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Elektrische Suszeptibilität

Die elektrische Suszeptibilität (lateinisch susceptibilitas ‚Übernahmefähigkeit‘) ist eine Materialeigenschaft, welche die Fähigkeit zur elektrischen Polarisierung in einem eingeprägten elektrischen Feld angibt. In vielen Fällen ist sie eine einfache Zahl (Proportionalitätskonstante der Dimension Zahl), in komplexeren Fällen ein mindestens zweidimensionaler Tensor.
Der Wert der elektrischen Suszeptibilität kann von einer Vielzahl von Parametern abhängen. Dazu zählen die Frequenz und Ausrichtung des betrachteten elektrischen Feldes oder eine Polarisation des Materials durch elektrische Ströme.
Definition
Im homogenen, isotropen Medium
Im einfachsten Fall ist das Medium homogen und isotrop, d. h. überall im Raum gleich und nicht richtungsabhängig. Die elektrische Suszeptibilität lässt sich dann über den Proportionalitätsfaktor zwischen der elektrischen Flussdichte und dem elektrischen Feld definieren:
Dabei ist
- ε0 die elektrische Feldkonstante,
- εr die relative Permittivität.
Teil der elektrischen Flussdichte ist die elektrische Polarisation :
Für die Polarisation gilt ebenfalls unter Mitwirkung der elektrischen Suszeptibilität im linearen Fall:
Allgemeiner Fall
Für nicht-isotrope, inhomogene Materialien ist der Zusammenhang zwischen Polarisation und elektrischem Feld nicht linear.
Die sind Tensoren -ter Stufe. Die Suszeptibilität setzt sich dann aus verschiedenen Anteilen zusammen. Es gibt den linearen Anteil , der im einfachsten Fall aus der obigen Definition entspricht und sonst Doppelbrechung verursacht, den -Anteil, verantwortlich, für den Pockels-Effekt und den -Anteil, verantwortlich für den Kerr-Effekt. Anteile höherer Ordnung können fast immer vernachlässigt werden.
Herkunft aus addierten Beiträgen verschiedener Mechanismen
Die elektrischen Eigenschaften eines Materials sind durch das Verhalten der im Material gebundenen Ladungen bestimmt.
Die Besonderheit bei der Definition der Suszeptibilität liegt darin, dass man in ihr die Beiträge verschiedener Mechanismen addieren kann:
Des Weiteren sind alle diese Größen frequenz- bzw. wellenlängenabhängig, sie weisen also Dispersion auf. Auch deren unterschiedliche Anteile und Frequenzabhängigkeiten addieren sich auf der Ebene der Suszeptibilität.
Die Suszeptibilität beschreibt sowohl die Absorption als auch eine Phasenverschiebung für eingestrahlte elektromagnetische Wellen. Damit ist im Allgemeinen eine komplexe Zahl, deren Imaginärteil die Absorption verursacht, während der Realteil für die Phasenverschiebung verantwortlich ist:
Beitrag freier Elektronen
In einem Festkörper werden Elektronen im Leitungsband als Elektronengas bzw. -Plasma angesehen und können mit der Drude-Theorie in ihrem Verhalten berechnet werden:
- Realteil:
- Imaginärteil:
Mit der Plasmafrequenz nach Drude:
Darin sind:
- = Stoßzeit
- = Lichtfrequenz
- = Ladungsträgerdichte
- = Elementarladung
- = effektive Masse
Beiträge von Interbandübergängen
In jedem Festkörper können Ladungsträger durch Einstrahlung elektromagnetischer Energie in ein anderes Band angehoben werden. Diese Interbandübergänge liefern vor allem absorbierende Beiträge. Für diese Mechanismen muss man zusätzlich noch wissen, wie hoch das Ausgangsband besetzt ist, wie viele Plätze im Zielband noch frei sind, ob der Übergang ein direkter oder indirekter ist usw. Für diese vielen verschiedenen Typen von Interbandübergängen gibt es in der Literatur (siehe z. B.) diverse Ansätze zur direkten Angabe ihrer Beiträge zur elektrischen Suszeptibilität.
Bei einem realen Festkörper sind immer mehrere dieser Interbandübergänge gleichzeitig möglich und tragen in verschiedener Gewichtung zum Gesamtbild bei. Durch Berechnung der resultierenden optischen Spektren (von Reflexion oder auch Absorption) mittels einer Ausgleichungsrechnung mit den eingehenden Parametern können letztere anhand experimenteller Messungen für ein bestimmtes Material ermittelt werden.
Beiträge von Molekülschwingungen und -polarisierungen
Bei niedrigeren Frequenzen als für Interbandübergänge sind als Absorptionsmechanismen Molekülschwingungen und -rotationen (siehe bei IR-Spektroskopie, inklusive Beispielspektren) sowie Polarisationsvorgänge möglich.
Beitrag eines harmonischen Oszillators
Wenn man die genaue Natur eines energieabsorbierenden Mechanismus nicht kennt, kann man für erste Abschätzungen den einfachsten Mechanismus annehmen, der so etwas liefert, den harmonischen Oszillator. Er weist eine Eigenfrequenz auf und damit eine charakteristische Wellenlänge/Frequenz seiner Absorption. Zusätzlich führt man eine Dämpfung ein (unten durch die Stoßzeit repräsentiert), die die Spektralstruktur umso mehr verbreitert, je stärker sie wird, sowie eine Oszillatorenstärke :
Siehe auch
- magnetische Suszeptibilität
- Materialgleichungen der Elektrodynamik
Einzelnachweise
- Waldemar Münch: Elektrische und magnetische Eigenschaften der Materie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-663-09909-3, S. 178 ff. (google.de [abgerufen am 29. Dezember 2024]).
- S. Rabii, J. E. Fischer: Exact derivative interband dielectric function at Van Hove singularities. In: Surface Science. Band 37, 1. Juni 1973, S. 576–584, doi:10.1016/0039-6028(73)90348-8.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die elektrische Suszeptibilitat xe displaystyle chi e lateinisch susceptibilitas Ubernahmefahigkeit ist eine Materialeigenschaft welche die Fahigkeit zur elektrischen Polarisierung in einem eingepragten elektrischen Feld angibt In vielen Fallen ist sie eine einfache Zahl Proportionalitatskonstante der Dimension Zahl in komplexeren Fallen ein mindestens zweidimensionaler Tensor Der Wert der elektrischen Suszeptibilitat kann von einer Vielzahl von Parametern abhangen Dazu zahlen die Frequenz und Ausrichtung des betrachteten elektrischen Feldes oder eine Polarisation des Materials durch elektrische Strome DefinitionIm homogenen isotropen Medium Im einfachsten Fall ist das Medium homogen und isotrop d h uberall im Raum 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cdot frac tau 2 1 omega 2 cdot tau 2 Imaginarteil xe2 wp2 t w1 w2 t2 displaystyle chi e2 omega p 2 cdot frac tau omega 1 omega 2 cdot tau 2 Mit der Plasmafrequenz nach Drude wp2 Ne2eom displaystyle omega p 2 frac Ne 2 varepsilon o m Darin sind t displaystyle tau Stosszeit w displaystyle omega Lichtfrequenz N displaystyle N Ladungstragerdichte e displaystyle e Elementarladung m displaystyle m effektive MasseBeitrage von Interbandubergangen In jedem Festkorper konnen Ladungstrager durch Einstrahlung elektromagnetischer Energie in ein anderes Band angehoben werden Diese Interbandubergange liefern vor allem absorbierende Beitrage Fur diese Mechanismen muss man zusatzlich noch wissen wie hoch das Ausgangsband besetzt ist wie viele Platze im Zielband noch frei sind ob der Ubergang ein direkter oder indirekter ist usw Fur diese vielen verschiedenen Typen von Interbandubergangen gibt es in der Literatur siehe z B diverse Ansatze zur direkten Angabe ihrer Beitrage zur elektrischen Suszeptibilitat Bei einem realen Festkorper sind immer mehrere dieser Interbandubergange gleichzeitig moglich und tragen in verschiedener Gewichtung zum Gesamtbild bei Durch Berechnung der resultierenden optischen Spektren von Reflexion oder auch Absorption mittels einer Ausgleichungsrechnung mit den eingehenden Parametern konnen letztere anhand experimenteller Messungen fur ein bestimmtes Material ermittelt werden Beitrage von Molekulschwingungen und polarisierungen Bei niedrigeren Frequenzen als fur Interbandubergange sind als Absorptionsmechanismen Molekulschwingungen und rotationen siehe bei IR Spektroskopie inklusive Beispielspektren sowie Polarisationsvorgange moglich Beitrag eines harmonischen Oszillators Wenn man die genaue Natur eines energieabsorbierenden Mechanismus nicht kennt kann man fur erste Abschatzungen den einfachsten Mechanismus annehmen der so etwas liefert den harmonischen Oszillator Er weist eine Eigenfrequenz w0 displaystyle omega 0 auf und damit eine charakteristische Wellenlange Frequenz seiner Absorption Zusatzlich fuhrt man eine Dampfung ein unten durch die Stosszeit t displaystyle tau reprasentiert die die Spektralstruktur umso mehr verbreitert je starker sie wird sowie eine Oszillatorenstarke A displaystyle A xe1 A w02 w2 w02 w2 2 w t 2 displaystyle chi e1 A cdot frac omega 0 2 omega 2 omega 0 2 omega 2 2 omega tau 2 xe2 A w t w02 w2 2 w t 2 displaystyle chi e2 A cdot frac omega tau omega 0 2 omega 2 2 omega tau 2 Siehe auchmagnetische Suszeptibilitat Materialgleichungen der ElektrodynamikEinzelnachweiseWaldemar Munch Elektrische und magnetische Eigenschaften der Materie Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 663 09909 3 S 178 ff google de abgerufen am 29 Dezember 2024 S Rabii J E Fischer Exact derivative interband dielectric function at Van Hove singularities In Surface Science Band 37 1 Juni 1973 S 576 584 doi 10 1016 0039 6028 73 90348 8 Normdaten Sachbegriff GND 4151727 1 GND Explorer lobid OGND AKS