Franz Köcher 27 Dezember 1916 in Auma 18 November 2002 in Berlin war ein deutscher Altorientalist und Medizinhistoriker
Franz Köcher

Franz Köcher (* 27. Dezember 1916 in Auma; † 18. November 2002 in Berlin) war ein deutscher Altorientalist und Medizinhistoriker.
Leben und Wirken
Franz Köcher stammte aus Thüringen und verbrachte den größten Teil seiner wissenschaftlichen Karriere in Berlin. Der gebürtige Thüringer ist in Fachkreisen vor allem durch das mehrbändige Werk (BAM) bekannt.
Nach seinem Gymnasialabschluss in Gera im Jahr 1936 nahm Franz Köcher in Jena das Studium der Fächer Alte Geschichte, Orientalische Philologie und Philosophie auf. Dieses Studium wurde ab Oktober 1938 durch den Heeresdienst unterbrochen und sollte bis Kriegsende nur durch einen kurzen Studienurlaub an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin im Wintersemester 1941/42 ergänzt werden. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft bei der US-Armee arbeitete Franz Köcher übergangsweise als Schulhelfer, bis er im Jahr 1946 das Studium in Berlin erneut aufnehmen konnte. Hier begann der maßgebliche Einfluss seines Lehrers Erich Ebeling auf das spätere Forscherleben Franz Köchers. Ebeling war auch Köchers Doktorvater bei der am 7. März 1949 folgenden Promotion zum Dr. phil. für Assyriologie, Orientalische Philologie und Alte Geschichte. Das Thema der Dissertation lautete: Beschwörungen gegen die Dämonin Lamaštu. Von Mai 1949 an arbeitete Köcher als Wissenschaftlicher Assistent und von Oktober 1952 an als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Orientforschung der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Durch den Mauerbau 1961 wurde er aber gezwungen, die Stelle aufzugeben, da er in West-Berlin wohnhaft war. Zu diesem Zeitpunkt waren aber durch die intensive Arbeit der vorangegangenen Jahre die Grundlagen für das Hauptwerk seiner Forscherkarriere, BAM, bereits gelegt.
Köchers Talent für das Erstellen von Autographien zeigte sich bereits während seiner Mitarbeit an Erich Ebelings Band Literarische Keilschrifttexte aus Assur (1953). Den Zugang zur Keilschriftmedizin fand er unter anderem durch die Mitarbeit an Keilschrifttexte zur assyrisch-babylonischen Drogen- und Pflanzenheilkunde (1955), was sich vor allem mit der pharmakologischen Serie URU.AN.NA beschäftigte.
Ab Dezember 1961 konnte Franz Köcher mit Hilfe eines Stipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft seine Arbeit an medizinischen Keilschrifttexten fortsetzen. Im Mai 1963 wurde er als Wissenschaftlicher Assistent Teil des Instituts für Geschichte der Medizin der Freien Universität Berlin, an dem er die längste Zeit seiner wissenschaftlichen Karriere verbrachte. Nach seiner Habilitation im Januar 1967 wurde ihm von der Medizinischen Fakultät der Freien Universität die Venia legendi verliehen. Bis zu seiner Emeritierung im März 1983 übte er als Professor den Lehrauftrag aktiv aus und beeinflusste sowohl Mediziner als auch Historiker und Altphilologen maßgeblich in ihrer Laufbahn.
Sein Hauptwerk, Die Babylonisch-Assyrische Medizin In Texten Und Untersuchungen (BAM), begleitete Franz Köcher durch seine gesamte wissenschaftliche Laufbahn und bildet heute eines der Hauptwerke für die wissenschaftliche Erschließung der antiken mesopotamischen Medizin. Während Köchers aktiver Laufbahn erschienen die Bände 1 und 2 im Jahr 1963, Band 3 im Jahr 1964, Band 4 im Jahr 1971 und die Bände 5 und 6 im Jahr 1980. Die Bände 7 und 8 wurden von Markham J. Geller verfasst. Sie erschienen in den Jahren 2005 und 2015.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Spätbabylonische medizinische Texte aus Uruk. In: Christa Habrich, Frank Marguth, Jörn Henning Wolf (Hrsg.) unter Mitarbeit von Renate Wittern: Medizinische Diagnostik in Geschichte und Gegenwart. Festschrift für Heinz Goerke zum sechzigsten Geburtstag. München 1978 (= Neue Münchner Beiträge zur Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften: Medizinhistorische Reihe. Band 7/8), ISBN 3-87239-046-5, S. 17–40.
Weblinks
- Transliterationen zu den Texten aus BAM auf der Homepage des BabMed-Projekts
Einzelnachweise
- Institut für Geschichte der Medizin
- Helmut Freydank: Franz Köcher. In: Archiv für Orientforschung Bd. 50 (2003/2004), S. 507–509
Personendaten | |
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NAME | Köcher, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Altorientalist und Medizinhistoriker |
GEBURTSDATUM | 27. Dezember 1916 |
GEBURTSORT | Auma |
STERBEDATUM | 18. November 2002 |
STERBEORT | Berlin |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Franz Kocher 27 Dezember 1916 in Auma 18 November 2002 in Berlin war ein deutscher Altorientalist und Medizinhistoriker Leben und WirkenFranz Kocher stammte aus Thuringen und verbrachte den grossten Teil seiner wissenschaftlichen Karriere in Berlin Der geburtige Thuringer ist in Fachkreisen vor allem durch das mehrbandige Werk BAM bekannt Nach seinem Gymnasialabschluss in Gera im Jahr 1936 nahm Franz Kocher in Jena das Studium der Facher Alte Geschichte Orientalische Philologie und Philosophie auf Dieses Studium wurde ab Oktober 1938 durch den Heeresdienst unterbrochen und sollte bis Kriegsende nur durch einen kurzen Studienurlaub an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin im Wintersemester 1941 42 erganzt werden Nach kurzer Kriegsgefangenschaft bei der US Armee arbeitete Franz Kocher ubergangsweise als Schulhelfer bis er im Jahr 1946 das Studium in Berlin erneut aufnehmen konnte Hier begann der massgebliche Einfluss seines Lehrers Erich Ebeling auf das spatere Forscherleben Franz Kochers Ebeling war auch Kochers Doktorvater bei der am 7 Marz 1949 folgenden Promotion zum Dr phil fur Assyriologie Orientalische Philologie und Alte Geschichte Das Thema der Dissertation lautete Beschworungen gegen die Damonin Lamastu Von Mai 1949 an arbeitete Kocher als Wissenschaftlicher Assistent und von Oktober 1952 an als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut fur Orientforschung der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Durch den Mauerbau 1961 wurde er aber gezwungen die Stelle aufzugeben da er in West Berlin wohnhaft war Zu diesem Zeitpunkt waren aber durch die intensive Arbeit der vorangegangenen Jahre die Grundlagen fur das Hauptwerk seiner Forscherkarriere BAM bereits gelegt Franz Kochers Grabstein auf dem Friedhof Heerstrasse in Berlin Westend Kochers Talent fur das Erstellen von Autographien zeigte sich bereits wahrend seiner Mitarbeit an Erich Ebelings Band Literarische Keilschrifttexte aus Assur 1953 Den Zugang zur Keilschriftmedizin fand er unter anderem durch die Mitarbeit an Keilschrifttexte zur assyrisch babylonischen Drogen und Pflanzenheilkunde 1955 was sich vor allem mit der pharmakologischen Serie URU AN NA beschaftigte Ab Dezember 1961 konnte Franz Kocher mit Hilfe eines Stipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft seine Arbeit an medizinischen Keilschrifttexten fortsetzen Im Mai 1963 wurde er als Wissenschaftlicher Assistent Teil des Instituts fur Geschichte der Medizin der Freien Universitat Berlin an dem er die langste Zeit seiner wissenschaftlichen Karriere verbrachte Nach seiner Habilitation im Januar 1967 wurde ihm von der Medizinischen Fakultat der Freien Universitat die Venia legendi verliehen Bis zu seiner Emeritierung im Marz 1983 ubte er als Professor den Lehrauftrag aktiv aus und beeinflusste sowohl Mediziner als auch Historiker und Altphilologen massgeblich in ihrer Laufbahn Sein Hauptwerk Die Babylonisch Assyrische Medizin In Texten Und Untersuchungen BAM begleitete Franz Kocher durch seine gesamte wissenschaftliche Laufbahn und bildet heute eines der Hauptwerke fur die wissenschaftliche Erschliessung der antiken mesopotamischen Medizin Wahrend Kochers aktiver Laufbahn erschienen die Bande 1 und 2 im Jahr 1963 Band 3 im Jahr 1964 Band 4 im Jahr 1971 und die Bande 5 und 6 im Jahr 1980 Die Bande 7 und 8 wurden von Markham J Geller verfasst Sie erschienen in den Jahren 2005 und 2015 Veroffentlichungen Auswahl Spatbabylonische medizinische Texte aus Uruk In Christa Habrich Frank Marguth Jorn Henning Wolf Hrsg unter Mitarbeit von Renate Wittern Medizinische Diagnostik in Geschichte und Gegenwart Festschrift fur Heinz Goerke zum sechzigsten Geburtstag Munchen 1978 Neue Munchner Beitrage zur Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften Medizinhistorische Reihe Band 7 8 ISBN 3 87239 046 5 S 17 40 WeblinksTransliterationen zu den Texten aus BAM auf der Homepage des BabMed ProjektsEinzelnachweiseInstitut fur Geschichte der Medizin Helmut Freydank Franz Kocher In Archiv fur Orientforschung Bd 50 2003 2004 S 507 509Normdaten Person GND 1076869289 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN nr97005757 VIAF 73927411 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kocher FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher Altorientalist und MedizinhistorikerGEBURTSDATUM 27 Dezember 1916GEBURTSORT AumaSTERBEDATUM 18 November 2002STERBEORT Berlin