Die magnetische Suszeptibilität χ displaystyle chi oder χm displaystyle chi m v lat susceptibilitas Übernahmefähigkeit i
Magnetische Suszeptibilität

Die magnetische Suszeptibilität oder (v. lat. susceptibilitas „Übernahmefähigkeit“) ist eine physikalische Größe der Dimension Zahl (dimensionslose Größe), die die Magnetisierbarkeit von Materie in einem externen Magnetfeld angibt. Im einfachsten Fall ist sie eine für den jeweiligen Stoff charakteristische Proportionalitätskonstante, nämlich das Verhältnis der Magnetisierung zur magnetischen Feldstärke. In anderen Fällen kann sie von verschiedenen Größen abhängen, z. B. vom Ort, von den Frequenzen des Magnetfeldes und von der vorhergehenden Magnetisierung. Ihre möglichen Werte reichen von −1 bis nahezu unendlich, wobei negative Werte eine Magnetisierung entgegen dem äußeren Magnetfeld bedeuten (Diamagnetismus).
Physikalische Größe | ||||||||||
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Name | magnetische Suszeptibilität | |||||||||
Formelzeichen | , | |||||||||
| ||||||||||
Siehe auch: Magnetische Permeabilität |
Die magnetische Suszeptibilität ist eng mit der magnetischen Permeabilität verwandt.
Der vergleichbare Zusammenhang zwischen elektrischer Polarisation und elektrischem Feld wird durch die (di)elektrische Suszeptibilität beschrieben.
Definition
Die gebräuchlichste Form, die magnetische Volumensuszeptibilität (oder mit m für „magnetisch“, auch mit V für „Volumen“; ist der griechische Buchstabe Chi), beschreibt im einfachsten Fall eine Proportionalitätskonstante zwischen der Magnetisierung und der magnetischen Feldstärke :
Diese Definition ist nur korrekt, sofern magnetische Feldstärke und Magnetisierung einen einfachen linearen Zusammenhang aufweisen.
Allgemeiner lässt sich die magnetische Suszeptibilität als Ableitung definieren:
also als Änderung der Magnetisierung bei Änderung der magnetischen Feldstärke. Die Indizes bezeichnen die Komponenten der räumlichen Orientierung ( in kartesischen Koordinaten) der entsprechenden Felder. In dieser Form ist die Suszeptibilität eine tensorielle Größe und berücksichtigt, dass Magnetisierung und Magnetfeld in verschiedene Richtungen zeigen können (magnetische Anisotropie).
Beziehung zu verwandten Größen
Molare und Massensuszeptibilität
Für die magnetische Suszeptibilität sind zwei weitere Maße gebräuchlich:
- die magnetische Massensuszeptibilität (auch oder , die Abkürzung ist zu vermeiden) in m3·kg−1 bezeichnet die Suszeptibilität durch Dichte
- mit Masse und Volumen .
- die molare magnetische Suszeptibilität in m3·mol−1 unterscheidet sich durch die Verwendung der Molmasse bzw. des Molvolumens :
- mit der Stoffmenge .
Magnetische Permeabilität
Die konstante magnetische Suszeptibilität steht in einem einfachen Zusammenhang mit der relativen magnetischen Permeabilität:
Dies folgt aus der Abhängigkeit der magnetischen Flussdichte von der Magnetisierung und der magnetischen Feldstärke :
mit der magnetischen Feldkonstante .
Konversion zwischen SI- und CGS-Einheiten
Alle obigen Definitionen beziehen sich auf das in der EU und der Schweiz vorgeschriebene Internationale Einheitensystem (SI). Da im gaußschen CGS-System die Permeabilitätskonstante des Vakuums abweichend definiert wird, ergibt sich ein Umrechnungsfaktor von 4π:
Bei Nutzung älterer Tabellenwerte muss daher auf das verwendete Einheitensystem geachtet werden. Beispielsweise beträgt die Suszeptibilität von 20 °C warmem Wasser im Gauß-System, was einem Wert von im SI entspricht.
Klassifizierung magnetischer Materialien
Konstante magnetische Suszeptibilität / ohne magnetische Ordnung
Alle Stoffe reagieren zu einem gewissen Grad auf magnetische Felder. Im einfachsten Fall konstanter magnetischer Suszeptibilität werden zwei Effekte unterschieden, die in jedem Aggregatzustand auftreten. Da sie in der Regel sehr schwach sind, werden viele dieser Stoffe auch als „unmagnetisch“ ausgewiesen.
Paramagnetismus (χ > 0)
Paramagnetische Stoffe besitzen permanente magnetische Dipole, die ohne äußeres Magnetfeld aufgrund der thermischen Bewegung über alle Raumrichtungen verteilt sind, sodass die mittlere Magnetisierung Null beträgt. Im äußeren Magnetfeld richten sich die atomaren magnetischen Momente parallel zum äußeren Feld aus und verstärken damit das Magnetfeld im Innern des Stoffes. Die Magnetisierung ist also positiv und damit auch die Suszeptibilität. Im inhomogenen Magnetfeld wird ein paramagnetischer Körper in den Bereich großer Feldstärke gezogen. Die Temperaturabhängigkeit der Suszeptibilität wird durch das Curiesche Gesetz bestimmt. Paramagnetismus kann auch andere Ursachen haben, so liefern Leitungselektronen von Metallen einen temperaturunabhängigen Beitrag (Pauli-Paramagnetismus). Beispiele für paramagnetische Stoffe: Aluminium, Natrium, α-Mangan, Sauerstoff O2.
Diamagnetismus (χ < 0)
Diamagnetische Stoffe haben das Bestreben, das Magnetfeld aus ihrem Innern zu verdrängen. Sie besitzen kein permanentes magnetisches Dipolmoment. Im Magnetfeld werden jedoch Dipole induziert, die dem äußeren Feld entgegengerichtet sind, sodass das resultierende Feld im Inneren des Materials kleiner als außerhalb ist. Da die Magnetisierung sich also gegen die Richtung eines externen Magnetfeldes einstellt, ist die Suszeptibilität negativ. Im inhomogenen Magnetfeld wird ein diamagnetischer Körper aus dem Bereich großer Feldstärke herausgedrängt. Diamagnetische Beiträge sind im Allgemeinen temperaturunabhängig und ergeben sich nach dem Prinzip der Lenzschen Regel. Sie sind damit in allen Materialien vorhanden, wenn auch meist nicht dominant. Beispiele für diamagnetische Stoffe: Wasserstoff H2, Edelgase, Stickstoff N2, Kupfer, Blei, Wasser.
Einen Sonderfall stellen die Supraleiter dar. Sie verhalten sich im konstanten Magnetfeld als ideale Diamagneten mit . Dieser Effekt heißt Meißner-Ochsenfeld-Effekt.
Variable magnetische Suszeptibilität / mit magnetischer Ordnung
Festkörper mit einer magnetischen Ordnung sprechen sehr stark auf Magnetfelder an. Ihre magnetische Suszeptibilität zeigt dabei ein kompliziertes Verhalten. Oberhalb einer Schwellentemperatur verhält sie sich paramagnetisch, unterhalb hängt sie von weiteren Faktoren ab:
Ferromagnetismus
Ferromagneten richten ihre magnetischen Momente parallel zum äußeren Magnetfeld aus, tun dies aber in einer stark verstärkenden Weise. Es ist vielfach möglich, einen Ferromagneten komplett zu magnetisieren, sodass die Suszeptibilität einen Sättigungseffekt zeigt. Die Sättigung hängt auch von der vorhergehenden Magnetisierung ab; man sagt, sie haben ein Gedächtnis. Das Verhalten wird durch eine Hystereseschleife beschrieben. Beispiele für Ferromagneten sind α-Eisen, Kobalt, Nickel.
Ferrimagnetismus
Die Suszeptibilität von Ferrimagneten hängt, wie bei den Ferromagneten, von der vorhergehenden Magnetisierung ab. Der Grund für ihr magnetisches Verhalten ist eine antiparallele Ausrichtung von unterschiedlich großen magnetischen Momenten in einem Kristall. Das Kristallgitter eines ferrimagnetischen Stoffes lässt sich durch zwei ineinander gestellte Untergitter beschreiben. Dabei stehen ohne äußeres Magnetfeld die magnetischen Momente der Untergitter genau antiparallel; sie haben aber einen unterschiedlichen Betrag, sodass ohne angelegtes Feld eine spontane Magnetisierung vorhanden ist. Die Magnetisierungskurve ist ähnlich zu der von Ferromagneten, aber mit wesentlich niedrigerer Sättigungsmagnetisierung. Ein Beispiel für ein ferrimagnetisches Material ist Magnetit (Fe3O4).
Superparamagnetismus
Werden ferro- oder ferrimagnetische Materialien zu sehr kleinen Partikeln (Nanometerbereich) verarbeitet, ändern sie ihre magnetischen Eigenschaften und zeigen paramagnetisches Verhalten. Diese sind als magnetische Nanopartikel oder im englischen SPIONs (superparamagnetic iron oxide nanoparticles) bekannt.
Antiferromagnetismus
Antiferromagnete sind magnetisch anisotrop, d. h., ihre Suszeptibilität hängt von der Orientierung des Festkörpers im Magnetfeld ab. Liegt das äußere Magnetfeld in einer Ebene mit den elementaren magnetischen Momenten, so ist der Zusammenhang zwischen Suszeptibilität und Temperatur näherungsweise linear. Steht das Magnetfeld senkrecht zu jener Ebene, so ist die Suszeptibilität näherungsweise temperaturunabhängig. Das Kristallgitter eines antiferromagnetischen Stoffes lässt sich durch zwei ineinander gestellte Untergitter beschreiben. Dabei stehen ohne äußeres Magnetfeld die magnetischen Momente der Untergitter genau antiparallel; sie haben aber den gleichen Betrag, sodass ohne angelegtes Feld die Magnetisierung verschwindet. Die Temperaturabhängigkeit wird durch die Néel-Temperatur beschrieben. Beispiele für Antiferromagneten: Metalle mit eingebauten paramagnetischen Ionen wie MnO oder MnF2.
Verwendung
Ferri- und ferromagnetische Stoffe können als Permanentmagnete verwendet werden, wenn diese nach Abschalten des äußeren Magnetfeldes eine große Restmagnetisierung aufweisen. Weichmagnetische Werkstoffe lassen sich hingegen sehr einfach (um)magnetisieren und werden deshalb beispielsweise für Generatoren und Transformatoren verwendet.
Berechnung mittels der Gouyschen Waage
Zur siehe Magnetochemie.
Mit einer Gouyschen Waage können die Änderungen zweier Kräfte gemessen werden:
- Die Änderung der Schwerkraft, die auf die Waage wirkt, ist das Produkt aus Masseänderung und Schwerebeschleunigung:
- Durch Einbringen eines para- oder diamagnetischen Stoffes in ein magnetisches Feld werden die Feldlinien zusammengezogen oder gespreizt. Dadurch ändert sich die Kraft (vorher Luft: nachher Material: ):
- mit der Fläche der zu untersuchenden Substanz, die vom Magnetfeld durchdrungen wird.
Aus dem Gleichgewicht an der Waage kann die (Volumen-)Suszeptibilität bestimmt werden:
Aus der Beziehung
für das Magnetfeld kann das magnetisierende Feld für das Vakuum () bestimmt werden. Für einen Neodymmagneten mit einer magnetischen Flussdichte T ergibt sich beispielsweise eine magnetische Feldstärke direkt auf der Oberfläche eines Pols.
Das magnetisierende Feld ist ebenso wie das Magnetfeld abhängig von Position und Entfernung vom stromdurchflossenen Leiter oder Magneten und kann durch Kreisintegralrechnung genau bestimmt werden.
Magnetische Suszeptibilität einiger Materialien
Material | |||
---|---|---|---|
Vakuum | 0 | 0 | 0 |
Helium ∗ | -0.0011e-6 | -0.0238e-9 m3·mol−1 | -5.93e-9 m3·kg−1 |
Xenon ∗ | -0.025e-6 | -0.57e-9 m3·mol−1 | -4.35e-9 m3·kg−1 |
Sauerstoff ∗ | +1.9e-6 | 43e-9 m3·mol−1 | +2690e-9 m3·kg−1 |
Wasser | -9.035e-6 | -0.163e-9 m3·mol−1 | -9.05e-9 m3·kg−1 |
Diamant | -20e-6 | -0.069e-9 m3·mol−1 | -5.8e-9 m3·kg−1 |
Graphit (senkrecht) | -45e-6 | -2.4e-9 m3·mol−1 | -200e-9 m3·kg−1 |
Graphit (parallel) | -85e-6 | -0.45e-9 m3·mol−1 | -38e-9 m3·kg−1 |
Aluminium | 21e-6 | +0.22e-9 m3·mol−1 | +7.9e-9 m3·kg−1 |
Silber | -24e-6 | -0.238e-9 m3·mol−1 | -2.20e-9 m3·kg−1 |
Bismut | -166e-6 | -3.55e-9 m3·mol−1 | -17.0e-9 m3·kg−1 |
Die Suszeptibilität ist nur in geringem Maße von der Temperatur, häufig jedoch stark vom Aggregatzustand, vom Kristallsystem und von der Richtung des Kristallgitters abhängig. Eine große Anisotropie ist zum Beispiel bei pyrolytisch abgeschiedenem Graphit zu beobachten.
Siehe auch
- Suszeptibilitätsgewichtete Bildgebung
- Permittivität
- Magnetische Waage
Weblinks
- Verzeichnis von Nachschlagewerken und Datenbanken mit molaren magnetischen Suszeptibilitäten
- Verzeichnis von Nachschlagewerken und Datenbanken mit Massensuszeptibilitäten (spezifischen magnetischen Suszeptibilitäten)
Einzelnachweise
- R. E. Glick: On the Diamagnetic Susceptibility of Gases. In: J. Phys. Chem. 65. Jahrgang, Nr. 9, 1961, S. 1552–1555, doi:10.1021/j100905a020.
- G. P. Arrighini, M. Maestro, R. Moccia: Magnetic Properties of Polyatomic Molecules: Magnetic Susceptibility of H2O, NH3, CH4, H2O2. In: J. Chem. Phys. 49. Jahrgang, 1968, S. 882–889, doi:10.1063/1.1670155.
- J. Heremans, C. H. Olk, D. T. Morelli: Magnetic Susceptibility of Carbon Structures. In: Phys. Rev. B. 49. Jahrgang, Nr. 21, 1994, S. 15122–15125, doi:10.1103/PhysRevB.49.15122.
- M. D. Simon, A. K. Geim: Diamagnetic levitation: Flying frogs and floating magnets. In: Journal of Applied Physics, 87, 2000, S. 6200–6204, doi:10.1063/1.372654.
- CRC Handbook of Chemistry and Physics. Chemical Rubber Publishing Company, Boca Raton 1990, ISBN 0-8493-0471-7, S. E-129 bis E-145.
- C. L. Foiles: Comments on Magnetic Susceptibility of Silver. In: Phys. Rev. B. 13. Jahrgang, Nr. 12, 1976, S. 5606–5609, doi:10.1103/PhysRevB.13.5606.
- S. Otake, M. Momiuchi, N. Matsuno: Temperature Dependence of the Magnetic Susceptibility of Bismuth. In: J. Phys. Soc. Jap. 49. Jahrgang, Nr. 5, 1980, S. 1824–1828, doi:10.1143/JPSJ.49.1824.
Der Tensor muss über alle Raumrichtungen gemittelt werden: .
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die magnetische Suszeptibilitat x displaystyle chi oder xm displaystyle chi m v lat susceptibilitas Ubernahmefahigkeit ist eine physikalische Grosse der Dimension Zahl dimensionslose Grosse die die Magnetisierbarkeit von Materie in einem externen Magnetfeld angibt Im einfachsten Fall ist sie eine fur den jeweiligen Stoff charakteristische Proportionalitatskonstante namlich das Verhaltnis der Magnetisierung zur magnetischen Feldstarke In anderen Fallen kann sie von verschiedenen Grossen abhangen z B vom Ort von den Frequenzen des Magnetfeldes und von der vorhergehenden Magnetisierung Ihre moglichen Werte reichen von 1 bis nahezu unendlich wobei negative Werte eine Magnetisierung entgegen dem ausseren Magnetfeld bedeuten Diamagnetismus Physikalische GrosseName magnetische SuszeptibilitatFormelzeichen x displaystyle chi xm displaystyle chi m Grossen und Einheitensystem Einheit DimensionSI 1Gauss cgs 1Siehe auch Magnetische Permeabilitat Die magnetische Suszeptibilitat ist eng mit der magnetischen Permeabilitat verwandt Der vergleichbare Zusammenhang zwischen elektrischer Polarisation und elektrischem Feld wird durch die di elektrische Suszeptibilitat beschrieben Definition Hauptartikel Materialgleichungen der Elektrodynamik Die gebrauchlichste Form die magnetische Volumensuszeptibilitat x displaystyle chi oder xm displaystyle chi m mit m fur magnetisch auch xV displaystyle chi V mit V fur Volumen x displaystyle chi ist der griechische Buchstabe Chi beschreibt im einfachsten Fall eine Proportionalitatskonstante zwischen der Magnetisierung M displaystyle vec M und der magnetischen Feldstarke H displaystyle vec H M xH displaystyle vec M chi vec H Diese Definition ist nur korrekt sofern magnetische Feldstarke und Magnetisierung einen einfachen linearen Zusammenhang aufweisen Allgemeiner lasst sich die magnetische Suszeptibilitat als Ableitung definieren xij Mi Hj displaystyle chi ij frac partial M i partial H j also als Anderung der Magnetisierung bei Anderung der magnetischen Feldstarke Die Indizes i j displaystyle i j bezeichnen die Komponenten der raumlichen Orientierung x y z displaystyle x y z in kartesischen Koordinaten der entsprechenden Felder In dieser Form ist die Suszeptibilitat eine tensorielle Grosse und berucksichtigt dass Magnetisierung und Magnetfeld in verschiedene Richtungen zeigen konnen magnetische Anisotropie Beziehung zu verwandten GrossenMolare und Massensuszeptibilitat Fur die magnetische Suszeptibilitat sind zwei weitere Masse gebrauchlich die magnetische Massensuszeptibilitat xmass displaystyle chi text mass auch xg displaystyle chi g oder xr displaystyle chi rho die Abkurzung xm displaystyle chi m ist zu vermeiden in m3 kg 1 bezeichnet die Suszeptibilitat durch Dichte r displaystyle rho xmass xr x Vm displaystyle chi text mass frac chi rho chi cdot frac V m dd mit Masse m displaystyle m und Volumen V displaystyle V die molare magnetische Suszeptibilitat xmol displaystyle chi text mol in m3 mol 1 unterscheidet sich durch die Verwendung der Molmasse M displaystyle M bzw des Molvolumens Vm displaystyle V mathrm m xmol M xmass M xr x mn Vm x Vn x Vm displaystyle chi text mol M cdot chi text mass M cdot frac chi rho chi cdot frac m n cdot frac V m chi cdot frac V n chi cdot V mathrm m dd mit der Stoffmenge n displaystyle n Magnetische Permeabilitat Die konstante magnetische Suszeptibilitat steht in einem einfachen Zusammenhang mit der relativen magnetischen Permeabilitat x mr 1 displaystyle chi mu r 1 Dies folgt aus der Abhangigkeit der magnetischen Flussdichte B displaystyle B von der Magnetisierung M displaystyle M und der magnetischen Feldstarke H displaystyle H B m0 H M m0 1 x H m0 mr H displaystyle B mu 0 cdot H M mu 0 cdot 1 chi cdot H mu 0 cdot mu r cdot H dd mit der magnetischen Feldkonstante m0 displaystyle mu 0 Konversion zwischen SI und CGS Einheiten Alle obigen Definitionen beziehen sich auf das in der EU und der Schweiz vorgeschriebene Internationale Einheitensystem SI Da im gaussschen CGS System die Permeabilitatskonstante des Vakuums abweichend definiert wird ergibt sich ein Umrechnungsfaktor von 4p xGauss 14p xSI displaystyle chi text Gauss frac 1 4 pi cdot chi text SI Bei Nutzung alterer Tabellenwerte muss daher auf das verwendete Einheitensystem geachtet werden Beispielsweise betragt die Suszeptibilitat von 20 C warmem Wasser 7 19 10 7 displaystyle 7 19 cdot 10 7 im Gauss System was einem Wert von 9 04 10 6 displaystyle 9 04 cdot 10 6 im SI entspricht Siehe auch Elektromagnetische EinheitenKlassifizierung magnetischer MaterialienKonstante magnetische Suszeptibilitat ohne magnetische Ordnung Alle Stoffe reagieren zu einem gewissen Grad auf magnetische Felder Im einfachsten Fall konstanter magnetischer Suszeptibilitat werden zwei Effekte unterschieden die in jedem Aggregatzustand auftreten Da sie in der Regel sehr schwach sind werden viele dieser Stoffe auch als unmagnetisch ausgewiesen Paramagnetismus x gt 0 Paramagnetische Stoffe besitzen permanente magnetische Dipole die ohne ausseres Magnetfeld aufgrund der thermischen Bewegung uber alle Raumrichtungen verteilt sind sodass die mittlere Magnetisierung Null betragt Im ausseren Magnetfeld richten sich die atomaren magnetischen Momente parallel zum ausseren Feld aus und verstarken damit das Magnetfeld im Innern des Stoffes Die Magnetisierung ist also positiv und damit auch die Suszeptibilitat Im inhomogenen Magnetfeld wird ein paramagnetischer Korper in den Bereich grosser Feldstarke gezogen Die Temperaturabhangigkeit der Suszeptibilitat wird durch das Curiesche Gesetz bestimmt Paramagnetismus kann auch andere Ursachen haben so liefern Leitungselektronen von Metallen einen temperaturunabhangigen Beitrag Pauli Paramagnetismus Beispiele fur paramagnetische Stoffe Aluminium Natrium a Mangan Sauerstoff O2 Diamagnetismus x lt 0 Diamagnetische Stoffe haben das Bestreben das Magnetfeld aus ihrem Innern zu verdrangen Sie besitzen kein permanentes magnetisches Dipolmoment Im Magnetfeld werden jedoch Dipole induziert die dem ausseren Feld entgegengerichtet sind sodass das resultierende Feld im Inneren des Materials kleiner als ausserhalb ist Da die Magnetisierung sich also gegen die Richtung eines externen Magnetfeldes einstellt ist die Suszeptibilitat negativ Im inhomogenen Magnetfeld wird ein diamagnetischer Korper aus dem Bereich grosser Feldstarke herausgedrangt Diamagnetische Beitrage sind im Allgemeinen temperaturunabhangig und ergeben sich nach dem Prinzip der Lenzschen Regel Sie sind damit in allen Materialien vorhanden wenn auch meist nicht dominant Beispiele fur diamagnetische Stoffe Wasserstoff H2 Edelgase Stickstoff N2 Kupfer Blei Wasser Einen Sonderfall stellen die Supraleiter dar Sie verhalten sich im konstanten Magnetfeld als ideale Diamagneten mit x 1 displaystyle chi 1 Dieser Effekt heisst Meissner Ochsenfeld Effekt Variable magnetische Suszeptibilitat mit magnetischer Ordnung Festkorper mit einer magnetischen Ordnung sprechen sehr stark auf Magnetfelder an Ihre magnetische Suszeptibilitat zeigt dabei ein kompliziertes Verhalten Oberhalb einer Schwellentemperatur verhalt sie sich paramagnetisch unterhalb hangt sie von weiteren Faktoren ab Ferromagnetismus Ferromagneten richten ihre magnetischen Momente parallel zum ausseren Magnetfeld aus tun dies aber in einer stark verstarkenden Weise Es ist vielfach moglich einen Ferromagneten komplett zu magnetisieren sodass die Suszeptibilitat einen Sattigungseffekt zeigt Die Sattigung hangt auch von der vorhergehenden Magnetisierung ab man sagt sie haben ein Gedachtnis Das Verhalten wird durch eine Hystereseschleife beschrieben Beispiele fur Ferromagneten sind a Eisen Kobalt Nickel Ferrimagnetismus Die Suszeptibilitat von Ferrimagneten hangt wie bei den Ferromagneten von der vorhergehenden Magnetisierung ab Der Grund fur ihr magnetisches Verhalten ist eine antiparallele Ausrichtung von unterschiedlich grossen magnetischen Momenten in einem Kristall Das Kristallgitter eines ferrimagnetischen Stoffes lasst sich durch zwei ineinander gestellte Untergitter beschreiben Dabei stehen ohne ausseres Magnetfeld die magnetischen Momente der Untergitter genau antiparallel sie haben aber einen unterschiedlichen Betrag sodass ohne angelegtes Feld eine spontane Magnetisierung vorhanden ist Die Magnetisierungskurve ist ahnlich zu der von Ferromagneten aber mit wesentlich niedrigerer Sattigungsmagnetisierung Ein Beispiel fur ein ferrimagnetisches Material ist Magnetit Fe3O4 Superparamagnetismus Werden ferro oder ferrimagnetische Materialien zu sehr kleinen Partikeln Nanometerbereich verarbeitet andern sie ihre magnetischen Eigenschaften und zeigen paramagnetisches Verhalten Diese sind als magnetische Nanopartikel oder im englischen SPIONs superparamagnetic iron oxide nanoparticles bekannt Antiferromagnetismus Antiferromagnete sind magnetisch anisotrop d h ihre Suszeptibilitat hangt von der Orientierung des Festkorpers im Magnetfeld ab Liegt das aussere Magnetfeld in einer Ebene mit den elementaren magnetischen Momenten so ist der Zusammenhang zwischen Suszeptibilitat und Temperatur naherungsweise linear Steht das Magnetfeld senkrecht zu jener Ebene so ist die Suszeptibilitat naherungsweise temperaturunabhangig Das Kristallgitter eines antiferromagnetischen Stoffes lasst sich durch zwei ineinander gestellte Untergitter beschreiben Dabei stehen ohne ausseres Magnetfeld die magnetischen Momente der Untergitter genau antiparallel sie haben aber den gleichen Betrag sodass ohne angelegtes Feld die Magnetisierung verschwindet Die Temperaturabhangigkeit wird durch die Neel Temperatur beschrieben Beispiele fur Antiferromagneten Metalle mit eingebauten paramagnetischen Ionen wie MnO oder MnF2 Verwendung Ferri und ferromagnetische Stoffe konnen als Permanentmagnete verwendet werden wenn diese nach Abschalten des ausseren Magnetfeldes eine grosse Restmagnetisierung aufweisen Weichmagnetische Werkstoffe lassen sich hingegen sehr einfach um magnetisieren und werden deshalb beispielsweise fur Generatoren und Transformatoren verwendet Berechnung mittels der Gouyschen WaageZur siehe Magnetochemie Mit einer Gouyschen Waage konnen die Anderungen zweier Krafte gemessen werden Die Anderung der Schwerkraft die auf die Waage wirkt ist das Produkt aus Masseanderung und Schwerebeschleunigung DFg Dm g displaystyle Delta F g Delta m cdot g dd Durch Einbringen eines para oder diamagnetischen Stoffes in ein magnetisches Feld H displaystyle H werden die Feldlinien zusammengezogen oder gespreizt Dadurch andert sich die Kraft vorher Luft x1 0 displaystyle chi 1 approx 0 nachher Material x2 0 displaystyle chi 2 neq 0 DFz 12 x2 x1 m H2 A 12 x2 m H2 A displaystyle begin aligned Delta F z amp frac 1 2 cdot chi 2 chi 1 cdot mu cdot H 2 cdot A amp approx frac 1 2 cdot chi 2 cdot mu cdot H 2 cdot A end aligned dd mit der Flache A displaystyle A der zu untersuchenden Substanz die vom Magnetfeld durchdrungen wird Aus dem Gleichgewicht DFg DFz displaystyle Delta F g Delta F z an der Waage kann die Volumen Suszeptibilitat bestimmt werden x 2 Dm gm H2 A displaystyle chi 2 cdot frac Delta m cdot g mu cdot H 2 cdot A Aus der Beziehung B m0 1 x H m H displaystyle B mu 0 cdot 1 chi cdot H mu cdot H dd fur das Magnetfeld kann das magnetisierende Feld H B m0 displaystyle H B mu 0 fur das Vakuum x 0 displaystyle chi 0 bestimmt werden Fur einen Neodymmagneten mit einer magnetischen Flussdichte B 0 29 displaystyle B 0 29 T ergibt sich beispielsweise eine magnetische Feldstarke H 231A m displaystyle H 231 mathrm A m direkt auf der Oberflache eines Pols Das magnetisierende Feld ist ebenso wie das Magnetfeld abhangig von Position und Entfernung vom stromdurchflossenen Leiter oder Magneten und kann durch Kreisintegralrechnung genau bestimmt werden Magnetische Suszeptibilitat einiger MaterialienMaterial x displaystyle chi xmol displaystyle chi mathrm mol xmass displaystyle chi mathrm mass Vakuum 0 0 0Helium 0 0011e 6 0 0238e 9 m3 mol 1 5 93e 9 m3 kg 1Xenon 0 025e 6 0 57e 9 m3 mol 1 4 35e 9 m3 kg 1Sauerstoff 1 9e 6 43e 9 m3 mol 1 2 690e 9 m3 kg 1Wasser 9 035e 6 0 163e 9 m3 mol 1 9 05e 9 m3 kg 1Diamant 20e 6 0 069e 9 m3 mol 1 5 8e 9 m3 kg 1Graphit senkrecht 45e 6 2 4e 9 m3 mol 1 200e 9 m3 kg 1Graphit parallel 85e 6 0 45e 9 m3 mol 1 38e 9 m3 kg 1Aluminium 21e 6 0 22e 9 m3 mol 1 7 9e 9 m3 kg 1Silber 24e 6 0 238e 9 m3 mol 1 2 20e 9 m3 kg 1Bismut 166e 6 3 55e 9 m3 mol 1 17 0e 9 m3 kg 1 unter Standardbedingungen Die Suszeptibilitat ist nur in geringem Masse von der Temperatur haufig jedoch stark vom Aggregatzustand vom Kristallsystem und von der Richtung des Kristallgitters abhangig Eine grosse Anisotropie ist zum Beispiel bei pyrolytisch abgeschiedenem Graphit zu beobachten Siehe auchSuszeptibilitatsgewichtete Bildgebung Permittivitat Magnetische WaageWeblinksVerzeichnis von Nachschlagewerken und Datenbanken mit molaren magnetischen Suszeptibilitaten Verzeichnis von Nachschlagewerken und Datenbanken mit Massensuszeptibilitaten spezifischen magnetischen Suszeptibilitaten EinzelnachweiseR E Glick On the Diamagnetic Susceptibility of Gases In J Phys Chem 65 Jahrgang Nr 9 1961 S 1552 1555 doi 10 1021 j100905a020 G P Arrighini M Maestro R Moccia Magnetic Properties of Polyatomic Molecules Magnetic Susceptibility of H2O NH3 CH4 H2O2 In J Chem Phys 49 Jahrgang 1968 S 882 889 doi 10 1063 1 1670155 J Heremans C H Olk D T Morelli Magnetic Susceptibility of Carbon Structures In Phys Rev B 49 Jahrgang Nr 21 1994 S 15122 15125 doi 10 1103 PhysRevB 49 15122 M D Simon A K Geim Diamagnetic levitation Flying frogs and floating magnets In Journal of Applied Physics 87 2000 S 6200 6204 doi 10 1063 1 372654 CRC Handbook of Chemistry and Physics Chemical Rubber Publishing Company Boca Raton 1990 ISBN 0 8493 0471 7 S E 129 bis E 145 C L Foiles Comments on Magnetic Susceptibility of Silver In Phys Rev B 13 Jahrgang Nr 12 1976 S 5606 5609 doi 10 1103 PhysRevB 13 5606 S Otake M Momiuchi N Matsuno Temperature Dependence of the Magnetic Susceptibility of Bismuth In J Phys Soc Jap 49 Jahrgang Nr 5 1980 S 1824 1828 doi 10 1143 JPSJ 49 1824 Der Tensor muss uber alle Raumrichtungen gemittelt werden x 1 3 x 2 3 x displaystyle chi 1 3 chi 2 3 chi perp