgestattet war welche uber zweimal neun Register und ein Manual verfugte und von dem Wismarer Orgelbaumeister Friedrich Wilhelm Winzer gefertigt wurde Am 28 Mai 1842 wurde die Kirche feierlich eingeweiht Bis 1847 wies die Anstalt eine Belegungsfahigkeit von 294 Straflingen auf darunter 60 Frauen Im Jahr 1860 wurde ein weiteres Mannerverwahrhaus mit Isolierzellen errichtet und 1883 nahm das Weiberzuchthaus seinen Betrieb auf das sich auf einem von den Mannerhausern separierten Areal befand vergrossern und Informationen zum Bild anzeigenLandesstrafanstalt Dreibergen um 1845 1900 bis 1933 Siegelmarke der Strafanstalt um 1900 Von 1902 bis 1906 leitete der Grossherzoglich mecklenburg schwerinsche Oberlandbaumeister Adolph Prahst einen umfangreichen Umbau der Mannerverwahrhauser um die Effizienz des Anstaltsbetriebs zu steigern In diesem Rahmen wurden zahlreiche Einzelzellen geschaffen die mit Arbeitsraumen Badern Dienstraumen und einem Andachtsraum erganzt wurden Diese neuen Einrichtungen entstanden durch die Verbindung der bestehenden Verwahrhauser Im gleichen Jahr wurde auch der Anbau des Krankenhauses fertiggestellt Die charakteristischen Turme die 1906 errichtet wurden pragen bis heute das Erscheinungsbild der Justizvollzugsanstalt JVA Ursprunglich dienten diese Turme als Wasserturme zur Frischwasserversorgung der Anstalt bis die Installation einer Druckwasserleitung diese Funktion uberflussig machte Nach einer Vereinbarung vom 25 Juni 1904 1 Juli 1904 konnte auch der Landesteil Mecklenburg Strelitz die Landesstrafanstalt Dreibergen die jedoch weiterhin in Verwaltungshoheit des Landesteils Mecklenburg Schwerin verblieb mit einem Kontingent von bis zu 40 erwachsenen und 4 jugendlichen Straflingen mitbenutzen Am 31 Dezember 1912 war das mit 23 Personen 22 mannliche 1 weibliche der Fall Im Jahre 1926 unterscheidet das regierungsamtliche Staatshandbuch des Freistaates Mecklenburg Strelitz unter Verweisung auf das mecklenburg schwerinsche Pendant zwischen der Landes Strafanstalt Dreibergen und einem Zentralgefangnis Butzow Fur beide Einrichtungen des Freistaates Mecklenburg Schwerin bestanden Vereinbarungen zu bestimmten Kontingenten fur die Mitbenutzung durch Mecklenburg Strelitz 1933 bis 1945 In der Zeit des Nationalsozialismus war das Zuchthaus Dreibergen Haftort fur Zwangsarbeiter und Richtstatte der NS Justiz Von April bis Juli 1942 wurden Hinrichtungen in Dreibergen von dem Scharfrichter Ernst Reindel fur 60 Reichsmark mit dem Handbeil hinter der Anstaltstischlerei vorgenommen Von Dezember 1944 bis zum Kriegsende wurde mit der Guillotine aus der Zentralen Hinrichtungsstatte V UH Hamburg Stadt in einem umgebauten Apfelkeller vollstreckt Infolge der Hinrichtung und der katastrophalen Haftbedingungen starben 771 Menschen Sie wurden in vier Massengrabern auf dem Friedhof verscharrt Hauptartikel Ehrenfriedhof Butzow 1945 bis 1989 Die Sowjetische Militaradministration in Deutschland SMAD nutzte das Gefangnis fur die erzwungene Repatriierung von Sowjetburgern und fur Deutsche Im September 1947 wurden aus den Trummern eines Gebaudes in Butzow rund 500 Leichen geborgen Untersuchungen zufolge handelte es sich hierbei um ehemalige Gefangene des Gefangnisses die kurz vor der Kapitulation Deutschlands von den Gefangniswartern getotet wurden In der DDR war die Strafanstalt eine der gefurchteten drei grossen B Butzow Bautzen Brandenburg Strafanstalten in denen Regimegegner unter besonders harten Haftbedingungen zu leiden hatten Nach 1950 war hier zeitweise der Politiker William Borm inhaftiert Auch der Wehrdienstverweigerer Nico Hubner war Ende der 70er Jahre dort in Haft 1990er Der Betrieb der Haftanstalt wurde nach der politischen Wende in der DDR und der Deutschen Wiedervereinigung aufrechterhalten Bauliche Normen und Gegebenheiten wurden anschliessend kaum verandert denn die damalige Landesregierung Mecklenburg Vorpommerns gab nur sparlich Geld fur Restaurierungsarbeiten oder gar Neubauten in der JVA Butzow aus Aneinandergereihte nur durch Decken abgetrennte dunkle und mit bis zu acht Gefangenen belegte Haftraume anstatt Einzelunterbringung waren damals genauso Standard wie schlechte hygienische Bedingungen sexuelle Ubergriffe und Gewalt unter den Gefangenen Hinzu kamen uberforderte und schlecht bezahlte Justizbedienstete Ausbruche aus den Katakomben der Anstalt waren zwar nicht alltaglich aber auch nicht selten Mitte der 1990er Jahre herrschten in den Gewolben der Anstalt noch nahezu die gleichen katastrophalen und menschenunwurdigen Bedingungen wie einst fur die verurteilten Inhaftierten im untergegangenen Regime Printmedien betitelten dieses Gefangnis gerne als Skandal oder Schreckensknast So kam es dort am 3 Oktober 1995 zu einer der brutalsten Gefangenenmeutereien in einem deutschen Gefangnis uberhaupt Funf durch selbstgebrannten Schnaps alkoholisierte Gefangene uberwaltigten vier Justizvollzugsbeamte nahmen sie als Geiseln und wollten so ein Fluchtauto und damit ihre Freilassung erpressen Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen zerschnitten sie ihren Opfern mittels scharfgeschliffenen Essmessern und einem Beil die Gesichter stachen ihnen in den Rucken schlugen ihre Kopfe gegen Tore misshandelten und qualten sie brutal mehrere Stunden lang Die Meuterei konnte nach knapp funf Stunden vom SEK beendet werden Gegenwart Nach der Sanierung der historischen Hafthauser soll nun die Erweiterung des Campusgelandes mit funf Neubauten sowie neuen Verkehrs und Aussenanlagen erfolgen Massgeblich fur die Arbeit der JVA Butzow ist der Behandlungsauftrag der im Strafvollzugsgesetz Mecklenburg Vorpommern StVollzG M V und im Sicherungsverwahrungsvollzugsgesetz Mecklenburg Vorpommern SVVollzG M V formuliert ist Er stellt deshalb nicht nur einen Orientierungsrahmen sondern eine klare Verpflichtung fur den Justizvollzug dar Gefangene und Sicherungsverwahrte sollen wahrend des Vollzugs der Freiheitsstrafe bzw der Sicherungsverwahrung durch gezielte Behandlungsmassnahmen befahigt werden zukunftig in sozialer Verantwortung ein Leben ohne Straftaten zu fuhren Dieses Ziel wird durch die Behandlung von kriminalitatsbegunstigenden Personlichkeitsstorungen und sonstigen Defiziten sowie die Forderung der sozialen Fahigkeiten der Inhaftierten erreicht Zu Beginn der Inhaftierung wird fur jeden Gefangenen ein individueller Vollzugsplan aufgestellt in dem die fur eine erfolgreiche Resozialisierung notwendigen Behandlungsmassnahmen festgelegt werden Die Justizvollzugsanstalt Butzow bietet Gefangenen und Sicherungsverwahrten ein differenziertes Behandlungs und Betreuungsangebot an Neben den Angeboten zur schulischen und beruflichen Bildung werden zahlreiche Behandlungsmassnahmen angeboten die helfen sollen das Vollzugsziel die Befahigung kunftig ein Leben ohne Straftaten in sozialer Verantwortung zu fuhren zu erreichen Diese spezielle Behandlung umfasst u a die Auseinandersetzung mit der Straftat und den Hintergrunden der Straffalligkeit und das Erlernen und die Einubung sozial adaquater Verhaltensweisen Auf Grundlage der Zugangsdiagnostik der sogenannten Behandlungsuntersuchung wird fur jeden Gefangenen und Sicherungsverwahrten ein individueller Vollzugsplan erstellt Dieser enthalt insbesondere die aus vollzuglicher Sicht erforderlichen Behandlungsmassnahmen an denen der Gefangene bzw Untergebrachte wahrend seiner Haftzeit teilnehmen soll Hierzu zahlen therapeutische Massnahmen Trainingsmassnahmen Beratungsangebote sowie seelsorgerische Veranstaltungen BelegungDie JVA Butzow ist fur etwa 400 Inhaftierte ausgelegt davon sind 35 Haftplatze fur Frauen In der JVA Butzow befindet sich das bundesweit einmalige Diagnostikzentrum fur den Justizvollzug in Mecklenburg Vorpommern fur die Aufnahme von zu Freiheitsstrafen von mehr als vier Jahren verurteilten Sexualstraftatern und wegen Totungsdelikten verurteilten Strafgefangenen bei denen von ausgesuchten Experten zunachst eine umfangreiche psychologische Diagnostik vorgenommen wurde bevor sie in andere Anstalten verlegt oder ihnen die Eignung fur Lockerungen aus dem Vollzug anerkannt wurden VollstreckungszustandigkeitDie Justizvollzugsanstalt Butzow ist nach dem Vollstreckungsplan fur das Land Mecklenburg Vorpommern in erster Linie eine Anstalt des geschlossenen Strafvollzuges fur erwachsene mannliche und weibliche Strafgefangene jedoch auch fur den Vollzug der Untersuchungshaft fur Gefangene aus dem Gerichtsbezirk Schwerin Die sachliche und ortliche Zustandigkeit richtet sich nach dem Vollstreckungsplan fur das Land Mecklenburg Vorpommern Der Vollstreckungsplan regelt die Zustandigkeit der Justizvollzugsanstalten nach Gerichtsbezirken Seit 2013 existieren dort auch 20 Haftplatze zum Vollzug der Sicherungsverwahrung Bekannte InhaftierteIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Weitere Inhaftierte Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst 1839 1933 Friedrich Dornbluth Mediziner Johann Heinrich Sievers Buchhandler und Publizist Karl Turk Rechtshistoriker und Politiker Paul Uterhart Jurist und Politiker Moritz Wiggers Jurist und Politiker Christian Wilbrandt Germanist und Politiker1933 Gegenwart Robert Anasch Widerstandskampfer Heinrich Beutin KPD Funktionar Johanna Beutin KPD Funktionarin Widerstandskampferin und NS Opfer William Borm Politiker Elizabeth Depelsenaire Kommunistin Anwaltin und Frauenrechtlerin Friedrich Fellenberg Politiker Rudolf Hartmann Schriftsteller Politiker und NS Opfer Nico Hubner Regimekritiker Heinz Janert Bodenkundler Heinrich Kerpel Widerstandskampfer und NS Opfer Josef Kuchler Politiker und Abgeordneter Jurgen Detlev von Storch Gutsherr Julius Leber Politiker Reichstagsabgeordneter Wilhelm Leffers Pfarrer Paul Dreibrodt Widerstandskampfer und NS Opfer Paul Sasnowski Widerstandskampfer und NS Opfer Maria Roder KPD Funktionarin und Frauenrechtlerin Carl Garz Abgeordneter des Deutschen Volksrates und der Volkskammer Otto Gotzke Gewerkschafter Widerstandskampfer und NS Opfer Willi Schroder Politiker und Abgeordneter im Landtag des Freistaates Mecklenburg Schwerin Edmund Strutz Beamter Genealoge Stanislaw Trabalski Politiker August Quest Widerstandskampfer und NS Opfer Hermann Schuldt Politiker Friedrich Wehmer Politiker Alfred Weiland Widerstandskampfer Johannes Warnke Politiker und Widerstandskampfer Emil Otto Politiker und GewerkschafterSiehe auchListe der Baudenkmale in Butzow Liste der Justizvollzugsanstalten in Deutschland Centralgefangnis ButzowFilmeGrosse Teile des 2007 fertiggestellten Films Underdogs wurden in der JVA Butzow gedreht LiteraturFriedrich Ebert Stiftung Mecklenburg Vorpommern Politische Strafjustiz 1945 1989 Der Gefangnisstandort Butzow als Gedenk und Lernort 1 Auflage ISBN 978 3 89892 958 5 G Wiechmann H Schock 1812 1906 chronologische Aufzeichnungen vom Criminal Colegium 1812 uber die Erstbelegung der Grossherzoglich Mecklenburg Schwer Landesstrafanstalt zu Dreibergen Teil 1 Gansebrunnen Verlag Butzow 1999 ISBN 3 934182 05 4 WeblinksCommons Justizvollzugsanstalt Butzow Sammlung von Bildern Offizielle Website der JVA Butzow Zwangsarbeit im NS Staat Zuchthaus und Strafgefangnis Dreibergen in Das Bundesarchiv Gefangen im Denkmal Die Sanierung des Sterngebaudes der JVA Butzow Dreibergen Denkmal des Monats Juli 2017 Landesamt fur Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg Vorpommern Bettina Gnekow Juli 2017 Neues Hafthaus fur Butzower Vollzugsanstalt in MV1Einzelnachweisehttps www justiz in mv de jvab Service Vollzugsabteilungen https www justiz in mv de jvab Wiechmann Schock 1812 1906 chronologische Aufzeichnungen vom Criminal Colegium 1812 uber die Erstbelegung der Grossherzoglich Mecklenburg Schwer Landesstrafanstalt zu Dreibergen Gansebrunnen Verlag Butzow 1999 Grossherzoglich Mecklenburg Strelitzscher Staatskalender Jg 1832 S 95 Stadtarchiv Ribnitz Baumeister des Ribnitzer Rathauses Akten I 474 und bis I 477 Freimuthiges Abendblatt Freimuthiges Abendblatt 14 Jg Nr 690 Barensprung Schwerin 1832 S 237 238 Friedrich Franz II Mecklenburg Landes Polizei Angelegenheiten Zu Dreibergen bei Butzow In Grossherzoglich Meklenburg Schwerinscher Staats Kalender Hofbuchdruckerei Schwerin in Mecklenburg 1840 S 202 Friedrich Franz II Mecklenburg Landes Polizei Angelegenheiten Zu Dreibergen bei Butzow In Grossherzoglich Meklenburg Schwerinscher Staats Kalender Hofbuchdruckerei Schwerin in Mecklenburg 1843 S 2010 Wilhelm Ludwig Demme Annalen der deutschen und auslandischen Criminal Rechts Pflege Ferdinant Dummler 1846 S 105 Friedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan Butzow Sternberg Gustrow Krakow Goldberg Parchim Lubz und Plau IV Band Schwerin 1901 S 71 Landesportal Mecklenburg Vorpommern Geschichte der JVA Butzow Grossherzoglich Statistisches Amt Grossherzoglich Mecklenburg Schwerinscher Staats Kalender 1902 bis 1906 Barensprungsche Hofbuchdruckerei Schwerin Hof und Staats Handbuch des Grossherzogtums Mecklenburg Strelitz 1913 S 111 Mecklenburg Strelitzsches Staatshandbuch 1926 S 57 Michael Buddrus Die Tagungen des Gauleiters Friedrich Hildebrandt mit den NS Fuhrungsgremien des Gaues Mecklenburg 1939 1945 Eine Edition der Sitzungsprotokolle In Mecklenburg im Zweiten Weltkrieg Edition Temmen Bremen 2009 S 1057 Andreas Wagner FORSCHEN GEDENKEN UND LERNEN Schwerin 2008 fes de PDF 500 Leichen von Gefangenen entdeckt In Welt am Abend 24 September 1947 S 4 online bei ANNO Claudia Rohr Wehrdienst Verweigerer im Butzower Gefangnis SVZ In svz de 16 Oktober 2009 abgerufen am 5 Marz 2024 Wie in Nordafrika In Der Spiegel 25 Dezember 1995 abgerufen am 28 Januar 2011 Geiseldrama im Butzow Knast In BILD Zeitung 10 Oktober 1996 S 3 Tageseintrage fur 4 Oktober 1995 auf chroniknet de abgerufen am 23 September 2011 Schussler Plan Justizvollzugsanstalt Butzow Aufwertung historischer Hafthauser Dusseldorf 2024 schuessler plan de Amtsblatt fur Mecklenburg Vorpommern Vollstreckungsplan fur das Land Mecklenburg Vorpommern 10 Dezember 2018 justiz in mv de PDF Justizvollzugsanstalt Butzow Aufgaben und Zustandigkeiten 10 Dezember 2018 justiz in mv de Bodo Mrozek Underdogs Im Streichelknast 25 Juli 2008 tagesspiegel de 53 852477777778 11 96505 Koordinaten 53 51 8 9 N 11 57 54 2 O Justizvollzugsanstalten in Mecklenburg Vorpommern JA Neustrelitz JVA Stralsund JVA Butzow JVA Waldeck Ehemalige Justizvollzugsanstalten JAA Wismar JVA Neubrandenburg JVA Ueckermunde Normdaten Korperschaft GND 5287835 1 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n2002118356 VIAF 122865675

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