Der französische Adel ist wie der deutsche aus dem Lehnswesen des Mittelalters entstanden und war bis zur Revolution von
Französischer Adel

Der französische Adel ist – wie der deutsche – aus dem Lehnswesen des Mittelalters entstanden und war bis zur Revolution von 1789 in einen hohen und einen niederen Adel eingeteilt.
Geschichte
Der Hohe Adel (zu welchem auch Seitenlinien der herrschenden Kapetinger gehörten) führte jahrhundertelang einen blutigen Kampf gegen die Königsmacht, der zeitweise auch mit konfessionellen Gegensätzen zusammenhing und aus dem das siegreiche Königtum gestärkt hervorging.
17. bis 18. Jahrhundert
Im Verlauf des 17. Jahrhunderts gelang es den Bourbonen – als den letzten regierenden Kapetingern – und ihren Ministern Richelieu und Mazarin schließlich, durch Verbindung mit den protestantischen Mächten und durch antihabsburgische Politik, die Macht des Adels völlig zu brechen und ihn in einen Hofadel am glänzenden Hof von Versailles zu verwandeln. Die kostspielige Haushaltung und Garderobe bei Hofe, neben dem dort üblichen Kartenspiel um Geld, führte für viele Landedelleute zum moralischen und wirtschaftlichen Ruin. Der ältere Adel wurde auch durch die Einführung des Dienstadels (noblesse de robe) erheblich geschwächt. Das einzige Privileg, das diesem stark vermehrten Adel blieb, war die Steuerfreiheit, an der bis zur Revolution starr festgehalten wurde und die die Kluft zwischen dem Adel und dem Bürgertum erweiterte.
Der alte Adel verwaltete seine durch den Feudalismus erworbenen großen Ländereien von seinen Schlössern aus (siehe: Liste von Burgen, Schlössern und Festungen in Frankreich). Viele Adelsfamilien besaßen auch Stadtpalais (Hôtels particuliers) in den Städten der Umgebung, die einflussreichsten hielten sich solche in der Hauptstadt (siehe: Hôtels particuliers in Paris), wobei im Mittelalter und in der Renaissancezeit das Marais der beliebteste Ort war, in dem noch heute zahlreiche Adelspalais aus alter Zeit erhalten sind, während im 17. und 18. Jahrhundert der elegante Faubourg Saint-Germain in Mode kam, in dem die prächtigsten Barockpalais stehen. Auch in der Stadt Versailles befinden sich zahlreiche barocke Adelspalais, ebenso etwa in Lyon oder Bordeaux.
Im Ancien Régime wurden verhältnismäßig wenige Rangtitel verliehen; die Titel der großen Häuser gingen zumeist aufs Mittelalter zurück und bezogen sich auf Territorien im Besitz der Familie, die als Herzogtümer, Fürstentümer, Markgrafschaften, Grafschaften, Vizegrafschaften oder Baronien anerkannt waren. Die Adelstitel selbst hatten sich aus ursprünglichen Amts- oder Funktionsbezeichnungen bzw. Rechtsstellungen des Frühmittelalters entwickelt. Mit dem Aussterben einer Familie im Mannesstamm gingen diese Titel samt dem Erbe an andere Familien über, hingen aber am Besitz. Bisweilen wurden Grundherrschaften (Seigneurien) zu Grafschaften erhöht, um den Inhaber auszuzeichnen, etwa 1429 die Grafschaft Laval, oder auch Grafschaften zu Herzogtümern, wie 1611 das Herzogtum Brissac. Den jeweiligen Titel führten aber nur der Inhaber des Besitzes sowie seine Frau als Erstgeburtstitel, der älteste Sohn führte bei hochadligen Familien oft einen eigenen Titel, für jüngere Söhne gab es bisweilen Sekundogeniturtitel, die Söhne von Herzögen etwa waren in der Regel Marquis oder Grafen, die Kinder von Grafen oft Vicomtes oder unbetitelt.
Im französischen Adel gab es keine Adelsmatrikel, was nicht selten fragwürdige Selbstnobilitierungen oder Rangerhöhungen zur Folge hatte. Viele der alten, eigentlich untitulierten Adelsfamilien führten Rangtitel, die sie sich bei Hofe selbst zugelegt hatten und die dort stillschweigend akzeptiert wurden. Die Könige hatten nach den Erfahrungen der Fronde nicht den Wunsch, den Adel erneut gegen sich aufzubringen. Oft wurden diese selbst verliehenen Titel auf den Besitzungen der Familien auch in die Kirchenbücher eingetragen. Diese angemaßten, nie verliehenen Titel werden in Frankreich als titres de courtoisie (Höflichkeitstitel) bezeichnet. In der Spätzeit der Bourbonenkönige wurde sogar ein umfangreicher Handel mit Bestätigungsurkunden getrieben. Im deutschen Gotha sind solche Titel, etwa bei Einheiraten, nicht eintragungsfähig. Wegen der seit dem Hochmittelalter bestehenden Einheitsmonarchie gab es naturgemäß auch keine der Reichsunmittelbarkeit entsprechende Souveränitätsstellung einzelner Familien wie etwa im deutschen Adel (siehe auch: Hochadel); die Rangunterschiede im mittelalterlichen Uradel, der gemeinsam mit dem neuzeitlichen Briefadel später in einem einheitlichen Hof- und Titularadel aufging, waren dort folglich einerseits umstrittener, andererseits aber auch deutlich weniger ausgeprägt als im Heiligen Römischen Reich, was sich auch an der durchgängigen Anrede „Monsieur de …“ oder „Madame de …“ ohne weitere Erwähnung des Rangtitels zeigt, die vom einfachen Ritter bis zum Herzog innerhalb des französischen Adels bis heute gebräuchlich ist, während im deutschen Sprachraum stets die Anrede mit Titeln üblich war.
Französische Revolution
Mit dem Beginn der Französischen Revolution am 4. August 1789 wurden die Vorrechte des Adels von der Konstituante abgeschafft, der Adel behielt aber seine Titel. Bauern konnten bei ihren bisherigen Landherren ihr Land für eine Summe des 20-Fachen der bisherigen jährlichen Abgaben auslösen. Am 26. August 1789 trat die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte in Kraft, aber erst am 19. Juni 1790 wurden die Erbrechte der Adelstitel abgeschafft. Während der Terrorherrschaft wurden mehrere Tausend Adlige getötet, durch die Guillotine, durch Lynchmorde ohne Prozess, oder starben in Gefangenschaft; Abertausende emigrierten.
Erstes Kaiserreich
Napoleon Bonaparte schuf, nachdem er Kaiser der Franzosen geworden war, durch zwei Dekrete vom 14. August 1806 und 1. März 1808 in seinem Kaiserreich einen neuen Adel aus Personen, die ihm dienten. Diese napoleonische Noblesse d’Empire („Adel des Kaiserreichs“) sollte allein auf Ergebenheit gegenüber dem Kaiser und Verdiensten um das Kaiserreich beruhen und sich auf diese Weise vom alten, bis zur Revolution existierenden Aristokratie des Ancien Régime abheben.
Rangstufen
Die Noblesse d’Empire gliederte sich in fünf Rangstufen (chevalier de l’Empire, baron de l’Empire, comte de l’Empire, duc de l’Empire, prince de l’Empire) sowie die grand-dignitaires und verfügte mit der napoleonischen Heraldik über ein genau reguliertes heraldisches System, das den Rang eines Wappeninhabers auch bildlich kenntlich machte, beispielsweise durch unterschiedliche heraldische Kopfbedeckungen in Form von Federhüten (toques):
Adelsränge der Noblesse d’Empire und in der napoleonischen Heraldik | |||||
chevalier de l’Empire | baron de l’Empire | comte de l’Empire | duc de l’Empire | grand-dignitaire | prince de l’Empire |
Ähnlich wie beim italienischen, spanischen und britischen Adel genoss auch bei der napoleonischen Noblesse d’Empire ein prince („Fürst“) rangmäßigen Vorrang vor einem duc („Herzog“), während z. B. im Heiligen Römischen Reich, im Kaiserthum Österreich oder im Deutschen Reich ein Herzog rangmäßig über einem Fürsten stand (siehe dazu auch den Abschnitt „Internationale Unterschiede“ im Artikel Adelstitel).
Ein in der Noblesse d’Empire verliehener Adelstitel galt zunächst auf Lebenszeit des Ausgezeichneten. An eine etwaige Erblichkeit des Titels waren materielle Bedingungen geknüpft, d. h. ein potentieller Titelerbe musste finanziell dazu in der Lage sein, ein „standesgemäßes Leben“ zu führen, worunter man in erster Linie einen entsprechend großen Güter- bzw. Grundbesitz verstand.
Die unterste Stufe der Noblesse d’Empire, chevalier, konnte durch Aufnahme in die von Napoleon 1802 gestiftete Ehrenlegion erlangt werden. Ein chevalier, dessen Vater und Großvater ebenfalls diesen Titel erworben hatten, hatte Anspruch auf Verleihung des erblichen chevalier-Titels durch ein entsprechendes Adelsdiplom, sofern auch er die bereits beschriebenen materiellen Bedingungen für die Erblichkeit von Adelstiteln erfüllen konnte.
Verleihungszahlen
Im Zeitraum von 1808 bis 1814 wurden in der Noblesse d’Empire insgesamt 3224 Titel verliehen (davon 22,5 % an Adelige des Ancien Régime). Von Personen aus seiner engeren Verwandtschaft (z. B. aus den Familien Bonaparte, Beauharnais, Murat, Borghèse, Baciocchi) abgesehen, verlieh Napoleon 8-mal den Titel eines prince, 34-mal den Titel eines duc de l’Empire, 417-mal den Titel eines comte de l’Empire, 1550-mal den Titel eines baron de l’Empire und 1317-mal den Titel eines chevalier de l’Empire. Französische Heerführer in der Zeit der Revolutionskriege erhielten von Napoleon häufig Titel, die an erfolgreiche Schlachten erinnern sollten, wie dies besonders bei den kaiserlichen Marschällen deutlich zu Tage tritt.
Der Titel eines Marquis wurde im Kaiserreich Napoleons nicht verliehen. Neben neuen Nobilitierungen nahm Napoleon auch einen Teil des Adels des Ancien Régime in sein System der Noblesse d’Empire auf und verlieh ihm neue Titel und Wappen. Nach dem Sturz Napoleons und der Restauration der Bourbonen hatten die meisten Adelstitel der Noblesse d’Empire weiterhin Bestand. Von den von Napoleon in den Adelsstand erhobenen Familien existierten 1975 noch 239 Familien.
princes und ducs de l’Empire
Die acht princes der Noblesse d'Empire lassen sich unterteilen in die vier princes souverains, die von Napoleon mit der Herrschaft über einen Vasallenstaat des französischen Kaiserreichs betraut wurden, und in die vier princes de l’Empire ohne einen eigenen Vasallenstaat, welche von Napoleon nach erfolgreichen Schlachten aber Geldgeschenke in hohen Summen und Grundbesitz erhielten.
Die vier princes souverains waren:
- 1806: Berthier (GdE, MdE, prince souverain de Neuchâtel et de Valangin),
- Bernadotte (MdE, prince souverain de Pontecorvo),
- Talleyrand-Périgord (GdE, prince souverain de Bénévent)
- 1807: Lannes (MdE, prince souverain de Sievers)
Die vier princes de l’Empire waren:
- 1809: Davout (MdE, prince d'Eckmühl), Berthier (GdE, MdE, prince de Wagram)
- 1810: Massena (MdE, prince d'Essling)
- 1813: Ney (MdE, prince de la Moskowa)
Die 34 ducs de l’Empire waren:
- 1807: Lefebvre (MdE, duc de Dantzig)
- 1808: Arrighi de Casanova (duc de Padoue), Davout (MdE, duc d'Auerstaedt), Cambacérès (GdE, duc de Parme), Lebrun (GdE, duc de Plaisance), Massena (MdE, duc de Rivoli), Augereau (MdE, duc de Castiglione), Marmont (MdE, duc de Raguse), Duroc (duc de Frioul), Kellermann (MdE, duc de Valmy), Savary (duc de Rovigo), Ney (MdE, duc d'Elchingen), Caulaincourt (duc de Vicence), Lannes (MdE, duc de Montebello), Soult (MdE, duc de Dalmatie), Moncey (MdE, duc de Conegliano), Mortier (MdE, duc de Trevise), Victor (MdE, duc de Bellune), Macdonald (MdE, duc de Tarente)
- 1809: Junot (duc de Abrantès), Bessieres (MdE, duc d'Istrie), Fouché (duc d’Otrante), Champagny (duc de Cadore), Clarke (duc de Feltre), Gaudin (duc de Gaëte), Régnier (duc de Massa), Maret (duc de Bassano)
- 1810: Dalberg (duc de Dalberg), Oudinot (MdE, duc de Reggio)
- 1812: Suchet (MdE, duc d'Albuféra)
- 1813: Decrès (duc Decrès)
- 1814: Talleyrand-Périgord (GdE, duc de Dino)
- 1815: Girard (duc de Ligny)
Marschall Berthier war sowohl prince souverain (de Neuchâtel et de Valangin) als auch prince de l’Empire (de Wagram) und grand-dignitaire. Die Marschälle Davout (prince d'Eckmühl, duc d'Auerstaedt), Massena (prince d'Essling, duc de Rivoli) und Ney (prince de la Moskowa, duc d'Elchingen) waren sowohl princes de l’Empire als auch ducs de l’Empire, während Marschall Lannes zum einen prince souverain (de Sievers) und zum anderen duc de l’Empire (de Montebello) war.
comtes de l’Empire
Zu den 417 comtes de l’Empire zählten u. a. Brune (MdE, comte de Brune), Chaptal (comte de Chanteloup), Clarke (comte d’Hunebourg), Gouvion Saint-Cyr (MdE, comte de Gouvion Saint-Cyr), Grouchy (MdE, comte de Grouchy), Jourdan (MdE, comte de Jourdan), Mouton (MdE, comte de Lobau), Sérurier (MdE, comte de Sérurier) sowie Vandamme (comte d’Unebourg).
Restauration der Bourbonen
Die Bourbonenrestauration von 1814 erkannte die napoleonische Noblesse d’Empire formell an und setzte den alten Adel wieder in seine Titel ein, duldete aber auch stillschweigend, dass Angehörige des alten niederen Adels die Titel von Baronen, Grafen und Marquis annahmen, ohne sie freilich jemals zu bestätigen. Diese Selbstadelung ist ein Phänomen, das noch heute in Frankreich vorhanden ist (etwa 10.000 Familien waren 2004 „falscher Adel“). Ein bekanntes Beispiel ist die Familie des späteren dänischen Prinzgemahls Henri de Laborde de Monpezat, die sich selbst einen Grafentitel zulegte. Der Vater des französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing nahm 1922 den Namen und das Wappen einer erloschenen Adelsfamilie an, die zu seinen Ahnen zählte.
Das Bürgerkönigtum des Louis Philippe restituierte 1830 bis 1848 das von den Bourbonen errichtete Oberhaus wieder und verlieh erbliche Titel.
Im Rahmen der konstitutionellen Verfassung erhielt der Adel durch die Chambre des Pairs, das Oberhaus des Parlamentes, ein politisches Mitspracherecht.
Nach der Ausrufung der Republik im Rahmen der Februarrevolution 1848 wurden in Rückbesinnung auf die Erklärung der Menschenrechte und den Grundsatz der Gleichheit die Adelsprivilegien und der Adel als Stand endgültig abgeschafft.
Zweites Kaiserreich
Das Zweite Kaiserreich unter Napoleon III. verlieh ab 1852 weitere Adelstitel, ohne aber den Adel wieder als eigenständigen Stand in Frankreich einzusetzen. Wie bereits im Ersten Kaiserreich erhielten französische Heerführer auch unter Napoleon III. häufig Titel, die an erfolgreiche Schlachten erinnerten, z. B. Mac-Mahon (duc de Magenta) oder Pélissier (duc de Malakoff). Das System der napoleonischen Heraldik, das den Rang eines Wappeninhabers auch bildlich kenntlich machte, wurde für neue Nobilitierungen im Zweiten Kaiserreich hingegen nicht wieder eingeführt.
Französische Republik
Nach der Ausrufung der Dritten Republik 1870 erließ Staatspräsident Patrice de Mac-Mahon, Angehöriger einer Familie der napoleonischen Noblesse d’Empire und selbst 1859 von Napoléon III. zum Herzog erhoben, 1875 eine Verordnung, die die Verleihung von Adelstiteln beendete, aber die bestehenden Titel als Bestandteil des Namens anerkannte. Dennoch blieb in der Gesellschaft bis ins 20. Jahrhundert ein Bewusstsein für Standesunterschiede bestehen. Die „Welt des Faubourg Saint-Germain“ war im 19. und frühen 20. Jahrhundert ein stehender Begriff für die Familien des Ancien Régime. Diese blickten auf die Noblesse d’Empire, den napoleonischen Neuadel, noch in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg verachtungsvoll herab; die von Napoleon I. geadelten Familien fühlten sich wiederum dem bourgeoisen Neuadel überlegen, der seine Titel erst vom „Bürgerkönig“ oder von Napoleon III. erhalten hatte. Marcel Proust schildert in seiner Romanfolge Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (1908–1922) „die Welt des Faubourg Saint-Germain“ in allen Facetten, samt Standesdünkel und Rivalitäten. Bis heute gibt es getrennte Vereinigungen für den Alten Adel und die Noblesse d’Empire.
Die beiden vormals regierenden Dynastien, die Häuser Orléans und Bonaparte, waren von 1886 bis 1950 aus der Republik Frankreich verbannt. Dieses Gesetz hatten 1886 die radikalen Republikaner gegen die Monarchisten durchgesetzt, da eine Wiedereinführung der Monarchie, sei es unter dem Prätendenten Louis Philippe Albert d’Orléans, comte de Paris, sei es durch die Bonapartisten, von einer nur knappen Minderheit in der Nationalversammlung befürwortet wurde. Die Exilierung wurde erst 1950 auf Betreiben von Charles de Gaulle aufgehoben und Henri d’Orléans sowie Louis Napoléon mit ihren Familien die Rückkehr ermöglicht.
Französische Gerichte haben mehrfach, zuletzt nach der Verfassung von 1958 entschieden, dass der Adelsbegriff mit der Gleichheit der Bürger nach der Erklärung der Menschenrechte von 1789 unvereinbar ist. Somit ist der Adel als Rechtsbegriff und Status in Frankreich offiziell abgeschafft. Dennoch werden Titel, die in den Monarchien erblich verliehen wurden, nach den ursprünglichen Erbregeln als Teile des Namens anerkannt, können aber nicht durch Selbstannahme oder Gewohnheitsrecht erworben oder angeeignet werden. Sie werden durch das französische Recht wie der Name geschützt, auch wenn sie keine Privilegien oder Vorzüge beinhalten.
Situation heute
Die Aufsicht über die ehemaligen Adelstitel wird von einem Büro des französischen Justizministeriums ausgeübt, welches einen Titelträger zur Verwendung in offiziellen Dokumenten wie z. B. Geburtsurkunden ermächtigen kann. Der französische Thronprätendent aus dem Hause Orléans, Jean Graf von Paris, verleiht bis heute innerhalb seiner Familie Herzogs- und Grafentitel, die von heutigen französischen Gerichten als reine Höflichkeitstitel bezeichnet, jedoch als solche auch verwendet werden.
Es existieren mehrere Organisationen, die Adel als Aufnahmekriterium voraussetzen und die sich eine gegenseitige Unterstützung, die Wahrung der Interessen des Adels und die Vergrößerung ihres Einflussbereichs zum Ziel gesetzt haben. In Frankreich ist insbesondere die ANF () zu nennen. Auf europäischer Ebene ist der Adel beispielsweise durch die vertreten.
Viele Familien des französischen Adels besitzen bis heute Schlösser und Ländereien, die während der Französischen Revolution oft enteignet und danach wieder restituiert worden waren. Der frankophone Adel (eingeschlossen der belgische Adel), vor allem die Familien des Ancien Régime, pflegt bis heute Traditionen der höfischen Etikette, die ihn von anderen Gesellschaftsschichten auffallend unterscheiden, insbesondere die Anrede in der zweiten Person Plural (Vous / Sie – wörtlich Ihr/Euer) für alle Personen, die man nicht in seiner Kindheit als etwa Gleichaltrige kennengelernt hat. Es siezen sich somit auch enge Freunde, die sich erst in späteren Lebensabschnitten kennengelernt haben und sogar Ehepaare sowie Eltern und Kinder untereinander.
Titel des französischen Adels
Die Rangtitel des französischen Adels im Ancien Régime entsprachen dem System in Italien, Spanien und auch Großbritannien: Herzog (duc), Markgraf (marquis), Graf (comte), Vizegraf (vicomte), Freiherr (baron), Ritter (chevalier) und einfacher Herr, Edelherr oder Gutsherr (seigneur), wobei die Inhaber der höheren Titel auch Pair de France sein konnten. Die napoleonische noblesse impériale kannte dagegen nur fünf Rangstufen: prince de l’Empire, duc de l’Empire, comte de l’Empire, baron de l’Empire und chevalier de l’Empire.
Überlebende Herzogsfamilien
Von der einzigen noch existierenden Linie der Kapetinger, dem Haus Bourbon, ist der Zweig des Hauses Orléans bis heute in Frankreich vertreten, die Bourbon-Anjou sind Könige von Spanien, die Zweige Bourbon-Sizilien und Bourbon-Parma regierten bis 1860/61 in Teilen Italiens.
Vom alten Hochadel der Kapetinger haben bis heute folgende Herzogsfamilien überlebt: Audiffret-Pasquier, Bauffremont, Blacas d’Aulps, Caylus (Haus Rougé), Cossé-Brissac, Broglie, des Cars, Choiseul-Praslin, Clermont-Tonnerre, Gramont, Harcourt, de Riquet de Caraman (ab 1828 Ducs de Caraman), Caumont (ab 1637 Ducs de La Force), La Rochefoucauld, Durfort de Civrac (Ducs de Lorges), d’Albert (Herzog von Luynes), Maillé de la Tour-Landry (Montmorency), , Rochechouart (Herzöge von Mortemart), Noailles (Herzöge von Noailles, Ayen und Mouchy, Fürsten von Poix), Polignac, Sabran-Pontevès, Rohan-Rochefort, Rohan-Chabot (des Stammes Chabot) und Crussol (Herzöge von Uzès). Dabei reichen, neben den Kapetingern, nur die Häuser Gramont, Harcourt, Rochechouart, La Rochefoucauld und Rougé urkundlich in die Zeit vor der ersten Jahrtausendwende zurück.
Bei anderen Familien, die heute noch hochadlige Namen wie den des Hauses von La Tour d’Auvergne-Lauraguais tragen, ist (aufgrund behaupteter unehelicher Abstammung) die historische Verbindung zu den alten fürstlichen Adelslinien ungeklärt.
Die napoleonischen Herzöge (sechs Geschlechter blühen noch) sind zumeist Nachkommen von Marschällen: Suchet d’Albufèra, Davout d’Auerstädt, Goyon de Feltre, Mac-Mahon de Magenta, Lannes de Montebello, Fouché d’Otrante, Masséna de Rivoli. Sie wurden vom alten Adel anfangs boykottiert, dann aber im Laufe des 19. Jahrhunderts angesichts des Aufstiegs eines reichen Bürgertums (Bourgeoisie) zunehmend anerkannt, so dass heute zahlreiche Familienbande zwischen den beiden Herzogsgruppen sowie generell zwischen dem Adel des Ancien Régime und dem napoleonischen Adel bestehen.
Literatur
- Monique de Saint-Martin: Der Adel. Soziologie eines Standes. UVK, Konstanz 2003 (Edition discours).
- Jean d’Ormesson: Wie es Gott gefällt: Roman einer Familie. Übersetzt von Gerhard Heller, Ullstein-Taschenbuch, Frankfurt/Berlin 1994, ISBN 978-3-548-23383-3.
Einzelnachweise
- Albert Soboul: La Révolution française, Editions Sociales, Paris 1982. ISBN 2-209-05513-X, S. 192–195.
- Die Schätzungen der Opfer der Terreur variieren zwischen 25.000 und etwa 40.000. Der Anteil der Adligen wird auf 8,5 % geschätzt, der des Klerus auf 6,5 %. Siehe: Terrorherrschaft#Opferzahlen
- Siehe etwa: Alexandre Berthier als literarische Figur bei Proust.
- „La transmission des titres ne se fait plus, dans le droit moderne, que de mâle à mâle.“ Trib. Civ. Falaise, 21 Fév 1959.
- „si le titre nobiliaire suit, en général, les règles du nom patronymique, il ne s’acquiert pas, comme lui, par le simple usage, même prolongé; il lui faut, à l’origine, une investiture émanant de l’autorité souveraine“ Civ. 11 mai 1948, Dalloz 1948 335.
- „Les titres nobiliaires, dépouillés aujourd’hui de tout privilège féodal et même de tout privilège de rang, n’ont plus qu’un caractère personnel et honorofique et ne peuvent même plus être considérés, du point de vue juridique, que comme un complément du nom patronymique permettant de mieux distinguer l’identité des personnes, tout en perpétuant de grands souvenirs; si, en vertu de cette sorte de lien de subordination entre le titre nobiliaire et le nom patronymique, il est dû la même protection au titre qu’au nom, on ne lui doit pas une protection spéciale et privilégiée.“ Paris, 2 Jan 1896. Dalloz 1896 2.328.
- Alain Texier: Qu’est-ce que la noblesse? Paris, 1987, ISBN 978-2-7028-6040-3, pp. 407–410
- Tribunal de grande instance de Paris (1re Ch.), 21. Dezember 1988
- Association de la Noblesse Européenne. Association loi 1901. Archiviert vom 3. Juli 2009; abgerufen am 25. Dezember 2009 (französisch). (nicht mehr online verfügbar) am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Autor: www.NiNa.Az
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Der franzosische Adel ist wie der deutsche aus dem Lehnswesen des Mittelalters entstanden und war bis zur Revolution von 1789 in einen hohen und einen niederen Adel eingeteilt GeschichteDer Hohe Adel zu welchem auch Seitenlinien der herrschenden Kapetinger gehorten fuhrte jahrhundertelang einen blutigen Kampf gegen die Konigsmacht der zeitweise auch mit konfessionellen Gegensatzen zusammenhing und aus dem das siegreiche Konigtum gestarkt hervorging 17 bis 18 Jahrhundert Im Verlauf des 17 Jahrhunderts gelang es den Bourbonen als den letzten regierenden Kapetingern und ihren Ministern Richelieu und Mazarin schliesslich durch Verbindung mit den protestantischen Machten und durch antihabsburgische Politik die Macht des Adels vollig zu brechen und ihn in einen Hofadel am glanzenden Hof von Versailles zu verwandeln Die kostspielige Haushaltung und Garderobe bei Hofe neben dem dort ublichen Kartenspiel um Geld fuhrte fur viele Landedelleute zum moralischen und wirtschaftlichen Ruin Der altere Adel wurde auch durch die Einfuhrung des Dienstadels noblesse de robe erheblich geschwacht Das einzige Privileg das diesem stark vermehrten Adel blieb war die Steuerfreiheit an der bis zur Revolution starr festgehalten wurde und die die Kluft zwischen dem Adel und dem Burgertum erweiterte Schloss Brissac Sitz der Herzoge von Brissac Der alte Adel verwaltete seine durch den Feudalismus erworbenen grossen Landereien von seinen Schlossern aus siehe Liste von Burgen Schlossern und Festungen in Frankreich Viele Adelsfamilien besassen auch Stadtpalais Hotels particuliers in den Stadten der Umgebung die einflussreichsten hielten sich solche in der Hauptstadt siehe Hotels particuliers in Paris wobei im Mittelalter und in der Renaissancezeit das Marais der beliebteste Ort war in dem noch heute zahlreiche Adelspalais aus alter Zeit erhalten sind wahrend im 17 und 18 Jahrhundert der elegante Faubourg Saint Germain in Mode kam in dem die prachtigsten Barockpalais stehen Auch in der Stadt Versailles befinden sich zahlreiche barocke Adelspalais ebenso etwa in Lyon oder Bordeaux Im Ancien Regime wurden verhaltnismassig wenige Rangtitel verliehen die Titel der grossen Hauser gingen zumeist aufs Mittelalter zuruck und bezogen sich auf Territorien im Besitz der Familie die als Herzogtumer Furstentumer Markgrafschaften Grafschaften Vizegrafschaften oder Baronien anerkannt waren Die Adelstitel selbst hatten sich aus ursprunglichen Amts oder Funktionsbezeichnungen bzw Rechtsstellungen des Fruhmittelalters entwickelt Mit dem Aussterben einer Familie im Mannesstamm gingen diese Titel samt dem Erbe an andere Familien uber hingen aber am Besitz Bisweilen wurden Grundherrschaften Seigneurien zu Grafschaften erhoht um den Inhaber auszuzeichnen etwa 1429 die Grafschaft Laval oder auch Grafschaften zu Herzogtumern wie 1611 das Herzogtum Brissac Den jeweiligen Titel fuhrten aber nur der Inhaber des Besitzes sowie seine Frau als Erstgeburtstitel der alteste Sohn fuhrte bei hochadligen Familien oft einen eigenen Titel fur jungere Sohne gab es bisweilen Sekundogeniturtitel die Sohne von Herzogen etwa waren in der Regel Marquis oder Grafen die Kinder von Grafen oft Vicomtes oder unbetitelt Im franzosischen Adel gab es keine Adelsmatrikel was nicht selten fragwurdige Selbstnobilitierungen oder Rangerhohungen zur Folge hatte Viele der alten eigentlich untitulierten Adelsfamilien fuhrten Rangtitel die sie sich bei Hofe selbst zugelegt hatten und die dort stillschweigend akzeptiert wurden Die Konige hatten nach den Erfahrungen der Fronde nicht den Wunsch den Adel erneut gegen sich aufzubringen Oft wurden diese selbst verliehenen Titel auf den Besitzungen der Familien auch in die Kirchenbucher eingetragen Diese angemassten nie verliehenen Titel werden in Frankreich als titres de courtoisie Hoflichkeitstitel bezeichnet In der Spatzeit der Bourbonenkonige wurde sogar ein umfangreicher Handel mit Bestatigungsurkunden getrieben Im deutschen Gotha sind solche Titel etwa bei Einheiraten nicht eintragungsfahig Wegen der seit dem Hochmittelalter bestehenden Einheitsmonarchie gab es naturgemass auch keine der Reichsunmittelbarkeit entsprechende Souveranitatsstellung einzelner Familien wie etwa im deutschen Adel siehe auch Hochadel die Rangunterschiede im mittelalterlichen Uradel der gemeinsam mit dem neuzeitlichen Briefadel spater in einem einheitlichen Hof und Titularadel aufging waren dort folglich einerseits umstrittener andererseits aber auch deutlich weniger ausgepragt als im Heiligen Romischen Reich was sich auch an der durchgangigen Anrede Monsieur de oder Madame de ohne weitere Erwahnung des Rangtitels zeigt die vom einfachen Ritter bis zum Herzog innerhalb des franzosischen Adels bis heute gebrauchlich ist wahrend im deutschen Sprachraum stets die Anrede mit Titeln ublich war Franzosische Revolution Mit dem Beginn der Franzosischen Revolution am 4 August 1789 wurden die Vorrechte des Adels von der Konstituante abgeschafft der Adel behielt aber seine Titel Bauern konnten bei ihren bisherigen Landherren ihr Land fur eine Summe des 20 Fachen der bisherigen jahrlichen Abgaben auslosen Am 26 August 1789 trat die Erklarung der Menschen und Burgerrechte in Kraft aber erst am 19 Juni 1790 wurden die Erbrechte der Adelstitel abgeschafft Wahrend der Terrorherrschaft wurden mehrere Tausend Adlige getotet durch die Guillotine durch Lynchmorde ohne Prozess oder starben in Gefangenschaft Abertausende emigrierten Erstes Kaiserreich Adelsbrief Napoleons fur General Reynaud als baron de l Empire mit Verleihung eines Wappens 1808 Napoleon Bonaparte schuf nachdem er Kaiser der Franzosen geworden war durch zwei Dekrete vom 14 August 1806 und 1 Marz 1808 in seinem Kaiserreich einen neuen Adel aus Personen die ihm dienten Diese napoleonische Noblesse d Empire Adel des Kaiserreichs sollte allein auf Ergebenheit gegenuber dem Kaiser und Verdiensten um das Kaiserreich beruhen und sich auf diese Weise vom alten bis zur Revolution existierenden Aristokratie des Ancien Regime abheben Rangstufen Die Noblesse d Empire gliederte sich in funf Rangstufen chevalier de l Empire baron de l Empire comte de l Empire duc de l Empire prince de l Empire sowie die grand dignitaires und verfugte mit der napoleonischen Heraldik uber ein genau reguliertes heraldisches System das den Rang eines Wappeninhabers auch bildlich kenntlich machte beispielsweise durch unterschiedliche heraldische Kopfbedeckungen in Form von Federhuten toques Adelsrange der Noblesse d Empire und in der napoleonischen Heraldik chevalier de l Empire baron de l Empire comte de l Empire duc de l Empire grand dignitaire prince de l Empire Ahnlich wie beim italienischen spanischen und britischen Adel genoss auch bei der napoleonischen Noblesse d Empire ein prince Furst rangmassigen Vorrang vor einem duc Herzog wahrend z B im Heiligen Romischen Reich im Kaiserthum Osterreich oder im Deutschen Reich ein Herzog rangmassig uber einem Fursten stand siehe dazu auch den Abschnitt Internationale Unterschiede im Artikel Adelstitel Ein in der Noblesse d Empire verliehener Adelstitel galt zunachst auf Lebenszeit des Ausgezeichneten An eine etwaige Erblichkeit des Titels waren materielle Bedingungen geknupft d h ein potentieller Titelerbe musste finanziell dazu in der Lage sein ein standesgemasses Leben zu fuhren worunter man in erster Linie einen entsprechend grossen Guter bzw Grundbesitz verstand Die unterste Stufe der Noblesse d Empire chevalier konnte durch Aufnahme in die von Napoleon 1802 gestiftete Ehrenlegion erlangt werden Ein chevalier dessen Vater und Grossvater ebenfalls diesen Titel erworben hatten hatte Anspruch auf Verleihung des erblichen chevalier Titels durch ein entsprechendes Adelsdiplom sofern auch er die bereits beschriebenen materiellen Bedingungen fur die Erblichkeit von Adelstiteln erfullen konnte Verleihungszahlen Wappen von Joseph Fouche 1808 Das blaue Freiviertel im rechten Obereck weist auf den Rang des Inhabers als comte de l Empire hin der darin befindliche Lowenrumpf ist das Amtssymbol eines Ministers Im Zeitraum von 1808 bis 1814 wurden in der Noblesse d Empire insgesamt 3224 Titel verliehen davon 22 5 an Adelige des Ancien Regime Von Personen aus seiner engeren Verwandtschaft z B aus den Familien Bonaparte Beauharnais Murat Borghese Baciocchi abgesehen verlieh Napoleon 8 mal den Titel eines prince 34 mal den Titel eines duc de l Empire 417 mal den Titel eines comte de l Empire 1550 mal den Titel eines baron de l Empire und 1317 mal den Titel eines chevalier de l Empire Franzosische Heerfuhrer in der Zeit der Revolutionskriege erhielten von Napoleon haufig Titel die an erfolgreiche Schlachten erinnern sollten wie dies besonders bei den kaiserlichen Marschallen deutlich zu Tage tritt Der Titel eines Marquis wurde im Kaiserreich Napoleons nicht verliehen Neben neuen Nobilitierungen nahm Napoleon auch einen Teil des Adels des Ancien Regime in sein System der Noblesse d Empire auf und verlieh ihm neue Titel und Wappen Nach dem Sturz Napoleons und der Restauration der Bourbonen hatten die meisten Adelstitel der Noblesse d Empire weiterhin Bestand Von den von Napoleon in den Adelsstand erhobenen Familien existierten 1975 noch 239 Familien princes und ducs de l Empire Wappen von Jean Baptiste Bernadotte 1808 Das blaue Schildhaupt mit dem napoleonischen Adler und die Form des Wappenmantels weisen auf den Rang des Inhabers als prince souverain hin die grekreuzten Marschallstabe auf seinen Rang als Marechal d Empire und die Ordensinsignie an der Kette auf seinen Rang als Grosskreuz Ritter der Ehrenlegion Wappen von Louis Nicolas Davout 1808 Das rote Schildhaupt mit den Sternen und die Form des Federhutes weisen auf den Rang des Inhabers als duc de l Empire hin dazu Marschallstabe und das Grosskreuz der Ehrenlegion Die acht princes der Noblesse d Empire lassen sich unterteilen in die vier princes souverains die von Napoleon mit der Herrschaft uber einen Vasallenstaat des franzosischen Kaiserreichs betraut wurden und in die vier princes de l Empire ohne einen eigenen Vasallenstaat welche von Napoleon nach erfolgreichen Schlachten aber Geldgeschenke in hohen Summen und Grundbesitz erhielten Die vier princes souverains waren 1806 Berthier GdE MdE prince souverain de Neuchatel et de Valangin Bernadotte MdE prince souverain de Pontecorvo Talleyrand Perigord GdE prince souverain de Benevent dd 1807 Lannes MdE prince souverain de Sievers Die vier princes de l Empire waren 1809 Davout MdE prince d Eckmuhl Berthier GdE MdE prince de Wagram 1810 Massena MdE prince d Essling 1813 Ney MdE prince de la Moskowa Die 34 ducs de l Empire waren 1807 Lefebvre MdE duc de Dantzig 1808 Arrighi de Casanova duc de Padoue Davout MdE duc d Auerstaedt Cambaceres GdE duc de Parme Lebrun GdE duc de Plaisance Massena MdE duc de Rivoli Augereau MdE duc de Castiglione Marmont MdE duc de Raguse Duroc duc de Frioul Kellermann MdE duc de Valmy Savary duc de Rovigo Ney MdE duc d Elchingen Caulaincourt duc de Vicence Lannes MdE duc de Montebello Soult MdE duc de Dalmatie Moncey MdE duc de Conegliano Mortier MdE duc de Trevise Victor MdE duc de Bellune Macdonald MdE duc de Tarente 1809 Junot duc de Abrantes Bessieres MdE duc d Istrie Fouche duc d Otrante Champagny duc de Cadore Clarke duc de Feltre Gaudin duc de Gaete Regnier duc de Massa Maret duc de Bassano 1810 Dalberg duc de Dalberg Oudinot MdE duc de Reggio 1812 Suchet MdE duc d Albufera 1813 Decres duc Decres 1814 Talleyrand Perigord GdE duc de Dino 1815 Girard duc de Ligny Marschall Berthier war sowohl prince souverain de Neuchatel et de Valangin als auch prince de l Empire de Wagram und grand dignitaire Die Marschalle Davout prince d Eckmuhl duc d Auerstaedt Massena prince d Essling duc de Rivoli und Ney prince de la Moskowa duc d Elchingen waren sowohl princes de l Empire als auch ducs de l Empire wahrend Marschall Lannes zum einen prince souverain de Sievers und zum anderen duc de l Empire de Montebello war comtes de l Empire Zu den 417 comtes de l Empire zahlten u a Brune MdE comte de Brune Chaptal comte de Chanteloup Clarke comte d Hunebourg Gouvion Saint Cyr MdE comte de Gouvion Saint Cyr Grouchy MdE comte de Grouchy Jourdan MdE comte de Jourdan Mouton MdE comte de Lobau Serurier MdE comte de Serurier sowie Vandamme comte d Unebourg Restauration der Bourbonen Die Bourbonenrestauration von 1814 erkannte die napoleonische Noblesse d Empire formell an und setzte den alten Adel wieder in seine Titel ein duldete aber auch stillschweigend dass Angehorige des alten niederen Adels die Titel von Baronen Grafen und Marquis annahmen ohne sie freilich jemals zu bestatigen Diese Selbstadelung ist ein Phanomen das noch heute in Frankreich vorhanden ist etwa 10 000 Familien waren 2004 falscher Adel Ein bekanntes Beispiel ist die Familie des spateren danischen Prinzgemahls Henri de Laborde de Monpezat die sich selbst einen Grafentitel zulegte Der Vater des franzosischen Staatsprasidenten Valery Giscard d Estaing nahm 1922 den Namen und das Wappen einer erloschenen Adelsfamilie an die zu seinen Ahnen zahlte Der Sitzungssaal des Chambre des Pairs im Palais du Luxembourg 1841 Das Burgerkonigtum des Louis Philippe restituierte 1830 bis 1848 das von den Bourbonen errichtete Oberhaus wieder und verlieh erbliche Titel Im Rahmen der konstitutionellen Verfassung erhielt der Adel durch die Chambre des Pairs das Oberhaus des Parlamentes ein politisches Mitspracherecht Nach der Ausrufung der Republik im Rahmen der Februarrevolution 1848 wurden in Ruckbesinnung auf die Erklarung der Menschenrechte und den Grundsatz der Gleichheit die Adelsprivilegien und der Adel als Stand endgultig abgeschafft Zweites Kaiserreich Bestatigung Napoleons III fur Leopold Davout 1829 1904 als 3 duc d Auerstaedt 1864 Das Zweite Kaiserreich unter Napoleon III verlieh ab 1852 weitere Adelstitel ohne aber den Adel wieder als eigenstandigen Stand in Frankreich einzusetzen Wie bereits im Ersten Kaiserreich erhielten franzosische Heerfuhrer auch unter Napoleon III haufig Titel die an erfolgreiche Schlachten erinnerten z B Mac Mahon duc de Magenta oder Pelissier duc de Malakoff Das System der napoleonischen Heraldik das den Rang eines Wappeninhabers auch bildlich kenntlich machte wurde fur neue Nobilitierungen im Zweiten Kaiserreich hingegen nicht wieder eingefuhrt Franzosische Republik Nach der Ausrufung der Dritten Republik 1870 erliess Staatsprasident Patrice de Mac Mahon Angehoriger einer Familie der napoleonischen Noblesse d Empire und selbst 1859 von Napoleon III zum Herzog erhoben 1875 eine Verordnung die die Verleihung von Adelstiteln beendete aber die bestehenden Titel als Bestandteil des Namens anerkannte Dennoch blieb in der Gesellschaft bis ins 20 Jahrhundert ein Bewusstsein fur Standesunterschiede bestehen Die Welt des Faubourg Saint Germain war im 19 und fruhen 20 Jahrhundert ein stehender Begriff fur die Familien des Ancien Regime Diese blickten auf die Noblesse d Empire den napoleonischen Neuadel noch in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg verachtungsvoll herab die von Napoleon I geadelten Familien fuhlten sich wiederum dem bourgeoisen Neuadel uberlegen der seine Titel erst vom Burgerkonig oder von Napoleon III erhalten hatte Marcel Proust schildert in seiner Romanfolge Auf der Suche nach der verlorenen Zeit 1908 1922 die Welt des Faubourg Saint Germain in allen Facetten samt Standesdunkel und Rivalitaten Bis heute gibt es getrennte Vereinigungen fur den Alten Adel und die Noblesse d Empire Die beiden vormals regierenden Dynastien die Hauser Orleans und Bonaparte waren von 1886 bis 1950 aus der Republik Frankreich verbannt Dieses Gesetz hatten 1886 die radikalen Republikaner gegen die Monarchisten durchgesetzt da eine Wiedereinfuhrung der Monarchie sei es unter dem Pratendenten Louis Philippe Albert d Orleans comte de Paris sei es durch die Bonapartisten von einer nur knappen Minderheit in der Nationalversammlung befurwortet wurde Die Exilierung wurde erst 1950 auf Betreiben von Charles de Gaulle aufgehoben und Henri d Orleans sowie Louis Napoleon mit ihren Familien die Ruckkehr ermoglicht Franzosische Gerichte haben mehrfach zuletzt nach der Verfassung von 1958 entschieden dass der Adelsbegriff mit der Gleichheit der Burger nach der Erklarung der Menschenrechte von 1789 unvereinbar ist Somit ist der Adel als Rechtsbegriff und Status in Frankreich offiziell abgeschafft Dennoch werden Titel die in den Monarchien erblich verliehen wurden nach den ursprunglichen Erbregeln als Teile des Namens anerkannt konnen aber nicht durch Selbstannahme oder Gewohnheitsrecht erworben oder angeeignet werden Sie werden durch das franzosische Recht wie der Name geschutzt auch wenn sie keine Privilegien oder Vorzuge beinhalten Situation heute Jean d Orleans 1965 Graf von Paris Die Aufsicht uber die ehemaligen Adelstitel wird von einem Buro des franzosischen Justizministeriums ausgeubt welches einen Titeltrager zur Verwendung in offiziellen Dokumenten wie z B Geburtsurkunden ermachtigen kann Der franzosische Thronpratendent aus dem Hause Orleans Jean Graf von Paris verleiht bis heute innerhalb seiner Familie Herzogs und Grafentitel die von heutigen franzosischen Gerichten als reine Hoflichkeitstitel bezeichnet jedoch als solche auch verwendet werden Es existieren mehrere Organisationen die Adel als Aufnahmekriterium voraussetzen und die sich eine gegenseitige Unterstutzung die Wahrung der Interessen des Adels und die Vergrosserung ihres Einflussbereichs zum Ziel gesetzt haben In Frankreich ist insbesondere die ANF zu nennen Auf europaischer Ebene ist der Adel beispielsweise durch die vertreten Viele Familien des franzosischen Adels besitzen bis heute Schlosser und Landereien die wahrend der Franzosischen Revolution oft enteignet und danach wieder restituiert worden waren Der frankophone Adel eingeschlossen der belgische Adel vor allem die Familien des Ancien Regime pflegt bis heute Traditionen der hofischen Etikette die ihn von anderen Gesellschaftsschichten auffallend unterscheiden insbesondere die Anrede in der zweiten Person Plural Vous Sie wortlich Ihr Euer fur alle Personen die man nicht in seiner Kindheit als etwa Gleichaltrige kennengelernt hat Es siezen sich somit auch enge Freunde die sich erst in spateren Lebensabschnitten kennengelernt haben und sogar Ehepaare sowie Eltern und Kinder untereinander Titel des franzosischen AdelsDie Rangtitel des franzosischen Adels im Ancien Regime entsprachen dem System in Italien Spanien und auch Grossbritannien Herzog duc Markgraf marquis Graf comte Vizegraf vicomte Freiherr baron Ritter chevalier und einfacher Herr Edelherr oder Gutsherr seigneur wobei die Inhaber der hoheren Titel auch Pair de France sein konnten Die napoleonische noblesse imperiale kannte dagegen nur funf Rangstufen prince de l Empire duc de l Empire comte de l Empire baron de l Empire und chevalier de l Empire Uberlebende HerzogsfamilienVon der einzigen noch existierenden Linie der Kapetinger dem Haus Bourbon ist der Zweig des Hauses Orleans bis heute in Frankreich vertreten die Bourbon Anjou sind Konige von Spanien die Zweige Bourbon Sizilien und Bourbon Parma regierten bis 1860 61 in Teilen Italiens Vom alten Hochadel der Kapetinger haben bis heute folgende Herzogsfamilien uberlebt Audiffret Pasquier Bauffremont Blacas d Aulps Caylus Haus Rouge Cosse Brissac Broglie des Cars Choiseul Praslin Clermont Tonnerre Gramont Harcourt de Riquet de Caraman ab 1828 Ducs de Caraman Caumont ab 1637 Ducs de La Force La Rochefoucauld Durfort de Civrac Ducs de Lorges d Albert Herzog von Luynes Maille de la Tour Landry Montmorency Rochechouart Herzoge von Mortemart Noailles Herzoge von Noailles Ayen und Mouchy Fursten von Poix Polignac Sabran Ponteves Rohan Rochefort Rohan Chabot des Stammes Chabot und Crussol Herzoge von Uzes Dabei reichen neben den Kapetingern nur die Hauser Gramont Harcourt Rochechouart La Rochefoucauld und Rouge urkundlich in die Zeit vor der ersten Jahrtausendwende zuruck Bei anderen Familien die heute noch hochadlige Namen wie den des Hauses von La Tour d Auvergne Lauraguais tragen ist aufgrund behaupteter unehelicher Abstammung die historische Verbindung zu den alten furstlichen Adelslinien ungeklart Die napoleonischen Herzoge sechs Geschlechter bluhen noch sind zumeist Nachkommen von Marschallen Suchet d Albufera Davout d Auerstadt Goyon de Feltre Mac Mahon de Magenta Lannes de Montebello Fouche d Otrante Massena de Rivoli Sie wurden vom alten Adel anfangs boykottiert dann aber im Laufe des 19 Jahrhunderts angesichts des Aufstiegs eines reichen Burgertums Bourgeoisie zunehmend anerkannt so dass heute zahlreiche Familienbande zwischen den beiden Herzogsgruppen sowie generell zwischen dem Adel des Ancien Regime und dem napoleonischen Adel bestehen LiteraturMonique de Saint Martin Der Adel Soziologie eines Standes UVK Konstanz 2003 Edition discours Jean d Ormesson Wie es Gott gefallt Roman einer Familie Ubersetzt von Gerhard Heller Ullstein Taschenbuch Frankfurt Berlin 1994 ISBN 978 3 548 23383 3 EinzelnachweiseAlbert Soboul La Revolution francaise Editions Sociales Paris 1982 ISBN 2 209 05513 X S 192 195 Die Schatzungen der Opfer der Terreur variieren zwischen 25 000 und etwa 40 000 Der Anteil der Adligen wird auf 8 5 geschatzt der des Klerus auf 6 5 Siehe Terrorherrschaft Opferzahlen Siehe etwa Alexandre Berthier als literarische Figur bei Proust La transmission des titres ne se fait plus dans le droit moderne que de male a male Trib Civ Falaise 21 Fev 1959 si le titre nobiliaire suit en general les regles du nom patronymique il ne s acquiert pas comme lui par le simple usage meme prolonge il lui faut a l origine une investiture emanant de l autorite souveraine Civ 11 mai 1948 Dalloz 1948 335 Les titres nobiliaires depouilles aujourd hui de tout privilege feodal et meme de tout privilege de rang n ont plus qu un caractere personnel et honorofique et ne peuvent meme plus etre consideres du point de vue juridique que comme un complement du nom patronymique permettant de mieux distinguer l identite des personnes tout en perpetuant de grands souvenirs si en vertu de cette sorte de lien de subordination entre le titre nobiliaire et le nom patronymique il est du la meme protection au titre qu au nom on ne lui doit pas une protection speciale et privilegiee Paris 2 Jan 1896 Dalloz 1896 2 328 Alain Texier Qu est ce que la noblesse Paris 1987 ISBN 978 2 7028 6040 3 pp 407 410 Tribunal de grande instance de Paris 1re Ch 21 Dezember 1988 Association de la Noblesse Europeenne Association loi 1901 Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 3 Juli 2009 abgerufen am 25 Dezember 2009 franzosisch Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2