Der Europäische Nerz Mustela lutreola ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder Mustelidae Er zählt zu den bedroht
Europäischer Nerz

Der Europäische Nerz (Mustela lutreola) ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae). Er zählt zu den bedrohtesten Säugetierarten Europas. Mit dem Amerikanischen Nerz ist er nicht sehr nahe verwandt und auch nicht kreuzbar.
Europäischer Nerz | ||||||||||||
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Europäischer Nerz (Mustela lutreola) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mustela lutreola | ||||||||||||
(Linnaeus, 1761) |
Weitere Namen
Veraltete, teilweise aber noch landschaftlich gebräuchliche Namen für den Europäischen Nerz sind Nörz, Kleiner Fischotter, Krebsotter, Sumpfotter, Steinhund, Wasserwiesel, Menk, Mink, Ottermenk, Wassermenk.
Beschreibung
Europäische Nerze erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 28 bis 43 Zentimetern, der Schwanz ist 12 bis 19 Zentimeter lang, und ihr Gewicht beträgt 400 bis 740 Gramm, wobei die Männchen deutlich schwerer als die Weibchen werden. Der Körper ist langgestreckt, die Gliedmaßen und der Schwanz sind relativ kurz. Die Fellfärbung variiert von rotbraun über dunkelbraun bis schwärzlich, die Unterseite ist etwas heller. Der Bereich des Kinns und der Oberlippe ist weiß gefärbt, manche Tiere haben auch weiße Flecken an der Kehle und an der Brust. Das Fell ist ausgesprochen dicht und wasserabweisend, insbesondere im Winter. Ein besonderes Kennzeichen des Europäischen Nerzes ist die weiße Oberlippe, die seinem amerikanischen Verwandten fehlt.
Verbreitung und Lebensraum
Europäische Nerze waren einst in ganz Europa beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet erstreckte sich vom nördlichen Spanien bis ins westliche Sibirien und die Kaukasus-Region. Durch die Bejagung, die Zerstörung des Lebensraums und die Konkurrenz des Amerikanischen Nerzes sind sie aber in weiten Teilen ausgestorben, heute existieren nur mehr Reliktpopulationen, vorwiegend in Osteuropa.
Nerze sind in ihrem Lebensraum ans Wasser gebunden. Sie bewohnen Uferdickichte und andere mit dichter Vegetation bestandene Gebiete an Flüssen und Seen und halten sich selten mehr als 100 Meter vom Wasser entfernt auf.
Lebensweise
Europäische Nerze sind Einzelgänger und streng territorial, sie bewohnen ein Revier von rund 26 bis 32 Hektar Größe. Sie sind in erster Linie dämmerungs- oder nachtaktiv, tagsüber ziehen sie sich in Baue zurück, die sie selbst gegraben haben oder von anderen Tieren (zum Beispiel Schermäusen) übernommen haben; manchmal verbergen sie sich auch in Felsspalten oder im Wurzelwerk der Bäume. Sie können gut schwimmen und tauchen und begeben sich auch im Wasser auf Nahrungssuche.
Nahrung
Europäische Nerze haben ein vielfältiges Beutespektrum. Zu ihrer bevorzugten Nahrung zählen Schermäuse und andere Nagetiere, aber auch Frösche, Vögel, Fische und Krebse werden erbeutet. Im Winter halten sie oft ein Loch in der Eisschicht der Gewässer offen, um auch dann tauchend auf Nahrungssuche gehen zu können.
Fortpflanzung
Die Paarungszeit liegt in den Monaten Februar oder März; nach einer rund 35 bis 72-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen im April oder Mai den Nachwuchs zur Welt. Die hohe Varianz der Trächtigkeitsdauer ist eventuell auf eine verzögerte Einnistung zurückzuführen. Die Wurfgröße beträgt zwei bis sieben, durchschnittlich vier oder fünf Jungtiere. Diese werden mit rund 10 Wochen entwöhnt und sind mit 2,5 bis 4 Monaten selbständig. Die Geschlechtsreife tritt mit rund einem Jahr ein. Die Lebenserwartung wird auf sieben bis zehn Jahre geschätzt.
Gefährdung
Der Europäische Nerz zählt heute zu den bedrohtesten Säugetierarten Europas, wofür drei Faktoren verantwortlich sind:
- Zum einen wurden sie intensiv wegen des Nerzfells gejagt. Auch wenn ihr Pelz als weniger wertvoll als der des Amerikanischen Nerzes gilt (der Europäische Nerz wurde auch nie in Pelztierfarmen gehalten), so wurden doch in der Sowjetunion beispielsweise in den 1920er-Jahren jährlich 50.000 Tiere gefangen.
- Zum anderen leiden sie an der Zerstörung ihres Lebensraumes durch Waldrodungen und Flussbegradigungen; heute stellen Kraftwerksbauten und die Gewässerverschmutzung weitere Bedrohungen dar.
- Ein dritter Faktor ist seit den 1950er-Jahren akut geworden: Amerikanische Nerze, die massenhaft in Pelztierfarmen in Europa gehalten wurden, brachen als Gefangenschaftsflüchtlinge aus oder wurden freigelassen. Da sich die amerikanischen Vettern als robuster und anpassungsfähiger erwiesen, haben sie die europäische Art vielfach verdrängt.
In Deutschland wurde 1925 der letzte Nerz gesehen; auch in anderen Teilen Europas ist er beinahe ganz verschwunden. Nur in isolierten Regionen, in Russland, Belarus, dem rumänischen Donaudelta, in Südwestfrankreich und Nordspanien sowie vor allem auf den großen Inseln Estlands haben sich kleine Bestände gehalten. Die Gesamtpopulation wird auf wenige tausend Tiere geschätzt, die IUCN listete ihn bis 2011 als „stark gefährdet“ (endangered), seit 2011 als „vom Aussterben bedroht“ (Critically Endangered).
Systematik
Der Europäische Nerz wird innerhalb der Gattung Mustela in die Untergattung Lutreola gezählt, zu der auch das Feuerwiesel und einige südostasiatische Wieselarten gezählt werden. Diese Arten bilden somit seine nächsten Verwandten, mit dem Amerikanischen Nerz ist er entfernter verwandt.
Artenschutzprogramme
Im Rahmen der UN-Biodiversitätskonvention, die dem globalen Artensterben entgegenwirken und Maßnahmen für den Erhalt der Biodiversität veranlassen soll, wurden auch die Maßnahmen für die Erhaltung des Europäischen Nerzes verstärkt. Die Renaturierung seiner Lebensräume gehört zu den wichtigsten, aber oftmals auch schwierigsten Naturschutzmaßnahmen. So wurden in den Jahren 2001 bis 2004 für die westliche Population des Europäischen Nerzes im Rahmen von drei LIFE-Projekten der EU (LIFE00 NAT/E/007331; LIFE00 NAT/E/007299; LIFE00 NAT/E/007335) die obere Ebro-Region (Burgos, Soria, Alava, Rioja und Navarra) renaturiert und die Effekte dieser Maßnahmen auf die Abundanz der Zielart untersucht. Zudem wurden Maßnahmen ergriffen, um dieses Gebiet vor dem invasiven Amerikanischen Mink zu schützen.
Für den Erhalt bedrohter Arten spielen darüber hinaus Programme und Maßnahmen zu deren Wieder- und Neuansiedlung sowie Umsiedlung eine entscheidende Rolle, da sie in vielen Fällen geeignete Habitate nicht mehr eigenständig neu besiedeln können. Auch zur Erhaltung des Europäischen Nerzes wird es angesichts seiner prekären Situation als unerlässlich angesehen, neben der Sicherung der natürlichen Lebensräume Tiere in den ursprünglichen Verbreitungsgebieten wiederanzusiedeln. In Estland verschwand der Mink Mitte der 1990er-Jahre. Der Zoo in Tallinn züchtet seit der Zeit im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) erfolgreich Europäische Nerze in menschlicher Obhut. Daraus ging 1992 die ’Foundation Lutreola’ hervor, die mit eigenen Zuchtanlagen und Auswilderungsprogrammen Nerze in Estland wieder ansiedelt: 2000 bis 2005 auf der Insel Hiiumaa, Estland (LIFE-Projekt Nr. LIFE00 NAT/EE/007081) sowie seit 2009 auf der benachbarten Insel Saaremaa, Estland.
In Deutschland gab bzw. gibt es folgende Projekte:
(1) 2000 bis 2009 in der Nordwestdeutschen Tiefebene (FFH-Gebiet Hase-Tal), durchgeführt von der Universität Osnabrück (Prof. Dr. R. Schröpfer)
(2) seit 2006 im Saarland (FFH-Gebiet Täler der ILL, „Naturschutzgroßvorhaben ILL“, Natura 2000 Nr. 6508-301), durch den Verein EuroNerz e. V. und Kooperationspartner unter wissenschaftlicher Begleitforschung durch Dr. Elisabeth Peters (Osnabrück)
(3) seit Mai 2010 am Naturpark Steinhuder Meer durch die Region Hannover in Kooperation mit der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer ÖSSM e. V., EuroNerz e. V. und der Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen e. V. Das Projekt am Steinhuder Meer hat dazu geführt, dass erstmals ein Europäischer Nerz und sein Nachwuchs in Deutschland in freier Wildbahn fotografiert werden konnten; dies scheint eine erfolgreiche Wiederansiedlung zu werden.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
Weblinks
- EuroNerz e. V. (Verein zur Erhaltung des Europäischen Nerzes)
- (Bericht über den Nerznachwuchs am Steinhuder Meer)
- Artenblatt zum Europäischen Nerz der Stiftung Artenschutz
Einzelnachweise
- Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 808–809, abgerufen am 4. November 2022
- Christian Franke, Johanna Kroll: Jury Fränkel’s Rauchwaren-Handbuch 1988/89. 10. überarbeitete und ergänzte Auflage. Rifra-Verlag, Murrhardt 1988, S. 25.
- Mustela lutreola in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2015.4. Eingestellt von: Maran, T., Skumatov, D., Palazón, S., Gomez, A., Põdra, M., Saveljev, A., Kranz, A., Libois, R. & Aulagnier, S., 2011. Abgerufen am 1. März 2016.
- Conservation of european mink (Mustela lutreola) in Castilla y Léon. Abgerufen am 21. Oktober 2015.
- Conservation of the European mink (Mustela lutreola) in Álava. Abgerufen am 21. Oktober 2015.
- Foundation Lutreola. Abgerufen am 21. Oktober 2015.
- Down but not out: how the European mink found refuge on an Estonian island Tom Peeters, 29. März 2022 in The Guardien
- Euronerz e. V. Abgerufen am 21. Oktober 2015.
- Nerzforschung Universität Osnabrück. Archiviert vom 26. August 2014; abgerufen am 21. Oktober 2015. (nicht mehr online verfügbar) am
- Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen: Wiederansiedlung des Europäischen Nerzes (Mustela lutreola) im Einzugsgebiet des Steinhuder Meeres. Abgerufen am 21. Oktober 2015.
- Stiftung Artenschutz: Der Nerz kehrt heim – Rückkehr eines kleinen Jägers. Archiviert vom 10. März 2016; abgerufen am 21. Oktober 2015. (nicht mehr online verfügbar) am
- Euronerz: Erste Fotos von im Freiland gezeugten und geborenen Europäischen Nerzen am Steinhuder Meer. Archiviert vom ; abgerufen am 21. Oktober 2015. (nicht mehr online verfügbar)
- Hannoversche Allgemeine Zeitung, 11. Juni 2015: Nerze am Steinhuder Meer haben Junge. Archiviert vom 14. Februar 2016; abgerufen am 21. Oktober 2015. am
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Europaische Nerz Mustela lutreola ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder Mustelidae Er zahlt zu den bedrohtesten Saugetierarten Europas Mit dem Amerikanischen Nerz ist er nicht sehr nahe verwandt und auch nicht kreuzbar Europaischer NerzEuropaischer Nerz Mustela lutreola SystematikUnterordnung Hundeartige Caniformia Uberfamilie Marderverwandte Musteloidea Familie Marder Mustelidae Unterfamilie MustelinaeGattung MustelaArt Europaischer NerzWissenschaftlicher NameMustela lutreola Linnaeus 1761 Weitere NamenVeraltete teilweise aber noch landschaftlich gebrauchliche Namen fur den Europaischen Nerz sind Norz Kleiner Fischotter Krebsotter Sumpfotter Steinhund Wasserwiesel Menk Mink Ottermenk Wassermenk BeschreibungSchadel eines europaischen Nerzes aus der Sammlung des Museums Wiesbaden Europaische Nerze erreichen eine Kopf Rumpf Lange von 28 bis 43 Zentimetern der Schwanz ist 12 bis 19 Zentimeter lang und ihr Gewicht betragt 400 bis 740 Gramm wobei die Mannchen deutlich schwerer als die Weibchen werden Der Korper ist langgestreckt die Gliedmassen und der Schwanz sind relativ kurz Die Fellfarbung variiert von rotbraun uber dunkelbraun bis schwarzlich die Unterseite ist etwas heller Der Bereich des Kinns und der Oberlippe ist weiss gefarbt manche Tiere haben auch weisse Flecken an der Kehle und an der Brust Das Fell ist ausgesprochen dicht und wasserabweisend insbesondere im Winter Ein besonderes Kennzeichen des Europaischen Nerzes ist die weisse Oberlippe die seinem amerikanischen Verwandten fehlt Verbreitung und LebensraumVerbreitungsgebiet des Europaischen Nerzes Ganzjahriges Vorkommen Wahrscheinlich ganzjahriges Vorkommen Population erloschen Europaische Nerze waren einst in ganz Europa beheimatet ihr Verbreitungsgebiet erstreckte sich vom nordlichen Spanien bis ins westliche Sibirien und die Kaukasus Region Durch die Bejagung die Zerstorung des Lebensraums und die Konkurrenz des Amerikanischen Nerzes sind sie aber in weiten Teilen ausgestorben heute existieren nur mehr Reliktpopulationen vorwiegend in Osteuropa Nerze sind in ihrem Lebensraum ans Wasser gebunden Sie bewohnen Uferdickichte und andere mit dichter Vegetation bestandene Gebiete an Flussen und Seen und halten sich selten mehr als 100 Meter vom Wasser entfernt auf LebensweiseEuropaische Nerze sind Einzelganger und streng territorial sie bewohnen ein Revier von rund 26 bis 32 Hektar Grosse Sie sind in erster Linie dammerungs oder nachtaktiv tagsuber ziehen sie sich in Baue zuruck die sie selbst gegraben haben oder von anderen Tieren zum Beispiel Schermausen ubernommen haben manchmal verbergen sie sich auch in Felsspalten oder im Wurzelwerk der Baume Sie konnen gut schwimmen und tauchen und begeben sich auch im Wasser auf Nahrungssuche NahrungEuropaische Nerze haben ein vielfaltiges Beutespektrum Zu ihrer bevorzugten Nahrung zahlen Schermause und andere Nagetiere aber auch Frosche Vogel Fische und Krebse werden erbeutet Im Winter halten sie oft ein Loch in der Eisschicht der Gewasser offen um auch dann tauchend auf Nahrungssuche gehen zu konnen FortpflanzungDie Paarungszeit liegt in den Monaten Februar oder Marz nach einer rund 35 bis 72 tagigen Tragzeit bringt das Weibchen im April oder Mai den Nachwuchs zur Welt Die hohe Varianz der Trachtigkeitsdauer ist eventuell auf eine verzogerte Einnistung zuruckzufuhren Die Wurfgrosse betragt zwei bis sieben durchschnittlich vier oder funf Jungtiere Diese werden mit rund 10 Wochen entwohnt und sind mit 2 5 bis 4 Monaten selbstandig Die Geschlechtsreife tritt mit rund einem Jahr ein Die Lebenserwartung wird auf sieben bis zehn Jahre geschatzt GefahrdungDer Europaische Nerz zahlt heute zu den bedrohtesten Saugetierarten Europas wofur drei Faktoren verantwortlich sind Zum einen wurden sie intensiv wegen des Nerzfells gejagt Auch wenn ihr Pelz als weniger wertvoll als der des Amerikanischen Nerzes gilt der Europaische Nerz wurde auch nie in Pelztierfarmen gehalten so wurden doch in der Sowjetunion beispielsweise in den 1920er Jahren jahrlich 50 000 Tiere gefangen Zum anderen leiden sie an der Zerstorung ihres Lebensraumes durch Waldrodungen und Flussbegradigungen heute stellen Kraftwerksbauten und die Gewasserverschmutzung weitere Bedrohungen dar Ein dritter Faktor ist seit den 1950er Jahren akut geworden Amerikanische Nerze die massenhaft in Pelztierfarmen in Europa gehalten wurden brachen als Gefangenschaftsfluchtlinge aus oder wurden freigelassen Da sich die amerikanischen Vettern als robuster und anpassungsfahiger erwiesen haben sie die europaische Art vielfach verdrangt In Deutschland wurde 1925 der letzte Nerz gesehen auch in anderen Teilen Europas ist er beinahe ganz verschwunden Nur in isolierten Regionen in Russland Belarus dem rumanischen Donaudelta in Sudwestfrankreich und Nordspanien sowie vor allem auf den grossen Inseln Estlands haben sich kleine Bestande gehalten Die Gesamtpopulation wird auf wenige tausend Tiere geschatzt die IUCN listete ihn bis 2011 als stark gefahrdet endangered seit 2011 als vom Aussterben bedroht Critically Endangered SystematikDer Europaische Nerz wird innerhalb der Gattung Mustela in die Untergattung Lutreola gezahlt zu der auch das Feuerwiesel und einige sudostasiatische Wieselarten gezahlt werden Diese Arten bilden somit seine nachsten Verwandten mit dem Amerikanischen Nerz ist er entfernter verwandt ArtenschutzprogrammeIm Rahmen der UN Biodiversitatskonvention die dem globalen Artensterben entgegenwirken und Massnahmen fur den Erhalt der Biodiversitat veranlassen soll wurden auch die Massnahmen fur die Erhaltung des Europaischen Nerzes verstarkt Die Renaturierung seiner Lebensraume gehort zu den wichtigsten aber oftmals auch schwierigsten Naturschutzmassnahmen So wurden in den Jahren 2001 bis 2004 fur die westliche Population des Europaischen Nerzes im Rahmen von drei LIFE Projekten der EU LIFE00 NAT E 007331 LIFE00 NAT E 007299 LIFE00 NAT E 007335 die obere Ebro Region Burgos Soria Alava Rioja und Navarra renaturiert und die Effekte dieser Massnahmen auf die Abundanz der Zielart untersucht Zudem wurden Massnahmen ergriffen um dieses Gebiet vor dem invasiven Amerikanischen Mink zu schutzen Fur den Erhalt bedrohter Arten spielen daruber hinaus Programme und Massnahmen zu deren Wieder und Neuansiedlung sowie Umsiedlung eine entscheidende Rolle da sie in vielen Fallen geeignete Habitate nicht mehr eigenstandig neu besiedeln konnen Auch zur Erhaltung des Europaischen Nerzes wird es angesichts seiner prekaren Situation als unerlasslich angesehen neben der Sicherung der naturlichen Lebensraume Tiere in den ursprunglichen Verbreitungsgebieten wiederanzusiedeln In Estland verschwand der Mink Mitte der 1990er Jahre Der Zoo in Tallinn zuchtet seit der Zeit im Rahmen des Europaischen Erhaltungszuchtprogramms EEP erfolgreich Europaische Nerze in menschlicher Obhut Daraus ging 1992 die Foundation Lutreola hervor die mit eigenen Zuchtanlagen und Auswilderungsprogrammen Nerze in Estland wieder ansiedelt 2000 bis 2005 auf der Insel Hiiumaa Estland LIFE Projekt Nr LIFE00 NAT EE 007081 sowie seit 2009 auf der benachbarten Insel Saaremaa Estland In Deutschland gab bzw gibt es folgende Projekte 1 2000 bis 2009 in der Nordwestdeutschen Tiefebene FFH Gebiet Hase Tal durchgefuhrt von der Universitat Osnabruck Prof Dr R Schropfer 2 seit 2006 im Saarland FFH Gebiet Taler der ILL Naturschutzgrossvorhaben ILL Natura 2000 Nr 6508 301 durch den Verein EuroNerz e V und Kooperationspartner unter wissenschaftlicher Begleitforschung durch Dr Elisabeth Peters Osnabruck 3 seit Mai 2010 am Naturpark Steinhuder Meer durch die Region Hannover in Kooperation mit der Okologischen Schutzstation Steinhuder Meer OSSM e V EuroNerz e V und der Wildtier und Artenschutzstation Sachsenhagen e V Das Projekt am Steinhuder Meer hat dazu gefuhrt dass erstmals ein Europaischer Nerz und sein Nachwuchs in Deutschland in freier Wildbahn fotografiert werden konnten dies scheint eine erfolgreiche Wiederansiedlung zu werden LiteraturRonald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press 1999 ISBN 0 8018 5789 9 WeblinksCommons Europaischer Nerz Mustela lutreola Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien EuroNerz e V Verein zur Erhaltung des Europaischen Nerzes Bericht uber den Nerznachwuchs am Steinhuder Meer Artenblatt zum Europaischen Nerz der Stiftung ArtenschutzEinzelnachweiseMeyers Grosses Konversations Lexikon Band 14 Leipzig 1908 S 808 809 abgerufen am 4 November 2022 Christian Franke Johanna Kroll Jury Frankel s Rauchwaren Handbuch 1988 89 10 uberarbeitete und erganzte Auflage Rifra Verlag Murrhardt 1988 S 25 Mustela lutreola in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2015 4 Eingestellt von Maran T Skumatov D Palazon S Gomez A Podra M Saveljev A Kranz A Libois R amp Aulagnier S 2011 Abgerufen am 1 Marz 2016 Conservation of european mink Mustela lutreola in Castilla y Leon Abgerufen am 21 Oktober 2015 Conservation of the European mink Mustela lutreola in Alava Abgerufen am 21 Oktober 2015 Foundation Lutreola Abgerufen am 21 Oktober 2015 Down but not out how the European mink found refuge on an Estonian island Tom Peeters 29 Marz 2022 in The Guardien Euronerz e V Abgerufen am 21 Oktober 2015 Nerzforschung Universitat Osnabruck Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 26 August 2014 abgerufen am 21 Oktober 2015 Wildtier und Artenschutzstation Sachsenhagen Wiederansiedlung des Europaischen Nerzes Mustela lutreola im Einzugsgebiet des Steinhuder Meeres Abgerufen am 21 Oktober 2015 Stiftung Artenschutz Der Nerz kehrt heim Ruckkehr eines kleinen Jagers Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 10 Marz 2016 abgerufen am 21 Oktober 2015 Euronerz Erste Fotos von im Freiland gezeugten und geborenen Europaischen Nerzen am Steinhuder Meer Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar abgerufen am 21 Oktober 2015 Hannoversche Allgemeine Zeitung 11 Juni 2015 Nerze am Steinhuder Meer haben Junge Archiviert vom Original am 14 Februar 2016 abgerufen am 21 Oktober 2015