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In der abstrakten Algebra bezeichnet man als Körpererweiterung ein Paar L displaystyle L und K displaystyle K geschriebe

Einfache Körpererweiterung

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Einfache Körpererweiterung
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In der abstrakten Algebra bezeichnet man als Körpererweiterung ein Paar L{\displaystyle L} und K{\displaystyle K}, geschrieben als L/K{\displaystyle L/K} oder L∣K{\displaystyle L\mid K}, seltener als L:K{\displaystyle L\colon K} oder (L,K){\displaystyle (L,K)}, wobei K{\displaystyle K} ein Unterkörper eines Oberkörpers L{\displaystyle L} ist, also eine Teilmenge K⊆L{\displaystyle K\subseteq L}, die 0 und 1 enthält und mit den auf K{\displaystyle K} eingeschränkten Verknüpfungen selbst ein Körper ist. Zum Beispiel ist der Körper C{\displaystyle \mathbb {C} } der komplexen Zahlen ein Oberkörper des Körpers R{\displaystyle \mathbb {R} } der reellen Zahlen und daher C/R{\displaystyle \mathbb {C} /\mathbb {R} } eine Körpererweiterung.

Definition und Schreibweisen

Sei L{\displaystyle L} ein Körper, und sei K{\displaystyle K} eine Teilmenge von L{\displaystyle L}, die 0 und 1 enthält (die jeweiligen neutralen Elemente der Verknüpfungen) und mit den auf K{\displaystyle K} eingeschränkten Verknüpfungen Addition und Multiplikation selbst ein Körper ist. In diesem Fall heißt K{\displaystyle K} Unterkörper (oder Teilkörper) von L{\displaystyle L} und L{\displaystyle L} heißt Oberkörper (oder Erweiterungskörper) von K{\displaystyle K}.

Eine Teilmenge K⊆L{\displaystyle K\subseteq L} ist genau dann ein Teilkörper von L{\displaystyle L}, wenn sie 0 und 1 enthält und bezüglich der vier Verknüpfungen Addition, Multiplikation, Negation (also Übergang von x{\displaystyle x} zu −x{\displaystyle -x}) und Kehrwertbildung (also Übergang von x{\displaystyle x} zu x−1{\displaystyle x^{-1}}) abgeschlossen ist, d. h. die Verknüpfung von Elementen von K{\displaystyle K} liefert wieder ein Element von K{\displaystyle K}.

Die verbreitetste Schreibweise für Körpererweiterungen ist L/K{\displaystyle L/K} (nicht als Bruch, sondern nebeneinander mit Schrägstrich), manchmal findet man auch L∣K{\displaystyle L\mid K}, seltener die Schreibweise L:K{\displaystyle L\colon K}. Einige Autoren schreiben auch lediglich L⊃K{\displaystyle L\supset K} und fügen in Worten an, dass es sich um eine Körpererweiterung handelt.

Die Schreibweise L/K{\displaystyle L/K} entspricht am ehesten der Sprechweise „L über K“, es besteht aber eine geringe Verwechslungsgefahr mit Faktorstrukturen wie Faktorgruppen oder Faktorräumen, die ebenfalls mit einem Schrägstrich geschrieben werden.

Etwas allgemeiner betrachtet man auch den folgenden Fall als Körpererweiterung: Es seien K1{\displaystyle K_{1}}, K2{\displaystyle K_{2}} und L{\displaystyle L} Körper, K2{\displaystyle K_{2}} Teilkörper von L{\displaystyle L} und K1{\displaystyle K_{1}} isomorph zu K2{\displaystyle K_{2}}. Wenn es nicht zu Missverständnissen führt und der Isomorphismus aus dem Zusammenhang klar ist, kann man K1{\displaystyle K_{1}} und K2{\displaystyle K_{2}} identifizieren und so K1{\displaystyle K_{1}} selbst als Teilkörper von L{\displaystyle L} auffassen.

Ein Körper M{\displaystyle M} heißt Zwischenkörper der Körpererweiterung L/K{\displaystyle L/K}, wenn M{\displaystyle M} ein Unterkörper von L{\displaystyle L} und ein Oberkörper von K{\displaystyle K} ist, also K⊆M⊆L{\displaystyle K\subseteq M\subseteq L} gilt.


Es sei im Folgenden stets L/K{\displaystyle L/K} eine Körpererweiterung.

Erweiterungsgrad

Der Oberkörper L{\displaystyle L} ist ein Vektorraum über K{\displaystyle K}, wobei die Vektoraddition die Körper-Addition in L{\displaystyle L} ist und die Skalarmultiplikation die Körper-Multiplikation von Elementen aus L{\displaystyle L} mit Elementen aus K{\displaystyle K}. Die Dimension dieses Vektorraums wird Grad der Erweiterung genannt und [L:K]{\displaystyle [L\colon K]} geschrieben. Die Erweiterung heißt endlich oder unendlich, je nachdem ob der Grad endlich oder unendlich ist.

Ein Beispiel für eine endliche Körpererweiterung ist die Erweiterung C/R{\displaystyle \mathbb {C} /\mathbb {R} } der reellen Zahlen zu den komplexen Zahlen. Der Grad [C:R]{\displaystyle [\mathbb {C} \colon \mathbb {R} ]} dieser Erweiterung ist 2, da {1,i}{\displaystyle \{1,i\}} eine R{\displaystyle \mathbb {R} }-Basis von C{\displaystyle \mathbb {C} } ist. Im Gegensatz dazu ist [R:Q]=∞{\displaystyle [\mathbb {R} \colon \mathbb {Q} ]=\infty } (genauer gleich der Mächtigkeit c{\displaystyle c} des Kontinuums), also ist diese Erweiterung unendlich.

Sind M/L{\displaystyle M/L} und L/K{\displaystyle L/K} Körpererweiterungen, dann ist auch M/K{\displaystyle M/K} eine Körpererweiterung, und es gilt der Gradsatz

[M:K]=[M:L]⋅[L:K]{\displaystyle [M\colon K]=[M\colon L]\cdot [L\colon K]}.

Dies gilt auch im Falle unendlicher Erweiterungen (als Gleichung von Kardinalzahlen, oder alternativ mit den üblichen Rechenregeln für das Symbol unendlich). L/K{\displaystyle L/K} heißt dabei eine Teilerweiterung von M/K{\displaystyle M/K}.

Algebraisch und transzendent

Ein Element ℓ{\displaystyle \ell } von L{\displaystyle L}, das Nullstelle eines Polynoms über K{\displaystyle K} ist, das nicht das Nullpolynom ist, heißt algebraisch über K{\displaystyle K}. Das normierte Polynom von kleinstem Grad mit dieser Nullstelleneigenschaft heißt Minimalpolynom von ℓ{\displaystyle \ell }. Ist ein Element nicht algebraisch, dann heißt es transzendent. Der Fall L{\displaystyle L} = C{\displaystyle \mathbb {C} } und K{\displaystyle K} = Q{\displaystyle \mathbb {Q} } ist dabei besonders wichtig. Siehe dazu algebraische Zahl, transzendente Zahl.

Ist jedes Element von L{\displaystyle L} algebraisch über K{\displaystyle K}, dann heißt L/K{\displaystyle L/K} algebraische Erweiterung, andernfalls transzendente Erweiterung. Wenn jedes Element von L∖K{\displaystyle L\setminus K} (also aus L{\displaystyle L} ohne K{\displaystyle K}) transzendent ist, dann heißt die Erweiterung rein transzendent.

Man kann zeigen, dass eine Erweiterung genau dann algebraisch ist, wenn sie die Vereinigung aller ihrer endlichen Teilerweiterungen ist. Damit ist jede endliche Erweiterung algebraisch; zum Beispiel trifft dies für C/R{\displaystyle \mathbb {C} /\mathbb {R} } zu. Die Körpererweiterung R/Q{\displaystyle \mathbb {R} /\mathbb {Q} } ist dagegen transzendent, wenn auch nicht rein transzendent. Es gibt aber auch unendliche algebraische Erweiterungen. Beispiele sind die algebraischen Abschlüsse für den Körper der rationalen Zahlen Q{\displaystyle \mathbb {Q} } und für die Restklassenkörper Z/pZ{\displaystyle \mathbb {Z} /p\mathbb {Z} }.

Körperadjunktion

Ist V{\displaystyle V} eine Teilmenge von L{\displaystyle L}, dann ist der Körper K(V){\displaystyle K(V)} („K{\displaystyle K} adjungiert V{\displaystyle V}“) definiert als der kleinste Teilkörper von L{\displaystyle L}, der V{\displaystyle V} und K{\displaystyle K} enthält; mit anderen Worten, der Durchschnitt aller V{\displaystyle V} und K{\displaystyle K} enthaltenden Teilkörper von L{\displaystyle L}. K(V){\displaystyle K(V)} besteht aus allen Elementen von L{\displaystyle L}, die mit endlich vielen Verknüpfungen +,−,⋅,/{\displaystyle +,-,\cdot ,/} aus den Elementen von K{\displaystyle K} und V{\displaystyle V} rekursiv gebildet werden können. Ist L{\displaystyle L} = K(V){\displaystyle K(V)}, dann sagt man, L{\displaystyle L} wird von V{\displaystyle V} erzeugt.

Primkörper

Der Primkörper eines Körpers K{\displaystyle K} ist der Durchschnitt aller Unterkörper von K{\displaystyle K}. Als Primkörper bezeichnet man auch einen Körper K{\displaystyle K}, der keine echten Teilkörper hat, der also selbst sein eigener Primkörper ist.

Jeder Primkörper ist zum Körper Q{\displaystyle \mathbb {Q} } der rationalen Zahlen oder einem der Restklassenkörper Fp=Z/pZ{\displaystyle \mathbb {F} _{p}=\mathbb {Z} /p\mathbb {Z} } isomorph (wobei p{\displaystyle p} eine Primzahl ist).

Falls der Primkörper von K{\displaystyle K} isomorph zu Q{\displaystyle \mathbb {Q} } ist, so sagt man, K{\displaystyle K} habe Charakteristik null. Ist der Primkörper von K{\displaystyle K} isomorph zu Fp=Z/pZ{\displaystyle \mathbb {F} _{p}=\mathbb {Z} /p\mathbb {Z} }, so sagt man, K{\displaystyle K} habe Charakteristik p{\displaystyle p}.

Einfache Erweiterung

Eine Körpererweiterung K(a)/K{\displaystyle K(a)/K}, die von einem einzelnen Element a{\displaystyle a} erzeugt wird, heißt einfach. Eine einfache Erweiterung ist endlich, wenn sie von einem algebraischen Element erzeugt wird, und rein transzendent, wenn sie von einem transzendenten Element erzeugt wird. Ist a{\displaystyle a} algebraisch, dann ist der Erweiterungsgrad [K(a):K]{\displaystyle [K(a):K]} gleich dem Grad n{\displaystyle n} des Minimalpolynoms von a{\displaystyle a}. Eine K{\displaystyle K}-Basis von K(a){\displaystyle K(a)} ist dann gegeben durch {1,a,a2,…,an−1}{\displaystyle \{1,a,a^{2},\dotsc ,a^{n-1}\}}. Ist hingegen a{\displaystyle a} transzendent, so ist K(a){\displaystyle K(a)} isomorph zum rationalen Funktionenkörper K(X){\displaystyle K(X)}.

Zum Beispiel ist C{\displaystyle \mathbb {C} } eine einfache Erweiterung von R{\displaystyle \mathbb {R} }, denn C=R(i){\displaystyle \mathbb {C} =\mathbb {R} (i)} mit i2=−1{\displaystyle i^{2}=-1\,}. Die Erweiterung R/Q{\displaystyle \mathbb {R} /\mathbb {Q} } kann nicht einfach sein, da sie weder algebraisch noch rein transzendent ist. Jede endliche Erweiterung von Q{\displaystyle \mathbb {Q} } ist einfach.

Allgemeiner gilt: Jede endliche Erweiterung eines Körpers mit Charakteristik 0 ist eine einfache Erweiterung. Dies folgt aus dem Satz vom primitiven Element, welcher ein hinreichendes Kriterium für einfache Erweiterungen liefert.

Erweiterung über Hauptidealringen

Sei R{\displaystyle R} ein Hauptidealring und a≠0{\displaystyle a\neq 0} ein beliebiges irreduzibles Element aus R{\displaystyle R}. Dann ist der Faktorring R/(a){\displaystyle R/(a)} ein Körper, wobei (a){\displaystyle (a)} das von a{\displaystyle a} erzeugte Hauptideal bezeichne. Diesen Satz kann man nutzen, um aus Körpern mithilfe ihres Polynomrings neue Oberkörper zu erzeugen und deren Struktur besser zu verstehen: Ist K{\displaystyle K} ein Körper und f(X)∈K[X]{\displaystyle f(X)\in K[X]} ein irreduzibles Polynom des Polynomrings, so ist L:=K[X]/(f(X)){\displaystyle L:=K[X]/(f(X))} der zugehörige Oberkörper (und Faktorring zum Ideal (f(X)){\displaystyle (f(X))}) . Dann hat f(X){\displaystyle f(X)} in L{\displaystyle L} als Nullstelle α≡X(modf(X)){\displaystyle \alpha \equiv X\;({\text{mod}}\;f(X))}, also die Restklasse von X{\displaystyle X}: Setzt man für X{\displaystyle X} in f(X){\displaystyle f(X)} die Restklasse α:=X+(f(X)){\displaystyle \alpha :=X+(f(X))} ein, so erhält man f(X)+(f(X))≡0(modf(X)){\displaystyle f(X)+(f(X))\equiv 0\;({\text{mod}}\;f(X))}, damit ist α{\displaystyle \alpha } die gesuchte Nullstelle in L{\displaystyle L}

Beispiele

Allgemein kann man jeden endlichen Körper Fpn{\displaystyle \mathbb {F} _{p^{n}}} mit n>1{\displaystyle n>1} und p{\displaystyle p} prim aus dem endlichen Körper Fp{\displaystyle \mathbb {F} _{p}} analog zur folgenden Konstruktion von F4{\displaystyle \mathbb {F} _{4}} erzeugen.

Konstruktion von 𝔽4

Betrachte den Grundkörper F2{\displaystyle \mathbb {F} _{2}}. Dann ist das Polynom f(X)=X2+X+1{\displaystyle f(X)=X^{2}+X+1} irreduzibel in F2{\displaystyle \mathbb {F} _{2}}, denn es ist vom Grad 2 und hat keine Nullstelle, wie sich schnell und einfach überprüfen lässt: f(0)=f(1)=1{\displaystyle f(0)=f(1)=1}. F2[X]/(X2+X+1){\displaystyle \mathbb {F} _{2}[X]/(X^{2}+X+1)} hat vier Elemente, denn Division mit Rest zeigt, dass jede Restklasse einen eindeutigen Vertreter in F2[X]{\displaystyle \mathbb {F} _{2}[X]} vom Grad ≤1{\displaystyle \leq 1} hat. Davon gibt es vier: 0,1,X,1+X{\displaystyle {0,1,X,1+X}}. Da man aus obigem Satz weiß, dass F2[X]/(X2+X+1){\displaystyle \mathbb {F} _{2}[X]/(X^{2}+X+1)} ein Körper ist und es nur einen Körper mit vier Elementen gibt, gilt F4≃F2[X]/(X2+X+1){\displaystyle \mathbb {F} _{4}\simeq \mathbb {F} _{2}[X]/(X^{2}+X+1)}.

X2{\displaystyle X^{2}} ist keine neue Äquivalenzklasse, denn es gilt X2+X+1≡0modf(X){\displaystyle X^{2}+X+1\equiv 0\mod f(X)}, und da dieser Körper Charakteristik 2 hat, ist jedes Element sein eigenes additives Inverses (Mit 2a=0{\displaystyle 2a=0} folgt durch Subtraktion von a{\displaystyle a} auf jeder Seite, dass a=−a{\displaystyle a=-a}), also ist −(X+1)=(X+1){\displaystyle -(X+1)=(X+1)}. Damit ergibt sich durch Addieren von f(X){\displaystyle f(X)} die Kongruenz X2≡X+1(modf(X)){\displaystyle X^{2}\equiv X+1\;({\text{mod}}\;f(X))}. Die Multiplikation in F4{\displaystyle \mathbb {F} _{4}} wird als Multiplikation der Restklassen von F2/(X2+X+1){\displaystyle \mathbb {F} _{2}/(X^{2}+X+1)} geerbt.

Beispiel: X⋅(X+1)=X2+X=(X+1)+X=2X+1=0X+1=1{\displaystyle X\cdot (X+1)=X^{2}+X=(X+1)+X=2X+1=0X+1=1}. Damit gilt also in F4{\displaystyle \mathbb {F} _{4}}:1X=X+1{\displaystyle {\frac {1}{X}}=X+1}

Konstruktion von ℂ

Man kann aber nicht nur endliche Oberkörper definieren, sondern auch unendliche. Hierbei betrachtet man den Grundkörper R{\displaystyle \mathbb {R} } der reellen Zahlen. Man benötigt wieder ein irreduzibles Polynom. Das wohl bekannteste nicht lineare Beispiel dafür ist f(X)=X2+1{\displaystyle f(X)=X^{2}+1}. In R[X]/(X2+1){\displaystyle \mathbb {R} [X]/(X^{2}+1)} haben wir jetzt unendlich viele Restklassen. Wenn man diesen Faktorring als R{\displaystyle \mathbb {R} }-Vektorraum betrachtet, so kann man eine Basis mit zwei Elementen {1,X}{\displaystyle \{1,X\}} finden. Definiert man nun i:=X{\displaystyle i:=X}, so erhält man einen 2-dimensionalen R{\displaystyle \mathbb {R} }-Vektorraum, nämlich C{\displaystyle \mathbb {C} }, den Körper der komplexen Zahlen.

Mit obigem Satz kommt man also zum Schluss, dass C≃R[X]/(X2+1){\displaystyle \mathbb {C} \simeq \mathbb {R} [X]/(X^{2}+1)}.

Hierbei kann man auch über den Homomorphiesatz gehen: Definiere die surjektive Abbildung f:R[X]↠C;X↦i{\displaystyle f:\;\mathbb {R} [X]\twoheadrightarrow \mathbb {C} ;\;X\mapsto i} (für a+bi{\displaystyle a+bi} ist a+bX{\displaystyle a+bX} ein Urbild). Dann ist ker(f)=(X2+1){\displaystyle {\text{ker}}(f)=(X^{2}+1)}, da X2+1{\displaystyle X^{2}+1} das kleinste Polynom ist, das i{\displaystyle i} als Nullstelle hat. Nach dem Homomorphiesatz gilt also auch hier, dass C≃R[X]/(X2+1){\displaystyle \mathbb {C} \simeq \mathbb {R} [X]/(X^{2}+1)}.

Kompositum

Sind K1{\displaystyle K_{1}} und K2{\displaystyle K_{2}} Teilkörper von L{\displaystyle L}, dann heißt der kleinste gemeinsame Oberkörper K1(K2)=K2(K1){\displaystyle K_{1}\left(K_{2}\right)=K_{2}\left(K_{1}\right)} das Kompositum von K1{\displaystyle K_{1}} und K2{\displaystyle K_{2}}.

Sind K1{\displaystyle K_{1}} und K2{\displaystyle K_{2}} beides endlich erweiterte Oberkörper von K{\displaystyle K}, dann ist auch K1(K2)/K{\displaystyle K_{1}\left(K_{2}\right)/K} endlich.

Zerfällungskörper

→ Hauptartikel: Zerfällungskörper

Der Zerfällungskörper eines Polynoms ist eine spezielle Körpererweiterung.

K{\displaystyle K} sei weiterhin ein Körper, p∈K[X]{\displaystyle p\in K[X]} ein nicht konstantes Polynom über K{\displaystyle K}. L/K{\displaystyle L/K} ist ein Zerfällungskörper von p{\displaystyle p}, wenn alle Nullstellen von p{\displaystyle p} in L{\displaystyle L} liegen und L{\displaystyle L} diesbezüglich minimal ist. Man sagt auch, dass L{\displaystyle L} durch Adjunktion aller Wurzeln von p{\displaystyle p} an K{\displaystyle K} entsteht. Dieser Körper heißt Zerfällungskörper, da p{\displaystyle p} über L{\displaystyle L} in Linearfaktoren zerfällt. Jedes nicht konstante Polynom besitzt einen bis auf Isomorphie eindeutigen Zerfällungskörper.

Zum Beispiel hat X3−2∈Q[X]{\displaystyle X^{3}-2\in \mathbb {Q} [X]} den Zerfällungskörper Q(23,e2πi3).{\displaystyle \mathbb {Q} \left({\sqrt[{3}]{2}},e^{\frac {2\pi i}{3}}\right).}

Allgemeiner definiert man den Zerfällungskörper bezüglich einer Menge von Polynomen: Dieser enthält alle Nullstellen aller Polynome dieser Menge und entsteht durch Adjunktion aller dieser Nullstellen an K{\displaystyle K}. Auch in diesem Fall kann man die Existenz eines bis auf Isomorphie eindeutigen Zerfällungskörpers beweisen. Nimmt man die Menge aller Polynome über K{\displaystyle K}, so erhält man den algebraischen Abschluss.

Normale Erweiterungen

L/K{\displaystyle L/K} heißt normale Erweiterung, wenn alle Minimalpolynome über K{\displaystyle K} von Elementen aus L{\displaystyle L} in L{\displaystyle L} vollständig in Linearfaktoren zerfallen. Ist a{\displaystyle a} in L{\displaystyle L} und f{\displaystyle f} sein Minimalpolynom über K{\displaystyle K}, dann heißen die Nullstellen von f{\displaystyle f} in L{\displaystyle L} die algebraisch Konjugierten von a{\displaystyle a}. Sie sind genau die Bilder von a{\displaystyle a} unter K{\displaystyle K}-Automorphismen von L{\displaystyle L}.

Eine Körpererweiterung ist genau dann normal, wenn sie Zerfällungskörper einer Familie von Polynomen mit Koeffizienten aus dem Grundkörper ist.

Ist L{\displaystyle L} nicht normal über K{\displaystyle K}, dann gibt es jedoch einen Oberkörper von L{\displaystyle L}, der normal über K{\displaystyle K} ist. Der kleinste solche heißt die normale Hülle von L/K{\displaystyle L/K}.

Ein Beispiel für eine nicht normale Körpererweiterung ist L=Q(23){\displaystyle L=\mathbb {Q} ({\sqrt[{3}]{2}})} : Das Minimalpolynom des erzeugenden Elements ist X3−2{\displaystyle X^{3}-2} und hat komplexe, also nicht in L{\displaystyle L} liegende, Nullstellen: {23,ζ323,ζ3223}{\displaystyle \{{\sqrt[{3}]{2}},\zeta _{3}{\sqrt[{3}]{2}},\zeta _{3}^{2}{\sqrt[{3}]{2}}\}}. Hierbei bezeichne ζ3{\displaystyle \zeta _{3}} die dritte Einheitswurzel. Weitere Einzelheiten zu diesem Beispiel findet man im Artikel Galoisgruppe, Abschnitt Galoisgruppe eines kubischen Polynoms.

Separabilität

Separable Polynome

Ein Polynom f{\displaystyle f} über K{\displaystyle K} heißt separabel, wenn es in seinem Zerfällungskörper nur einfache Nullstellen hat. Es ist genau dann separabel, wenn es teilerfremd zu seiner formalen Ableitung f′{\displaystyle f'} ist. Ist f{\displaystyle f} irreduzibel, dann ist es genau dann separabel, wenn f′{\displaystyle f'} nicht das Nullpolynom ist.

Es gibt aber auch eine abweichende Definition, der zufolge ein Polynom separabel heißt, wenn jeder seiner irreduziblen Teiler im obigen Sinn separabel ist. Für irreduzible Polynome und damit insbesondere für Minimalpolynome stimmen beide Definitionen überein, für reduzible Polynome unterscheiden sie sich jedoch.

Separable Erweiterungen

Ein über K{\displaystyle K} algebraisches Element von L{\displaystyle L} heißt separabel über K{\displaystyle K}, wenn sein Minimalpolynom über K{\displaystyle K} separabel ist. Eine algebraische Erweiterung L/K{\displaystyle L/K} heißt separable Erweiterung, wenn alle Elemente von L{\displaystyle L} separabel über K{\displaystyle K} sind.

Ein Beispiel für eine inseparable Körpererweiterung ist L=Fp(X), K=Fp(Xp)⊂L{\displaystyle L=\mathbb {F} _{p}(X),\ K=\mathbb {F} _{p}(X^{p})\subset L}, denn das Minimalpolynom Tp−Xp∈K[T]{\displaystyle T^{p}-X^{p}\in K[T]} des Erzeugers X{\displaystyle X} zerfällt über L{\displaystyle L} in (T−X)p{\displaystyle (T-X)^{p}} und hat somit X{\displaystyle X} als p-fache Nullstelle.

Jedoch ist jede algebraische Erweiterung eines Körpers der Charakteristik 0 separabel.

Es sei C{\displaystyle C} ein algebraischer Abschluss von K{\displaystyle K}. Für eine algebraische Erweiterung L/K{\displaystyle L/K} ist der Separabilitätsgrad definiert als [L:K]s:=|Hom⁡(L/K,C/K)|{\displaystyle [L:K]_{s}:=\left|\operatorname {Hom} (L/K,C/K)\right|}, die Anzahl der K{\displaystyle K}-Homomorphismen von L{\displaystyle L} nach C{\displaystyle C}. Für L=K(a){\displaystyle L=K(a)} und ein Minimalpolynom f{\displaystyle f} von a{\displaystyle a} über K{\displaystyle K} ist [L:K]s{\displaystyle [L:K]_{s}} die Anzahl der verschiedenen Nullstellen von f{\displaystyle f} im algebraischen Abschluss von K{\displaystyle K}. Für einen Turm algebraischer Körpererweiterungen M/L/K{\displaystyle M/L/K} gilt die Produktformel [M:K]s=[M:L]s⋅[L:K]s{\displaystyle [M:K]_{s}=[M:L]_{s}\cdot [L:K]_{s}}.

Vollkommene Körper

→ Hauptartikel: Vollkommener Körper

Für viele Körper K{\displaystyle K}, über denen Körpererweiterungen untersucht werden, sind irreduzible Polynome immer separabel und man muss sich bei diesen Körpern nicht um die Bedingung der Separabilität kümmern. Man nennt diese Körper vollkommen oder perfekt.

Etwas formaler kann ein vollkommener Körper durch eine der folgenden gleichwertigen Eigenschaften des Körpers K{\displaystyle K} bzw. des Polynomrings K[X]{\displaystyle K[X]} charakterisiert werden:

  1. Jedes irreduzible Polynom in K[X]{\displaystyle K[X]} ist separabel.
  2. Jeder algebraische Abschluss K¯{\displaystyle {\overline {K}}} von K{\displaystyle K} ist eine Galoiserweiterung (im weiteren Sinn, der im Artikel Galoisgruppe erläutert wird: auch unendlichdimensionale Erweiterungen können Galoiserweiterungen sein) von K{\displaystyle K}.
  3. Jede algebraische Körpererweiterung von K{\displaystyle K} ist separabel über K{\displaystyle K} (und ist überdies auch wieder vollkommen).
  4. Der Körper K{\displaystyle K} hat entweder die Charakteristik 0 oder er hat Primzahlcharakteristik p{\displaystyle p} und es gilt K=Kp{\displaystyle K=K^{p}}, d. h., der Frobeniusendomorphismus ist bijektiv.
  5. Der Körper K{\displaystyle K} hat entweder die Charakteristik 0 oder er hat Primzahlcharakteristik p{\displaystyle p} und jedes Element aus K{\displaystyle K} hat eine p{\displaystyle p}-te Wurzel.

Insbesondere sind Körper der Charakteristik 0, endliche Körper und algebraisch abgeschlossene Körper vollkommen. Ein Beispiel für einen nicht vollkommenen Körper ist L=Fp(X){\displaystyle L=\mathbb {F} _{p}(X)} – dort hat das Körperelement X{\displaystyle X} keine p{\displaystyle p}-te Wurzel.

K-Automorphismen

Die Gruppe Aut⁡(L){\displaystyle \operatorname {Aut} (L)} aller Automorphismen von L{\displaystyle L} nennt man die Automorphismengruppe von L{\displaystyle L} .

Für jeden Automorphismus σ∈Aut⁡(L){\displaystyle \sigma \in \operatorname {Aut} (L)} definiert man den Fixkörper Fix⁡(σ):=Lσ:={x∈L:σ(x)=x}{\displaystyle \operatorname {Fix} (\sigma ):=L^{\sigma }:=\{x\in L:\sigma (x)=x\}} aller Elemente von L{\displaystyle L}, die von σ{\displaystyle \sigma } festgehalten werden. Man rechnet leicht nach, dass das ein Teilkörper von L{\displaystyle L} ist. Der Fixkörper Fix⁡(G){\displaystyle \operatorname {Fix} \left(G\right)} (auch geschrieben als LG{\displaystyle L^{G}}) einer ganzen Gruppe G{\displaystyle G} von Automorphismen in L{\displaystyle L} ist definiert durch:

Fix⁡(G):=LG:=⋂σ∈GFix⁡(σ){\displaystyle \operatorname {Fix} (G):=L^{G}:=\bigcap _{\sigma \in G}\operatorname {Fix} (\sigma )}

Die Automorphismen von L{\displaystyle L}, die mindestens K{\displaystyle K} punktweise fest lassen, bilden eine Untergruppe von Aut⁡(L){\displaystyle \operatorname {Aut} (L)}, die Gruppe der K{\displaystyle K}-Automorphismen von L{\displaystyle L}, die mit Aut⁡(L/K){\displaystyle \operatorname {Aut} (L/K)} oder auch AutK⁡(L){\displaystyle \operatorname {Aut} _{K}(L)} bezeichnet wird.

Galoissche Erweiterungen

→ Hauptartikel: Galois-Theorie

Galois-Gruppen

Ist die Erweiterung L/K{\displaystyle L/K} algebraisch, normal und separabel, dann heißt die Erweiterung galoissch ([ɡaloaːʃ], nach Évariste Galois). Eine algebraische Erweiterung ist genau dann galoissch, wenn der Fixkörper Fix⁡(Aut⁡(L/K)){\displaystyle \operatorname {Fix} (\operatorname {Aut} (L/K))} der K{\displaystyle K}-Automorphismengruppe gleich K{\displaystyle K} ist.

Man nennt Aut⁡(L/K){\displaystyle \operatorname {Aut} (L/K)} in diesem Fall die Galois-Gruppe der Erweiterung und schreibt sie als G⁡(L/K),GL/K{\displaystyle \operatorname {G} (L/K),\operatorname {G} _{L/K}}, oder Gal⁡(L/K){\displaystyle \operatorname {Gal} (L/K)}. Abweichend von der im vorliegenden Artikel benutzten Sprachregelung wird im Artikel „Galois-Gruppe“ die Gruppe Aut⁡(L/K){\displaystyle \operatorname {Aut} (L/K)} stets als Galois-Gruppe bezeichnet, auch wenn die Erweiterung L/K{\displaystyle L/K} nicht galoissch ist.

Ist die Galois-Gruppe einer Galois-Erweiterung abelsch, dann heißt diese abelsche Erweiterung, ist sie zyklisch, dann heißt die Erweiterung zyklisch. Zum Beispiel ist C/R{\displaystyle \mathbb {C} /\mathbb {R} } abelsch und zyklisch, denn ihre Galois-Gruppe ist zweielementig und besteht aus der Identität und der komplexen Konjugation.

Der Körper der reellen Zahlen ist – wie allgemeiner jeder reell abgeschlossene oder auch nur euklidische Körper – über keinem seiner echten Teilkörper galoissch, weil durch die dort einzig mögliche Körperanordnung die identische Abbildung der einzig mögliche Körperautomorphismus ist.

Beispiele

  • Q(2)/Q{\displaystyle \mathbb {Q} \left({\sqrt {2}}\right)/\mathbb {Q} } ist eine Galois-Erweiterung. Die Automorphismengruppe besteht genau aus der Identität und dem Automorphismus, der Q{\displaystyle \mathbb {Q} } konstant lässt, aber 2{\displaystyle {\sqrt {2}}} und −2{\displaystyle -{\sqrt {2}}} vertauscht. Der Fixkörper davon ist Q{\displaystyle \mathbb {Q} }.
  • Q(23)/Q{\displaystyle \mathbb {Q} \left({\sqrt[{3}]{2}}\right)/\mathbb {Q} } ist keine Galois-Erweiterung, denn die Automorphismengruppe A{\displaystyle A} besteht nur aus der Identität. Ein Automorphismus auf dieser Erweiterung, der  23 {\displaystyle \ {\sqrt[{3}]{2}}\ } nicht fix lässt, müsste  23 {\displaystyle \ {\sqrt[{3}]{2}}\ } auf eine andere dritte Wurzel aus 2 abbilden, jedoch enthält Q(23){\displaystyle \mathbb {Q} \left({\sqrt[{3}]{2}}\right)} keine weiteren dritten Wurzeln aus 2. Da es sich um keine Galois-Erweiterung handelt, heißt sie auch weder abelsch noch zyklisch, obwohl die Gruppe A{\displaystyle A} (als triviale Gruppe) natürlich zyklisch und abelsch ist.
  • Ein algebraischer Abschluss K¯{\displaystyle {\bar {K}}} eines beliebigen Körpers K{\displaystyle K} ist genau dann galoissch über K{\displaystyle K}, wenn K{\displaystyle K} ein vollkommener Körper ist.

Konstruierbarkeitsfragen

Die klassischen Probleme der antiken Mathematik, bei denen es um die Konstruierbarkeit einer bestimmten Zahl (als Streckenlänge) allein mit Zirkel und Lineal aus rationalen Zahlen geht, konnten mit der Galoistheorie in gruppentheoretische Fragen umformuliert werden. Mit dem Grundgedanken von René Descartes, dass die Punkte auf Geraden (Lineal) und Kreisen (Zirkel) durch analytische Gleichungen darstellbar sind, lässt sich zeigen, dass die konstruierbaren Zahlen (Koordinaten von endlichen Schnittmengen von zwei dieser Figuren in der rationalen Zahlenebene bzw. auf der Basis bereits konstruierter Zahlen) genau die folgenden sind:

  • Die rationalen Zahlen,
  • die Quadratwurzeln aus konstruierbaren Zahlen,
  • Summe, Differenz und Produkt von zwei konstruierbaren Zahlen,
  • der Kehrwert jeder von 0 verschiedenen konstruierbaren Zahl.

Damit kann man zeigen, dass jede konstruierbare reelle Zahl

  1. algebraisch und
  2. vom Grad einer Zweierpotenz 2n{\displaystyle 2^{n}} über dem Körper Q{\displaystyle \mathbb {Q} } der rationalen Zahlen ist.

Dies bedeutet, dass für eine konstruierbare Zahl c{\displaystyle c} die Körpererweiterung Q(c)/Q{\displaystyle \mathbb {Q} (c)/\mathbb {Q} } eine endliche, algebraische Erweiterung vom Grad 2n{\displaystyle 2^{n}} (n∈N{\displaystyle n\in \mathbb {N} }) sein muss. Dies ist noch keine hinreichende Bedingung, genügt aber in den klassischen Fragen für einen Unmöglichkeitsbeweis.

  1. Quadratur des Kreises: Unmöglich, da die Kreiszahl π{\displaystyle \pi } nicht algebraisch ist.
  2. Verdoppelung des Würfels: Unmöglich: Im Verhältnis zum konstruierten Ausgangswürfel (etwa ein Würfel mit der Kantenlänge 1) hätte der neue Würfel die Kantenlänge α=23{\displaystyle \alpha ={\sqrt[{3}]{2}}}. Die Körpererweiterung Q(α)/Q{\displaystyle \mathbb {Q} (\alpha )/\mathbb {Q} } hat den Grad 3 – keine Zweierpotenz.
  3. Dreiteilung des Winkels: Ein Winkel mit dem Gradmaß 60° kann mit Zirkel und Lineal nicht in drei gleiche Teile geteilt werden. Wäre dieser Winkel – also 20° – konstruierbar, dann könnte man auch die reelle Zahl ξ=cos⁡20∘{\displaystyle \xi =\cos 20^{\circ }} konstruieren. Für jeden Winkel α{\displaystyle \alpha } gilt das Additionstheorem cos⁡(3α)=4(cos⁡(α))3−3cos⁡(α){\displaystyle \cos(3\alpha )=4(\cos(\alpha ))^{3}-3\cos(\alpha )}. Also löst unsere Zahl ξ{\displaystyle \xi } die Gleichung 12=4x3−3x{\displaystyle {\tfrac {1}{2}}=4x^{3}-3x} und ist daher eine Nullstelle von 8x3−6x−1{\displaystyle 8x^{3}-6x-1}. Da dieses Polynom über Q{\displaystyle \mathbb {Q} } irreduzibel ist, hat ξ{\displaystyle \xi } über Q{\displaystyle \mathbb {Q} } den Grad 3.

→ Im Artikel Euklidischer Körper wird dargestellt, wie eine Körpererweiterung von Q{\displaystyle \mathbb {Q} } beschaffen sein muss, damit genau die mit Zirkel und Lineal konstruierbaren Zahlen im Erweiterungskörper vorhanden sind.

Weblinks

Wikiversity: Vorlesung über Körper- und Galoistheorie – Kursmaterialien

Literatur

  • Thomas W. Hungerford: Algebra (Graduate Texts in Mathematics; Bd. 73). 5. Aufl. Springer-Verlag, New York 1989, ISBN 0-387-90518-9 (englisch)
  • Siegfried Bosch: Algebra. 7. Aufl. Springer-Verlag, Berlin 2009, ISBN 3-540-40388-4

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 03:38

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In der abstrakten Algebra bezeichnet man als Korpererweiterung ein Paar L displaystyle L und K displaystyle K geschrieben als L K displaystyle L K oder L K displaystyle L mid K seltener als L K displaystyle L colon K oder L K displaystyle L K wobei K displaystyle K ein Unterkorper eines Oberkorpers L displaystyle L ist also eine Teilmenge K L displaystyle K subseteq L die 0 und 1 enthalt und mit den auf K displaystyle K eingeschrankten Verknupfungen selbst ein Korper ist Zum Beispiel ist der Korper C displaystyle mathbb C der komplexen Zahlen ein Oberkorper des Korpers R displaystyle mathbb R der reellen Zahlen und daher C R displaystyle mathbb C mathbb R eine Korpererweiterung Definition und SchreibweisenSei L displaystyle L ein Korper und sei K displaystyle K eine Teilmenge von L displaystyle L die 0 und 1 enthalt die jeweiligen neutralen Elemente der Verknupfungen und mit den auf K displaystyle K eingeschrankten Verknupfungen Addition und Multiplikation selbst ein Korper ist In diesem Fall heisst K displaystyle K Unterkorper oder Teilkorper von L displaystyle L und L displaystyle L heisst Oberkorper oder Erweiterungskorper von K displaystyle K Eine Teilmenge K L displaystyle K subseteq L ist genau dann ein Teilkorper von L displaystyle L wenn sie 0 und 1 enthalt und bezuglich der vier Verknupfungen Addition Multiplikation Negation also Ubergang von x displaystyle x zu x displaystyle x und Kehrwertbildung also Ubergang von x displaystyle x zu x 1 displaystyle x 1 abgeschlossen ist d h die Verknupfung von Elementen von K displaystyle K liefert wieder ein Element von K displaystyle K Die verbreitetste Schreibweise fur Korpererweiterungen ist L K displaystyle L K nicht als Bruch sondern nebeneinander mit Schragstrich manchmal findet man auch L K displaystyle L mid K seltener die Schreibweise L K displaystyle L colon K Einige Autoren schreiben auch lediglich L K displaystyle L supset K und fugen in Worten an dass es sich um eine Korpererweiterung handelt Die Schreibweise L K displaystyle L K entspricht am ehesten der Sprechweise L uber K es besteht aber eine geringe Verwechslungsgefahr mit Faktorstrukturen wie Faktorgruppen oder Faktorraumen die ebenfalls mit einem Schragstrich geschrieben werden Etwas allgemeiner betrachtet man auch den folgenden Fall als Korpererweiterung Es seien K1 displaystyle K 1 K2 displaystyle K 2 und L displaystyle L Korper K2 displaystyle K 2 Teilkorper von L displaystyle L und K1 displaystyle K 1 isomorph zu K2 displaystyle K 2 Wenn es nicht zu Missverstandnissen fuhrt und der Isomorphismus aus dem Zusammenhang klar ist kann man K1 displaystyle K 1 und K2 displaystyle K 2 identifizieren und so K1 displaystyle K 1 selbst als Teilkorper von L displaystyle L auffassen Ein Korper M displaystyle M heisst Zwischenkorper der Korpererweiterung L K displaystyle L K wenn M displaystyle M ein Unterkorper von L displaystyle L und ein Oberkorper von K displaystyle K ist also K M L displaystyle K subseteq M subseteq L gilt Es sei im Folgenden stets L K displaystyle L K eine Korpererweiterung ErweiterungsgradDer Oberkorper L displaystyle L ist ein Vektorraum uber K displaystyle K wobei die Vektoraddition die Korper Addition in L displaystyle L ist und die Skalarmultiplikation die Korper Multiplikation von Elementen aus L displaystyle L mit Elementen aus K displaystyle K Die Dimension dieses Vektorraums wird Grad der Erweiterung genannt und L K displaystyle L colon K geschrieben Die Erweiterung heisst endlich oder unendlich je nachdem ob der Grad endlich oder unendlich ist Ein Beispiel fur eine endliche Korpererweiterung ist die Erweiterung C R displaystyle mathbb C mathbb R der reellen Zahlen zu den komplexen Zahlen Der Grad C R displaystyle mathbb C colon mathbb R dieser Erweiterung ist 2 da 1 i displaystyle 1 i eine R displaystyle mathbb R Basis von C displaystyle mathbb C ist Im Gegensatz dazu ist R Q displaystyle mathbb R colon mathbb Q infty genauer gleich der Machtigkeit c displaystyle c des Kontinuums also ist diese Erweiterung unendlich Sind M L displaystyle M L und L K displaystyle L K Korpererweiterungen dann ist auch M K displaystyle M K eine Korpererweiterung und es gilt der Gradsatz M K M L L K displaystyle M colon K M colon L cdot L colon K Dies gilt auch im Falle unendlicher Erweiterungen als Gleichung von Kardinalzahlen oder alternativ mit den ublichen Rechenregeln fur das Symbol unendlich L K displaystyle L K heisst dabei eine Teilerweiterung von M K displaystyle M K Algebraisch und transzendentEin Element ℓ displaystyle ell von L displaystyle L das Nullstelle eines Polynoms uber K displaystyle K ist das nicht das Nullpolynom ist heisst algebraisch uber K displaystyle K Das normierte Polynom von kleinstem Grad mit dieser Nullstelleneigenschaft heisst Minimalpolynom von ℓ displaystyle ell Ist ein Element nicht algebraisch dann heisst es transzendent Der Fall L displaystyle L C displaystyle mathbb C und K displaystyle K Q displaystyle mathbb Q ist dabei besonders wichtig Siehe dazu algebraische Zahl transzendente Zahl Ist jedes Element von L displaystyle L algebraisch uber K displaystyle K dann heisst L K displaystyle L K algebraische Erweiterung andernfalls transzendente Erweiterung Wenn jedes Element von L K displaystyle L setminus K also aus L displaystyle L ohne K displaystyle K transzendent ist dann heisst die Erweiterung rein transzendent Man kann zeigen dass eine Erweiterung genau dann algebraisch ist wenn sie die Vereinigung aller ihrer endlichen Teilerweiterungen ist Damit ist jede endliche Erweiterung algebraisch zum Beispiel trifft dies fur C R displaystyle mathbb C mathbb R zu Die Korpererweiterung R Q displaystyle mathbb R mathbb Q ist dagegen transzendent wenn auch nicht rein transzendent Es gibt aber auch unendliche algebraische Erweiterungen Beispiele sind die algebraischen Abschlusse fur den Korper der rationalen Zahlen Q displaystyle mathbb Q und fur die Restklassenkorper Z pZ displaystyle mathbb Z p mathbb Z KorperadjunktionIst V displaystyle V eine Teilmenge von L displaystyle L dann ist der Korper K V displaystyle K V K displaystyle K adjungiert V displaystyle V definiert als der kleinste Teilkorper von L displaystyle L der V displaystyle V und K displaystyle K enthalt mit anderen Worten der Durchschnitt aller V displaystyle V und K displaystyle K enthaltenden Teilkorper von L displaystyle L K V displaystyle K V besteht aus allen Elementen von L displaystyle L die mit endlich vielen Verknupfungen displaystyle cdot aus den Elementen von K displaystyle K und V displaystyle V rekursiv gebildet werden konnen Ist L displaystyle L K V displaystyle K V dann sagt man L displaystyle L wird von V displaystyle V erzeugt PrimkorperDer Primkorper eines Korpers K displaystyle K ist der Durchschnitt aller Unterkorper von K displaystyle K Als Primkorper bezeichnet man auch einen Korper K displaystyle K der keine echten Teilkorper hat der also selbst sein eigener Primkorper ist Jeder Primkorper ist zum Korper Q displaystyle mathbb Q der rationalen Zahlen oder einem der Restklassenkorper Fp Z pZ displaystyle mathbb F p mathbb Z p mathbb Z isomorph wobei p displaystyle p eine Primzahl ist Falls der Primkorper von K displaystyle K isomorph zu Q displaystyle mathbb Q ist so sagt man K displaystyle K habe Charakteristik null Ist der Primkorper von K displaystyle K isomorph zu Fp Z pZ displaystyle mathbb F p mathbb Z p mathbb Z so sagt man K displaystyle K habe Charakteristik p displaystyle p Einfache ErweiterungEine Korpererweiterung K a K displaystyle K a K die von einem einzelnen Element a displaystyle a erzeugt wird heisst einfach Eine einfache Erweiterung ist endlich wenn sie von einem algebraischen Element erzeugt wird und rein transzendent wenn sie von einem transzendenten Element erzeugt wird Ist a displaystyle a algebraisch dann ist der Erweiterungsgrad K a K displaystyle K a K gleich dem Grad n displaystyle n des Minimalpolynoms von a displaystyle a Eine K displaystyle K Basis von K a displaystyle K a ist dann gegeben durch 1 a a2 an 1 displaystyle 1 a a 2 dotsc a n 1 Ist hingegen a displaystyle a transzendent so ist K a displaystyle K a isomorph zum rationalen Funktionenkorper K X displaystyle K X Zum Beispiel ist C displaystyle mathbb C eine einfache Erweiterung von R displaystyle mathbb R denn C R i displaystyle mathbb C mathbb R i mit i2 1 displaystyle i 2 1 Die Erweiterung R Q displaystyle mathbb R mathbb Q kann nicht einfach sein da sie weder algebraisch noch rein transzendent ist Jede endliche Erweiterung von Q displaystyle mathbb Q ist einfach Allgemeiner gilt Jede endliche Erweiterung eines Korpers mit Charakteristik 0 ist eine einfache Erweiterung Dies folgt aus dem Satz vom primitiven Element welcher ein hinreichendes Kriterium fur einfache Erweiterungen liefert Erweiterung uber HauptidealringenSei R displaystyle R ein Hauptidealring und a 0 displaystyle a neq 0 ein beliebiges irreduzibles Element aus R displaystyle R Dann ist der Faktorring R a displaystyle R a ein Korper wobei a displaystyle a das von a displaystyle a erzeugte Hauptideal bezeichne Diesen Satz kann man nutzen um aus Korpern mithilfe ihres Polynomrings neue Oberkorper zu erzeugen und deren Struktur besser zu verstehen Ist K displaystyle K ein Korper und f X K X displaystyle f X in K X ein irreduzibles Polynom des Polynomrings so ist L K X f X displaystyle L K X f X der zugehorige Oberkorper und Faktorring zum Ideal f X displaystyle f X Dann hat f X displaystyle f X in L displaystyle L als Nullstelle a X modf X displaystyle alpha equiv X text mod f X also die Restklasse von X displaystyle X Setzt man fur X displaystyle X in f X displaystyle f X die Restklasse a X f X displaystyle alpha X f X ein so erhalt man f X f X 0 modf X displaystyle f X f X equiv 0 text mod f X damit ist a displaystyle alpha die gesuchte Nullstelle in L displaystyle L Beispiele Allgemein kann man jeden endlichen Korper Fpn displaystyle mathbb F p n mit n gt 1 displaystyle n gt 1 und p displaystyle p prim aus dem endlichen Korper Fp displaystyle mathbb F p analog zur folgenden Konstruktion von F4 displaystyle mathbb F 4 erzeugen Konstruktion von 𝔽4 Betrachte den Grundkorper F2 displaystyle mathbb F 2 Dann ist das Polynom f X X2 X 1 displaystyle f X X 2 X 1 irreduzibel in F2 displaystyle mathbb F 2 denn es ist vom Grad 2 und hat keine Nullstelle wie sich schnell und einfach uberprufen lasst f 0 f 1 1 displaystyle f 0 f 1 1 F2 X X2 X 1 displaystyle mathbb F 2 X X 2 X 1 hat vier Elemente denn Division mit Rest zeigt dass jede Restklasse einen eindeutigen Vertreter in F2 X displaystyle mathbb F 2 X vom Grad 1 displaystyle leq 1 hat Davon gibt es vier 0 1 X 1 X displaystyle 0 1 X 1 X Da man aus obigem Satz weiss dass F2 X X2 X 1 displaystyle mathbb F 2 X X 2 X 1 ein Korper ist und es nur einen Korper mit vier Elementen gibt gilt F4 F2 X X2 X 1 displaystyle mathbb F 4 simeq mathbb F 2 X X 2 X 1 X2 displaystyle X 2 ist keine neue Aquivalenzklasse denn es gilt X2 X 1 0modf X displaystyle X 2 X 1 equiv 0 mod f X und da dieser Korper Charakteristik 2 hat ist jedes Element sein eigenes additives Inverses Mit 2a 0 displaystyle 2a 0 folgt durch Subtraktion von a displaystyle a auf jeder Seite dass a a displaystyle a a also ist X 1 X 1 displaystyle X 1 X 1 Damit ergibt sich durch Addieren von f X displaystyle f X die Kongruenz X2 X 1 modf X displaystyle X 2 equiv X 1 text mod f X Die Multiplikation in F4 displaystyle mathbb F 4 wird als Multiplikation der Restklassen von F2 X2 X 1 displaystyle mathbb F 2 X 2 X 1 geerbt Beispiel X X 1 X2 X X 1 X 2X 1 0X 1 1 displaystyle X cdot X 1 X 2 X X 1 X 2X 1 0X 1 1 Damit gilt also in F4 displaystyle mathbb F 4 1X X 1 displaystyle frac 1 X X 1 Konstruktion von ℂ Man kann aber nicht nur endliche Oberkorper definieren sondern auch unendliche Hierbei betrachtet man den Grundkorper R displaystyle mathbb R der reellen Zahlen Man benotigt wieder ein irreduzibles Polynom Das wohl bekannteste nicht lineare Beispiel dafur ist f X X2 1 displaystyle f X X 2 1 In R X X2 1 displaystyle mathbb R X X 2 1 haben wir jetzt unendlich viele Restklassen Wenn man diesen Faktorring als R displaystyle mathbb R Vektorraum betrachtet so kann man eine Basis mit zwei Elementen 1 X displaystyle 1 X finden Definiert man nun i X displaystyle i X so erhalt man einen 2 dimensionalen R displaystyle mathbb R Vektorraum namlich C displaystyle mathbb C den Korper der komplexen Zahlen Mit obigem Satz kommt man also zum Schluss dass C R X X2 1 displaystyle mathbb C simeq mathbb R X X 2 1 Hierbei kann man auch uber den Homomorphiesatz gehen Definiere die surjektive Abbildung f R X C X i displaystyle f mathbb R X twoheadrightarrow mathbb C X mapsto i fur a bi displaystyle a bi ist a bX displaystyle a bX ein Urbild Dann ist ker f X2 1 displaystyle text ker f X 2 1 da X2 1 displaystyle X 2 1 das kleinste Polynom ist das i displaystyle i als Nullstelle hat Nach dem Homomorphiesatz gilt also auch hier dass C R X X2 1 displaystyle mathbb C simeq mathbb R X X 2 1 KompositumSind K1 displaystyle K 1 und K2 displaystyle K 2 Teilkorper von L displaystyle L dann heisst der kleinste gemeinsame Oberkorper K1 K2 K2 K1 displaystyle K 1 left K 2 right K 2 left K 1 right das Kompositum von K1 displaystyle K 1 und K2 displaystyle K 2 Sind K1 displaystyle K 1 und K2 displaystyle K 2 beides endlich erweiterte Oberkorper von K displaystyle K dann ist auch K1 K2 K displaystyle K 1 left K 2 right K endlich Zerfallungskorper Hauptartikel Zerfallungskorper Der Zerfallungskorper eines Polynoms ist eine spezielle Korpererweiterung K displaystyle K sei weiterhin ein Korper p K X displaystyle p in K X ein nicht konstantes Polynom uber K displaystyle K L K displaystyle L K ist ein Zerfallungskorper von p displaystyle p wenn alle Nullstellen von p displaystyle p in L displaystyle L liegen und L displaystyle L diesbezuglich minimal ist Man sagt auch dass L displaystyle L durch Adjunktion aller Wurzeln von p displaystyle p an K displaystyle K entsteht Dieser Korper heisst Zerfallungskorper da p displaystyle p uber L displaystyle L in Linearfaktoren zerfallt Jedes nicht konstante Polynom besitzt einen bis auf Isomorphie eindeutigen Zerfallungskorper Zum Beispiel hat X3 2 Q X displaystyle X 3 2 in mathbb Q X den Zerfallungskorper Q 23 e2pi3 displaystyle mathbb Q left sqrt 3 2 e frac 2 pi i 3 right Allgemeiner definiert man den Zerfallungskorper bezuglich einer Menge von Polynomen Dieser enthalt alle Nullstellen aller Polynome dieser Menge und entsteht durch Adjunktion aller dieser Nullstellen an K displaystyle K Auch in diesem Fall kann man die Existenz eines bis auf Isomorphie eindeutigen Zerfallungskorpers beweisen Nimmt man die Menge aller Polynome uber K displaystyle K so erhalt man den algebraischen Abschluss Normale ErweiterungenL K displaystyle L K heisst normale Erweiterung wenn alle Minimalpolynome uber K displaystyle K von Elementen aus L displaystyle L in L displaystyle L vollstandig in Linearfaktoren zerfallen Ist a displaystyle a in L displaystyle L und f displaystyle f sein Minimalpolynom uber K displaystyle K dann heissen die Nullstellen von f displaystyle f in L displaystyle L die algebraisch Konjugierten von a displaystyle a Sie sind genau die Bilder von a displaystyle a unter K displaystyle K Automorphismen von L displaystyle L Eine Korpererweiterung ist genau dann normal wenn sie Zerfallungskorper einer Familie von Polynomen mit Koeffizienten aus dem Grundkorper ist Ist L displaystyle L nicht normal uber K displaystyle K dann gibt es jedoch einen Oberkorper von L displaystyle L der normal uber K displaystyle K ist Der kleinste solche heisst die normale Hulle von L K displaystyle L K Ein Beispiel fur eine nicht normale Korpererweiterung ist L Q 23 displaystyle L mathbb Q sqrt 3 2 Das Minimalpolynom des erzeugenden Elements ist X3 2 displaystyle X 3 2 und hat komplexe also nicht in L displaystyle L liegende Nullstellen 23 z323 z3223 displaystyle sqrt 3 2 zeta 3 sqrt 3 2 zeta 3 2 sqrt 3 2 Hierbei bezeichne z3 displaystyle zeta 3 die dritte Einheitswurzel Weitere Einzelheiten zu diesem Beispiel findet man im Artikel Galoisgruppe Abschnitt Galoisgruppe eines kubischen Polynoms SeparabilitatSeparable Polynome Ein Polynom f displaystyle f uber K displaystyle K heisst separabel wenn es in seinem Zerfallungskorper nur einfache Nullstellen hat Es ist genau dann separabel wenn es teilerfremd zu seiner formalen Ableitung f displaystyle f ist Ist f displaystyle f irreduzibel dann ist es genau dann separabel wenn f displaystyle f nicht das Nullpolynom ist Es gibt aber auch eine abweichende Definition der zufolge ein Polynom separabel heisst wenn jeder seiner irreduziblen Teiler im obigen Sinn separabel ist Fur irreduzible Polynome und damit insbesondere fur Minimalpolynome stimmen beide Definitionen uberein fur reduzible Polynome unterscheiden sie sich jedoch Separable Erweiterungen Ein uber K displaystyle K algebraisches Element von L displaystyle L heisst separabel uber K displaystyle K wenn sein Minimalpolynom uber K displaystyle K separabel ist Eine algebraische Erweiterung L K displaystyle L K heisst separable Erweiterung wenn alle Elemente von L displaystyle L separabel uber K displaystyle K sind Ein Beispiel fur eine inseparable Korpererweiterung ist L Fp X K Fp Xp L displaystyle L mathbb F p X K mathbb F p X p subset L denn das Minimalpolynom Tp Xp K T displaystyle T p X p in K T des Erzeugers X displaystyle X zerfallt uber L displaystyle L in T X p displaystyle T X p und hat somit X displaystyle X als p fache Nullstelle Jedoch ist jede algebraische Erweiterung eines Korpers der Charakteristik 0 separabel Es sei C displaystyle C ein algebraischer Abschluss von K displaystyle K Fur eine algebraische Erweiterung L K displaystyle L K ist der Separabilitatsgrad definiert als L K s Hom L K C K displaystyle L K s left operatorname Hom L K C K right die Anzahl der K displaystyle K Homomorphismen von L displaystyle L nach C displaystyle C Fur L K a displaystyle L K a und ein Minimalpolynom f displaystyle f von a displaystyle a uber K displaystyle K ist L K s displaystyle L K s die Anzahl der verschiedenen Nullstellen von f displaystyle f im algebraischen Abschluss von K displaystyle K Fur einen Turm algebraischer Korpererweiterungen M L K displaystyle M L K gilt die Produktformel M K s M L s L K s displaystyle M K s M L s cdot L K s Vollkommene Korper Hauptartikel Vollkommener Korper Fur viele Korper K displaystyle K uber denen Korpererweiterungen untersucht werden sind irreduzible Polynome immer separabel und man muss sich bei diesen Korpern nicht um die Bedingung der Separabilitat kummern Man nennt diese Korper vollkommen oder perfekt Etwas formaler kann ein vollkommener Korper durch eine der folgenden gleichwertigen Eigenschaften des Korpers K displaystyle K bzw des Polynomrings K X displaystyle K X charakterisiert werden Jedes irreduzible Polynom in K X displaystyle K X ist separabel Jeder algebraische Abschluss K displaystyle overline K von K displaystyle K ist eine Galoiserweiterung im weiteren Sinn der im Artikel Galoisgruppe erlautert wird auch unendlichdimensionale Erweiterungen konnen Galoiserweiterungen sein von K displaystyle K Jede algebraische Korpererweiterung von K displaystyle K ist separabel uber K displaystyle K und ist uberdies auch wieder vollkommen Der Korper K displaystyle K hat entweder die Charakteristik 0 oder er hat Primzahlcharakteristik p displaystyle p und es gilt K Kp displaystyle K K p d h der Frobeniusendomorphismus ist bijektiv Der Korper K displaystyle K hat entweder die Charakteristik 0 oder er hat Primzahlcharakteristik p displaystyle p und jedes Element aus K displaystyle K hat eine p displaystyle p te Wurzel Insbesondere sind Korper der Charakteristik 0 endliche Korper und algebraisch abgeschlossene Korper vollkommen Ein Beispiel fur einen nicht vollkommenen Korper ist L Fp X displaystyle L mathbb F p X dort hat das Korperelement X displaystyle X keine p displaystyle p te Wurzel K AutomorphismenDie Gruppe Aut L displaystyle operatorname Aut L aller Automorphismen von L displaystyle L nennt man die Automorphismengruppe von L displaystyle L Fur jeden Automorphismus s Aut L displaystyle sigma in operatorname Aut L definiert man den Fixkorper Fix s Ls x L s x x displaystyle operatorname Fix sigma L sigma x in L sigma x x aller Elemente von L displaystyle L die von s displaystyle sigma festgehalten werden Man rechnet leicht nach dass das ein Teilkorper von L displaystyle L ist Der Fixkorper Fix G displaystyle operatorname Fix left G right auch geschrieben als LG displaystyle L G einer ganzen Gruppe G displaystyle G von Automorphismen in L displaystyle L ist definiert durch Fix G LG s GFix s displaystyle operatorname Fix G L G bigcap sigma in G operatorname Fix sigma Die Automorphismen von L displaystyle L die mindestens K displaystyle K punktweise fest lassen bilden eine Untergruppe von Aut L displaystyle operatorname Aut L die Gruppe der K displaystyle K Automorphismen von L displaystyle L die mit Aut L K displaystyle operatorname Aut L K oder auch AutK L displaystyle operatorname Aut K L bezeichnet wird Galoissche Erweiterungen Hauptartikel Galois Theorie Galois Gruppen Ist die Erweiterung L K displaystyle L K algebraisch normal und separabel dann heisst die Erweiterung galoissch ɡaloaːʃ nach Evariste Galois Eine algebraische Erweiterung ist genau dann galoissch wenn der Fixkorper Fix Aut L K displaystyle operatorname Fix operatorname Aut L K der K displaystyle K Automorphismengruppe gleich K displaystyle K ist Man nennt Aut L K displaystyle operatorname Aut L K in diesem Fall die Galois Gruppe der Erweiterung und schreibt sie als G L K GL K displaystyle operatorname G L K operatorname G L K oder Gal L K displaystyle operatorname Gal L K Abweichend von der im vorliegenden Artikel benutzten Sprachregelung wird im Artikel Galois Gruppe die Gruppe Aut L K displaystyle operatorname Aut L K stets als Galois Gruppe bezeichnet auch wenn die Erweiterung L K displaystyle L K nicht galoissch ist Ist die Galois Gruppe einer Galois Erweiterung abelsch dann heisst diese abelsche Erweiterung ist sie zyklisch dann heisst die Erweiterung zyklisch Zum Beispiel ist C R displaystyle mathbb C mathbb R abelsch und zyklisch denn ihre Galois Gruppe ist zweielementig und besteht aus der Identitat und der komplexen Konjugation Der Korper der reellen Zahlen ist wie allgemeiner jeder reell abgeschlossene oder auch nur euklidische Korper uber keinem seiner echten Teilkorper galoissch weil durch die dort einzig mogliche Korperanordnung die identische Abbildung der einzig mogliche Korperautomorphismus ist Beispiele Q 2 Q displaystyle mathbb Q left sqrt 2 right mathbb Q ist eine Galois Erweiterung Die Automorphismengruppe besteht genau aus der Identitat und dem Automorphismus der Q displaystyle mathbb Q konstant lasst aber 2 displaystyle sqrt 2 und 2 displaystyle sqrt 2 vertauscht Der Fixkorper davon ist Q displaystyle mathbb Q Q 23 Q displaystyle mathbb Q left sqrt 3 2 right mathbb Q ist keine Galois Erweiterung denn die Automorphismengruppe A displaystyle A besteht nur aus der Identitat Ein Automorphismus auf dieser Erweiterung der 23 displaystyle sqrt 3 2 nicht fix lasst musste 23 displaystyle sqrt 3 2 auf eine andere dritte Wurzel aus 2 abbilden jedoch enthalt Q 23 displaystyle mathbb Q left sqrt 3 2 right keine weiteren dritten Wurzeln aus 2 Da es sich um keine Galois Erweiterung handelt heisst sie auch weder abelsch noch zyklisch obwohl die Gruppe A displaystyle A als triviale Gruppe naturlich zyklisch und abelsch ist Ein algebraischer Abschluss K displaystyle bar K eines beliebigen Korpers K displaystyle K ist genau dann galoissch uber K displaystyle K wenn K displaystyle K ein vollkommener Korper ist KonstruierbarkeitsfragenDie klassischen Probleme der antiken Mathematik bei denen es um die Konstruierbarkeit einer bestimmten Zahl als Streckenlange allein mit Zirkel und Lineal aus rationalen Zahlen geht konnten mit der Galoistheorie in gruppentheoretische Fragen umformuliert werden Mit dem Grundgedanken von Rene Descartes dass die Punkte auf Geraden Lineal und Kreisen Zirkel durch analytische Gleichungen darstellbar sind lasst sich zeigen dass die konstruierbaren Zahlen Koordinaten von endlichen Schnittmengen von zwei dieser Figuren in der rationalen Zahlenebene bzw auf der Basis bereits konstruierter Zahlen genau die folgenden sind Die rationalen Zahlen die Quadratwurzeln aus konstruierbaren Zahlen Summe Differenz und Produkt von zwei konstruierbaren Zahlen der Kehrwert jeder von 0 verschiedenen konstruierbaren Zahl Damit kann man zeigen dass jede konstruierbare reelle Zahl algebraisch und vom Grad einer Zweierpotenz 2n displaystyle 2 n uber dem Korper Q displaystyle mathbb Q der rationalen Zahlen ist Dies bedeutet dass fur eine konstruierbare Zahl c displaystyle c die Korpererweiterung Q c Q displaystyle mathbb Q c mathbb Q eine endliche algebraische Erweiterung vom Grad 2n displaystyle 2 n n N displaystyle n in mathbb N sein muss Dies ist noch keine hinreichende Bedingung genugt aber in den klassischen Fragen fur einen Unmoglichkeitsbeweis Quadratur des Kreises Unmoglich da die Kreiszahl p displaystyle pi nicht algebraisch ist Verdoppelung des Wurfels Unmoglich Im Verhaltnis zum konstruierten Ausgangswurfel etwa ein Wurfel mit der Kantenlange 1 hatte der neue Wurfel die Kantenlange a 23 displaystyle alpha sqrt 3 2 Die Korpererweiterung Q a Q displaystyle mathbb Q alpha mathbb Q hat den Grad 3 keine Zweierpotenz Dreiteilung des Winkels Ein Winkel mit dem Gradmass 60 kann mit Zirkel und Lineal nicht in drei gleiche Teile geteilt werden Ware dieser Winkel also 20 konstruierbar dann konnte man auch die reelle Zahl 3 cos 20 displaystyle xi cos 20 circ konstruieren Fur jeden Winkel a displaystyle alpha gilt das Additionstheorem cos 3a 4 cos a 3 3cos a displaystyle cos 3 alpha 4 cos alpha 3 3 cos alpha Also lost unsere Zahl 3 displaystyle xi die Gleichung 12 4x3 3x displaystyle tfrac 1 2 4x 3 3x und ist daher eine Nullstelle von 8x3 6x 1 displaystyle 8x 3 6x 1 Da dieses Polynom uber Q displaystyle mathbb Q irreduzibel ist hat 3 displaystyle xi uber Q displaystyle mathbb Q den Grad 3 Im Artikel Euklidischer Korper wird dargestellt wie eine Korpererweiterung von Q displaystyle mathbb Q beschaffen sein muss damit genau die mit Zirkel und Lineal konstruierbaren Zahlen im Erweiterungskorper vorhanden sind WeblinksWikiversity Vorlesung uber Korper und Galoistheorie KursmaterialienLiteraturThomas W Hungerford Algebra Graduate Texts in Mathematics Bd 73 5 Aufl Springer Verlag New York 1989 ISBN 0 387 90518 9 englisch Siegfried Bosch Algebra 7 Aufl Springer Verlag Berlin 2009 ISBN 3 540 40388 4

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