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Dieser Artikel erläutert das historische kaiserlich königliche Staatsgebilde 1804 1867 Zu Titel und Krone des Kaisertums

Kaisertum Österreich

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Kaisertum Österreich
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Dieser Artikel erläutert das historische kaiserlich-königliche Staatsgebilde (1804–1867). Zu Titel und Krone des Kaisertums siehe Kaiser von Österreich.

Das Kaisertum Österreich ([ˌkaɪzɐtuːm ˈøːstəʁaɪç] ; in der zeitgenössischen offiziellen Schreibweise Kaiserthum Oesterreich) bildet einen Abschnitt in der Geschichte der Habsburgermonarchie. Es wurde am 11. August 1804 als Erbmonarchie von Erzherzog Franz von Österreich gegründet, der als Franz II. letzter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war. Seinen zweiten Kaisertitel Kaiser von Österreich führte er fortan als Franz I. von Österreich.

Kaisertum Österreich
11. August 1804 – 8. Juni 1867
Flagge Wappen
Kaisertum Österreich (1815)
Amtssprache Deutsch und andere „landesübliche“ Sprachen (Ungarisch, Polnisch, Tschechisch, Kroatisch, Slowakisch, Serbisch, Slowenisch, Rumänisch, Ukrainisch, Italienisch)
Hauptstadt Wien
Staats- und Regierungsform absolute Monarchie
(1804–1848, 1851–1860, 1865–1867)
Verfassung Pillersdorfsche Verfassung (1848)
Oktroyierte Märzverfassung (1849–1851)
1851–1860 keine Verfassung (Neoabsolutismus)
Oktoberdiplom (1860–1861)
Februarpatent (1861–1865)
1865–1867 Verfassungssistierung
Staatsoberhaupt Kaiser von Österreich
Regierungschef Ministerpräsident
Fläche 698.700 (1804) km²
Einwohnerzahl ca. 21.200.000 (1804)
Bevölkerungsdichte 30 (1804) Einwohner pro km²
Währung 1 Thaler (Konventionstaler) = 2 (Österr.) Gulden = 100 Kreuzer = 400 Pfennig = 800 Heller;
ab 1857 (Wiener Münzvertrag): 1 Taler (Vereinstaler) = 1½ Gulden = 150 Neukreuzer
Errichtung 11. August 1804
Endpunkt 8. Juni 1867
Abgelöst von Cisleithanien, Königreich Ungarn
National­hymne siehe Österreichische Kaiserhymnen
Kaisertum Österreich bis 1867, Karte von 1871

Als ungeteiltes Herrschaftsgebilde und monarchischer Einheitsstaat (bis 1848 auf differenziert föderalistischer Grundlage) des Hauses Habsburg-Lothringen bestand das Kaisertum Österreich bis zum 8. Juni 1867, als das Reich mit dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich in die Realunion Österreich-Ungarn umgewandelt wurde.

Das Kaisertum Österreich war seit seiner Gründung mit 698.700 km² flächenmäßig das zweitgrößte politische Gebilde (nach dem Russischen Kaiserreich) und mit 21,2 Millionen Menschen (im Jahr 1804) an dritter Stelle der Staaten Europas (nach Russland und Frankreich).

Geschichte

Gründung des österreichischen Kaisertums

Mit der Annahme des kaiserlichen Titels am 11. August 1804 wollte Franz die Ranggleichheit mit Napoleon I. wahren, der sich am 18. Mai zum erblichen Kaiser von Frankreich ernannt hatte und sich nachfolgend am 2. Dezember 1804 zum Kaiser der Franzosen krönte. Denn Franz war bisher als Franz II. der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, eines losen, in sich zerstrittenen Staatenbundes, dessen baldiges Ende durch den Druck Napoleons samt Verlust von Franzens Kaisertitel klar voraussehbar war.

Durch die Ausrufung des Kaisertums Österreich wurde Franz nun als Franz I. auch der Herrscher des Habsburgerreichs – eines Vielvölkerstaates in Mittel- und Südosteuropa, der das Gebiet der heutigen Staaten Österreich, Ungarn, Tschechien (Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien), Slowakei sowie Teile Polens und der Ukraine im Norden umfasste und sich im Osten und Südosten über Teile Italiens, Sloweniens und Kroatiens bis ins heutige Rumänien und Serbien ausdehnte –, ein Gebiet von 698.700 km² mit über 21 Millionen Einwohnern. Außerdem verfügte Österreich bis zum Dritten Koalitionskrieg über eine große Armee mit mehr als 400.000 Soldaten.

Durch die beiden Kaisertitel war Franz zwischenzeitlich Doppelkaiser. Nach zwei Jahren des Doppelkaisertums erklärte Franz am 6. August 1806 das Heilige Römische Reich Deutscher Nation für erloschen und legte dessen Krone nieder, da nach der bereits im Juli erfolgten Gründung des Rheinbundes die Gefahr einer Übernahme des Reiches durch Napoleon bestand.

Von Napoleon bis zum Wiener Kongress

Die weiteren Kriege gegen Napoleon Bonaparte verliefen wechselhaft. Durch den Pressburger Frieden von 1805 verlor das Habsburgerreich Tirol, Vorderösterreich sowie Freiburg, Günzburg, Rottenburg am Neckar und Horb am Neckar, die italienischen Gebiete, etwa Venetien, das es 1797 erworben hatte. Noch schlimmer kam es 1809 im Frieden von Schönbrunn, wo es neben dem erst erworbenen Salzburg auch die Gebiete an der Adriaküste (aus denen die französischen Illyrischen Provinzen gebildet wurden) abgeben musste und zu einem Binnenstaat wurde. Dennoch konnte Kaiser Franz seine Tochter Marie-Louise mit Napoleon verheiraten. Der aus dieser Verbindung hervorgegangene Sohn Napoleon II. lebte die meiste Zeit seines kurzen Lebens mit dem Titel Herzog von Reichstadt in Wien.

Erst mit dem Wiener Kongress 1814/15 endeten die Kriege gegen Napoleon, die das Land wirtschaftlich schwer belastet hatten. Am 20. Februar 1811 war von Kaiser Franz I. der Staatsbankrott erklärt worden, den er in den Jahren davor mehrmals hinausgeschoben hatte. Der Banknotenumlauf war zu Jahresbeginn auf über eine Milliarde Gulden angewachsen, das Zehnfache der Geldmenge des Jahres 1800. Die umlaufenden Bancozettel wurden gemäß kaiserlichem Finanzpatent bis zum 31. Jänner 1812 durch neue Einlösungsscheine zu 20 Prozent des alten Nennwertes ersetzt, danach waren Bancozettel wertlos.

Nach dem Wiener Kongress war der territoriale Umfang wie vor den Kriegen im Großen und Ganzen wiederhergestellt. Auf die abgelegenen österreichischen Niederlande und Vorderösterreich wurde verzichtet, dafür Salzburg und das Innviertel dauerhaft erworben. Es gab aber bis fast zu Ende des Kongresses den Plan, beide Gebiete bei Bayern zu belassen und dafür am Rhein ein neues Vorderösterreich zu schaffen, das nach heutigen Begriffen Rheinhessen, die Pfalz und das Saarland umfasst hätte. Darauf wurde dann zugunsten der staatlichen Geschlossenheit verzichtet. In Italien wurde das Gebiet bis zum Po direkt beherrscht. Aus den Gebieten des Herzogtums Mailand und der Republik Venedig wurde das Königreich Lombardo-Venetien geschaffen, das ein dauerhafter Unruheherd wurde. Im Herzogtum Parma, dem Herzogtum Modena und dem Großherzogtum Toskana herrschten habsburgische Sekundogenituren.

Österreich wurde Mitglied des auf dem Wiener Kongress neu gegründeten Deutschen Bundes bis zu dessen Auflösung 1866. Es übernahm den Vorsitz im Bundestag in Frankfurt und hatte wesentlichen Einfluss auf die Politik und den Werdegang des Bundes. Wie auch im Falle Preußens umfasste die Mitgliedschaft nur jene Teile des Kaiserreiches, die zuvor Teil des Heiligen Römischen Reiches waren. 1816 stellte es jedoch im Bund mit 9,29 Millionen (30,5 %) den größten Teil der Gesamtbevölkerung.

Vormärz und Revolution von 1848

Die folgende Ära bis 1848 war von der Regierung des Fürsten Metternich geprägt, der innen- wie außenpolitisch versuchte, die alte feudale Ordnung zu bewahren, zumal sich der Ruf nach bürgerlichen Freiheiten verstärkte. In Kunst und Literatur war es die Zeit von Biedermeier und Vormärz; letzterer ist auch ein politischer Begriff für die Jahre vor dem März 1848.

1839 fasste Kaiser Ferdinand I. die dynastischen Regeln des Hauses Habsburg-Lothringen neu zusammen; siehe Kaiserlich österreichisches Familienstatut.

Im März 1848 kam es in der Habsburgermonarchie, wie auch in anderen Gebieten Europas, zur Revolution, bei der politische, soziale und nationale Probleme fast unentwirrbar verknüpft waren. Zentren des Aufstands waren neben Wien und Prag Mailand und vor allem Ungarn. In Italien unterdrückte Feldmarschall Radetzky die Aufstände und gewann den Ersten Unabhängigkeitskrieg gegen König Karl Albert von Sardinien. Noch gefährlicher für das Kaisertum war die Revolution in Ungarn, wo der Reichstag im Oktober bereits die Habsburger abgesetzt hatte und Lajos Kossuth als De-facto-Präsident agierte.

Letztlich konnten sich die Habsburger nur dank massiver russischer Militärhilfe gegen Ungarn und dem Einsatz der Kroaten unter Banus Jellačić halten. Letztere lehnten eine Unterdrückung Kroatiens durch die Ungarn stärker ab als die Herrschaft der Habsburger. Der Kampf der Nationalitäten gegeneinander, der das Reich fast gesprengt hätte, rettete nun die Dynastie. Auch in Wien wurde die Revolution durch Jellačić und Windischgrätz 1849 niedergeschlagen.

Die Verfassung von 1848, die von Franz von Pillersdorf ausgearbeitet worden war (Pillersdorfsche Verfassung), trat nie in Kraft. Der neue Kaiser Franz Joseph I. zwang dem Kaiserreich eine eigene Verfassung auf (oktroyierte Verfassung), die aber 1851 wieder außer Kraft gesetzt wurde. Während der Reaktionsära bis 1859 regierte der Kaiser allein (Neoabsolutismus).

Preußen versuchte mit der Erfurter Union 1849/50, die deutschen Staaten mit Ausnahme Österreichs zu vereinen. Dem setzte Österreich den Großösterreich-Plan entgegen, ging aber auch im Vierkönigsbündnis vom Februar 1850 auf die Wünsche Bayerns und anderer Staaten ein, dem Deutschen Bund mehr Rechte einzuräumen. Wegen der verschiedenen Interessen gelang es aber weder Österreich, alle seine Gebiete dem Bund beitreten zu lassen, noch Bayern und den übrigen Staaten, den Bund zu stärken. Daher wurde nach der Herbstkrise 1850, in der es fast zu einem österreichisch-preußischen Krieg gekommen wäre, der Deutsche Bund im Sommer 1851 mehr oder weniger in alter Form wiederhergestellt. Während der Zeit des Neoabsolutismus erlebte das Habsburgerreich zunächst eine innere Konsolidierung und – indem eine effektive Staatsbürokratie geschaffen wurde, die Industrialisierung und Eisenbahnbau förderte – einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Solferino und Magenta

Im Jahr 1859 ging nach den Schlachten von Magenta und Solferino die Lombardei verloren. Napoleon III. unterstützte die italienische Nationalbewegung und der unerfahrene junge Kaiser ließ sich in einen Krieg gegen Frankreich ziehen, in dem er auch noch selbst das Kommando übernahm. Mailand und die Sekundogenituren gingen an Sardinien-Piemont verloren, nur Venetien blieb dem Kaisertum noch wenige Jahre. Die Schlacht von Solferino und Magenta war der Anlass für die Gründung des Roten Kreuzes durch Henri Dunant und für die Genfer Konventionen (1864), denen Österreich 1866 beitrat.

Die Niederlage von Solferino beschädigte das kaiserliche Prestige schwer und machte ein Aufrechterhalten des neoabsolutistischen Regiments unmöglich. Es kam zu zwei Verfassungsentwürfen (Oktoberdiplom 1860 und Februarpatent 1861, beide per Anordnung des Kaisers erlassen). Schon diese beiden Entwürfe zeigen ein starkes Schwanken zwischen Zentralismus und Föderalismus, wobei ersterer von den Liberalen und letzterer von den Konservativen getragen wurde. Beide erwiesen sich als nicht durchführbar. Das Modell des Oktoberdiploms, das Parlament von den Landtagen wählen zu lassen, hatte das liberale Bürgertum gegen sich, und der Versuch des liberalen Ministerpräsidenten Anton von Schmerling, einen allgemeinen Reichstag direkt wählen zu lassen, scheiterte nicht zuletzt am Boykott durch Ungarn.

„Deutsche Frage“

Mitte der 1860er-Jahre wurden diese Verfassungsexperimente von der Deutschen Frage überschattet. Der Konflikt um die Thronfolge in den Herzogtümern Schleswig und Holstein hatte den österreichisch-preußischen Streit um die Vorherrschaft im Deutschen Bund (Deutscher Dualismus) zum Eskalieren gebracht. Preußen und sein Ministerpräsident Otto von Bismarck verfolgten eine Reformstrategie, die auf einen kleindeutschen Bundesstaat oder eine Teilung in Nord- und Süddeutschland hinauslief, während sich Österreich allenfalls für eine begrenzte Reform des Bundes einsetzte. Allerdings arbeiteten beide Großmächte in dieser Zeit auch zusammen, so im Deutsch-Dänischen Krieg 1864. Gemeinsam mit Preußen regierte Österreich in Schleswig-Holstein ein Kondominium (1864–1866).

Wegen der Reformfrage und Streit über Schleswig-Holstein eskalierte die Situation. Am 14. Juni 1866 beantragte Österreich im Bundestag die Mobilisierung des Bundesheeres gegen Preußen. Damit begann der Deutsche Krieg. In der Schlacht von Königgrätz in Böhmen 1866 wurde Österreich von Preußen entscheidend geschlagen. Im Prager Frieden akzeptierte Österreich die Auflösung des Deutschen Bundes und dass Preußen die Verhältnisse in Deutschland neu ordnen dürfe.

Preußen annektierte einige Bundesgenossen Österreichs (Königreich Hannover, Kurhessen, Nassau, Freie Stadt Frankfurt). Andere, wie das Königreich Sachsen, gerieten in preußische Abhängigkeit. Der einzige Gebietsverlust Österreichs war Venetien, das trotz österreichischer Siege über Italien (etwa der Sieg über die italienische Flotte in der Seeschlacht von Lissa unter Wilhelm von Tegetthoff) verlorenging. Dies war schon vorher vertraglich unter den Bündnispartnern Preußen und Italien vereinbart gewesen.

Umwandlung in die österreichisch-ungarische Monarchie (1867–1918)

Auch im Inneren musste das Reich auf eine neue Basis gestellt werden, denn das kaiserliche Prestige war abermals am Boden. Als gangbarster Weg schien es Franz Joseph I., sich mit den gemäßigten ungarischen Liberalen unter Graf Andrássy und Ferenc Deák zu einigen und dem Königreich Ungarn einen Sonderstatus anzubieten. 1867 wurde mit dem Ausgleich, der dem ungarischen Landesteil (Transleithanien) und dem König von Ungarn Gleichwertigkeit mit Cisleithanien und dem Kaiser von Österreich einräumte, das Kaisertum Österreich in die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn umgewandelt. Gleichzeitig erhielt der weiterhin kaiserlich beherrschte Teil mit den Staatsgrundgesetzen der Dezemberverfassung von 1867 eine bis 1918 gültige Verfassung, die teilweise in die seit 1920 gültige Bundesverfassung der Republik Österreich übernommen wurde.

Die Bezeichnung Kaisertum Österreich wurde fortan nicht mehr gebraucht. Offiziell wurde der österreichische Landesteil nun meist als die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder bezeichnet, von Politikern und Juristen kurz Cisleithanien genannt. Der Name Österreich wurde aber in bestimmten Bezeichnungen, wie Oesterreichisch-ungarische Bank, nach wie vor verwendet; tschechische Politiker, die eine Regierung in Prag verlangten, lehnten es ab, unter Österreich subsumiert zu werden. 1915, als der Reichsrat vertagt war, wurde „Österreich“ für Cisleithanien wieder offizielle Bezeichnung.

Bevölkerung

Das Kaisertum Österreich war ein Vielvölkerreich, in dem mehrere Nationalitäten siedelten (vor allem Deutsche, Magyaren, Tschechen, Slowaken, Polen, Ruthenen, Rumänen, Serben, Kroaten, Slowenen, Italiener). Diese beeinflussten einander, was Besonderheiten in Kultur, Küche, Sprache oder Architektur hervorbrachte. Selbst lange nach dem Untergang der Donaumonarchie macht sich in deren Nachfolgestaaten dieser Einfluss heute immer noch bemerkbar, etwa im österreichischen Deutsch, das zahlreiche Lehnwörter aus dem Tschechischen, Slowakischen, Ungarischen, Slowenischen, Italienischen und auch aus dem Jiddischen besitzt, die das Bundesdeutsche Hochdeutsch nicht kennt.

Länder im Kaisertum Österreich

Verwaltungsgliederung des Kaisertums Österreich, hauptsächlich ab dem Wiener Kongress 1815, mit den Gebietsreformen 1848 bis zum Oktoberdiplom von 1860 – bei der Gründung 1804 war es teils anders organisiert (vergl. Titel des Kaisers Franz I.)

Erzherzogtum Österreich und Nebenländer
  • Kronland Erzherzogtum Österreich unter der Enns
  • Kronland Erzherzogtum Österreich ob der Enns
  • Herzogtum Salzburg ab 1805, 1809–1816 frz./bayer., 1816–1850 Salzachkreis Oberösterreichs, dann Kronland
  • Kronland Herzogtum Steiermark
  • Kronland Gefürstete Grafschaft Tirol mit dem Lande Vorarlberg, 1805–1816 bayer./frz., 1861 aufgeteilt in:
    • Kronland Gefürstete Grafschaft Tirol
    • Land Vorarlberg
  • Kronland Königreich Illyrien 1814 aus Kärnten, Krain und den rückerstatteten frz. Illyrischen Provinzen (vormaliges „Habsburgisches Litorale“) gebildet, 1849/50 wieder aufgeteilt in:
    • Kronland Herzogtum Kärnten
    • Kronland Herzogtum Krain
    • Kronland Küstenland (Gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca, Triest, Markgrafschaft Istrien)
Böhmen und Nebenländer
  • Kronland Königreich Böhmen
  • Kronland Markgrafschaft Mähren
  • Kronland Herzogtum Schlesien
  • Kronland Königreich Galizien und Lodomerien
    • Kronland Herzogtum Bukowina 1850 ausgegliedert
Ungarn und Nebenländer
  • Kronland Königreich Ungarn
  • Kronland Königreich Kroatien (Zivilkroatien)
  • Kronland Königreich Slawonien
    1849 beide zum Königreich Kroatien und Slawonien vereinigt
Sonstige Länder und Gebiete
  • Kronland Königreich Lombardo-Venetien ab 1815, 1851 aufgeteilt in:
    • Kronland Lombardei, 1859 an Kaiserreich Frankreich/Kgr. Sardinien-Piemont verloren
    • Kronland Venetien, 1866 an Kgr. Italien verloren
  • Kronland Königreich Dalmatien
  • Kronland Großfürstentum Siebenbürgen, 1849–1854 Militärverwaltung, 1867 der Ungarischen Krone zugeordnet
  • Kronland Serbische Wojewodschaft und Temescher Banat (Wojwodina und Banat), 1849 durch Abtrennung aus Ungarn und Gebiete der serbischen Militärgrenze gebildet, 1860 zwischen Ungarn und Kroatien-Slawonien aufgeteilt
  • Militärgrenze:
    • Kroatische Militärgrenze (Militärkroatien)
    • Slawonische Militärgrenze
    • Banater Militärgrenze
    • Siebenbürger Militärgrenze

Siehe auch

  • Geschichte Österreichs
  • Großer Titel des Kaisers von Österreich, Österreichische Kaiserkrone
  • Österreichische Kaiserhymnen

Literatur

  • Bertrand Michael Buchmann: Kaisertum und Doppelmonarchie (= Geschichte Österreichs. Band 5). Pichler, Wien 2003, ISBN 3-85431-313-6.
  • : Das Kaiserthum Österreich. Gustav Georg Lange, Darmstadt 1845 (online).

Weblinks

Commons: Kaisertum Österreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich – Quellen und Volltexte
  • Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich bei Austrian Literature Online

Einzelnachweise

  1. Franz Zeilner: Verfassung, Verfassungsrecht und Lehre des Öffentlichen Rechts in Österreich bis 1848: Eine Darstellung der materiellen und formellen Verfassungssituation und der Lehre des öffentlichen Rechts. Peter Lang, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-631-57765-3, S. 25,45. 
  2. Allerhöchste Pragmatikal-Verordnung vom 11. August 1804. In: Otto Posse: Die Siegel der Deutschen Kaiser und Könige. Band 5, Beilage 2, S. 249 f. (auf Wikisource, Franz’ Proklamation des Kaisertums Österreich)
  3. Bey der Niederlegung der kaiserlichen Reichs-Regierung. Dekret vom 6. August 1806. In: Otto Posse: Die Siegel Band 5, Beilage 3, S. 256 ff. (auf Wikisource, Verkündung der neuen Titulatur als Kaiser von Österreich)
  4. Zahlen nach Angelow, Deutscher Bund, S. 117.
  5. Serbische Wojewodschaft u. Temeser Banat (Wojewodschaft S. u. Temeser Banat). In: Pierers Universal-Lexikon. Band 15. Altenburg 1862, S. 883.
Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes (1815–1866)
Kaisertum

Österreich

Königreiche

Bayern • Hannover • Preußen • Sachsen • Württemberg

Kurfürstentum

Hessen (Kassel)

Großherzogtümer

Baden • Hessen (Darmstadt) • Luxemburg • Mecklenburg-Schwerin • Mecklenburg-Strelitz • Oldenburg • Sachsen-Weimar-Eisenach

Herzogtümer

Anhalt (ab 1863) • Anhalt-Bernburg (bis 1863) • Anhalt-Dessau (bis 1863) • Anhalt-Köthen (bis 1847) Holstein • Lauenburg • Limburg (1839-1866) • Nassau • Sachsen-Altenburg (ab 1826) • Sachsen-Coburg-Saalfeld – ab 1826 als Sachsen-Coburg-Gotha • Sachsen-Gotha-Altenburg (bis 1826) • Sachsen-Hildburghausen (bis 1826) • Sachsen-Meiningen • Herzogtum Braunschweig

Fürstentümer

Hessen-Homburg (1817-1866) • Hohenzollern-Hechingen (bis 1850) • Hohenzollern-Sigmaringen (bis 1850) • Liechtenstein • Lippe • Reuß älterer Linie • Reuß jüngerer Linie (ab 1848) • Reuß-Ebersdorf (bis 1824) • Reuß-Lobenstein (bis 1824) • Reuß-Lobenstein und Ebersdorf (1824–1848) • Reuß-Schleiz (bis 1848) • Schaumburg-Lippe • Schwarzburg-Rudolstadt • Schwarzburg-Sondershausen • Waldeck-Pyrmont

Freie Städte

Bremen • Frankfurt am Main • Hamburg • Lübeck

Regierungssysteme und Vorgängerstaaten Österreichs

Markgrafschaft Österreich (976–1156) | Herzogtum Österreich (1156–1453) | Erzherzogtum Österreich (1453–1806) | Kaisertum Österreich (1804–1867) | Österreich-Ungarn (1867–1918) | Deutschösterreich (1918–1919) | Erste Republik Österreich (1919–1934) | Austrofaschistischer Ständestaat (1934–1938) | Alpen- und Donau-Reichsgaue (Ostmark) (1938–1945) | Besetztes Nachkriegsösterreich (1945–1955) | Zweite Republik Österreich (seit 1945/1955)

Normdaten (Geografikum): GND: 4043271-3 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 265182984

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 06:16

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Dieser Artikel erlautert das historische kaiserlich konigliche Staatsgebilde 1804 1867 Zu Titel und Krone des Kaisertums siehe Kaiser von Osterreich Das Kaisertum Osterreich ˌkaɪzɐtuːm ˈoːsteʁaɪc in der zeitgenossischen offiziellen Schreibweise Kaiserthum Oesterreich bildet einen Abschnitt in der Geschichte der Habsburgermonarchie Es wurde am 11 August 1804 als Erbmonarchie von Erzherzog Franz von Osterreich gegrundet der als Franz II letzter Kaiser des Heiligen Romischen Reiches war Seinen zweiten Kaisertitel Kaiser von Osterreich fuhrte er fortan als Franz I von Osterreich Kaisertum Osterreich11 August 1804 8 Juni 1867Flagge WappenKaisertum Osterreich 1815 Amtssprache Deutsch und andere landesubliche Sprachen Ungarisch Polnisch Tschechisch Kroatisch Slowakisch Serbisch Slowenisch Rumanisch Ukrainisch Italienisch Hauptstadt WienStaats und Regierungsform absolute Monarchie 1804 1848 1851 1860 1865 1867 Verfassung Pillersdorfsche Verfassung 1848 Oktroyierte Marzverfassung 1849 1851 1851 1860 keine Verfassung Neoabsolutismus Oktoberdiplom 1860 1861 Februarpatent 1861 1865 1865 1867 VerfassungssistierungStaatsoberhaupt Kaiser von OsterreichRegierungschef MinisterprasidentFlache 698 700 1804 km Einwohnerzahl ca 21 200 000 1804 Bevolkerungsdichte 30 1804 Einwohner pro km Wahrung 1 Thaler Konventionstaler 2 Osterr Gulden 100 Kreuzer 400 Pfennig 800 Heller ab 1857 Wiener Munzvertrag 1 Taler Vereinstaler 1 Gulden 150 NeukreuzerErrichtung 11 August 1804Endpunkt 8 Juni 1867Abgelost von Cisleithanien Konigreich UngarnNational hymne siehe Osterreichische Kaiserhymnen track track track track track track track track track track source source Kaisertum Osterreich bis 1867 Karte von 1871 Als ungeteiltes Herrschaftsgebilde und monarchischer Einheitsstaat bis 1848 auf differenziert foderalistischer Grundlage des Hauses Habsburg Lothringen bestand das Kaisertum Osterreich bis zum 8 Juni 1867 als das Reich mit dem Osterreichisch Ungarischen Ausgleich in die Realunion Osterreich Ungarn umgewandelt wurde Das Kaisertum Osterreich war seit seiner Grundung mit 698 700 km flachenmassig das zweitgrosste politische Gebilde nach dem Russischen Kaiserreich und mit 21 2 Millionen Menschen im Jahr 1804 an dritter Stelle der Staaten Europas nach Russland und Frankreich GeschichteGrundung des osterreichischen Kaisertums Mit der Annahme des kaiserlichen Titels am 11 August 1804 wollte Franz die Ranggleichheit mit Napoleon I wahren der sich am 18 Mai zum erblichen Kaiser von Frankreich ernannt hatte und sich nachfolgend am 2 Dezember 1804 zum Kaiser der Franzosen kronte Denn Franz war bisher als Franz II der Kaiser des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation eines losen in sich zerstrittenen Staatenbundes dessen baldiges Ende durch den Druck Napoleons samt Verlust von Franzens Kaisertitel klar voraussehbar war Durch die Ausrufung des Kaisertums Osterreich wurde Franz nun als Franz I auch der Herrscher des Habsburgerreichs eines Vielvolkerstaates in Mittel und Sudosteuropa der das Gebiet der heutigen Staaten Osterreich Ungarn Tschechien Bohmen Mahren und Osterreichisch Schlesien Slowakei sowie Teile Polens und der Ukraine im Norden umfasste und sich im Osten und Sudosten uber Teile Italiens Sloweniens und Kroatiens bis ins heutige Rumanien und Serbien ausdehnte ein Gebiet von 698 700 km mit uber 21 Millionen Einwohnern Ausserdem verfugte Osterreich bis zum Dritten Koalitionskrieg uber eine grosse Armee mit mehr als 400 000 Soldaten Durch die beiden Kaisertitel war Franz zwischenzeitlich Doppelkaiser Nach zwei Jahren des Doppelkaisertums erklarte Franz am 6 August 1806 das Heilige Romische Reich Deutscher Nation fur erloschen und legte dessen Krone nieder da nach der bereits im Juli erfolgten Grundung des Rheinbundes die Gefahr einer Ubernahme des Reiches durch Napoleon bestand Von Napoleon bis zum Wiener Kongress Zepter Reichsapfel und Kaiserkrone die Insignien des Kaisertums Osterreich Die weiteren Kriege gegen Napoleon Bonaparte verliefen wechselhaft Durch den Pressburger Frieden von 1805 verlor das Habsburgerreich Tirol Vorderosterreich sowie Freiburg Gunzburg Rottenburg am Neckar und Horb am Neckar die italienischen Gebiete etwa Venetien das es 1797 erworben hatte Noch schlimmer kam es 1809 im Frieden von Schonbrunn wo es neben dem erst erworbenen Salzburg auch die Gebiete an der Adriakuste aus denen die franzosischen Illyrischen Provinzen gebildet wurden abgeben musste und zu einem Binnenstaat wurde Dennoch konnte Kaiser Franz seine Tochter Marie Louise mit Napoleon verheiraten Der aus dieser Verbindung hervorgegangene Sohn Napoleon II lebte die meiste Zeit seines kurzen Lebens mit dem Titel Herzog von Reichstadt in Wien Erst mit dem Wiener Kongress 1814 15 endeten die Kriege gegen Napoleon die das Land wirtschaftlich schwer belastet hatten Am 20 Februar 1811 war von Kaiser Franz I der Staatsbankrott erklart worden den er in den Jahren davor mehrmals hinausgeschoben hatte Der Banknotenumlauf war zu Jahresbeginn auf uber eine Milliarde Gulden angewachsen das Zehnfache der Geldmenge des Jahres 1800 Die umlaufenden Bancozettel wurden gemass kaiserlichem Finanzpatent bis zum 31 Janner 1812 durch neue Einlosungsscheine zu 20 Prozent des alten Nennwertes ersetzt danach waren Bancozettel wertlos Nach dem Wiener Kongress war der territoriale Umfang wie vor den Kriegen im Grossen und Ganzen wiederhergestellt Auf die abgelegenen osterreichischen Niederlande und Vorderosterreich wurde verzichtet dafur Salzburg und das Innviertel dauerhaft erworben Es gab aber bis fast zu Ende des Kongresses den Plan beide Gebiete bei Bayern zu belassen und dafur am Rhein ein neues Vorderosterreich zu schaffen das nach heutigen Begriffen Rheinhessen die Pfalz und das Saarland umfasst hatte Darauf wurde dann zugunsten der staatlichen Geschlossenheit verzichtet In Italien wurde das Gebiet bis zum Po direkt beherrscht Aus den Gebieten des Herzogtums Mailand und der Republik Venedig wurde das Konigreich Lombardo Venetien geschaffen das ein dauerhafter Unruheherd wurde Im Herzogtum Parma dem Herzogtum Modena und dem Grossherzogtum Toskana herrschten habsburgische Sekundogenituren Osterreich wurde Mitglied des auf dem Wiener Kongress neu gegrundeten Deutschen Bundes bis zu dessen Auflosung 1866 Es ubernahm den Vorsitz im Bundestag in Frankfurt und hatte wesentlichen Einfluss auf die Politik und den Werdegang des Bundes Wie auch im Falle Preussens umfasste die Mitgliedschaft nur jene Teile des Kaiserreiches die zuvor Teil des Heiligen Romischen Reiches waren 1816 stellte es jedoch im Bund mit 9 29 Millionen 30 5 den grossten Teil der Gesamtbevolkerung Vormarz und Revolution von 1848 Die folgende Ara bis 1848 war von der Regierung des Fursten Metternich gepragt der innen wie aussenpolitisch versuchte die alte feudale Ordnung zu bewahren zumal sich der Ruf nach burgerlichen Freiheiten verstarkte In Kunst und Literatur war es die Zeit von Biedermeier und Vormarz letzterer ist auch ein politischer Begriff fur die Jahre vor dem Marz 1848 1839 fasste Kaiser Ferdinand I die dynastischen Regeln des Hauses Habsburg Lothringen neu zusammen siehe Kaiserlich osterreichisches Familienstatut Im Marz 1848 kam es in der Habsburgermonarchie wie auch in anderen Gebieten Europas zur Revolution bei der politische soziale und nationale Probleme fast unentwirrbar verknupft waren Zentren des Aufstands waren neben Wien und Prag Mailand und vor allem Ungarn In Italien unterdruckte Feldmarschall Radetzky die Aufstande und gewann den Ersten Unabhangigkeitskrieg gegen Konig Karl Albert von Sardinien Noch gefahrlicher fur das Kaisertum war die Revolution in Ungarn wo der Reichstag im Oktober bereits die Habsburger abgesetzt hatte und Lajos Kossuth als De facto Prasident agierte Letztlich konnten sich die Habsburger nur dank massiver russischer Militarhilfe gegen Ungarn und dem Einsatz der Kroaten unter Banus Jellacic halten Letztere lehnten eine Unterdruckung Kroatiens durch die Ungarn starker ab als die Herrschaft der Habsburger Der Kampf der Nationalitaten gegeneinander der das Reich fast gesprengt hatte rettete nun die Dynastie Auch in Wien wurde die Revolution durch Jellacic und Windischgratz 1849 niedergeschlagen Kaiser Franz Joseph I Die Verfassung von 1848 die von Franz von Pillersdorf ausgearbeitet worden war Pillersdorfsche Verfassung trat nie in Kraft Der neue Kaiser Franz Joseph I zwang dem Kaiserreich eine eigene Verfassung auf oktroyierte Verfassung die aber 1851 wieder ausser Kraft gesetzt wurde Wahrend der Reaktionsara bis 1859 regierte der Kaiser allein Neoabsolutismus Preussen versuchte mit der Erfurter Union 1849 50 die deutschen Staaten mit Ausnahme Osterreichs zu vereinen Dem setzte Osterreich den Grossosterreich Plan entgegen ging aber auch im Vierkonigsbundnis vom Februar 1850 auf die Wunsche Bayerns und anderer Staaten ein dem Deutschen Bund mehr Rechte einzuraumen Wegen der verschiedenen Interessen gelang es aber weder Osterreich alle seine Gebiete dem Bund beitreten zu lassen noch Bayern und den ubrigen Staaten den Bund zu starken Daher wurde nach der Herbstkrise 1850 in der es fast zu einem osterreichisch preussischen Krieg gekommen ware der Deutsche Bund im Sommer 1851 mehr oder weniger in alter Form wiederhergestellt Wahrend der Zeit des Neoabsolutismus erlebte das Habsburgerreich zunachst eine innere Konsolidierung und indem eine effektive Staatsburokratie geschaffen wurde die Industrialisierung und Eisenbahnbau forderte einen wirtschaftlichen Aufschwung Solferino und Magenta Im Jahr 1859 ging nach den Schlachten von Magenta und Solferino die Lombardei verloren Napoleon III unterstutzte die italienische Nationalbewegung und der unerfahrene junge Kaiser liess sich in einen Krieg gegen Frankreich ziehen in dem er auch noch selbst das Kommando ubernahm Mailand und die Sekundogenituren gingen an Sardinien Piemont verloren nur Venetien blieb dem Kaisertum noch wenige Jahre Die Schlacht von Solferino und Magenta war der Anlass fur die Grundung des Roten Kreuzes durch Henri Dunant und fur die Genfer Konventionen 1864 denen Osterreich 1866 beitrat Die Niederlage von Solferino beschadigte das kaiserliche Prestige schwer und machte ein Aufrechterhalten des neoabsolutistischen Regiments unmoglich Es kam zu zwei Verfassungsentwurfen Oktoberdiplom 1860 und Februarpatent 1861 beide per Anordnung des Kaisers erlassen Schon diese beiden Entwurfe zeigen ein starkes Schwanken zwischen Zentralismus und Foderalismus wobei ersterer von den Liberalen und letzterer von den Konservativen getragen wurde Beide erwiesen sich als nicht durchfuhrbar Das Modell des Oktoberdiploms das Parlament von den Landtagen wahlen zu lassen hatte das liberale Burgertum gegen sich und der Versuch des liberalen Ministerprasidenten Anton von Schmerling einen allgemeinen Reichstag direkt wahlen zu lassen scheiterte nicht zuletzt am Boykott durch Ungarn Deutsche Frage Mitte der 1860er Jahre wurden diese Verfassungsexperimente von der Deutschen Frage uberschattet Der Konflikt um die Thronfolge in den Herzogtumern Schleswig und Holstein hatte den osterreichisch preussischen Streit um die Vorherrschaft im Deutschen Bund Deutscher Dualismus zum Eskalieren gebracht Preussen und sein Ministerprasident Otto von Bismarck verfolgten eine Reformstrategie die auf einen kleindeutschen Bundesstaat oder eine Teilung in Nord und Suddeutschland hinauslief wahrend sich Osterreich allenfalls fur eine begrenzte Reform des Bundes einsetzte Allerdings arbeiteten beide Grossmachte in dieser Zeit auch zusammen so im Deutsch Danischen Krieg 1864 Gemeinsam mit Preussen regierte Osterreich in Schleswig Holstein ein Kondominium 1864 1866 Wegen der Reformfrage und Streit uber Schleswig Holstein eskalierte die Situation Am 14 Juni 1866 beantragte Osterreich im Bundestag die Mobilisierung des Bundesheeres gegen Preussen Damit begann der Deutsche Krieg In der Schlacht von Koniggratz in Bohmen 1866 wurde Osterreich von Preussen entscheidend geschlagen Im Prager Frieden akzeptierte Osterreich die Auflosung des Deutschen Bundes und dass Preussen die Verhaltnisse in Deutschland neu ordnen durfe Preussen annektierte einige Bundesgenossen Osterreichs Konigreich Hannover Kurhessen Nassau Freie Stadt Frankfurt Andere wie das Konigreich Sachsen gerieten in preussische Abhangigkeit Der einzige Gebietsverlust Osterreichs war Venetien das trotz osterreichischer Siege uber Italien etwa der Sieg uber die italienische Flotte in der Seeschlacht von Lissa unter Wilhelm von Tegetthoff verlorenging Dies war schon vorher vertraglich unter den Bundnispartnern Preussen und Italien vereinbart gewesen Umwandlung in die osterreichisch ungarische Monarchie 1867 1918 Auch im Inneren musste das Reich auf eine neue Basis gestellt werden denn das kaiserliche Prestige war abermals am Boden Als gangbarster Weg schien es Franz Joseph I sich mit den gemassigten ungarischen Liberalen unter Graf Andrassy und Ferenc Deak zu einigen und dem Konigreich Ungarn einen Sonderstatus anzubieten 1867 wurde mit dem Ausgleich der dem ungarischen Landesteil Transleithanien und dem Konig von Ungarn Gleichwertigkeit mit Cisleithanien und dem Kaiser von Osterreich einraumte das Kaisertum Osterreich in die Doppelmonarchie Osterreich Ungarn umgewandelt Gleichzeitig erhielt der weiterhin kaiserlich beherrschte Teil mit den Staatsgrundgesetzen der Dezemberverfassung von 1867 eine bis 1918 gultige Verfassung die teilweise in die seit 1920 gultige Bundesverfassung der Republik Osterreich ubernommen wurde Die Bezeichnung Kaisertum Osterreich wurde fortan nicht mehr gebraucht Offiziell wurde der osterreichische Landesteil nun meist als die im Reichsrat vertretenen Konigreiche und Lander bezeichnet von Politikern und Juristen kurz Cisleithanien genannt Der Name Osterreich wurde aber in bestimmten Bezeichnungen wie Oesterreichisch ungarische Bank nach wie vor verwendet tschechische Politiker die eine Regierung in Prag verlangten lehnten es ab unter Osterreich subsumiert zu werden 1915 als der Reichsrat vertagt war wurde Osterreich fur Cisleithanien wieder offizielle Bezeichnung BevolkerungEthnographische Karte des Kaisertums Osterreich von Karl von Czoernig Czernhausen 1855 Das Kaisertum Osterreich war ein Vielvolkerreich in dem mehrere Nationalitaten siedelten vor allem Deutsche Magyaren Tschechen Slowaken Polen Ruthenen Rumanen Serben Kroaten Slowenen Italiener Diese beeinflussten einander was Besonderheiten in Kultur Kuche Sprache oder Architektur hervorbrachte Selbst lange nach dem Untergang der Donaumonarchie macht sich in deren Nachfolgestaaten dieser Einfluss heute immer noch bemerkbar etwa im osterreichischen Deutsch das zahlreiche Lehnworter aus dem Tschechischen Slowakischen Ungarischen Slowenischen Italienischen und auch aus dem Jiddischen besitzt die das Bundesdeutsche Hochdeutsch nicht kennt Lander im Kaisertum OsterreichKaisertum Osterreich 1816 bis 1867 Verwaltungsgliederung des Kaisertums Osterreich hauptsachlich ab dem Wiener Kongress 1815 mit den Gebietsreformen 1848 bis zum Oktoberdiplom von 1860 bei der Grundung 1804 war es teils anders organisiert vergl Titel des Kaisers Franz I Erzherzogtum Osterreich und NebenlanderKronland Erzherzogtum Osterreich unter der Enns Kronland Erzherzogtum Osterreich ob der Enns Herzogtum Salzburg ab 1805 1809 1816 frz bayer 1816 1850 Salzachkreis Oberosterreichs dann Kronland Kronland Herzogtum Steiermark Kronland Gefurstete Grafschaft Tirol mit dem Lande Vorarlberg 1805 1816 bayer frz 1861 aufgeteilt in Kronland Gefurstete Grafschaft Tirol Land Vorarlberg Kronland Konigreich Illyrien 1814 aus Karnten Krain und den ruckerstatteten frz Illyrischen Provinzen vormaliges Habsburgisches Litorale gebildet 1849 50 wieder aufgeteilt in Kronland Herzogtum Karnten Kronland Herzogtum Krain Kronland Kustenland Gefurstete Grafschaft Gorz und Gradisca Triest Markgrafschaft Istrien Bohmen und NebenlanderKronland Konigreich Bohmen Kronland Markgrafschaft Mahren Kronland Herzogtum Schlesien Kronland Konigreich Galizien und Lodomerien Kronland Herzogtum Bukowina 1850 ausgegliedertUngarn und NebenlanderKronland Konigreich Ungarn Kronland Konigreich Kroatien Zivilkroatien Kronland Konigreich Slawonien 1849 beide zum Konigreich Kroatien und Slawonien vereinigtSonstige Lander und GebieteKronland Konigreich Lombardo Venetien ab 1815 1851 aufgeteilt in Kronland Lombardei 1859 an Kaiserreich Frankreich Kgr Sardinien Piemont verloren Kronland Venetien 1866 an Kgr Italien verloren Kronland Konigreich Dalmatien Kronland Grossfurstentum Siebenburgen 1849 1854 Militarverwaltung 1867 der Ungarischen Krone zugeordnet Kronland Serbische Wojewodschaft und Temescher Banat Wojwodina und Banat 1849 durch Abtrennung aus Ungarn und Gebiete der serbischen Militargrenze gebildet 1860 zwischen Ungarn und Kroatien Slawonien aufgeteilt Militargrenze Kroatische Militargrenze Militarkroatien Slawonische Militargrenze Banater Militargrenze Siebenburger MilitargrenzeSiehe auchGeschichte Osterreichs Grosser Titel des Kaisers von Osterreich Osterreichische Kaiserkrone Osterreichische KaiserhymnenLiteraturBertrand Michael Buchmann Kaisertum und Doppelmonarchie Geschichte Osterreichs Band 5 Pichler Wien 2003 ISBN 3 85431 313 6 Das Kaiserthum Osterreich Gustav Georg Lange Darmstadt 1845 online WeblinksCommons Kaisertum Osterreich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Quellen und Volltexte Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich bei Austrian Literature OnlineEinzelnachweiseFranz Zeilner Verfassung Verfassungsrecht und Lehre des Offentlichen Rechts in Osterreich bis 1848 Eine Darstellung der materiellen und formellen Verfassungssituation und der Lehre des offentlichen Rechts Peter Lang Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 631 57765 3 S 25 45 Allerhochste Pragmatikal Verordnung vom 11 August 1804 In Otto Posse Die Siegel der Deutschen Kaiser und Konige Band 5 Beilage 2 S 249 f auf Wikisource Franz Proklamation des Kaisertums Osterreich Bey der Niederlegung der kaiserlichen Reichs Regierung Dekret vom 6 August 1806 In Otto Posse Die Siegel Band 5 Beilage 3 S 256 ff auf Wikisource Verkundung der neuen Titulatur als Kaiser von Osterreich Zahlen nach Angelow Deutscher Bund S 117 Serbische Wojewodschaft u Temeser Banat Wojewodschaft S u Temeser Banat In Pierers Universal Lexikon Band 15 Altenburg 1862 S 883 Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes 1815 1866 Kaisertum OsterreichKonigreiche Bayern Hannover Preussen Sachsen WurttembergKurfurstentum Hessen Kassel Grossherzogtumer Baden Hessen Darmstadt Luxemburg Mecklenburg Schwerin Mecklenburg Strelitz Oldenburg Sachsen Weimar EisenachHerzogtumer Anhalt ab 1863 Anhalt Bernburg bis 1863 Anhalt Dessau bis 1863 Anhalt Kothen bis 1847 Holstein Lauenburg Limburg 1839 1866 Nassau Sachsen Altenburg ab 1826 Sachsen Coburg Saalfeld ab 1826 als Sachsen Coburg Gotha Sachsen Gotha Altenburg bis 1826 Sachsen Hildburghausen bis 1826 Sachsen Meiningen Herzogtum BraunschweigFurstentumer Hessen Homburg 1817 1866 Hohenzollern Hechingen bis 1850 Hohenzollern Sigmaringen bis 1850 Liechtenstein Lippe Reuss alterer Linie Reuss jungerer Linie ab 1848 Reuss Ebersdorf bis 1824 Reuss Lobenstein bis 1824 Reuss Lobenstein und Ebersdorf 1824 1848 Reuss Schleiz bis 1848 Schaumburg Lippe Schwarzburg Rudolstadt Schwarzburg Sondershausen Waldeck PyrmontFreie Stadte Bremen Frankfurt am Main Hamburg Lubeck Regierungssysteme und Vorgangerstaaten Osterreichs Markgrafschaft Osterreich 976 1156 Herzogtum Osterreich 1156 1453 Erzherzogtum Osterreich 1453 1806 Kaisertum Osterreich 1804 1867 Osterreich Ungarn 1867 1918 Deutschosterreich 1918 1919 Erste Republik Osterreich 1919 1934 Austrofaschistischer Standestaat 1934 1938 Alpen und Donau Reichsgaue Ostmark 1938 1945 Besetztes Nachkriegsosterreich 1945 1955 Zweite Republik Osterreich seit 1945 1955 Normdaten Geografikum GND 4043271 3 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 265182984

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