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Geschlechtsidentität

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Die Geschlechtsidentität umfasst geschlechtsbezogene Aspekte der menschlichen Identität. Der Begriff verdichtet im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs verschiedene Aspekte des Erlebens von Zugehörigkeit zu einem Geschlecht. Dabei geht es um die Fragen, welchem Geschlecht eine Person angehört, ob sie sich ihrem biologischen Geschlecht entsprechend oder davon verschieden erlebt und das zum Ausdruck bringen kann und ob sie die damit verbundene Rolle in sexuellen und sozialen Situationen unmissverständlich und mit Erfolg zu entfalten vermag.

Die Geschlechtsidentität ist Teil des Selbsterlebens eines Menschen und damit Teil seiner Identität, in die auch andere Rollen, mit denen sich eine Person identifiziert, eingehen. Damit drückt sie sich „auch im Geschlechtsrollenverhalten aus, also in all dem, was jemand tut oder läßt, um zu zeigen, dass er sich als Mann, als Frau, oder ‚irgendwie dazwischen‘ empfindet“. Die Geschlechtsidentität ist eine „evolutionär sehr junge, spezifisch menschliche, hochkomplexe Eigenschaft“.

Geschlechtsidentität sei, so die Sexualwissenschaftlerin Sophinette Becker, „sowohl das Ergebnis komplexen Zusammenwirkens körperlicher, seelischer und sozialer Faktoren, als auch das Ergebnis gewaltiger psychischer Abwehr- und Integrationsleistungen“. Sie sei „ebenso wenig natürlich gegeben, wie ausschließlich das Produkt einer freien Wahl“.

Der Begriff und seine Geschichte

Es gibt für den Begriff der Geschlechtsidentität keine verbindliche und allgemein oder auch nur in den Bezugswissenschaften anerkannte Definition, auf die man sich geeinigt hätte. Das führt zu Unsicherheiten darüber, welche Bedeutung diesem Begriff innewohnt, wenn er nicht im jeweiligen Kontext erläutert wird. Darüber hinaus werden andere Begriffe, wie Identitätsgeschlecht, Geschlechtsrollenidentität oder sexuelle Identität als Synonyme verwendet, in der Regel ohne dass geklärt wird, ob tatsächlich Gleiches oder hinreichend Ähnliches gemeint ist. In dieser Hinsicht unterscheiden Psychologie, Soziologie und Sexualwissenschaft als zentrale Bezugswissenschaften oft nicht. In der medialen Verwendung der Begriffe wird meist noch weniger differenziert. Mitunter wird dann auf Selbstverständliches aufmerksam gemacht: „In der Wissenschaft ist es […] notwendig, sich über die verwendeten Begriffe Klarheit zu verschaffen.“

Der Sexualwissenschaftler John Money prägte in den 1950er Jahren den Begriff der Geschlechterrolle (englisch “gender role”) und stellte ihm 1963 jenen der Geschlechtsidentität (“gender identity”) zur Seite, für den er 1965 in seinem Glossar eine formale Definition gab. Money verstand beide Begriffe als sich gegenseitig bedingend: Die Geschlechterrolle sei der äußerlich sichtbare Ausdruck der Geschlechtsidentität, die Geschlechtsidentität die innere Wahrnehmung der eigenen Geschlechterrolle.

Die Psychoanalytiker Ralph R. Greenson und Robert Stoller definierten Geschlechtsidentität 1964 bezogen auf das körperliche Geschlecht. Es gehe um die Gewissheit, welchem Geschlecht (englisch “sex”) man angehöre, und um das Bewusstsein, männlich oder weiblich zu sein.

In seiner Schrift Sex and Gender verwendete Stoller 1968 erstmals das Wort Gender, um Männlichkeit und Weiblichkeit einer Person von deren körperlichem Geschlecht (engl. “sex”) abzugrenzen. Die Geschlechtsidentität, die sich auf das körperliche Geschlecht bezieht, wurde von Stoller als “core gender identity” (deutsch: Kerngeschlechtsidentität) bezeichnet. Gender und Geschlechtsidentität erfuhren einen Bedeutungszuwachs, teilweise wurde Geschlechtsidentität als Oberbegriff verstanden. Richard Green beispielsweise verwendete bereits 1974 Geschlechtsidentität als Oberbegriff für Kerngeschlechtsidentität, Geschlechtsausdruck und sexuelle Orientierung.

Eberhard Schorsch und andere hatten 1985 in Zusammenfassung von Stollers Ausführungen eine Definition zur sexuellen Identität vorgeschlagen und empfohlen, sie als einen Oberbegriff zu verstehen, unter dem drei verschiedene Sachverhalte subsumiert sind: die sogenannte Kerngeschlechtlichkeit als elementares Bewusstsein der Geschlechtszugehörigkeit, die Geschlechtsrolle im Sinne sozialer Potenz in dieser Rolle und der Sex im engeren Sinn, aber auch im Sinne eines Vertrauens in Vollwertigkeit und Potenz.

In ihrem Vortrag vom Dezember 2018 teilte die Sexualwissenschaftlerin Sophinette Becker mit, der Begriff Identität sei „ein recht spät auftauchender Begriff, der im Zusammenhang mit Unsicherheit über die Identität entstand“. Der Begriff Geschlechtsidentität sei aufgekommen, als die Begriffe Mann und Frau „nicht mehr klare Selbstverständlichkeiten waren“.

Der Sexualwissenschaftler Bosinski macht für die begrifflichen Unsicherheiten insbesondere eine mangelnde Unterscheidung von „geschlechtsspezifischen“ und „geschlechtstypischen“ Merkmalen verantwortlich und widmet ihrer Beschreibung in Auswertung zahlreicher Forschungsergebnisse besondere Aufmerksamkeit.

„Die Fragen, warum und wie jemand zur Frau / zum Mann wird, was es heißt, eine Frau / ein Mann zu sein, ob, wie und ggf. warum Frauen und Männer anders denken, fühlen und handeln, gehören zu den spannendsten, aber auch umstrittensten Problemen humanwissenschaftlicher Forschung überhaupt.“

– Hartmut Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität

Zu den „geschlechtsspezifischen“ Merkmalen rechnet er die „Determinierung des genetischen Geschlechts“, aber auch jene des „Keimdrüsengeschlechts“, der „inneren Genitalstrukturen“ und der „äußeren Genital-Konfiguration“. Im Unterschied dazu befasst er sich für die „geschlechtstypischen“ Merkmale beispielsweise mit der „Körperhöhe“ – „Durchschnittlich (typischerweise) sind Männer in allen Kulturen ca. 8–10 cm größer als Frauen“ –, mit der Intelligenz – wenn auch für einzelne Faktoren, so ließen sich für die „Gesamtintelligenz keine Geschlechtsunterschiede“ finden – und mit der Aggressivität – „Männer zeigen durchschnittlich mehr unprovoziertes (!) fremdverletzendes Verhalten als Frauen“. Abweichungen von den geschlechtsspezifischen Merkmalen gelten als krankhaft, während Abweichungen in den geschlechtstypischen Unterschieden „nicht krank, sondern die Regel“ seien.

Im Lauf der Jahre hat es zahlreiche Umwidmungen der verschiedenen Begriffe im Zusammenhang mit dem der Geschlechtsidentität gegeben, die jedoch eher zu einer wachsenden Unübersichtlichkeit beigetragen, als zu einer Klärung geführt haben.

Im Jahr 2006 wurden in der indonesischen Stadt Yogyakarta die sogenannten Yogyakarta-Prinzipien ausgehandelt, die laut Heiner Bielefeldt „den aktuellen Stand der internationalen Menschenrechtsdiskussion“ repräsentieren und der „Weiterentwicklung der Menschenrechte“ dienen sollen. Sie wurden im Jahr 2008 von der inzwischen gegründeten Hirschfeld-Eddy-Stiftung erstmals in deutscher Sprache herausgegeben.

„Unter ‚geschlechtlicher Identität‘ versteht man das tief empfundene innere und persönliche Gefühl der Zugehörigkeit zu einem Geschlecht, das mit dem Geschlecht, das der betroffene Mensch bei seiner Geburt hatte, übereinstimmt oder nicht übereinstimmt; dies schließt die Wahrnehmung des eigenen Körpers (darunter auch die freiwillige Veränderung des äußeren körperlichen Erscheinungsbildes oder der Funktionen des Körpers durch medizinische, chirurgische oder andere Eingriffe) sowie andere Ausdrucksformen des Geschlechts, z. B. durch Kleidung, Sprache und Verhaltensweisen, ein.“

– Hirschfeld-Eddy-Stiftung (Hrsg.): Die Yogyakarta-Prinzipien

Entwicklung geschlechtlicher Identität

Bosinski ging davon aus, dass „die Entwicklung der Geschlechtsidentität durch ein hochkomplexes, zeitabhängiges biopsychosoziales Bedingungsgefüge determiniert“ werde. Spätestens seit Simone de Beauvoir und ihrem 1949 erschienenen Buch Das andere Geschlecht hat sich eine fortdauernde Kontroverse über die Geschlechtsidentität und die Frage entwickelt, ob sie sich bevorzugt „oder gar ausschließlich“ über biologische Gegebenheiten, Einflüsse der Sozialisation oder die Wirkung psychogenetischer Faktoren konstituiert. Bosinski meint, es habe „den Anschein, als ob nun ein erneutes ‚Umschwingen des Diskurs-Pendels‘“ erfolge. Das sei zwar auch durch wissenschaftliche Befunde induziert, werde maßgeblich aber durch den „Zeitgeist“ beeinflusst. Der könne sich jedoch nicht nur von aktuellen wissenschaftlichen Ergebnissen entfernen, sondern ganz im Widerspruch zu ihnen stehen.

Zu der Frage, wie sich die Geschlechtsidentität in der individuellen Entwicklung herausbildet, hat die psychoanalytische Theorie einiges beigetragen. Nach Jessica Benjamin verläuft die Sexualentwicklung vom Autoerotismus über den Narzissmus zur genitalen Liebe. Sie beschrieb im Detail vier Phasen in der Entwicklung der Geschlechtsidentität.

Während der ersten 1 ½ Lebensjahre „bildet sich die geschlechtliche Identität im Kern“ heraus. Dabei handele es sich um eine „bloß empfundene Überzeugung, männlich oder weiblich zu sein“. Daraus werde später die „Überzeugung, der einen oder der anderen Gruppe zuzugehören“. Das sei, was der Begriff Geschlechtszugehörigkeit bedeute.

In der 2. Hälfte des 2. Lebensjahres beginne mit der frühen Differenzierung die nächste Phase in der Herausbildung geschlechtlicher Identität „auf der Ebene der Identifikationen“. „In Abgrenzung von der geschlechtlichen Kern-Identität“ wurde dieses Phänomen 1983 von Person und Oversy mit dem Begriff der Geschlechtsrollenidentität beschrieben, weil männliche und weibliche Selbstbilder im Zentrum stehen. Das sei eine „psychische Errungenschaft“, die im Konflikt „von Trennung und Individuation erworben wird“. Das Kind beginne, beide Eltern bewusst und auch im Geschlecht zu unterscheiden. Mutter repräsentiere dabei in einem, wie Benjamin es nennt, traditionellen Geschlechterarrangement idealtypisch „Halten, Bindung und Versorgung“, Vater repräsentiere „Außenwelt, Erforschung und Freiheit“. Es gehe im Erleben des Kindes noch nicht um eine Triade, also Vater-Mutter-Kind, sondern noch um Dyade, also Vater-Kind oder Mutter-Kind. Hier entstehe so etwas wie „identifikatorische Liebe“.

Im Alter von 2 bis 3 ½ Jahren sei die Liebesfähigkeit des Kindes noch stark narzisstisch gefärbt. Wenn der Junge in dieser Zeit wie Mutter und das Mädchen wie Vater sein wolle, sei das weder Ausdruck der Ablehnung des eigenen Geschlechtes noch Reaktion auf Konflikte – Freud sprach als einen zentralen Konflikt während der psychosexuellen Entwicklung des Kindes beispielsweise Kastrationsdrohungen an. Stattdessen gehe es um Liebe und Bewunderung für das jeweils andere Geschlecht. Kinder würden nun beginnen, das „Repertoire von Gesten und Verhalten, das die Kultur zum Ausdruck von Männlichkeit und Weiblichkeit bereithält, für sich zu assimilieren“. Noch versuchten die Kinder aber, „beide Optionen in sich selbst zu verwirklichen“. Nur langsam dringe, gegen Ende dieser Entwicklungsphase, der Konflikt „zwischen Wunsch und anatomischer Realität“ ins Bewusstsein. „Diese Phase ist […] von ständigem Protest gegen die immer deutlichere Wahrnehmung der Geschlechterunterschiede gekennzeichnet“. Beide aber würden – noch – alles sein wollen und protestierten gegen die „geschlechtsspezifischen Grenzen“. Sich auf Sigmund Freud beziehend gingen ältere psychoanalytische Konzepte, die inzwischen weitgehend aufgegeben wurden, davon aus, dass Jungen in dieser Entwicklungsphase die Gebärfähigkeit und Mädchen den Penis neiden würden. Als Erste stellte sich Karen Horney 1922 diesen theoretischen Konstrukten Freuds entgegen.

Gegen Ende des vierten Lebensjahres beginne die Phase der „eigentlichen Geschlechterdifferenzierung“. Dabei würden „die komplementären Gegensätze dem Selbst und dem Anderen zugeordnet“. In dieser Phase werde die identifikatorische Liebe zum – „gewöhnlich, aber nicht zwangsläufig“ – andersgeschlechtlichen Elternteil aufgegeben. Dies führe nicht selten zu Rivalität und „verächtliche[r] Ablehnung des anderen Geschlechts“ oder zu Liebe und Sehnsucht nach dem verlorenen Anderen. In dieser Phase könne ein „chauvinistische[s] Beharren auf dem eigenen Geschlecht“ – „jede(r) muss genauso sein wie ich“ – beobachtet werden. Die gleichgeschlechtliche Identifikation werde nun unterstützt durch andere als die Elternfiguren und auch durch Gleichaltrige. Idealtypisch würden nun die eigenen Grenzen anerkannt und im Anderen das geliebt, was verschieden ist. Das bedeute, angekommen zu sein bei „Identifikation und Objektliebe“. Insbesondere die Liebe, die sich auf den Anderen richtet, setze Spannungstoleranz voraus und die müsse sich entwickelt haben, damit dieser Entwicklungsschritt gelingen könne. Je weniger das Kind in „rigiden, komplementären Rollenvorstellungen“ steckenbleibe, umso eher könne sich, wie Benjamin sagt, eine entspannte „Vertrautheit mit Besonderheiten des anderen Geschlechts“ einstellen.

Ist dieser individuelle Entwicklungsprozess abgeschlossen, hätten Kinder zunächst „hochgradig stereotypisierte Urteile darüber, was Jungen können und Mädchen nicht und umgekehrt“, was allerdings „soziokulturellen Schwankungen unterworfen“ sei. In der Folge sei es „eine Entwicklungsaufgabe des Kindes, zu lernen, sich entsprechend der durchschnittlichen Erwartungen an seine Zugehörigkeit zum männlichen oder weiblichen Geschlecht zu verhalten“. Dabei seien, so Bosinski im Jahr 2000, „in modernen Industriekulturen […] die Grenzen zwischen Mann-Sein und Frau-Sein nicht mehr derart zementiert wie etwa noch vor 30 Jahren“.

Für den „Prozess der Entwicklung einer ‚erziehungskonträren‘ Geschlechtsidentität“ hat Bosinski vorgeschlagen, davon auszugehen, dass sie „von einer Nicht-Identifizierung mit dem durch die Erziehung angetragenen Geschlecht bzw. einem ‚Wohler-fühlen‘ in der Rolle des anderen Geschlechts über eine Ablehnung der körperlichen Aspekte des Erziehungsgeschlechts und der Realisierung einer für diese Rolle ‚unpassenden‘ sexuellen Orientierung bis zu einer Flucht aus dem Erziehungs- in das innerlich als ‚stimmiger‘ empfundene Gegengeschlecht“ verlaufe. An diesem Prozess seien, wie auch an der Entwicklung einer „erziehungskonformen“ Geschlechtsidentität, „biologische, innerpsychische und soziokulturelle Faktoren“ beteiligt, die ihre Wirkung „in der frühen Kindheit“ zu entfalten beginnen „und erst nach der Pubertät zu einem relativen Abschluß“ kämen. Dabei wären „Kultur und Natur“ einerseits und „Anlage und Erziehung“ andererseits keineswegs „einander […] ausschließende, sondern vielmehr notwendig ergänzende und bedingende Mechanismen“. Bewertungen allerdings „hängen nicht von – wie auch immer gearteten – Befunden ab, sondern sind politisch-moralische Entscheidungen“.

Für die Entwicklung der Geschlechtsidentität in anderen als den westlich geprägten Kulturen gilt es – nicht in jeder Hinsicht, aber in manchen Merkmalen –, gesonderte Aspekte zu berücksichtigen. Die Psychoanalytikerin Mahrokh Charlier beispielsweise hat über die Entwicklung in „patriarchalischislamischen Gesellschaften“ veröffentlicht.

Versuche, sich mit der Entwicklungspsychologie der Geschlechtsidentität zu befassen, stehen vor einer umfangreichen Fachliteratur in den verschiedenen damit befassten wissenschaftlichen Disziplinen: „Die Herausbildung der Geschlechtsidentität, von Geschlechtsrollenverhalten und -vorstellungen sind seit Jahren Gegenstand einer kaum überschaubaren Fülle von Untersuchungen und Publikationen der Sozialpsychologie, der Differentiellen Psychologie, der empirischen Entwicklungspsychologie usw. Pro Jahr erscheinen hierzu ca. 600 neue Arbeiten allein in der psychologischen Literatur.“ Zur Orientierung schlägt Bosinski einige „Überblicksarbeiten“ vor.

Binäre Geschlechtsidentität

Die Bezeichnung binäre Geschlechtsidentität hat sich für jene Fälle etabliert, in denen ausschließlich Frauen und Männer als Geschlechtergruppen in den Fokus der Betrachtung gerückt werden (siehe auch Binäre Geschlechterordnung). Auch wenn in der öffentlichen Debatte die geschlechtliche Vielfalt inzwischen breiten Raum eingenommen hat (vergleiche die neue Geschlechtsoption „divers“), gehören Menschen, die sich mit einem dieser beiden Geschlechter zweifelsfrei identifiziert haben, nach wie vor und mit seltenen Ausnahmen überall auf der Welt zu den beiden größten Geschlechtergruppen. Nichtbinäre Geschlechtsidentitäten machen in Deutschland etwa 1 bis 2 % der Bevölkerung aus (vergleiche Inter- und Transgeschlechtlichkeit). Dabei ist zu berücksichtigen, dass selten Zahlen angegeben werden und wenn, dann unterscheiden sie sich „je nach definitorischer Begrenzung und untersuchter Population“.

Auch der Eindruck, die sexuelle Orientierung der Menschen hin zu einer Homo- oder Bisexualität habe in einem Umfang zugenommen, der die Heterosexualität zu verdrängen beginne, täuscht. Diesem Eindruck tritt Bosinski entschieden und mit wissenschaftlichen Mitteln entgegen: „Vielmehr stehen ca. 90 bis 95 % vorwiegend bis ausschließlich heterosexuell […] orientierten Männern ca. 5 bis 8 % mehr oder weniger exklusiv homosexuell orientierte Männer […] gegenüber. Die Zahl der bisexuell orientierten […] liegt stets unter der letztgenannten.“ Auch stehe fest, „dass keine Kultur bekannt ist, in der die durchschnittlich größere sexuell-erotische Attraktion von Männern durch Frauen und von Frauen durch Männern aufgehoben oder gar umgekehrt“ sei.

Ethnographische Untersuchungen haben „trotz der teilweise erheblichen interkulturellen Varianz“ eine „Reihe von kulturübergreifenden Universalien“ zu erkennen gegeben, und die „seinerzeit mit großem Enthusiasmus aufgenommenen Berichte von Magaret Mead (1979) über die angeblich totale kulturelle Relativität der Geschlechterrollen gelten inzwischen als widerlegt“.

Bosinski empfiehlt, die Kategorie der binären Geschlechtsidentität nicht aufzugeben, insbesondere mit Blick auf die kindliche Entwicklung: „Die Kategorien ‚Mann und Frau‘, ‚Junge und Mädchen‘ haben Kompassfunktion bei der Aneignung der Welt, ähnlich wie andere kindliche Urteilskategorien (z. B. ‚Gut und Böse‘).“

Als Fürsprecher der Anerkennung geschlechtlicher Vielfalt empfiehlt der Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch mit Blick auf die sexuelle Diversität einen Aspekt nicht aus dem Auge zu verlieren, er nennt ihn den „festen Kern von Sexualität und Geschlechtlichkeit“.

„Fest ist der sexogenerische Kern, weil beispielsweise kein ‚Bio-Mann‘ je erfahren und verstehen wird, was der Einbruch der Menstruation und der Brüste, was die Blutfüllung der Vorhofschwellkörper, die Vergrößerung der Klitoris und die Kontraktionen im Unterleibsinneren, was Schwangerschaft, Geburt und Stillen oder was das natürliche Verlieren der Fruchtbarkeit in einem Alter, das heute keineswegs als hoch angesehen wird – was all das wirklich bedeutet. Diese mit dem Körpergeschlecht unlösbar verbundenen Ereignisse schlagen sich in Körper und Seele nieder, und nicht zuletzt aus diesen Niederschlägen entsteht das, was wir seit einiger Zeit Sexualität und Geschlechtsidentität nennen.“

– Volkmar Sigusch: Sexuelle Welten

Geschlechtliche Vielfalt

In Deutschland gibt es mindestens in den „großen Städten […] mittlerweile eine schillernde Szene von Angehörigen beider Geschlechter“, die eine Geschlechtsidentität jenseits der binären entwickelt und dafür verschiedene Bezeichnungen vorgesehen haben. Sie definieren sich „jenseits der herkömmlichen Rollenzuschreibungen, ohne dass es sich dabei um krankheitswertige (transsexuelle) Geschlechtsidentitätsstörungen handelt“.

Im Jahr 2012 nahm sich die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) des Themas an. In ihrem Editorial beklagt Anne Seibring die Außenseiterposition, in die Menschen, die anders als alle anderen sind, geraten, und macht auf nicht immer allgemein bekannte Folgen aufmerksam: „Lange Zeit ging die Medizin von der heute höchst umstrittenen Annahme aus, eine stabile Geschlechtsidentität könne bei intersexuell Neugeborenen durch operative Geschlechtszuordnung (manchmal auch ohne Wissen der Eltern) und durch Erziehung im zugewiesenen Geschlecht erreicht werden. Viele Betroffene, die – wenn überhaupt – größtenteils erst im Erwachsenenalter davon erfuhren, sind tief traumatisiert. Für sie wie auch für diejenigen, die von Operationen verschont geblieben sind, sowie für Menschen mit Transidentität kommt hinzu, dass sie in einer Gesellschaft leben, deren binäre Geschlechterordnung kaum Platz lässt für ‚anderes‘.“

Für den Themenschwerpunkt der Bundeszentrale sind neun Artikel von Vertretern verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen verfasst worden, die eine Fülle einschlägiger und weiterführender Literatur verarbeiten. Sie geben mit ihren je verschiedenen Schwerpunkten einen Überblick über den zu diesem Zeitpunkt aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion. Neben einem Aufsatz von Laura Adamietz zur rechtlichen Situation in Deutschland beschäftigte sich Carolin Küppers mit der soziologischen Dimension des Geschlechtes.Eckart Voland widmete sich zusammen mit Johannes Johow den soziobiologischen Aspekten. Hertha Richter-Appelt, eine der Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung und Professorin für Sexualwissenschaft an der Hamburger Universität, befasste sich mit Geschlechtsidentität und -dysphorie. Ulrike Klöppel schrieb über die Medikalisierung uneindeutiger Geschlechter und Michael Wunder fokussierte unter dem Titel Leben zwischen den Geschlechtern auf die Intergeschlechtlichkeit. Rainer Herrn betrachtete Transvestitismus und Transsexualität historisch und sprach in seinem Titel die Ver-körperungen des anderen Geschlechts an.Susanne Schröter rundete das Thema mit ihrer ethnologischen Perspektive ebenso ab wie Arn Sauer und Jana Mittag, die einen Blick auf den internationalen Kontext von Geschlechtsidentität und Menschenrechte wagten.

Soziologische Aspekte

Laut Carolin Küppers gibt es einen „common sense der Zweigeschlechtlichkeit in unserer Gesellschaft“, der „wenig Raum für geschlechtliche Existenzweisen jenseits der binären Kategorien“ lasse und „ein erstaunliches Beharrungspotenzial“ habe. Mit ihm gehe eine „soziale Verortung von Männern und Frauen“ einher.

Nachdem die Debatte über den Begriff der Geschlechtsidentität längst um die soziologische Dimension erweitert war, hat sich Küppers im Jahr 2012 einer zusammenfassenden Betrachtung gewidmet. „Die Einteilung in zwei eindeutig voneinander zu unterscheidende Geschlechter […] erscheint als ‚natürliche‘ und selbstverständliche Tatsache, stellt sich aber aus soziologischer Perspektive sehr viel komplexer dar.“ Auch unter naturwissenschaftlicher Betrachtung sei es, so Küppers, „mehr als uneindeutig“, was genau die Geschlechterunterschiede markiere. Das Stereotyp der binären Geschlechterverteilung verliere zwar an Bedeutung, sei jedoch „nach wie vor überall präsent“. Dabei stelle sich – in Anlehnung an Paula-Irene Villa – die Frage, „wie ein verhältnismäßig kleiner anatomischer Unterschied so große soziale Folgen haben“ könne:

„Auf die Tendenz, die Differenzierung in zwei Geschlechter auf biologische Unterschiede zu reduzieren, haben angloamerikanische Feministinnen in den 1960er Jahren mit der Abgrenzung von sex und gender reagiert. Der Begriff sex wird in der Regel mit ‚biologisches Geschlecht‘ übersetzt und anatomisch definiert. Der Begriff gender wird meist in der Bedeutung von ‚sozialem Geschlecht‘ verwendet und zielt auf die soziale Konstruktion von geschlechtsspezifischen Rollen und Attributen ab. Die Trennung von sex und gender hat enorme Vorteile gebracht, um gegen einen Alleinerklärungsanspruch der Geschlechterunterscheidung durch biologische Determination argumentieren zu können. Sie enttarnte gender als soziales Konstrukt und deckte auf, dass dichotome Geschlechterzuschreibungen, Geschlechterrollen und Hierarchisierungen historisch entstanden sind und durch gesellschaftliche Strukturierungen, Aushandlungen und Bedeutungszuschreibungen zustande kommen.“

– Carolin Küppers: Soziologische Dimensionen von Geschlecht

Allerdings werde, so Küppers weiter, in der „aktuellen Geschlechtersoziologie“ die Unterscheidung in Sex und Gender „kaum noch verwendet“, weil sie sich „recht schnell als zu undifferenziert und damit als Nachteil“ erwiesen habe. Nach ist Geschlechtlichkeit eher „als ein Kontinuum denn als zwei klar zu unterscheidende Pole“ zu verstehen. Die Biologin Sigrid Schmitz relativierte in diesem Zusammenhang die gängige Überzeugung von der größeren Objektivität der Naturwissenschaften gegenüber den Sozialwissenschaften: „Die Naturwissenschaft ist nicht objektiver als andere Wissenschaften, nur weil sie ihre Befunde in einem quantitativ-experimentellen Design reproduziert. Denn auch dieses Design ist von bestimmten theoretischen Vorannahmen geleitet, welche die Auswahl der Daten, ihre Einschlüsse und Auslassungen und die Interpretationen der Befunde beeinflussen.“

„Die Geschlechterordnung“ sei eine „wirkmächtige, herrschaftsdurchtränkte soziale Realität“, die „Normalität“ und den „Zwang“ konstruiere, „sich dieser Norm zu unterwerfen“. Das war, seit sich der Mensch seiner eigenen Körperlichkeit bewusst wurde, schon immer und überall so, wenn auch jeweils verschieden. Geschlecht sei „Teil des sozialen Körperwissens und der Normen der Geschlechterdichotomie“, so Küppers. Mit Hilfe der Sprache würden Menschen die Welt und damit auch Geschlechtlichkeit interpretieren, ihr „Blick auf die Welt“ werde aber „durch eine zeithistorische, spezifische Brille begrenzt“. Und weil im Diskurs über Geschlechtlichkeit definiert werde, was als „normal“ zu gelten habe, werde zugleich „das, was als ‚anders‘ gilt, mit konstruiert“.

Nachdem Simone de Beauvoir sich bereits im Jahr 1949 mit der Frage befasst hatte, was eine Frau zur Frau mache, hat in den 1970er Jahren die Frauenforschung damit begonnen, das Konzept der geschlechtsspezifischen Sozialisation unter dem Postulat zu entwickeln, das Private sei politisch. Seitdem ist der „geschlechtertheoretische Diskurs […] eng mit der politischen Perspektive der Frauenbewegung verbunden“ und mit der Frage nach den „gesellschaftlichen Machtverhältnissen […] verknüpft“. Im Rahmen ihrer Sozialisation „lernen Menschen, was es vor dem jeweiligen gesellschaftlichen Hintergrund bedeutet, eine Frau oder ein Mann zu sein“ und was in diesen Rollen von ihnen erwartet wird. Mit der Zuordnung zu einem Geschlecht „sind spezifische Wahrnehmungen, Zuschreibungen, Hierarchien und Vorannahmen verbunden“, die Einfluss auf die „soziale Interaktion“ nehmen. „Seit den 1990er Jahren“ wird nach Küppers „die Vorstellung einer eindeutigen und stabilen geschlechtlichen Identität […] hinterfragt“. Carol Hagemann-White habe „eine Abkehr vom Sozialisationsparadigma“ und der Annahme einer „Zweigeschlechtlichkeit“ vorgeschlagen und stattdessen auf „verschiedene kulturelle Konstruktionen von Geschlecht“ verwiesen.

„Geschlecht ist nicht etwas, was wir haben, schon gar nicht etwas, was wir sind. Geschlecht ist etwas, was wir tun.“ Küppers beschreibt, wie diese „These […] unter dem Schlagwort des doing gender Eingang in die sozialwissenschaftliche Diskussion gefunden“ habe. Dabei dienten Handlungstheorien dazu, Einblick in jene Vorgänge zu gewähren, mit denen sich Menschen „Normen, Regeln und Strukturen aneignen und handelnd weitergeben“ – in diesen Zusammenhängen auf die Frage bezogen, wie Frauen und Männer ihre Geschlechtlichkeit zum Ausdruck bringen: „Doing gender funktioniert also sowohl über das alltägliche Verhalten als auch über die alltägliche Wahrnehmung.“ Sozialer Interaktion gehe stets eine Zuordnung des Gegenübers zu einem Geschlecht voraus: „Ist die Zuschreibung erfolgt, werden die jeweiligen Einzelheiten der Interaktion eingeordnet und die richtigen Genitalien werden, da sie nicht sichtbar sind, unterstellt.“ Kann jemand keinem Geschlecht zugeordnet werden, „bekommen wir gravierende handlungspraktische Probleme“. Allerdings könnten Geschlechternormen zunehmend hinterfragt werden, was „den Spielraum für nicht normative, geschlechtliche Existenzweisen“ eröffne.

Soziobiologische Aspekte

Auch „groß angelegte Metastudien“ liefern „insgesamt nur wenige Belege für Geschlechtsunterschiede im Verhalten“ von Männern und Frauen. Diesen Befund bringen Eckart Voland und Johannes Johow mit der in ihren Augen bedauerlichen Tatsache in Verbindung, dass sich diese Studien der „sokratischen Empfehlung“ enthielten, „die ‚Natur in ihre gewachsenen Teile‘ zu zerlegen“. Würden jedoch „die ‚gewachsenen Teile‘ identifiziert“, käme man „zu einem anderen Ergebnis“. Dann ließen sich „sehr wohl Unterschiede […] statistisch robust beschreiben“ und der „Schatten unserer evolutionären Vergangenheit gerade auch in einer um Emanzipation bemühten Moderne aus[zu]leuchten“.

Soziobiologie sei eine „Milieutheorie menschlichen Verhaltens […] auf genetischer Basis“. Voland und Johow halten bei ihren soziobiologischen Betrachtungen der Geschlechtsidentität die „Unterteilung in ‚männlich‘ und ‚weiblich‘“ mit Verweis auf die Evolutionsgeschichte für grundsätzlich berechtigt. Sie wollen „eine Unterscheidung der Geschlechter […] versuchen, um trotz aller Gemeinsamkeiten von Männern und Frauen vielleicht doch einige Unterschiede zu entdecken, die als Resultat biologischer Anpassungsprozesse bedeutsam sind“.

„Um zu zeigen, dass die Unterteilung in ‚weiblich‘ und ‚männlich‘ – fernab von der teilweise haarsträubenden populär-wissenschaftlichen ‚Aufbereitung‘ wissenschaftlicher Erkenntnisse – tatsächlich ihre Berechtigung hat, lohnt ein kurzer Exkurs in die Naturgeschichte der Sexualität.“

– Voland & Johow: Geschlecht und Geschlechterrolle: Soziobiologische Aspekte

Dabei beziehen sich die Autoren unter anderem auf , die sich im Jahr 2011 mit den Trouble with Sex Differences (deutsch: Schwierigkeiten mit den Geschlechterunterschieden) befasste. Seit Darwin lasse sich „die menschliche Natur nicht mehr aus der gemeinsamen Geschichte aller Lebewesen ausklammern“. Sie alle und damit auch die Menschen seien auf „bestmögliche Reproduktion“ eingestellt: „Die verhaltenssteuernde Maschinerie unseres Gehirns produziert biologisch nützliche Repräsentationen der Welt und Emotionen, die uns – Risiken meidend, Chancen nutzend – gleichsam einem Navigationssystem vergleichbar durchs Leben führen.“

Fortpflanzung und Sexualität seien „zwei völlig unterschiedliche Prozesse“ – Vermehrung einerseits und „Austausch von genetischer Information“ andererseits –, die ursprünglich voneinander unabhängig abliefen und sich erst später „evolutionär verkoppelt“ hätten. Dies habe bei fast allen Wirbeltieren „Vermehrung durch Sex“ hervorgebracht.

„Während die weibliche Seite eher durch Risikoaversion, höheren Standards bezüglich der Partnerwahl und weniger variablen Entwicklungsverläufen gekennzeichnet ist, kann die männliche Seite eher mit Attributen wie sexueller Opportunismus, sexuelle und soziale Risikobereitschaft, breitere phänotypische Diversifikation auch in mentalen Aspekten des Lebensvollzugs beschrieben werden.“

– Voland & Johow: Geschlecht und Geschlechterrolle: Soziobiologische Aspekte

Es sei „gewöhnungsbedürftig“, so die Autoren, „sich das Genom als ein Schlachtfeld für genetische Konflikte zwischen männlichen und weiblichen Genen […] vorzustellen“, zugleich aber „sehr erhellend“. Damit hatte sich Richard Dawkins in seinem Buch Das egoistische Gen ausführlich befasst. Voland und Johow sind überzeugt, dass ein „evolutionärer Friedensschluss im ewigen ‚Krieg der Geschlechter‘ […] aus soziobiologischer Sicht nicht denkbar“ sei. Stets handele es sich um „sehr brüchige Kompromisse eines profunden Interessenskonflikts, den keine Seite endgültig gewinnen“ könne. So gesehen sei Geschlechterdifferenz „ein fester Bestandteil der menschlichen Natur“. Es sei, als spiele Kultur mit dieser Differenz, „aber entgegen eines weit verbreiteten Missverständnisses konstruieren Kulturen nicht diese Differenz.“

Mutationen oder Beschädigungen einzelner Gene hätten mögliche Abweichungen zur Folge, die sich jedoch „innerhalb der menschlichen Bevölkerung mit zwei Prozent aller Geburten nur relativ selten“ finden. Kinder, die sich nach der Geburt äußerlich nicht einem Geschlecht zuordnen lassen, gelten als intersexuell und machen „unter 0,2 Prozent aller Geburten“ aus, so Leonart Sax in seiner Antwort an Anne Fausto-Sterling. Jenseits dieser seltenen Besonderheiten sei die sexuelle Entwicklung weiteren Einflüssen ausgesetzt, zu denen unter anderem der Hormonstatus gehöre. Der werde durch die unterschiedlichsten Faktoren gesteuert. Es lasse sich feststellen, „dass ein äußerst komplexer Entwicklungspfad vom Geschlechtschromosom zur Geschlechtsidentität“ verlaufe. Insofern sei Geschlecht „gar nicht so eine eindeutige Kategorie“, wie oft angenommen werde.

Für die Fähigkeit der beiden Geschlechter, vielfältige „Verhaltensstrategien“ auszubilden, werden in der Regel sowohl genetische Anlagen als auch Umweltfaktoren verantwortlich gemacht. Beide würden sich „nicht unabhängig voneinander betrachten“ lassen. „Bei kaum einem anderen Thema wird die Anlage-Umwelt-Debatte in der breiteren Öffentlichkeit so leidenschaftlich wie ergebnislos geführt wie im Bereich von sex und gender“. Dabei sei „die Debatte im Kern theoretisch weitgehend gelöst“, wie Voland und Johow in Anlehnung an Adolf Heschl feststellen. Dennoch würden „‚Kulturisten‘ und ‚Biologisten‘ unversöhnlich aufeinandertreffen“, weil „nicht gut verstanden“ sei, dass „Anlage und Umwelt nicht additiv“, sondern „synergetisch“ wirksam würden. Dabei brächten die „in den Genen festgeschriebenen Baupläne“ in Abhängigkeit von Umweltbedingungen in Erleben und Verhalten des Menschen Strategien hervor, die ihrerseits auf die Umgebung Einfluss nähmen. „Häufig“ werde allerdings übersehen, „dass in den biologischen Informationsträgern die ‚Reaktionsnorm‘ des Organismus auf je verschiedene Umweltfaktoren festgeschrieben“ sei. Deswegen könne die „Umwelt den sich entwickelnden Organismus auch nicht gleichsam ‚nach eigenen Regeln‘ konstruieren“. In dieser „Angelegenheit“ habe das „letzte Wort“ die „Erbinformation“.

Juristische Aspekte

Nachdem die Bundesregierung den Deutschen Ethikrat beauftragt hatte, sich mit dem Thema Intersexualität zu befassen, kam es am 23. Februar 2012 zu entsprechenden Empfehlungen. Danach sollte „für Menschen mit uneindeutigem Geschlecht die Kategorie ‚anderes‘ im Personenstandsrecht vorgesehen werden.“ Im Jahr 2011 hatte das Bundesverfassungsgericht einige Regelungen des Transsexuellengesetzes für verfassungswidrig erklärt und unter anderem eine Änderung des Eintrages im Personenstandsregister „auch ohne körperliche, operative ‚Angleichung‘ zugelassen“. Das Personenstandsgesetz wurde mit Wirkung zum 1. November 2013 geändert. Zwar lässt das Gesetz auch weiterhin keinen Eintrag für Intersexualität zu, doch wenn eine eindeutige Zuordnung zu einem der beiden vorgesehenen Geschlechter nicht möglich ist, kann ein entsprechender Eintrag im Geburtenregister entfallen.

Laura Adamietz wertet für ihren Aufsatz mit dem Titel Geschlechtsidentität im deutschen Recht eine Reihe von wissenschaftlichen Veröffentlichungen aus, die zum Teil auch anderen Disziplinen als der Rechtswissenschaft entstammen. Dabei wäre zu berücksichtigen, dass manche ihrer Aussagen aus dem Jahr 2012 durch die Änderung des Personenstandsgesetzes im Jahr 2013 überholt sind. Adamietz sieht in den neuen Entwicklungen zu diesem Thema eine „Herausforderung für das Rechtssystem“. In Deutschland unterliege es „rechtlicher Regulierung“ ebenso, wie in anderen Ländern, „ob und wie Geschlechtsidentität ausgelebt werden darf“. Gleichwohl werde „weder Geschlecht noch Geschlechtsidentität […] vom Recht definiert“. „Rechtsvorschriften“ würden immer seltener „an das Geschlecht“ anknüpfen und wenn, dann allgemein im Zusammenhang mit dem Diskriminierungsverbot und speziell in zwei Fällen:

„Bei der Entscheidung, ob zwei Menschen (wegen der Verschieden- beziehungsweise Gleichgeschlechtlichkeit ihrer Verbindung) heiraten oder sich ‚verpartnern‘ können, und in Artikel 12a GG (Wehrpflicht nur für Männer).“

– Laura Adamietz: Geschlechtsidentität im deutschen Recht

Allerdings halte „das Recht an der Bedeutsamkeit der Frage“ fest, „wer eigentlich welches Geschlecht“ habe, und zwar für die Einträge in Reisepass, Geburtsurkunde und Geburtenregister. Es erkläre aber weder, „was Geschlecht ist, noch, wie die Geschlechtszugehörigkeit festzustellen“ sei. Adamietz empfiehlt, „im deutschen Rechtsdiskurs“ von Geschlechtsidentität „zu sprechen, wenn tatsächlich das individuelle Geschlechtszugehörigkeitsempfinden allein und nicht (auch) die sexuelle Orientierung gemeint“ sei. Das entspreche „auch dem Sprachgebrauch des BVerfG“.

Der „Schutz von Geschlechtsidentität“ werde trotz aller von den Betroffenen erlebten Diskriminierung „nicht im Antidiskriminierungsrecht“ geregelt, „sondern anlässlich der Frage der personenstandsrechtlichen Anerkennung dieser ‚abweichenden‘ Geschlechtsidentität verhandelt“. Dabei wäre nach Adamietz zu bedenken, „dass man an das Geschlecht, das einem bei Geburt zugewiesen wurde, gebunden“ sei. Man könne „dieses ‚rechtliche Geschlecht‘ nicht ohne Weiteres […] ändern“, obwohl sich die „Geschlechtsidentität eines Menschen […] bei dessen Geburt […] nicht erkennen“ lasse, da sie sich erst „im Laufe seines Lebens“ entwickele. Die „beiden Hauptanwendungsfälle eines Rechts auf (ungestörtes Ausleben der) Geschlechtsidentität“ würden „danach unterschieden, ob sie auf einer angeborenen körperlichen Besonderheit beruhen oder nicht“.

Der „Schauplatz der Anerkennungskämpfe von Transidentitäten“ sei das Transsexuellengesetz (TSG) und es sei „wie jedes Gesetz ein Kind seiner Zeit“. Die dort verwendeten Begriffe entsprächen dem „Sprachgebrauch der Entstehungszeit (1980)“ und gäben zu erkennen, „dass dem TSG das damals durchaus zeitgemäße Konzept ‚Transsexualität‘ zugrunde“ gelegen habe. Es habe „auf einer (pathologisierenden) Vorstellung von Transidentität als psychischer Störung“ aufgebaut, die an einige „Schlüsselsymptome geknüpft“ gewesen sei. Inzwischen habe „die Sexualforschung diese Diagnostik revidiert“ und neue Begriffe hätten sich etabliert. Auch sei es „zu Revisionen des TSG durch das BVerfG“ gekommen, das bis 2012 acht Mal „mit Fragen von Transidentität“ befasst gewesen sei.

Dennoch bleibe „noch Einiges zu tun“. Adamietz meint, „temporäre Geschlechtswechsel sollten Teil einer möglichen und anerkennungsfähigen Transidentität sein“, aber dafür biete „das TSG mit seiner jetzigen Voraussetzung der Dauerhaftigkeit keinen Raum“. Zwar seien Änderungen „so niederschwellig wie nie“ möglich, aber einfach sei ein „rechtlicher Geschlechtswechsel dennoch nicht“. Den Betroffenen werde noch immer „ein langwieriges und kostspieliges Verfahren“ auferlegt. Auch befürchtet sie, „dass sich die ohnehin schon problematische Gutachterpraxis“ verschärfen könnte, gibt aber zugleich ihrer Hoffnung Ausdruck, „dass das TSG in einer Gesamtüberarbeitung noch von weiteren diskriminierenden, aber bisher noch nicht angegriffenen Regelungen bereinigt“ werde.

In einem gesonderten Abschnitt befasst sich Adamietz ausführlich mit den gesetzlichen Regelungen zum Thema Intersexualität. Auch hierbei gehe es „um die Anerkennung einer normabweichenden Geschlechtszugehörigkeit“. Zwar sei mit der „Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB)“ der Begriff des „Zwitters“ aus dem „deutschen Rechtssystem verschwunden“, doch sei „die Eintragung eines weder männlichen noch weiblichen Geschlechts in Geburtsregister, -urkunde und Pass […] bisher noch nicht erreicht“ worden. Allerdings würden sich aufgrund der „öffentliche[n] Aufmerksamkeit“ inzwischen Bundestag, Landesparlamente und „jüngst der Deutsche Ethikrat im Auftrag der Bundesregierung“ mit dieser Thematik beschäftigen – noch ohne gesetzgeberische „Initiative“. Deswegen hofft Adamietz, dass das BVerfG auch hier „zum Wegbereiter“ werde. „Nach heutigem Recht“ gelte, „dass das Geschlecht eines Menschen registriert werden“ und im Geburtsregister ein „binär codiertes Geschlecht“ eingetragen werden müsse. Auch bestehe „Regelungsbedarf“, weil immer noch „Kinder mit uneindeutigen Genitalien an diesen operiert“ würden, „bevor sie Einwilligungsfähigkeit erlangt“ hätten. Das Bundesverfassungsgericht habe, so Adamietz, mit seiner „achten Entscheidung zur Transidentität […] die Rechtskategorie ‚Geschlecht‘ auf radikale Weise dekonstruiert und denaturalisiert, indem es ihr die Notwendigkeit einer körperlichen Basis abgesprochen“ habe.

Die rechtspolitische Diskussion befasse sich, so Adamietz zusammenfassend, mit „der straf-, medizin- und sorgerechtlichen Regulierung“ im Rahmen vielfältiger Fallkonstruktionen. Dabei werde „der Ruf nach der Möglichkeit“ eines Geschlechtseintrages laut, „der weder männlich noch weiblich“ definiert wäre. Damit solle „zwischengeschlechtlichen Identifikationen“ eine „rechtliche Anerkennung“ verliehen werden. Für „vielversprechender“ hält Adamietz eine „Utopie, auf die Geschlechtszuweisung und -erfassung ganz zu verzichten“ und fragt: „Wozu braucht das Recht ‚Geschlecht‘?“

Sexualwissenschaftliche Aspekte

„Geschlechtsidentität wird thematisiert, wenn Unsicherheit auftritt“. Auf diese einfache Formel bringt die Psychoanalytikerin und Sexualwissenschaftlerin Hertha Richter-Appelt in ihrem Artikel Geschlechtsidentität und -dysphorie die öffentliche Diskussion zum Thema. Verunsicherung könne entstehen, wenn beispielsweise Unfruchtbarkeit Fragen aufwerfe, Körper und Körpererleben nicht übereinstimmten oder Irritationen auftauchten, weil der Körper nicht eindeutig als männlich oder weiblich zu identifizieren sei.

Auch Richter-Appelt erwähnt, dass in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine „binäre Vorstellung von Geschlecht […] das Denken“ bestimmt habe. Ziel medizinischen und psychologischen Wirkens sei „eine stabile männliche oder weibliche Geschlechtsidentität“ gewesen. Dabei wurden „Begriffe der psychosexuellen Entwicklung“, wie Binarität oder Geschlechtsidentität weder „definiert“ noch „hinterfragt“ und „uneinheitlich verwendet“.

Da sich an der uneinheitlichen Verwendung der Begriffe nicht viel geändert habe, schlägt Richter-Appelt folgende Definitionen vor:

  • geschlechtstypisches Verhalten: „bei einem Geschlecht häufig beobachtete Verhaltensweisen“.
  • geschlechtsspezifisches Verhalten: tritt „jeweils nur bei einem Geschlecht auf“ (z. B. Stillen eines Kindes)
  • Geschlechtsrolle: „Gesamtheit der kulturell erwarteten, als angemessen betrachteten und zugeschriebenen Fähigkeiten, Interessen, Einstellungen und Verhaltensweisen des jeweiligen Geschlechts“. All dies unterliege „einem Wandel innerhalb der und zwischen den Kulturen“.
  • Geschlechtsidentität: „das subjektive Gefühl eines Menschen, sich als Mann oder Frau (oder dazwischen) zu erleben“. Ein solches Gefühl finde sich „zu allen Zeiten und in allen Kulturen“.
  • Geschlechtsrollenidentität: „die öffentliche Manifestation der Geschlechtsidentität einer bestimmten Person in einem bestimmten Rollenverhalten“. Damit werde „alles, was eine Person sagt oder tut“ zusammengefasst, was zeigen soll, ob und wie weit sich jemand welchem Geschlecht „zugehörig erlebt“.
  • Sexuelle Identität: „das subjektive Erleben einer Person als hetero-, homo-, bi- oder asexuell“.
  • Sexuelle Präferenz: „beschreibt, wodurch eine Person sexuell erregt wird“.
  • Sexuelle Orientierung: betrifft „die Partnerwahl“. Meist stimme sie „mit der sexuellen Identität überein.“

Ausführlich befasst sich Richter-Appelt mit der Inter- und der Transgeschlechtlichkeit. Unter dem Begriff der Intersexualität „werden eine Reihe unterschiedlicher Phänomene zusammengefasst, bei denen die geschlechtsdeterminierenden und -differenzierenden Merkmale des Körpers (Chromosomen, Gene, Keimdrüsen, Hormone, äußere Geschlechtsorgane und Geschlechtsmerkmale) nicht alle dem gleichen Geschlecht entsprechen.“ Darüber hat die Autorin gesondert veröffentlicht. Bei den „verschiedenen Formen der Intersexualität“ stelle die „Vorhersage der Geschlechtsidentität“ ein „besonderes Problem“ dar. Personen mit Intersexualität seien „in ihrem Geschlechtserleben oft nicht eindeutig“ und würden deshalb auch keine Eindeutigkeit zum Ausdruck bringen. Intersexualität wird als „Störung der Geschlechtsentwicklung“ verstanden, was von „den Betroffenen […] kritisiert“ werde. Diese Menschen seien „oft bereits in der frühen Kindheit einem Geschlecht zugewiesen (gender allocation) und körperlich angeglichen (sex assignment)“ worden – in der „Hoffnung, auch die Entwicklung einer ungestörten, dem angepassten Geschlecht entsprechende Geschlechtsidentität zu gewährleisten“.

Über die Frage, wann von Transsexualität gesprochen werden kann, herrscht Uneinigkeit. Personen mit Transsexualität würden, so Richter-Appelt „in der Regel den gesunden männlichen oder weiblichen Körper dem subjektiv erlebten Geschlecht mehr oder minder anpassen“ wollen. „Seit die geschlechtsanpassenden Operationen keine notwendige Voraussetzung für eine Personenstandsänderung mehr darstellen, kann ein deutlicher Rückgang beziehungsweise eine verzögertes Anstreben genitalchirurgischer Eingriffe vor allem bei älteren Personen beobachtet werden.“ Der Begriff Transsexualität werde kritisiert, weil es nicht um Sexualität, sondern um Identität gehe und so werde häufig von Transidentität oder Transgender gesprochen. „Im internationalen medizinischen Klassifikationssystem“ (ICD) sei „von einer Störung der Geschlechtsidentität“ die Rede. Eine sogenannte Geschlechtsdysphorie (siehe Dysphorie und Geschlechtsidentitätsstörung) hätten Inter- oder Transsexuelle, die unter einer „Irritation des subjektiven Geschlechtserlebens“ leiden, was aber nicht bei allen der Fall sei.

Zur Entwicklung der Geschlechtsidentität als einem Aspekt „des Identitätserlebens“ – also der Frage „Wer bin ich?“ – erinnert Richter-Appelt an zahlreiche Einflussgrößen, die an ihrer Herausbildung beteiligt sind: „Körperlich-biologische Faktoren“ ebenso wie „psychische und soziale Bedingungen“, aber auch „Hormone als Folge von genetischen und epigenetischen Prädispositionen“ neben „Erziehungsmaßnahmen der Eltern und Identifizierungen und Selbstkategorisierungen des Kindes.“ Hinzu kämen „kulturelle Normen und Geschlechtsrollenerwartungen“.

Das medizinische und psychologische Handeln Mitte des 20. Jahrhunderts wurde in späteren Jahren teilweise harsch kritisiert. Dazu erinnert Richter-Appelt daran, „wie sehr Menschen mit entweder nicht eindeutigem Geschlecht, aber auch diejenigen Menschen, die den Körper als nicht ihrem Geschlecht entsprechend empfanden, darunter gelitten haben.“ Ärzte und Psychologen „verfolgten das Ziel, dieses Leid zu lindern.“ Den Konzepten dieser Zeit lag „ein binäres Verständnis von Geschlecht zugrunde“, dem „Therapeuten, Endokrinologen und Chirurgen“ ebenso wie Psychoanalytiker unterlagen. „Erfahrungen der vergangenen Jahre“, so stellt Richter-Appelt fest, „haben uns eines Besseren belehrt“. In der Psychoanalyse des 21. Jahrhunderts gehe es „um eine multifaktorielle Determinierung des Identitätserlebens, das sehr viel vielfältiger ausfallen kann als ausschließlich männlich oder weiblich.“

Für die Entwicklung der Geschlechtsidentität gehe man inzwischen davon aus, „dass sie in vielen Fällen weitgehend konfliktfrei erlebt wird“. In anderen Fällen könne es „zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Entwicklung […] zu einem Hinterfragen, zu einer Dysphorie kommen“. Irritationen könnten „sowohl durch biologische Faktoren, die bisher nur wenig bekannt sind, etwa genetische, hormonelle Prozesse, durch Erfahrungen im Umgang mit dem Körper, durch Selbst- und Fremdkategorisierungen und entwicklungsbedingte Konflikte, vor allem aber durch Beziehungserfahrungen beeinflusst werden.“

„Ein zentrales Thema in der psychoanalytischen Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Geschlechtsidentität ist die Frage der Beziehungsgestaltung. Bereits in der Kindheit wird die Grundlage gelegt, welche Beziehungen im Laufe des Lebens gelebt werden können. Sowohl die Psychoanalyse wie auch die Bindungstheorie nehmen an, dass frühe Beziehungserfahrungen wichtig sind für das Geschlechtsidentitätserleben. Supportives, responsives Verhalten und präsente Bezugspersonen in der Kindheit sind Grundlage für ein selbstsicheres Identitätserleben.“

– Hertha Richter-Appelt: Geschlechtsidentität und -dysphorie

Das Kind nimmt in seinen ersten Lebensjahren, die eigene „Körperlichkeit“ gleichsam in Besitz; es komme, wie Richter-Appelt es nennt, zu dem „Entwurf einer Topografie lustvoller Erfahrungen“. Unter Abweichungen würden in der Regel zunächst nicht die Kinder leiden, sondern ihre Eltern. Treten Abweichungen auf, seien die Kinder Einflüssen ausgesetzt, die Angst erzeugen können, nicht angenommen oder „nicht begehrt“ zu werden. Dadurch könne es „zu einer Verunsicherung in der Identitätsentwicklung“ kommen. Das „Erleben der Andersartigkeit“ könne „schon früh zu einer Vereinsamung führen“. Andererseits habe sich gezeigt, „dass ein toleranter Umgang mit nicht geschlechtsspezifischen Interessen und Verhaltensweisen zu einer stabileren Entwicklung des Selbst führen kann und dann die so oft befürchtete Stigmatisierung als weniger traumatisierend erlebt“ werde. „Ein bewusster und offener Umgang mit der spezifischen Situation und die Akzeptanz des Kindes in seiner Besonderheit könnten die Grundlage für eine möglichst ungestörte Entwicklung darstellen.“

Medizinhistorische Aspekte

„Obwohl sich Organisationen intergeschlechtlicher Menschen dagegen seit Langem wehren, gilt ein – gemessen an der Norm des männlichen und weiblichen Geschlechts – ‚uneindeutiges‘ Geschlecht noch immer als krankhaft und behandlungsbedürftig. Medizinische Autorität, Glaube an die medizinisch-technische Machbarkeit, gesellschaftlicher Anpassungsdruck und die Haltung der Politik bilden ein Konglomerat, das ein Umdenken verhindert – auf Kosten der körperlichen Unversehrtheit und des Selbstbestimmungsrechts intergeschlechtlicher Menschen.“

– Ulrike Klöppel: Medikalisierung ‚uneindeutigen‘ Geschlechts

Mit diesen Worten leitet Klöppel „für den deutschsprachigen Raum“ ihre medizinhistorischen Betrachtungen zu der Frage ein, wie sich „die medizinische Definitionsmacht über Intersexualität historisch durchsetzen“ konnte. „Zentral dafür war […] die Konstruktion der ‚Geschlechtsidentität‘ als psychischer Entität Mitte des 20. Jahrhunderts.“

Bereits im 16. Jahrhundert habe es die ersten „Versuche der Medikalisierung ‚uneindeutigen‘ Geschlechts“ gegeben. Klöppel versteht darunter den „selbstproklamierte[n] Anspruch der Ärzte“, nur sie seien befähigt, in zweifelhaften Fällen eine „Geschlechtszuweisung […] vorzunehmen“. Die Zweifelsfälle wären seinerzeit Hermaphroditen genannt worden. Ihre Zuweisung zu einem der beiden eindeutigen Geschlechter sei „eine Frage wissenschaftlicher Wahrheit […], dessen Lösung genaue anatomische Kenntnisse erfordere und folglich in die alleinige Zuständigkeit akademisch geschulter Heilkundiger gehöre“. Dieser Anspruch der Ärzte sei jedoch „bis ins 19. Jahrhundert hinein“ ohne „praktische Konsequenzen“ geblieben und sei möglicherweise der „im deutschsprachigen Raum uneinheitliche[n] Rechtslage“ geschuldet.

„Der Bayerische Codex Maximilianeus Civilis von 1756 schrieb vor: ‚Hermaphroditen werden dem Geschlecht beygezehlt, welches nach Rath und Meinung deren Verständigen vordringt; falls sich aber die Gleichheit hierin bezeigt, sollen sie selbst eines erwählen, und von dem Erwählten sub Poena Falsi (unter Drohung der Strafe für Meineid, U. K.) nicht abweichen.‘“

– Ulrike Klöppel: Medikalisierung ‚uneindeutigen‘ Geschlechts

Daneben sah auch „Paragraf 20 des Allgemeinen Landrechts für die Preußischen Staaten von 1794“ ein „Wahlrecht für erwachsene Hermaphroditen“ vor – ebenfalls ohne Pflicht, einen Sachverständigen zu befragen. „Nur in rechtlichen Streitfällen war ein Sachverständigenurteil erforderlich“. Über den Beruf der Sachverständigen hätten beide Gesetze jedoch nichts ausgesagt, so dass auch Hebammen „von Gerichten herangezogen werden“ konnten. Diese allerdings seien nach den sogenannten Hebammenordnungen verpflichtet gewesen, „im Falle von ‚Missgeburten‘, zu denen auch Hermaphroditen zählten, einen Arzt hinzuzuziehen“, was in der Praxis aber kaum geschehen sei. So bringt Klöppel den Anspruch der Ärzte, „nur sie seien fähig und befugt, die Geschlechtszuweisung von Hermaphroditen vorzunehmen“ mit dem Versuch in Verbindung, „auf diese Weise ein weiteres Zuständigkeitsfeld gegenüber der Konkurrenz der Hebammen, Barbiere und der nicht akademisch ausgebildeten Chirurgen hinzuzugewinnen“.

Nach der Gründung des Deutschen Reichs im Jahr 1871 habe sich die „rechtliche Situation von Hermaphroditen […] komplett“ geändert. Das Personenstandsgesetz wurde eingeführt und ihr „Geschlechtswahlrecht“ entfiel. Die Gesetze sahen eine eindeutige Zuordnung zu einem Geschlecht vor, obwohl „führende Wissenschaftler davon aus[gingen], dass es ein Kontinuum der Geschlechter gebe, in welchem die verschiedenen Varianten des Hermaphroditismus die Zwischenstufen verkörperten“. Zu den Vertretern dieser Position gehörte Rudolf Virchow. Er habe, gemeinsam mit anderen gefordert, „dass der Gesetzgeber eine Lösung für die standesamtliche Registrierung solcher Menschen schaffen müsse“ und das Geschlechtswahlrecht wieder eingeführt werde. Vorstöße einiger Juristen, „die Rechtslage zu ändern, konnten sich nicht durchsetzen“. Das Recht forderte „eine eindeutige Zuweisung, überließ aber der Medizin, die Beurteilungskriterien dafür festzulegen“. So hätten die Ärzte „tatsächlich die Rolle, die sie seit dem 16. Jahrhundert gefordert hatten“ erhalten. Dazu habe auch der Rückgang der Hausgeburten beigetragen. Sie waren um das Jahr 1900 „vorherrschend“ gewesen. „Klinikentbindungen“ stiegen in den folgenden 30 Jahren auf „ungefähr 50 Prozent“ und betrugen 1970 „fast 100 Prozent“.

„Für die tatsächliche Durchsetzung der medizinischen Expertenstellung war […] die Entwicklung ab Mitte des 20. Jahrhunderts entscheidend.“ Intersexualität sei der „nun gängige Terminus“ gewesen. Von der Ärzteschaft in Deutschland sei beklagt worden, „dass es keine wissenschaftlichen Kriterien für die Geschlechtszuweisung von Intersexuellen“ gebe, weshalb die Mehrzahl vorgeschlagen habe, „ärztliche Eingriffe am ‚subjektiven‘ Geschlecht zu orientieren“ und „genitalplastische“ Operationen im Kindesalter zu versagen, auch „wenn die Eltern dies wünschten“. Technisch war es inzwischen „kein Problem mehr […], ‚uneindeutige‘ Genitalien chirurgisch und hormonell an die männliche respektive weibliche Norm anzugleichen“. Geschah dies auf Wunsch der Eltern „in einzelne[n] Fällen“ doch, habe sich „scharfe Kritik“ in der Ärzteschaft geregt, obwohl „Genitalplastiken im Kindesalter“ aus anderen Gründen als der Intersexualität „keineswegs grundsätzlich tabu“ gewesen seien. Es war empfohlen, „bei intersexuellen Kindern mit chirurgischen Eingriffen bis mindestens in die Pubertät abzuwarten“ – „bis die seelische Einstellung erkennbar“ wäre.

Anders habe es in Übersee ausgesehen, wo „am Baltimorer Johns Hopkins Hospital in den USA Genitaloperationen an intersexuellen Kindern bereits systematisch durchgeführt“ worden seien. Die operierten Kinder wären von einer „Forschungsgruppe um den Psychologen John Money“ untersucht worden.

„Sie kam zu dem Ergebnis, dass sich im Babyalter operierte und eindeutig als Mädchen oder Jungen erzogene Personen mit ihrer Geschlechtsrolle identifizierten, ein angepasstes Verhalten und heterosexuelle Orientierung zeigten, und zwar selbst dann, wenn die Zuweisung nicht mit dem biologischen Geschlecht übereinstimmte. Daraus leitete die Forschungsgruppe die Theorie ab, dass die Psychosexualität durch die Geschlechtszuweisung, die Erziehung und das Körperbild geprägt würden. Eine Einflussnahme sei aber nur in der kritischen Phase der ersten beiden Lebensjahre möglich, danach identifiziere sich das Kind irreversibel als männlich oder weiblich.“

– Ulrike Klöppel: Medikalisierung ‚uneindeutigen‘ Geschlechts

Die Überzeugungen der Mediziner in Deutschland, die „psychosexuelle Entwicklung“ dieser Kinder sei „nicht vorhersagbar“, sind laut Klöppel mit diesen Forschungsergebnissen „theoretisch und praktisch infrage gestellt“ worden. Den neuen Erkenntnissen hätten sie sich „nicht auf Dauer widersetzen“ können. Money habe ein theoretisches Modell entwickelt, nachdem die „frühkindliche soziale Prägung“ mit der „pränatale[n] Hormonkonstellation“ interagiere, was „schließlich auch die verbliebenen deutschen Kritiker“ überzeugt habe. In den 1990er Jahren hätten sich dann „Proteste von Organisationen intergeschlechtlicher Menschen“ Gehör verschafft und „eine gewisse Sensibilisierung der Medizin für die Probleme von Genitaloperationen im Kindesalter bewirkt“. Ein „Ende dieser Praxis“ sei aber „noch nicht in Sicht“.

Klöppel schlussfolgert, dass aus dieser Entwicklung, die nicht nur systematische „Genitaloperationen an intersexuellen Kindern“ hervorgebracht habe, sondern auch eine medizinisch-psychologische „Forschung, die darauf zielte, die Einflussfaktoren der psychosexuellen Entwicklung zu isolieren und zu kontrollieren“, sich „im Verlauf des 20. Jahrhunderts“ als „neue psychische Entität“ die Geschlechtsidentität herausgebildet habe. Sie sei „das Resultat eines Konstruktionsprozesses, der um die Jahrhundertwende mit der Herauslösung des psychosexuellen Empfindens aus der Einheit des biologischen Geschlechts“ begonnen habe. Seitdem gelte eine „eindeutige und stabile affektive Bindung an den männlichen respektive weiblichen Geschlechtsstatus“ als „Grundbedingung psychischer Gesundheit und sozialer Integration“. Damit werde ein „normatives Skript den Körpern und der Psyche intergeschlechtlicher Menschen autoritär“ eingeschrieben.

Ethische Aspekte

Michael Wunder hat sich ausführlich mit der „Stellungnahme zum Thema Intersexualität“ des Deutschen Ethikrates befasst, der „ein intensiver Dialog mit Betroffenen, Selbsthilfegruppen und Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen“ einerseits und einige wissenschaftliche Studien andererseits vorausgegangen sei. Geleitet war Wunder durch sein Anliegen, „das Thema aus der Tabuzone heraus zu holen“ und es „in den Bereich der Normalität zu bringen“.

Die erste Interessenvertretung für Intersexuelle sei 1990 unter dem Namen gegründet worden. Mit einiger zeitlicher Verzögerung seien im „deutschsprachigen Raum“ Selbsthilfegruppen entstanden, im Jahr 2004 der Verein Intersexuelle Menschen und 2010 der Verein Zwischengeschlecht. Ihnen seien zahlreiche weitere mit je verschiedenen Schwerpunkten gefolgt, aber einig in ihrer Kritik „an der Einordnung der Intersexualität als Krankheit“.

Der Verein Intersexuelle Menschen habe sich 2008 an den zuständigen Ausschuss der Vereinten Nationen gewandt, über Verstöße gegen die Anti-Diskriminierungskonvention berichtet und Vorschläge zur „Vermeidung und Behebung von Konventionsverstößen“ unterbreitet. Daraufhin habe der UN-Ausschuss die Bundesregierung aufgefordert, das internationale Abkommen „zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung“ zu überwachen und seine Einhaltung zu gewährleisten. In der Folge habe die Bundesregierung im Jahr 2010 den Deutschen Ethikrat damit beauftragt, sich mit diesem Thema in Abgrenzung zu „Fragen der Transsexualität“ zu befassen, nachdem sich die Interessenvertretungen der Betroffenen bereits zuvor an ihn gewandt hätten, weil sie unter einem „invalidierenden Umfeld“ und einer „zu schnell handelnden und bedrohlich erlebten Medizin“, aber auch unter „gesellschaftlicher Ignoranz und fehlender Unterstützung“ litten.

„Der Doppelauftrag der Regierung, einen Dialog zu führen und eine Stellungnahme zu erarbeiten, hat sich als überaus produktiv und angemessen erwiesen. Der Dialog wurde mit einer umfangreichen Befragung der Betroffenen, an der sich rund 200 Personen beteiligt haben, eingeleitet und mit einer großen öffentlichen Anhörung im Juni 2011 sowie einem moderierten Online-Diskurs weitergeführt. Hieraus haben sich unzählige Anregungen und Informationen, aber auch Kontroversen ergeben, die ebenso wie die Ergebnisse einer systematisierten Befragung von über 40 Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus den Bereichen der Medizin, des Rechts, der Psychologie, der Ethik und der Philosophie in die öffentliche Stellungnahme eingingen.“

– Michael Wunder: Intersexualität: Leben zwischen den Geschlechtern

Weil der Begriff Intersexualität „weder eindeutig noch unstrittig“ sei und einige Gruppen ihn für sich als diskriminierend ablehnen, habe „der Bericht des Deutschen Ethikrates auf den medizinischen Begriff DSD“ zurückgegriffen, der „nach dem Vorschlag auch deutscher Ethiker und Mediziner als differences of sexual development übersetzt und verstanden werden solle“.

Die „pathologische Sichtweise auf Intersexualität“, die sich in den 1950er Jahren durch die Ergebnisse der Forschungsgruppe um den „amerikanischen Psychologen John Money“ etabliert habe, sei erst im Jahr 2005 „innerhalb der Medizin revidiert“ worden – auf der Chicago Consensus Conference. Hier habe der „Wandel im Verständnis von Intersexualität“ mit der Forderung nach ethischen „Grundsätze[n] und Empfehlungen bei DSD“ seinen Anfang genommen. Fortan sollten „chirurgische und hormonelle Eingriffe an Kindern mit uneindeutigem Geschlecht […] nur noch unter bestimmten Bedingungen“ und einer „zwingenden medizinischen Indikation“ erfolgen. Wann eine solche zu stellen wäre, sei jedoch strittig geblieben. „Wissenschaftliche Langzeitstudien zu den Folgen medizinischer Eingriffe bei Intersexualität fehlen weitgehend“.

Zwei „empirische Studien zur Lebensqualität“ von Intersexuellen hätten dem Ethikrat vorgelegen – die sogenannte Netzwerkstudie und die Hamburger Intersex-Studie –, eine dritte Erhebung führte er selbst durch. „Keine der drei Studien kann für sich den Anspruch der Repräsentativität erheben“, dennoch könnten, „auch mangels anderer Quellen, die Angaben dieser drei Studien wichtige Anhaltspunkte geben“. Etwa 70 bis 80 % „der in diesen drei Studien erfassten DSD-Betroffenen“ seien „chirurgischen Eingriffen unterzogen“ worden, die meisten davon „in einem nicht zustimmungsfähigen Alter“. Die Ergebnisse zur „subjektiv geäußerten Lebensqualität“ seien uneinheitlich, je nachdem, welche Untergruppe in welcher Studie betrachtet werde. Schlüsse hätten aus den Befunden nur mit „aller gebotenen Vorsicht“ gezogen werden können, dabei je andere für die verschiedenen Untergruppen.

Die „Forderungen zur Verbesserung der Situation“ durch die Betroffenen weisen eine große Vielfalt auf. Sie reichen von „mehr Aufklärung in der Gesellschaft“ über die Einrichtung von „außerklinische[n] Kontakt- und Beratungszentren“ bis zu „finanzielle[n] und strukturelle[n] Hilfen für Selbsthilfegruppen zur Errichtung eines bundesweiten Hilfenetzwerks“. Aus der Wissenschaft würden „interdisziplinäre Kompetenzzentren zur fachlich bestmöglichen Behandlung der Betroffenen mit mehr Zeit, weniger Entscheidungsdruck und größerer Beachtung der jeweils individuellen Umstände“ gefordert. Wo nötig, würden Forderungen für Maßnahmen zur Behebung „mangelhafte[r] Integration und Teilhabe an der Gesellschaft“ erhoben.

„Der Deutsche Ethikrat hat vor dem Hintergrund dieser Befunde eine differenzierte Betrachtung der verschiedenen Untergruppen von DSD vorgenommen und unterscheidet zwischen geschlechtsvereindeutigenden und geschlechtszuordnenden Eingriffen.“ Geschlechtszuordnende Operationen „bewertet der Ethikrat als einen Eingriff in das Recht auf körperliche Unversehrtheit und auf Wahrung der geschlechtlichen und sexuellen Identität, über die grundsätzlich nur die Betroffenen selbst“ entscheiden könnten. Insofern solle mit derlei Eingriffen bis zum Erreichen des „entscheidungsfähige[n] Alter[s]“ gewartet werden – sofern nicht „eine schwerwiegende Gefahr für die physische Gesundheit des Kindes“ dem entgegenstehe. Für die „vereindeutigenden Eingriffe“, die der Ethikrat für „weniger gravierend“ hält, schlägt er eine „umfassende Abwägung der medizinischen, psychologischen und psychosozialen Vor- und Nachteile im Sinne des Kindeswohls“ vor und „im Zweifel“, die „Entscheidungsfähigkeit der Betroffenen“ abzuwarten. Der Ethikrat empfiehlt, „die medizinische Diagnostik und Behandlung von DSD-Betroffenen nur in einem speziell dafür qualifizierten, interdisziplinär zusammengesetzten Kompetenzzentrum von Ärzten, Psychologen, Sozialberatern und anderen Experten vorzunehmen“. Für die Geschlechtszuordnung wird vorgeschlagen, „neben den Alternativen ‚weiblich‘ und ‚männlich‘ nach australischem Vorbild auch die Kategorie ‚anderes‘ einzuführen und für das Personenstandsregister die Möglichkeit eines späteren Eintrages vorzusehen“.

Zusammenfassend schlägt Wunder vor, als Ziel anzustreben, dass „Menschen mit DSD“ mit ihrer „Besonderheit und als Teil gesellschaftlicher Vielfalt Respekt und Unterstützung der Gesellschaft erfahren“.

Historische Aspekte

Rainer Herrn, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Medizin der Charité und seit 1991 Mitarbeiter der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, befasste sich – Transvestitismus und Transgeschlechtlichkeit im Fokus – mit der Geschichte des Wunsches nach Verwirklichung eines anderen als des biologischen Geschlechts und ließ dabei prominente Sexualwissenschaftler aus dem 19. und 20. Jahrhundert zu Wort kommen.

„Cross-Dressing – der Wechsel zur Kleidung des anderen Geschlechts – und, oft damit verbunden, der Wechsel des sozialen Geschlechts sind in der europäischen Kulturgeschichte seit Langem bekannt“, weniger allerdings über „die Motive und den sozialen Alltag solcher historischer Personen“. Lange habe es für sie keinen „bezeichnenden Begriff“ gegeben. Sie galten in Deutschland „bis Mitte des 19. Jahrhunderts als Hochstapler und Schwindler, einige wurden gar der Spionage verdächtigt“.

Als Cross-Dressing während des „späten 19. Jahrhunderts in den medizinischen Blick“ geriet, sei „auf tradierte Konzepte der Mischgeschlechtlichkeit zurückgegriffen“ worden, zu denen insbesondere der „Hermaphroditismus“ gezählt habe. Cross-Dressing sei mit dem „gleichgeschlechtliche[n] sexuelle[n] Begehren der Männer“ in Verbindung gebracht worden, „für das sich im 20. Jahrhundert der Begriff ‚Homosexualität‘ durchsetzte“. Karl Heinrich Ulrichs – soweit bekannt, der erste bekennende Homosexuelle – habe seine seit 1864 erschienenen „emanzipatorischen Streitschriften“ gegen die „nach preußischem Recht“ geltende „Strafbarkeit sexueller Handlungen zwischen Männern“ verfasst. Seine Schriften „regten um 1870 zunächst den Berliner Ordinarius und Charité-Psychiater Carl Westphal und zehn Jahre später dessen Grazer Kollegen Richard von Krafft-Ebing zur Begründung der modernen Sexualpathologie an“. Er „stellte die These von der weiblichen Seele im männlichen Körper auf“.

„In der sexualpathologischen Denkrichtung des letzten Drittels des 19. Jahrhunderts fand eine Koppelung von Cross-Dressing mit gleichgeschlechtlichem Begehren zu einem Gesamtphänomen statt, eben jener ‚conträren Sexualempfindung‘. Diese neue Diagnose umgreift als Sammelbezeichnung ausnahmslos alle von den Geschlechternormen abweichenden Gefühls- und Verhaltensweisen.“

– Rainer Herrn: Ver-körperungen des anderen Geschlechts

Ulrichs selbst „lehnte in seinem emanzipatorisch angelegten Konzept […] jede Krankheitszuschreibung ab“. Eine „sexualpathologische Ausdeutung“ sei erst mit der „Rezeption seiner Schriften“ erfolgt.

Mit der Jahrhundertwende sei es zu einer „zunehmenden Verwissenschaftlichung, Popularisierung und Politisierung der Homosexualität“ gekommen. Im Jahr 1897 ist das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee etabliert worden und damit „wurde der Homosexuelle in der Öffentlichkeit ein geläufiger Sozialcharakter“. Mitbegründer dieser Vereinigung war Magnus Hirschfeld, dessen „Forschungen über sexuelle Zwischenstufen“ den Begriff der Zwischenstufentheorie hervorbrachte, der sich seit dem Jahr 1903 durchgesetzt habe. Er gab das Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen heraus, dessen Ziel es gewesen sei, „über die ganze Fülle mischgeschlechtlicher Formen zu berichten“.

Nicht immer seien Cross-Dresser damit einverstanden gewesen, wenn sie als homosexuell bezeichnet wurden. Sie hätten das Gespräch mit Hirschfeld gesucht, der daraufhin seinen „Entwurf des Transvestitismus“ entwickelt habe, mit dem sie von der Gruppe der Homosexuellen unterschieden wurden. Auch die Homosexuellen suchten Abstand zu den Cross-Dressern und hätten mit ihnen nicht in einer Gruppe zusammengefasst werden wollen. „Das Ziel der Homosexuellenbewegung [war] die Abschaffung des Paragrafen 175 Reichsstrafgesetzbuchs (RStGB).“ Aber auch Personen, „die polizeilich als Transvestiten erkannt wurden, [waren] wegen der ‚Erregung öffentlichen Ärgernisses‘ und somit ‚Störung der öffentlichen Ordnung‘ mit empfindlichen Strafen bedroht“.

In Berlin habe sich „eine vielfältige Transvestitenkultur mit eigenen Lokalen, Treffpunkten, Organisationen und Zeitschriften entfaltet“ und Hirschfeld habe „gemeinsam mit seinem Kollegen Iwan Bloch um 1910 mit der Polizeibehörde eine Übereinkunft“ ausgehandelt, „nach der von einer Festnahme abgesehen wurde“, sofern ein sogenannter und „ärztlich beglaubigter“ Transvestitenschein vorgelegt werden konnte. Seit dem Jahr 1921 sei es dann „in einem gutachterlichen Verfahren“ möglich gewesen, „eindeutig auf das Geschlecht verweisende Vornamen durch einen neutralen […] zu ersetzen“, was jedoch einige Abhängigkeit vom „Wohlwollen der Gutachter“, aber auch „vom Verständnis der Polizei und Justiz“ mit sich gebracht habe.

Zur Zeit des Wirkens von Hirschfeld habe es zwar unter den Transvestiten einige gegeben, „die nicht nur die Kleidung des anderen Geschlechts bevorzugten, sondern sich diesem ganz zugehörig fühlten“. Dennoch fänden sich keine Mitteilungen über Wünsche nach geschlechtsanpassenden Operationen, zumal die „geeigneten Techniken“ noch gar nicht entwickelt waren. Bald aber, noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts, sei es zu einer „Bedeutungsaufladung des Geschlechtskörpers“, wie Herrn es nennt, gekommen und diese habe nicht nur eine „Neudefinition und Aufwertung“ des Körperlichen mit sich gebracht, sondern auch Einfluss auf die „Konstruktion des Selbst“ genommen.

Im Zuge dieser Entwicklungen sei bei jenen, „die sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlten“ der zunehmend drängende Wunsch nach einer auch „physischen Umgestaltung“ des eigenen Körpers entstanden. Tiefes Leid hätte „Einzelne“ dazu veranlasst, „irreversible Umgestaltungen durch invasive Eingriffe – wie sie Kastration und Amputation darstellen – durchzusetzen oder an sich selbst vorzunehmen“. Die „dazu nötigen Techniken wurden in der um 1900 aufkommenden kosmetischen Medizin entwickelt“. Noch allerdings sei es nicht um Anpassung an das erwünschte Geschlecht gegangen, sondern darum, „die Zeichen des Herkunftsgeschlechts zu tilgen“. Zunehmend seien Personen, die Cross-Dressing betrieben, von jenen unterschieden worden, die sich gänzlich „dem anderen Geschlecht zugehörig“ fühlten. Wissenschaftlicher Protagonist dieser Differenzierung sei der englische Sexualwissenschaftler Havelock Ellis gewesen.

Erste „Versuche operativer Geschlechtsumwandlung“ sollen mit dem Berliner Chirurgen Richard Mühsam begonnen haben, der 1912 einen „von ihm so bezeichneten weiblichen Transvestiten“ operiert habe und dabei „Brüste und Gebärmutter“ entfernte. Obwohl die „Eingriffe aus heutiger Sicht als erste ärztlich ausgeführte Geschlechtsumwandlung von Frau-zu-Mann gelten dürfen, wurden sie damals nicht als solche betrachtet“. Genaugenommen handelte es sich auch nach heutigem Verständnis dabei noch nicht um eine Geschlechtsumwandlung, da dafür Weiteres vorausgesetzt wird. Sieben Jahre später eröffnete Hirschfeld „1919 sein Institut für Sexualwissenschaft“ und „allein im ersten Jahr“ hätten „zwölf Männer um eine Kastration“ gebeten. Bis auf zwei hätten alle anderen von ihrem Wunsch abgebracht werden können.

„Die erste komplett dokumentierte Mann-zu-Frau-Geschlechtsumwandlung erfolgte 1920/1921 bei einem Patienten des Hirschfeld-Instituts“ – durchgeführt an einem „Medizinstudenten, der mit der Pistole in der Hand mit Suizid drohte“. Für Herrn entsprang diese Operation „der individuellen Notlage eines Patienten und medizinischen Omnipotenzphantasien“ der Ärzte. Im Jahr 1931 habe Felix Abraham „in einer ersten medizinischen Veröffentlichung“ über „die Routine der Operationen“ berichtet, die mit „Unterstützung des Instituts für Sexualwissenschaft erfolgten“. Neben Abraham gehörte seit 1925 auch Ludwig Levy-Lenz zu den Mitarbeitern des Instituts. Die „bekannteste dieser frühen Geschlechtsumwandlungen“ sei „die des dänischen Malers Einar Wegener“ gewesen.

Nach der „Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933“ sind die „Wünsche nach Geschlechtsumwandlung“ angeblich verschwunden, so dass „Karl Bonhoeffer 1941 berichtete“, sie seien ihm im Gegensatz zur Weimarer Zeit nicht mehr begegnet. Über das „Schicksal der vor 1933 Operierten liegen keine systematischen Forschungen vor“.

„Erst in den 1950er Jahren setzte in den USA erneut eine medizinische Diskussion über die Geschlechtsumwandlung ein, allerdings nicht mit direkten Bezug auf die deutsche Vorläuferschaft, ohne die sie freilich nicht zu denken ist.“

– Rainer Herrn: Ver-körperungen des anderen Geschlechts

Bis in die 1960er Jahre habe es gedauert, bis „in beiden deutschen Staaten von ‚Transsexualismus‘, später von ‚Transsexualität‘ gesprochen“ wurde, nachdem „Benjamins Arbeiten“ rezipiert worden seien. Denn Harry Benjamin hatte den Begriff transsexuality eingeführt.

Ethnologische Aspekte

„Was einen Mann oder eine Frau ausmacht, ob zwei oder mehr Geschlechter anerkannt werden, inwieweit Körper, Sexualität und soziale Rollen als konstitutiv für Geschlecht gelten – all dies ist vom jeweiligen kulturellen Kontext abhängig und unterliegt Prozessen des kulturellen Wandels. In vielen Gesellschaften, vor allem außerhalb Europas, unterscheiden sich Geschlechterkonstruktionen und auch die Grenzverläufe zwischen den Kategorien ‚Mann‘ und ‚Frau‘ von den uns bekannten Mustern, gibt es temporäre oder auch dauerhafte Alternativen zu geschlechtlicher Eindeutigkeit, die als ‚drittes Geschlecht‘ bekannt wurden.“

– Susanne Schröter: Grenzverläufe zwischen den Geschlechtern

Unter ethnologischer Perspektive beschreibt Schröter diese Grenzverläufe an Beispielen aus Asien, Nordamerika, dem Balkan und Brasilien.

In Indien zählen Hijras zu den Angehörigen „des dritten Geschlechts“; es heißt, sie seien weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Sie werden „als Intersexuelle bezeichnet und mit einer vergangenen göttlichen Ordnung in Verbindung gebracht“. Sie „gelten als mit übernatürlichen Kräfte[n] begabt“ und eine ihrer „vornehmsten Aufgaben“ bestehe darin, „Neugeborene zu segnen“. Dafür würden sie „Familien, in denen gerade ein Kind geboren wurde“, besuchen – mit oder ohne Einladung.

Entgegen dieser „idealisierten Konzeption spirituell begnadeter Intersexueller“ würden „die meisten hijras allerdings nicht mit uneindeutigem, sondern mit eindeutig männlichem Geschlecht geboren“ und es seien „Homosexuelle oder Transsexuelle“. Die „indische Gesellschaft“ akzeptiere „sexuelle männliche Devianz nur in dieser Form“. Sofern es tatsächlich Intersexuelle seien, „gelten sie von Natur aus mit dem Heiligen gezeichnet“. Doch aller „Heiligkeit zum Trotz“ sei ihr Alltag schon immer „durch ein Leben am Rand der Gesellschaft“ geprägt. Da sie von Segnungen allein nicht leben könnten, arbeiteten sie „primär als aggressive Bettler und Prostituierte“. Ihre „Gemeinschaften“ glichen „organisierten Bordellbetrieben“, „in denen Ausbeutungsstrukturen vorherrschen“. Obwohl „der religiöse Hintergrund des Phänomens gern in den Vordergrund gestellt“ werde, sei die „Motivation, hijra zu werden, nur selten religiös begründet“.

Daneben erwähnt Schröter ein „pakistanisch-muslimisches Äquivalent, das khusra genannt“ werde. Auch für dieses Phänomen in Pakistan gebe es Erzählungen, deren „Wahrheitsgehalt“ von Haniya Rais, einer Anthropologin, bestritten werde. Sie reduziere es „auf eine homosexuelle Subkultur“, in der Intersexualität idealisiert werde und „eine eigene Hierarchie“ konstituiere, „an deren Spitze, nach Rais, diejenigen stehen, die sich dem Kastrationsritual unterzogen haben, während khusras, die noch nicht kastriert sind, oder temporäre Homosexuelle (zenanas) als weniger rein gelten“. Khusras seien „häufig Anhänger lokaler Heiligenkulte und praktizieren eine mystisch ausgerichtete Form des Islam“. Sie würden „von der Bevölkerung, mit der sie leben, geachtet“.

„Die Institution der hijras und khusras ist somit kein Zeichen von Liberalismus oder gar der Nicht-Existenz einer rigiden Geschlechterordnung, sondern ein Ventil für diejenigen, die aufgrund ihrer Biologie oder ihres devianten Begehrens aus dem vorgegebenen starren Rahmen herausfallen.“

– Susanne Schröter: Grenzverläufe zwischen den Geschlechtern

Auch die Kulturzeitschrift Fikrun wa Fann nahm sich mit einem ausführlichen Artikel des dritten Geschlechts in Pakistan an.

In den „indigenen Gesellschaften des nördlichen Amerikas“, so Schröter, sei die „Institution des dritten Geschlechts seit dem 16. Jahrhundert überliefert“. Dafür hatten sich zu verschiedener Zeit unterschiedliche Begriffe durchgesetzt, bis sich aufgrund der Kritik von „indianischen Aktivistinnen und Aktivisten“ Ende des 20. Jahrhunderts „die Bezeichnung two spirit“ durchsetzte. Auch hier gebe es „Mythen, die auf einen idealisierten doppelgeschlechtlichen Zustand verweisen“. Allerdings sei es hier nicht nur um die „sexuelle Präferenz“, sondern auch um eine „generelle ‚Tätigkeitspräferenz‘“ gegangen, denn two spirits strebten auch die „soziale Rolle des anderen Geschlechts an, dessen Position im Arbeitsprozess und in der Familie, in der Politik und im Krieg“. In diesem Sinne habe der Anthropologe Thomas Wesley für die Navajo von „fünf verschiedenen Geschlechterrollen“ gesprochen. Bei den Plains-Indianern wurde eine „Kriegerinnentradition“ der sogenannten manly-hearted women (deutsch: Frauen mit Männerherz) beschrieben, die „anerkannt und hoch geachtet“ waren, „weil sie sich dort bewährt hatten, wo Männer Prestige erwerben“. Auch war bei „nordamerikanischen Indianern“ Homosexualität „verpönt, und sexuelle Kontakte waren nur zwischen Personen erlaubt, die als gegengeschlechtlich identifiziert waren“. Noch heute seien Homosexuelle beiderlei Geschlechts weitgehend mit „Ablehnung und Diskriminierung konfrontiert“.

Wie andere Autoren weist auch Schröter darauf hin, dass die „überwiegende Anzahl aller Phänomene des dritten Geschlechts“ Menschen betreffe, die „als Mann-zu-Frau-Wechsler bezeichnet“ werden könnten. Warum das so ist, wurde bisher wissenschaftlich nicht aufgeklärt. Ihr vorletztes Beispiel „der ‚geschworenen Jungfrauen‘ des südlichen Balkans“ stellt insofern eine Ausnahme dar. Es handele „sich um Personen weiblichen Geschlechts, die einen männlichen Habitus pflegen und in ihrer männlichen Rolle von der Gesellschaft anerkannt werden“.

„Geschworene Jungfrauen besitzen einen männlichen Namen, tragen männliche Kleidung, einen männlichen Haarschnitt, rauchen und trinken. Sie gehen ausschließlich ‚männlichen‘ Tätigkeiten wie pflügen, Holz hacken oder Heu machen nach, tragen Waffen und nehmen an Jagden und kriegerischen Handlungen teil. Ihre Verhaltensweisen entsprechen dem albanischen Männlichkeitsstereotyp […].“

– Susanne Schröter: Grenzverläufe zwischen den Geschlechtern

Bei dem Phänomen der geschworenen Jungfrauen gehe es – und darüber bestehe „in der Forschung kein Zweifel“ – nicht um eine „institutionalisierte Nische für weibliche Rebellinnen“, sondern um die „Aufrechterhaltung der patriarchalen heterosexuellen Ordnung in Zeiten des Männermangels“, auch wenn nicht jede Einzelne „das Produkt eines familiären Männermangels“ wäre. In der Regel hätten diese Frauen einen Schwur abgelegt, „niemals zu heiraten oder eine sexuelle Beziehung einzugehen“. Es solle aber „vorgekommen sein, dass ‚geschworene Jungfrauen‘ sich von ihrem Status verabschiedet und geheiratet haben“.

Für Brasilien beschreibt Schröter eine „Besonderheit ‚dritter‘ Geschlechtlichkeit“ mit den dort sogenannten „travestis“. Travestis würden sich in Frauen „verwandeln“, indem sie sich „Östrogene in hoher Dosierung“ zuführen und sich „Silikon in Brüste, Hüften, Oberschenkel und Po“ injizieren – bis zu „20 Liter sollen dabei verwendet werden“. Dabei würde „ein perfekter weiblicher Körper mit männlichen Genitalien“ entstehen. Travestis seien „sehr stolz auf gelungene Ergebnisse“ und stehen „sozial und sexuell […] zwischen den Geschlechtern“. Sie hätten „sexuelle Kontakte, in denen sie aktiv und solche, in denen sie passiv“ seien, aber als „Prostituierte begegnen sie Kunden, die penetriert werden wollen“ und die sie „dafür verachten“. Privat gehen sie Beziehungen „ausschließlich zu ‚wirklichen‘ Männern ein“. Geschlechtsumwandlungen „lehnen sie ab, da sie nicht auf maskuline genitale Lust verzichten wollen“, sie „distanzieren sich bewusst von Transsexuellen und verstehen sich eindeutig als Männer“. Als Prostituierte „gebärden sich travestis alles andere als feminin“. Sie seien „brutal, gewalttätig und haben einen zweifelhaften Ruf als Beischlafräuber“. Insgesamt ergebe sich aus ihrer „Selbstinszenierung“ ein „Bild, das in jeglicher Hinsicht auf einer Kombination weiblicher und männlicher Attribute beruht – eine perfekte intersexuelle Konstruktion“.

Zusammenfassend stellt Schröter fest, „dass Geschlecht und Geschlechtsidentität keineswegs ein universales Muster bildet, das sich biologisch fundieren ließe“.

„In der wissenschaftlichen Debatte wird die Existenz von drei oder mehr Geschlechtern häufig als Indikator für eine liberale Geschlechterordnung definiert, die man der vermeintlich repressiveren Ordnung westlicher Gesellschaften entgegensetzt. Das lässt sich allerdings empirisch nicht bestätigen. Die Existenz des dritten Geschlechts bestätigt vielmehr häufig explizit ein hegemoniales System heterosexueller Zweigeschlechtlichkeit, welches Homosexuelle zwingt, ihr Geschlecht zu wechseln.“

– Susanne Schröter: Grenzverläufe zwischen den Geschlechtern
Siehe auch: Liste von sozialen Geschlechter(rolle)n

Internationale Aspekte

Arn Sauer und Jana Mittag versuchen in ihrem Beitrag über Geschlechtsidentität und Menschenrechte „den Weg von Unsichtbarmachung, Ausschluss und Unterdrückung hin zum Sichtbarwerden und zu wertschätzender Anerkennung von geschlechtlicher und körperlicher Vielfalt“ in internationalen Zusammenhängen und unter Berücksichtigung der Menschenrechte „zu beschreiben“. Sauer war während seiner „offiziellen Besuche der 47 Mitgliedsstaaten des Europarates […] erschüttert über die Wissensdefizite bezüglich der Menschenrechtsbelange von trans Personen, sogar bei politischen Entscheidungsträgern“. Für eine Definition des Begriffes der geschlechtlichen Identität übernimmt das Autoren-Team jene der Yogyakarta-Prinzipien:

„Unter ‚geschlechtlicher Identität‘ versteht man das tief empfundene innere und persönliche Gefühl der Zugehörigkeit zu einem Geschlecht, das mit dem Geschlecht, das der betroffene Mensch bei seiner Geburt hatte, übereinstimmt oder nicht übereinstimmt; dies schließt die Wahrnehmung des eigenen Körpers (darunter auch die freiwillige Veränderung des äußeren körperlichen Erscheinungsbildes oder der Funktionen des Körpers durch medizinische, chirurgische oder andere Eingriffe) sowie andere Ausdrucksformen des Geschlechts, z. B. durch Kleidung, Sprache und Verhaltensweisen, ein.“

– Hirschfeld-Eddy-Stiftung: Die Yogyakarta-Prinzipien

Die Yogyakarta-Prinzipien stehen „am Ende einer über 60-jährigen, kontroversen und bis in die jüngste Vergangenheit vorwiegend medizinisch-psychologisch geführten Debatte zur Identitätsbestimmung, die Trans- und Intersexualität nach wie vor pathologisiert“. Sie seien im Jahr 2006 „von einem international besetzten Gremium“ in der indonesischen Stadt Yogyakarta „entworfen und abgestimmt“ worden und fassten bereits bestehende Standards der Menschenrechte zum Thema Geschlechtsidentität zusammen. Von mindestens fünf Staaten sei bekannt, dass sie ein drittes Geschlecht anerkennen beziehungsweise in Reisepässen als Geschlechtseintrag ein "X" vorsehen. Es seien dies Indien, Pakistan, Nepal, Australien und Neuseeland. Im Jahr 2010 sei in der Generalversammlung des Europarates ein Beschluss gefasst worden, der sich gegen die Diskriminierung auch aufgrund von Geschlechtsidentität richtet. „Einen Überblick über nationale Regelungen in mittlerweile 66 Ländern der Welt gibt das weltweite Mapping der Rechts- und Soziallage“ von Menschen mit einem dritten Geschlecht, das von dem Forschungsprojekt Transrespekt versus Transphobie (TvT) online zur Verfügung gestellt wurde.

Trotz einer „sich allmählich verbessernden internationalen Menschenrechtslage“ seien viele Menschen, die sich einem dritten Geschlecht zugehörig fühlen, „nach wie vor Ziel von Diskriminierung und Gewalt bis hin zu Kapitalverbrechen“. Ihre „juristische sowie medizinische“ Lage sei in „den meisten Ländern dieser Welt“ problematisch. Man treffe „hohe Behandlungskosten“ und „vorgeschriebene Operationen“ an – das „niederländische Transsexuellengesetz schreibt“ beispielsweise „die Sterilität nach wie vor zwingend vor“. Die „medizinischen Diagnosen Transsexualität und Intersexualität“ führten einerseits zu Stigmatisierungen; sie bildeten aber andererseits „in manchen Ländern die Basis für die Kostenerstattung medizinischer Maßnahmen“. Das wiederum „gibt es nur in wenigen Ländern“; „Qualitätsstandards für Operationen existieren häufig nicht“. Wenn keine „gesundheitliche Betreuung existiert“, werde nicht selten zur Selbstbehandlung gegriffen, „mit oft gravierenden gesundheitlichen Schäden bis hin zur Todesfolge“.

Trotz mancher Gemeinsamkeiten gebe es auch zahlreiche Unterschiede. So litten beispielsweise Transmenschen in vielen Ländern „unter der Verweigerung gewollter medizinischer Behandlung“, während Intersexuelle nicht selten „durch Zwangsbehandlungen traumatisiert“ würden, die oft „im nicht-einwilligungsfähigen Alter ohne tatsächliche medizinische Notwendigkeit“ durchgeführt und meist „als weiblich angelegt“ würden. „Die meisten Neo-Genitale weisen – entgegen medizinischer Machbarkeitsversprechen – keine oder keine ausgeprägte Sensibilität auf, Unfruchtbarkeit ist oft eine weitere Konsequenz“. Eine „unkritische Einführung […] westlicher medizinischer Standards“ gefährde zudem in den „wenigen noch vorhandenen vorkolonialen Gesellschaften“ existierende Strukturen, in denen Betroffene „geschützt leben können“.

Für Personenstand und Rechtslage haben sich in den meisten Ländern den jeweils unterschiedlichen kulturellen Besonderheiten entsprechend verschiedene Regelungen und gesetzliche Grundlagen entwickelt. „Verfahren für die Geschlechtseintragung und Vornamensänderung“ seien oft, „wenn überhaupt vorhanden, langwierig und bürokratisch“. In 30 von 61 daraufhin untersuchten Ländern wären „Änderungen möglich“, wenn auch an verschiedene „Bedingungen geknüpft“. In der Regel werde die Vorlage psychiatrischer Gutachten gefordert.

In vielen Ländern würden die „Bedürfnisse“ von Menschen mit einem dritten Geschlecht in der „Öffentlichkeit und auch der Politik“ kaum wahrgenommen, „Informationsangebote“ seien selten und häufig würden „verschiedene Geschlechtidentitäten und sexuelle Orientierungen“ ohne Hinweis auf die unterschiedliche Bedeutung „mit Homosexualität gleichgesetzt“. Die aber sei „in einer Vielzahl von afrikanischen und islamisch geprägten Staaten kriminalisiert, die Strafen gehen bis hin zur Todesstrafe“. Es sei „ein besorgniserregender Trend zur Kriminalisierung […] zu beobachten“.

Die sozioökonomische Situation für Menschen, die sich einem dritten Geschlecht zugehörig fühlen, sei oft durch „Armut und Arbeitslosigkeit“ geprägt und stelle „überall auf der Welt eine elementare Sorge dar“. Von den Betroffenen seien „viele“ als Prostituierte tätig oder übernähmen Tätigkeiten „in anderen illegalen oder gefährlichen Untergrundökonomien“. In manchen Ländern hätten sich Nischen entwickelt, jedoch ohne dass sich die materiellen Bedingungen wesentlich verbesserten.

Aufgrund von Trans- oder Homophobie fehle es nicht nur an Respekt, sondern es bleibe für Menschen „mit nicht geschlechtskonforme[m] Auftreten“ nicht nur bei Diskriminierung. In vielen Ländern seien sie erheblicher Gewalt ausgesetzt, „zum Teil von den eigenen Familien“, in manchen Ländern drohten „Folter und Mord“. So seien von 2008 „bis März 2012 weltweit in 55 Ländern insgesamt 816 Morde […] mit steigenden Fahlzahlen (sic!) dokumentiert“. Selten nur „finden sich öffentliche Fürsprecher, die sich für den Schutz der Menschenrechte […] einsetzen“. Doch es gebe Ausnahmen. So fänden sich „Positivbeispiele“ unter anderem „im pazifischen Raum“.

Noch gebe es für Menschen mit Trans- und Intergeschlechtlichkeit keinen umfassenden „Menschenrechtsschutz“ und noch würden gegen sie gerichtet weltweit zahlreiche „Menschenrechtsverletzungen“ festgestellt. Sie „haben ähnliche aber auch unterschiedliche Probleme“, die nicht immer berücksichtigt würden. Es „existiert beispielsweise keine empirische Forschung zu den Lebens- und Diskriminierungslagen“ von Intergeschlechtlichen „und nur wenig“ zu Transgeschlechtlichen. Die noch „jungen Emanzipationsbewegungen“ der beiden Gruppen kämpften „manchmal zusammen – manchmal getrennt“ um „Entpathologisierung, Entstigmatisierung und als oberstes Primat [um] die Selbstbestimmungsrechte ihrer Mitglieder“.

Störungen der Geschlechtsidentität

→ Hauptartikel: Geschlechtsidentitätsstörung

Wenn sich die einschlägige Fachliteratur mit sexuellen Identitätsstörungen befasst, wird nicht immer kenntlich gemacht, welcher Bedeutung die verwendeten Begriffe zugewiesen werden. Viele der in diesem Zusammenhang verwendeten Begriffe tauchen weder in der ICD-10, noch im Vokabular der Psychoanalyse von Laplanche und Pontalis auf. Auch andere Fach-Wörterbücher kennen nur einige wenige der verwendeten Begriffe. Das mag damit zusammenhängen, dass es keine Definition gibt, auf die man sich in den Bezugswissenschaften wie Psychologie, Soziologie oder Sexualwissenschaft geeinigt hätte. Hinzu kommt, dass in Fachkreisen zwar nach wie vor keine Zweifel daran bestehen, dass es krankheitswertige Störungen der Geschlechtsidentität geben kann; doch seit das Thema Transgender in der Öffentlichkeit breit diskutiert wird, haben sich die damit verbundenen Inhalte verändert. Auch ist die Diagnose der früher sogenannten Geschlechtsidentitätsstörung aus dem einschlägigen Diagnosemanual DSM bereits entfernt worden. In der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) ist sie in der derzeit noch gültigen Version 10 jedoch noch enthalten.

Die seit 2007 in Überarbeitung befindliche Version 11 der ICD, deren Veröffentlichung für Mai 2018 geplant war, wird von den einschlägigen Verbänden kontrovers diskutiert. Die Aktion Transsexualität und Menschenrecht hatte 2017 „Widerstand“ angekündigt für den Fall, dass sie sich mit ihrer bei der WHO eingereichten Forderung nicht durchsetzen kann, „die Diagnose ‚Gender incongruence of childhood‘ aus dem kommenden ICD zu streichen“. Im ICD-11 werden die bisherigen Kategorien durch den neuen Begriff der Geschlechtsinkongruenz ersetzt, wobei diese weiter nach Geschlechtsinkongruenz während der Kindheit (HA61) und während der Pubertät oder im Erwachsenenalter (HA60) aufgeschlüsselt wird.

Im DSM-5 ist den krankhaften Störungen der Geschlechtsidentität der Begriff Geschlechtsdysphorie zugeordnet worden.

Als Psychoanalytiker an Fragen der Geschlechtsidentität interessiert beschrieb Robert Stoller in seinem 2014 in dritter Auflage herausgegebenen Buch Perversion – Die erotische Form von Hass unter einer zum Zeitpunkt der Erstauflage noch üblichen binären Betrachtung die möglichen Folgen einer unsicheren Geschlechtsidentität, nachdem er sich zuvor 20 Jahre lang mit der Frage beschäftigt hatte, wie sich Männlichkeit und Weiblichkeit entwickeln.

Ebenfalls aus psychoanalytischer Perspektive und in jener Zeit, als eine binäre Sicht auf die Geschlechter in der Wissenschaft noch der Regelfall war, zugleich aber auch mit forensischem Blick war Estela Welldon mit der Geschlechtsidentität speziell von Frauen befasst. Ihr Buch Perversionen der Frau beschreibt, welche Folgen eine unsichere Geschlechtsidentität bei Frauen haben und unter welchen Umständen sie in eine Perversion entgleisen kann. Eine solche stellt sich allerdings bei Frauen völlig anders als bei Männern dar. Die Erforschung der reproduktiven Funktionen und ihrer Bedeutung für Personen mit diverser Geschlechtsidentität steht aus.

Um frühe Positionen einer Revision zu unterziehen, richtete die Internationale Psychoanalytische Vereinigung eine Arbeitsgruppe ein, die sich den Namen Committee on Sexual and Gender Diversity Studies gab. Sie wurde mit der Aufgabe betraut, sich der Herausforderungen anzunehmen, die sich infolge radikaler Veränderungen in Einstellung und Verständnis von Sexualität, Sexualobjektwahl und Geschlecht stellen, und zu einem multideterminierten Verständnis beizutragen. Dies geschah laut Hemma Rössler-Schülein in der Absicht, „Denken und Theoriebildung“ vor möglicher Einengung und Verzerrung zu bewahren, die mit „kulturellen Einstellungen, Überzeugungen“ und mit „Wahrnehmungen, Fehleinschätzungen und Vorurteilen der Zeit und des Ortes, an dem sie auftreten“, einhergehen können.

Im Jahr 2024 wurden die Ergebnisse einer Studie aus der Universität Ulm vorgelegt, die für Deutschland sämtliche ambulanten Abrechnungsdaten aller gesetzlich Versicherten aus den Jahren 2013 bis 2022 auswertete. Es galt, „erste Daten zu Trends in der Häufigkeit diagnostizierter Störungen der Geschlechtsidentität, zur zeitlichen Stabilität dieser Diagnosen sowie zu psychiatrischen Komorbiditäten zu erfassen“, weil es trotz gesellschaftlicher, medialer und wissenschaftlicher Aufmerksamkeit für Störungen der Geschlechtsidentität „bislang kaum quantitative Daten“ gibt. Die Häufigkeit diagnostizierter Geschlechtsidentitätsstörungen nahm in dem zehn Jahre umfassenden Beobachtungszeitraum um etwa das Achtfache zu, wobei besonders weibliche Jugendliche im Alter zwischen 15 und 19 Jahren betroffen waren. In mehr als 70 % der Fälle war eine weitere psychiatrische Diagnose codiert worden. Fünf Jahre nach Diagnosestellung lag bei mehr als der Hälfte der Betroffenen eine Störung der Geschlechtsidentität nicht mehr vor.

Philosophische Position zur Gender-Debatte

Die Philosophin Rebekka Reinhard hat im Juli 2017 gemeinsam mit ihrem Kollegen Thomas Vašek vorgeschlagen, „die alte Gender-Debatte [zu] begraben“. Es sei eine „Debatte um die Geschlechterdifferenz“ und sie sei „ideologisch erstarrt“, „intellektuell fruchtlos“ und befinde sich in einer „Sackgasse“. Die beiden Autoren des Magazins Hohe Luft fordern „eine grundlegend andere Sicht“ auf die „Geschlechterdifferenz – eine Sicht, die Menschen in ihrer Individualität und Fähigkeit zur Selbstbestimmung ernst nimmt“. Biologische Unterschiede und soziale Normen seien, so die beiden Autoren, nicht das Entscheidende. Vielmehr nähmen Frauen und Männer „verschiedene Dinge wichtig“, und das sei viel mehr als alles andere die „grundlegende Differenz, welche die Geschlechter voneinander trennt“. Sie schlagen vor, über ein Konzept „nachzudenken“, das sie das „ethische Geschlecht“ nennen, und das würde „auf männlichen und weiblichen Werten“ beruhen. Dieser Werte könnten sich alle Geschlechter bedienen, unabhängig von Biologie oder Sozialisation. Die Autoren kommen zu dem Schluss: „Erst wenn männliche und weibliche Werte aufeinanderprallen, ohne dass es dabei um Macht und Unterwerfung ginge, kann die Geschlechterdifferenz ihre fruchtbare Wirkung entfalten – als Differenz zwischen Werten, nicht zwischen Männer [sic!] und Frauen.“ (Rebekka Reinhard, Thomas Vašek: Hohe Luft (2017))

Weiterführendes

Spezielles (Auswahl)

  • Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz
  • Amarete (Südamerika)
  • Androgynie
  • Autogynophilie
  • Coming-out
  • Datenstandards zur Beschreibung des Geschlechts
  • Doing Gender
  • Drittes Geschlecht
  • Erklärungen und Resolutionen der Vereinten Nationen über die sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität
  • Femizid
  • Gender
  • Gender Bias
  • Gendersternchen (Symbol)
  • Genderbibliothek
  • Gender-Mainstreaming
  • Gender-Marketing
  • Gender Studies
  • Genderzid
  • Geschichte der LGBT
  • Geschlechterdemokratie
  • Geschlechtergerechte Sprache
  • Geschlechterordnung
  • Geschlechterrolle
  • Geschlechtersegregation
  • Geschlechtssensible Pädagogik
  • Geschlechtersoziologie
  • Geschlechtertrennung
  • Geschlechterverteilung
  • Geschlechtsdetermination
  • Geschlechtsunterschiede in Sprachen
  • Geschlechtsangleichende Maßnahme
  • Geschlechtsangleichende Operation
  • Geschlechts-Chromatin
  • Geschlechtshabitus
  • Geschlechtsmerkmal
  • Geschlechtsüberprüfung beim Sport
  • Gleichstellung der Geschlechter
  • Heteronormativität
  • Heterosexismus
  • Hijra (Südasien)
  • Intersexualität
  • Kathoey (Thailand)
  • Khusra (Pakistan)
  • LGBT
  • Menschliche Geschlechtsunterschiede
  • Nichtbinäre Geschlechtsidentität
  • Organization Intersex International
  • Passing (Geschlecht)
  • Pseudohermaphroditismus
  • Queer
  • Queer of Color Critique
  • Queer Studies
  • Queer-Theologie
  • Queer-Theorie
  • Sexismus
  • Sexualdimorphismus
  • Sexualmedizin
  • Sexuelle Identität
  • Transgender
  • Transgender Day of Remembrance
  • Transgender Network Switzerland
  • Transidentität
  • Transsexualität
  • Transsexualität bei Kindern und Jugendlichen
  • Transsexualität im Iran
  • Transsexuellengesetz
  • Transvestitismus
  • Two-Spirit (Nordamerika)
  • Yogyakarta-Prinzipien

Philosophisches (Auswahl)

  • Das andere Geschlecht
  • Das Unbehagen der Geschlechter
  • Geschlecht und Charakter

Filme (Auswahl)

  • Aus eines Mannes Mädchenjahren (1919)
  • Geschlecht in Fesseln (1928)
  • In einem Jahr mit 13 Monden (1978)
  • Tootsie (1982)
  • Gendernauts – eine Reise durch das Land der Neuen Geschlechter (1999)
  • Das verordnete Geschlecht (2001)
  • Be Like Others (2008)
  • Mein Sohn Helen (2015)

Festivals

  • Queersicht: 1996 gegründetes LGBT-Filmfestival in Bern
  • Queer Lisboa: 1997 gegründetes schwul-lesbisches Filmfestival in Lissabon

Kunst

  • Kunstausstellung 2016 in Frankfurt am Main.

Siehe auch

  • Liste von Filmen mit Bezug auf Transgender-Themen
  • Liste von Filmen und Dokumentationen über nichtbinäre Personen
  • Gesetz zur Änderung der in das Geburtenregister einzutragenden Angaben (erlassen am 18. Dezember 2018)

Literatur

  • Jessica Benjamin: Phantasie und Geschlecht. Studien über Idealisierung, Anerkennung und Differenz. Stroemfeld, Basel 1993, ISBN 3-86109-101-1. 
  • Hartmut A. G. Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität. Neue Befunde zu einem alten Streit. In: Sexologie. Band 7, Nr. 2/3, 2000, S. 96–140 (sexualmedizin-kiel.info [PDF; 298 kB; abgerufen am 8. Juni 2017]). 
  • Anatol Dutta, Matteo Fornasier: Jenseits von männlich und weiblich – Menschen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung im Arbeitsrecht und öffentlichen Dienstrecht des Bundes. Nomos-Verlag, 2020, ISBN 978-3-8487-6733-5. (Online, abgerufen am 4. Februar 2025).
  • Ian W. Craig, Emma Harper, Caroline S. Loat: The Genetic Basis for Sex Differences in Human Behaviour: Role of the Sex Chromosomes. In: Annals of Human Genetics. Vol. 68, Nr. 3, 2004, S. 269–284, doi:10.1046/j.1529-8817.2004.00098.x (englisch). 
  • Michael Ermann: Identität und Begehren. Kohlhammer, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-17-035992-5.
  • Susanne Günthner, Dagmar Hüpper, Constanze Spieß (Hrsg.): Genderlinguistik: Sprachliche Konstruktionen von Geschlechtsidentität. De Gruyter, Berlin April 2012, ISBN 978-3-11-027287-1 (Aufsatzsammlung; doi:10.1515/9783110272901; Leseprobe in der Google-Buchsuche).
  • Wolfgang Mertens: Entwicklung der Psychosexualität und der Geschlechtsidentität. Geburt bis 4. Lebensjahr. 3., überarbeitete Auflage. Band 1. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1997, ISBN 3-17-014778-1. 
  • Wolfgang Mertens: Entwicklung der Psychosexualität und der Geschlechtsidentität. Kindheit und Adoleszenz. 2., überarbeitete Auflage. Band 2. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1996, ISBN 3-17-014065-5. 
  • Christa Rohde-Dachser: Spuren des Verlorenen. Beiträge zur klinischen Psychoanalyse und zur Geschlechterdifferenz (= Bibliothek der Psychoanalyse). Psychosozial-Verlag, Gießen 2020, ISBN 978-3-8379-2971-3, doi:10.30820/9783837929713. 
  • Volkmar Sigusch: Sexuelle Welten: Zwischenrufe eines Sexualwissenschaftlers. Hrsg.: Martin Dannecker, Gunter Schmidt, Volkmar Sigusch (= Beiträge zur Sexualforschung. Band 87). Psychosozial, Gießen 2005, ISBN 3-89806-482-4. 

Weblinks

  • Bundeszentrale für politische Bildung: Aus Politik und Zeitgeschichte. Geschlechtsidentität. 2012 (Aufsätze 9 verschiedener Fachautoren, aus APuZ. Nr. 20–21).

Anmerkungen

  1. Dazu gehört beispielsweise die Berufsrolle, die ebenso identitätsstiftend sein kann, wie die Rolle als Elternteil und viele andere mehr, denen jeweils auf eine andere Weise und mit verschiedenen Mitteln Ausdruck verliehen wird.
  2. Milton Diamond, Professor für Anatomie und reproduktive Biologie, verknüpfte verschiedene Begriffe (2002):
    „Sexual identity speaks to the way one views him or her self as a male or female. This inner conviction of identification usually mirrors one’s outward physical appearance and the typically sex-linked role one develops and prefers or society attempts to impose. Gender identity is recognition of the perceived social gender attributed to a person. Typically a male is perceived as a boy or a man where boy and man are social terms with associated cultural expectations attached. Similarly, a female is perceived as a girl or woman.“
    „Die sexuelle Identität bezieht sich auf die Art und Weise, wie man sich selbst als Mann oder Frau sieht. Diese innere Überzeugung der Identifikation spiegelt in der Regel das äußere Erscheinungsbild und die typische geschlechtsspezifische Rolle wider, die man entwickelt und bevorzugt oder die einem von der Gesellschaft auferlegt wird. Die Geschlechtsidentität ist die Anerkennung des wahrgenommenen sozialen Geschlechts, das einer Person zugeschrieben wird. Typischerweise wird ein Mann als Junge oder Mann wahrgenommen, wobei Junge und Mann soziale Begriffe sind, die mit kulturellen Erwartungen verbunden sind. In ähnlicher Weise wird eine Frau als Mädchen oder Frau wahrgenommen.“
    Milton Diamond: Sex and Gender are Different. Sexual Identity and Gender Identity are Different. In: Clinical Child Psychology & Psychiatry. Band 7, Nr. 3, 2002, S. 320–334, doi:10.1177/1359104502007003002 (englisch). 
  3. siehe Gonade
  4. siehe beispielsweise Innere weibliche Geschlechtsorgane
  5. siehe beispielsweise Äußere weibliche Geschlechtsorgane
  6. Hier gibt Richter-Appelt in FN 4 auf S. 1 ihres Aufsatzes irrtümlich eine falsche Quelle an. Richtig wäre: Franziska Brunner, Caroline Prochnow, Katinka Schweizer, Hertha Richter-Appelt: Körper- und Geschlechtserleben bei Personen mit kompletter Androgeninsensitivität. In: Z Sex-Forsch. Band 25, Nr. 1. Georg Thieme, Stuttgart u. a. 2012, S. 26–48, doi:10.1055/s-0031-1283940. 
  7. Auf ihrer Website gibt die Intersex Society of North America als Gründungsjahr 1993 an.
  8. Von Wunder unerwähnt: 1993 wurde in Deutschland der Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie (VLSP) gegründet und 2003 in Kanada die Organization Intersex International.
  9. Zu dieser, offenbar umstrittenen Studie von Eva Kleinemeier und Martina Jürgensen: Erste Ergebnisse der Klinischen Evaluationsstudie im Netzwerk Störungen der Geschlechtsentwicklung/Intersexualität in Deutschland, Österreich und Schweiz Januar 2005 bis Dezember 2007; durchgeführt im Rahmen des Netzwerks „Störungen der Geschlechtsentwicklung (DSD)/Intersexualität“. 41 Seiten (Memento vom 21. Februar 2016 im Internet Archive) (PDF; 228 kB) auf netzwerk-dsd.uk-sh.de, lässt sich im Netz eine Quelle finden (9 Seiten (PDF; 2,4 MB) kastrationsspital.ch), deren Herkunft jedoch nicht als gesichert angesehen werden kann. Die Kritik an der Studie geht bis zu Manipulationsvorwürfen (beispielsweise User Seelenlos: Wie das „Netzwerk DSD“/„Euro DSD“ die „Lübecker Studie“ frisiert. In: blog.zwischengeschlecht.info, 17. Juni 2009).

Einzelnachweise

  1. Hartmut A. G. Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität. Neue Befunde zu einem alten Streit. In: Sexuologie. Band 7, Nr. 2/3, 2000, ISSN 0944-7105, S. 100 (sexualmedizin-kiel.info [PDF; 298 kB; abgerufen am 9. Juni 2017]). 
  2. Hartmut Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität. 2000, S. 130.
  3. Heinrich-Böll-Stiftung Hessen: Böll Analytics mit Sophinette Becker – Identität! (ab 0:27:18) auf YouTube, 15. Dezember 2018, abgerufen am 19. Juni 2020 (Livemitschnitt des Vortrages vom 4. Dezember 2018).
  4. Phyllis A. Katz: Gender Identity: Development and Consequences. In: The Social Psychology of Female–Male Relations. Academic Press, 1986, ISBN 0-12-065280-3, S. 22, doi:10.1016/b978-0-12-065280-8.50007-5 (researchgate.net [abgerufen am 2. November 2024]): „The concept of gender identity has been used widely in a variety of ways, both in the popular and in the scientific literature. Many different terms with both overlapping and distinctive meaning have been used interchangeably. This has been reflective of (and is perhaps contributive to) considerable theoretical confusion in this area.“ 
  5. Volkmar Sigusch: Sexuelle Welten. Zwischenrufe eines Sexualforschers. Psychosozial, Gießen 2005, ISBN 3-89806-482-4, S. 97. 
  6. John Money: Cytogenetic and psychosexual incongruities with a note on space-form blindness. In: American Journal of Psychiatry. Band 119, Nr. 9, 1963, S. 820–827 (psychiatryonline.org): „A gender role and identity become established congruously with the sex of assignment.“ 
  7. John Money: Glossary. In: John Money (Hrsg.): Sex research. New developments. Holt, New York 1965, S. 235–250 (Zum Begriff “gender identity” siehe S. 240 und 247). 
  8. Ralph R. Greenson: On homosexuality and gender identity. In: International Journal of Psycho-Analysis. Nr. 45, S. 217: „one’s sense of being a member of a particular sex; it is expressed clinically in the awareness of being a man or a male in distinction to being a woman or a female. (The term was formulated in collaboration with Stoller, whose presentation deals with another aspect of this subject.)“ 
  9. Robert Stoller: A contribution to the study of gender identity. In: International Journal of Psycho-Analysis. Nr. 45, 1964, S. 220: „Gender identity is the sense of knowing to which sex one belongs, that is, the awareness ‚I am a male‘ or ‚I am a female‘ … The term ‘gender identity’ was arrived at in joint discussions of a research project on this and allied problems by Greenson and Stoller during which many of the formulations in this paper were worked out.“ 
  10. Richard Green: Sexual Identity Conflict in Children and Adults. Basic Books, 1974, S. xv: „(1) an individual’s basic conviction of being male or female (2) an individual’s behavior which is culturally associated with males or females (masculinity or femininity); and (3) an individual’s preference for male or female sexual partners“ 
  11. E. Schorsch, G. Galedary, A. Haag, M. Hauch, H. Lohse: Perversion als Straftat. Dynamik und Psychotherapie. Springer, Berlin u. a. 1985, ISBN 3-540-12468-3. 
  12. Heinrich-Böll-Stiftung Hessen: Böll Analytics mit Sophinette Becker – Identität! (ab 0:12:50) auf YouTube, 15. Dezember 2018, abgerufen am 19. Juni 2020 (Livemitschnitt des Vortrages vom 4. Dezember 2018).
  13. Hartmut A. G. Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität. Neue Befunde zu einem alten Streit. In: Sexuologie. Band 7, Nr. 2/3, 2000, ISSN 0944-7105, S. 96 (sexualmedizin-kiel.info [PDF; 298 kB; abgerufen am 8. Juni 2017]). 
  14. Hartmut Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität. 2000, S. 108.
  15. Hartmut A. G. Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität. Neue Befunde zu einem alten Streit. In: Sexuologie. Band 7, Nr. 2/3, 2000, ISSN 0944-7105, S. 108 (sexualmedizin-kiel.info [PDF; 298 kB; abgerufen am 9. Juni 2017]). 
  16. Hartmut Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität. 2000, S. 109.
  17. Je einen Überblick über die Forschungsergebnisse zur Frage männlich aggressiven Verhaltens geben
    • G.P. Knight, R.A. Fabes, D.A. Higgins: Concerns about drawing causal inferences from meta-analyses: An example in the study of gender differences in aggression. In: Psychol Bull. Band 119, Nr. 3, 1996, S. 410–421, PMID 8668746 (englisch). 
    • B.A. Bettencourt, N. Miller: Gender differences in aggression as a function of provocation: A meta-analysis. In: Psychol Bull. Band 119, Nr. 3, 1996, S. 422–447, PMID 8668747 (englisch). 
  18. Heiner Bielefeldt: Geleitwort. In: Hirschfeld-Eddy-Stiftung (Hrsg.): Die Yogyakarta-Prinzipien. Prinzipien zur Anwendung der Menschenrechte in Bezug auf die sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität (= Schriftenreihe der Hirschfeld-Eddy-Stiftung. Band 1). 2008, ISSN 1865-6056, S. 10 (yogyakartaprinciples.org [PDF; 521 kB; abgerufen am 3. November 2024] englisch: The Yogyakarta Principles. Principles on the application of international human rights law in relation to sexual orientation and gender identity. Yogyakarta 2006. Übersetzt von Hirschfeld-Eddy-Stiftung mit Unterstützung durch Petra Schäfter und das Deutsche Institut für Menschenrechte). 
  19. Die Yogyakarta-Prinzipien. Prinzipien zur Anwendung der Menschenrechte in Bezug auf die sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität. In: Hirschfeld-Eddy-Stiftung (Hrsg.): Schriftenreihe der Hirschfeld-Eddy-Stiftung. Band 1, 2008, ISSN 1865-6056, S. 11, Fußnote 2 (yogyakartaprinciples.org [PDF; 521 kB; abgerufen am 5. Juli 2017] englisch: The Yogyakarta Principles. Principles on the application of international human rights law in relation to sexual orientation and gender identity. Yogyakarta 2006. Übersetzt von Hirschfeld-Eddy-Stiftung mit Unterstützung durch Petra Schäfter und das Deutsche Institut für Menschenrechte). 
  20. Hartmut Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität. 2000, S. 97.
  21. Jessica Benjamin: Phantasie und Geschlecht. Studien über Idealisierung, Anerkennung und Differenz. Stroemfeld, Basel 1993, ISBN 3-86109-101-1, S. 16 ff. 
  22. Jessica Benjamin: Phantasie und Geschlecht. 1993, S. 16.
  23. Jessica Benjamin: Phantasie und Geschlecht. 1993, S. 16/17.
  24. E. S. Person, L. Ovesay: Psychoanalytic Theories of Gender Identity. In: Journal of the American Academy of Psychoanalysis. Band 11, 1983, ISSN 1546-0371, S. 203–226. 
    zitiert nach Benjamin 1993, S. 17.
  25. Karl König: Die Fixierung in der Dyade. Hrsg.: P. Buchheim, M. Cierpka, Th. Seifert (= Lindauer Texte. Texte zur psychotherapeutischen Fort- und Weiterbildung. Konflikte in der Triade. Spielregeln in der Psychotherapie. Weiterbildungsforschung und Evaluation). Springer, Berlin u. a. 1995, ISBN 3-540-59161-3, S. 39–50. 
  26. Jessica Benjamin: Phantasie und Geschlecht. 1993, S. 18.
  27. Jessica Benjamin: Phantasie und Geschlecht. 1993, S. 19.
  28. Karen Horney: Die Psychologie der Frau. 3., unveränd. Auflage. Dietmar Klotz, Eschborn bei Frankfurt am Main. 2007, ISBN 978-3-88074-488-2 (Originaltitel: Die Psychologie der Frau. 1922.). 
  29. Jessica Benjamin: Phantasie und Geschlecht. 1993, S. 20.
  30. Hartmut Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität. 2000, S. 114.
  31. Hartmut Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität. 2000, S. 115.
  32. Hartmut Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität. 2000, S. 131.
  33. Hartmut Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität. 2000, S. 132.
  34. Mahrokh Charlier: Geschlechtsspezifische Entwicklung in patriarchalischislamischen Gesellschaften und deren Auswirkung auf den Migrationsprozeß. In: Psyche. Band 60, 2006, ISSN 0033-2623, S. 97–117. 
  35. Hartmut Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität. 2000, S. 112.
  36. Um sich einen Überblick zu verschaffen, schlägt Bosinski (auf S. 112) verschiedene Veröffentlichungen vor, darunter:
    • Eleanor E. Maccoby: The two sexes. Growing up apart, coming together. Harvard University Press, Cambridge 1998, ISBN 0-674-91482-1 (englisch). 
    • D.N. Ruble, C.L. Martin: Gender Development. In: William Damon (Hrsg.): Handbook of child psychology. 6. Auflage. Band 3. Wiley, New York 2006, ISBN 0-471-27290-6, Social, emotional, and personality development, S. 933–1016 (englisch). 
  37. Hartmut Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität. 2000, S. 104.
  38. Hartmut Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität. 2000, S. 118.
  39. Hartmut Bosinski: Determinanten der Geschlechtsidentität. 2000, S. 113.
  40. Volkmar Sigusch: Sexuelle Welten. Zwischenrufe eines Sexualforschers. Psychosozial, Gießen 2005, ISBN 3-89806-482-4, S. 67. 
  41. Geschlechtsidentität. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, abgerufen am 4. Mai 2017. 
  42. Anne Seibring: Geschlechtsidentität. Editorial. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, abgerufen am 10. April 2017. 
  43. Laura Adamietz: Geschlechtsidentität im deutschen Recht. 2012, S. 1: „Eine ‚Geschlechtsidentität‘ haben alle Menschen, diese wird aber nur dann thematisiert, wenn sie von der Norm abweicht. Zwei große Fragestellungen der Geschlechtsidentität fordern das Rechtssystem heraus: Transgender und Intersex.“
  44. Carolin Küppers: Soziologische Dimensionen von Geschlecht. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, abgerufen am 10. April 2017: „Die Einteilung in zwei eindeutig voneinander zu unterscheidende Geschlechter strukturiert unseren Alltag. Sie erscheint als ‚natürliche‘ und selbstverständliche Tatsache, stellt sich aber aus soziologischer Perspektive sehr viel komplexer dar.“ 
  45. Eckart Voland, Johannes Johow: Geschlecht und Geschlechterrolle: Soziobiologische Aspekte. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, abgerufen am 10. April 2017: „Die Unterteilung in ‚männlich‘ und ‚weiblich‘ hat ihre Berechtigung, wie die Evolutionsgeschichte zeigt. Die Faktoren für die individuelle Entwicklung – ‚Anlagen‘ und ‚Umwelt‘ – lassen sich nicht unabhängig voneinander betrachten.“ 
  46. Hertha Richter-Appelt: Geschlechtsidentität und -dysphorie. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, abgerufen am 10. April 2017: „Geschlechtsidentität wird thematisiert, wenn Unsicherheit auftritt, etwa bei Inter- oder Transsexualität. Im Gegensatz zur früheren Anlage-Umwelt-Gegenüberstellung wird mittlerweile von einer multifaktoriellen Determinierung der Identität ausgegangen.“ 
  47. Ulrike Klöppel: Medikalisierung ‚uneindeutigen‘ Geschlechts. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, abgerufen am 10. April 2017: „Wie konnte sich die medizinische Definitionsmacht über Intersexualität historisch durchsetzen? Zentral dafür war, so die These des Beitrags, die Konstruktion der ‚Geschlechtsidentität‘ als psychischer Entität Mitte des 20. Jahrhunderts.“ 
  48. Michael Wunder: Intersexualität: Leben zwischen den Geschlechtern. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, abgerufen am 10. April 2017: „Der Deutsche Ethikrat hat eine Stellungnahme zum Thema Intersexualität vorgelegt. Vorausgegangen war ein intensiver Dialog mit Betroffenen, Selbsthilfegruppen und Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen.“ 
  49. Rainer Herrn: Ver-körperungen des anderen Geschlechts – Transvestitismus und Transsexualität historisch betrachtet. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, abgerufen am 10. April 2017: „Der Wechsel zur Kleidung des anderen Geschlechts und, oft damit verbunden, der Wechsel des sozialen Geschlechts sind in der europäischen Geschichte seit Langem bekannt, gerieten aber erst im späten 19. Jahrhundert in den medizinischen Blick.“ 
  50. Susanne Schröter: Grenzverläufe zwischen den Geschlechtern aus ethnologischer Perspektive. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, abgerufen am 10. April 2017: „Ob zwei oder mehr Geschlechter anerkannt werden, ist vom jeweiligen kulturellen Kontext abhängig. In vielen Gesellschaften, vor allem außerhalb Europas, unterscheiden sich Geschlechterkonstruktionen von den uns bekannten Mustern.“ 
  51. Arn Sauer, Jana Mittag: Geschlechtsidentität und Menschenrechte im internationalen Kontext. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, abgerufen am 10. April 2017: „Im internationalen Menschenrechtsschutz hat sich Vieles zum Positiven entwickelt. Zugleich aber lässt die geschlechtliche Vielfalt und Randständigkeit von Trans* und Inter* sie weiterhin zum Ziel von Diskriminierung und Gewalt werden.“ 
  52. Carolin Küppers: Soziologische Dimensionen von Geschlecht. In: Geschlechtsidentität. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, S. 6, abgerufen am 5. Mai 2017. 
  53. Carolin Küppers: Soziologische Dimensionen von Geschlecht. 2012, S. 1.
  54. Paula-Irene Villa: Der große kleine Unterschied. Einführung in die sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung. 
    zit. nach Küppers 2012, S. 1.
  55. Carolin Küppers: Soziologische Dimensionen von Geschlecht. 2012, S. 2.
  56. Kerrin Christiansen: Biologische Grundlagen der Geschlechterdifferenz. In: Ursula Pasero, Frederike Braun (Hrsg.): Konstruktion von Geschlecht. Centaurus, Pfaffenweiler 1995, ISBN 3-8255-0016-0, S. 13–28. 
    zit. nach Küppers 2012, S. 2.
  57. Sigrid Schmitz: Wie kommt das Geschlecht ins Gehirn? Über den Geschlechterdeterminismus in der Hirnforschung und Ansätze zu seiner Dekonstruktion. In: Forum Wissenschaft. 20. Mai 2005, abgerufen am 5. Mai 2017. 
    zit. nach Küppers 2012
  58. Carolin Küppers: Soziologische Dimensionen von Geschlecht. 2012, S. 3.
  59. Carolin Küppers: Soziologische Dimensionen von Geschlecht. 2012, S. 4.
  60. Gitta Mühlen–Achs: Geschlecht bewusst gemacht. Körpersprachliche Inszenierungen. Ein Bilder- und Arbeitsbuch. Frauenoffensive, München 1998, ISBN 3-88104-308-X, S. 21.  zit. nach Küppers 2012, S. 1.
  61. Carolin Küppers: Soziologische Dimensionen von Geschlecht. 2012, S. 5.
  62. Eckart Voland, Johannes Johow: Geschlecht und Geschlechterrolle: Soziobiologische Aspekte. In: Aus Politik und Zeitgeschichte: Geschlechtsidentität. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, S. 5, abgerufen am 28. August 2019.
  63. Voland und Johow verweisen in diesem Zusammenhang auf
    • Doris Bischof-Köhler: Von Natur aus anders. Die Natur der Geschlechtsunterschiede. 4., überarbeitete und erw. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-17-021625-9. 
    • Sarah Blaffer Hrdy: Mutter Natur. Die weibliche Seite der Evolution. Berlin-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-8270-0240-0. 
  64. Eckart Voland, Johannes Johow: Geschlecht und Geschlechterrolle: Soziobiologische Aspekte. In: Aus Politik und Zeitgeschichte: Geschlechtsidentität. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, S. 4, abgerufen am 28. August 2019.
  65. Eckart Voland, Johannes Johow: Geschlecht und Geschlechterrolle: Soziobiologische Aspekte. In: Aus Politik und Zeitgeschichte: Geschlechtsidentität. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, S. 1, abgerufen am 28. August 2019.
  66. Lise Eliot: The Trouble with Sex Differences. In: Neuron. Band 72, 2011, S. 895–898, doi:10.1016/j.neuron.2011.12.001. 
  67. Eckart Voland, Johannes Johow: Geschlecht und Geschlechterrolle: Soziobiologische Aspekte. In: Aus Politik und Zeitgeschichte: Geschlechtsidentität. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, S. 2, abgerufen am 28. August 2019.
  68. Richard Dawkins: Das egoistische Gen. 2., unveränd. Auflage. Springer, Berlin u. a. 2007, ISBN 978-3-642-55391-2. 
  69. Leonart Sax: How common is intersex? A reply to Fausto-Sterling. In: Journal of Sex Research. Band 39, Nr. 3, 2002, ISSN 0022-4499, S. 174–178. 
  70. Anderes, divers oder inter? In: tagesschau.de. 19. Mai 2018, abgerufen am 20. Mai 2018: „Der Deutsche Ethikrat geht davon aus, dass es etwa 80.000 intersexuelle Menschen in Deutschland gibt.“ 
  71. Eckart Voland, Johannes Johow: Geschlecht und Geschlechterrolle: Soziobiologische Aspekte. In: Aus Politik und Zeitgeschichte: Geschlechtsidentität. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, S. 3, abgerufen am 28. August 2019.
  72. Adolf Heschl: Das intelligente Genom. Über die Entstehung des menschlichen Geistes durch Mutation und Selektion. Springer, Berlin u. a. 1998, ISBN 3-540-64202-1. 
  73. Deutscher Ethikrat (Hrsg.): Intersexualität: Stellungnahme. 2012, ISBN 978-3-941957-27-5 (201 Seiten (Memento vom 18. März 2016 im Internet Archive) [PDF; 1,5 MB]). 
  74. Geschlechtsidentität. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 2012, abgerufen am 10. April 2017. 
  75. Laura Adamietz: Geschlechtsidentität im deutschen Recht. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, abgerufen am 29. Juni 2017. 
  76. Laura Adamietz: Geschlechtsidentität im deutschen Recht. 2012, S. 2.
  77. Laura Adamietz: Geschlechtsidentität im deutschen Recht. 2012, S. 3.
  78. Laura Adamietz: Geschlechtsidentität im deutschen Recht. 2012, S. 4.
  79. Laura Adamietz: Geschlechtsidentität im deutschen Recht. 2012, S. 5.
  80. Laura Adamietz: Geschlechtsidentität im deutschen Recht. 2012, S. 6.
  81. Hertha Richter-Appelt: Geschlechtsidentität und -dysphorie. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, S. 1, abgerufen am 8. Mai 2017. 
  82. Hertha Richter-Appelt: Intersexualität – Störungen der Geschlechtsentwicklung. In: Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz. Band 50, Nr. 1, 2007, S. 52–61. 
  83. Hertha Richter-Appelt: Geschlechtsidentität und -dysphorie. 2012, S. 2.
  84. Hertha Richter-Appelt: Geschlechtsidentität und -dysphorie. 2012, S. 3.
  85. Hertha Richter-Appelt: Geschlechtsidentität und -dysphorie. 2012, S. 4.
  86. Hertha Richter-Appelt: Geschlechtsidentität und -dysphorie. 2012, S. 5.
  87. Ulrike Klöppel: Medikalisierung ‚uneindeutigen‘ Geschlechts. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Geschlechtsidentität. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, S. 1, abgerufen am 10. Mai 2017. 
  88. Ulrike Klöppel: Medikalisierung ‚uneindeutigen‘ Geschlechts. 2012, S. 2.
  89. Ulrike Klöppel: Medikalisierung ‚uneindeutigen‘ Geschlechts. 2012, S. 3.
  90. Ulrike Klöppel: Medikalisierung ‚uneindeutigen‘ Geschlechts. 2012, S. 4.
  91. Ulrike Klöppel: Medikalisierung ‚uneindeutigen‘ Geschlechts. 2012, S. 5.
  92. Intersexualität im Diskurs. Deutscher Ethikrat, 20. März 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Mai 2017; abgerufen am 28. August 2019. 
  93. Michael Wunder: Intersexualität: Leben zwischen den Geschlechtern. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, S. 1, abgerufen am 12. Mai 2017. 
  94. Michael Wunder: Intersexualität: Leben zwischen den Geschlechtern. 2012, S. 2.
  95. Intersexuelle Menschen e. V. Abgerufen am 26. Juni 2017. 
  96. Michael Wunder: Intersexualität: Leben zwischen den Geschlechtern. 2012, S. 3.
  97. Arbeitsgruppe Ethik im Netzwerk Intersexualität: Ethische Grundsätze und Empfehlungen bei DSD. In: Monatsschrift Kinderheilkunde. Band 156, Nr. 3, 2008, ISSN 0026-9298, S. 241–245. 
  98. Michael Wunder: Intersexualität: Leben zwischen den Geschlechtern. 2012, S. 4.
  99. Daniela Truffer: Zur Situation von Menschen mit Intersexualität in Deutschland: Öffentliche Anhörung vom 8. Juni 2011. Deutscher Ethikrat, 8. Juni 2011; Vertreterin von Zwischengeschlecht.org; 5 Seiten (PDF; 92 kB) auf ethikrat.org
  100. Katinka Schweizer, Hertha Richter-Appelt: Die Hamburger Studie zur Intersexualität. Ein Überblick. In: Katinka Schweizer, Hertha Richter-Appelt (Hrsg.): Intersexualität kontrovers: Grundlagen, Erfahrungen, Positionen. Psychosozial, Gießen 2012, ISBN 978-3-8379-2188-5, S. 187 ff. 
  101. Alfons Bora: Zur Situation intersexueller Menschen: Bericht über die Online-Umfrage des Deutschen Ethikrates. Deutscher Ethikrat, Berlin 2012, ISBN 978-3-941957-28-2. 
  102. Michael Wunder: Intersexualität: Leben zwischen den Geschlechtern. 2012, S. 5.
  103. Michael Wunder: Intersexualität: Leben zwischen den Geschlechtern. 2012, S. 6.
  104. Michael Wunder: Intersexualität: Leben zwischen den Geschlechtern. 2012, S. 7.
  105. Michael Wunder: Intersexualität: Leben zwischen den Geschlechtern. 2012, S. 8.
  106. In: Albert Moll: Handbuch der Sexualwissenschaften. F. C. Vogel, Leipzig 1921, S. 608.
  107. Dr. Rainer Herrn. Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, abgerufen am 7. Juli 2017. 
  108. Rainer Herrn: Ver-körperungen des anderen Geschlechts – Transvestitismus und Transsexualität historisch betrachtet. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Geschlechtsidentität. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, S. 1, abgerufen am 14. Mai 2017. 
  109. Rainer Herrn: Ver-körperungen des anderen Geschlechts. 2012, S. 2.
  110. Rainer Herrn: Ver-körperungen des anderen Geschlechts. 2012, S. 3.
  111. Rainer Herrn: Ver-körperungen des anderen Geschlechts. 2012, S. 4.
  112. Rainer Herrn: Ver-körperungen des anderen Geschlechts. 2012, S. 5.
  113. Rainer Herrn: Ver-körperungen des anderen Geschlechts. 2012, S. 6.
  114. Harry Benjamin: Transsexualismus, Wesen und Behandlung. In: Der Nervenarzt. Band 35, Nr. 11, 1964, ISSN 0028-2804, S. 499 f. 
  115. Susanne Schröter: Grenzverläufe zwischen den Geschlechtern aus ethnologischer Perspektive. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, S. 1, abgerufen am 15. Mai 2017. 
  116. Susanne Schröter: Grenzverläufe zwischen den Geschlechtern aus ethnologischer Perspektive. 2012, S. 2.
  117. Jürgen Wasim Frembgen: Das dritte Geschlecht in Pakistan. Tänzer, Sänger und Performer. Goethe-Institut, 2011, abgerufen am 7. Juli 2017 (Übersetzerin: Simone Falk). 
  118. Susanne Schröter: Grenzverläufe zwischen den Geschlechtern aus ethnologischer Perspektive. 2012, S. 3.
  119. Susanne Schröter: Grenzverläufe zwischen den Geschlechtern aus ethnologischer Perspektive. 2012, S. 4.
  120. Susanne Schröter: Grenzverläufe zwischen den Geschlechtern aus ethnologischer Perspektive. 2012, S. 5.
  121. Susanne Schröter: Grenzverläufe zwischen den Geschlechtern aus ethnologischer Perspektive. 2012, S. 6.
  122. Arn Sauer, Jana Mittag: Geschlechtsidentität und Menschenrechte im internationalen Kontext. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. Mai 2012, S. 1, abgerufen am 16. Mai 2017. 
  123. Map. Transrespekt versus Transphobie, abgerufen am 29. Juni 2017 (englisch, Über die Startseite der Weltkarte können für verschiedene Aspekte je unterschiedliche Weltkarten abgerufen werden). 
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Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt. Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 27 Jun 2025 / 01:45

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Die Geschlechtsidentitat umfasst geschlechtsbezogene Aspekte der menschlichen Identitat Der Begriff verdichtet im offentlichen und wissenschaftlichen Diskurs verschiedene Aspekte des Erlebens von Zugehorigkeit zu einem Geschlecht Dabei geht es um die Fragen welchem Geschlecht eine Person angehort ob sie sich ihrem biologischen Geschlecht entsprechend oder davon verschieden erlebt und das zum Ausdruck bringen kann und ob sie die damit verbundene Rolle in sexuellen und sozialen Situationen unmissverstandlich und mit Erfolg zu entfalten vermag Handbuch der Sexualwissen schaften von Albert Moll 1921 mit fruhen Beitragen zum Thema Geschlechtsidentitat Die Geschlechtsidentitat ist Teil des Selbsterlebens eines Menschen und damit Teil seiner Identitat in die auch andere Rollen mit denen sich eine Person identifiziert eingehen Damit druckt sie sich auch im Geschlechtsrollenverhalten aus also in all dem was jemand tut oder lasst um zu zeigen dass er sich als Mann als Frau oder irgendwie dazwischen empfindet Die Geschlechtsidentitat ist eine evolutionar sehr junge spezifisch menschliche hochkomplexe Eigenschaft Geschlechtsidentitat sei so die Sexualwissenschaftlerin Sophinette Becker sowohl das Ergebnis komplexen Zusammenwirkens korperlicher seelischer und sozialer Faktoren als auch das Ergebnis gewaltiger psychischer Abwehr und Integrationsleistungen Sie sei ebenso wenig naturlich gegeben wie ausschliesslich das Produkt einer freien Wahl Der Begriff und seine GeschichteEs gibt fur den Begriff der Geschlechtsidentitat keine verbindliche und allgemein oder auch nur in den Bezugswissenschaften anerkannte Definition auf die man sich geeinigt hatte Das fuhrt zu Unsicherheiten daruber welche Bedeutung diesem Begriff innewohnt wenn er nicht im jeweiligen Kontext erlautert wird Daruber hinaus werden andere Begriffe wie Identitatsgeschlecht Geschlechtsrollenidentitat oder sexuelle Identitat als Synonyme verwendet in der Regel ohne dass geklart wird ob tatsachlich Gleiches oder hinreichend Ahnliches gemeint ist In dieser Hinsicht unterscheiden Psychologie Soziologie und Sexualwissenschaft als zentrale Bezugswissenschaften oft nicht In der medialen Verwendung der Begriffe wird meist noch weniger differenziert Mitunter wird dann auf Selbstverstandliches aufmerksam gemacht In der Wissenschaft ist es notwendig sich uber die verwendeten Begriffe Klarheit zu verschaffen Der Sexualwissenschaftler John Money pragte in den 1950er Jahren den Begriff der Geschlechterrolle englisch gender role und stellte ihm 1963 jenen der Geschlechtsidentitat gender identity zur Seite fur den er 1965 in seinem Glossar eine formale Definition gab Money verstand beide Begriffe als sich gegenseitig bedingend Die Geschlechterrolle sei der ausserlich sichtbare Ausdruck der Geschlechtsidentitat die Geschlechtsidentitat die innere Wahrnehmung der eigenen Geschlechterrolle Die Psychoanalytiker Ralph R Greenson und Robert Stoller definierten Geschlechtsidentitat 1964 bezogen auf das korperliche Geschlecht Es gehe um die Gewissheit welchem Geschlecht englisch sex man angehore und um das Bewusstsein mannlich oder weiblich zu sein In seiner Schrift Sex and Gender verwendete Stoller 1968 erstmals das Wort Gender um Mannlichkeit und Weiblichkeit einer Person von deren korperlichem Geschlecht engl sex abzugrenzen Die Geschlechtsidentitat die sich auf das korperliche Geschlecht bezieht wurde von Stoller als core gender identity deutsch Kerngeschlechtsidentitat bezeichnet Gender und Geschlechtsidentitat erfuhren einen Bedeutungszuwachs teilweise wurde Geschlechtsidentitat als Oberbegriff verstanden Richard Green beispielsweise verwendete bereits 1974 Geschlechtsidentitat als Oberbegriff fur Kerngeschlechtsidentitat Geschlechtsausdruck und sexuelle Orientierung Eberhard Schorsch und andere hatten 1985 in Zusammenfassung von Stollers Ausfuhrungen eine Definition zur sexuellen Identitat vorgeschlagen und empfohlen sie als einen Oberbegriff zu verstehen unter dem drei verschiedene Sachverhalte subsumiert sind die sogenannte Kerngeschlechtlichkeit als elementares Bewusstsein der Geschlechtszugehorigkeit die Geschlechtsrolle im Sinne sozialer Potenz in dieser Rolle und der Sex im engeren Sinn aber auch im Sinne eines Vertrauens in Vollwertigkeit und Potenz In ihrem Vortrag vom Dezember 2018 teilte die Sexualwissenschaftlerin Sophinette Becker mit der Begriff Identitat sei ein recht spat auftauchender Begriff der im Zusammenhang mit Unsicherheit uber die Identitat entstand Der Begriff Geschlechtsidentitat sei aufgekommen als die Begriffe Mann und Frau nicht mehr klare Selbstverstandlichkeiten waren Der Sexualwissenschaftler Bosinski macht fur die begrifflichen Unsicherheiten insbesondere eine mangelnde Unterscheidung von geschlechtsspezifischen und geschlechtstypischen Merkmalen verantwortlich und widmet ihrer Beschreibung in Auswertung zahlreicher Forschungsergebnisse besondere Aufmerksamkeit Die Fragen warum und wie jemand zur Frau zum Mann wird was es heisst eine Frau ein Mann zu sein ob wie und ggf warum Frauen und Manner anders denken fuhlen und handeln gehoren zu den spannendsten aber auch umstrittensten Problemen humanwissenschaftlicher Forschung uberhaupt Hartmut Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat Zu den geschlechtsspezifischen Merkmalen rechnet er die Determinierung des genetischen Geschlechts aber auch jene des Keimdrusengeschlechts der inneren Genitalstrukturen und der ausseren Genital Konfiguration Im Unterschied dazu befasst er sich fur die geschlechtstypischen Merkmale beispielsweise mit der Korperhohe Durchschnittlich typischerweise sind Manner in allen Kulturen ca 8 10 cm grosser als Frauen mit der Intelligenz wenn auch fur einzelne Faktoren so liessen sich fur die Gesamtintelligenz keine Geschlechtsunterschiede finden und mit der Aggressivitat Manner zeigen durchschnittlich mehr unprovoziertes fremdverletzendes Verhalten als Frauen Abweichungen von den geschlechtsspezifischen Merkmalen gelten als krankhaft wahrend Abweichungen in den geschlechtstypischen Unterschieden nicht krank sondern die Regel seien Im Lauf der Jahre hat es zahlreiche Umwidmungen der verschiedenen Begriffe im Zusammenhang mit dem der Geschlechtsidentitat gegeben die jedoch eher zu einer wachsenden Unubersichtlichkeit beigetragen als zu einer Klarung gefuhrt haben Im Jahr 2006 wurden in der indonesischen Stadt Yogyakarta die sogenannten Yogyakarta Prinzipien ausgehandelt die laut Heiner Bielefeldt den aktuellen Stand der internationalen Menschenrechtsdiskussion reprasentieren und der Weiterentwicklung der Menschenrechte dienen sollen Sie wurden im Jahr 2008 von der inzwischen gegrundeten Hirschfeld Eddy Stiftung erstmals in deutscher Sprache herausgegeben Unter geschlechtlicher Identitat versteht man das tief empfundene innere und personliche Gefuhl der Zugehorigkeit zu einem Geschlecht das mit dem Geschlecht das der betroffene Mensch bei seiner Geburt hatte ubereinstimmt oder nicht ubereinstimmt dies schliesst die Wahrnehmung des eigenen Korpers darunter auch die freiwillige Veranderung des ausseren korperlichen Erscheinungsbildes oder der Funktionen des Korpers durch medizinische chirurgische oder andere Eingriffe sowie andere Ausdrucksformen des Geschlechts z B durch Kleidung Sprache und Verhaltensweisen ein Hirschfeld Eddy Stiftung Hrsg Die Yogyakarta PrinzipienEntwicklung geschlechtlicher IdentitatBosinski ging davon aus dass die Entwicklung der Geschlechtsidentitat durch ein hochkomplexes zeitabhangiges biopsychosoziales Bedingungsgefuge determiniert werde Spatestens seit Simone de Beauvoir und ihrem 1949 erschienenen Buch Das andere Geschlecht hat sich eine fortdauernde Kontroverse uber die Geschlechtsidentitat und die Frage entwickelt ob sie sich bevorzugt oder gar ausschliesslich uber biologische Gegebenheiten Einflusse der Sozialisation oder die Wirkung psychogenetischer Faktoren konstituiert Bosinski meint es habe den Anschein als ob nun ein erneutes Umschwingen des Diskurs Pendels erfolge Das sei zwar auch durch wissenschaftliche Befunde induziert werde massgeblich aber durch den Zeitgeist beeinflusst Der konne sich jedoch nicht nur von aktuellen wissenschaftlichen Ergebnissen entfernen sondern ganz im Widerspruch zu ihnen stehen Zu der Frage wie sich die Geschlechtsidentitat in der individuellen Entwicklung herausbildet hat die psychoanalytische Theorie einiges beigetragen Nach Jessica Benjamin verlauft die Sexualentwicklung vom Autoerotismus uber den Narzissmus zur genitalen Liebe Sie beschrieb im Detail vier Phasen in der Entwicklung der Geschlechtsidentitat Wahrend der ersten 1 Lebensjahre bildet sich die geschlechtliche Identitat im Kern heraus Dabei handele es sich um eine bloss empfundene Uberzeugung mannlich oder weiblich zu sein Daraus werde spater die Uberzeugung der einen oder der anderen Gruppe zuzugehoren Das sei was der Begriff Geschlechtszugehorigkeit bedeute In der 2 Halfte des 2 Lebensjahres beginne mit der fruhen Differenzierung die nachste Phase in der Herausbildung geschlechtlicher Identitat auf der Ebene der Identifikationen In Abgrenzung von der geschlechtlichen Kern Identitat wurde dieses Phanomen 1983 von Person und Oversy mit dem Begriff der Geschlechtsrollenidentitat beschrieben weil mannliche und weibliche Selbstbilder im Zentrum stehen Das sei eine psychische Errungenschaft die im Konflikt von Trennung und Individuation erworben wird Das Kind beginne beide Eltern bewusst und auch im Geschlecht zu unterscheiden Mutter reprasentiere dabei in einem wie Benjamin es nennt traditionellen Geschlechterarrangement idealtypisch Halten Bindung und Versorgung Vater reprasentiere Aussenwelt Erforschung und Freiheit Es gehe im Erleben des Kindes noch nicht um eine Triade also Vater Mutter Kind sondern noch um Dyade also Vater Kind oder Mutter Kind Hier entstehe so etwas wie identifikatorische Liebe Im Alter von 2 bis 3 Jahren sei die Liebesfahigkeit des Kindes noch stark narzisstisch gefarbt Wenn der Junge in dieser Zeit wie Mutter und das Madchen wie Vater sein wolle sei das weder Ausdruck der Ablehnung des eigenen Geschlechtes noch Reaktion auf Konflikte Freud sprach als einen zentralen Konflikt wahrend der psychosexuellen Entwicklung des Kindes beispielsweise Kastrationsdrohungen an Stattdessen gehe es um Liebe und Bewunderung fur das jeweils andere Geschlecht Kinder wurden nun beginnen das Repertoire von Gesten und Verhalten das die Kultur zum Ausdruck von Mannlichkeit und Weiblichkeit bereithalt fur sich zu assimilieren Noch versuchten die Kinder aber beide Optionen in sich selbst zu verwirklichen Nur langsam dringe gegen Ende dieser Entwicklungsphase der Konflikt zwischen Wunsch und anatomischer Realitat ins Bewusstsein Diese Phase ist von standigem Protest gegen die immer deutlichere Wahrnehmung der Geschlechterunterschiede gekennzeichnet Beide aber wurden noch alles sein wollen und protestierten gegen die geschlechtsspezifischen Grenzen Sich auf Sigmund Freud beziehend gingen altere psychoanalytische Konzepte die inzwischen weitgehend aufgegeben wurden davon aus dass Jungen in dieser Entwicklungsphase die Gebarfahigkeit und Madchen den Penis neiden wurden Als Erste stellte sich Karen Horney 1922 diesen theoretischen Konstrukten Freuds entgegen Gegen Ende des vierten Lebensjahres beginne die Phase der eigentlichen Geschlechterdifferenzierung Dabei wurden die komplementaren Gegensatze dem Selbst und dem Anderen zugeordnet In dieser Phase werde die identifikatorische Liebe zum gewohnlich aber nicht zwangslaufig andersgeschlechtlichen Elternteil aufgegeben Dies fuhre nicht selten zu Rivalitat und verachtliche r Ablehnung des anderen Geschlechts oder zu Liebe und Sehnsucht nach dem verlorenen Anderen In dieser Phase konne ein chauvinistische s Beharren auf dem eigenen Geschlecht jede r muss genauso sein wie ich beobachtet werden Die gleichgeschlechtliche Identifikation werde nun unterstutzt durch andere als die Elternfiguren und auch durch Gleichaltrige Idealtypisch wurden nun die eigenen Grenzen anerkannt und im Anderen das geliebt was verschieden ist Das bedeute angekommen zu sein bei Identifikation und Objektliebe Insbesondere die Liebe die sich auf den Anderen richtet setze Spannungstoleranz voraus und die musse sich entwickelt haben damit dieser Entwicklungsschritt gelingen konne Je weniger das Kind in rigiden komplementaren Rollenvorstellungen steckenbleibe umso eher konne sich wie Benjamin sagt eine entspannte Vertrautheit mit Besonderheiten des anderen Geschlechts einstellen Ist dieser individuelle Entwicklungsprozess abgeschlossen hatten Kinder zunachst hochgradig stereotypisierte Urteile daruber was Jungen konnen und Madchen nicht und umgekehrt was allerdings soziokulturellen Schwankungen unterworfen sei In der Folge sei es eine Entwicklungsaufgabe des Kindes zu lernen sich entsprechend der durchschnittlichen Erwartungen an seine Zugehorigkeit zum mannlichen oder weiblichen Geschlecht zu verhalten Dabei seien so Bosinski im Jahr 2000 in modernen Industriekulturen die Grenzen zwischen Mann Sein und Frau Sein nicht mehr derart zementiert wie etwa noch vor 30 Jahren Fur den Prozess der Entwicklung einer erziehungskontraren Geschlechtsidentitat hat Bosinski vorgeschlagen davon auszugehen dass sie von einer Nicht Identifizierung mit dem durch die Erziehung angetragenen Geschlecht bzw einem Wohler fuhlen in der Rolle des anderen Geschlechts uber eine Ablehnung der korperlichen Aspekte des Erziehungsgeschlechts und der Realisierung einer fur diese Rolle unpassenden sexuellen Orientierung bis zu einer Flucht aus dem Erziehungs in das innerlich als stimmiger empfundene Gegengeschlecht verlaufe An diesem Prozess seien wie auch an der Entwicklung einer erziehungskonformen Geschlechtsidentitat biologische innerpsychische und soziokulturelle Faktoren beteiligt die ihre Wirkung in der fruhen Kindheit zu entfalten beginnen und erst nach der Pubertat zu einem relativen Abschluss kamen Dabei waren Kultur und Natur einerseits und Anlage und Erziehung andererseits keineswegs einander ausschliessende sondern vielmehr notwendig erganzende und bedingende Mechanismen Bewertungen allerdings hangen nicht von wie auch immer gearteten Befunden ab sondern sind politisch moralische Entscheidungen Fur die Entwicklung der Geschlechtsidentitat in anderen als den westlich gepragten Kulturen gilt es nicht in jeder Hinsicht aber in manchen Merkmalen gesonderte Aspekte zu berucksichtigen Die Psychoanalytikerin Mahrokh Charlier beispielsweise hat uber die Entwicklung in patriarchalischislamischen Gesellschaften veroffentlicht Versuche sich mit der Entwicklungspsychologie der Geschlechtsidentitat zu befassen stehen vor einer umfangreichen Fachliteratur in den verschiedenen damit befassten wissenschaftlichen Disziplinen Die Herausbildung der Geschlechtsidentitat von Geschlechtsrollenverhalten und vorstellungen sind seit Jahren Gegenstand einer kaum uberschaubaren Fulle von Untersuchungen und Publikationen der Sozialpsychologie der Differentiellen Psychologie der empirischen Entwicklungspsychologie usw Pro Jahr erscheinen hierzu ca 600 neue Arbeiten allein in der psychologischen Literatur Zur Orientierung schlagt Bosinski einige Uberblicksarbeiten vor Binare GeschlechtsidentitatDie Bezeichnung binare Geschlechtsidentitat hat sich fur jene Falle etabliert in denen ausschliesslich Frauen und Manner als Geschlechtergruppen in den Fokus der Betrachtung geruckt werden siehe auch Binare Geschlechterordnung Auch wenn in der offentlichen Debatte die geschlechtliche Vielfalt inzwischen breiten Raum eingenommen hat vergleiche die neue Geschlechtsoption divers gehoren Menschen die sich mit einem dieser beiden Geschlechter zweifelsfrei identifiziert haben nach wie vor und mit seltenen Ausnahmen uberall auf der Welt zu den beiden grossten Geschlechtergruppen Nichtbinare Geschlechtsidentitaten machen in Deutschland etwa 1 bis 2 der Bevolkerung aus vergleiche Inter und Transgeschlechtlichkeit Dabei ist zu berucksichtigen dass selten Zahlen angegeben werden und wenn dann unterscheiden sie sich je nach definitorischer Begrenzung und untersuchter Population Auch der Eindruck die sexuelle Orientierung der Menschen hin zu einer Homo oder Bisexualitat habe in einem Umfang zugenommen der die Heterosexualitat zu verdrangen beginne tauscht Diesem Eindruck tritt Bosinski entschieden und mit wissenschaftlichen Mitteln entgegen Vielmehr stehen ca 90 bis 95 vorwiegend bis ausschliesslich heterosexuell orientierten Mannern ca 5 bis 8 mehr oder weniger exklusiv homosexuell orientierte Manner gegenuber Die Zahl der bisexuell orientierten liegt stets unter der letztgenannten Auch stehe fest dass keine Kultur bekannt ist in der die durchschnittlich grossere sexuell erotische Attraktion von Mannern durch Frauen und von Frauen durch Mannern aufgehoben oder gar umgekehrt sei Ethnographische Untersuchungen haben trotz der teilweise erheblichen interkulturellen Varianz eine Reihe von kulturubergreifenden Universalien zu erkennen gegeben und die seinerzeit mit grossem Enthusiasmus aufgenommenen Berichte von Magaret Mead 1979 uber die angeblich totale kulturelle Relativitat der Geschlechterrollen gelten inzwischen als widerlegt Bosinski empfiehlt die Kategorie der binaren Geschlechtsidentitat nicht aufzugeben insbesondere mit Blick auf die kindliche Entwicklung Die Kategorien Mann und Frau Junge und Madchen haben Kompassfunktion bei der Aneignung der Welt ahnlich wie andere kindliche Urteilskategorien z B Gut und Bose Als Fursprecher der Anerkennung geschlechtlicher Vielfalt empfiehlt der Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch mit Blick auf die sexuelle Diversitat einen Aspekt nicht aus dem Auge zu verlieren er nennt ihn den festen Kern von Sexualitat und Geschlechtlichkeit Fest ist der sexogenerische Kern weil beispielsweise kein Bio Mann je erfahren und verstehen wird was der Einbruch der Menstruation und der Bruste was die Blutfullung der Vorhofschwellkorper die Vergrosserung der Klitoris und die Kontraktionen im Unterleibsinneren was Schwangerschaft Geburt und Stillen oder was das naturliche Verlieren der Fruchtbarkeit in einem Alter das heute keineswegs als hoch angesehen wird was all das wirklich bedeutet Diese mit dem Korpergeschlecht unlosbar verbundenen Ereignisse schlagen sich in Korper und Seele nieder und nicht zuletzt aus diesen Niederschlagen entsteht das was wir seit einiger Zeit Sexualitat und Geschlechtsidentitat nennen Volkmar Sigusch Sexuelle WeltenGeschlechtliche VielfaltIn Deutschland gibt es mindestens in den grossen Stadten mittlerweile eine schillernde Szene von Angehorigen beider Geschlechter die eine Geschlechtsidentitat jenseits der binaren entwickelt und dafur verschiedene Bezeichnungen vorgesehen haben Sie definieren sich jenseits der herkommlichen Rollenzuschreibungen ohne dass es sich dabei um krankheitswertige transsexuelle Geschlechtsidentitatsstorungen handelt Im Jahr 2012 nahm sich die Bundeszentrale fur politische Bildung bpb des Themas an In ihrem Editorial beklagt Anne Seibring die Aussenseiterposition in die Menschen die anders als alle anderen sind geraten und macht auf nicht immer allgemein bekannte Folgen aufmerksam Lange Zeit ging die Medizin von der heute hochst umstrittenen Annahme aus eine stabile Geschlechtsidentitat konne bei intersexuell Neugeborenen durch operative Geschlechtszuordnung manchmal auch ohne Wissen der Eltern und durch Erziehung im zugewiesenen Geschlecht erreicht werden Viele Betroffene die wenn uberhaupt grosstenteils erst im Erwachsenenalter davon erfuhren sind tief traumatisiert Fur sie wie auch fur diejenigen die von Operationen verschont geblieben sind sowie fur Menschen mit Transidentitat kommt hinzu dass sie in einer Gesellschaft leben deren binare Geschlechterordnung kaum Platz lasst fur anderes Fur den Themenschwerpunkt der Bundeszentrale sind neun Artikel von Vertretern verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen verfasst worden die eine Fulle einschlagiger und weiterfuhrender Literatur verarbeiten Sie geben mit ihren je verschiedenen Schwerpunkten einen Uberblick uber den zu diesem Zeitpunkt aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion Neben einem Aufsatz von Laura Adamietz zur rechtlichen Situation in Deutschland beschaftigte sich Carolin Kuppers mit der soziologischen Dimension des Geschlechtes Eckart Voland widmete sich zusammen mit Johannes Johow den soziobiologischen Aspekten Hertha Richter Appelt eine der Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft fur Sexualforschung und Professorin fur Sexualwissenschaft an der Hamburger Universitat befasste sich mit Geschlechtsidentitat und dysphorie Ulrike Kloppel schrieb uber die Medikalisierung uneindeutiger Geschlechter und Michael Wunder fokussierte unter dem Titel Leben zwischen den Geschlechtern auf die Intergeschlechtlichkeit Rainer Herrn betrachtete Transvestitismus und Transsexualitat historisch und sprach in seinem Titel die Ver korperungen des anderen Geschlechts an Susanne Schroter rundete das Thema mit ihrer ethnologischen Perspektive ebenso ab wie Arn Sauer und Jana Mittag die einen Blick auf den internationalen Kontext von Geschlechtsidentitat und Menschenrechte wagten Soziologische Aspekte Laut Carolin Kuppers gibt es einen common sense der Zweigeschlechtlichkeit in unserer Gesellschaft der wenig Raum fur geschlechtliche Existenzweisen jenseits der binaren Kategorien lasse und ein erstaunliches Beharrungspotenzial habe Mit ihm gehe eine soziale Verortung von Mannern und Frauen einher Nachdem die Debatte uber den Begriff der Geschlechtsidentitat langst um die soziologische Dimension erweitert war hat sich Kuppers im Jahr 2012 einer zusammenfassenden Betrachtung gewidmet Die Einteilung in zwei eindeutig voneinander zu unterscheidende Geschlechter erscheint als naturliche und selbstverstandliche Tatsache stellt sich aber aus soziologischer Perspektive sehr viel komplexer dar Auch unter naturwissenschaftlicher Betrachtung sei es so Kuppers mehr als uneindeutig was genau die Geschlechterunterschiede markiere Das Stereotyp der binaren Geschlechterverteilung verliere zwar an Bedeutung sei jedoch nach wie vor uberall prasent Dabei stelle sich in Anlehnung an Paula Irene Villa die Frage wie ein verhaltnismassig kleiner anatomischer Unterschied so grosse soziale Folgen haben konne Auf die Tendenz die Differenzierung in zwei Geschlechter auf biologische Unterschiede zu reduzieren haben angloamerikanische Feministinnen in den 1960er Jahren mit der Abgrenzung von sex und gender reagiert Der Begriff sex wird in der Regel mit biologisches Geschlecht ubersetzt und anatomisch definiert Der Begriff gender wird meist in der Bedeutung von sozialem Geschlecht verwendet und zielt auf die soziale Konstruktion von geschlechtsspezifischen Rollen und Attributen ab Die Trennung von sex und gender hat enorme Vorteile gebracht um gegen einen Alleinerklarungsanspruch der Geschlechterunterscheidung durch biologische Determination argumentieren zu konnen Sie enttarnte gender als soziales Konstrukt und deckte auf dass dichotome Geschlechterzuschreibungen Geschlechterrollen und Hierarchisierungen historisch entstanden sind und durch gesellschaftliche Strukturierungen Aushandlungen und Bedeutungszuschreibungen zustande kommen Carolin Kuppers Soziologische Dimensionen von Geschlecht Allerdings werde so Kuppers weiter in der aktuellen Geschlechtersoziologie die Unterscheidung in Sex und Gender kaum noch verwendet weil sie sich recht schnell als zu undifferenziert und damit als Nachteil erwiesen habe Nach ist Geschlechtlichkeit eher als ein Kontinuum denn als zwei klar zu unterscheidende Pole zu verstehen Die Biologin Sigrid Schmitz relativierte in diesem Zusammenhang die gangige Uberzeugung von der grosseren Objektivitat der Naturwissenschaften gegenuber den Sozialwissenschaften Die Naturwissenschaft ist nicht objektiver als andere Wissenschaften nur weil sie ihre Befunde in einem quantitativ experimentellen Design reproduziert Denn auch dieses Design ist von bestimmten theoretischen Vorannahmen geleitet welche die Auswahl der Daten ihre Einschlusse und Auslassungen und die Interpretationen der Befunde beeinflussen Die Geschlechterordnung sei eine wirkmachtige herrschaftsdurchtrankte soziale Realitat die Normalitat und den Zwang konstruiere sich dieser Norm zu unterwerfen Das war seit sich der Mensch seiner eigenen Korperlichkeit bewusst wurde schon immer und uberall so wenn auch jeweils verschieden Geschlecht sei Teil des sozialen Korperwissens und der Normen der Geschlechterdichotomie so Kuppers Mit Hilfe der Sprache wurden Menschen die Welt und damit auch Geschlechtlichkeit interpretieren ihr Blick auf die Welt werde aber durch eine zeithistorische spezifische Brille begrenzt Und weil im Diskurs uber Geschlechtlichkeit definiert werde was als normal zu gelten habe werde zugleich das was als anders gilt mit konstruiert Nachdem Simone de Beauvoir sich bereits im Jahr 1949 mit der Frage befasst hatte was eine Frau zur Frau mache hat in den 1970er Jahren die Frauenforschung damit begonnen das Konzept der geschlechtsspezifischen Sozialisation unter dem Postulat zu entwickeln das Private sei politisch Seitdem ist der geschlechtertheoretische Diskurs eng mit der politischen Perspektive der Frauenbewegung verbunden und mit der Frage nach den gesellschaftlichen Machtverhaltnissen verknupft Im Rahmen ihrer Sozialisation lernen Menschen was es vor dem jeweiligen gesellschaftlichen Hintergrund bedeutet eine Frau oder ein Mann zu sein und was in diesen Rollen von ihnen erwartet wird Mit der Zuordnung zu einem Geschlecht sind spezifische Wahrnehmungen Zuschreibungen Hierarchien und Vorannahmen verbunden die Einfluss auf die soziale Interaktion nehmen Seit den 1990er Jahren wird nach Kuppers die Vorstellung einer eindeutigen und stabilen geschlechtlichen Identitat hinterfragt Carol Hagemann White habe eine Abkehr vom Sozialisationsparadigma und der Annahme einer Zweigeschlechtlichkeit vorgeschlagen und stattdessen auf verschiedene kulturelle Konstruktionen von Geschlecht verwiesen Geschlecht ist nicht etwas was wir haben schon gar nicht etwas was wir sind Geschlecht ist etwas was wir tun Kuppers beschreibt wie diese These unter dem Schlagwort des doing gender Eingang in die sozialwissenschaftliche Diskussion gefunden habe Dabei dienten Handlungstheorien dazu Einblick in jene Vorgange zu gewahren mit denen sich Menschen Normen Regeln und Strukturen aneignen und handelnd weitergeben in diesen Zusammenhangen auf die Frage bezogen wie Frauen und Manner ihre Geschlechtlichkeit zum Ausdruck bringen Doing gender funktioniert also sowohl uber das alltagliche Verhalten als auch uber die alltagliche Wahrnehmung Sozialer Interaktion gehe stets eine Zuordnung des Gegenubers zu einem Geschlecht voraus Ist die Zuschreibung erfolgt werden die jeweiligen Einzelheiten der Interaktion eingeordnet und die richtigen Genitalien werden da sie nicht sichtbar sind unterstellt Kann jemand keinem Geschlecht zugeordnet werden bekommen wir gravierende handlungspraktische Probleme Allerdings konnten Geschlechternormen zunehmend hinterfragt werden was den Spielraum fur nicht normative geschlechtliche Existenzweisen eroffne Soziobiologische Aspekte Auch gross angelegte Metastudien liefern insgesamt nur wenige Belege fur Geschlechtsunterschiede im Verhalten von Mannern und Frauen Diesen Befund bringen Eckart Voland und Johannes Johow mit der in ihren Augen bedauerlichen Tatsache in Verbindung dass sich diese Studien der sokratischen Empfehlung enthielten die Natur in ihre gewachsenen Teile zu zerlegen Wurden jedoch die gewachsenen Teile identifiziert kame man zu einem anderen Ergebnis Dann liessen sich sehr wohl Unterschiede statistisch robust beschreiben und der Schatten unserer evolutionaren Vergangenheit gerade auch in einer um Emanzipation bemuhten Moderne aus zu leuchten Soziobiologie sei eine Milieutheorie menschlichen Verhaltens auf genetischer Basis Voland und Johow halten bei ihren soziobiologischen Betrachtungen der Geschlechtsidentitat die Unterteilung in mannlich und weiblich mit Verweis auf die Evolutionsgeschichte fur grundsatzlich berechtigt Sie wollen eine Unterscheidung der Geschlechter versuchen um trotz aller Gemeinsamkeiten von Mannern und Frauen vielleicht doch einige Unterschiede zu entdecken die als Resultat biologischer Anpassungsprozesse bedeutsam sind Um zu zeigen dass die Unterteilung in weiblich und mannlich fernab von der teilweise haarstraubenden popular wissenschaftlichen Aufbereitung wissenschaftlicher Erkenntnisse tatsachlich ihre Berechtigung hat lohnt ein kurzer Exkurs in die Naturgeschichte der Sexualitat Voland amp Johow Geschlecht und Geschlechterrolle Soziobiologische Aspekte Dabei beziehen sich die Autoren unter anderem auf die sich im Jahr 2011 mit den Trouble with Sex Differences deutsch Schwierigkeiten mit den Geschlechterunterschieden befasste Seit Darwin lasse sich die menschliche Natur nicht mehr aus der gemeinsamen Geschichte aller Lebewesen ausklammern Sie alle und damit auch die Menschen seien auf bestmogliche Reproduktion eingestellt Die verhaltenssteuernde Maschinerie unseres Gehirns produziert biologisch nutzliche Reprasentationen der Welt und Emotionen die uns Risiken meidend Chancen nutzend gleichsam einem Navigationssystem vergleichbar durchs Leben fuhren Fortpflanzung und Sexualitat seien zwei vollig unterschiedliche Prozesse Vermehrung einerseits und Austausch von genetischer Information andererseits die ursprunglich voneinander unabhangig abliefen und sich erst spater evolutionar verkoppelt hatten Dies habe bei fast allen Wirbeltieren Vermehrung durch Sex hervorgebracht Wahrend die weibliche Seite eher durch Risikoaversion hoheren Standards bezuglich der Partnerwahl und weniger variablen Entwicklungsverlaufen gekennzeichnet ist kann die mannliche Seite eher mit Attributen wie sexueller Opportunismus sexuelle und soziale Risikobereitschaft breitere phanotypische Diversifikation auch in mentalen Aspekten des Lebensvollzugs beschrieben werden Voland amp Johow Geschlecht und Geschlechterrolle Soziobiologische Aspekte Es sei gewohnungsbedurftig so die Autoren sich das Genom als ein Schlachtfeld fur genetische Konflikte zwischen mannlichen und weiblichen Genen vorzustellen zugleich aber sehr erhellend Damit hatte sich Richard Dawkins in seinem Buch Das egoistische Gen ausfuhrlich befasst Voland und Johow sind uberzeugt dass ein evolutionarer Friedensschluss im ewigen Krieg der Geschlechter aus soziobiologischer Sicht nicht denkbar sei Stets handele es sich um sehr bruchige Kompromisse eines profunden Interessenskonflikts den keine Seite endgultig gewinnen konne So gesehen sei Geschlechterdifferenz ein fester Bestandteil der menschlichen Natur Es sei als spiele Kultur mit dieser Differenz aber entgegen eines weit verbreiteten Missverstandnisses konstruieren Kulturen nicht diese Differenz Mutationen oder Beschadigungen einzelner Gene hatten mogliche Abweichungen zur Folge die sich jedoch innerhalb der menschlichen Bevolkerung mit zwei Prozent aller Geburten nur relativ selten finden Kinder die sich nach der Geburt ausserlich nicht einem Geschlecht zuordnen lassen gelten als intersexuell und machen unter 0 2 Prozent aller Geburten aus so Leonart Sax in seiner Antwort an Anne Fausto Sterling Jenseits dieser seltenen Besonderheiten sei die sexuelle Entwicklung weiteren Einflussen ausgesetzt zu denen unter anderem der Hormonstatus gehore Der werde durch die unterschiedlichsten Faktoren gesteuert Es lasse sich feststellen dass ein ausserst komplexer Entwicklungspfad vom Geschlechtschromosom zur Geschlechtsidentitat verlaufe Insofern sei Geschlecht gar nicht so eine eindeutige Kategorie wie oft angenommen werde Fur die Fahigkeit der beiden Geschlechter vielfaltige Verhaltensstrategien auszubilden werden in der Regel sowohl genetische Anlagen als auch Umweltfaktoren verantwortlich gemacht Beide wurden sich nicht unabhangig voneinander betrachten lassen Bei kaum einem anderen Thema wird die Anlage Umwelt Debatte in der breiteren Offentlichkeit so leidenschaftlich wie ergebnislos gefuhrt wie im Bereich von sex und gender Dabei sei die Debatte im Kern theoretisch weitgehend gelost wie Voland und Johow in Anlehnung an Adolf Heschl feststellen Dennoch wurden Kulturisten und Biologisten unversohnlich aufeinandertreffen weil nicht gut verstanden sei dass Anlage und Umwelt nicht additiv sondern synergetisch wirksam wurden Dabei brachten die in den Genen festgeschriebenen Bauplane in Abhangigkeit von Umweltbedingungen in Erleben und Verhalten des Menschen Strategien hervor die ihrerseits auf die Umgebung Einfluss nahmen Haufig werde allerdings ubersehen dass in den biologischen Informationstragern die Reaktionsnorm des Organismus auf je verschiedene Umweltfaktoren festgeschrieben sei Deswegen konne die Umwelt den sich entwickelnden Organismus auch nicht gleichsam nach eigenen Regeln konstruieren In dieser Angelegenheit habe das letzte Wort die Erbinformation Juristische Aspekte Nachdem die Bundesregierung den Deutschen Ethikrat beauftragt hatte sich mit dem Thema Intersexualitat zu befassen kam es am 23 Februar 2012 zu entsprechenden Empfehlungen Danach sollte fur Menschen mit uneindeutigem Geschlecht die Kategorie anderes im Personenstandsrecht vorgesehen werden Im Jahr 2011 hatte das Bundesverfassungsgericht einige Regelungen des Transsexuellengesetzes fur verfassungswidrig erklart und unter anderem eine Anderung des Eintrages im Personenstandsregister auch ohne korperliche operative Angleichung zugelassen Das Personenstandsgesetz wurde mit Wirkung zum 1 November 2013 geandert Zwar lasst das Gesetz auch weiterhin keinen Eintrag fur Intersexualitat zu doch wenn eine eindeutige Zuordnung zu einem der beiden vorgesehenen Geschlechter nicht moglich ist kann ein entsprechender Eintrag im Geburtenregister entfallen Laura Adamietz wertet fur ihren Aufsatz mit dem Titel Geschlechtsidentitat im deutschen Recht eine Reihe von wissenschaftlichen Veroffentlichungen aus die zum Teil auch anderen Disziplinen als der Rechtswissenschaft entstammen Dabei ware zu berucksichtigen dass manche ihrer Aussagen aus dem Jahr 2012 durch die Anderung des Personenstandsgesetzes im Jahr 2013 uberholt sind Adamietz sieht in den neuen Entwicklungen zu diesem Thema eine Herausforderung fur das Rechtssystem In Deutschland unterliege es rechtlicher Regulierung ebenso wie in anderen Landern ob und wie Geschlechtsidentitat ausgelebt werden darf Gleichwohl werde weder Geschlecht noch Geschlechtsidentitat vom Recht definiert Rechtsvorschriften wurden immer seltener an das Geschlecht anknupfen und wenn dann allgemein im Zusammenhang mit dem Diskriminierungsverbot und speziell in zwei Fallen Bei der Entscheidung ob zwei Menschen wegen der Verschieden beziehungsweise Gleichgeschlechtlichkeit ihrer Verbindung heiraten oder sich verpartnern konnen und in Artikel 12a GG Wehrpflicht nur fur Manner Laura Adamietz Geschlechtsidentitat im deutschen Recht Allerdings halte das Recht an der Bedeutsamkeit der Frage fest wer eigentlich welches Geschlecht habe und zwar fur die Eintrage in Reisepass Geburtsurkunde und Geburtenregister Es erklare aber weder was Geschlecht ist noch wie die Geschlechtszugehorigkeit festzustellen sei Adamietz empfiehlt im deutschen Rechtsdiskurs von Geschlechtsidentitat zu sprechen wenn tatsachlich das individuelle Geschlechtszugehorigkeitsempfinden allein und nicht auch die sexuelle Orientierung gemeint sei Das entspreche auch dem Sprachgebrauch des BVerfG Der Schutz von Geschlechtsidentitat werde trotz aller von den Betroffenen erlebten Diskriminierung nicht im Antidiskriminierungsrecht geregelt sondern anlasslich der Frage der personenstandsrechtlichen Anerkennung dieser abweichenden Geschlechtsidentitat verhandelt Dabei ware nach Adamietz zu bedenken dass man an das Geschlecht das einem bei Geburt zugewiesen wurde gebunden sei Man konne dieses rechtliche Geschlecht nicht ohne Weiteres andern obwohl sich die Geschlechtsidentitat eines Menschen bei dessen Geburt nicht erkennen lasse da sie sich erst im Laufe seines Lebens entwickele Die beiden Hauptanwendungsfalle eines Rechts auf ungestortes Ausleben der Geschlechtsidentitat wurden danach unterschieden ob sie auf einer angeborenen korperlichen Besonderheit beruhen oder nicht Der Schauplatz der Anerkennungskampfe von Transidentitaten sei das Transsexuellengesetz TSG und es sei wie jedes Gesetz ein Kind seiner Zeit Die dort verwendeten Begriffe entsprachen dem Sprachgebrauch der Entstehungszeit 1980 und gaben zu erkennen dass dem TSG das damals durchaus zeitgemasse Konzept Transsexualitat zugrunde gelegen habe Es habe auf einer pathologisierenden Vorstellung von Transidentitat als psychischer Storung aufgebaut die an einige Schlusselsymptome geknupft gewesen sei Inzwischen habe die Sexualforschung diese Diagnostik revidiert und neue Begriffe hatten sich etabliert Auch sei es zu Revisionen des TSG durch das BVerfG gekommen das bis 2012 acht Mal mit Fragen von Transidentitat befasst gewesen sei Dennoch bleibe noch Einiges zu tun Adamietz meint temporare Geschlechtswechsel sollten Teil einer moglichen und anerkennungsfahigen Transidentitat sein aber dafur biete das TSG mit seiner jetzigen Voraussetzung der Dauerhaftigkeit keinen Raum Zwar seien Anderungen so niederschwellig wie nie moglich aber einfach sei ein rechtlicher Geschlechtswechsel dennoch nicht Den Betroffenen werde noch immer ein langwieriges und kostspieliges Verfahren auferlegt Auch befurchtet sie dass sich die ohnehin schon problematische Gutachterpraxis verscharfen konnte gibt aber zugleich ihrer Hoffnung Ausdruck dass das TSG in einer Gesamtuberarbeitung noch von weiteren diskriminierenden aber bisher noch nicht angegriffenen Regelungen bereinigt werde In einem gesonderten Abschnitt befasst sich Adamietz ausfuhrlich mit den gesetzlichen Regelungen zum Thema Intersexualitat Auch hierbei gehe es um die Anerkennung einer normabweichenden Geschlechtszugehorigkeit Zwar sei mit der Einfuhrung des Burgerlichen Gesetzbuches BGB der Begriff des Zwitters aus dem deutschen Rechtssystem verschwunden doch sei die Eintragung eines weder mannlichen noch weiblichen Geschlechts in Geburtsregister urkunde und Pass bisher noch nicht erreicht worden Allerdings wurden sich aufgrund der offentliche n Aufmerksamkeit inzwischen Bundestag Landesparlamente und jungst der Deutsche Ethikrat im Auftrag der Bundesregierung mit dieser Thematik beschaftigen noch ohne gesetzgeberische Initiative Deswegen hofft Adamietz dass das BVerfG auch hier zum Wegbereiter werde Nach heutigem Recht gelte dass das Geschlecht eines Menschen registriert werden und im Geburtsregister ein binar codiertes Geschlecht eingetragen werden musse Auch bestehe Regelungsbedarf weil immer noch Kinder mit uneindeutigen Genitalien an diesen operiert wurden bevor sie Einwilligungsfahigkeit erlangt hatten Das Bundesverfassungsgericht habe so Adamietz mit seiner achten Entscheidung zur Transidentitat die Rechtskategorie Geschlecht auf radikale Weise dekonstruiert und denaturalisiert indem es ihr die Notwendigkeit einer korperlichen Basis abgesprochen habe Die rechtspolitische Diskussion befasse sich so Adamietz zusammenfassend mit der straf medizin und sorgerechtlichen Regulierung im Rahmen vielfaltiger Fallkonstruktionen Dabei werde der Ruf nach der Moglichkeit eines Geschlechtseintrages laut der weder mannlich noch weiblich definiert ware Damit solle zwischengeschlechtlichen Identifikationen eine rechtliche Anerkennung verliehen werden Fur vielversprechender halt Adamietz eine Utopie auf die Geschlechtszuweisung und erfassung ganz zu verzichten und fragt Wozu braucht das Recht Geschlecht Sexualwissenschaftliche Aspekte Geschlechtsidentitat wird thematisiert wenn Unsicherheit auftritt Auf diese einfache Formel bringt die Psychoanalytikerin und Sexualwissenschaftlerin Hertha Richter Appelt in ihrem Artikel Geschlechtsidentitat und dysphorie die offentliche Diskussion zum Thema Verunsicherung konne entstehen wenn beispielsweise Unfruchtbarkeit Fragen aufwerfe Korper und Korpererleben nicht ubereinstimmten oder Irritationen auftauchten weil der Korper nicht eindeutig als mannlich oder weiblich zu identifizieren sei Auch Richter Appelt erwahnt dass in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts eine binare Vorstellung von Geschlecht das Denken bestimmt habe Ziel medizinischen und psychologischen Wirkens sei eine stabile mannliche oder weibliche Geschlechtsidentitat gewesen Dabei wurden Begriffe der psychosexuellen Entwicklung wie Binaritat oder Geschlechtsidentitat weder definiert noch hinterfragt und uneinheitlich verwendet Da sich an der uneinheitlichen Verwendung der Begriffe nicht viel geandert habe schlagt Richter Appelt folgende Definitionen vor geschlechtstypisches Verhalten bei einem Geschlecht haufig beobachtete Verhaltensweisen geschlechtsspezifisches Verhalten tritt jeweils nur bei einem Geschlecht auf z B Stillen eines Kindes Geschlechtsrolle Gesamtheit der kulturell erwarteten als angemessen betrachteten und zugeschriebenen Fahigkeiten Interessen Einstellungen und Verhaltensweisen des jeweiligen Geschlechts All dies unterliege einem Wandel innerhalb der und zwischen den Kulturen Geschlechtsidentitat das subjektive Gefuhl eines Menschen sich als Mann oder Frau oder dazwischen zu erleben Ein solches Gefuhl finde sich zu allen Zeiten und in allen Kulturen Geschlechtsrollenidentitat die offentliche Manifestation der Geschlechtsidentitat einer bestimmten Person in einem bestimmten Rollenverhalten Damit werde alles was eine Person sagt oder tut zusammengefasst was zeigen soll ob und wie weit sich jemand welchem Geschlecht zugehorig erlebt Sexuelle Identitat das subjektive Erleben einer Person als hetero homo bi oder asexuell Sexuelle Praferenz beschreibt wodurch eine Person sexuell erregt wird Sexuelle Orientierung betrifft die Partnerwahl Meist stimme sie mit der sexuellen Identitat uberein Ausfuhrlich befasst sich Richter Appelt mit der Inter und der Transgeschlechtlichkeit Unter dem Begriff der Intersexualitat werden eine Reihe unterschiedlicher Phanomene zusammengefasst bei denen die geschlechtsdeterminierenden und differenzierenden Merkmale des Korpers Chromosomen Gene Keimdrusen Hormone aussere Geschlechtsorgane und Geschlechtsmerkmale nicht alle dem gleichen Geschlecht entsprechen Daruber hat die Autorin gesondert veroffentlicht Bei den verschiedenen Formen der Intersexualitat stelle die Vorhersage der Geschlechtsidentitat ein besonderes Problem dar Personen mit Intersexualitat seien in ihrem Geschlechtserleben oft nicht eindeutig und wurden deshalb auch keine Eindeutigkeit zum Ausdruck bringen Intersexualitat wird als Storung der Geschlechtsentwicklung verstanden was von den Betroffenen kritisiert werde Diese Menschen seien oft bereits in der fruhen Kindheit einem Geschlecht zugewiesen gender allocation und korperlich angeglichen sex assignment worden in der Hoffnung auch die Entwicklung einer ungestorten dem angepassten Geschlecht entsprechende Geschlechtsidentitat zu gewahrleisten Uber die Frage wann von Transsexualitat gesprochen werden kann herrscht Uneinigkeit Personen mit Transsexualitat wurden so Richter Appelt in der Regel den gesunden mannlichen oder weiblichen Korper dem subjektiv erlebten Geschlecht mehr oder minder anpassen wollen Seit die geschlechtsanpassenden Operationen keine notwendige Voraussetzung fur eine Personenstandsanderung mehr darstellen kann ein deutlicher Ruckgang beziehungsweise eine verzogertes Anstreben genitalchirurgischer Eingriffe vor allem bei alteren Personen beobachtet werden Der Begriff Transsexualitat werde kritisiert weil es nicht um Sexualitat sondern um Identitat gehe und so werde haufig von Transidentitat oder Transgender gesprochen Im internationalen medizinischen Klassifikationssystem ICD sei von einer Storung der Geschlechtsidentitat die Rede Eine sogenannte Geschlechtsdysphorie siehe Dysphorie und Geschlechtsidentitatsstorung hatten Inter oder Transsexuelle die unter einer Irritation des subjektiven Geschlechtserlebens leiden was aber nicht bei allen der Fall sei Zur Entwicklung der Geschlechtsidentitat als einem Aspekt des Identitatserlebens also der Frage Wer bin ich erinnert Richter Appelt an zahlreiche Einflussgrossen die an ihrer Herausbildung beteiligt sind Korperlich biologische Faktoren ebenso wie psychische und soziale Bedingungen aber auch Hormone als Folge von genetischen und epigenetischen Pradispositionen neben Erziehungsmassnahmen der Eltern und Identifizierungen und Selbstkategorisierungen des Kindes Hinzu kamen kulturelle Normen und Geschlechtsrollenerwartungen Das medizinische und psychologische Handeln Mitte des 20 Jahrhunderts wurde in spateren Jahren teilweise harsch kritisiert Dazu erinnert Richter Appelt daran wie sehr Menschen mit entweder nicht eindeutigem Geschlecht aber auch diejenigen Menschen die den Korper als nicht ihrem Geschlecht entsprechend empfanden darunter gelitten haben Arzte und Psychologen verfolgten das Ziel dieses Leid zu lindern Den Konzepten dieser Zeit lag ein binares Verstandnis von Geschlecht zugrunde dem Therapeuten Endokrinologen und Chirurgen ebenso wie Psychoanalytiker unterlagen Erfahrungen der vergangenen Jahre so stellt Richter Appelt fest haben uns eines Besseren belehrt In der Psychoanalyse des 21 Jahrhunderts gehe es um eine multifaktorielle Determinierung des Identitatserlebens das sehr viel vielfaltiger ausfallen kann als ausschliesslich mannlich oder weiblich Fur die Entwicklung der Geschlechtsidentitat gehe man inzwischen davon aus dass sie in vielen Fallen weitgehend konfliktfrei erlebt wird In anderen Fallen konne es zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Entwicklung zu einem Hinterfragen zu einer Dysphorie kommen Irritationen konnten sowohl durch biologische Faktoren die bisher nur wenig bekannt sind etwa genetische hormonelle Prozesse durch Erfahrungen im Umgang mit dem Korper durch Selbst und Fremdkategorisierungen und entwicklungsbedingte Konflikte vor allem aber durch Beziehungserfahrungen beeinflusst werden Ein zentrales Thema in der psychoanalytischen Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Geschlechtsidentitat ist die Frage der Beziehungsgestaltung Bereits in der Kindheit wird die Grundlage gelegt welche Beziehungen im Laufe des Lebens gelebt werden konnen Sowohl die Psychoanalyse wie auch die Bindungstheorie nehmen an dass fruhe Beziehungserfahrungen wichtig sind fur das Geschlechtsidentitatserleben Supportives responsives Verhalten und prasente Bezugspersonen in der Kindheit sind Grundlage fur ein selbstsicheres Identitatserleben Hertha Richter Appelt Geschlechtsidentitat und dysphorie Das Kind nimmt in seinen ersten Lebensjahren die eigene Korperlichkeit gleichsam in Besitz es komme wie Richter Appelt es nennt zu dem Entwurf einer Topografie lustvoller Erfahrungen Unter Abweichungen wurden in der Regel zunachst nicht die Kinder leiden sondern ihre Eltern Treten Abweichungen auf seien die Kinder Einflussen ausgesetzt die Angst erzeugen konnen nicht angenommen oder nicht begehrt zu werden Dadurch konne es zu einer Verunsicherung in der Identitatsentwicklung kommen Das Erleben der Andersartigkeit konne schon fruh zu einer Vereinsamung fuhren Andererseits habe sich gezeigt dass ein toleranter Umgang mit nicht geschlechtsspezifischen Interessen und Verhaltensweisen zu einer stabileren Entwicklung des Selbst fuhren kann und dann die so oft befurchtete Stigmatisierung als weniger traumatisierend erlebt werde Ein bewusster und offener Umgang mit der spezifischen Situation und die Akzeptanz des Kindes in seiner Besonderheit konnten die Grundlage fur eine moglichst ungestorte Entwicklung darstellen Medizinhistorische Aspekte Obwohl sich Organisationen intergeschlechtlicher Menschen dagegen seit Langem wehren gilt ein gemessen an der Norm des mannlichen und weiblichen Geschlechts uneindeutiges Geschlecht noch immer als krankhaft und behandlungsbedurftig Medizinische Autoritat Glaube an die medizinisch technische Machbarkeit gesellschaftlicher Anpassungsdruck und die Haltung der Politik bilden ein Konglomerat das ein Umdenken verhindert auf Kosten der korperlichen Unversehrtheit und des Selbstbestimmungsrechts intergeschlechtlicher Menschen Ulrike Kloppel Medikalisierung uneindeutigen Geschlechts Mit diesen Worten leitet Kloppel fur den deutschsprachigen Raum ihre medizinhistorischen Betrachtungen zu der Frage ein wie sich die medizinische Definitionsmacht uber Intersexualitat historisch durchsetzen konnte Zentral dafur war die Konstruktion der Geschlechtsidentitat als psychischer Entitat Mitte des 20 Jahrhunderts Albert Moll Handbuch der Sexualwissenschaften F C Vogel Leipzig 1921 S 491 Bereits im 16 Jahrhundert habe es die ersten Versuche der Medikalisierung uneindeutigen Geschlechts gegeben Kloppel versteht darunter den selbstproklamierte n Anspruch der Arzte nur sie seien befahigt in zweifelhaften Fallen eine Geschlechtszuweisung vorzunehmen Die Zweifelsfalle waren seinerzeit Hermaphroditen genannt worden Ihre Zuweisung zu einem der beiden eindeutigen Geschlechter sei eine Frage wissenschaftlicher Wahrheit dessen Losung genaue anatomische Kenntnisse erfordere und folglich in die alleinige Zustandigkeit akademisch geschulter Heilkundiger gehore Dieser Anspruch der Arzte sei jedoch bis ins 19 Jahrhundert hinein ohne praktische Konsequenzen geblieben und sei moglicherweise der im deutschsprachigen Raum uneinheitliche n Rechtslage geschuldet Der Bayerische Codex Maximilianeus Civilis von 1756 schrieb vor Hermaphroditen werden dem Geschlecht beygezehlt welches nach Rath und Meinung deren Verstandigen vordringt falls sich aber die Gleichheit hierin bezeigt sollen sie selbst eines erwahlen und von dem Erwahlten sub Poena Falsi unter Drohung der Strafe fur Meineid U K nicht abweichen Ulrike Kloppel Medikalisierung uneindeutigen Geschlechts Daneben sah auch Paragraf 20 des Allgemeinen Landrechts fur die Preussischen Staaten von 1794 ein Wahlrecht fur erwachsene Hermaphroditen vor ebenfalls ohne Pflicht einen Sachverstandigen zu befragen Nur in rechtlichen Streitfallen war ein Sachverstandigenurteil erforderlich Uber den Beruf der Sachverstandigen hatten beide Gesetze jedoch nichts ausgesagt so dass auch Hebammen von Gerichten herangezogen werden konnten Diese allerdings seien nach den sogenannten Hebammenordnungen verpflichtet gewesen im Falle von Missgeburten zu denen auch Hermaphroditen zahlten einen Arzt hinzuzuziehen was in der Praxis aber kaum geschehen sei So bringt Kloppel den Anspruch der Arzte nur sie seien fahig und befugt die Geschlechtszuweisung von Hermaphroditen vorzunehmen mit dem Versuch in Verbindung auf diese Weise ein weiteres Zustandigkeitsfeld gegenuber der Konkurrenz der Hebammen Barbiere und der nicht akademisch ausgebildeten Chirurgen hinzuzugewinnen Nach der Grundung des Deutschen Reichs im Jahr 1871 habe sich die rechtliche Situation von Hermaphroditen komplett geandert Das Personenstandsgesetz wurde eingefuhrt und ihr Geschlechtswahlrecht entfiel Die Gesetze sahen eine eindeutige Zuordnung zu einem Geschlecht vor obwohl fuhrende Wissenschaftler davon aus gingen dass es ein Kontinuum der Geschlechter gebe in welchem die verschiedenen Varianten des Hermaphroditismus die Zwischenstufen verkorperten Zu den Vertretern dieser Position gehorte Rudolf Virchow Er habe gemeinsam mit anderen gefordert dass der Gesetzgeber eine Losung fur die standesamtliche Registrierung solcher Menschen schaffen musse und das Geschlechtswahlrecht wieder eingefuhrt werde Vorstosse einiger Juristen die Rechtslage zu andern konnten sich nicht durchsetzen Das Recht forderte eine eindeutige Zuweisung uberliess aber der Medizin die Beurteilungskriterien dafur festzulegen So hatten die Arzte tatsachlich die Rolle die sie seit dem 16 Jahrhundert gefordert hatten erhalten Dazu habe auch der Ruckgang der Hausgeburten beigetragen Sie waren um das Jahr 1900 vorherrschend gewesen Klinikentbindungen stiegen in den folgenden 30 Jahren auf ungefahr 50 Prozent und betrugen 1970 fast 100 Prozent Fur die tatsachliche Durchsetzung der medizinischen Expertenstellung war die Entwicklung ab Mitte des 20 Jahrhunderts entscheidend Intersexualitat sei der nun gangige Terminus gewesen Von der Arzteschaft in Deutschland sei beklagt worden dass es keine wissenschaftlichen Kriterien fur die Geschlechtszuweisung von Intersexuellen gebe weshalb die Mehrzahl vorgeschlagen habe arztliche Eingriffe am subjektiven Geschlecht zu orientieren und genitalplastische Operationen im Kindesalter zu versagen auch wenn die Eltern dies wunschten Technisch war es inzwischen kein Problem mehr uneindeutige Genitalien chirurgisch und hormonell an die mannliche respektive weibliche Norm anzugleichen Geschah dies auf Wunsch der Eltern in einzelne n Fallen doch habe sich scharfe Kritik in der Arzteschaft geregt obwohl Genitalplastiken im Kindesalter aus anderen Grunden als der Intersexualitat keineswegs grundsatzlich tabu gewesen seien Es war empfohlen bei intersexuellen Kindern mit chirurgischen Eingriffen bis mindestens in die Pubertat abzuwarten bis die seelische Einstellung erkennbar ware Anders habe es in Ubersee ausgesehen wo am Baltimorer Johns Hopkins Hospital in den USA Genitaloperationen an intersexuellen Kindern bereits systematisch durchgefuhrt worden seien Die operierten Kinder waren von einer Forschungsgruppe um den Psychologen John Money untersucht worden Sie kam zu dem Ergebnis dass sich im Babyalter operierte und eindeutig als Madchen oder Jungen erzogene Personen mit ihrer Geschlechtsrolle identifizierten ein angepasstes Verhalten und heterosexuelle Orientierung zeigten und zwar selbst dann wenn die Zuweisung nicht mit dem biologischen Geschlecht ubereinstimmte Daraus leitete die Forschungsgruppe die Theorie ab dass die Psychosexualitat durch die Geschlechtszuweisung die Erziehung und das Korperbild gepragt wurden Eine Einflussnahme sei aber nur in der kritischen Phase der ersten beiden Lebensjahre moglich danach identifiziere sich das Kind irreversibel als mannlich oder weiblich Ulrike Kloppel Medikalisierung uneindeutigen Geschlechts Die Uberzeugungen der Mediziner in Deutschland die psychosexuelle Entwicklung dieser Kinder sei nicht vorhersagbar sind laut Kloppel mit diesen Forschungsergebnissen theoretisch und praktisch infrage gestellt worden Den neuen Erkenntnissen hatten sie sich nicht auf Dauer widersetzen konnen Money habe ein theoretisches Modell entwickelt nachdem die fruhkindliche soziale Pragung mit der pranatale n Hormonkonstellation interagiere was schliesslich auch die verbliebenen deutschen Kritiker uberzeugt habe In den 1990er Jahren hatten sich dann Proteste von Organisationen intergeschlechtlicher Menschen Gehor verschafft und eine gewisse Sensibilisierung der Medizin fur die Probleme von Genitaloperationen im Kindesalter bewirkt Ein Ende dieser Praxis sei aber noch nicht in Sicht Kloppel schlussfolgert dass aus dieser Entwicklung die nicht nur systematische Genitaloperationen an intersexuellen Kindern hervorgebracht habe sondern auch eine medizinisch psychologische Forschung die darauf zielte die Einflussfaktoren der psychosexuellen Entwicklung zu isolieren und zu kontrollieren sich im Verlauf des 20 Jahrhunderts als neue psychische Entitat die Geschlechtsidentitat herausgebildet habe Sie sei das Resultat eines Konstruktionsprozesses der um die Jahrhundertwende mit der Herauslosung des psychosexuellen Empfindens aus der Einheit des biologischen Geschlechts begonnen habe Seitdem gelte eine eindeutige und stabile affektive Bindung an den mannlichen respektive weiblichen Geschlechtsstatus als Grundbedingung psychischer Gesundheit und sozialer Integration Damit werde ein normatives Skript den Korpern und der Psyche intergeschlechtlicher Menschen autoritar eingeschrieben Ethische Aspekte Michael Wunder hat sich ausfuhrlich mit der Stellungnahme zum Thema Intersexualitat des Deutschen Ethikrates befasst der ein intensiver Dialog mit Betroffenen Selbsthilfegruppen und Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen einerseits und einige wissenschaftliche Studien andererseits vorausgegangen sei Geleitet war Wunder durch sein Anliegen das Thema aus der Tabuzone heraus zu holen und es in den Bereich der Normalitat zu bringen Die erste Interessenvertretung fur Intersexuelle sei 1990 unter dem Namen gegrundet worden Mit einiger zeitlicher Verzogerung seien im deutschsprachigen Raum Selbsthilfegruppen entstanden im Jahr 2004 der Verein Intersexuelle Menschen und 2010 der Verein Zwischengeschlecht Ihnen seien zahlreiche weitere mit je verschiedenen Schwerpunkten gefolgt aber einig in ihrer Kritik an der Einordnung der Intersexualitat als Krankheit Der Verein Intersexuelle Menschen habe sich 2008 an den zustandigen Ausschuss der Vereinten Nationen gewandt uber Verstosse gegen die Anti Diskriminierungskonvention berichtet und Vorschlage zur Vermeidung und Behebung von Konventionsverstossen unterbreitet Daraufhin habe der UN Ausschuss die Bundesregierung aufgefordert das internationale Abkommen zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung zu uberwachen und seine Einhaltung zu gewahrleisten In der Folge habe die Bundesregierung im Jahr 2010 den Deutschen Ethikrat damit beauftragt sich mit diesem Thema in Abgrenzung zu Fragen der Transsexualitat zu befassen nachdem sich die Interessenvertretungen der Betroffenen bereits zuvor an ihn gewandt hatten weil sie unter einem invalidierenden Umfeld und einer zu schnell handelnden und bedrohlich erlebten Medizin aber auch unter gesellschaftlicher Ignoranz und fehlender Unterstutzung litten Der Doppelauftrag der Regierung einen Dialog zu fuhren und eine Stellungnahme zu erarbeiten hat sich als uberaus produktiv und angemessen erwiesen Der Dialog wurde mit einer umfangreichen Befragung der Betroffenen an der sich rund 200 Personen beteiligt haben eingeleitet und mit einer grossen offentlichen Anhorung im Juni 2011 sowie einem moderierten Online Diskurs weitergefuhrt Hieraus haben sich unzahlige Anregungen und Informationen aber auch Kontroversen ergeben die ebenso wie die Ergebnisse einer systematisierten Befragung von uber 40 Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus den Bereichen der Medizin des Rechts der Psychologie der Ethik und der Philosophie in die offentliche Stellungnahme eingingen Michael Wunder Intersexualitat Leben zwischen den Geschlechtern Weil der Begriff Intersexualitat weder eindeutig noch unstrittig sei und einige Gruppen ihn fur sich als diskriminierend ablehnen habe der Bericht des Deutschen Ethikrates auf den medizinischen Begriff DSD zuruckgegriffen der nach dem Vorschlag auch deutscher Ethiker und Mediziner als differences of sexual development ubersetzt und verstanden werden solle Die pathologische Sichtweise auf Intersexualitat die sich in den 1950er Jahren durch die Ergebnisse der Forschungsgruppe um den amerikanischen Psychologen John Money etabliert habe sei erst im Jahr 2005 innerhalb der Medizin revidiert worden auf der Chicago Consensus Conference Hier habe der Wandel im Verstandnis von Intersexualitat mit der Forderung nach ethischen Grundsatze n und Empfehlungen bei DSD seinen Anfang genommen Fortan sollten chirurgische und hormonelle Eingriffe an Kindern mit uneindeutigem Geschlecht nur noch unter bestimmten Bedingungen und einer zwingenden medizinischen Indikation erfolgen Wann eine solche zu stellen ware sei jedoch strittig geblieben Wissenschaftliche Langzeitstudien zu den Folgen medizinischer Eingriffe bei Intersexualitat fehlen weitgehend Zwei empirische Studien zur Lebensqualitat von Intersexuellen hatten dem Ethikrat vorgelegen die sogenannte Netzwerkstudie und die Hamburger Intersex Studie eine dritte Erhebung fuhrte er selbst durch Keine der drei Studien kann fur sich den Anspruch der Reprasentativitat erheben dennoch konnten auch mangels anderer Quellen die Angaben dieser drei Studien wichtige Anhaltspunkte geben Etwa 70 bis 80 der in diesen drei Studien erfassten DSD Betroffenen seien chirurgischen Eingriffen unterzogen worden die meisten davon in einem nicht zustimmungsfahigen Alter Die Ergebnisse zur subjektiv geausserten Lebensqualitat seien uneinheitlich je nachdem welche Untergruppe in welcher Studie betrachtet werde Schlusse hatten aus den Befunden nur mit aller gebotenen Vorsicht gezogen werden konnen dabei je andere fur die verschiedenen Untergruppen Die Forderungen zur Verbesserung der Situation durch die Betroffenen weisen eine grosse Vielfalt auf Sie reichen von mehr Aufklarung in der Gesellschaft uber die Einrichtung von ausserklinische n Kontakt und Beratungszentren bis zu finanzielle n und strukturelle n Hilfen fur Selbsthilfegruppen zur Errichtung eines bundesweiten Hilfenetzwerks Aus der Wissenschaft wurden interdisziplinare Kompetenzzentren zur fachlich bestmoglichen Behandlung der Betroffenen mit mehr Zeit weniger Entscheidungsdruck und grosserer Beachtung der jeweils individuellen Umstande gefordert Wo notig wurden Forderungen fur Massnahmen zur Behebung mangelhafte r Integration und Teilhabe an der Gesellschaft erhoben Der Deutsche Ethikrat hat vor dem Hintergrund dieser Befunde eine differenzierte Betrachtung der verschiedenen Untergruppen von DSD vorgenommen und unterscheidet zwischen geschlechtsvereindeutigenden und geschlechtszuordnenden Eingriffen Geschlechtszuordnende Operationen bewertet der Ethikrat als einen Eingriff in das Recht auf korperliche Unversehrtheit und auf Wahrung der geschlechtlichen und sexuellen Identitat uber die grundsatzlich nur die Betroffenen selbst entscheiden konnten Insofern solle mit derlei Eingriffen bis zum Erreichen des entscheidungsfahige n Alter s gewartet werden sofern nicht eine schwerwiegende Gefahr fur die physische Gesundheit des Kindes dem entgegenstehe Fur die vereindeutigenden Eingriffe die der Ethikrat fur weniger gravierend halt schlagt er eine umfassende Abwagung der medizinischen psychologischen und psychosozialen Vor und Nachteile im Sinne des Kindeswohls vor und im Zweifel die Entscheidungsfahigkeit der Betroffenen abzuwarten Der Ethikrat empfiehlt die medizinische Diagnostik und Behandlung von DSD Betroffenen nur in einem speziell dafur qualifizierten interdisziplinar zusammengesetzten Kompetenzzentrum von Arzten Psychologen Sozialberatern und anderen Experten vorzunehmen Fur die Geschlechtszuordnung wird vorgeschlagen neben den Alternativen weiblich und mannlich nach australischem Vorbild auch die Kategorie anderes einzufuhren und fur das Personenstandsregister die Moglichkeit eines spateren Eintrages vorzusehen Zusammenfassend schlagt Wunder vor als Ziel anzustreben dass Menschen mit DSD mit ihrer Besonderheit und als Teil gesellschaftlicher Vielfalt Respekt und Unterstutzung der Gesellschaft erfahren Historische Aspekte Chevalier d Eon Rainer Herrn wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut fur Geschichte der Medizin der Charite und seit 1991 Mitarbeiter der Magnus Hirschfeld Gesellschaft befasste sich Transvestitismus und Transgeschlechtlichkeit im Fokus mit der Geschichte des Wunsches nach Verwirklichung eines anderen als des biologischen Geschlechts und liess dabei prominente Sexualwissenschaftler aus dem 19 und 20 Jahrhundert zu Wort kommen Cross Dressing der Wechsel zur Kleidung des anderen Geschlechts und oft damit verbunden der Wechsel des sozialen Geschlechts sind in der europaischen Kulturgeschichte seit Langem bekannt weniger allerdings uber die Motive und den sozialen Alltag solcher historischer Personen Lange habe es fur sie keinen bezeichnenden Begriff gegeben Sie galten in Deutschland bis Mitte des 19 Jahrhunderts als Hochstapler und Schwindler einige wurden gar der Spionage verdachtigt Als Cross Dressing wahrend des spaten 19 Jahrhunderts in den medizinischen Blick geriet sei auf tradierte Konzepte der Mischgeschlechtlichkeit zuruckgegriffen worden zu denen insbesondere der Hermaphroditismus gezahlt habe Cross Dressing sei mit dem gleichgeschlechtliche n sexuelle n Begehren der Manner in Verbindung gebracht worden fur das sich im 20 Jahrhundert der Begriff Homosexualitat durchsetzte Karl Heinrich Ulrichs soweit bekannt der erste bekennende Homosexuelle habe seine seit 1864 erschienenen emanzipatorischen Streitschriften gegen die nach preussischem Recht geltende Strafbarkeit sexueller Handlungen zwischen Mannern verfasst Seine Schriften regten um 1870 zunachst den Berliner Ordinarius und Charite Psychiater Carl Westphal und zehn Jahre spater dessen Grazer Kollegen Richard von Krafft Ebing zur Begrundung der modernen Sexualpathologie an Er stellte die These von der weiblichen Seele im mannlichen Korper auf In der sexualpathologischen Denkrichtung des letzten Drittels des 19 Jahrhunderts fand eine Koppelung von Cross Dressing mit gleichgeschlechtlichem Begehren zu einem Gesamtphanomen statt eben jener contraren Sexualempfindung Diese neue Diagnose umgreift als Sammelbezeichnung ausnahmslos alle von den Geschlechternormen abweichenden Gefuhls und Verhaltensweisen Rainer Herrn Ver korperungen des anderen Geschlechts Ulrichs selbst lehnte in seinem emanzipatorisch angelegten Konzept jede Krankheitszuschreibung ab Eine sexualpathologische Ausdeutung sei erst mit der Rezeption seiner Schriften erfolgt Mit der Jahrhundertwende sei es zu einer zunehmenden Verwissenschaftlichung Popularisierung und Politisierung der Homosexualitat gekommen Im Jahr 1897 ist das Wissenschaftlich humanitare Komitee etabliert worden und damit wurde der Homosexuelle in der Offentlichkeit ein gelaufiger Sozialcharakter Mitbegrunder dieser Vereinigung war Magnus Hirschfeld dessen Forschungen uber sexuelle Zwischenstufen den Begriff der Zwischenstufentheorie hervorbrachte der sich seit dem Jahr 1903 durchgesetzt habe Er gab das Jahrbuch fur sexuelle Zwischenstufen heraus dessen Ziel es gewesen sei uber die ganze Fulle mischgeschlechtlicher Formen zu berichten Nicht immer seien Cross Dresser damit einverstanden gewesen wenn sie als homosexuell bezeichnet wurden Sie hatten das Gesprach mit Hirschfeld gesucht der daraufhin seinen Entwurf des Transvestitismus entwickelt habe mit dem sie von der Gruppe der Homosexuellen unterschieden wurden Auch die Homosexuellen suchten Abstand zu den Cross Dressern und hatten mit ihnen nicht in einer Gruppe zusammengefasst werden wollen Das Ziel der Homosexuellenbewegung war die Abschaffung des Paragrafen 175 Reichsstrafgesetzbuchs RStGB Aber auch Personen die polizeilich als Transvestiten erkannt wurden waren wegen der Erregung offentlichen Argernisses und somit Storung der offentlichen Ordnung mit empfindlichen Strafen bedroht In Berlin habe sich eine vielfaltige Transvestitenkultur mit eigenen Lokalen Treffpunkten Organisationen und Zeitschriften entfaltet und Hirschfeld habe gemeinsam mit seinem Kollegen Iwan Bloch um 1910 mit der Polizeibehorde eine Ubereinkunft ausgehandelt nach der von einer Festnahme abgesehen wurde sofern ein sogenannter und arztlich beglaubigter Transvestitenschein vorgelegt werden konnte Seit dem Jahr 1921 sei es dann in einem gutachterlichen Verfahren moglich gewesen eindeutig auf das Geschlecht verweisende Vornamen durch einen neutralen zu ersetzen was jedoch einige Abhangigkeit vom Wohlwollen der Gutachter aber auch vom Verstandnis der Polizei und Justiz mit sich gebracht habe Zur Zeit des Wirkens von Hirschfeld habe es zwar unter den Transvestiten einige gegeben die nicht nur die Kleidung des anderen Geschlechts bevorzugten sondern sich diesem ganz zugehorig fuhlten Dennoch fanden sich keine Mitteilungen uber Wunsche nach geschlechtsanpassenden Operationen zumal die geeigneten Techniken noch gar nicht entwickelt waren Bald aber noch zu Beginn des 20 Jahrhunderts sei es zu einer Bedeutungsaufladung des Geschlechtskorpers wie Herrn es nennt gekommen und diese habe nicht nur eine Neudefinition und Aufwertung des Korperlichen mit sich gebracht sondern auch Einfluss auf die Konstruktion des Selbst genommen Im Zuge dieser Entwicklungen sei bei jenen die sich dem anderen Geschlecht zugehorig fuhlten der zunehmend drangende Wunsch nach einer auch physischen Umgestaltung des eigenen Korpers entstanden Tiefes Leid hatte Einzelne dazu veranlasst irreversible Umgestaltungen durch invasive Eingriffe wie sie Kastration und Amputation darstellen durchzusetzen oder an sich selbst vorzunehmen Die dazu notigen Techniken wurden in der um 1900 aufkommenden kosmetischen Medizin entwickelt Noch allerdings sei es nicht um Anpassung an das erwunschte Geschlecht gegangen sondern darum die Zeichen des Herkunftsgeschlechts zu tilgen Zunehmend seien Personen die Cross Dressing betrieben von jenen unterschieden worden die sich ganzlich dem anderen Geschlecht zugehorig fuhlten Wissenschaftlicher Protagonist dieser Differenzierung sei der englische Sexualwissenschaftler Havelock Ellis gewesen Erste Versuche operativer Geschlechtsumwandlung sollen mit dem Berliner Chirurgen Richard Muhsam begonnen haben der 1912 einen von ihm so bezeichneten weiblichen Transvestiten operiert habe und dabei Bruste und Gebarmutter entfernte Obwohl die Eingriffe aus heutiger Sicht als erste arztlich ausgefuhrte Geschlechtsumwandlung von Frau zu Mann gelten durfen wurden sie damals nicht als solche betrachtet Genaugenommen handelte es sich auch nach heutigem Verstandnis dabei noch nicht um eine Geschlechtsumwandlung da dafur Weiteres vorausgesetzt wird Sieben Jahre spater eroffnete Hirschfeld 1919 sein Institut fur Sexualwissenschaft und allein im ersten Jahr hatten zwolf Manner um eine Kastration gebeten Bis auf zwei hatten alle anderen von ihrem Wunsch abgebracht werden konnen Die erste komplett dokumentierte Mann zu Frau Geschlechtsumwandlung erfolgte 1920 1921 bei einem Patienten des Hirschfeld Instituts durchgefuhrt an einem Medizinstudenten der mit der Pistole in der Hand mit Suizid drohte Fur Herrn entsprang diese Operation der individuellen Notlage eines Patienten und medizinischen Omnipotenzphantasien der Arzte Im Jahr 1931 habe Felix Abraham in einer ersten medizinischen Veroffentlichung uber die Routine der Operationen berichtet die mit Unterstutzung des Instituts fur Sexualwissenschaft erfolgten Neben Abraham gehorte seit 1925 auch Ludwig Levy Lenz zu den Mitarbeitern des Instituts Die bekannteste dieser fruhen Geschlechtsumwandlungen sei die des danischen Malers Einar Wegener gewesen Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten 1933 sind die Wunsche nach Geschlechtsumwandlung angeblich verschwunden so dass Karl Bonhoeffer 1941 berichtete sie seien ihm im Gegensatz zur Weimarer Zeit nicht mehr begegnet Uber das Schicksal der vor 1933 Operierten liegen keine systematischen Forschungen vor Erst in den 1950er Jahren setzte in den USA erneut eine medizinische Diskussion uber die Geschlechtsumwandlung ein allerdings nicht mit direkten Bezug auf die deutsche Vorlauferschaft ohne die sie freilich nicht zu denken ist Rainer Herrn Ver korperungen des anderen Geschlechts Bis in die 1960er Jahre habe es gedauert bis in beiden deutschen Staaten von Transsexualismus spater von Transsexualitat gesprochen wurde nachdem Benjamins Arbeiten rezipiert worden seien Denn Harry Benjamin hatte den Begriff transsexuality eingefuhrt Ethnologische Aspekte Was einen Mann oder eine Frau ausmacht ob zwei oder mehr Geschlechter anerkannt werden inwieweit Korper Sexualitat und soziale Rollen als konstitutiv fur Geschlecht gelten all dies ist vom jeweiligen kulturellen Kontext abhangig und unterliegt Prozessen des kulturellen Wandels In vielen Gesellschaften vor allem ausserhalb Europas unterscheiden sich Geschlechterkonstruktionen und auch die Grenzverlaufe zwischen den Kategorien Mann und Frau von den uns bekannten Mustern gibt es temporare oder auch dauerhafte Alternativen zu geschlechtlicher Eindeutigkeit die als drittes Geschlecht bekannt wurden Susanne Schroter Grenzverlaufe zwischen den Geschlechtern Unter ethnologischer Perspektive beschreibt Schroter diese Grenzverlaufe an Beispielen aus Asien Nordamerika dem Balkan und Brasilien In Indien zahlen Hijras zu den Angehorigen des dritten Geschlechts es heisst sie seien weit uber die Landesgrenzen hinaus bekannt Sie werden als Intersexuelle bezeichnet und mit einer vergangenen gottlichen Ordnung in Verbindung gebracht Sie gelten als mit ubernaturlichen Krafte n begabt und eine ihrer vornehmsten Aufgaben bestehe darin Neugeborene zu segnen Dafur wurden sie Familien in denen gerade ein Kind geboren wurde besuchen mit oder ohne Einladung Entgegen dieser idealisierten Konzeption spirituell begnadeter Intersexueller wurden die meisten hijras allerdings nicht mit uneindeutigem sondern mit eindeutig mannlichem Geschlecht geboren und es seien Homosexuelle oder Transsexuelle Die indische Gesellschaft akzeptiere sexuelle mannliche Devianz nur in dieser Form Sofern es tatsachlich Intersexuelle seien gelten sie von Natur aus mit dem Heiligen gezeichnet Doch aller Heiligkeit zum Trotz sei ihr Alltag schon immer durch ein Leben am Rand der Gesellschaft gepragt Da sie von Segnungen allein nicht leben konnten arbeiteten sie primar als aggressive Bettler und Prostituierte Ihre Gemeinschaften glichen organisierten Bordellbetrieben in denen Ausbeutungsstrukturen vorherrschen Obwohl der religiose Hintergrund des Phanomens gern in den Vordergrund gestellt werde sei die Motivation hijra zu werden nur selten religios begrundet Daneben erwahnt Schroter ein pakistanisch muslimisches Aquivalent das khusra genannt werde Auch fur dieses Phanomen in Pakistan gebe es Erzahlungen deren Wahrheitsgehalt von Haniya Rais einer Anthropologin bestritten werde Sie reduziere es auf eine homosexuelle Subkultur in der Intersexualitat idealisiert werde und eine eigene Hierarchie konstituiere an deren Spitze nach Rais diejenigen stehen die sich dem Kastrationsritual unterzogen haben wahrend khusras die noch nicht kastriert sind oder temporare Homosexuelle zenanas als weniger rein gelten Khusras seien haufig Anhanger lokaler Heiligenkulte und praktizieren eine mystisch ausgerichtete Form des Islam Sie wurden von der Bevolkerung mit der sie leben geachtet Die Institution der hijras und khusras ist somit kein Zeichen von Liberalismus oder gar der Nicht Existenz einer rigiden Geschlechterordnung sondern ein Ventil fur diejenigen die aufgrund ihrer Biologie oder ihres devianten Begehrens aus dem vorgegebenen starren Rahmen herausfallen Susanne Schroter Grenzverlaufe zwischen den Geschlechtern Auch die Kulturzeitschrift Fikrun wa Fann nahm sich mit einem ausfuhrlichen Artikel des dritten Geschlechts in Pakistan an Dance to the Berdache Gemalde von George Catlin 1796 1872 In den indigenen Gesellschaften des nordlichen Amerikas so Schroter sei die Institution des dritten Geschlechts seit dem 16 Jahrhundert uberliefert Dafur hatten sich zu verschiedener Zeit unterschiedliche Begriffe durchgesetzt bis sich aufgrund der Kritik von indianischen Aktivistinnen und Aktivisten Ende des 20 Jahrhunderts die Bezeichnung two spirit durchsetzte Auch hier gebe es Mythen die auf einen idealisierten doppelgeschlechtlichen Zustand verweisen Allerdings sei es hier nicht nur um die sexuelle Praferenz sondern auch um eine generelle Tatigkeitspraferenz gegangen denn two spirits strebten auch die soziale Rolle des anderen Geschlechts an dessen Position im Arbeitsprozess und in der Familie in der Politik und im Krieg In diesem Sinne habe der Anthropologe Thomas Wesley fur die Navajo von funf verschiedenen Geschlechterrollen gesprochen Bei den Plains Indianern wurde eine Kriegerinnentradition der sogenannten manly hearted women deutsch Frauen mit Mannerherz beschrieben die anerkannt und hoch geachtet waren weil sie sich dort bewahrt hatten wo Manner Prestige erwerben Auch war bei nordamerikanischen Indianern Homosexualitat verpont und sexuelle Kontakte waren nur zwischen Personen erlaubt die als gegengeschlechtlich identifiziert waren Noch heute seien Homosexuelle beiderlei Geschlechts weitgehend mit Ablehnung und Diskriminierung konfrontiert Wie andere Autoren weist auch Schroter darauf hin dass die uberwiegende Anzahl aller Phanomene des dritten Geschlechts Menschen betreffe die als Mann zu Frau Wechsler bezeichnet werden konnten Warum das so ist wurde bisher wissenschaftlich nicht aufgeklart Ihr vorletztes Beispiel der geschworenen Jungfrauen des sudlichen Balkans stellt insofern eine Ausnahme dar Es handele sich um Personen weiblichen Geschlechts die einen mannlichen Habitus pflegen und in ihrer mannlichen Rolle von der Gesellschaft anerkannt werden Geschworene Jungfrauen besitzen einen mannlichen Namen tragen mannliche Kleidung einen mannlichen Haarschnitt rauchen und trinken Sie gehen ausschliesslich mannlichen Tatigkeiten wie pflugen Holz hacken oder Heu machen nach tragen Waffen und nehmen an Jagden und kriegerischen Handlungen teil Ihre Verhaltensweisen entsprechen dem albanischen Mannlichkeitsstereotyp Susanne Schroter Grenzverlaufe zwischen den Geschlechtern Bei dem Phanomen der geschworenen Jungfrauen gehe es und daruber bestehe in der Forschung kein Zweifel nicht um eine institutionalisierte Nische fur weibliche Rebellinnen sondern um die Aufrechterhaltung der patriarchalen heterosexuellen Ordnung in Zeiten des Mannermangels auch wenn nicht jede Einzelne das Produkt eines familiaren Mannermangels ware In der Regel hatten diese Frauen einen Schwur abgelegt niemals zu heiraten oder eine sexuelle Beziehung einzugehen Es solle aber vorgekommen sein dass geschworene Jungfrauen sich von ihrem Status verabschiedet und geheiratet haben Fur Brasilien beschreibt Schroter eine Besonderheit dritter Geschlechtlichkeit mit den dort sogenannten travestis Travestis wurden sich in Frauen verwandeln indem sie sich Ostrogene in hoher Dosierung zufuhren und sich Silikon in Bruste Huften Oberschenkel und Po injizieren bis zu 20 Liter sollen dabei verwendet werden Dabei wurde ein perfekter weiblicher Korper mit mannlichen Genitalien entstehen Travestis seien sehr stolz auf gelungene Ergebnisse und stehen sozial und sexuell zwischen den Geschlechtern Sie hatten sexuelle Kontakte in denen sie aktiv und solche in denen sie passiv seien aber als Prostituierte begegnen sie Kunden die penetriert werden wollen und die sie dafur verachten Privat gehen sie Beziehungen ausschliesslich zu wirklichen Mannern ein Geschlechtsumwandlungen lehnen sie ab da sie nicht auf maskuline genitale Lust verzichten wollen sie distanzieren sich bewusst von Transsexuellen und verstehen sich eindeutig als Manner Als Prostituierte gebarden sich travestis alles andere als feminin Sie seien brutal gewalttatig und haben einen zweifelhaften Ruf als Beischlafrauber Insgesamt ergebe sich aus ihrer Selbstinszenierung ein Bild das in jeglicher Hinsicht auf einer Kombination weiblicher und mannlicher Attribute beruht eine perfekte intersexuelle Konstruktion Zusammenfassend stellt Schroter fest dass Geschlecht und Geschlechtsidentitat keineswegs ein universales Muster bildet das sich biologisch fundieren liesse In der wissenschaftlichen Debatte wird die Existenz von drei oder mehr Geschlechtern haufig als Indikator fur eine liberale Geschlechterordnung definiert die man der vermeintlich repressiveren Ordnung westlicher Gesellschaften entgegensetzt Das lasst sich allerdings empirisch nicht bestatigen Die Existenz des dritten Geschlechts bestatigt vielmehr haufig explizit ein hegemoniales System heterosexueller Zweigeschlechtlichkeit welches Homosexuelle zwingt ihr Geschlecht zu wechseln Susanne Schroter Grenzverlaufe zwischen den Geschlechtern Siehe auch Liste von sozialen Geschlechter rolle n Internationale Aspekte Arn Sauer und Jana Mittag versuchen in ihrem Beitrag uber Geschlechtsidentitat und Menschenrechte den Weg von Unsichtbarmachung Ausschluss und Unterdruckung hin zum Sichtbarwerden und zu wertschatzender Anerkennung von geschlechtlicher und korperlicher Vielfalt in internationalen Zusammenhangen und unter Berucksichtigung der Menschenrechte zu beschreiben Sauer war wahrend seiner offiziellen Besuche der 47 Mitgliedsstaaten des Europarates erschuttert uber die Wissensdefizite bezuglich der Menschenrechtsbelange von trans Personen sogar bei politischen Entscheidungstragern Fur eine Definition des Begriffes der geschlechtlichen Identitat ubernimmt das Autoren Team jene der Yogyakarta Prinzipien Unter geschlechtlicher Identitat versteht man das tief empfundene innere und personliche Gefuhl der Zugehorigkeit zu einem Geschlecht das mit dem Geschlecht das der betroffene Mensch bei seiner Geburt hatte ubereinstimmt oder nicht ubereinstimmt dies schliesst die Wahrnehmung des eigenen Korpers darunter auch die freiwillige Veranderung des ausseren korperlichen Erscheinungsbildes oder der Funktionen des Korpers durch medizinische chirurgische oder andere Eingriffe sowie andere Ausdrucksformen des Geschlechts z B durch Kleidung Sprache und Verhaltensweisen ein Hirschfeld Eddy Stiftung Die Yogyakarta Prinzipien Die Yogyakarta Prinzipien stehen am Ende einer uber 60 jahrigen kontroversen und bis in die jungste Vergangenheit vorwiegend medizinisch psychologisch gefuhrten Debatte zur Identitatsbestimmung die Trans und Intersexualitat nach wie vor pathologisiert Sie seien im Jahr 2006 von einem international besetzten Gremium in der indonesischen Stadt Yogyakarta entworfen und abgestimmt worden und fassten bereits bestehende Standards der Menschenrechte zum Thema Geschlechtsidentitat zusammen Von mindestens funf Staaten sei bekannt dass sie ein drittes Geschlecht anerkennen beziehungsweise in Reisepassen als Geschlechtseintrag ein X vorsehen Es seien dies Indien Pakistan Nepal Australien und Neuseeland Im Jahr 2010 sei in der Generalversammlung des Europarates ein Beschluss gefasst worden der sich gegen die Diskriminierung auch aufgrund von Geschlechtsidentitat richtet Einen Uberblick uber nationale Regelungen in mittlerweile 66 Landern der Welt gibt das weltweite Mapping der Rechts und Soziallage von Menschen mit einem dritten Geschlecht das von dem Forschungsprojekt Transrespekt versus Transphobie TvT online zur Verfugung gestellt wurde Trotz einer sich allmahlich verbessernden internationalen Menschenrechtslage seien viele Menschen die sich einem dritten Geschlecht zugehorig fuhlen nach wie vor Ziel von Diskriminierung und Gewalt bis hin zu Kapitalverbrechen Ihre juristische sowie medizinische Lage sei in den meisten Landern dieser Welt problematisch Man treffe hohe Behandlungskosten und vorgeschriebene Operationen an das niederlandische Transsexuellengesetz schreibt beispielsweise die Sterilitat nach wie vor zwingend vor Die medizinischen Diagnosen Transsexualitat und Intersexualitat fuhrten einerseits zu Stigmatisierungen sie bildeten aber andererseits in manchen Landern die Basis fur die Kostenerstattung medizinischer Massnahmen Das wiederum gibt es nur in wenigen Landern Qualitatsstandards fur Operationen existieren haufig nicht Wenn keine gesundheitliche Betreuung existiert werde nicht selten zur Selbstbehandlung gegriffen mit oft gravierenden gesundheitlichen Schaden bis hin zur Todesfolge Trotz mancher Gemeinsamkeiten gebe es auch zahlreiche Unterschiede So litten beispielsweise Transmenschen in vielen Landern unter der Verweigerung gewollter medizinischer Behandlung wahrend Intersexuelle nicht selten durch Zwangsbehandlungen traumatisiert wurden die oft im nicht einwilligungsfahigen Alter ohne tatsachliche medizinische Notwendigkeit durchgefuhrt und meist als weiblich angelegt wurden Die meisten Neo Genitale weisen entgegen medizinischer Machbarkeitsversprechen keine oder keine ausgepragte Sensibilitat auf Unfruchtbarkeit ist oft eine weitere Konsequenz Eine unkritische Einfuhrung westlicher medizinischer Standards gefahrde zudem in den wenigen noch vorhandenen vorkolonialen Gesellschaften existierende Strukturen in denen Betroffene geschutzt leben konnen Fur Personenstand und Rechtslage haben sich in den meisten Landern den jeweils unterschiedlichen kulturellen Besonderheiten entsprechend verschiedene Regelungen und gesetzliche Grundlagen entwickelt Verfahren fur die Geschlechtseintragung und Vornamensanderung seien oft wenn uberhaupt vorhanden langwierig und burokratisch In 30 von 61 daraufhin untersuchten Landern waren Anderungen moglich wenn auch an verschiedene Bedingungen geknupft In der Regel werde die Vorlage psychiatrischer Gutachten gefordert In vielen Landern wurden die Bedurfnisse von Menschen mit einem dritten Geschlecht in der Offentlichkeit und auch der Politik kaum wahrgenommen Informationsangebote seien selten und haufig wurden verschiedene Geschlechtidentitaten und sexuelle Orientierungen ohne Hinweis auf die unterschiedliche Bedeutung mit Homosexualitat gleichgesetzt Die aber sei in einer Vielzahl von afrikanischen und islamisch gepragten Staaten kriminalisiert die Strafen gehen bis hin zur Todesstrafe Es sei ein besorgniserregender Trend zur Kriminalisierung zu beobachten Die soziookonomische Situation fur Menschen die sich einem dritten Geschlecht zugehorig fuhlen sei oft durch Armut und Arbeitslosigkeit gepragt und stelle uberall auf der Welt eine elementare Sorge dar Von den Betroffenen seien viele als Prostituierte tatig oder ubernahmen Tatigkeiten in anderen illegalen oder gefahrlichen Untergrundokonomien In manchen Landern hatten sich Nischen entwickelt jedoch ohne dass sich die materiellen Bedingungen wesentlich verbesserten Aufgrund von Trans oder Homophobie fehle es nicht nur an Respekt sondern es bleibe fur Menschen mit nicht geschlechtskonforme m Auftreten nicht nur bei Diskriminierung In vielen Landern seien sie erheblicher Gewalt ausgesetzt zum Teil von den eigenen Familien in manchen Landern drohten Folter und Mord So seien von 2008 bis Marz 2012 weltweit in 55 Landern insgesamt 816 Morde mit steigenden Fahlzahlen sic dokumentiert Selten nur finden sich offentliche Fursprecher die sich fur den Schutz der Menschenrechte einsetzen Doch es gebe Ausnahmen So fanden sich Positivbeispiele unter anderem im pazifischen Raum Noch gebe es fur Menschen mit Trans und Intergeschlechtlichkeit keinen umfassenden Menschenrechtsschutz und noch wurden gegen sie gerichtet weltweit zahlreiche Menschenrechtsverletzungen festgestellt Sie haben ahnliche aber auch unterschiedliche Probleme die nicht immer berucksichtigt wurden Es existiert beispielsweise keine empirische Forschung zu den Lebens und Diskriminierungslagen von Intergeschlechtlichen und nur wenig zu Transgeschlechtlichen Die noch jungen Emanzipationsbewegungen der beiden Gruppen kampften manchmal zusammen manchmal getrennt um Entpathologisierung Entstigmatisierung und als oberstes Primat um die Selbstbestimmungsrechte ihrer Mitglieder Storungen der Geschlechtsidentitat Hauptartikel Geschlechtsidentitatsstorung Wenn sich die einschlagige Fachliteratur mit sexuellen Identitatsstorungen befasst wird nicht immer kenntlich gemacht welcher Bedeutung die verwendeten Begriffe zugewiesen werden Viele der in diesem Zusammenhang verwendeten Begriffe tauchen weder in der ICD 10 noch im Vokabular der Psychoanalyse von Laplanche und Pontalis auf Auch andere Fach Worterbucher kennen nur einige wenige der verwendeten Begriffe Das mag damit zusammenhangen dass es keine Definition gibt auf die man sich in den Bezugswissenschaften wie Psychologie Soziologie oder Sexualwissenschaft geeinigt hatte Hinzu kommt dass in Fachkreisen zwar nach wie vor keine Zweifel daran bestehen dass es krankheitswertige Storungen der Geschlechtsidentitat geben kann doch seit das Thema Transgender in der Offentlichkeit breit diskutiert wird haben sich die damit verbundenen Inhalte verandert Auch ist die Diagnose der fruher sogenannten Geschlechtsidentitatsstorung aus dem einschlagigen Diagnosemanual DSM bereits entfernt worden In der Internationalen Klassifikation der Krankheiten ICD ist sie in der derzeit noch gultigen Version 10 jedoch noch enthalten Die seit 2007 in Uberarbeitung befindliche Version 11 der ICD deren Veroffentlichung fur Mai 2018 geplant war wird von den einschlagigen Verbanden kontrovers diskutiert Die Aktion Transsexualitat und Menschenrecht hatte 2017 Widerstand angekundigt fur den Fall dass sie sich mit ihrer bei der WHO eingereichten Forderung nicht durchsetzen kann die Diagnose Gender incongruence of childhood aus dem kommenden ICD zu streichen Im ICD 11 werden die bisherigen Kategorien durch den neuen Begriff der Geschlechtsinkongruenz ersetzt wobei diese weiter nach Geschlechtsinkongruenz wahrend der Kindheit HA61 und wahrend der Pubertat oder im Erwachsenenalter HA60 aufgeschlusselt wird Im DSM 5 ist den krankhaften Storungen der Geschlechtsidentitat der Begriff Geschlechtsdysphorie zugeordnet worden Als Psychoanalytiker an Fragen der Geschlechtsidentitat interessiert beschrieb Robert Stoller in seinem 2014 in dritter Auflage herausgegebenen Buch Perversion Die erotische Form von Hass unter einer zum Zeitpunkt der Erstauflage noch ublichen binaren Betrachtung die moglichen Folgen einer unsicheren Geschlechtsidentitat nachdem er sich zuvor 20 Jahre lang mit der Frage beschaftigt hatte wie sich Mannlichkeit und Weiblichkeit entwickeln Ebenfalls aus psychoanalytischer Perspektive und in jener Zeit als eine binare Sicht auf die Geschlechter in der Wissenschaft noch der Regelfall war zugleich aber auch mit forensischem Blick war Estela Welldon mit der Geschlechtsidentitat speziell von Frauen befasst Ihr Buch Perversionen der Frau beschreibt welche Folgen eine unsichere Geschlechtsidentitat bei Frauen haben und unter welchen Umstanden sie in eine Perversion entgleisen kann Eine solche stellt sich allerdings bei Frauen vollig anders als bei Mannern dar Die Erforschung der reproduktiven Funktionen und ihrer Bedeutung fur Personen mit diverser Geschlechtsidentitat steht aus Um fruhe Positionen einer Revision zu unterziehen richtete die Internationale Psychoanalytische Vereinigung eine Arbeitsgruppe ein die sich den Namen Committee on Sexual and Gender Diversity Studies gab Sie wurde mit der Aufgabe betraut sich der Herausforderungen anzunehmen die sich infolge radikaler Veranderungen in Einstellung und Verstandnis von Sexualitat Sexualobjektwahl und Geschlecht stellen und zu einem multideterminierten Verstandnis beizutragen Dies geschah laut Hemma Rossler Schulein in der Absicht Denken und Theoriebildung vor moglicher Einengung und Verzerrung zu bewahren die mit kulturellen Einstellungen Uberzeugungen und mit Wahrnehmungen Fehleinschatzungen und Vorurteilen der Zeit und des Ortes an dem sie auftreten einhergehen konnen Im Jahr 2024 wurden die Ergebnisse einer Studie aus der Universitat Ulm vorgelegt die fur Deutschland samtliche ambulanten Abrechnungsdaten aller gesetzlich Versicherten aus den Jahren 2013 bis 2022 auswertete Es galt erste Daten zu Trends in der Haufigkeit diagnostizierter Storungen der Geschlechtsidentitat zur zeitlichen Stabilitat dieser Diagnosen sowie zu psychiatrischen Komorbiditaten zu erfassen weil es trotz gesellschaftlicher medialer und wissenschaftlicher Aufmerksamkeit fur Storungen der Geschlechtsidentitat bislang kaum quantitative Daten gibt Die Haufigkeit diagnostizierter Geschlechtsidentitatsstorungen nahm in dem zehn Jahre umfassenden Beobachtungszeitraum um etwa das Achtfache zu wobei besonders weibliche Jugendliche im Alter zwischen 15 und 19 Jahren betroffen waren In mehr als 70 der Falle war eine weitere psychiatrische Diagnose codiert worden Funf Jahre nach Diagnosestellung lag bei mehr als der Halfte der Betroffenen eine Storung der Geschlechtsidentitat nicht mehr vor Philosophische Position zur Gender DebatteDie Philosophin Rebekka Reinhard hat im Juli 2017 gemeinsam mit ihrem Kollegen Thomas Vasek vorgeschlagen die alte Gender Debatte zu begraben Es sei eine Debatte um die Geschlechterdifferenz und sie sei ideologisch erstarrt intellektuell fruchtlos und befinde sich in einer Sackgasse Die beiden Autoren des Magazins Hohe Luft fordern eine grundlegend andere Sicht auf die Geschlechterdifferenz eine Sicht die Menschen in ihrer Individualitat und Fahigkeit zur Selbstbestimmung ernst nimmt Biologische Unterschiede und soziale Normen seien so die beiden Autoren nicht das Entscheidende Vielmehr nahmen Frauen und Manner verschiedene Dinge wichtig und das sei viel mehr als alles andere die grundlegende Differenz welche die Geschlechter voneinander trennt Sie schlagen vor uber ein Konzept nachzudenken das sie das ethische Geschlecht nennen und das wurde auf mannlichen und weiblichen Werten beruhen Dieser Werte konnten sich alle Geschlechter bedienen unabhangig von Biologie oder Sozialisation Die Autoren kommen zu dem Schluss Erst wenn mannliche und weibliche Werte aufeinanderprallen ohne dass es dabei um Macht und Unterwerfung ginge kann die Geschlechterdifferenz ihre fruchtbare Wirkung entfalten als Differenz zwischen Werten nicht zwischen Manner sic und Frauen Rebekka Reinhard Thomas Vasek Hohe Luft 2017 WeiterfuhrendesSpezielles Auswahl Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz Amarete Sudamerika Androgynie Autogynophilie Coming out Datenstandards zur Beschreibung des Geschlechts Doing Gender Drittes Geschlecht Erklarungen und Resolutionen der Vereinten Nationen uber die sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identitat Femizid Gender Gender Bias Gendersternchen Symbol Genderbibliothek Gender Mainstreaming Gender Marketing Gender Studies Genderzid Geschichte der LGBT Geschlechterdemokratie Geschlechtergerechte Sprache Geschlechterordnung Geschlechterrolle Geschlechtersegregation Geschlechtssensible Padagogik Geschlechtersoziologie Geschlechtertrennung Geschlechterverteilung Geschlechtsdetermination Geschlechtsunterschiede in Sprachen Geschlechtsangleichende Massnahme Geschlechtsangleichende Operation Geschlechts Chromatin Geschlechtshabitus Geschlechtsmerkmal Geschlechtsuberprufung beim Sport Gleichstellung der Geschlechter Heteronormativitat Heterosexismus Hijra Sudasien Intersexualitat Kathoey Thailand Khusra Pakistan LGBT Menschliche Geschlechtsunterschiede Nichtbinare Geschlechtsidentitat Organization Intersex International Passing Geschlecht Pseudohermaphroditismus Queer Queer of Color Critique Queer Studies Queer Theologie Queer Theorie Sexismus Sexualdimorphismus Sexualmedizin Sexuelle Identitat Transgender Transgender Day of Remembrance Transgender Network Switzerland Transidentitat Transsexualitat Transsexualitat bei Kindern und Jugendlichen Transsexualitat im Iran Transsexuellengesetz Transvestitismus Two Spirit Nordamerika Yogyakarta Prinzipien Philosophisches Auswahl Das andere Geschlecht Das Unbehagen der Geschlechter Geschlecht und CharakterFilme Auswahl Aus eines Mannes Madchenjahren 1919 Geschlecht in Fesseln 1928 In einem Jahr mit 13 Monden 1978 Tootsie 1982 Gendernauts eine Reise durch das Land der Neuen Geschlechter 1999 Das verordnete Geschlecht 2001 Be Like Others 2008 Mein Sohn Helen 2015 Festivals Queersicht 1996 gegrundetes LGBT Filmfestival in Bern Queer Lisboa 1997 gegrundetes schwul lesbisches Filmfestival in LissabonKunst Kunstausstellung 2016 in Frankfurt am Main Siehe auchListe von Filmen mit Bezug auf Transgender Themen Liste von Filmen und Dokumentationen uber nichtbinare Personen Gesetz zur Anderung der in das Geburtenregister einzutragenden Angaben erlassen am 18 Dezember 2018 LiteraturJessica Benjamin Phantasie und Geschlecht Studien uber Idealisierung Anerkennung und Differenz Stroemfeld Basel 1993 ISBN 3 86109 101 1 Hartmut A G Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat Neue Befunde zu einem alten Streit In Sexologie Band 7 Nr 2 3 2000 S 96 140 sexualmedizin kiel info PDF 298 kB abgerufen am 8 Juni 2017 Anatol Dutta Matteo Fornasier Jenseits von mannlich und weiblich Menschen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung im Arbeitsrecht und offentlichen Dienstrecht des Bundes Nomos Verlag 2020 ISBN 978 3 8487 6733 5 Online abgerufen am 4 Februar 2025 Ian W Craig Emma Harper Caroline S Loat The Genetic Basis for Sex Differences in Human Behaviour Role of the Sex Chromosomes In Annals of Human Genetics Vol 68 Nr 3 2004 S 269 284 doi 10 1046 j 1529 8817 2004 00098 x englisch Michael Ermann Identitat und Begehren Kohlhammer Stuttgart 2019 ISBN 978 3 17 035992 5 Susanne Gunthner Dagmar Hupper Constanze Spiess Hrsg Genderlinguistik Sprachliche Konstruktionen von Geschlechtsidentitat De Gruyter Berlin April 2012 ISBN 978 3 11 027287 1 Aufsatzsammlung doi 10 1515 9783110272901 Leseprobe in der Google Buchsuche Wolfgang Mertens Entwicklung der Psychosexualitat und der Geschlechtsidentitat Geburt bis 4 Lebensjahr 3 uberarbeitete Auflage Band 1 Kohlhammer Stuttgart u a 1997 ISBN 3 17 014778 1 Wolfgang Mertens Entwicklung der Psychosexualitat und der Geschlechtsidentitat Kindheit und Adoleszenz 2 uberarbeitete Auflage Band 2 Kohlhammer Stuttgart u a 1996 ISBN 3 17 014065 5 Christa Rohde Dachser Spuren des Verlorenen Beitrage zur klinischen Psychoanalyse und zur Geschlechterdifferenz Bibliothek der Psychoanalyse Psychosozial Verlag Giessen 2020 ISBN 978 3 8379 2971 3 doi 10 30820 9783837929713 Volkmar Sigusch Sexuelle Welten Zwischenrufe eines Sexualwissenschaftlers Hrsg Martin Dannecker Gunter Schmidt Volkmar Sigusch Beitrage zur Sexualforschung Band 87 Psychosozial Giessen 2005 ISBN 3 89806 482 4 WeblinksBundeszentrale fur politische Bildung Aus Politik und Zeitgeschichte Geschlechtsidentitat 2012 Aufsatze 9 verschiedener Fachautoren aus APuZ Nr 20 21 AnmerkungenDazu gehort beispielsweise die Berufsrolle die ebenso identitatsstiftend sein kann wie die Rolle als Elternteil und viele andere mehr denen jeweils auf eine andere Weise und mit verschiedenen Mitteln Ausdruck verliehen wird Milton Diamond Professor fur Anatomie und reproduktive Biologie verknupfte verschiedene Begriffe 2002 Sexual identity speaks to the way one views him or her self as a male or female This inner conviction of identification usually mirrors one s outward physical appearance and the typically sex linked role one develops and prefers or society attempts to impose Gender identity is recognition of the perceived social gender attributed to a person Typically a male is perceived as a boy or a man where boy and man are social terms with associated cultural expectations attached Similarly a female is perceived as a girl or woman Die sexuelle Identitat bezieht sich auf die Art und Weise wie man sich selbst als Mann oder Frau sieht Diese innere Uberzeugung der Identifikation spiegelt in der Regel das aussere Erscheinungsbild und die typische geschlechtsspezifische Rolle wider die man entwickelt und bevorzugt oder die einem von der Gesellschaft auferlegt wird Die Geschlechtsidentitat ist die Anerkennung des wahrgenommenen sozialen Geschlechts das einer Person zugeschrieben wird Typischerweise wird ein Mann als Junge oder Mann wahrgenommen wobei Junge und Mann soziale Begriffe sind die mit kulturellen Erwartungen verbunden sind In ahnlicher Weise wird eine Frau als Madchen oder Frau wahrgenommen Milton Diamond Sex and Gender are Different Sexual Identity and Gender Identity are Different In Clinical Child Psychology amp Psychiatry Band 7 Nr 3 2002 S 320 334 doi 10 1177 1359104502007003002 englisch siehe Gonade siehe beispielsweise Innere weibliche Geschlechtsorgane siehe beispielsweise Aussere weibliche Geschlechtsorgane Hier gibt Richter Appelt in FN 4 auf S 1 ihres Aufsatzes irrtumlich eine falsche Quelle an Richtig ware Franziska Brunner Caroline Prochnow Katinka Schweizer Hertha Richter Appelt Korper und Geschlechtserleben bei Personen mit kompletter Androgeninsensitivitat In Z Sex Forsch Band 25 Nr 1 Georg Thieme Stuttgart u a 2012 S 26 48 doi 10 1055 s 0031 1283940 Auf ihrer Website gibt die Intersex Society of North America als Grundungsjahr 1993 an Von Wunder unerwahnt 1993 wurde in Deutschland der Verband fur lesbische schwule bisexuelle trans intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie VLSP gegrundet und 2003 in Kanada die Organization Intersex International Zu dieser offenbar umstrittenen Studie von Eva Kleinemeier und Martina Jurgensen Erste Ergebnisse der Klinischen Evaluationsstudie im Netzwerk Storungen der Geschlechtsentwicklung Intersexualitat in Deutschland Osterreich und Schweiz Januar 2005 bis Dezember 2007 durchgefuhrt im Rahmen des Netzwerks Storungen der Geschlechtsentwicklung DSD Intersexualitat 41 Seiten Memento vom 21 Februar 2016 im Internet Archive PDF 228 kB auf netzwerk dsd uk sh de lasst sich im Netz eine Quelle finden 9 Seiten PDF 2 4 MB kastrationsspital ch deren Herkunft jedoch nicht als gesichert angesehen werden kann Die Kritik an der Studie geht bis zu Manipulationsvorwurfen beispielsweise User Seelenlos Wie das Netzwerk DSD Euro DSD die Lubecker Studie frisiert In blog zwischengeschlecht info 17 Juni 2009 EinzelnachweiseHartmut A G Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat Neue Befunde zu einem alten Streit In Sexuologie Band 7 Nr 2 3 2000 ISSN 0944 7105 S 100 sexualmedizin kiel info PDF 298 kB abgerufen am 9 Juni 2017 Hartmut Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat 2000 S 130 Heinrich Boll Stiftung Hessen Boll Analytics mit Sophinette Becker Identitat ab 0 27 18 auf YouTube 15 Dezember 2018 abgerufen am 19 Juni 2020 Livemitschnitt des Vortrages vom 4 Dezember 2018 Phyllis A Katz Gender Identity Development and Consequences In The Social Psychology of Female Male Relations Academic Press 1986 ISBN 0 12 065280 3 S 22 doi 10 1016 b978 0 12 065280 8 50007 5 researchgate net abgerufen am 2 November 2024 The concept of gender identity has been used widely in a variety of ways both in the popular and in the scientific literature Many different terms with both overlapping and distinctive meaning have been used interchangeably This has been reflective of and is perhaps contributive to considerable theoretical confusion in this area Volkmar Sigusch Sexuelle Welten Zwischenrufe eines Sexualforschers Psychosozial Giessen 2005 ISBN 3 89806 482 4 S 97 John Money Cytogenetic and psychosexual incongruities with a note on space form blindness In American Journal of Psychiatry Band 119 Nr 9 1963 S 820 827 psychiatryonline org A gender role and identity become established congruously with the sex of assignment John Money Glossary In John Money Hrsg Sex research New developments Holt New York 1965 S 235 250 Zum Begriff gender identity siehe S 240 und 247 Ralph R Greenson On homosexuality and gender identity In International Journal of Psycho Analysis Nr 45 S 217 one s sense of being a member of a particular sex it is expressed clinically in the awareness of being a man or a male in distinction to being a woman or a female The term was formulated in collaboration with Stoller whose presentation deals with another aspect of this subject Robert Stoller A contribution to the study of gender identity In International Journal of Psycho Analysis Nr 45 1964 S 220 Gender identity is the sense of knowing to which sex one belongs that is the awareness I am a male or I am a female The term gender identity was arrived at in joint discussions of a research project on this and allied problems by Greenson and Stoller during which many of the formulations in this paper were worked out Richard Green Sexual Identity Conflict in Children and Adults Basic Books 1974 S xv 1 an individual s basic conviction of being male or female 2 an individual s behavior which is culturally associated with males or females masculinity or femininity and 3 an individual s preference for male or female sexual partners E Schorsch G Galedary A Haag M Hauch H Lohse Perversion als Straftat Dynamik und Psychotherapie Springer Berlin u a 1985 ISBN 3 540 12468 3 Heinrich Boll Stiftung Hessen Boll Analytics mit Sophinette Becker Identitat ab 0 12 50 auf YouTube 15 Dezember 2018 abgerufen am 19 Juni 2020 Livemitschnitt des Vortrages vom 4 Dezember 2018 Hartmut A G Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat Neue Befunde zu einem alten Streit In Sexuologie Band 7 Nr 2 3 2000 ISSN 0944 7105 S 96 sexualmedizin kiel info PDF 298 kB abgerufen am 8 Juni 2017 Hartmut Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat 2000 S 108 Hartmut A G Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat Neue Befunde zu einem alten Streit In Sexuologie Band 7 Nr 2 3 2000 ISSN 0944 7105 S 108 sexualmedizin kiel info PDF 298 kB abgerufen am 9 Juni 2017 Hartmut Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat 2000 S 109 Je einen Uberblick uber die Forschungsergebnisse zur Frage mannlich aggressiven Verhaltens geben G P Knight R A Fabes D A Higgins Concerns about drawing causal inferences from meta analyses An example in the study of gender differences in aggression In Psychol Bull Band 119 Nr 3 1996 S 410 421 PMID 8668746 englisch B A Bettencourt N Miller Gender differences in aggression as a function of provocation A meta analysis In Psychol Bull Band 119 Nr 3 1996 S 422 447 PMID 8668747 englisch Heiner Bielefeldt Geleitwort In Hirschfeld Eddy Stiftung Hrsg Die Yogyakarta Prinzipien Prinzipien zur Anwendung der Menschenrechte in Bezug auf die sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identitat Schriftenreihe der Hirschfeld Eddy Stiftung Band 1 2008 ISSN 1865 6056 S 10 yogyakartaprinciples org PDF 521 kB abgerufen am 3 November 2024 englisch The Yogyakarta Principles Principles on the application of international human rights law in relation to sexual orientation and gender identity Yogyakarta 2006 Ubersetzt von Hirschfeld Eddy Stiftung mit Unterstutzung durch Petra Schafter und das Deutsche Institut fur Menschenrechte Die Yogyakarta Prinzipien Prinzipien zur Anwendung der Menschenrechte in Bezug auf die sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identitat In Hirschfeld Eddy Stiftung Hrsg Schriftenreihe der Hirschfeld Eddy Stiftung Band 1 2008 ISSN 1865 6056 S 11 Fussnote 2 yogyakartaprinciples org PDF 521 kB abgerufen am 5 Juli 2017 englisch The Yogyakarta Principles Principles on the application of international human rights law in relation to sexual orientation and gender identity Yogyakarta 2006 Ubersetzt von Hirschfeld Eddy Stiftung mit Unterstutzung durch Petra Schafter und das Deutsche Institut fur Menschenrechte Hartmut Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat 2000 S 97 Jessica Benjamin Phantasie und Geschlecht Studien uber Idealisierung Anerkennung und Differenz Stroemfeld Basel 1993 ISBN 3 86109 101 1 S 16 ff Jessica Benjamin Phantasie und Geschlecht 1993 S 16 Jessica Benjamin Phantasie und Geschlecht 1993 S 16 17 E S Person L Ovesay Psychoanalytic Theories of Gender Identity In Journal of the American Academy of Psychoanalysis Band 11 1983 ISSN 1546 0371 S 203 226 zitiert nach Benjamin 1993 S 17 Karl Konig Die Fixierung in der Dyade Hrsg P Buchheim M Cierpka Th Seifert Lindauer Texte Texte zur psychotherapeutischen Fort und Weiterbildung Konflikte in der Triade Spielregeln in der Psychotherapie Weiterbildungsforschung und Evaluation Springer Berlin u a 1995 ISBN 3 540 59161 3 S 39 50 Jessica Benjamin Phantasie und Geschlecht 1993 S 18 Jessica Benjamin Phantasie und Geschlecht 1993 S 19 Karen Horney Die Psychologie der Frau 3 unverand Auflage Dietmar Klotz Eschborn bei Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 88074 488 2 Originaltitel Die Psychologie der Frau 1922 Jessica Benjamin Phantasie und Geschlecht 1993 S 20 Hartmut Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat 2000 S 114 Hartmut Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat 2000 S 115 Hartmut Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat 2000 S 131 Hartmut Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat 2000 S 132 Mahrokh Charlier Geschlechtsspezifische Entwicklung in patriarchalischislamischen Gesellschaften und deren Auswirkung auf den Migrationsprozess In Psyche Band 60 2006 ISSN 0033 2623 S 97 117 Hartmut Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat 2000 S 112 Um sich einen Uberblick zu verschaffen schlagt Bosinski auf S 112 verschiedene Veroffentlichungen vor darunter Eleanor E Maccoby The two sexes Growing up apart coming together Harvard University Press Cambridge 1998 ISBN 0 674 91482 1 englisch D N Ruble C L Martin Gender Development In William Damon Hrsg Handbook of child psychology 6 Auflage Band 3 Wiley New York 2006 ISBN 0 471 27290 6 Social emotional and personality development S 933 1016 englisch Hartmut Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat 2000 S 104 Hartmut Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat 2000 S 118 Hartmut Bosinski Determinanten der Geschlechtsidentitat 2000 S 113 Volkmar Sigusch Sexuelle Welten Zwischenrufe eines Sexualforschers Psychosozial Giessen 2005 ISBN 3 89806 482 4 S 67 Geschlechtsidentitat In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 abgerufen am 4 Mai 2017 Anne Seibring Geschlechtsidentitat Editorial In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 abgerufen am 10 April 2017 Laura Adamietz Geschlechtsidentitat im deutschen Recht 2012 S 1 Eine Geschlechtsidentitat haben alle Menschen diese wird aber nur dann thematisiert wenn sie von der Norm abweicht Zwei grosse Fragestellungen der Geschlechtsidentitat fordern das Rechtssystem heraus Transgender und Intersex Carolin Kuppers Soziologische Dimensionen von Geschlecht In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 abgerufen am 10 April 2017 Die Einteilung in zwei eindeutig voneinander zu unterscheidende Geschlechter strukturiert unseren Alltag Sie erscheint als naturliche und selbstverstandliche Tatsache stellt sich aber aus soziologischer Perspektive sehr viel komplexer dar Eckart Voland Johannes Johow Geschlecht und Geschlechterrolle Soziobiologische Aspekte In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 abgerufen am 10 April 2017 Die Unterteilung in mannlich und weiblich hat ihre Berechtigung wie die Evolutionsgeschichte zeigt Die Faktoren fur die individuelle Entwicklung Anlagen und Umwelt lassen sich nicht unabhangig voneinander betrachten Hertha Richter Appelt Geschlechtsidentitat und dysphorie In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 abgerufen am 10 April 2017 Geschlechtsidentitat wird thematisiert wenn Unsicherheit auftritt etwa bei Inter oder Transsexualitat Im Gegensatz zur fruheren Anlage Umwelt Gegenuberstellung wird mittlerweile von einer multifaktoriellen Determinierung der Identitat ausgegangen Ulrike Kloppel Medikalisierung uneindeutigen Geschlechts In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 abgerufen am 10 April 2017 Wie konnte sich die medizinische Definitionsmacht uber Intersexualitat historisch durchsetzen Zentral dafur war so die These des Beitrags die Konstruktion der Geschlechtsidentitat als psychischer Entitat Mitte des 20 Jahrhunderts Michael Wunder Intersexualitat Leben zwischen den Geschlechtern In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 abgerufen am 10 April 2017 Der Deutsche Ethikrat hat eine Stellungnahme zum Thema Intersexualitat vorgelegt Vorausgegangen war ein intensiver Dialog mit Betroffenen Selbsthilfegruppen und Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen Rainer Herrn Ver korperungen des anderen Geschlechts Transvestitismus und Transsexualitat historisch betrachtet In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 abgerufen am 10 April 2017 Der Wechsel zur Kleidung des anderen Geschlechts und oft damit verbunden der Wechsel des sozialen Geschlechts sind in der europaischen Geschichte seit Langem bekannt gerieten aber erst im spaten 19 Jahrhundert in den medizinischen Blick Susanne Schroter Grenzverlaufe zwischen den Geschlechtern aus ethnologischer Perspektive In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 abgerufen am 10 April 2017 Ob zwei oder mehr Geschlechter anerkannt werden ist vom jeweiligen kulturellen Kontext abhangig In vielen Gesellschaften vor allem ausserhalb Europas unterscheiden sich Geschlechterkonstruktionen von den uns bekannten Mustern Arn Sauer Jana Mittag Geschlechtsidentitat und Menschenrechte im internationalen Kontext In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 abgerufen am 10 April 2017 Im internationalen Menschenrechtsschutz hat sich Vieles zum Positiven entwickelt Zugleich aber lasst die geschlechtliche Vielfalt und Randstandigkeit von Trans und Inter sie weiterhin zum Ziel von Diskriminierung und Gewalt werden Carolin Kuppers Soziologische Dimensionen von Geschlecht In Geschlechtsidentitat Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 S 6 abgerufen am 5 Mai 2017 Carolin Kuppers Soziologische Dimensionen von Geschlecht 2012 S 1 Paula Irene Villa Der grosse kleine Unterschied Einfuhrung in die sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung zit nach Kuppers 2012 S 1 Carolin Kuppers Soziologische Dimensionen von Geschlecht 2012 S 2 Kerrin Christiansen Biologische Grundlagen der Geschlechterdifferenz In Ursula Pasero Frederike Braun Hrsg Konstruktion von Geschlecht Centaurus Pfaffenweiler 1995 ISBN 3 8255 0016 0 S 13 28 zit nach Kuppers 2012 S 2 Sigrid Schmitz Wie kommt das Geschlecht ins Gehirn Uber den Geschlechterdeterminismus in der Hirnforschung und Ansatze zu seiner Dekonstruktion In Forum Wissenschaft 20 Mai 2005 abgerufen am 5 Mai 2017 zit nach Kuppers 2012 Carolin Kuppers Soziologische Dimensionen von Geschlecht 2012 S 3 Carolin Kuppers Soziologische Dimensionen von Geschlecht 2012 S 4 Gitta Muhlen Achs Geschlecht bewusst gemacht Korpersprachliche Inszenierungen Ein Bilder und Arbeitsbuch Frauenoffensive Munchen 1998 ISBN 3 88104 308 X S 21 zit nach Kuppers 2012 S 1 Carolin Kuppers Soziologische Dimensionen von Geschlecht 2012 S 5 Eckart Voland Johannes Johow Geschlecht und Geschlechterrolle Soziobiologische Aspekte In Aus Politik und Zeitgeschichte Geschlechtsidentitat Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 S 5 abgerufen am 28 August 2019 Voland und Johow verweisen in diesem Zusammenhang auf Doris Bischof Kohler Von Natur aus anders Die Natur der Geschlechtsunterschiede 4 uberarbeitete und erw Auflage Kohlhammer Stuttgart 2011 ISBN 978 3 17 021625 9 Sarah Blaffer Hrdy Mutter Natur Die weibliche Seite der Evolution Berlin Verlag Berlin 2000 ISBN 3 8270 0240 0 Eckart Voland Johannes Johow Geschlecht und Geschlechterrolle Soziobiologische Aspekte In Aus Politik und Zeitgeschichte Geschlechtsidentitat Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 S 4 abgerufen am 28 August 2019 Eckart Voland Johannes Johow Geschlecht und Geschlechterrolle Soziobiologische Aspekte In Aus Politik und Zeitgeschichte Geschlechtsidentitat Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 S 1 abgerufen am 28 August 2019 Lise Eliot The Trouble with Sex Differences In Neuron Band 72 2011 S 895 898 doi 10 1016 j neuron 2011 12 001 Eckart Voland Johannes Johow Geschlecht und Geschlechterrolle Soziobiologische Aspekte In Aus Politik und Zeitgeschichte Geschlechtsidentitat Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 S 2 abgerufen am 28 August 2019 Richard Dawkins Das egoistische Gen 2 unverand Auflage Springer Berlin u a 2007 ISBN 978 3 642 55391 2 Leonart Sax How common is intersex A reply to Fausto Sterling In Journal of Sex Research Band 39 Nr 3 2002 ISSN 0022 4499 S 174 178 Anderes divers oder inter In tagesschau de 19 Mai 2018 abgerufen am 20 Mai 2018 Der Deutsche Ethikrat geht davon aus dass es etwa 80 000 intersexuelle Menschen in Deutschland gibt Eckart Voland Johannes Johow Geschlecht und Geschlechterrolle Soziobiologische Aspekte In Aus Politik und Zeitgeschichte Geschlechtsidentitat Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 S 3 abgerufen am 28 August 2019 Adolf Heschl Das intelligente Genom Uber die Entstehung des menschlichen Geistes durch Mutation und Selektion Springer Berlin u a 1998 ISBN 3 540 64202 1 Deutscher Ethikrat Hrsg Intersexualitat Stellungnahme 2012 ISBN 978 3 941957 27 5 201 Seiten Memento vom 18 Marz 2016 im Internet Archive PDF 1 5 MB Geschlechtsidentitat In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 2012 abgerufen am 10 April 2017 Laura Adamietz Geschlechtsidentitat im deutschen Recht In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 abgerufen am 29 Juni 2017 Laura Adamietz Geschlechtsidentitat im deutschen Recht 2012 S 2 Laura Adamietz Geschlechtsidentitat im deutschen Recht 2012 S 3 Laura Adamietz Geschlechtsidentitat im deutschen Recht 2012 S 4 Laura Adamietz Geschlechtsidentitat im deutschen Recht 2012 S 5 Laura Adamietz Geschlechtsidentitat im deutschen Recht 2012 S 6 Hertha Richter Appelt Geschlechtsidentitat und dysphorie In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 S 1 abgerufen am 8 Mai 2017 Hertha Richter Appelt Intersexualitat Storungen der Geschlechtsentwicklung In Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz Band 50 Nr 1 2007 S 52 61 Hertha Richter Appelt Geschlechtsidentitat und dysphorie 2012 S 2 Hertha Richter Appelt Geschlechtsidentitat und dysphorie 2012 S 3 Hertha Richter Appelt Geschlechtsidentitat und dysphorie 2012 S 4 Hertha Richter Appelt Geschlechtsidentitat und dysphorie 2012 S 5 Ulrike Kloppel Medikalisierung uneindeutigen Geschlechts In Aus Politik und Zeitgeschichte Geschlechtsidentitat Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 S 1 abgerufen am 10 Mai 2017 Ulrike Kloppel Medikalisierung uneindeutigen Geschlechts 2012 S 2 Ulrike Kloppel Medikalisierung uneindeutigen Geschlechts 2012 S 3 Ulrike Kloppel Medikalisierung uneindeutigen Geschlechts 2012 S 4 Ulrike Kloppel Medikalisierung uneindeutigen Geschlechts 2012 S 5 Intersexualitat im Diskurs Deutscher Ethikrat 20 Marz 2012 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 7 Mai 2017 abgerufen am 28 August 2019 Michael Wunder Intersexualitat Leben zwischen den Geschlechtern In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 S 1 abgerufen am 12 Mai 2017 Michael Wunder Intersexualitat Leben zwischen den Geschlechtern 2012 S 2 Intersexuelle Menschen e V Abgerufen am 26 Juni 2017 Michael Wunder Intersexualitat Leben zwischen den Geschlechtern 2012 S 3 Arbeitsgruppe Ethik im Netzwerk Intersexualitat Ethische Grundsatze und Empfehlungen bei DSD In Monatsschrift Kinderheilkunde Band 156 Nr 3 2008 ISSN 0026 9298 S 241 245 Michael Wunder Intersexualitat Leben zwischen den Geschlechtern 2012 S 4 Daniela Truffer Zur Situation von Menschen mit Intersexualitat in Deutschland Offentliche Anhorung vom 8 Juni 2011 Deutscher Ethikrat 8 Juni 2011 Vertreterin von Zwischengeschlecht org 5 Seiten PDF 92 kB auf ethikrat org Katinka Schweizer Hertha Richter Appelt Die Hamburger Studie zur Intersexualitat Ein Uberblick In Katinka Schweizer Hertha Richter Appelt Hrsg Intersexualitat kontrovers Grundlagen Erfahrungen Positionen Psychosozial Giessen 2012 ISBN 978 3 8379 2188 5 S 187 ff Alfons Bora Zur Situation intersexueller Menschen Bericht uber die Online Umfrage des Deutschen Ethikrates Deutscher Ethikrat Berlin 2012 ISBN 978 3 941957 28 2 Michael Wunder Intersexualitat Leben zwischen den Geschlechtern 2012 S 5 Michael Wunder Intersexualitat Leben zwischen den Geschlechtern 2012 S 6 Michael Wunder Intersexualitat Leben zwischen den Geschlechtern 2012 S 7 Michael Wunder Intersexualitat Leben zwischen den Geschlechtern 2012 S 8 In Albert Moll Handbuch der Sexualwissenschaften F C Vogel Leipzig 1921 S 608 Dr Rainer Herrn Magnus Hirschfeld Gesellschaft abgerufen am 7 Juli 2017 Rainer Herrn Ver korperungen des anderen Geschlechts Transvestitismus und Transsexualitat historisch betrachtet In Aus Politik und Zeitgeschichte Geschlechtsidentitat Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 S 1 abgerufen am 14 Mai 2017 Rainer Herrn Ver korperungen des anderen Geschlechts 2012 S 2 Rainer Herrn Ver korperungen des anderen Geschlechts 2012 S 3 Rainer Herrn Ver korperungen des anderen Geschlechts 2012 S 4 Rainer Herrn Ver korperungen des anderen Geschlechts 2012 S 5 Rainer Herrn Ver korperungen des anderen Geschlechts 2012 S 6 Harry Benjamin Transsexualismus Wesen und Behandlung In Der Nervenarzt Band 35 Nr 11 1964 ISSN 0028 2804 S 499 f Susanne Schroter Grenzverlaufe zwischen den Geschlechtern aus ethnologischer Perspektive In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 S 1 abgerufen am 15 Mai 2017 Susanne Schroter Grenzverlaufe zwischen den Geschlechtern aus ethnologischer Perspektive 2012 S 2 Jurgen Wasim Frembgen Das dritte Geschlecht in Pakistan Tanzer Sanger und Performer Goethe Institut 2011 abgerufen am 7 Juli 2017 Ubersetzerin Simone Falk Susanne Schroter Grenzverlaufe zwischen den Geschlechtern aus ethnologischer Perspektive 2012 S 3 Susanne Schroter Grenzverlaufe zwischen den Geschlechtern aus ethnologischer Perspektive 2012 S 4 Susanne Schroter Grenzverlaufe zwischen den Geschlechtern aus ethnologischer Perspektive 2012 S 5 Susanne Schroter Grenzverlaufe zwischen den Geschlechtern aus ethnologischer Perspektive 2012 S 6 Arn Sauer Jana Mittag Geschlechtsidentitat und Menschenrechte im internationalen Kontext In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 8 Mai 2012 S 1 abgerufen am 16 Mai 2017 Map Transrespekt versus Transphobie abgerufen am 29 Juni 2017 englisch Uber die Startseite der Weltkarte konnen fur verschiedene Aspekte je unterschiedliche Weltkarten abgerufen werden Arn Sauer Jana Mittag Geschlechtsidentitat und Menschenrechte im internationalen Kontext 2012 S 2 Arn Sauer Jana Mittag Geschlechtsidentitat und Menschenrechte im internationalen Kontext 2012 S 3 Siehe mit aktualisierten Daten IDAHOT 2016 Trans Murder Monitoring Update Transrespekt versus Transphobie 2016 abgerufen am 30 Juni 2017 Arn Sauer Jana Mittag Geschlechtsidentitat und Menschenrechte im internationalen Kontext 2012 S 4 Jean Laplanche Jean Bertrand Pontalis Das Vokabular der Psychoanalyse 16 Auflage Suhrkamp Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 518 27607 7 F64 Storungen der Geschlechtsidentitat Abgerufen am 29 Juni 2017 ICD 11 Joint Linearization for Mortality and Morbidity Statistics Project Plan 2015 2018 PDF 75 kB WHO 2017 abgerufen am 7 Juli 2017 englisch ICD11 Transgender Verbande wollen Korpervariationen bei Kindern nicht anerkennen ATME 1 Juli 2017 abgerufen am 7 Juli 2017 Robert Stoller Perversion Die erotische Form von Hass 3 Auflage Psychosozial Verlag Giessen 2014 ISBN 978 3 8379 2391 9 Estela V Welldon Perversionen der Frau Hrsg Martin Dannecker Gunter Schmidt Volkmar Sigusch Beitrage zur Sexualforschung Band 82 Psychosozial Verlag Giessen 2003 ISBN 3 89806 164 7 IPA Sexual and Gender Diversity Studies Committee International Psychoanalytic Association 2017 abgerufen am 2 Marz 2022 englisch Hemma Rossler Schulein Ubertragung und Homosexualitat Homosexualitat und Ubertragung In Forum der Psychoanalyse Band 37 2021 S 1 5 doi 10 1007 s00451 020 00420 7 Christian J Bachmann Yulia Golub Jakob Holstiege Falk Hoffmann Storungen der Geschlechtsidentitat bei jungen Menschen in Deutschland Haufigkeit und Trends 2013 2022 Eine Analyse bundesweiter Routinedaten In Deutsches Arzteblatt international Nr 121 2024 ISSN 1866 0452 S 370 371 doi 10 3238 arztebl m2024 0098 aerzteblatt de abgerufen am 10 November 2024 Anja Biebl Storungen der Geschlechtsidentitat bei jungen Menschen In uniklinik ulm de 31 Mai 2024 abgerufen am 10 November 2024 Rebekka Reinhard Thomas Vasek Das ethische Geschlecht 26 Juli 2017 abgerufen am 5 September 2017 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4181116 1 GND Explorer lobid OGND AKS

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