Als Dezimalwährung werden Währungen bezeichnet deren Währungseinheit sich am Dezimalsystem orientiert und nach Zehnerpot
Dezimalwährung

Als Dezimalwährung werden Währungen bezeichnet, deren Währungseinheit sich am Dezimalsystem orientiert und nach Zehnerpotenzen unterteilt ist. Fast alle heutigen Währungen sind Dezimalwährungen.
Allgemeines
Währungen und Geld sind Recheneinheiten, so dass eine Orientierung der Dezimalwährungen an der Dezimalklassifikation das Rechnen und den Umgang mit Geld erleichtert. Eine klassische Nicht-Dezimalwährung war bis Februar 1971 das auf dem karolingischen Münzsystem aufbauende britische Pfund, bei dem 1 Pfund Sterling aus 20 Shilling oder 240 Pennies bestand (ein Shilling setzte sich entsprechend aus 12 Pence zusammen). Für alle mit dieser Währung nicht Vertrauten fiel es schwer, mit diesen Untereinheiten zu rechnen und zu bezahlen.
Geschichte
In der Antike gab es einzelne Ansätze zur Dezimalisierung; so war der seit um 211 vor Christus in Umlauf befindliche römische Denar (deutsch „zehn“) in zunächst 10 Asse (später 16) unterteilt. Danach und auch im Mittelalter gab es keine dezimale Unterteilung. Das wichtigste vor-dezimale System war das nach 793 eingeführte Karolingische Münzsystem.
In Russland wurde schon im 16. Jahrhundert mit einem Rubel zu 100 Kopeken gerechnet, die nach der Münzreform von 1654 geprägten Kurantmünzen wurden unterteilt in 100 „schwere Denga“. Erst 1704 wurden von Peter dem Großen tatsächlich Münzen umfassend nach diesem System geprägt (Petrinische Münzreform). Es waren zwar gleichzeitig noch nicht-dezimale Einteilungen und spezielle Namen für diese Münznominale gebräuchlich, doch wurde in fast allen offiziellen Akten, Gesetzen, Rechnungen, Verträgen usw. Geldbeträge nur noch in Rubeln zu 100 Kopeken gerechnet.
Die ersten reinen Dezimalwährungen wurden in den Vereinigten Staaten durch das Münzgesetz vom Juni 1792 und in Frankreich im August 1795 eingeführt. Die Scheidemünze wurde in den USA seit 1786 „Cent“ genannt (lateinisch centesimum ‚Hundertstel‘) und erschien erstmals 1787 auf einer Münze in Massachusetts, während in Frankreich der Franc zu 10 Décimes und 100 Centimes (aus französisch centième, deutsch „hundertstel“) eingeführt wurde.
Im September 1816 übernahmen die Niederlande das Wort „Cent“ für die Unterteilung des Gulden. Im Mai 1850 führte die Schweiz den Franken zu 100 Rappen ein. In Österreich gehörten ab 1857 100 Neu-Kreuzer zu 1 Gulden, wobei gleichzeitig auch noch Taler und Goldkronen im Umlauf waren. 1892 wurde mit der Krone zu 100 Heller eine rein dezimale Währung eingeführt. Zuvor folgte im Januar 1872 das Deutsche Reich mit der Einführung der Mark und deren Einteilung in 100 Pfennige.
Südafrika ging 1961 vom südafrikanischen Pfund zum dezimalen Rand über, Australien wechselte im Februar 1966 vom australischen Pfund zum dezimalen australischen Dollar. Als letzte europäische Länder unterteilten 1971 Großbritannien und Irland ihre Währung dezimal. Das geschah am 15. Februar 1971 (englisch Decimal Day); seitdem bestehen das britische und irische Pfund nunmehr aus 100 Pence (und nicht mehr 240).
Unterteilungen heute
Hundertstel
Die meisten Währungen weltweit sind in Hundertstel unterteilt. Hier eine Auswahl:
Staat | Währung | Währungs- kennzeichen | Unterteilung |
---|---|---|---|
Europäische Union | Euro | EUR | 100 Cent |
Schweiz | Schweizer Franken | CHF | 100 Rappen |
Vereinigte Staaten | US-Dollar | USD | 100 Cent |
Vereinigtes Königreich | Britisches Pfund | GBP | 100 Pence |
Australien | Australischer Dollar | AUD | 100 Cent |
Brasilien | Real | BRL | 100 Centavos |
Volksrepublik China | Renminbi Yuán | CNY | 100 Fen |
Norwegen | Norwegische Krone | NOK | 100 Øre |
Russland | Rubel | RUB | 100 Kopeken |
Südafrika | Rand | ZAR | 100 Cent |
Andere Unterteilungen
Nur wenige Staaten kennen eine andere Aufteilung als die nach Hundertsteln. Nicht-dezimale Systeme sind überwiegend in arabischen Staaten zu finden. In Tunesien wird der Dinar zu 1000 Millim verwendet. In Ägypten, in Libyen und im Sudan wird das Pfund sowohl in 100 Piaster als auch in 1000 Milliemes unterteilt. Bahrain, Jordanien, Irak und Kuwait rechnen mit dem Dinar zu 1000 Fils. Im Sultanat Oman wird die Landeswährung Rial in 1000 Baisa unterteilt. Nur in Mauretanien (1 Ouguiya = 5 Khoums) und Madagaskar (1 Ariary = 5 Iraimbilanja/Francs) gibt es keine Dezimalwährung, aber der Wert der Untereinheiten ist zu klein, um noch verwendet zu werden.
Staat | Währung | Währungs- kennzeichen | Anmerkung |
---|---|---|---|
Libyen | Libyscher Dinar | LYD | 1000 Dirham |
Madagaskar | Ariary | MGA | 5 Iraimbilanja/Francs |
Mauretanien | Ouguiya | MRU | 5 Khoums |
Oman | Omanischer Rial | OMR | 1000 Baiza |
Saudi-Arabien | Saudi-Riyal | SAR | 20 Qurus/100 Halala |
Keine Unterteilungen
In Ländern mit ständiger Hyperinflation wie Argentinien oder Brasilien macht eine Dezimalwährung keinen Sinn, weil die Unterteilung in 100 als Stückelung von Münznominalen nicht verwendet werden kann, da mit Münzen im Alltag nicht mehr bezahlt wird.
Auch relativ stabile Währungen kommen ohne Unterteilung aus, wenn der Wert einer Währungseinheit gering ist. Beispielsweise ist der CFP-Franc, die Währung in den französischen Überseegebieten (französisch territoires d'outre-mer) Französisch-Polynesien, Neukaledonien und Wallis und Futuna, offiziell nicht (mehr) unterteilt.
Einzelnachweise
- Johannes Hischer/Jürgen R. Tiedtke/Horst Warncke, Kaufmännisches Rechnen, 1995, S. 24
- Gustav Zeiss, Römische Altertumskunde, 1843, S. 576
- Christian Noback, Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichts-Verhältnisse, 1851, S. 924
- Friedrich Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 2011, S. 168
- Abraham Meldola, Meldola's allgemeiner Comptorist der sämtlichen Handelsplätze nach alphabetischer Ordnung, 1830, S. 39
- Leopold Carl Bleibtreu, Handbuch der Münz-, Maß- und Gewichtskunde, 1863, S. 394
- Michael North (Hrsg.), Deutsche Wirtschaftsgeschichte, 2005, S. 267
- Gerhard Müller/Josef Löffelholz, Bank-Lexikon: Handwörterbuch für das Bank- und Sparkassenwesen, 1973, Sp. 154
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer
Als Dezimalwahrung werden Wahrungen bezeichnet deren Wahrungseinheit sich am Dezimalsystem orientiert und nach Zehnerpotenzen unterteilt ist Fast alle heutigen Wahrungen sind Dezimalwahrungen AllgemeinesWahrungen und Geld sind Recheneinheiten so dass eine Orientierung der Dezimalwahrungen an der Dezimalklassifikation das Rechnen und den Umgang mit Geld erleichtert Eine klassische Nicht Dezimalwahrung war bis Februar 1971 das auf dem karolingischen Munzsystem aufbauende britische Pfund bei dem 1 Pfund Sterling aus 20 Shilling oder 240 Pennies bestand ein Shilling setzte sich entsprechend aus 12 Pence zusammen Fur alle mit dieser Wahrung nicht Vertrauten fiel es schwer mit diesen Untereinheiten zu rechnen und zu bezahlen GeschichteIn der Antike gab es einzelne Ansatze zur Dezimalisierung so war der seit um 211 vor Christus in Umlauf befindliche romische Denar deutsch zehn in zunachst 10 Asse spater 16 unterteilt Danach und auch im Mittelalter gab es keine dezimale Unterteilung Das wichtigste vor dezimale System war das nach 793 eingefuhrte Karolingische Munzsystem In Russland wurde schon im 16 Jahrhundert mit einem Rubel zu 100 Kopeken gerechnet die nach der Munzreform von 1654 gepragten Kurantmunzen wurden unterteilt in 100 schwere Denga Erst 1704 wurden von Peter dem Grossen tatsachlich Munzen umfassend nach diesem System gepragt Petrinische Munzreform Es waren zwar gleichzeitig noch nicht dezimale Einteilungen und spezielle Namen fur diese Munznominale gebrauchlich doch wurde in fast allen offiziellen Akten Gesetzen Rechnungen Vertragen usw Geldbetrage nur noch in Rubeln zu 100 Kopeken gerechnet Die ersten reinen Dezimalwahrungen wurden in den Vereinigten Staaten durch das Munzgesetz vom Juni 1792 und in Frankreich im August 1795 eingefuhrt Die Scheidemunze wurde in den USA seit 1786 Cent genannt lateinisch centesimum Hundertstel und erschien erstmals 1787 auf einer Munze in Massachusetts wahrend in Frankreich der Franc zu 10 Decimes und 100 Centimes aus franzosisch centieme deutsch hundertstel eingefuhrt wurde Im September 1816 ubernahmen die Niederlande das Wort Cent fur die Unterteilung des Gulden Im Mai 1850 fuhrte die Schweiz den Franken zu 100 Rappen ein In Osterreich gehorten ab 1857 100 Neu Kreuzer zu 1 Gulden wobei gleichzeitig auch noch Taler und Goldkronen im Umlauf waren 1892 wurde mit der Krone zu 100 Heller eine rein dezimale Wahrung eingefuhrt Zuvor folgte im Januar 1872 das Deutsche Reich mit der Einfuhrung der Mark und deren Einteilung in 100 Pfennige Sudafrika ging 1961 vom sudafrikanischen Pfund zum dezimalen Rand uber Australien wechselte im Februar 1966 vom australischen Pfund zum dezimalen australischen Dollar Als letzte europaische Lander unterteilten 1971 Grossbritannien und Irland ihre Wahrung dezimal Das geschah am 15 Februar 1971 englisch Decimal Day seitdem bestehen das britische und irische Pfund nunmehr aus 100 Pence und nicht mehr 240 Unterteilungen heuteHundertstel Die meisten Wahrungen weltweit sind in Hundertstel unterteilt Hier eine Auswahl Staat Wahrung Wahrungs kennzeichen UnterteilungEuropaische Union Europaische Union Euro EUR 100 CentSchweiz Schweiz Schweizer Franken CHF 100 RappenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten US Dollar USD 100 CentVereinigtes Konigreich Vereinigtes Konigreich Britisches Pfund GBP 100 PenceAustralien Australien Australischer Dollar AUD 100 CentBrasilien Brasilien Real BRL 100 CentavosChina Volksrepublik Volksrepublik China Renminbi Yuan CNY 100 FenNorwegen Norwegen Norwegische Krone NOK 100 OreRussland Russland Rubel RUB 100 KopekenSudafrika Sudafrika Rand ZAR 100 CentAndere Unterteilungen Nur wenige Staaten kennen eine andere Aufteilung als die nach Hundertsteln Nicht dezimale Systeme sind uberwiegend in arabischen Staaten zu finden In Tunesien wird der Dinar zu 1000 Millim verwendet In Agypten in Libyen und im Sudan wird das Pfund sowohl in 100 Piaster als auch in 1000 Milliemes unterteilt Bahrain Jordanien Irak und Kuwait rechnen mit dem Dinar zu 1000 Fils Im Sultanat Oman wird die Landeswahrung Rial in 1000 Baisa unterteilt Nur in Mauretanien 1 Ouguiya 5 Khoums und Madagaskar 1 Ariary 5 Iraimbilanja Francs gibt es keine Dezimalwahrung aber der Wert der Untereinheiten ist zu klein um noch verwendet zu werden Staat Wahrung Wahrungs kennzeichen AnmerkungLibyen Libyen Libyscher Dinar LYD 1000 DirhamMadagaskar Madagaskar Ariary MGA 5 Iraimbilanja FrancsMauretanien Mauretanien Ouguiya MRU 5 KhoumsOman Oman Omanischer Rial OMR 1000 BaizaSaudi Arabien Saudi Arabien Saudi Riyal SAR 20 Qurus 100 HalalaKeine Unterteilungen In Landern mit standiger Hyperinflation wie Argentinien oder Brasilien macht eine Dezimalwahrung keinen Sinn weil die Unterteilung in 100 als Stuckelung von Munznominalen nicht verwendet werden kann da mit Munzen im Alltag nicht mehr bezahlt wird Auch relativ stabile Wahrungen kommen ohne Unterteilung aus wenn der Wert einer Wahrungseinheit gering ist Beispielsweise ist der CFP Franc die Wahrung in den franzosischen Uberseegebieten franzosisch territoires d outre mer Franzosisch Polynesien Neukaledonien und Wallis und Futuna offiziell nicht mehr unterteilt EinzelnachweiseJohannes Hischer Jurgen R Tiedtke Horst Warncke Kaufmannisches Rechnen 1995 S 24 Gustav Zeiss Romische Altertumskunde 1843 S 576 Christian Noback Vollstandiges Taschenbuch der Munz Mass und Gewichts Verhaltnisse 1851 S 924 Friedrich Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 2011 S 168 Abraham Meldola Meldola s allgemeiner Comptorist der samtlichen Handelsplatze nach alphabetischer Ordnung 1830 S 39 Leopold Carl Bleibtreu Handbuch der Munz Mass und Gewichtskunde 1863 S 394 Michael North Hrsg Deutsche Wirtschaftsgeschichte 2005 S 267 Gerhard Muller Josef Loffelholz Bank Lexikon Handworterbuch fur das Bank und Sparkassenwesen 1973 Sp 154