Die Atmosphäre der Erde auch Erdatmosphäre von altgriechisch ἀτμός atmós deutsch Dampf und σφαῖρα sphaira deutsch Kugel
Erdatmosphäre

Die Atmosphäre der Erde, auch Erdatmosphäre (von altgriechisch ἀτμός atmós, deutsch ‚Dampf‘ und σφαῖρα sphaira, deutsch ‚Kugel‘) ist die gasförmige Hülle der Erdoberfläche und eine der sogenannten Erdsphären. Sie hat einen hohen Anteil an Stickstoff und Sauerstoff und somit oxidierende Verhältnisse.
Ihre vertikale Gliederung ist durch unterschiedliche Temperaturen bedingt. Das Wettergeschehen findet in den unteren etwa 10 Kilometern statt, der Troposphäre. Die höheren Schichten haben keinen großen Einfluss mehr.
Zusammensetzung
Die bodennahen Schichten bis in etwa 90 km Höhe (Kármán-Linie der Raumfahrt) haben eine recht gleichförmige Zusammensetzung, weshalb man auch von Homosphäre spricht. Was als Luft bezeichnet wird, besteht im Wesentlichen bei Außerachtlassen des wechselnden Wasserdampfgehalts (d. h. in Volumenprozent trockener, wasserdampffreier Luft) aus:
78,08 % Stickstoff (N2), 20,95 % Sauerstoff (O2) und 0,93 % Argon (Ar), dazu Aerosole und Spurengase, darunter Kohlenstoffdioxid (CO2, mit derzeit 0,04 %, nach Wasserdampf der wichtigste Verursacher des Treibhauseffekts), ferner Methan (CH4), Ozon (O3), Fluorchlorkohlenwasserstoffe, Schwefeldioxid (SO2) und Stickstoffverbindungen.
Gas | Prozentanteil |
---|---|
Stickstoff | 78,08 % |
Sauerstoff | 20,95 % |
Argon | 0,93 % |
Kohlenstoffdioxid | 0,04 % |
Für die Entstehung des Wetters ist neben der Energiezufuhr durch die Sonnenstrahlung und ihrer tages- und jahreszeitlichen Schwankung hauptsächlich der Gehalt an Wasserdampf verantwortlich. Dieser kommt in wechselnder Konzentration von 0 % Vol. bis etwa 4 % Vol. in der Luft vor, siehe Luftfeuchtigkeit. Die regionale Sonneneinstrahlung hängt über den Gehalt an Aerosolen auch von der Transparenz der Atmosphäre ab.
Die Hochatmosphäre ist ein bereits sehr dünnes Gas, in das auch hochenergetische Anteile der Sonnenstrahlung noch eindringen können. Durch kurzwelliges UV-Licht werden die Moleküle dissoziiert und teilweise ionisiert. Ferner kommt es in Höhen über etwa 100 km auch zu einer Entmischung der Bestandteile nach ihrer unterschiedlichen molaren Masse, weshalb dieser Abschnitt auch Heterosphäre genannt wird. Mit wachsender Höhe nehmen daher die Anteile leichterer Teilchen wie Wasserstoffatome und Helium zu. Diese beiden Elemente entweichen thermisch bedingt allmählich in den Weltraum.
Aufbau
Schichtung
Die Atmosphäre weist eine Masse von etwa 5,15 · 1018 kg auf (5,15 Billiarden Tonnen), also knapp ein Millionstel der Erdmasse. Sie besteht hinsichtlich ihres vertikalen Temperaturverlaufs, insbesondere dessen Gradienten, aus mehreren Schichten:
- Troposphäre von der Erdoberfläche bis zur Tropopause in Höhen zwischen 7 km (Polargebiete) und 17 km (Tropen)
- Stratosphäre bis zur Stratopause in 50 km Höhe
- Mesosphäre bis zur Mesopause in 80 bis 85 km Höhe
- Thermosphäre (siehe auch unten, Ionosphäre)
- Exosphäre darüber.
Die Troposphäre wird auch als untere Atmosphäre bezeichnet, Stratosphäre und Mesosphäre gemeinsam als mittlere Atmosphäre und die Thermosphäre als obere Atmosphäre.
Vor allem in der Troposphäre – der Wettersphäre – zeigt sich eine Dynamik innerhalb der Temperaturschichtung und des Gehalts an Wasserdampf, weshalb dort auch die jeweilige Schichtungsstabilität eine große Rolle spielt. Außer nach dem Temperaturverlauf lässt sich die Lufthülle auch nach anderen Gesichtspunkten einteilen:
- Nach dem aerodynamischen Zustand
- Prandtl-Schicht (etwa 0–50 m)
- Ekman-Schicht (etwa 50–1000 m)
- Prandtl-Schicht + Ekman-Schicht = planetare Grenzschicht = Peplosphäre
- Freie Atmosphäre (>1 km)
- Nach dem Durchmischungsgrad
- Die Homosphäre ist turbulent durchmischt und reicht bis zur Homopause in etwa 100 km Höhe.
- Darüber beginnt die Heterosphäre. Hier trennen sich die Teilchen nach ihrer Molmasse, da die molekulare Diffusion dominiert.
- Nach dem radio-physikalischen Zustand der Atmosphäre
- Neutrosphäre (Gase überwiegend im neutralen, also nichtionisierten Zustand)
- Ionosphäre (ionisierte Gase, in der Thermosphäre eingelagert, >80 km)
- Plasmasphäre (vollständige Ionisation aller Teilchen, >1000 km)
- Magnetosphäre
Nach chemischen Gesichtspunkten lassen sich außerdem die Ozonosphäre (Ozonschicht in 16–50 km Höhe) und eine (20–600 km) abgrenzen.
Grenze zum Weltraum
Der Übergang zwischen Exosphäre und Weltraum ist kontinuierlich, man kann keine scharfe Obergrenze der Atmosphäre ziehen. In der Exosphäre (oberhalb der Exobase in ~600 km Höhe) ist die mittlere freie Weglänge so groß, dass Teilchen entweichen können, wenn sie die Fluchtgeschwindigkeit erreichen können. Einzelnen Wasserstoffteilchen wird das durch Zusammenstöße bereits bei mittleren Geschwindigkeiten von 3–4 km/s möglich.
Seitens der Fédération Aéronautique Internationale wird die Homopause bzw. eine Höhe von rund 100 km (Kármán-Linie) als Grenze angesehen. Diese Definition ist international weitestgehend anerkannt, wenn sie auch keine uneingeschränkte Gültigkeit besitzt. So wird zum Beispiel von der NASA die Mesopause (etwa 80 km) als Grenze definiert.
Erforschung
Die untere Atmosphäre, insbesondere die Troposphäre, ist das Forschungsfeld der Meteorologie, wohingegen die mittlere und obere Atmosphäre (Stratosphäre, Mesosphäre) in den Bereich der Aerologie gehören.
Messungen erfolgen in Bodennähe mit dem vollen Spektrum der meteorologischen Messgeräte. In der Höhe, besonders in Bezug auf Höhenprofile, stellen Radiosonden, meteorologische Raketen, Lidars, Radars und Wetter- beziehungsweise Umweltsatelliten die wichtigsten Messverfahren dar. In der Zukunft werden voraussichtlich auch Höhenplattformen wie das High Altitude and Long Range Research Aircraft eine größere Rolle spielen.
Entwicklung
Die Entwicklung der Atmosphäre ist ein Teil der chemischen Evolution der Erde und zudem ein wichtiges Element der Klimageschichte. Sie wird heute in vier wesentliche Entwicklungsstufen unterschieden.
Am Anfang stand die Entstehung der Erde vor etwa 4,56 Milliarden Jahren. Dabei verfügte sie schon sehr früh über eine vermutlich aus Wasserstoff (H2) und Helium (He) bestehende Gashülle, die jedoch wieder verloren ging.
Durch die langsame Abkühlung der Erde und den dabei auftretenden Vulkanismus kam es zu einer umfangreichen Ausgasung aus dem Erdinneren. Die dadurch erzeugte Atmosphäre bestand zu etwa 80 % aus Wasserdampf (H2O), zu 10 % aus Kohlendioxid (CO2) und zu 5 bis 7 % aus Schwefelwasserstoff. Dabei handelt es sich um die Produkte des Vulkanismus, die auch heute noch beobachtet werden können. Der hohe Anteil des Wasserdampfs erklärt sich dadurch, dass die Atmosphäre zu diesem Zeitpunkt noch zu warm war, um Niederschläge bilden zu können. Es gab also noch keine Gewässer auf der Erde. Der eigentliche Ursprung des Wassers ist umstritten.
Nachdem die Temperatur der Atmosphäre unter den Siedepunkt des Wassers gefallen war, kam es zu einem extrem langen Dauerregen, nach dessen Ende sich die Ozeane gebildet hatten und dementsprechend die anderen Atmosphärengase sich relativ zum Wasserdampf angereichert.
Die hohe UV-Einstrahlung bedingte eine photochemische Zerlegung der Wasser-, Methan- und Ammoniakmoleküle, wodurch sich Kohlenstoffdioxid und Stickstoff relativ anreicherten. Die leichten Gase wie Wasserstoff oder Helium verflüchtigten sich in den Weltraum. Kohlenstoffdioxid wurde in großen Mengen in den Ozeanen gelöst und von C-autotrophen Mikroorganismen zum Teil verbraucht. Unverändert blieb der inerte Stickstoff. Dieser wurde mit der Zeit weiter relativ angereichert und bildete vor etwa 3,4 Milliarden Jahren den Hauptbestandteil der Atmosphäre.
Der Sauerstoff O2 spielt die Hauptrolle bei der weiteren Entwicklung zur heutigen Atmosphäre. Cyanobakterien mit oxygener Photosynthese führten als C-Autotrophe zu einem weiteren Absinken der Kohlenstoffdioxidkonzentration, bildeten aber vor allem (möglicherweise schon vor etwa 3,5 Milliarden Jahren beginnend) Sauerstoff. Die Sauerstoffkonzentration der Atmosphäre blieb jedoch zunächst gering, weil der gebildete Sauerstoff in den Ozeanen bei der Oxidation von Eisen(II)-Ionen und Schwefelwasserstoff verbraucht wurde. Erst vor etwa zwei Milliarden Jahren begann Sauerstoff in die Atmosphäre zu entweichen, als die mit Sauerstoff reagierenden Stoffe knapp wurden. Vor einer Milliarde Jahren überstieg die Sauerstoffkonzentration der Atmosphäre drei Prozent, wodurch sich im Verlauf der nächsten 400 Millionen Jahre allmählich eine erste Ozonschicht bilden konnte. Vor 500–600 Millionen Jahren stieg der Sauerstoffgehalt, bedingt durch das erste massenhafte Auftreten von Landpflanzen, rapide an und erreichte vor 350 Millionen Jahren erstmals das heutige Niveau. Nach mehreren starken Schwankungen während des Erdmittelalters erreichte der Luftsauerstoffgehalt schließlich den heutigen Wert von 21 %.
Literatur
- Helmut Kraus: Die Atmosphäre der Erde – Eine Einführung in die Meteorologie. Springer, Berlin 2004, ISBN 3-540-20656-6.
- Kshudiram Saha: The Earth’s Atmosphere – Its Physics and Dynamics. Springer, Berlin 2008, ISBN 978-3-540-78426-5
- Mark Z. Jacobson: 0-521-54865-9 of Atmospheric Modeling. Cambridge University Press, Cambridge 2005, ISBN 0-521-54865-9
- C. N. Hewitt, Andrea V. Jackson (Herausgeber): Handbook of Atmospheric Science – Principles and Applications. Blackwell, Malden (Massachusetts) 2003, ISBN 0-632-05286-4
- Kristian Schlegel: Vom Regenbogen zum Polarlicht – Leuchterscheinungen in der Atmosphäre. Springer Spektrum, Heidelberg 2001, ISBN 3-8274-1174-2
- Edmond Murad, Iwan P. Williams: Meteors in the Earth’s Atmosphere – Meteoroids and Cosmic Dust and their Interactions with the Earth’s Upper Atmosphere. Cambridge University Press, Cambridge 2002, ISBN 0-521-80431-0
Weblinks
- Literatur von und über Erdatmosphäre im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Aufbau der Erdatmosphäre – bildungsserver – Aufbau
- astronomie.de: Atmosphäre – Mesosophäre
- Atmosphärenmodelle des National Space Science Data Center (englisch)
- Das Klimainformationsprojekt für Schule und Bevölkerung
- scinexx.de: Erdatmosphäre reicht bis zum Mond 22. Februar 2019
Einzelnachweise
- http://cdiac.ornl.gov/tracegases.html (Memento vom 20. August 2016 im Internet Archive)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Atmosphare der Erde auch Erdatmosphare von altgriechisch ἀtmos atmos deutsch Dampf und sfaῖra sphaira deutsch Kugel ist die gas formige Hulle der Erdoberflache und eine der sogenannten Erdspharen Sie hat einen hohen Anteil an Stickstoff und Sauerstoff und somit oxidierende Verhaltnisse Atmosphare der Erde aufgenommen von der ISS 2013 Ihre vertikale Gliederung ist durch unterschiedliche Temperaturen bedingt Das Wettergeschehen findet in den unteren etwa 10 Kilometern statt der Troposphare Die hoheren Schichten haben keinen grossen Einfluss mehr Zusammensetzung Hauptartikel Luft Die bodennahen Schichten bis in etwa 90 km Hohe Karman Linie der Raumfahrt haben eine recht gleichformige Zusammensetzung weshalb man auch von Homosphare spricht Was als Luft bezeichnet wird besteht im Wesentlichen bei Ausserachtlassen des wechselnden Wasserdampfgehalts d h in Volumenprozent trockener wasserdampffreier Luft aus 78 08 Stickstoff N2 20 95 Sauerstoff O2 und 0 93 Argon Ar dazu Aerosole und Spurengase darunter Kohlenstoffdioxid CO2 mit derzeit 0 04 nach Wasserdampf der wichtigste Verursacher des Treibhauseffekts ferner Methan CH4 Ozon O3 Fluorchlorkohlenwasserstoffe Schwefeldioxid SO2 und Stickstoff verbindungen Siehe auch Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphare Tabellarische Auflistung einiger Gase in der Atmosphare Gas ProzentanteilStickstoff 78 08 Sauerstoff 20 95 Argon 0 0 93 Kohlenstoffdioxid 0 0 04 Hurrikan Isabel von der ISS Fur die Entstehung des Wetters ist neben der Energie zufuhr durch die Sonnenstrahlung und ihrer tages und jahreszeitlichen Schwankung hauptsachlich der Gehalt an Wasserdampf verantwortlich Dieser kommt in wechselnder Konzentration von 0 Vol bis etwa 4 Vol in der Luft vor siehe Luftfeuchtigkeit Die regionale Sonneneinstrahlung hangt uber den Gehalt an Aerosolen auch von der Transparenz der Atmosphare ab Die Hochatmosphare ist ein bereits sehr dunnes Gas in das auch hochenergetische Anteile der Sonnenstrahlung noch eindringen konnen Durch kurzwelliges UV Licht werden die Molekule dissoziiert und teilweise ionisiert Ferner kommt es in Hohen uber etwa 100 km auch zu einer Entmischung der Bestandteile nach ihrer unterschiedlichen molaren Masse weshalb dieser Abschnitt auch Heterosphare genannt wird Mit wachsender Hohe nehmen daher die Anteile leichterer Teilchen wie Wasserstoffatome und Helium zu Diese beiden Elemente entweichen thermisch bedingt allmahlich in den Weltraum AufbauAufbau der Atmosphare der Erde source source source source source source source source track Video Die Schichten der ErdatmosphareDurchschnittliche Temperatur und molare Masse der Luft in Abhangigkeit von der HoheDurchschnittlicher Luftdruck und Luftdichte in Abhangigkeit von der HoheStandardatmosphare 1976 bis 90 km HoheSchichtung Die Atmosphare weist eine Masse von etwa 5 15 1018 kg auf 5 15 Billiarden Tonnen also knapp ein Millionstel der Erdmasse Sie besteht hinsichtlich ihres vertikalen Temperaturverlaufs insbesondere dessen Gradienten aus mehreren Schichten Troposphare von der Erdoberflache bis zur Tropopause in Hohen zwischen 7 km Polargebiete und 17 km Tropen Stratosphare bis zur Stratopause in 50 km Hohe Mesosphare bis zur Mesopause in 80 bis 85 km Hohe Thermosphare siehe auch unten Ionosphare Exosphare daruber Die Troposphare wird auch als untere Atmosphare bezeichnet Stratosphare und Mesosphare gemeinsam als mittlere Atmosphare und die Thermosphare als obere Atmosphare Vor allem in der Troposphare der Wettersphare zeigt sich eine Dynamik innerhalb der Temperaturschichtung und des Gehalts an Wasserdampf weshalb dort auch die jeweilige Schichtungsstabilitat eine grosse Rolle spielt Ausser nach dem Temperaturverlauf lasst sich die Lufthulle auch nach anderen Gesichtspunkten einteilen Nach dem aerodynamischen ZustandPrandtl Schicht etwa 0 50 m Ekman Schicht etwa 50 1000 m Prandtl Schicht Ekman Schicht planetare Grenzschicht Peplosphare Freie Atmosphare gt 1 km Nach dem DurchmischungsgradDie Homosphare ist turbulent durchmischt und reicht bis zur Homopause in etwa 100 km Hohe Daruber beginnt die Heterosphare Hier trennen sich die Teilchen nach ihrer Molmasse da die molekulare Diffusion dominiert Nach dem radio physikalischen Zustand der AtmosphareNeutrosphare Gase uberwiegend im neutralen also nichtionisierten Zustand Ionosphare ionisierte Gase in der Thermosphare eingelagert gt 80 km Plasmasphare vollstandige Ionisation aller Teilchen gt 1000 km Magnetosphare Nach chemischen Gesichtspunkten lassen sich ausserdem die Ozonosphare Ozonschicht in 16 50 km Hohe und eine 20 600 km abgrenzen Grenze zum Weltraum Der Ubergang zwischen Exosphare und Weltraum ist kontinuierlich man kann keine scharfe Obergrenze der Atmosphare ziehen In der Exosphare oberhalb der Exobase in 600 km Hohe ist die mittlere freie Weglange so gross dass Teilchen entweichen konnen wenn sie die Fluchtgeschwindigkeit erreichen konnen Einzelnen Wasserstoffteilchen wird das durch Zusammenstosse bereits bei mittleren Geschwindigkeiten von 3 4 km s moglich Seitens der Federation Aeronautique Internationale wird die Homopause bzw eine Hohe von rund 100 km Karman Linie als Grenze angesehen Diese Definition ist international weitestgehend anerkannt wenn sie auch keine uneingeschrankte Gultigkeit besitzt So wird zum Beispiel von der NASA die Mesopause etwa 80 km als Grenze definiert ErforschungDie untere Atmosphare insbesondere die Troposphare ist das Forschungsfeld der Meteorologie wohingegen die mittlere und obere Atmosphare Stratosphare Mesosphare in den Bereich der Aerologie gehoren Messungen erfolgen in Bodennahe mit dem vollen Spektrum der meteorologischen Messgerate In der Hohe besonders in Bezug auf Hohenprofile stellen Radiosonden meteorologische Raketen Lidars Radars und Wetter beziehungsweise Umweltsatelliten die wichtigsten Messverfahren dar In der Zukunft werden voraussichtlich auch Hohenplattformen wie das High Altitude and Long Range Research Aircraft eine grossere Rolle spielen Entwicklung Hauptartikel Entwicklung der Erdatmosphare Die Entwicklung der Atmosphare ist ein Teil der chemischen Evolution der Erde und zudem ein wichtiges Element der Klimageschichte Sie wird heute in vier wesentliche Entwicklungsstufen unterschieden Am Anfang stand die Entstehung der Erde vor etwa 4 56 Milliarden Jahren Dabei verfugte sie schon sehr fruh uber eine vermutlich aus Wasserstoff H2 und Helium He bestehende Gashulle die jedoch wieder verloren ging Der Vulkanismus als wesentlicher Faktor der Atmospharenentwicklung Durch die langsame Abkuhlung der Erde und den dabei auftretenden Vulkanismus kam es zu einer umfangreichen Ausgasung aus dem Erdinneren Die dadurch erzeugte Atmosphare bestand zu etwa 80 aus Wasserdampf H2O zu 10 aus Kohlendioxid CO2 und zu 5 bis 7 aus Schwefelwasserstoff Dabei handelt es sich um die Produkte des Vulkanismus die auch heute noch beobachtet werden konnen Der hohe Anteil des Wasserdampfs erklart sich dadurch dass die Atmosphare zu diesem Zeitpunkt noch zu warm war um Niederschlage bilden zu konnen Es gab also noch keine Gewasser auf der Erde Der eigentliche Ursprung des Wassers ist umstritten Nachdem die Temperatur der Atmosphare unter den Siedepunkt des Wassers gefallen war kam es zu einem extrem langen Dauerregen nach dessen Ende sich die Ozeane gebildet hatten und dementsprechend die anderen Atmospharengase sich relativ zum Wasserdampf angereichert Die hohe UV Einstrahlung bedingte eine photochemische Zerlegung der Wasser Methan und Ammoniakmolekule wodurch sich Kohlenstoffdioxid und Stickstoff relativ anreicherten Die leichten Gase wie Wasserstoff oder Helium verfluchtigten sich in den Weltraum Kohlenstoffdioxid wurde in grossen Mengen in den Ozeanen gelost und von C autotrophen Mikroorganismen zum Teil verbraucht Unverandert blieb der inerte Stickstoff Dieser wurde mit der Zeit weiter relativ angereichert und bildete vor etwa 3 4 Milliarden Jahren den Hauptbestandteil der Atmosphare Entwicklung des O2 Gehaltes wahrend der letzten Jahrmilliarde Der Sauerstoff O2 spielt die Hauptrolle bei der weiteren Entwicklung zur heutigen Atmosphare Cyanobakterien mit oxygener Photosynthese fuhrten als C Autotrophe zu einem weiteren Absinken der Kohlenstoffdioxidkonzentration bildeten aber vor allem moglicherweise schon vor etwa 3 5 Milliarden Jahren beginnend Sauerstoff Die Sauerstoffkonzentration der Atmosphare blieb jedoch zunachst gering weil der gebildete Sauerstoff in den Ozeanen bei der Oxidation von Eisen II Ionen und Schwefelwasserstoff verbraucht wurde Erst vor etwa zwei Milliarden Jahren begann Sauerstoff in die Atmosphare zu entweichen als die mit Sauerstoff reagierenden Stoffe knapp wurden Vor einer Milliarde Jahren uberstieg die Sauerstoffkonzentration der Atmosphare drei Prozent wodurch sich im Verlauf der nachsten 400 Millionen Jahre allmahlich eine erste Ozonschicht bilden konnte Vor 500 600 Millionen Jahren stieg der Sauerstoffgehalt bedingt durch das erste massenhafte Auftreten von Landpflanzen rapide an und erreichte vor 350 Millionen Jahren erstmals das heutige Niveau Nach mehreren starken Schwankungen wahrend des Erdmittelalters erreichte der Luftsauerstoffgehalt schliesslich den heutigen Wert von 21 LiteraturHelmut Kraus Die Atmosphare der Erde Eine Einfuhrung in die Meteorologie Springer Berlin 2004 ISBN 3 540 20656 6 Kshudiram Saha The Earth s Atmosphere Its Physics and Dynamics Springer Berlin 2008 ISBN 978 3 540 78426 5 Mark Z Jacobson 0 521 54865 9 of Atmospheric Modeling Cambridge University Press Cambridge 2005 ISBN 0 521 54865 9 C N Hewitt Andrea V Jackson Herausgeber Handbook of Atmospheric Science Principles and Applications Blackwell Malden Massachusetts 2003 ISBN 0 632 05286 4 Kristian Schlegel Vom Regenbogen zum Polarlicht Leuchterscheinungen in der Atmosphare Springer Spektrum Heidelberg 2001 ISBN 3 8274 1174 2 Edmond Murad Iwan P Williams Meteors in the Earth s Atmosphere Meteoroids and Cosmic Dust and their Interactions with the Earth s Upper Atmosphere Cambridge University Press Cambridge 2002 ISBN 0 521 80431 0WeblinksCommons Erdatmosphare Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Atmosphare Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Erdatmosphare im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Aufbau der Erdatmosphare bildungsserver Aufbau astronomie de Atmosphare Mesosophare Atmospharenmodelle des National Space Science Data Center englisch Das Klimainformationsprojekt fur Schule und Bevolkerung scinexx de Erdatmosphare reicht bis zum Mond 22 Februar 2019Einzelnachweisehttp cdiac ornl gov tracegases html Memento vom 20 August 2016 im Internet Archive Die ErdatmosphareTroposphare Tropopause Stratosphare Stratopause Mesosphare Mesopause Thermosphare Thermopause Exosphare ExopauseNeutrosphare Ionosphare MagnetosphareHomosphare Heterosphare Normdaten Sachbegriff GND 4003397 1 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85009271 NDL 00572535