Das sogenannte Fränkische Taufgelöbnis cod 136 fol 16r und das cod 136 fol 53r gehören zur Gattung der religiösen Gebrau
Fränkisches Taufgelöbnis

Das sogenannte „Fränkische Taufgelöbnis“ (cod. 136 fol. 16r) und das „“ (cod. 136 fol. 53r) gehören zur Gattung der religiösen Gebrauchstexte in althochdeutscher Sprache. Sie stammen aus demselben Überlieferungszusammenhang wie die Merseburger Zaubersprüche, die nach dem Ort ihrer Auffindung in der Bibliothek des Domkapitels zu Merseburg benannt sind.
Zu diesem Taufgelöbnis existiert eine weitere Überlieferung, die sich in einer Handschrift (2° Germ,g· 37) in der Bayerischen Staatsbibliothek in München befindet.
Herkunft und Form
Die Merseburger Zaubersprüche (MZ1+2) sowie das sogenannte „Fränkische Taufgelöbnis“ (fol. 16r) und das „“ (fol. 53r) finden sich in einem Sakramentar des 9. Jahrhunderts, einer sechslagigen Sammelhandschrift mit doppelter Foliierung, aus der Bibliothek des Domkapitels zu Merseburg (Codex 136). Dort wurden sie 1841 von dem Historiker Georg Waitz entdeckt.
Den paläographischen Forschungen Bernhard Bischoffs (1906–1991) zufolge wird als Ort der Niederschrift gemeinhin das Kloster Fulda angenommen, wo sich der Codex nachweislich bis zum Jahre 990 befand. Bischoff konnte bei seiner paläographischen Expertise nachweisen, dass etwa die Niederschrift des „Fränkischen Taufgelöbnisses“ in Fulda erfolgte, da ihr Schriftbild dem Fuldaer Typus der karolingischen Minuskelschrift entspricht.
Transliteration
Die Eintragung auf fol. 16r der Handschrift stellt sich zeilengenau wie folgt dar:
Forsahhistu unholdun? Ih fursahu.
Forsahhistu unholdun uuerc indi uuillon? Ih fursahhu.
Forsahhistu allem them bluostrum indi den gelton indi den
gotum, thie im heidene man zi bluostrum indi zi geldom enti zi
gotum habent? Ih fursahhu.
Gilaubistu in got fater almahtigan? Ih gilaubu.
Gilaubistu in Christ gotes sun nerienton? Ih gilaubu.
Gilaubistu in heilagan geist? Ih gilaubu.
Gilaubistu einan got almahtigan in thrinisse inti in einisse?
Ih gilaubu.
Gilaubistu heilaga gotes chirichun? Ih gilaubu.
Gilaubistu thuruh taufunga sunteono forlaznessi? Ih gilaubu.
Gilaubistu lib after tode? Ih gilaubu.
Übersetzung des Fränkischen Taufgelöbnisses
Widersagst du dem Teufel? Ich widersage.
Widersagst du dem Werk und Willen des Teufels? Ich widersage.
Widersagst du allen Opfergaben, Opfern und
Göttern, die bei den Heiden als Opfergaben, Opfer und
Götter gelten? Ich widersage.
Glaubst du an Gott, den allmächtigen Vater? Ich glaube.
Glaubst du an Christus, Gottes Sohn, den Erlöser? Ich glaube.
Glaubst du an den Heiligen Geist? Ich glaube.
Glaubst du an einen allmächtigen Gott in Dreiheit und Einheit?
Ich glaube.
Glaubst du an die heilige Kirche Gottes? Ich glaube.
Glaubst du an die Vergebung der Sünden durch die Taufe? Ich glaube.
Glaubst du an ein Leben nach dem Tode? Ich glaube.
Literatur
- Eduard Sievers (Hg.): Das Hildebrandslied, die Merseburger Zaubersprüche und das Fränkische Taufgelöbnis mit photographischem Facsimile nach den Handschriften, Halle a. d. Saale 1872. online
- Elias von Steinmeyer (Hg.): Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin 1916 (Nachdruck Dublin/Zürich 1971), S. 23–26. online
Einzelnachweise
- Hans-Hugo Steinhoff: Merseburger Zaubersprüche. Sp. 410.
- Hanns Fischer: Fränkisches Taufgelöbnis. In: Schrifttafeln zum althochdeutschen Lesebuch, Berlin, New York: Max Niemeyer Verlag, 1966, S. 11*.
- handschriftencensus.de
- Vgl. Wolfgang Beck: Die Merseburger Zaubersprüche (= Imagines Medii Aevi. Band 16). Reichert, Wiesbaden 2003, ISBN 3-89500-300-X, S. 377.
- Bernhard Bischoff: Paläographische Fragen deutscher Denkmäler der Karolingerzeit. S. 111.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das sogenannte Frankische Taufgelobnis cod 136 fol 16r und das cod 136 fol 53r gehoren zur Gattung der religiosen Gebrauchstexte in althochdeutscher Sprache Sie stammen aus demselben Uberlieferungszusammenhang wie die Merseburger Zauberspruche die nach dem Ort ihrer Auffindung in der Bibliothek des Domkapitels zu Merseburg benannt sind Taufgelobnis im Codex 136 der Merseburger Domstifts bibliothek Zu diesem Taufgelobnis existiert eine weitere Uberlieferung die sich in einer Handschrift 2 Germ g 37 in der Bayerischen Staatsbibliothek in Munchen befindet Herkunft und FormDie Merseburger Zauberspruche MZ1 2 sowie das sogenannte Frankische Taufgelobnis fol 16r und das fol 53r finden sich in einem Sakramentar des 9 Jahrhunderts einer sechslagigen Sammelhandschrift mit doppelter Foliierung aus der Bibliothek des Domkapitels zu Merseburg Codex 136 Dort wurden sie 1841 von dem Historiker Georg Waitz entdeckt Den palaographischen Forschungen Bernhard Bischoffs 1906 1991 zufolge wird als Ort der Niederschrift gemeinhin das Kloster Fulda angenommen wo sich der Codex nachweislich bis zum Jahre 990 befand Bischoff konnte bei seiner palaographischen Expertise nachweisen dass etwa die Niederschrift des Frankischen Taufgelobnisses in Fulda erfolgte da ihr Schriftbild dem Fuldaer Typus der karolingischen Minuskelschrift entspricht TransliterationDie Eintragung auf fol 16r der Handschrift stellt sich zeilengenau wie folgt dar Forsahhistu unholdun Ih fursahu Forsahhistu unholdun uuerc indi uuillon Ih fursahhu Forsahhistu allem them bluostrum indi den gelton indi den gotum thie im heidene man zi bluostrum indi zi geldom enti zi gotum habent Ih fursahhu Gilaubistu in got fater almahtigan Ih gilaubu Gilaubistu in Christ gotes sun nerienton Ih gilaubu Gilaubistu in heilagan geist Ih gilaubu Gilaubistu einan got almahtigan in thrinisse inti in einisse Ih gilaubu Gilaubistu heilaga gotes chirichun Ih gilaubu Gilaubistu thuruh taufunga sunteono forlaznessi Ih gilaubu Gilaubistu lib after tode Ih gilaubu Ubersetzung des Frankischen Taufgelobnisses Widersagst du dem Teufel Ich widersage Widersagst du dem Werk und Willen des Teufels Ich widersage Widersagst du allen Opfergaben Opfern und Gottern die bei den Heiden als Opfergaben Opfer und Gotter gelten Ich widersage Glaubst du an Gott den allmachtigen Vater Ich glaube Glaubst du an Christus Gottes Sohn den Erloser Ich glaube Glaubst du an den Heiligen Geist Ich glaube Glaubst du an einen allmachtigen Gott in Dreiheit und Einheit Ich glaube Glaubst du an die heilige Kirche Gottes Ich glaube Glaubst du an die Vergebung der Sunden durch die Taufe Ich glaube Glaubst du an ein Leben nach dem Tode Ich glaube LiteraturEduard Sievers Hg Das Hildebrandslied die Merseburger Zauberspruche und das Frankische Taufgelobnis mit photographischem Facsimile nach den Handschriften Halle a d Saale 1872 online Elias von Steinmeyer Hg Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmaler Berlin 1916 Nachdruck Dublin Zurich 1971 S 23 26 onlineEinzelnachweiseHans Hugo Steinhoff Merseburger Zauberspruche Sp 410 Hanns Fischer Frankisches Taufgelobnis In Schrifttafeln zum althochdeutschen Lesebuch Berlin New York Max Niemeyer Verlag 1966 S 11 handschriftencensus de Vgl Wolfgang Beck Die Merseburger Zauberspruche Imagines Medii Aevi Band 16 Reichert Wiesbaden 2003 ISBN 3 89500 300 X S 377 Bernhard Bischoff Palaographische Fragen deutscher Denkmaler der Karolingerzeit S 111