Die Dänen sind ein nordgermanisches Volk in Nordeuropa Sie sind die Titularnation des Königreichs Dänemark und eine aner
Dänen

Die Dänen sind ein nordgermanisches Volk in Nordeuropa. Sie sind die Titularnation des Königreichs Dänemark und eine anerkannte Minderheit in Schleswig-Holstein (Südschleswig).
Von der Ethnie ist die Gesamtheit der dänischen Staatsbürger zu unterscheiden; abgesehen von eingebürgerten Zuwanderern und einer deutschsprachigen Minderheit in Südjütland (Nordschleswig) besitzen Färinger und Grönländer (grönländische Inuit) die dänische Staatsangehörigkeit, weil die Färöer-Inseln und Grönland Teile des Königreiches sind.
Sprache
Die dänische Sprache ist eine nordgermanische Sprache. Sie trennte sich zwischen dem 10. und dem 13. oder 14. Jahrhundert von den anderen skandinavischen (nordgermanischen) beziehungsweise altnordischen Sprachen ab. Auslöser dafür waren vor allem politische und soziale Gründe.
Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts entstand das Standarddänische, das auf dem Kopenhagener beziehungsweise seeländischen Dialekt basiert. Daneben existieren mehrere dänische Dialekte, wie Inseldänisch, Jütländisch und Ostdänisch (Schonisch). Bis zum Sprachwechsel im 19. Jahrhundert war in Teilen Schleswigs noch das Angeldänische verbreitet, die letzten Aufzeichnungen des Dialekts wurden in den 1930er Jahren gemacht.
In Flensburg gibt es bis heute eine deutsch-dänische Mischsprache, das Petuh. Innerhalb der dänischen Minderheit hat sich zudem das von der norddeutschen Umgangssprache beeinflusste Südschleswigdänisch entwickelt.
Die in Südschweden (Schonen) verbreitete Schonische Sprache (in der Karte blau eingezeichnet) ist sehr eng mit dem Dänischen verwandt. Tatsächlich gehen die Meinungen auseinander, ob es sich beim Schonischen um einen südschwedischen oder einen ostdänischen Dialekt handelt.
Geschichte der Dänen
Synonym zu „Normannen“ wurden im mittelalterlichen Westeuropa zunächst alle Wikinger als „Dänen“ bezeichnet – unabhängig davon, ob es sich um dänische, norwegische oder schwedische Wikinger handelte. Der Name „Dänemark“ tauchte erstmals um 900 bei den Reisenden Wulfstan und Ottar auf. Das Wort bedeutet so viel wie „Grenzland der Dänen“ (Mark im Sinne von „Grenze“) und bezog sich ursprünglich, je nach Theorie, auf das südliche Grenzgebiet an der Eider oder auf die dänischen Inseln und Skåneland. Jede dieser Deutungen ist umstritten.
- Historischer Runenstein in Danmark, Uppsala (Schweden) – mythische Urheimat der Dänen
- Einer Legende nach war Odins Sohn Skiold der Stammvater der Dänen und landete in Jütland
- Die legendäre Schlacht von Bråvalla war der erste Höhepunkt schwedisch-dänischer Erbfeindschaft
- Dans Urenkel Hrothgar wird im altenglischen Epos Beowulf porträtiert (8. Jahrhundert)
Etymologie und Mythologie
Über die Herkunft der Dänen gibt es mehr Legenden als gesicherte Angaben. Der normannische Chronist Dudo von Saint-Quentin wollte die Dänen als Nachfahren des Trojaners Antenor sehen. Ihrer eigenen (in der Gesta Danorum festgehaltenen) Überlieferung zufolge war ihr Stammvater ein König namens Dan. Andere Legenden machten Odins Sohn Skjöld zum Stammvater der Dänen beziehungsweise zum Ahnherrn des dänischen Königshauses der Skjöldungar (Skioldinger), einige davon wiederum bezeichneten Skjöld als Enkel Dans. Dan habe einen Bruder namens Angul gehabt, der als Stammvater der Angeln gilt. In anderen Überlieferungen ist von einem dritten Bruder namens Nór(i), dem legendären Stammvater der Norweger, und einem vierten namens Østen die Rede (Chronicon Lethrense). Sie alle sollen Söhne des Königs von Alt-Uppsala gewesen sein. Tatsächlich gibt es noch heute einen zur Gemeinde Uppsala gehörenden Ort namens Danmark in der Provinz Uppland, der im Zusammenhang mit der legendären Urheimat der Dänen stehen soll.
Der römisch-gotische Chronist Jordanes erwähnte erstmals um 550 in seiner Getica die Dani (Danen, Dannen) als einen Unterstamm der Suitidi (Sithonen), also der Schweden. Zeitgleich tauchten die Dänen auch in den Historien des griechischen Historikers Prokop auf, in denen er über die Gotenkriege berichtete. Jordanes und Prokop brachten in ihren Berichten die Dänen in Verbindung mit den ihnen angeblich verwandten Herulern. Diese sollen von den Dänen aus ihren Siedlungsgebieten in Schonen und Halland vertrieben worden sein. Der Herulerkönig Rudolf gründete ein neues Reich an der Donau. Als es von den Langobarden vernichtet wurde, seien die Heruler um 512 zurück nach Skandinavien oder Jütland gezogen, wo sie in den Dänen aufgegangen sein sollen. Ob die Heruler aber tatsächlich aus Skandinavien stammten, ob sie überhaupt Germanen waren und vor allem, ob und wie sie tatsächlich nach Skandinavien zurückwanderten, ist umstritten.
Der fränkische Chronist Gregor von Tours beschrieb um 590 in seiner „Geschichte der Franken“ den Kriegszug eines dänischen Königs namens Chlochilaicus ins Frankenreich, der um 515 oder um 521 stattgefunden haben soll. Das erst im 7. Jahrhundert entstandene Finnsburg-Fragment, Überbleibsel eines altenglischen Gedichts, berichtete von Kämpfen zwischen Dänen und Friesen in der Mitte des 5. Jahrhunderts. Im altenglischen Beowulf-Epos des 8. Jahrhunderts wurden die Dänen als Gâr-Dena (Ger-Dänen, d. h. „Speer-Dänen“) erwähnt. In anderen mittelalterlichen Erzählungen wurden gelegentlich auch Ring-Dänen (mit Ringpanzern gerüstet), Schwert-Dänen, Axt-Dänen, Hammer-Dänen usw. erwähnt.
Ethnogenese und Landnahme
Zu Beginn des 6. Jahrhunderts breiteten sich die Dänen von Schonen zunächst nach Seeland und auf die übrigen dänischen Inseln, dann von dort in der Mitte des 6. Jahrhunderts auch nach Jütland aus. In Jütland verschmolzen die nordgermanischen Dänen mit jenen Resten der Vorbevölkerung aus nordwestgermanischen (ingväonischen) Jüten und Angeln, die im vorangegangenen Jahrhundert nicht nach England abgewandert waren. Allerdings mussten sich die Dänen in Jütland und Schleswig vom 7. bis zum 11. Jahrhundert zunächst auch gegen norwegische und schwedische Eroberungs- und Ansiedlungsversuche durchsetzen. Ab dem 9. Jahrhundert zogen dänische Wikinger nach England (vor allem in die einst von den Angeln gegründeten Königreiche Northumbria, Mercia und East Anglia) und Irland. Lincoln, Derby, Nottingham, Leicester und Stamford waren dänische Städte („Fünfburgenland“).
Auch die meisten der sich im 9. und 10. Jahrhundert in der französischen Normandie ansiedelnden Wikinger (nachfolgend Normannen genannt) waren Dänen. Trotz des englischen St.-Brice’s-Day-Massakers an dänischen Siedlern (1002) herrschten die Dänen im 11. Jahrhundert kurzzeitig über ganz England und damit über ein Nordseereich, gingen dort aber ebenso rasch in der englischen Bevölkerung auf, wie die Normannen von den Franzosen assimiliert wurden.
Der erste historisch fassbare dänische König und erste vorläufige Reichseiniger war Gudfred in Haithabu. Gegen ihn errichtete der Frankenkaiser Karl der Große zu Beginn des 9. Jahrhunderts zeitweise die Dänische Mark (Mark Schleswig) zwischen Schlei und Eider. Die Dänen ihrerseits errichteten gegen Franken und Sachsen das Danewerk, der sich zur nationalen Verteidigungsanlage beziehungsweise zu einem Nationalsymbol entwickelte. Die Eider bildete fortan die ungefähre Südgrenze der dänischen Besiedlung. Darüber hinaus beherrschten dänische Wikingerfürsten als getaufte Vasallen fränkischer Herrscher im 9. Jahrhundert auch Dorestad (bei Utrecht) und den Großteil Frieslands. Zu einer Unterwerfung der Friesen, einer dänischen Landnahme und der möglicherweise beabsichtigten Errichtung einer dänisch-skandinavischen Kolonie oder eines Nebenreiches in Friesland kam es jedoch nicht. Erst unter König Gorm kam es in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts zur dänischen Reichseinigung. Die Reichseinheit ging in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts kurzzeitig nochmals verloren.
Im Laufe politischer Differenzierung, Verselbständigung und gegenseitiger Abgrenzung der drei nordischen Völker voneinander bildete sich zwischen dem 11. und dem 16. Jahrhundert schließlich die von Schweden und Norwegern verschiedene Nation der Dänen heraus. Im 14. Jahrhundert versanken große Teile des friesischen bzw. dänischen Siedlungsgebiets an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste dauerhaft im stürmischen Meer, Dänemark verlor Zehntausende Einwohner und Lebensraum für Zehntausende weitere. Ihre schonischen Stammlande verloren die Dänen im 17. Jahrhundert an Schweden, begannen dafür aber ab dem 18. Jahrhundert mit der Kolonisierung Grönlands.
Nationalstaat und Nationalbewusstsein
Während das schwedische Nationalbewusstsein vor allem durch die Abgrenzung und Verschiedenheit vom Dänentum entstand, ist das dänische Nationalbewusstsein vor allem durch Selbstbehauptung und Emanzipation gegenüber den deutschen Nachbarn geprägt. Bereits das Danewerk entstand als gemeinsame nationale Verteidigungsanstrengung gegen das Ostfränkische bzw. Deutsche Reich, und die heidnische Restaurationsversuche unter Sven Gabelbart waren vor allem auch gegen den wachsenden Einfluss deutscher Missionare gerichtet. Mit der Abschüttelung des im 9., 10., 11. und 12. Jahrhunderts wiederholt erzwungenen Lehnseides gegenüber dem deutschen Kaiser begründeten König Waldemar I. und sein Sohn Knut VI. eine erste dänische Großmachtzeit, die später verklärt wurde. Die dänische Großmacht musste sich im 13., 14. und 15. Jahrhundert jedoch der Vorherrschaft der deutschen Hanse erwehren, die wiederholt Kopenhagen plünderte und bombardierte. Erst im 16. Jahrhundert gelang der Sieg über den deutschen Städtebund.
Unter Christian IV. erreichte Dänemark Anfang des 17. Jahrhunderts den Höhepunkt kultureller und wissenschaftlicher Blüte, sein religiöses Sendungsbewusstsein scheiterte jedoch im Dreißigjährigen Krieg und führte zur Besetzung Jütlands durch kaiserlich-deutsche Söldner. Christians Heldenmut im Kampf wird in der königlich-dänischen Nationalhymne besungen. Danach war Dänemark zunächst im Selbstbehauptungskampf gegen Schweden beschäftigt. Mit dem Frieden von Roskilde 1658 musste Dänemark seine östlichen Provinzen Schonen, Blekinge und Halland (Skåneland) an Schweden abtreten, die bis dahin zentral gelegene Hauptstadt Kopenhagen wurde damit zur Grenzstadt. Anfang des 18. Jahrhunderts musste Dänemark seine Pläne zur Rückeroberung der schwedisch annektierten Stammlande in Schonen endgültig aufgeben. Mit dem Verlust Norwegens an Schweden war der dänische Gesamtstaat Anfang des 19. Jahrhunderts schließlich auf Dänemark, Schleswig-Holstein und die nordatlantischen Besitzungen beschränkt.
- Knut der Große († 1035) beherrschte die Nordsee, christianisierte die Dänen und gewann Holstein
- Waldemar der Große († 1182) warf die deutsche Lehnshoheit ab und eroberte Rügen
- Unter Christian IV. († 1648) blühte Dänemark, verlor aber die Ostseeherrschaft
- Christian X. († 1947) hielt das Nationalbewusstsein während der deutschen Besetzung aufrecht
Bereits Ende des 18. Jahrhunderts hatten Gesetze des Ministers Ove Høegh-Guldberg die dänische Sprache und Kultur aufgewertet bzw. den bis dahin großen deutschen Einfluss im Königreich zurückgedrängt. Der Keim für ein modernes und gegen Deutschland gerichtetes Nationalbewusstsein war gelegt und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in den auf Initiative Nikolai Grundtvigs errichteten religiös-konservativen Volkshochschulen um eine romantische Komponente erweitert und weiterentwickelt. In der Schleswig-Holstein-Frage trafen Mitte des 19. Jahrhunderts deutscher und dänischer Nationalismus aufeinander. Die dänischen Nationalliberalen (Eiderdänen) wollten Schleswig, das den Status eines dänischen Lehen hatte, bis an die damalige deutsch-dänische Grenze an der Eider bzw. bis an das Danewerk verfassungsrechtlich in das dänische Kernland integrieren und dafür das über eine Personalunion mit Dänemark verbundene, aber sonst zum Deutschen Bund gehörende Holstein abtrennen und aufgeben. Eine andere nationalliberale Variante war der Skandinavismus, der eine gesamt-nordische Identität formulierte. Ihnen gegenüber standen sowohl die deutschen Nationalliberalen in den Herzogtümern (Schleswig-Holsteinische Bewegung) als auch die konservativ-paternalistisch ausgerichteten Gesamtstaatsbefürworter (Helstatsfolk), die den multiethnischen Gesamtstaat und seine bisherige Ordnung bewahren wollten.
- Ove Høegh-Guldberg († 1808) sicherte die Vorherrschaft der Dänen im Gesamtstaat
- Nikolai Grundtvigs († 1872) Volksschulen förderten religiösen Nationalismus
- Orla Lehmanns († 1870) Eiderdänen nahmen deutschfeindliche Positionen ein
- Frederik Barfods († 1896) pan-skandinavistischer Nationalismus versöhnte Dänen und Schweden
Im Deutsch-Dänischen Krieg verlor Dänemark 1865 schließlich Schleswig und Holstein an Deutschland, fortan lebte eine dänische Minderheit außerhalb des Königreichs. Erst nach dem Ersten Weltkrieg kam der Norden Schleswigs wieder zu Dänemark. Den absoluten Tiefpunkt in der Geschichte der dänisch-deutschen Beziehungen führte jedoch erst die deutsche Besetzung des neutralen Dänemark während des Zweiten Weltkriegs herbei (1940–1945). Während einige Tausend Kollaborateure in dänischen SS-Einheiten nordisch-pangermanischen Nationalismus und Nationalsozialismus unterstützten (unter ihnen auch viele Angehörige der deutschen Minderheit in Nordschleswig), formierte sich gegen die Besatzer und ihre Kollaborateure nationaler Widerstand. Nicht zufällig nannte sich die wichtigste Widerstandsgruppe Holger Danske. Misstrauen und antideutsche Vorurteile wurden durch die Besatzungszeit verstärkt und haben sich bis in die 1990er Jahre erhalten. Derartige Ressentiments haben sich auch auf die dänische Europapolitik ausgewirkt, zahlreiche Dänen fürchten in einem größeren Europa eine Überfremdung durch die zahlreicheren Deutschen.
Mit der Verfassung von 1953 galten die grönländischen Inuit als Norddänen. Vor allem in den 1960er und 1970er Jahren betrieben Dänemarks sozialdemokratische Regierungen ihnen gegenüber eine Danisierungspolitik, die die Eingliederung der Inuit in den Wohlfahrtsstaat zum Ziel hatte; sie sollten zur Sesshaftigkeit gezwungen werden. Nach der Übernahme der Regierung durch eine rechtsliberal-konservative Koalition war die Innenpolitik unter Anders Fogh Rasmussen von seinem 2003 geprägten Schlagwort des Kulturkampfes gegen einen ausufernden Staat und gegen den Einfluss des dänischen Kulturradikalismus geprägt, was an einer Polarisierung zwischen eher nationalistischen und kulturradikal-modernistischen Positionen erkennbar war. Rasmussen erklärte, dass Dänemark kein multiethnisches Land sei und es auch nicht sein wolle. Mit einer Verschärfung der zuvor unter sozialdemokratischer Regierung erweiterten Asylgesetze, der Einschränkung des Familiennachzugs für im Lande lebende Ausländer und der Wiedereinführung permanenter Grenzkontrollen zeigte sich zudem der Einfluss der rechtspopulistischen Dansk Folkeparti, die die rechtsliberal-konservative Minderheitsregierung parlamentarisch unterstützte. Ebenfalls in diese Zeit fielen die Mohammed-Karikaturen der dänischen Zeitung Jyllands-Posten.
Religion
Schon im 7. Jahrhundert soll der fränkische Bischof Eligius Missionare zu den Dänen entsandt haben, und zwischen 699 und 725 hatte bereits der angelsächsische Missionar Willibrord von Utrecht unter den Friesen auch in Jütland und am Hof des Dänenkönigs Angantyr gepredigt. Einer dänischen Sage zufolge sei um 810 Holger Danske von Karl dem Großen zur Annahme des Christentums gezwungen worden. (Als Karls Vasall habe Holger dann Indien erobert und christianisiert, ehe er zurückgekehrt sei.) Im Jahr 823 kam Ebo von Reims als erster päpstlicher Missionar nach Dänemark. Als erster dänischer König soll Harald Klak sich schon 826 haben taufen lassen, doch die übrigen Dänen hielten trotz der von Hamburg und Bremen ausgehenden Missionsversuche des Heiligen Ansgar zunächst am alten nordgermanischen Glauben fest, zahlreiche Kirchen wurden wieder zerstört, christliche Dänen wanderten nach Friesland aus. Im Jahre 845 zerstörten dänische Wikinger auch das Missionszentrum Hamburg. Im eroberten England hingegen hatten die dänischen Wikinger unter Guthrum um 878 das Christentum angenommen, ebenso 881 Godefried in Friesland und spätestens 926 die dänisch-norwegischen Wikinger-Könige in Irland. Um 911 ließen sich auch die dänischen Wikinger in der Normandie und ihr Anführer Rollo taufen. Ein Aufstand der Dänen in der Normandie gegen die Christianisierung wurde 943 niedergeschlagen.
Mitte des 10. Jahrhunderts waren der niedersächsische Bischof Unni und der friesische Missionar Poppo auch in Dänemark erfolgreich: Zunächst soll 934 der besiegte warägische König Knut I. von Haithabu gezwungenermaßen zum Christentum übergetreten sein. Die warägischen Kaufleute in Haithabu hatten den Vorteil der neuen Religion im Umgang mit christlichen Handelspartnern schon früher erkannt. In Schleswig (Haithabu), Ripen und Aarhus entstanden anno 948 Dänemarks erste Bistümer. Gorms Sohn Harald Blauzahn, der 943 noch den heidnischen Aufstand in der Normandie unterstützt hatte, ließ sich um 965 von Poppo taufen. Eine von Haralds Sohn Sven Gabelbart bemühte Restauration der alten Glaubensverhältnisse scheiterte; Svens Sohn Knut II. holte zu Beginn des 11. Jahrhunderts englische Missionare nach Dänemark. In der Folge wurden die Dänen christianisiert, so dass Knuts Neffe Sven Estridsson in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts die englischen Kleriker durch dänische ersetzte. Svens Sohn beteiligte sich 1097 am Ersten Kreuzzug, und der kirchenfreundliche König Knut IV. wurde 1101 sogar heiliggesprochen. Mit der Gründung eines Erzbistums in Lund löste sich die dänische Kirche 1104 von Hamburg und Bremen, und dänische Könige begannen nun ihrerseits Kreuzzüge zur Bekehrung der Wenden (1168 Eroberung Rügens). Auf einem Kreuzzug nach Estland soll den christlichen Dänen 1219 der Dannebrog, ihre heutige Nationalfahne, vom Himmel herabgesandt worden sein.
Nach seiner Absetzung in Schweden und Dänemark (1523) trat der ehemalige Unionskönig Christian II. zum lutherischen Glauben über und veröffentlichte eine erste Übersetzung des Evangeliums ins Dänische. Unter ihm ging die staatliche Union mit Schweden (Kalmarer Union) zu Ende, obwohl auch in Schweden 1527/31 das evangelische Christentum eingeführt wurde. Zeitgleich begann der Lutheraner Hans Tausen in Dänemark reformatorisch zu predigen. Mit der Niederschlagung der katholischen Opposition in Norwegen und der Einführung der Reformation in Dänemark durch Christian III. im Jahre 1536 wurde schließlich auch die dänische Bevölkerung evangelisch-lutherisch. Um die alte dänische Kirche umzustrukturieren und eine neue Nationalkirche aufzubauen, holte Christian III. Luthers Weggefährten Johannes Bugenhagen aus Deutschland nach Dänemark. Die Bibelübersetzung von 1550 kodifizierte die dänische Standardsprache. Christian IV. fühlte sich während des Dreißigjährigen Krieges 1625 sogar zum Retter und Vorkämpfer der evangelischen Christenheit auch im Deutschen Reich berufen.
- Mit dem Heiligen Ansgar begann um 830 die Christianisierung der Dänen und Schweden
- König Harald Blauzahn ließ sich um 965 vom friesischen Missionar Poppo taufen
- König Knut IV. wurde 1101 heiliggesprochen und galt als Dänemarks Schutzpatron
- Christian II., letzter Unionskönig und erster Lutheraner (porträtiert von Lucas Cranach, 1523)
Im Jahr 2018 galten 77 Prozent der Bevölkerung Dänemarks als evangelisch, 2012 waren es noch mindestens 80 Prozent, Ende der 1990er Jahre sogar über 90 Prozent. Die Tendenz ist fallend, und kaum noch 5 Prozent aller Dänen gehen regelmäßig in die Kirche. Die dänische Volkskirche genießt im Grundgesetz Dänemarks eine privilegierte Stellung, die der einer Staatskirche ähnelt. Der evangelisch-lutherische Glaube ist zwar offiziell nicht mehr Staatsreligion, das königliche Staatsoberhaupt muss aber lutheranisch sein. In seiner Funktion als Oberhaupt der dänischen Kirche obliegt dem/der König/-in auch die Ernennung der Bischöfe.
Dänen außerhalb Dänemarks
Die Mehrzahl der 5,5 bis 6 Mio. ethnischen Dänen lebt in Dänemark. Hier machen sie etwa 95 % der Bevölkerung aus. In den autonomen Gebieten stellen die ethnischen Dänen hingegen nur eine Minderheit, in Grönland mit 11,2 % der Einwohner und auf den Färöern mit 5,8 %.
Dänen in Norddeutschland
In Schleswig-Holstein gibt es eine dänische Minderheit, die mit dem Südschleswigschen Wählerverband SSW eine eigene politische Vertretung besitzt und in zahlreichen dänischen Kirchengemeinden, Kultur- und Sportvereinen organisiert ist. Daneben gibt es dänische Schulen und Kindergärten. In Deutschland sind die dänischen Südschleswiger als nationale Minderheit anerkannt. Nach früheren Angaben des Landtags Schleswig-Holsteins soll ihre Anzahl 50.000 betragen. In dänischen Vereinen sind über 20.000 Mitglieder organisiert. Über 10.000 Einwohner im Landesteil Schleswig sprechen Dänisch als Muttersprache, weitaus mehr jedoch als Zweitsprache. Im März 2015 veröffentlichte die Universität Hamburg jedoch eine auf Befragungen basierende Studie, der zufolge die dänische Minderheit in Norddeutschland mit 100.000 Angehörigen doppelt so groß sei wie bis dahin angenommen. Allein in Hamburg gibt es demnach 25.000 Dänen; 37.000 Dänen leben in Holstein und 42.000 in Schleswig.
Dänen in Nordeuropa
In Dänemarks nördlichen Nachbarländern Schweden und Norwegen gibt es sowohl alteingesessene dänische Minderheiten als auch eingewanderte dänische Staatsbürger: in Schweden leben mindestens 38.000 Dänen; in Norwegen leben je nach Quelle 12.000, 15.000, 18.000 oder 20.000 Dänen. In der ehemaligen dänischen Besitzung Island leben fast 1300 weitere Dänen.
Dänen in Nordamerika
In den USA, in Kanada, Australien, Brasilien, Argentinien und in Großbritannien gibt es eine größere Anzahl von Einwohnern mit dänischer Abstammung. Für die USA werden je nach Quelle 160.000, 190.000 oder 320.000 Dänen aufgeführt. Im Jahr 1790 lebten erst rund 8000 Dänen (und ebenso viele Norweger) in den USA. Die heutigen dänischstämmigen Amerikaner sind vor allem Nachkommen dänischer Auswanderer des 19. und 20. Jahrhunderts. Verglichen mit Schweden und Norwegen war die Auswanderung aus Dänemark aber geringfügig. Zwischen 1820 und 1993 wanderten insgesamt 372.000 Dänen in die USA aus. Beim United States Census 2000 wurden über 1,43 Millionen Abkömmlinge dänischer Auswanderer gezählt, über 200.000 davon in Kalifornien. Noch 1990 hatte es 1,63 Mio. Dänischstämmige in den USA gegeben. Von ihnen sprachen aber kaum 30.000 noch Dänisch als Muttersprache. Für Kanada werden 90.000 bis 200.000 Dänen bzw. Dänischstämmige angegeben, für Australien 6000 beziehungsweise über 50.000.
Literatur
- Benito Scocozza, Grethe Jensen: Politikens Etbinds Danmarkshistorie. 3. Ausgabe Auflage. Politikens Forlag, 2005, ISBN 87-567-7064-2, S. 236 ff.
- Günter Neumann, Elias Wessén: Dänen. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 5, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1984, ISBN 3-11-009635-8, S. 174–177.
Weblinks
- Bonner Erklärung zur dänischen Minderheit von 1955 ( vom 13. Mai 2005 im Internet Archive) (PDF; 256 kB; 4 Seiten)
- Institut für Grenzregionsforschung: Die Rechte der nationalen Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland ( vom 15. April 2007 im Internet Archive) (PDF; 169 kB; 69 Seiten)
- Institut für Grenzregionsforschung: Vom Nationalen Konflikt zur friedlichen Koexistenz und Kooperation ( vom 6. März 2007 im Internet Archive) (PDF; 636 kB; 58 Seiten)
Einzelnachweise
- Dänische Sprache. In: Meyers Konversations-Lexikon. Dritte Auflage, Leipzig 1875, Vierter Band, S. 904 f.
- Detlev Wahl: Lexikon der Völker Europas und es Kaukasus. Meridian-Verlag, Rostock 1999, S. 48 ff.
- Heinz F. Wendt: Das Fischer Lexikon Sprachen. Frankfurt (Main) 1961, S. 98.
- Willi Stegner (Hrsg.): Taschenatlas Völker und Sprachen. Klett-Perthes, Gotha / Stuttgart 2006, S. 38–41.
- Harald Wolbersen: Die dänische Sprache in der Region Angeln. In: NordeuropaForum. 2015, S. 30 und 34.
- Rudolf Simek: Die Wikinger. C.H.Beck, 1998, ISBN 978-3-406-41881-5, S. 29 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Benito Scocozza, Grethe Jensen: Politikens Etbinds Danmarkshistorie. 3. Auflage. Politikens Forlag, 2005, ISBN 87-567-7064-2, S. 44.
- Johannes Hoops, Heinrich Beck: Dänen. In: Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1984, Band 5, S. 174–177.
- Hubert Houben: Die Normannen. C.H.Beck, München 2012, S. 14.
- Skjold. In: Christian Blangstrup (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon. 2. Auflage. Band 21: Schinopsis–Spektrum. J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1926, S. 587 (dänisch, runeberg.org).
- Wilhelm Wägner: Unsere Vorzeit, Band 1 (Germanische Göttersagen). Neufeld und Henius Verlag, Berlin 1922, S. 223 f. und 256 ff.
- Dan. In: Christian Blangstrup (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon. 2. Auflage. Band 5: Cikorie–Demersale. J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1916, S. 509 (dänisch, runeberg.org).
- James William Barnes Steveni: Unknown Sweden. London / Southampton 192, S. 39, 170 und 3225.
- Ulla Ehrensvärd, Pellervo Kokkonen, Juha Nurminen: Die Ostsee – 2000 Jahre Seefahrt, Handel und Kultur. National Geographic, Hamburg 2010, S. 31.
- Friedrich Christoph Schlosser, Gottlieb August Bercht: Archiv für Geschichte und Literatur. Siegmund Schmerber, Frankfurt (Main) 1833, Band 6, S. 177f, 187f und 209f.
- Erich Hoffmann: Historische Zeugnisse zur Däneneinwanderung im 6. Jahrhundert. In: Edith Marold, Christiane Zimmermann: Nordwestgermanisch. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1995, S. 77–90.
- Alois Wolf: Heldensage und Epos. Gunter Narr Verlag, Tübingen 1995, S. 88–91.
- z. B. des norwegischen Königs Olaf Trätelgja, des schwedischen Königs Sigurd Ring, der norwegischen Ynglinger, des schwedischen Hauses Olaf, des schwedischen Königs Erik Segersäll und des norwegischen Königs Magnus Olafsson.
- z. B. der schwedischen Wäräger von Haithabu.
- Karl Ploetz: Auszug aus der Geschichte. Ploetz, Würzburg 1962, S. 163.
- Dänemark: Geschichte. In: Meyers Konversations-Lexikon. Fünfte Auflage, Leipzig 1897, Vierter Band, S. 558.
- Norwegen: Geschichte. In: Meyers Konversations-Lexikon. Dritte Auflage, Leipzig 1877, Zwölfter Band, S. 129.
- James William Barnes Steveni: Unknown Sweden. London / Southampton 1925, S. 325 f.
- Hermann Kinder, Werner Hilgemann: dtv-Atlas zur Weltgeschichte. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1990, Band 1, S. 128 f.
- Harald Haarmann: Kleines Lexikon der Völker: von Aborigines bis Zapoteken. Beck, München 2004, S. 107 f.
- Henri Pirenne: Geschichte Europas – Von der Völkerwanderung bis zur Reformation. Fischer, Frankfurt (Main) 1982, S. 115.
- Henri Pirenne: Geschichte Europas – Von der Völkerwanderung bis zur Reformation. Fischer, Frankfurt (Main) 1982, S. 625.
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- In den Schleswigschen Kriegen kämpften so zum Beispiel auch Freiwillige aus Schweden und Norwegen auf dänischer Seite.
- Harm G. Schröter: Geschichte Skandinaviens. C.H.Beck, München 2007, S. 90.
- Robert Bohn: Dänische Geschichte. C.H.Beck, München 2001, S. 116 f.
- Die Zeit 44/1996 vom 25. Oktober 1996: Am dänischen Tropf
- Heiko F. Marten: Sprachenpolitik - Eine Einführung, Seite 84. Narr Francke Attempto Verlag, Tübingen 2016
- cevea.dk: Borgerlig kulturkamp og opgør med det kulturradikale dannelsesprojekt ( vom 2. November 2014 im Internet Archive) (dänisch)
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- Phillip Pulsiano, Kirsten Wolf: Medieval Scandinavia – An Encyclopedia. Taylor & Francis, 1993, S. 404.
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- Robert Bohn: Dänische Geschichte. C.H.Beck, München 2001, S. 24.
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- Der Neue Fischer Weltalmanach 2019. Frankfurt 2018, S. 103
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- J.W. Bromlej: народы мира – историко-этнографический справочник (Völker der Welt – historisch-ethnographisches Wörter-/Handbuch). Moskau 1988, S. 151 f.
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Autor: www.NiNa.Az
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Die Danen sind ein nordgermanisches Volk in Nordeuropa Sie sind die Titularnation des Konigreichs Danemark und eine anerkannte Minderheit in Schleswig Holstein Sudschleswig Konig Gudfreds legendarer Sohn Holger Danske gilt als nationale Personifikation Danemarks Von der Ethnie ist die Gesamtheit der danischen Staatsburger zu unterscheiden abgesehen von eingeburgerten Zuwanderern und einer deutschsprachigen Minderheit in Sudjutland Nordschleswig besitzen Faringer und Gronlander gronlandische Inuit die danische Staatsangehorigkeit weil die Faroer Inseln und Gronland Teile des Konigreiches sind SpracheDanische Dialekte in Danemark in Schonen Halland und Blekinge sowie in Schleswig Holstein Die danische Sprache ist eine nordgermanische Sprache Sie trennte sich zwischen dem 10 und dem 13 oder 14 Jahrhundert von den anderen skandinavischen nordgermanischen beziehungsweise altnordischen Sprachen ab Ausloser dafur waren vor allem politische und soziale Grunde Bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts entstand das Standarddanische das auf dem Kopenhagener beziehungsweise seelandischen Dialekt basiert Daneben existieren mehrere danische Dialekte wie Inseldanisch Jutlandisch und Ostdanisch Schonisch Bis zum Sprachwechsel im 19 Jahrhundert war in Teilen Schleswigs noch das Angeldanische verbreitet die letzten Aufzeichnungen des Dialekts wurden in den 1930er Jahren gemacht In Flensburg gibt es bis heute eine deutsch danische Mischsprache das Petuh Innerhalb der danischen Minderheit hat sich zudem das von der norddeutschen Umgangssprache beeinflusste Sudschleswigdanisch entwickelt Die in Sudschweden Schonen verbreitete Schonische Sprache in der Karte blau eingezeichnet ist sehr eng mit dem Danischen verwandt Tatsachlich gehen die Meinungen auseinander ob es sich beim Schonischen um einen sudschwedischen oder einen ostdanischen Dialekt handelt Geschichte der Danen Hauptartikel Geschichte Danemarks Synonym zu Normannen wurden im mittelalterlichen Westeuropa zunachst alle Wikinger als Danen bezeichnet unabhangig davon ob es sich um danische norwegische oder schwedische Wikinger handelte Der Name Danemark tauchte erstmals um 900 bei den Reisenden Wulfstan und Ottar auf Das Wort bedeutet so viel wie Grenzland der Danen Mark im Sinne von Grenze und bezog sich ursprunglich je nach Theorie auf das sudliche Grenzgebiet an der Eider oder auf die danischen Inseln und Skaneland Jede dieser Deutungen ist umstritten Historischer Runenstein in Danmark Uppsala Schweden mythische Urheimat der Danen Einer Legende nach war Odins Sohn Skiold der Stammvater der Danen und landete in Jutland Die legendare Schlacht von Bravalla war der erste Hohepunkt schwedisch danischer Erbfeindschaft Dans Urenkel Hrothgar wird im altenglischen Epos Beowulf portratiert 8 Jahrhundert Etymologie und Mythologie Siehe auch Nordische Mythologie Schwedische Sagenkonige und Volkerwanderung Saxo Grammaticus Reichschronik zufolge waren Dan und Angul BruderHistorische Ausbreitung der Danen Von Uppsala bzw Schonen uber Seeland nach Jutland 6 Jh und von dort weiter nach England und Normandie 9 11 Jh bzw Faroer Island und Gronland 18 Jh Uber die Herkunft der Danen gibt es mehr Legenden als gesicherte Angaben Der normannische Chronist Dudo von Saint Quentin wollte die Danen als Nachfahren des Trojaners Antenor sehen Ihrer eigenen in der Gesta Danorum festgehaltenen Uberlieferung zufolge war ihr Stammvater ein Konig namens Dan Andere Legenden machten Odins Sohn Skjold zum Stammvater der Danen beziehungsweise zum Ahnherrn des danischen Konigshauses der Skjoldungar Skioldinger einige davon wiederum bezeichneten Skjold als Enkel Dans Dan habe einen Bruder namens Angul gehabt der als Stammvater der Angeln gilt In anderen Uberlieferungen ist von einem dritten Bruder namens Nor i dem legendaren Stammvater der Norweger und einem vierten namens Osten die Rede Chronicon Lethrense Sie alle sollen Sohne des Konigs von Alt Uppsala gewesen sein Tatsachlich gibt es noch heute einen zur Gemeinde Uppsala gehorenden Ort namens Danmark in der Provinz Uppland der im Zusammenhang mit der legendaren Urheimat der Danen stehen soll Der romisch gotische Chronist Jordanes erwahnte erstmals um 550 in seiner Getica die Dani Danen Dannen als einen Unterstamm der Suitidi Sithonen also der Schweden Zeitgleich tauchten die Danen auch in den Historien des griechischen Historikers Prokop auf in denen er uber die Gotenkriege berichtete Jordanes und Prokop brachten in ihren Berichten die Danen in Verbindung mit den ihnen angeblich verwandten Herulern Diese sollen von den Danen aus ihren Siedlungsgebieten in Schonen und Halland vertrieben worden sein Der Herulerkonig Rudolf grundete ein neues Reich an der Donau Als es von den Langobarden vernichtet wurde seien die Heruler um 512 zuruck nach Skandinavien oder Jutland gezogen wo sie in den Danen aufgegangen sein sollen Ob die Heruler aber tatsachlich aus Skandinavien stammten ob sie uberhaupt Germanen waren und vor allem ob und wie sie tatsachlich nach Skandinavien zuruckwanderten ist umstritten Der frankische Chronist Gregor von Tours beschrieb um 590 in seiner Geschichte der Franken den Kriegszug eines danischen Konigs namens Chlochilaicus ins Frankenreich der um 515 oder um 521 stattgefunden haben soll Das erst im 7 Jahrhundert entstandene Finnsburg Fragment Uberbleibsel eines altenglischen Gedichts berichtete von Kampfen zwischen Danen und Friesen in der Mitte des 5 Jahrhunderts Im altenglischen Beowulf Epos des 8 Jahrhunderts wurden die Danen als Gar Dena Ger Danen d h Speer Danen erwahnt In anderen mittelalterlichen Erzahlungen wurden gelegentlich auch Ring Danen mit Ringpanzern gerustet Schwert Danen Axt Danen Hammer Danen usw erwahnt Ethnogenese und Landnahme Siehe auch Haithabu und Jomsburg Siehe auch Grosses Heidnisches Heer und Raubzuge der Wikinger in das Rheinland Siehe auch Konigreich Jorvik und Danelag Schleswigs Nordseekuste vor den Uberflutungen des 14 Jahrhunderts rechts und danach links Zu Beginn des 6 Jahrhunderts breiteten sich die Danen von Schonen zunachst nach Seeland und auf die ubrigen danischen Inseln dann von dort in der Mitte des 6 Jahrhunderts auch nach Jutland aus In Jutland verschmolzen die nordgermanischen Danen mit jenen Resten der Vorbevolkerung aus nordwestgermanischen ingvaonischen Juten und Angeln die im vorangegangenen Jahrhundert nicht nach England abgewandert waren Allerdings mussten sich die Danen in Jutland und Schleswig vom 7 bis zum 11 Jahrhundert zunachst auch gegen norwegische und schwedische Eroberungs und Ansiedlungsversuche durchsetzen Ab dem 9 Jahrhundert zogen danische Wikinger nach England vor allem in die einst von den Angeln gegrundeten Konigreiche Northumbria Mercia und East Anglia und Irland Lincoln Derby Nottingham Leicester und Stamford waren danische Stadte Funfburgenland Auch die meisten der sich im 9 und 10 Jahrhundert in der franzosischen Normandie ansiedelnden Wikinger nachfolgend Normannen genannt waren Danen Trotz des englischen St Brice s Day Massakers an danischen Siedlern 1002 herrschten die Danen im 11 Jahrhundert kurzzeitig uber ganz England und damit uber ein Nordseereich gingen dort aber ebenso rasch in der englischen Bevolkerung auf wie die Normannen von den Franzosen assimiliert wurden Der erste historisch fassbare danische Konig und erste vorlaufige Reichseiniger war Gudfred in Haithabu Gegen ihn errichtete der Frankenkaiser Karl der Grosse zu Beginn des 9 Jahrhunderts zeitweise die Danische Mark Mark Schleswig zwischen Schlei und Eider Die Danen ihrerseits errichteten gegen Franken und Sachsen das Danewerk der sich zur nationalen Verteidigungsanlage beziehungsweise zu einem Nationalsymbol entwickelte Die Eider bildete fortan die ungefahre Sudgrenze der danischen Besiedlung Daruber hinaus beherrschten danische Wikingerfursten als getaufte Vasallen frankischer Herrscher im 9 Jahrhundert auch Dorestad bei Utrecht und den Grossteil Frieslands Zu einer Unterwerfung der Friesen einer danischen Landnahme und der moglicherweise beabsichtigten Errichtung einer danisch skandinavischen Kolonie oder eines Nebenreiches in Friesland kam es jedoch nicht Erst unter Konig Gorm kam es in der ersten Halfte des 10 Jahrhunderts zur danischen Reichseinigung Die Reichseinheit ging in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts und in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts kurzzeitig nochmals verloren Im Laufe politischer Differenzierung Verselbstandigung und gegenseitiger Abgrenzung der drei nordischen Volker voneinander bildete sich zwischen dem 11 und dem 16 Jahrhundert schliesslich die von Schweden und Norwegern verschiedene Nation der Danen heraus Im 14 Jahrhundert versanken grosse Teile des friesischen bzw danischen Siedlungsgebiets an der schleswig holsteinischen Nordseekuste dauerhaft im sturmischen Meer Danemark verlor Zehntausende Einwohner und Lebensraum fur Zehntausende weitere Ihre schonischen Stammlande verloren die Danen im 17 Jahrhundert an Schweden begannen dafur aber ab dem 18 Jahrhundert mit der Kolonisierung Gronlands Nationalstaat und Nationalbewusstsein Gegen Sachsen und Franken errichten die Danen in einem nationalen Verteidigungsakt den Danewerk 8 und 9 Jahrhundert Wahrend das schwedische Nationalbewusstsein vor allem durch die Abgrenzung und Verschiedenheit vom Danentum entstand ist das danische Nationalbewusstsein vor allem durch Selbstbehauptung und Emanzipation gegenuber den deutschen Nachbarn gepragt Bereits das Danewerk entstand als gemeinsame nationale Verteidigungsanstrengung gegen das Ostfrankische bzw Deutsche Reich und die heidnische Restaurationsversuche unter Sven Gabelbart waren vor allem auch gegen den wachsenden Einfluss deutscher Missionare gerichtet Mit der Abschuttelung des im 9 10 11 und 12 Jahrhunderts wiederholt erzwungenen Lehnseides gegenuber dem deutschen Kaiser begrundeten Konig Waldemar I und sein Sohn Knut VI eine erste danische Grossmachtzeit die spater verklart wurde Die danische Grossmacht musste sich im 13 14 und 15 Jahrhundert jedoch der Vorherrschaft der deutschen Hanse erwehren die wiederholt Kopenhagen plunderte und bombardierte Erst im 16 Jahrhundert gelang der Sieg uber den deutschen Stadtebund Unter Christian IV erreichte Danemark Anfang des 17 Jahrhunderts den Hohepunkt kultureller und wissenschaftlicher Blute sein religioses Sendungsbewusstsein scheiterte jedoch im Dreissigjahrigen Krieg und fuhrte zur Besetzung Jutlands durch kaiserlich deutsche Soldner Christians Heldenmut im Kampf wird in der koniglich danischen Nationalhymne besungen Danach war Danemark zunachst im Selbstbehauptungskampf gegen Schweden beschaftigt Mit dem Frieden von Roskilde 1658 musste Danemark seine ostlichen Provinzen Schonen Blekinge und Halland Skaneland an Schweden abtreten die bis dahin zentral gelegene Hauptstadt Kopenhagen wurde damit zur Grenzstadt Anfang des 18 Jahrhunderts musste Danemark seine Plane zur Ruckeroberung der schwedisch annektierten Stammlande in Schonen endgultig aufgeben Mit dem Verlust Norwegens an Schweden war der danische Gesamtstaat Anfang des 19 Jahrhunderts schliesslich auf Danemark Schleswig Holstein und die nordatlantischen Besitzungen beschrankt Knut der Grosse 1035 beherrschte die Nordsee christianisierte die Danen und gewann Holstein Waldemar der Grosse 1182 warf die deutsche Lehnshoheit ab und eroberte Rugen Unter Christian IV 1648 bluhte Danemark verlor aber die Ostseeherrschaft Christian X 1947 hielt das Nationalbewusstsein wahrend der deutschen Besetzung aufrecht Bereits Ende des 18 Jahrhunderts hatten Gesetze des Ministers Ove Hoegh Guldberg die danische Sprache und Kultur aufgewertet bzw den bis dahin grossen deutschen Einfluss im Konigreich zuruckgedrangt Der Keim fur ein modernes und gegen Deutschland gerichtetes Nationalbewusstsein war gelegt und wurde Mitte des 19 Jahrhunderts in den auf Initiative Nikolai Grundtvigs errichteten religios konservativen Volkshochschulen um eine romantische Komponente erweitert und weiterentwickelt In der Schleswig Holstein Frage trafen Mitte des 19 Jahrhunderts deutscher und danischer Nationalismus aufeinander Die danischen Nationalliberalen Eiderdanen wollten Schleswig das den Status eines danischen Lehen hatte bis an die damalige deutsch danische Grenze an der Eider bzw bis an das Danewerk verfassungsrechtlich in das danische Kernland integrieren und dafur das uber eine Personalunion mit Danemark verbundene aber sonst zum Deutschen Bund gehorende Holstein abtrennen und aufgeben Eine andere nationalliberale Variante war der Skandinavismus der eine gesamt nordische Identitat formulierte Ihnen gegenuber standen sowohl die deutschen Nationalliberalen in den Herzogtumern Schleswig Holsteinische Bewegung als auch die konservativ paternalistisch ausgerichteten Gesamtstaatsbefurworter Helstatsfolk die den multiethnischen Gesamtstaat und seine bisherige Ordnung bewahren wollten Ove Hoegh Guldberg 1808 sicherte die Vorherrschaft der Danen im Gesamtstaat Nikolai Grundtvigs 1872 Volksschulen forderten religiosen Nationalismus Orla Lehmanns 1870 Eiderdanen nahmen deutschfeindliche Positionen ein Frederik Barfods 1896 pan skandinavistischer Nationalismus versohnte Danen und Schweden Im Deutsch Danischen Krieg verlor Danemark 1865 schliesslich Schleswig und Holstein an Deutschland fortan lebte eine danische Minderheit ausserhalb des Konigreichs Erst nach dem Ersten Weltkrieg kam der Norden Schleswigs wieder zu Danemark Den absoluten Tiefpunkt in der Geschichte der danisch deutschen Beziehungen fuhrte jedoch erst die deutsche Besetzung des neutralen Danemark wahrend des Zweiten Weltkriegs herbei 1940 1945 Wahrend einige Tausend Kollaborateure in danischen SS Einheiten nordisch pangermanischen Nationalismus und Nationalsozialismus unterstutzten unter ihnen auch viele Angehorige der deutschen Minderheit in Nordschleswig formierte sich gegen die Besatzer und ihre Kollaborateure nationaler Widerstand Nicht zufallig nannte sich die wichtigste Widerstandsgruppe Holger Danske Misstrauen und antideutsche Vorurteile wurden durch die Besatzungszeit verstarkt und haben sich bis in die 1990er Jahre erhalten Derartige Ressentiments haben sich auch auf die danische Europapolitik ausgewirkt zahlreiche Danen furchten in einem grosseren Europa eine Uberfremdung durch die zahlreicheren Deutschen Mit der Verfassung von 1953 galten die gronlandischen Inuit als Norddanen Vor allem in den 1960er und 1970er Jahren betrieben Danemarks sozialdemokratische Regierungen ihnen gegenuber eine Danisierungspolitik die die Eingliederung der Inuit in den Wohlfahrtsstaat zum Ziel hatte sie sollten zur Sesshaftigkeit gezwungen werden Nach der Ubernahme der Regierung durch eine rechtsliberal konservative Koalition war die Innenpolitik unter Anders Fogh Rasmussen von seinem 2003 gepragten Schlagwort des Kulturkampfes gegen einen ausufernden Staat und gegen den Einfluss des danischen Kulturradikalismus gepragt was an einer Polarisierung zwischen eher nationalistischen und kulturradikal modernistischen Positionen erkennbar war Rasmussen erklarte dass Danemark kein multiethnisches Land sei und es auch nicht sein wolle Mit einer Verscharfung der zuvor unter sozialdemokratischer Regierung erweiterten Asylgesetze der Einschrankung des Familiennachzugs fur im Lande lebende Auslander und der Wiedereinfuhrung permanenter Grenzkontrollen zeigte sich zudem der Einfluss der rechtspopulistischen Dansk Folkeparti die die rechtsliberal konservative Minderheitsregierung parlamentarisch unterstutzte Ebenfalls in diese Zeit fielen die Mohammed Karikaturen der danischen Zeitung Jyllands Posten Religion Hauptartikel Christianisierung Skandinaviens und Danische Volkskirche Der Legende nach soll Danemarks Nationalsymbol der Dannebrog den christlichen Danen wahrend eines Kreuzzuges in Estland vom Himmel herabgesandt worden sein 1219 Der Tag dieser Herabkunft 15 Juni war von 1913 bis 1948 Nationalfeiertag Mit dem Wirken des Lutheraners Hans Tausen hielt die Reformation Einzug in Danemark Darstellung von Carl Bloch 19 Jahrhundert Schon im 7 Jahrhundert soll der frankische Bischof Eligius Missionare zu den Danen entsandt haben und zwischen 699 und 725 hatte bereits der angelsachsische Missionar Willibrord von Utrecht unter den Friesen auch in Jutland und am Hof des Danenkonigs Angantyr gepredigt Einer danischen Sage zufolge sei um 810 Holger Danske von Karl dem Grossen zur Annahme des Christentums gezwungen worden Als Karls Vasall habe Holger dann Indien erobert und christianisiert ehe er zuruckgekehrt sei Im Jahr 823 kam Ebo von Reims als erster papstlicher Missionar nach Danemark Als erster danischer Konig soll Harald Klak sich schon 826 haben taufen lassen doch die ubrigen Danen hielten trotz der von Hamburg und Bremen ausgehenden Missionsversuche des Heiligen Ansgar zunachst am alten nordgermanischen Glauben fest zahlreiche Kirchen wurden wieder zerstort christliche Danen wanderten nach Friesland aus Im Jahre 845 zerstorten danische Wikinger auch das Missionszentrum Hamburg Im eroberten England hingegen hatten die danischen Wikinger unter Guthrum um 878 das Christentum angenommen ebenso 881 Godefried in Friesland und spatestens 926 die danisch norwegischen Wikinger Konige in Irland Um 911 liessen sich auch die danischen Wikinger in der Normandie und ihr Anfuhrer Rollo taufen Ein Aufstand der Danen in der Normandie gegen die Christianisierung wurde 943 niedergeschlagen Mitte des 10 Jahrhunderts waren der niedersachsische Bischof Unni und der friesische Missionar Poppo auch in Danemark erfolgreich Zunachst soll 934 der besiegte waragische Konig Knut I von Haithabu gezwungenermassen zum Christentum ubergetreten sein Die waragischen Kaufleute in Haithabu hatten den Vorteil der neuen Religion im Umgang mit christlichen Handelspartnern schon fruher erkannt In Schleswig Haithabu Ripen und Aarhus entstanden anno 948 Danemarks erste Bistumer Gorms Sohn Harald Blauzahn der 943 noch den heidnischen Aufstand in der Normandie unterstutzt hatte liess sich um 965 von Poppo taufen Eine von Haralds Sohn Sven Gabelbart bemuhte Restauration der alten Glaubensverhaltnisse scheiterte Svens Sohn Knut II holte zu Beginn des 11 Jahrhunderts englische Missionare nach Danemark In der Folge wurden die Danen christianisiert so dass Knuts Neffe Sven Estridsson in der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts die englischen Kleriker durch danische ersetzte Svens Sohn beteiligte sich 1097 am Ersten Kreuzzug und der kirchenfreundliche Konig Knut IV wurde 1101 sogar heiliggesprochen Mit der Grundung eines Erzbistums in Lund loste sich die danische Kirche 1104 von Hamburg und Bremen und danische Konige begannen nun ihrerseits Kreuzzuge zur Bekehrung der Wenden 1168 Eroberung Rugens Auf einem Kreuzzug nach Estland soll den christlichen Danen 1219 der Dannebrog ihre heutige Nationalfahne vom Himmel herabgesandt worden sein Nach seiner Absetzung in Schweden und Danemark 1523 trat der ehemalige Unionskonig Christian II zum lutherischen Glauben uber und veroffentlichte eine erste Ubersetzung des Evangeliums ins Danische Unter ihm ging die staatliche Union mit Schweden Kalmarer Union zu Ende obwohl auch in Schweden 1527 31 das evangelische Christentum eingefuhrt wurde Zeitgleich begann der Lutheraner Hans Tausen in Danemark reformatorisch zu predigen Mit der Niederschlagung der katholischen Opposition in Norwegen und der Einfuhrung der Reformation in Danemark durch Christian III im Jahre 1536 wurde schliesslich auch die danische Bevolkerung evangelisch lutherisch Um die alte danische Kirche umzustrukturieren und eine neue Nationalkirche aufzubauen holte Christian III Luthers Weggefahrten Johannes Bugenhagen aus Deutschland nach Danemark Die Bibelubersetzung von 1550 kodifizierte die danische Standardsprache Christian IV fuhlte sich wahrend des Dreissigjahrigen Krieges 1625 sogar zum Retter und Vorkampfer der evangelischen Christenheit auch im Deutschen Reich berufen Mit dem Heiligen Ansgar begann um 830 die Christianisierung der Danen und Schweden Konig Harald Blauzahn liess sich um 965 vom friesischen Missionar Poppo taufen Konig Knut IV wurde 1101 heiliggesprochen und galt als Danemarks Schutzpatron Christian II letzter Unionskonig und erster Lutheraner portratiert von Lucas Cranach 1523 Im Jahr 2018 galten 77 Prozent der Bevolkerung Danemarks als evangelisch 2012 waren es noch mindestens 80 Prozent Ende der 1990er Jahre sogar uber 90 Prozent Die Tendenz ist fallend und kaum noch 5 Prozent aller Danen gehen regelmassig in die Kirche Die danische Volkskirche geniesst im Grundgesetz Danemarks eine privilegierte Stellung die der einer Staatskirche ahnelt Der evangelisch lutherische Glaube ist zwar offiziell nicht mehr Staatsreligion das konigliche Staatsoberhaupt muss aber lutheranisch sein In seiner Funktion als Oberhaupt der danischen Kirche obliegt dem der Konig in auch die Ernennung der Bischofe Danen ausserhalb DanemarksDie Mehrzahl der 5 5 bis 6 Mio ethnischen Danen lebt in Danemark Hier machen sie etwa 95 der Bevolkerung aus In den autonomen Gebieten stellen die ethnischen Danen hingegen nur eine Minderheit in Gronland mit 11 2 der Einwohner und auf den Faroern mit 5 8 Danen in Norddeutschland Die danische Seemannskirche ist ein wichtiger Treffpunkt der in Hamburg lebenden Danen Hauptartikel Danische Minderheit in Deutschland In Schleswig Holstein gibt es eine danische Minderheit die mit dem Sudschleswigschen Wahlerverband SSW eine eigene politische Vertretung besitzt und in zahlreichen danischen Kirchengemeinden Kultur und Sportvereinen organisiert ist Daneben gibt es danische Schulen und Kindergarten In Deutschland sind die danischen Sudschleswiger als nationale Minderheit anerkannt Nach fruheren Angaben des Landtags Schleswig Holsteins soll ihre Anzahl 50 000 betragen In danischen Vereinen sind uber 20 000 Mitglieder organisiert Uber 10 000 Einwohner im Landesteil Schleswig sprechen Danisch als Muttersprache weitaus mehr jedoch als Zweitsprache Im Marz 2015 veroffentlichte die Universitat Hamburg jedoch eine auf Befragungen basierende Studie der zufolge die danische Minderheit in Norddeutschland mit 100 000 Angehorigen doppelt so gross sei wie bis dahin angenommen Allein in Hamburg gibt es demnach 25 000 Danen 37 000 Danen leben in Holstein und 42 000 in Schleswig Danen in Nordeuropa In Danemarks nordlichen Nachbarlandern Schweden und Norwegen gibt es sowohl alteingesessene danische Minderheiten als auch eingewanderte danische Staatsburger in Schweden leben mindestens 38 000 Danen in Norwegen leben je nach Quelle 12 000 15 000 18 000 oder 20 000 Danen In der ehemaligen danischen Besitzung Island leben fast 1300 weitere Danen Danen in Nordamerika Die danische St John s Evangelical Lutheran Church in In den USA in Kanada Australien Brasilien Argentinien und in Grossbritannien gibt es eine grossere Anzahl von Einwohnern mit danischer Abstammung Fur die USA werden je nach Quelle 160 000 190 000 oder 320 000 Danen aufgefuhrt Im Jahr 1790 lebten erst rund 8000 Danen und ebenso viele Norweger in den USA Die heutigen danischstammigen Amerikaner sind vor allem Nachkommen danischer Auswanderer des 19 und 20 Jahrhunderts Verglichen mit Schweden und Norwegen war die Auswanderung aus Danemark aber geringfugig Zwischen 1820 und 1993 wanderten insgesamt 372 000 Danen in die USA aus Beim United States Census 2000 wurden uber 1 43 Millionen Abkommlinge danischer Auswanderer gezahlt uber 200 000 davon in Kalifornien Noch 1990 hatte es 1 63 Mio Danischstammige in den USA gegeben Von ihnen sprachen aber kaum 30 000 noch Danisch als Muttersprache Fur Kanada werden 90 000 bis 200 000 Danen bzw Danischstammige angegeben fur Australien 6000 beziehungsweise uber 50 000 LiteraturBenito Scocozza Grethe Jensen Politikens Etbinds Danmarkshistorie 3 Ausgabe Auflage Politikens Forlag 2005 ISBN 87 567 7064 2 S 236 ff Gunter Neumann Elias Wessen Danen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 5 Walter de Gruyter Berlin New York 1984 ISBN 3 11 009635 8 S 174 177 WeblinksCommons Danen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Dane Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Bonner Erklarung zur danischen Minderheit von 1955 Memento vom 13 Mai 2005 im Internet Archive PDF 256 kB 4 Seiten Institut fur Grenzregionsforschung Die Rechte der nationalen Minderheiten im deutsch danischen Grenzland Memento vom 15 April 2007 im Internet Archive PDF 169 kB 69 Seiten Institut fur Grenzregionsforschung Vom Nationalen Konflikt zur friedlichen Koexistenz und Kooperation Memento vom 6 Marz 2007 im Internet Archive PDF 636 kB 58 Seiten EinzelnachweiseDanische Sprache In Meyers Konversations Lexikon Dritte Auflage Leipzig 1875 Vierter Band S 904 f Detlev Wahl Lexikon der Volker Europas und es Kaukasus Meridian Verlag Rostock 1999 S 48 ff Heinz F Wendt Das Fischer Lexikon Sprachen Frankfurt Main 1961 S 98 Willi Stegner Hrsg Taschenatlas Volker und Sprachen Klett Perthes Gotha Stuttgart 2006 S 38 41 Harald Wolbersen Die danische Sprache in der Region Angeln In 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3225 Ulla Ehrensvard Pellervo Kokkonen Juha Nurminen Die Ostsee 2000 Jahre Seefahrt Handel und Kultur National Geographic Hamburg 2010 S 31 Friedrich Christoph Schlosser Gottlieb August Bercht Archiv fur Geschichte und Literatur Siegmund Schmerber Frankfurt Main 1833 Band 6 S 177f 187f und 209f Erich Hoffmann Historische Zeugnisse zur Daneneinwanderung im 6 Jahrhundert In Edith Marold Christiane Zimmermann Nordwestgermanisch Walter de Gruyter Berlin New York 1995 S 77 90 Alois Wolf Heldensage und Epos Gunter Narr Verlag Tubingen 1995 S 88 91 z B des norwegischen Konigs Olaf Tratelgja des schwedischen Konigs Sigurd Ring der norwegischen Ynglinger des schwedischen Hauses Olaf des schwedischen Konigs Erik Segersall und des norwegischen Konigs Magnus Olafsson z B der schwedischen Warager von Haithabu Karl Ploetz Auszug aus der Geschichte Ploetz Wurzburg 1962 S 163 Danemark Geschichte In Meyers Konversations Lexikon Funfte Auflage Leipzig 1897 Vierter Band S 558 Norwegen Geschichte In 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Beck Munchen 2001 S 116 f Die Zeit 44 1996 vom 25 Oktober 1996 Am danischen Tropf Heiko F Marten Sprachenpolitik Eine Einfuhrung Seite 84 Narr Francke Attempto Verlag Tubingen 2016 cevea dk Borgerlig kulturkamp og opgor med det kulturradikale dannelsesprojekt Memento vom 2 November 2014 im Internet Archive danisch Jens Martin Eriksen Frederik Stjernfelt Kultur als politische Ideologie In perlentaucher de das Kulturmagazin vom 26 Oktober 2010 Harm G Schroter Geschichte Skandinaviens C H Beck Munchen 2007 S 118 Thorning Reform tempo maske for hojt Danmarks Radio Phillip Pulsiano Kirsten Wolf Medieval Scandinavia An Encyclopedia Taylor amp Francis 1993 S 404 Hubert Houben Die Normannen C H Beck Munchen 2012 S 16 f Rudolf Simek Die Wikinger C H Beck Munchen 1998 S 125 und 127 Robert Bohn Danische Geschichte C H Beck Munchen 2001 S 24 Harm G Schroter Geschichte Skandinaviens C H Beck Munchen 2007 S 28 Der Neue Fischer Weltalmanach 2019 Frankfurt 2018 S 103 International Religious Freedom Report fur Danemark 2012 Josef Joffe Gott ist Amerikaner In Die Zeit Nr 9 2011 Minderheitsregierung Landtag Schleswig Holstein archiviert vom Original am 7 September 2005 abgerufen am 31 Oktober 2009 Die danische Sprache Danisches Kulturinstitut Bonn abgerufen am 31 Oktober 2009 shz de vom 25 Marz 2015 100 000 Danen leben in SH und Hamburg UHH Danische Minderheit in Deutschland grosser als bisher angenommen Memento vom 17 April 2015 im Internet Archive J W Bromlej narody mira istoriko etnograficheskij spravochnik Volker der Welt historisch ethnographisches Worter Handbuch Moskau 1988 S 151 f Statistisches Zentralburo Norwegens 2009 Ploetz Grosse Illustrierte Weltgeschichte Ploetz Freiburg Wurzburg 1984 Band 6 S 239 Johannes Riedel Knaurs Welt Atlas Berlin 1936 S 126 Otto Johnson Information please Almanac Atlas and Yearbook 1995 Seite 832 Houghton Mifflin Company Boston und New York 1995 Seite des United States Census 2000 beim United States Census Bureau englisch Otto Johnson 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