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Ernst Wülcker 24 August 1843 in Frankfurt am Main 16 September 1895 in Weimar war ein deutscher Germanist Historiker und

Ernst Wülcker

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Ernst Wülcker (* 24. August 1843 in Frankfurt am Main; † 16. September 1895 in Weimar) war ein deutscher Germanist, Historiker und Archivar.

Leben

Friedrich Ernst Wülcker war der Sohn eines wohlhabenden Silberwarenhändlers. Sein Vater war der Inhaber der Silberwarenhandlung J. H. P. Schott Söhne in Frankfurt am Main. Ernsts jüngerer Bruder war der spätere Professor für englische Sprache und Literatur an der Universität Leipzig Richard Wülcker (er schrieb sich ab 1884 Wülker). Durch ihren Vater wurde bei beiden schon früh das Interesse für Literatur und Wissenschaft geweckt. Im Elternhaus befand sich auch eine umfangreiche Bibliothek.

Ernst Wülcker besuchte zunächst die unteren Klassen der Musterschule in seiner Heimatstadt und erhielt Privatunterricht von Adolf Torstrik. Seit Ostern 1856 ging er auf das Frankfurter Gymnasium. Von 1862 bis 1865 studierte Wülcker Klassische Philologie und Germanistik an der Universität Göttingen und bis Ostern 1868 an der Universität in Leipzig. Zwei Wintersemester verbrachte er zusammen mit Lorenz Diefenbach mit sprachwissenschaftlichen Studien in seinem Elternhaus. In Göttingen gehörte er der Burschenschaft Brunsviga an und redigierte die Bierzeitung. In Leipzig beschäftigte er sich noch intensiv mit Sanskrit. 1868 promovierte er an der Leipziger Universität mit der Dissertation Beobachtungen auf dem Gebiete der Vocalschwächung im Mittel-Binnendeutschen, bes. im Hessischen und Thüringischen. Seine Untersuchungen über die älteren mitteldeutschen Dialekte setzte Wülcker in Marburg und Frankfurt am Main fort.

In Frankfurt sollte er als präsumtiver Nachfolger von Georg Ludwig Kriegk am Frankfurter Stadtarchiv angestellt werden. Wülcker lehnte zunächst ab, da er sich an der Leipziger Universität habilitieren wollte. Später verzichtete er auf eine akademische Laufbahn und trat 1870 als Sekretär in das Frankfurter Archiv ein. Während seiner Tätigkeit am Frankfurter Stadtarchiv publizierte er in den Neujahrsblättern des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt Aufsätze über die Urkunden und Schreiben betreffend den Zug der Armagnaken 1439—1444 (Frankfurt 1873) und Urkunden und Akten betreffend die Belagerung der Stadt Neuß am Rheine 1474—1475 (Frankfurt 1877). Ebenfalls in der Frankfurter Zeit begonnen und nach elfjähriger Arbeit vollendet wurde das mit Lorenz Diefenbach gemeinsam unternommene Hoch- und niederdeutsche Wörterbuch der mittleren und neueren Zeit, dass auch im Rahmen der Documenta linguistica (Reihe 3. Wörterbücher des 19. und 20. Jahrhunderts) erschien. Für das Wörterbuch, für das er die Buchstaben D bis Z bearbeitete, wertete er Archivalien, Handschriften und seltene Druckwerke des 14. bis 18. Jahrhunderts aus. Er konnte dabei auf Quellen aus der Stadtbibliothek und dem Stadtarchiv in Frankfurt zurückgreifen, wobei er auch die mitteldeutschen, insbesondere die fränkischen, Mundarten berücksichtigte.

1875 wurde Wülcker erster Archivsekretär am Geheimen Haupt- und Staatsarchiv zu Weimar. Im gleichen Jahr heiratete er Bertha Fenner, die Tochter eines Obergerichtsrates in Weimar. 1877 wurde er zum Archivar und 1888 zum Archivrat befördert. In Weimar begann seine Mitarbeit am Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm. Er übernahm von 1886 bis 1895 die Bearbeitung des Buchstabens V des 12. Bandes. Von der deutsch-romanischen Sektion der 37. Philologenversammlung in Dessau 1884 wurde Wülcker zusammen mit Max Rieger und Hermann Paul in eine philologische Prüfungskommission der deutschen Probebibel gewählt, zu der er 1885 ein Gutachten einreichte (Gutachten über die Probebibel, Halle 1885). Als Autor für die Allgemeine Deutsche Biographie schrieb er zahlreiche Beiträge, hauptsächlich Biografien der sächsischen Herzöge.

Ernst Wülcker starb am 16. September 1895, im Alter von 52 Jahren, in Weimar an einem Schlaganfall. Bereits 1894 hatte er einen leichten Schlaganfall, der ihn Zwang einen längeren Urlaub zu nehmen. Seine Studien und Erfahrungen auf dem Gebiet der Archivwissenschaft hat er in einem Werk zusammengefasst, dessen Vollendung er nicht mehr erlebte: Urkundenausfertigung und Urkundensprache der ernestinischen Kurfürsten. Wülckers Nachlass umfasste weitere sprachwissenschaftliche, archivalische und lexikalische Arbeiten, unter anderem die unvollendeten Manuskripte zu einer groß angelegten Grammatik des Frankfurter Stadtdialects.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • 25. Deutsches Wörterbuch. V – verzwunzen. als Bearbeiter, DTV, München 1999; ISBN 3-423-59045-9.
  • Berichte aus dem Reichsregiment in Nürnberg 1521–1523. Teubner, Leipzig 1899. bzw. Olms, Hildesheim 1979; ISBN 3-487-06843-5.
  • Hoch- und niederdeutsches Wörterbuch der mittleren und neueren Zeit. zusammen mit Lorenz Diefenbach, Schwabe, Basel 1885. bzw. Olms, Hildesheim 1965.
  • Die Entstehung der kursächsischen Kanzleisprache. Frommann, Jena 1878.
  • Urkunden und Akten betreffend die Belagerung der Stadt Neuss am Rheine 1474–1475. Verein für Geschichte und Alterthumskunde, Frankfurt am Main 1877.
  • Urkunden und Schreiben betreffend den Zug der Armagnaken. 1439–1444. Verein für Geschichte und Alterthumskunde, Frankfurt am Main 1873.

Literatur

  • Friedrich Thomae: Wülcker, Ernst. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 44, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 559–562.
  • Birgit Weyel, Sabine Hock: Wülcker, Ernst. In: Wolfgang Klötzer (Hrsg.): Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon. 2. Band. Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-7829-0459-1. S. 576 (Onlinefassung)

Weblinks

Wikisource: Ernst Wülcker – Quellen und Volltexte
  • Literatur von und über Ernst Wülcker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Eintrag zu Ernst Wülcker in Kalliope
Normdaten (Person): GND: 117429708 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n88653726 | VIAF: 89135608 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Wülcker, Ernst
ALTERNATIVNAMEN Wülcker, Friedrich Ernst
KURZBESCHREIBUNG deutscher Germanist, Historiker und Archivar
GEBURTSDATUM 24. August 1843
GEBURTSORT Frankfurt am Main
STERBEDATUM 16. September 1895
STERBEORT Weimar

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 13:06

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Ernst Wulcker 24 August 1843 in Frankfurt am Main 16 September 1895 in Weimar war ein deutscher Germanist Historiker und Archivar LebenFriedrich Ernst Wulcker war der Sohn eines wohlhabenden Silberwarenhandlers Sein Vater war der Inhaber der Silberwarenhandlung J H P Schott Sohne in Frankfurt am Main Ernsts jungerer Bruder war der spatere Professor fur englische Sprache und Literatur an der Universitat Leipzig Richard Wulcker er schrieb sich ab 1884 Wulker Durch ihren Vater wurde bei beiden schon fruh das Interesse fur Literatur und Wissenschaft geweckt Im Elternhaus befand sich auch eine umfangreiche Bibliothek Ernst Wulcker besuchte zunachst die unteren Klassen der Musterschule in seiner Heimatstadt und erhielt Privatunterricht von Adolf Torstrik Seit Ostern 1856 ging er auf das Frankfurter Gymnasium Von 1862 bis 1865 studierte Wulcker Klassische Philologie und Germanistik an der Universitat Gottingen und bis Ostern 1868 an der Universitat in Leipzig Zwei Wintersemester verbrachte er zusammen mit Lorenz Diefenbach mit sprachwissenschaftlichen Studien in seinem Elternhaus In Gottingen gehorte er der Burschenschaft Brunsviga an und redigierte die Bierzeitung In Leipzig beschaftigte er sich noch intensiv mit Sanskrit 1868 promovierte er an der Leipziger Universitat mit der Dissertation Beobachtungen auf dem Gebiete der Vocalschwachung im Mittel Binnendeutschen bes im Hessischen und Thuringischen Seine Untersuchungen uber die alteren mitteldeutschen Dialekte setzte Wulcker in Marburg und Frankfurt am Main fort In Frankfurt sollte er als prasumtiver Nachfolger von Georg Ludwig Kriegk am Frankfurter Stadtarchiv angestellt werden Wulcker lehnte zunachst ab da er sich an der Leipziger Universitat habilitieren wollte Spater verzichtete er auf eine akademische Laufbahn und trat 1870 als Sekretar in das Frankfurter Archiv ein Wahrend seiner Tatigkeit am Frankfurter Stadtarchiv publizierte er in den Neujahrsblattern des Vereins fur Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt Aufsatze uber die Urkunden und Schreiben betreffend den Zug der Armagnaken 1439 1444 Frankfurt 1873 und Urkunden und Akten betreffend die Belagerung der Stadt Neuss am Rheine 1474 1475 Frankfurt 1877 Ebenfalls in der Frankfurter Zeit begonnen und nach elfjahriger Arbeit vollendet wurde das mit Lorenz Diefenbach gemeinsam unternommene Hoch und niederdeutsche Worterbuch der mittleren und neueren Zeit dass auch im Rahmen der Documenta linguistica Reihe 3 Worterbucher des 19 und 20 Jahrhunderts erschien Fur das Worterbuch fur das er die Buchstaben D bis Z bearbeitete wertete er Archivalien Handschriften und seltene Druckwerke des 14 bis 18 Jahrhunderts aus Er konnte dabei auf Quellen aus der Stadtbibliothek und dem Stadtarchiv in Frankfurt zuruckgreifen wobei er auch die mitteldeutschen insbesondere die frankischen Mundarten berucksichtigte 1875 wurde Wulcker erster Archivsekretar am Geheimen Haupt und Staatsarchiv zu Weimar Im gleichen Jahr heiratete er Bertha Fenner die Tochter eines Obergerichtsrates in Weimar 1877 wurde er zum Archivar und 1888 zum Archivrat befordert In Weimar begann seine Mitarbeit am Deutschen Worterbuch der Bruder Grimm Er ubernahm von 1886 bis 1895 die Bearbeitung des Buchstabens V des 12 Bandes Von der deutsch romanischen Sektion der 37 Philologenversammlung in Dessau 1884 wurde Wulcker zusammen mit Max Rieger und Hermann Paul in eine philologische Prufungskommission der deutschen Probebibel gewahlt zu der er 1885 ein Gutachten einreichte Gutachten uber die Probebibel Halle 1885 Als Autor fur die Allgemeine Deutsche Biographie schrieb er zahlreiche Beitrage hauptsachlich Biografien der sachsischen Herzoge Ernst Wulcker starb am 16 September 1895 im Alter von 52 Jahren in Weimar an einem Schlaganfall Bereits 1894 hatte er einen leichten Schlaganfall der ihn Zwang einen langeren Urlaub zu nehmen Seine Studien und Erfahrungen auf dem Gebiet der Archivwissenschaft hat er in einem Werk zusammengefasst dessen Vollendung er nicht mehr erlebte Urkundenausfertigung und Urkundensprache der ernestinischen Kurfursten Wulckers Nachlass umfasste weitere sprachwissenschaftliche archivalische und lexikalische Arbeiten unter anderem die unvollendeten Manuskripte zu einer gross angelegten Grammatik des Frankfurter Stadtdialects Veroffentlichungen Auswahl 25 Deutsches Worterbuch V verzwunzen als Bearbeiter DTV Munchen 1999 ISBN 3 423 59045 9 Berichte aus dem Reichsregiment in Nurnberg 1521 1523 Teubner Leipzig 1899 bzw Olms Hildesheim 1979 ISBN 3 487 06843 5 Hoch und niederdeutsches Worterbuch der mittleren und neueren Zeit zusammen mit Lorenz Diefenbach Schwabe Basel 1885 bzw Olms Hildesheim 1965 Die Entstehung der kursachsischen Kanzleisprache Frommann Jena 1878 Urkunden und Akten betreffend die Belagerung der Stadt Neuss am Rheine 1474 1475 Verein fur Geschichte und Alterthumskunde Frankfurt am Main 1877 Urkunden und Schreiben betreffend den Zug der Armagnaken 1439 1444 Verein fur Geschichte und Alterthumskunde Frankfurt am Main 1873 LiteraturFriedrich Thomae Wulcker Ernst In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 44 Duncker amp Humblot Leipzig 1898 S 559 562 Birgit Weyel Sabine Hock Wulcker Ernst In Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon 2 Band Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7829 0459 1 S 576 Onlinefassung WeblinksWikisource Ernst Wulcker Quellen und Volltexte Literatur von und uber Ernst Wulcker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Ernst Wulcker in KalliopeNormdaten Person GND 117429708 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n88653726 VIAF 89135608 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wulcker ErnstALTERNATIVNAMEN Wulcker Friedrich ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Germanist Historiker und ArchivarGEBURTSDATUM 24 August 1843GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 16 September 1895STERBEORT Weimar

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