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Echter Kümmel Carum carvi meist einfach Kümmel regional auch Wiesen Kümmel oder Gemeiner Kümmel genannt ist eine Pflanze

Echter Kümmel

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Echter Kümmel
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Echter Kümmel (Carum carvi), meist einfach Kümmel, regional auch Wiesen-Kümmel oder Gemeiner Kümmel genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Kümmel ist zudem eines der ältesten Gewürze.

Echter Kümmel

Echter Kümmel (Carum carvi)

Systematik
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Tribus: Careae
Gattung: Kümmel (Carum)
Art: Echter Kümmel
Wissenschaftlicher Name
Carum carvi
L.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Kümmel ist eine sommergrüne, meist zweijährige krautige Pflanze und erreicht meist Wuchshöhen von 30 bis 80 Zentimetern, unter günstigen Bedingungen auch bis zu 120 Zentimetern. Es wird eine rübenartige Wurzel (Pfahlwurzel) entwickelt. Der kahle, geriefte Stängel ist mehrfach und sparrig verzweigt.

Die kreuzgegen- oder gegenständigen Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Die Blattspreiten sind zwei- bis dreifach gefiedert und im Umriss länglich. Die Teilblätter letzter Ordnung sind fiederteilig mit fein zugespitzten Zähnen und Spitzen. Ihre Blattabschnitte sind bei einer Breite von höchstens einem Millimeter linealisch. Die untersten Fiederpaare zweiter Ordnung sind deutlich abgerückt und kreuzweise gestellt. Die meisten Stängelblätter besitzen eine Scheide mit nebenblattartigen Fiederpaaren.

Generative Merkmale

Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli. Es ist ein Blütenstandsschaft vorhanden. Die achsel- und endständigen doppeldoldigen Blütenstände besitzen sechs bis zwölf gerippte Strahlen. Unter den Dolden können einzelne, linealische Deckblätter vorhanden sein, die Hüllen fehlen aber meist. Es können bei den Döldchen auch Hüllchenblätter ausgebildet sein. Es sind Blütenstiele vorhanden.

Die meistens zwittrige und protandrische Blüte ist fünfzählig mit (einfacher) Blütenhülle. Der Kelch fehlt meistens oder ist zu minimalen Zähnchen reduziert. Die fünf weißen bis rosafarbenen oder rötlichen Kronblätter sind verkehrt-eiförmig und an der mittleren Spitze ist der Zipfel meist eingebogen. Es sind fünf freie Staubblätter vorhanden. Der zweikammerige Fruchtknoten ist unterständig. Auf einem fleischigen, kissenförmigen Stylopodium (Diskus) befinden sich zwei kurze und ausgebogene Griffel.

Die Samenreife beginnt im Juni bis August. Die kahle, rippige Spaltfrucht (eine Scheinfrucht), Doppelachäne genannt, ist bei einer Länge von 3 bis 7 Millimeter und einer Breite von 0,7 bis 1,2 Millimeter ellipsoid und zerfällt in zwei einsamige Einzelfrüchte (Merikarpien) die an einem Karpophor hängen. Die leicht sichelförmig gebogenen und an beiden Enden leicht spitzen deutlich gerippten Einzelfrüchte sind dunkel- und hell-braun, gelblich gefärbt. Den Früchten haften meist noch Griffelreste an. Die volkstümlich „Kümmelsamen“ genannten Einzelfrüchte besitzen einen charakteristischen Duft, wenn sie zerrieben werden.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20 oder 22.

Ökologie

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Der Echte Kümmel ist eine zweijährige Halbrosettenpflanze mit Wurzelrübe.

Blütenökologisch handelt es sich um intensiv duftende nektarführende Scheibenblumen. Bestäuber sind Fliegen und Käfer.

Die Früchte werden durch Huftiere ausgebreitet; daneben erfolgt eine Zufallsausbreitung durch den Menschen. Die Samen sind Lichtkeimer.

Vorkommen

Der Wiesen-Kümmel ist in Vorderasien und den Mittelmeerländern beheimatet. Die Verbreitung erstreckt sich über Europa und die gemäßigten Gebiete Asiens bis Tunesien, Indien, Bhutan, Nepal und Pakistan. In Europa hat er ursprüngliche Vorkommen in fast allen Ländern und fehlt nur in Portugal und Griechenland; in Großbritannien, Irland und Island ist er eingebürgert und auf Spitzbergen wird er kultiviert.

Wild wächst der Wiesen-Kümmel an Wegrändern und Wiesen. Er tritt in kollinen, subalpinen bis alpinen Höhenstufen auf. Er ist Kennart der pflanzensoziologischen Ordnung Arrhenatheretalia. In den Allgäuer Alpen steigt der Wiesen-Kümmel im Tiroler Teil am Luxnacher Sattel bei Häselgehr bis in eine Höhenlage von 2070 Meter auf. Am Stilfser Joch und im Tessin erreicht er eine Höhenlage von 2200 Meter und am Riffelberg bei Zermatt 2550 Meter.

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental), Salztoleranz 1 = tolerant.

Taxonomie

Die Erstveröffentlichung von Carum carvi erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, Seite 263. Ein Synonym für Carum carvi L. ist Bunium carvi (L.) M.Bieb.

Nutzung

Geschichte

Kümmelfrüchte wurden in Ausgrabungen von Pfahlbauten gefunden, die sich auf 3000 v. Chr. zurückdatieren lassen. Seine Verwendung in der Küche lässt sich bereits in dem Apicius zugeschriebenen Kochbuch De re coquinaria nachweisen, das wahrscheinlich im 3. Jahrhundert n. Chr. entstand. Von Plinius dem Älteren und Pedanios Dioscurides wird der Kümmelanbau erwähnt. Dioskurides nennt den „Samen“ einer Pflanze namens „Karos“ (griechisch káron und káreon bedeuten „Kümmel“) verdauungsfördernd (wie Anis), bei Plinius „Careum“. Gerhard Madaus hält aber erst das „careum“ im Capitulare Karls des Großen für identisch mit dem nordischen Wiesenkümmel. In der mittelalterlichen Medizin wurde Kümmel (lateinisch auch Carvum genannt,) unter anderem in der Arzneiform der Kümmellatwerge diaciminum verwendet. oft (insbesondere in Bezug auf die Kümmelfrüchte) im Genitiv Carvi. Nach von Haller hilft Kümmel der Verdauung, bei Unterleibsschmerz und Harnsteinen, Hecker verwendete ihn bei Hypochondrie, Hysterie, mangelnder Milchsekretion und Brustleiden, Leclerc bei Luftschlucken, Dinand bei Amenorrhoe. Bohn nennt ihn bei mangelnder Milchsekretion, Magen- und Uteruskrämpfen, Zörnig auch als Expektorans. Kümmel ist laut Madaus ein beliebtes Stomachikum und Karminativum bei Blähungen, Magenkrämpfen, Magenschwäche, Dyspepsie und Enteritis besonders für Kinder, seltener bei Milch- oder Wehenschwäche, Amenorrhoe und als Diuretikum. Die Volksmedizin kenne ihn als Karminativum und . Äußerlich werde Kümmel als warme Auflage bei Ohren-, Kopf- und Zahnweh benutzt, Kümmelöl bei Erkrankung der Atmungsorgane, Rachitis und Hautparasiten. Zumeist gelten nur die reifen Früchte als wirksam, Erntezeit Anfang Juli, wenn sie sich zu bräunen beginnen.

Anbau und Ernte

Der Echte Kümmel wird als Gewürzpflanze kultiviert. 2002 betrug die Anbaufläche für Kümmel in Deutschland etwa 450 Hektar, Hauptanbaugebiete sind Ägypten, die Niederlande sowie ganz Osteuropa.

Für den Anbau von Kümmel sind lehmigere den sandigen Böden vorzuziehen, weil sie ertragreichere Standorte sind. Der Anbau erfolgt mittels Direktsaat in Reinkultur oder als Untersaat in eine Deckfruchtkultur (Erbse, Grünmais, Sommergerste). Die Deckfruchtkultur ist für eine zusätzliche Ernte im ersten Jahr wichtig. Die Kultur ist zweijährig. Es sind bereits einjährige Sorten vorhanden. Die Aussaat wird im März durchgeführt. Der Reihenabstand beträgt 30 Zentimeter, wobei die Ablagetiefe auf 1 bis 1,5 Zentimeter kommt. Das Tausendkorngewicht beträgt drei bis vier Gramm. Für einen Hektar werden 5 bis 8 kg Saatgut benötigt. Zu dicht ausgesäter Kümmel schosst weniger. Die Keimung benötigt ein bis drei Wochen, wobei das Temperaturoptimum für die Keimung zwischen 5 und 20 °C liegt. Die Keimfähigkeit hält sich zwei bis drei Jahre. Für die langsame Keimung oder gar Keimhemmung ist das ätherische Öl Carvon verantwortlich. Die Wirtschaftlichkeit des Anbaus ist durch den zweijährigen Anbau und die schwankenden Preise für das erzeugte Saatgut nicht besonders hoch. Sorten mit hohem Gehalt an ätherischen Ölen bringen meist weniger Ertrag. Der Samenertrag liegt im Mittel bei 1,3 Tonnen pro Hektar und schwankt zwischen 0,8 und 1,5 Tonnen pro Hektar. Die bringt höhere Erträge als die unter Deckfrucht gesäte Untersaat.

Krankheiten und Schädlinge

Die häufigste bakterielle Krankheit an Kümmel ist der Doldenbrand. Er wird durch die Bakterien Erwinia, Pseudomonas und Xanthomonas verursacht und kann mit Blühbeginn auftreten. Bei den Pilzkrankheiten ist besonders Anthraknose (Mycocentrospora acerina) bekannt, die meist mit beginnendem Schossen erste Schäden verursacht. Seltener sind Alternaria-Brand (Alternaria ssp.), 1999 wurde erstmals Doldenbräune-Erreger (Phomopsis diachenii) in Deutschland nachgewiesen,Echter und Falscher Mehltau, Sklerotinia (Sclerotinia sclerotiorum), Septoria (Septoria carvi) und Wurzeltrockenfäule (Fusarium ssp.). An Kümmel sind drei wichtige Schädlinge bekannt. Die (Aceria carvi) bewirken eine Deformierung der Rosettenblätter zu petersilienartiger Form und können im Ansaatjahr ab Mitte September und im Erntejahr ab Vegetationsbeginn Schäden verursachen. Die Raupen der oder Kümmelschabe (Depressaria nervosa), die zu Beginn der Pflaumenblüte etwa vom 20. April bis 10. Juni auftreten, fressen an den Dolden. Sonst sind noch diverse Blindwanzen, vor allem Lygus campestris und Lygus calmi auf Kümmel zu finden.

Verwendung

Küche

Die Blätter des Kümmels haben einen milden Geschmack, der mit Petersilie und Dill verglichen wird. Sie werden gerne für Suppen und Salate verwendet. Die Wurzeln können als Gemüse gekocht werden.

Kümmelsamen (botanisch korrekt handelt es sich um ganze Kümmelfrüchte) sind ein klassisches Gewürz in schwer verdaulichen Speisen, wie z. B. Kohlgerichten. Sie sind besonders in der jüdischen, skandinavischen und osteuropäischen Küche beliebt und werden dort auch als Gewürz für Kuchen und Roggenbrot, Gulasch, Käse und geschmorte Äpfel verwendet.

Die „Kümmelsamen“ verleihen diversen Spirituosen einen charakteristischen Geschmack, beispielsweise dem skandinavischen Aquavit, dem norddeutschen Köm oder dem Kaiser-Kümmel.

Verwendung als Heilpflanze in der modernen Phytotherapie

Inhaltsstoffe (Auswahl)

(S)-(+)-Carvon

p-Cymol

Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur hat Kümmel als Arzneipflanze zugelassen. Als Droge im pharmazeutischen Sinn dienen die getrockneten, reifen Früchte kultivierter Sorten und das Kümmelöl. Hauptwirkstoffe sind ätherische Öle mit Carvon als Hauptbestandteil und Geruchsträger, das darin bisweilen zu weit über 50 % enthalten ist, daneben Limonen (über 30 %), Phellandren und andere Monoterpene; Phenolcarbonsäuren, Flavonoide und in Spuren Furocumarine.

Kümmel regt die Tätigkeit der Verdauungsdrüsen an und hat beachtlich blähungswidrige und krampflösende Eigenschaften. Man verwendet ihn bei Verdauungsstörungen mit Blähungen und Völlegefühl, bei leichten Krämpfen im Magen-, Darm- und Gallenbereich sowie bei nervösen Herz-Magen-Beschwerden.

Man nimmt die Kümmelsamen als Tee oder das ätherische Öl und seine Zubereitungen, häufig kombiniert mit Fenchel oder Anis und Koriander bzw. mit deren ätherischen Ölen.

Kümmel hat von diesen Drogen die stärkste krampflösende Wirkung. Für Kümmelöl wurden antimikrobielle Eigenschaften nachgewiesen, so dass es sinnvoll auch in Mundwässern und Zahnpasten enthalten ist. Das Kauen einiger Kümmelfrüchte soll schlechten Mundgeruch verhindern.

Der Kümmel wurde von Wissenschaftlern der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres 2016 gewählt.

Inhaltsstoffe

Die Kümmelpflanze ist reich an ätherischen Ölen, insbesondere die Samen enthalten mehr als drei Prozent ätherisches Öl, bei neueren Züchtungen kann der Anteil auf sieben Prozent steigen. Sie können durch Wasserdampfdestillation ausgetrieben und durch anschließende Extraktion isoliert werden. Im ätherischen Öl stellt D-(+)-Carvon neben D-(+)-Limonen den Hauptbestandteil dar. Außerdem sind Myrcen, α-Phellandren, p-Cymol, β-Caryophyllen, cis- und trans-, cis- und trans-, trans-Dihydrocarveol, α- und β-Pinen, Fettsäuren und Gerbstoffe enthalten. Der Vitamin-C-Gehalt der frischen Pflanze beträgt 224,6 mg pro 100 g Frischgewicht.

Kümmelsamen enthalten je 100 Gramm 49,9 g Kohlenhydrate (davon 38 g Ballaststoffe und 0,64 g Zucker), 14,6 g Fett und 19,8 Eiweiß. Der Energiegehalt liegt bei 1394 kJ (444 kcal). In Kümmel sind v. a. einige B-Vitamine, Vitamin C und Vitamin E enthalten. Zudem enthält er größere Mengen Eisen, Phosphor, Magnesium und Kupfer.

Giftigkeit

Die Pflanze gilt als wenig oder kaum giftig, aber hautreizend.

Hauptwirkstoffe sind das ätherische Öl mit Carvon als Hauptbestandteil neben Limonen.

Die Hauptwirkung des ätherischen Öls besteht in einer Reizung der Haut. In der Literatur sind mehrmals allergische Reaktionen durch Kümmelöl beschrieben worden. In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass Kümmel auch natürliche Pestizide enthält.

Vergiftungserscheinungen treten auch bei chronischem Missbrauch von kümmelhaltigen Branntweinen auf, neben dem Einfluss des Alkohols kommen dabei auch Schädigungen insbesondere der Leber durch Kümmelöl als Giftstoff in Betracht.

Unterscheidung von anderen Doldenblütlern

Es besteht Verwechslungsgefahr mit den sehr giftigen Doldenblütlern Gefleckter Schierling (Conium maculatum), Hundspetersilie (Aethusa cynapium) sowie eventuell dem Wasserschierling (Cicuta virosa). Der Gefleckte Schierling riecht allerdings nach Mäuse-Urin, der Wasserschierling nach Sellerie und die Hundspetersilie unangenehm und entfernt nach Knoblauch. Die Stengel von Geflecktem Schierling und Hundspetersilie sind stellenweise (beim Schierling fleckig) rötlich gefärbt. (Die Kerbelrübe (Chaerophyllum bulbosum) trägt ebenfalls rote Flecken am Stängel, hat aber im Gegensatz zu den giftigen Arten eine unterirdisch verdickte Knolle.)

Zu verwechseln ist der Echte Kümmel außerdem mit Wilder Möhre (Daucus carota), Echtem Koriander (Coriandrum sativum) und Echtem Kerbel (Anthriscus cerefolium).

Andere als „Kümmel“ (oder lateinisch carvi) bezeichnete Gewürze

Geschmacklich nicht vergleichbar mit dem echten Kümmel sind:

  • Kreuzkümmel – ebenfalls ein Doldenblütler (Cuminum cyminum)
  • Echter Schwarzkümmel – ein Hahnenfußgewächs (Nigella sativa)
  • Königskümmel – ein Doldenblütler, Ajowan (Trachyspermum ammi)

Siehe auch

  • Liste der Küchenkräuter und Gewürzpflanzen

Quellen

Literatur

  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1. 
  • Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder: Das neue Handbuch der Heilpflanzen. Sonderausgabe. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-440-12932-6.
  • Lutz Roth, Max Daunderer, Karl Kormann: Giftpflanzen Pflanzengifte. 6. überarbeitete Auflage. Nikol, Hamburg 2012, ISBN 978-3-86820-009-6.
  • Gerhard Madaus: Lehrbuch der biologischen Heilmittel. Band I. Olms, Hildesheim / New York 1979, ISBN 3-487-05891-X, S. 848–852 (Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1938).

Einzelnachweise

  1. Carum carvi L., Wiesen-Kümmel. auf FloraWeb.de
  2. Konrad Lauber, Gerhart Wagner: Flora Helvetica. 4. vollständig überarbeitete Auflage. Paul Haupt, Bern/Stuttgart/Wien 2007, ISBN 978-3-258-07205-0, S. 762–763.
  3. Werner Rauh, Karlheinz Senghas: Flora von Deutschland und seinen angrenzenden Gebieten. Begründet von Otto Schmeil, Jost Fitschen. 88. Auflage. Quelle & Meyer, Heidelberg/Wiesbaden 1988, ISBN 3-494-01166-4, S. 248.
  4. C. Röhricht, S. Mänicke: Anbautechnik, Ertrag und Qualität bei Kümmel (Carum carvi L.). In: Gemüse. Band 38, Nr. 7, 2002, ISSN 0016-6286, S. 23–24.
  5. M. Kretschmer: Das Saatgutportrait: Kümmel (Carum carvi). In: Gemüse. Band 35, Nr. 3, 1999, ISSN 0016-6286, S. 209.
  6. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001, ISBN 3-8001-3131-5.
  7. Carum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 8. Mai 2018.
  8. Ralf Hand (2011+): Apiaceae. Datenblatt Carum carvi In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  9. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 272.
  10. Albert Thellung: Umbelliferae. S. 1182–1187. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 2. Verlag Carl Hanser, München 1965.
  11. Carum carvi L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 8. Mai 2022.
  12. H. Küster: Kleine Kulturgeschichte der Gewürze. C.H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1997, ISBN 3-406-42025-7.
  13. E. Reich: Die Nahrungs- und Genussmittelkunde, historisch, naturwissenschaftlich und hygienisch begründet. Band 1, Vandenhoeck & Ruprecht's Verlag, 1860, S. 203.
  14. Wouter S. van den Berg (Hrsg.): Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolaï (Ms. 15624–15641, Kon. Bibl. te Brussel) met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolaï. Hrsg. von Sophie J. van den Berg, N. V. Boekhandel en Drukkerij E. J. Brill, Leiden 1917, S. 223.
  15. Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 138.
  16. Konrad Goehl: Beobachtungen und Ergänzungen zum ‘Circa instans’. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 34, 2015 (2016), S. 69–77, hier: S. 71.
  17. Vgl. etwa Otto Beßler: Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart. Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 169 (Carui und Carvi: „wiesenkümmel […] carwe“ – carvi agreste hingegen war „Kardamom“; vgl. auch Arabic and Latin Glossary).
  18. Gerhard Madaus: Lehrbuch der biologischen Heilmittel. Band I. Olms, Hildesheim/New York 1979, ISBN 3-487-05891-X, S. 848–852 (Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1938).
  19. B. G.: Anbau von ein- und zweijährigem Kümmel – Bernburger Seminar. In: Gemüse. Band 44, Nr. 10, 2008, ISSN 0016-6286, S. 38.
  20. J. Gabler: Phomopsis diachenii Sacc. in Kümmel – serologischer Nachweis entwickelt. In: Gemüse. Band 36, Nr. 8, 2000, ISSN 0016-6286, S. 19–20.
  21. G. Bedlan: Septoria carvi an Kümmel. In: Gemüse. Band 41, Nr. 11, 2005, ISSN 0016-6286, S. 25.
  22. A. Plescher, W. Czabajska, M. Herold, A. Studzinski: Kümmel und Fusarium-Arten. In: Gemüse. Band 30, Nr. 5, 1994, ISSN 0016-6286, S. 324.
  23. N.N.: Integrierter Anbau von Heil- und Gewürzpflanzen 2008. In: Hinweise zur Einhaltung des Förderprogramms UL Teilprogramm Umweltgerechter Gartenbau. Anhang 26, Register 11, 2008, S. 1–13.
  24. Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel: European Union herbal monograph on Carum carvi L., fructus.
  25. Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel: European Union herbal monograph on Carum carvi L., aetheroleum.
  26. Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel: Assessment report on Carum carvi L., fructus and Carum carvi L., aetheroleum.
  27. Heinz Schilcher: Leitfaden Phytotherapie. Elsevier, München 2003. ISBN 978-3-437-55348-6. S. 157ff.
  28. Kümmel ist Arzneipflanze 2016. Deutsche Apotheker Zeitung, 9. Oktober 2015.
  29. Wasserdampfdestillation von Kümmelöl (PDF-Datei; 261 kB)
  30. Inhaltsstoffe und Nährstoffgehalt Kümmel. Abgerufen am 22. April 2023. 
  31. Liesa Rechenburg: Buch Dort oben sehe ich euch wachsen: Heilkräuter aus den Bergen - finden und anwenden, Kapitel Kümmel, Abschnitt Erkennen mit allen Sinnen, Juni 2019, Löwenzahn Verlag.

Weblinks

Commons: Echter Kümmel (Carum carvi) – Sammlung von Bildern und Audiodateien
Wiktionary: Kümmel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Carum carvi L., Wiesen-Kümmel. auf FloraWeb.de
  • Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
  • Echter Kümmel. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
  • Werner Arnold: Echter Kümmel – Carum carvi bei awl.ch – Heilpflanzen/Arzneipflanzen
Arzneipflanze des Jahres in Deutschland

Echte Kamille (1987) | Zitronenmelisse (1988) | Knoblauch (1989) | Echter Buchweizen (1999) | Echte Arnika (2001) | Stechender Mäusedorn (2002) | Artischocke (2003) | Pfefferminze (2004) | Gartenkürbis (2005) | Echter Thymian (2006) | Echter Hopfen (2007) | Gewöhnliche Rosskastanie (2008) | Fenchel (2009) | Gemeiner Efeu (2010) | Passionsblume (2011) | Süßhölzer (2012) | Große Kapuzinerkresse (2013) | Spitzwegerich (2014) | Echtes Johanniskraut (2015) | Echter Kümmel (2016) | Saat-Hafer (2017) | Gewöhnlicher Andorn (2018) | Weißdorn (2019) | Echter Lavendel (2020) | Myrrhenbaum (2021) | Mönchspfeffer (2022) | Echter Salbei (2023) | Blutwurz (2024); Gemeine Schafgarbe (2025)

Normdaten (Sachbegriff): GND: 4165876-0 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 19:01

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Echter Kummel Carum carvi meist einfach Kummel regional auch Wiesen Kummel oder Gemeiner Kummel genannt ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Doldenblutler Apiaceae Kummel ist zudem eines der altesten Gewurze Echter KummelEchter Kummel Carum carvi SystematikOrdnung Doldenblutlerartige Apiales Familie Doldenblutler Apiaceae Unterfamilie ApioideaeTribus CareaeGattung Kummel Carum Art Echter KummelWissenschaftlicher NameCarum carviL BeschreibungIllustration aus Otto Wilhelm Thome Flora von Deutschland Osterreich und der Schweiz Gera 1885Stangel und Blattansatz mit ScheideVegetative Merkmale Kummel ist eine sommergrune meist zweijahrige krautige Pflanze und erreicht meist Wuchshohen von 30 bis 80 Zentimetern unter gunstigen Bedingungen auch bis zu 120 Zentimetern Es wird eine rubenartige Wurzel Pfahlwurzel entwickelt Der kahle geriefte Stangel ist mehrfach und sparrig verzweigt Die kreuzgegen oder gegenstandigen Laubblatter sind in Blattstiel und spreite gegliedert Die Blattspreiten sind zwei bis dreifach gefiedert und im Umriss langlich Die Teilblatter letzter Ordnung sind fiederteilig mit fein zugespitzten Zahnen und Spitzen Ihre Blattabschnitte sind bei einer Breite von hochstens einem Millimeter linealisch Die untersten Fiederpaare zweiter Ordnung sind deutlich abgeruckt und kreuzweise gestellt Die meisten Stangelblatter besitzen eine Scheide mit nebenblattartigen Fiederpaaren Blutenstand und BlattDoppeldoldiger Blutenstand Aufsicht Generative Merkmale Die Blutezeit erstreckt sich von Mai bis Juli Es ist ein Blutenstandsschaft vorhanden Die achsel und endstandigen doppeldoldigen Blutenstande besitzen sechs bis zwolf gerippte Strahlen Unter den Dolden konnen einzelne linealische Deckblatter vorhanden sein die Hullen fehlen aber meist Es konnen bei den Doldchen auch Hullchenblatter ausgebildet sein Es sind Blutenstiele vorhanden Die meistens zwittrige und protandrische Blute ist funfzahlig mit einfacher Blutenhulle Der Kelch fehlt meistens oder ist zu minimalen Zahnchen reduziert Die funf weissen bis rosafarbenen oder rotlichen Kronblatter sind verkehrt eiformig und an der mittleren Spitze ist der Zipfel meist eingebogen Es sind funf freie Staubblatter vorhanden Der zweikammerige Fruchtknoten ist unterstandig Auf einem fleischigen kissenformigen Stylopodium Diskus befinden sich zwei kurze und ausgebogene Griffel Die Samenreife beginnt im Juni bis August Die kahle rippige Spaltfrucht eine Scheinfrucht Doppelachane genannt ist bei einer Lange von 3 bis 7 Millimeter und einer Breite von 0 7 bis 1 2 Millimeter ellipsoid und zerfallt in zwei einsamige Einzelfruchte Merikarpien die an einem Karpophor hangen Die leicht sichelformig gebogenen und an beiden Enden leicht spitzen deutlich gerippten Einzelfruchte sind dunkel und hell braun gelblich gefarbt Den Fruchten haften meist noch Griffelreste an Die volkstumlich Kummelsamen genannten Einzelfruchte besitzen einen charakteristischen Duft wenn sie zerrieben werden Die Chromosomenzahl betragt 2n 20 oder 22 OkologieDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der Echte Kummel ist eine zweijahrige Halbrosettenpflanze mit Wurzelrube Blutenokologisch handelt es sich um intensiv duftende nektarfuhrende Scheibenblumen Bestauber sind Fliegen und Kafer Die Fruchte werden durch Huftiere ausgebreitet daneben erfolgt eine Zufallsausbreitung durch den Menschen Die Samen sind Lichtkeimer VorkommenDer Wiesen Kummel ist in Vorderasien und den Mittelmeerlandern beheimatet Die Verbreitung erstreckt sich uber Europa und die gemassigten Gebiete Asiens bis Tunesien Indien Bhutan Nepal und Pakistan In Europa hat er ursprungliche Vorkommen in fast allen Landern und fehlt nur in Portugal und Griechenland in Grossbritannien Irland und Island ist er eingeburgert und auf Spitzbergen wird er kultiviert Wild wachst der Wiesen Kummel an Wegrandern und Wiesen Er tritt in kollinen subalpinen bis alpinen Hohenstufen auf Er ist Kennart der pflanzensoziologischen Ordnung Arrhenatheretalia In den Allgauer Alpen steigt der Wiesen Kummel im Tiroler Teil am Luxnacher Sattel bei Haselgehr bis in eine Hohenlage von 2070 Meter auf Am Stilfser Joch und im Tessin erreicht er eine Hohenlage von 2200 Meter und am Riffelberg bei Zermatt 2550 Meter Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 massig feucht Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 2 unter subalpin und ober montan Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental Salztoleranz 1 tolerant TaxonomieDie Erstveroffentlichung von Carum carvi erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus I Seite 263 Ein Synonym fur Carum carvi L ist Bunium carvi L M Bieb NutzungGeschichte Kummelfruchte wurden in Ausgrabungen von Pfahlbauten gefunden die sich auf 3000 v Chr zuruckdatieren lassen Seine Verwendung in der Kuche lasst sich bereits in dem Apicius zugeschriebenen Kochbuch De re coquinaria nachweisen das wahrscheinlich im 3 Jahrhundert n Chr entstand Von Plinius dem Alteren und Pedanios Dioscurides wird der Kummelanbau erwahnt Dioskurides nennt den Samen einer Pflanze namens Karos griechisch karon und kareon bedeuten Kummel verdauungsfordernd wie Anis bei Plinius Careum Gerhard Madaus halt aber erst das careum im Capitulare Karls des Grossen fur identisch mit dem nordischen Wiesenkummel In der mittelalterlichen Medizin wurde Kummel lateinisch auch Carvum genannt unter anderem in der Arzneiform der Kummellatwerge diaciminum verwendet oft insbesondere in Bezug auf die Kummelfruchte im Genitiv Carvi Nach von Haller hilft Kummel der Verdauung bei Unterleibsschmerz und Harnsteinen Hecker verwendete ihn bei Hypochondrie Hysterie mangelnder Milchsekretion und Brustleiden Leclerc bei Luftschlucken Dinand bei Amenorrhoe Bohn nennt ihn bei mangelnder Milchsekretion Magen und Uteruskrampfen Zornig auch als Expektorans Kummel ist laut Madaus ein beliebtes Stomachikum und Karminativum bei Blahungen Magenkrampfen Magenschwache Dyspepsie und Enteritis besonders fur Kinder seltener bei Milch oder Wehenschwache Amenorrhoe und als Diuretikum Die Volksmedizin kenne ihn als Karminativum und Ausserlich werde Kummel als warme Auflage bei Ohren Kopf und Zahnweh benutzt Kummelol bei Erkrankung der Atmungsorgane Rachitis und Hautparasiten Zumeist gelten nur die reifen Fruchte als wirksam Erntezeit Anfang Juli wenn sie sich zu braunen beginnen Anbau und Ernte Der Echte Kummel wird als Gewurzpflanze kultiviert 2002 betrug die Anbauflache fur Kummel in Deutschland etwa 450 Hektar Hauptanbaugebiete sind Agypten die Niederlande sowie ganz Osteuropa Fur den Anbau von Kummel sind lehmigere den sandigen Boden vorzuziehen weil sie ertragreichere Standorte sind Der Anbau erfolgt mittels Direktsaat in Reinkultur oder als Untersaat in eine Deckfruchtkultur Erbse Grunmais Sommergerste Die Deckfruchtkultur ist fur eine zusatzliche Ernte im ersten Jahr wichtig Die Kultur ist zweijahrig Es sind bereits einjahrige Sorten vorhanden Die Aussaat wird im Marz durchgefuhrt Der Reihenabstand betragt 30 Zentimeter wobei die Ablagetiefe auf 1 bis 1 5 Zentimeter kommt Das Tausendkorngewicht betragt drei bis vier Gramm Fur einen Hektar werden 5 bis 8 kg Saatgut benotigt Zu dicht ausgesater Kummel schosst weniger Die Keimung benotigt ein bis drei Wochen wobei das Temperaturoptimum fur die Keimung zwischen 5 und 20 C liegt Die Keimfahigkeit halt sich zwei bis drei Jahre Fur die langsame Keimung oder gar Keimhemmung ist das atherische Ol Carvon verantwortlich Die Wirtschaftlichkeit des Anbaus ist durch den zweijahrigen Anbau und die schwankenden Preise fur das erzeugte Saatgut nicht besonders hoch Sorten mit hohem Gehalt an atherischen Olen bringen meist weniger Ertrag Der Samenertrag liegt im Mittel bei 1 3 Tonnen pro Hektar und schwankt zwischen 0 8 und 1 5 Tonnen pro Hektar Die bringt hohere Ertrage als die unter Deckfrucht gesate Untersaat Krankheiten und Schadlinge Die haufigste bakterielle Krankheit an Kummel ist der Doldenbrand Er wird durch die Bakterien Erwinia Pseudomonas und Xanthomonas verursacht und kann mit Bluhbeginn auftreten Bei den Pilzkrankheiten ist besonders Anthraknose Mycocentrospora acerina bekannt die meist mit beginnendem Schossen erste Schaden verursacht Seltener sind Alternaria Brand Alternaria ssp 1999 wurde erstmals Doldenbraune Erreger Phomopsis diachenii in Deutschland nachgewiesen Echter und Falscher Mehltau Sklerotinia Sclerotinia sclerotiorum Septoria Septoria carvi und Wurzeltrockenfaule Fusarium ssp An Kummel sind drei wichtige Schadlinge bekannt Die Aceria carvi bewirken eine Deformierung der Rosettenblatter zu petersilienartiger Form und konnen im Ansaatjahr ab Mitte September und im Erntejahr ab Vegetationsbeginn Schaden verursachen Die Raupen der oder Kummelschabe Depressaria nervosa die zu Beginn der Pflaumenblute etwa vom 20 April bis 10 Juni auftreten fressen an den Dolden Sonst sind noch diverse Blindwanzen vor allem Lygus campestris und Lygus calmi auf Kummel zu finden VerwendungKuche Die Blatter des Kummels haben einen milden Geschmack der mit Petersilie und Dill verglichen wird Sie werden gerne fur Suppen und Salate verwendet Die Wurzeln konnen als Gemuse gekocht werden Kummelsamen botanisch korrekt handelt es sich um ganze Kummelfruchte sind ein klassisches Gewurz in schwer verdaulichen Speisen wie z B Kohlgerichten Sie sind besonders in der judischen skandinavischen und osteuropaischen Kuche beliebt und werden dort auch als Gewurz fur Kuchen und Roggenbrot Gulasch Kase und geschmorte Apfel verwendet Die Kummelsamen verleihen diversen Spirituosen einen charakteristischen Geschmack beispielsweise dem skandinavischen Aquavit dem norddeutschen Kom oder dem Kaiser Kummel Verwendung als Heilpflanze in der modernen Phytotherapie Inhaltsstoffe Auswahl S Carvonp Cymol Der Ausschuss fur pflanzliche Arzneimittel der Europaischen Arzneimittel Agentur hat Kummel als Arzneipflanze zugelassen Als Droge im pharmazeutischen Sinn dienen die getrockneten reifen Fruchte kultivierter Sorten und das Kummelol Hauptwirkstoffe sind atherische Ole mit Carvon als Hauptbestandteil und Geruchstrager das darin bisweilen zu weit uber 50 enthalten ist daneben Limonen uber 30 Phellandren und andere Monoterpene Phenolcarbonsauren Flavonoide und in Spuren Furocumarine Kummel regt die Tatigkeit der Verdauungsdrusen an und hat beachtlich blahungswidrige und krampflosende Eigenschaften Man verwendet ihn bei Verdauungsstorungen mit Blahungen und Vollegefuhl bei leichten Krampfen im Magen Darm und Gallenbereich sowie bei nervosen Herz Magen Beschwerden Man nimmt die Kummelsamen als Tee oder das atherische Ol und seine Zubereitungen haufig kombiniert mit Fenchel oder Anis und Koriander bzw mit deren atherischen Olen Kummel hat von diesen Drogen die starkste krampflosende Wirkung Fur Kummelol wurden antimikrobielle Eigenschaften nachgewiesen so dass es sinnvoll auch in Mundwassern und Zahnpasten enthalten ist Das Kauen einiger Kummelfruchte soll schlechten Mundgeruch verhindern Der Kummel wurde von Wissenschaftlern der Universitat Wurzburg zur Arzneipflanze des Jahres 2016 gewahlt Inhaltsstoffe Die Kummelsamen sind reich an atherischen Olen Die Kummelpflanze ist reich an atherischen Olen insbesondere die Samen enthalten mehr als drei Prozent atherisches Ol bei neueren Zuchtungen kann der Anteil auf sieben Prozent steigen Sie konnen durch Wasserdampfdestillation ausgetrieben und durch anschliessende Extraktion isoliert werden Im atherischen Ol stellt D Carvon neben D Limonen den Hauptbestandteil dar Ausserdem sind Myrcen a Phellandren p Cymol b Caryophyllen cis und trans cis und trans trans Dihydrocarveol a und b Pinen Fettsauren und Gerbstoffe enthalten Der Vitamin C Gehalt der frischen Pflanze betragt 224 6 mg pro 100 g Frischgewicht Kummelsamen enthalten je 100 Gramm 49 9 g Kohlenhydrate davon 38 g Ballaststoffe und 0 64 g Zucker 14 6 g Fett und 19 8 Eiweiss Der Energiegehalt liegt bei 1394 kJ 444 kcal In Kummel sind v a einige B Vitamine Vitamin C und Vitamin E enthalten Zudem enthalt er grossere Mengen Eisen Phosphor Magnesium und Kupfer GiftigkeitDie Pflanze gilt als wenig oder kaum giftig aber hautreizend Hauptwirkstoffe sind das atherische Ol mit Carvon als Hauptbestandteil neben Limonen Die Hauptwirkung des atherischen Ols besteht in einer Reizung der Haut In der Literatur sind mehrmals allergische Reaktionen durch Kummelol beschrieben worden In diesem Zusammenhang ist erwahnenswert dass Kummel auch naturliche Pestizide enthalt Vergiftungserscheinungen treten auch bei chronischem Missbrauch von kummelhaltigen Branntweinen auf neben dem Einfluss des Alkohols kommen dabei auch Schadigungen insbesondere der Leber durch Kummelol als Giftstoff in Betracht Unterscheidung von anderen DoldenblutlernEs besteht Verwechslungsgefahr mit den sehr giftigen Doldenblutlern Gefleckter Schierling Conium maculatum Hundspetersilie Aethusa cynapium sowie eventuell dem Wasserschierling Cicuta virosa Der Gefleckte Schierling riecht allerdings nach Mause Urin der Wasserschierling nach Sellerie und die Hundspetersilie unangenehm und entfernt nach Knoblauch Die Stengel von Geflecktem Schierling und Hundspetersilie sind stellenweise beim Schierling fleckig rotlich gefarbt Die Kerbelrube Chaerophyllum bulbosum tragt ebenfalls rote Flecken am Stangel hat aber im Gegensatz zu den giftigen Arten eine unterirdisch verdickte Knolle Zu verwechseln ist der Echte Kummel ausserdem mit Wilder Mohre Daucus carota Echtem Koriander Coriandrum sativum und Echtem Kerbel Anthriscus cerefolium Andere als Kummel oder lateinisch carvi bezeichnete GewurzeGeschmacklich nicht vergleichbar mit dem echten Kummel sind Kreuzkummel ebenfalls ein Doldenblutler Cuminum cyminum Echter Schwarzkummel ein Hahnenfussgewachs Nigella sativa Konigskummel ein Doldenblutler Ajowan Trachyspermum ammi Siehe auchListe der Kuchenkrauter und GewurzpflanzenQuellenLiteratur Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Ingrid Schonfelder Peter Schonfelder Das neue Handbuch der Heilpflanzen Sonderausgabe Franckh Kosmos Stuttgart 2011 ISBN 978 3 440 12932 6 Lutz Roth Max Daunderer Karl Kormann Giftpflanzen Pflanzengifte 6 uberarbeitete Auflage Nikol Hamburg 2012 ISBN 978 3 86820 009 6 Gerhard Madaus Lehrbuch der biologischen Heilmittel Band I Olms Hildesheim New York 1979 ISBN 3 487 05891 X S 848 852 Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1938 Einzelnachweise Carum carvi L Wiesen Kummel auf FloraWeb de Konrad Lauber Gerhart Wagner Flora Helvetica 4 vollstandig uberarbeitete Auflage Paul Haupt Bern Stuttgart Wien 2007 ISBN 978 3 258 07205 0 S 762 763 Werner Rauh Karlheinz Senghas Flora von Deutschland und seinen angrenzenden Gebieten Begrundet von Otto Schmeil Jost Fitschen 88 Auflage Quelle amp Meyer Heidelberg Wiesbaden 1988 ISBN 3 494 01166 4 S 248 C Rohricht S Manicke Anbautechnik Ertrag und Qualitat bei Kummel Carum carvi L In Gemuse Band 38 Nr 7 2002 ISSN 0016 6286 S 23 24 M Kretschmer Das Saatgutportrait Kummel Carum carvi In Gemuse Band 35 Nr 3 1999 ISSN 0016 6286 S 209 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Carum im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 8 Mai 2018 Ralf Hand 2011 Apiaceae Datenblatt Carum carvi In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 272 Albert Thellung Umbelliferae S 1182 1187 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 2 Verlag Carl Hanser Munchen 1965 Carum carviL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 8 Mai 2022 H Kuster Kleine Kulturgeschichte der Gewurze C H Beck sche Verlagsbuchhandlung Munchen 1997 ISBN 3 406 42025 7 E Reich Die Nahrungs und Genussmittelkunde historisch naturwissenschaftlich und hygienisch begrundet Band 1 Vandenhoeck amp Ruprecht s Verlag 1860 S 203 Wouter S van den Berg Hrsg Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolai Ms 15624 15641 Kon Bibl te Brussel met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolai Hrsg von Sophie J van den Berg N V Boekhandel en Drukkerij E J Brill Leiden 1917 S 223 Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 138 Konrad Goehl Beobachtungen und Erganzungen zum Circa instans In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 34 2015 2016 S 69 77 hier S 71 Vgl etwa Otto Bessler Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart Mathematisch naturwissenschaftliche Habilitationsschrift Halle an der Saale 1959 S 169 Carui und Carvi wiesenkummel carwe carvi agreste hingegen war Kardamom vgl auch Arabic and Latin Glossary Gerhard Madaus Lehrbuch der biologischen Heilmittel Band I Olms Hildesheim New York 1979 ISBN 3 487 05891 X S 848 852 Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1938 B G Anbau von ein und zweijahrigem Kummel Bernburger Seminar In Gemuse Band 44 Nr 10 2008 ISSN 0016 6286 S 38 J Gabler Phomopsis diachenii Sacc in Kummel serologischer Nachweis entwickelt In Gemuse Band 36 Nr 8 2000 ISSN 0016 6286 S 19 20 G Bedlan Septoria carvi an Kummel In Gemuse Band 41 Nr 11 2005 ISSN 0016 6286 S 25 A Plescher W Czabajska M Herold A Studzinski Kummel und Fusarium Arten In Gemuse Band 30 Nr 5 1994 ISSN 0016 6286 S 324 N N Integrierter Anbau von Heil und Gewurzpflanzen 2008 In Hinweise zur Einhaltung des Forderprogramms UL Teilprogramm Umweltgerechter Gartenbau Anhang 26 Register 11 2008 S 1 13 Ausschuss fur pflanzliche Arzneimittel European Union herbal monograph on Carum carvi L fructus Ausschuss fur pflanzliche Arzneimittel European Union herbal monograph on Carum carvi L aetheroleum Ausschuss fur pflanzliche Arzneimittel Assessment report on Carum carvi L fructus and Carum carvi L aetheroleum Heinz Schilcher Leitfaden Phytotherapie Elsevier Munchen 2003 ISBN 978 3 437 55348 6 S 157ff Kummel ist Arzneipflanze 2016 Deutsche Apotheker Zeitung 9 Oktober 2015 Wasserdampfdestillation von Kummelol PDF Datei 261 kB Inhaltsstoffe und Nahrstoffgehalt Kummel Abgerufen am 22 April 2023 Liesa Rechenburg Buch Dort oben sehe ich euch wachsen Heilkrauter aus den Bergen finden und anwenden Kapitel Kummel Abschnitt Erkennen mit allen Sinnen Juni 2019 Lowenzahn Verlag WeblinksCommons Echter Kummel Carum carvi Sammlung von Bildern und Audiodateien Wiktionary Kummel Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Carum carvi L Wiesen Kummel auf FloraWeb de Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Echter Kummel In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Werner Arnold Echter Kummel Carum carvi bei awl ch Heilpflanzen ArzneipflanzenArzneipflanze des Jahres in Deutschland Echte Kamille 1987 Zitronenmelisse 1988 Knoblauch 1989 Echter Buchweizen 1999 Echte Arnika 2001 Stechender Mausedorn 2002 Artischocke 2003 Pfefferminze 2004 Gartenkurbis 2005 Echter Thymian 2006 Echter Hopfen 2007 Gewohnliche Rosskastanie 2008 Fenchel 2009 Gemeiner Efeu 2010 Passionsblume 2011 Sussholzer 2012 Grosse Kapuzinerkresse 2013 Spitzwegerich 2014 Echtes Johanniskraut 2015 Echter Kummel 2016 Saat Hafer 2017 Gewohnlicher Andorn 2018 Weissdorn 2019 Echter Lavendel 2020 Myrrhenbaum 2021 Monchspfeffer 2022 Echter Salbei 2023 Blutwurz 2024 Gemeine Schafgarbe 2025 Normdaten Sachbegriff GND 4165876 0 GND Explorer lobid OGND AKS

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