Die Gewöhnliche Moosbeere Vaccinium oxycoccos Syn Oxycoccus palustris Pers ist ein Vertreter der Heidelbeeren Vaccinium
Gewöhnliche Moosbeere

Die Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccos, Syn.: Oxycoccus palustris Pers.) ist ein Vertreter der Heidelbeeren (Vaccinium) innerhalb der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Kennzeichnend für diesen Zwergstrauch sind seine zu dünnen Fäden reduzierten „Stämme“, mit denen er flach über Torfmoospolster kriecht.
Gewöhnliche Moosbeere | ||||||||||||
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Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Vaccinium oxycoccos | ||||||||||||
L. |
Name
Der wissenschaftliche Name Oxycoccus (geschrieben oxycoccos im zweiten Teil von Artnamen) leitet sich vom griechischen oxys „sauer/scharf“ und kokkos „Beere“ ab. Damit wird Bezug auf die sauer schmeckenden Beeren genommen.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Gewöhnliche Moosbeere ist ein immergrüner, fadenförmig niederliegend wachsender Zwergstrauch (holziger Chamaephyt), dessen Stängel bis zu 1 Meter weit kriechen können. Sie wird etwa 2 bis 6 Zentimeter hoch. Die wechselständigen und sitzenden, spitzen Laubblätter sind ledrig, eiförmig oder elliptisch bis eilanzettlich mit der größten Breite am Grund. Sie sind oberseits dunkelgrün, unterseits weißlich grün, ganzrandig und mit zur Spitze hin umgerolltem Rand und kahl. Sie werden 3 bis 10 Millimeter lang und 2 bis 4 Millimeter breit.
Generative Merkmale
Die kleinen, rosafarbenen, endständigen und zwittrigen, nickenden Blüten sitzen zu ein bis viert auf bis zu 5 Zentimeter langen, fein behaarten Blütenstielen. Bei der ähnlichen Kleinfrüchtigen Moosbeere (Vaccinium microcarpum) sind die Blütenstiele kahl. Die Stiele haben zwei rote, 1 bis 2,5 Millimeter lange Vorblätter und ein Tragblatt. Die Stiele sind unmittelbar unter dem Kelch gelenkig und an dieser Stelle sehr zerbrechlich. Der Kelch, am becherförmigen Blütenbecher, ist vier- bis fünflappig mit kurzen, breiten und stumpfen, am Rand fein bewimperten Lappen. Die Krone der Blüten wird 5 bis 7 Millimeter lang und hat vier bis fünf zurückgeschlagene Zipfel. Die zusammenstenden 8 (bis 10) Staubblätter haben purpurne, seitlich und auf dem Rücken behaarte, flache Staubfäden, die Antheren sind länglich und gehörnt (Tubules). Der vierkammerige Fruchtknoten ist unterständig mit langem Griffel. Es ist ein Diskus vorhanden. Die Pflanze blüht von Mai bis August.
Die Früchte reifen ab August. Die glänzenden, etwa 6–9 (–18) Millimeter großen, roten bis gelb-roten, teils gesprenkelten, glatten und vielsamigen Beeren sind rundlich bis birnenförmig mit beständigem Kelch. Die Samen sind ellipsoid und orange, 1,5 bis 2 Millimeter lang mit netzig-grubiger Samenschale.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48.
Standort und Verbreitung
Die Moosbeere wächst bevorzugt auf Moorböden. Sie ist zirkumpolar verbreitet, bis etwa 71° nördlicher Breite. In Skandinavien, im Baltikum, Nordrussland, Japan und Nordamerika kommt sie häufig vor. In den Allgäuer Alpen steigt sie bis zu einer Höhenlage von 1400 Metern auf. Im Engadin erreicht sie sogar 1830 Meter Meereshöhe. In Skandinavien kommt sie bis 71° 4' nördlicher Breite vor.
Sie ist eine Charakterpflanze der Bulte in Bult-Schlenken-Komplexen von Hochmooren, kommt aber auch in Zwischenmooren und Bruchwäldern vor. Sie ist eine Sphagnetalia-Ordnungscharakterart, kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Rhynchosporion vor.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4w (sehr feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 1 (stark sauer), Temperaturzahl T = 3+ (unter-montan und ober-kollin), Nährstoffzahl N = 1 (sehr nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).
Taxonomie
Die Moosbeere wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum Tomus I, S. 351 als Vaccinium oxycoccos erstbeschrieben.
Ökologie
Die Gewöhnliche Moosbeere ist ein immergrüner, fadenförmig niederliegend wachsender Zwergstrauch (holziger Chamaephyt), dessen Stängel bis zu einem Meter weit kriechen können.
Die Blüten sind „Glockenblumen mit Streukegel“, der in diesem Fall völlig offen ist. Die Blüten der Moosbeere werden durch Insekten, insbesondere von Bienen und Hummeln bestäubt (Entomogamie). Doch wurden die Besucher nur selten beobachtet, sodass auch Selbstbestäubung angenommen werden kann. Die Lebensdauer der Blüten gehört mit etwa 18 Tagen zur längsten der heimischen Flora. Blütezeit ist von Mai bis August.
Die Früchte sind Beeren, die bis in den nächsten Sommer überdauern. Nach dem Frost werden sie weich und werden nach Verzehr und Ausscheidung der Samen durch Tiere, insbesondere durch Vögel verbreitet (Endochorie). Fruchtreife ist ab August. Die Pflanze ist ein Wintersteher. Oft kommen die Früchte erst nach dem Abschmelzen des Schnees wieder zum Vorschein und können erst dann verbreitet werden. Die Samen sind Lichtkeimer.
Vegetative Vermehrung erfolgt durch wurzelnde, beblätterte Kriechsprosse.
Die Pflanze ist eine Halblichtpflanze, das heißt, sie wächst bei vollem Licht, erträgt aber bedingt eine Beschattung. Ihr ökologischer Schwerpunkt liegt auf nassen und ausgesprochen stickstoffarmen, meist sauren bis mäßig sauren Böden.
Der Bau der Pflanze als Anpassung an Wasserverfügbarkeit und Gasstoffwechsel spiegelt ihre Standortbedingungen wider. Die Moosbeere ist . Die ledrigen, etwa zwölf Millimeter langen Blätter sind durch Festigungsgewebe hart. Die Blattunterseite ist wachsig und schützt die Blätter so vor Wasserverlusten im Winter.
Während die meisten Tiere die harten ledrigen Blätter der Gewöhnlichen Moosbeere verschmähen, ernährt sich die Raupe des Moosbeerenspanners (Carsia sororiata) und wahrscheinlich auch des Hochmoor-Perlmutterfalters (Boloria aquilonaris) ausschließlich von dieser Pflanze. Eine dritte Art, die aber auch verwandte Heidekrautgewächse (Ericaceae) befrisst, ist der Hochmoor-Bläuling (Plebejus optilete).
Die Gewöhnliche Moosbeere wird auch von den Nacktbasidien Exobasidium rostrupii und Exobasidium oxycocci befallen. Auch wurde ein Befall von den Pilzen Thecospora vacciniorum, Sclerotinia oxycocci, Phacidium oxycoccos und Ramularia multiplex beobachtet.
Gefährdung und Schutz
Die Gewöhnliche Moosbeere ist weltweit nicht gesetzlich geschützt. Sie gilt aber in Deutschland als gefährdet (Gefährdungskategorie 3). Die Bestandsentwicklung wird als konstant angegeben, das heißt ihr Rückgang deckt sich mit ihrer Zunahme. Die Art ist in der Bundesrepublik heimisch (indigen). Ihr Arealanteil beträgt hier zwischen 10 und 33 Prozent.
Inhaltsstoffe
Die Moosbeere ist essbar. Die Beeren sind reich an Vitamin C (15–30 mg/100 g), Mineralstoffen (0,2–0,3 %), Pektin (0,4–0,8 %), organischen Säuren (vor allem Zitronensäure, Benzoesäure und Chlorogensäure) und Zucker (2,4–6,1 %). Ihre Standorte liegen überwiegend in Naturschutzgebieten. Daher ist das Sammeln der Früchte nur in Ausnahmefällen möglich. Ihre roten Beeren haben einen leicht bitteren Geschmack, der etwa dem der Preiselbeeren ähnelt. Moosbeeren werden meist bei Wildschwein-, Hirsch- oder Rehbraten verwendet. Verarbeitet werden Moosbeeren zu Konfitüre, Trockenobst, Tee und Saft. Weiterhin finden die Früchte in Backwaren, Likören, Vitaminpräparaten und Cremes Verwendung. Regional werden sie zu Eierkuchen und Quarkgerichten gereicht. Für Moosbeeren werden lokalen Beerensammlern in den baltischen EU-Mitgliedstaaten die mit Abstand höchsten Preise für wild wachsende Beeren gezahlt. Die Reife- und Erntezeit der Früchte liegt im Zeitraum September bis Oktober.
Literatur
- Anne-Laure Jacquemart: Vaccinium Oxycoccos L. (Oxycoccus Palustris Pers.) and Vaccinium Microcarpum (Turcz. ex Rupr.) Schmalh. (Oxycoccus Microcarpus Turcz. ex Rupr.). In: Journal of Ecology. Vol. 85, No. 3, 1997, S. 381–396, doi:10.2307/2960511.
- M. Natkevičaitė-Ivanauskienė: Lietuvos TSR flora. Bd. V. Vilnius 1976.
- Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
- Marilena Idžojtić: Dendrology. Academic Press, 2019, ISBN 978-0-12-819644-1, S. 714.
Weblinks
- Vaccinium oxycoccos L., Gewöhnliche Moosbeere. auf FloraWeb.de
- Gewöhnliche Moosbeere. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Thomas Meyer: Moosbeere Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
Einzelnachweise
- Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage. unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 3, S. 1686–1689. Verlag Carl Hanser, München 1966.
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 733.
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 306.
- Vaccinium oxycoccos L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 25. November 2022.
- Heinz Ellenberg, H. E. Weber, R. Düll, V. Wirth, W. Werner, D. Paulißen: Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa. Scripta Geobotanica 18, Verlag Erich Goltze, 1992, ISBN 3-88452-518-2.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Gewohnliche Moosbeere Vaccinium oxycoccos Syn Oxycoccus palustris Pers ist ein Vertreter der Heidelbeeren Vaccinium innerhalb der Heidekrautgewachse Ericaceae Kennzeichnend fur diesen Zwergstrauch sind seine zu dunnen Faden reduzierten Stamme mit denen er flach uber Torfmoospolster kriecht Gewohnliche MoosbeereGewohnliche Moosbeere Vaccinium oxycoccos SystematikKerneudikotyledonenAsteridenOrdnung Heidekrautartige Ericales Familie Heidekrautgewachse Ericaceae Gattung Heidelbeeren Vaccinium Art Gewohnliche MoosbeereWissenschaftlicher NameVaccinium oxycoccosL NameDer wissenschaftliche Name Oxycoccus geschrieben oxycoccos im zweiten Teil von Artnamen leitet sich vom griechischen oxys sauer scharf und kokkos Beere ab Damit wird Bezug auf die sauer schmeckenden Beeren genommen BeschreibungEinzelne Blute der Gewohnlichen MoosbeereBlutenAbgeflachte f rapaceum und langlich eiformige Formen f ellipticum der Moosbeere haben besonders grosse Fruchte Vegetative Merkmale Die Gewohnliche Moosbeere ist ein immergruner fadenformig niederliegend wachsender Zwergstrauch holziger Chamaephyt dessen Stangel bis zu 1 Meter weit kriechen konnen Sie wird etwa 2 bis 6 Zentimeter hoch Die wechselstandigen und sitzenden spitzen Laubblatter sind ledrig eiformig oder elliptisch bis eilanzettlich mit der grossten Breite am Grund Sie sind oberseits dunkelgrun unterseits weisslich grun ganzrandig und mit zur Spitze hin umgerolltem Rand und kahl Sie werden 3 bis 10 Millimeter lang und 2 bis 4 Millimeter breit Generative Merkmale Die kleinen rosafarbenen endstandigen und zwittrigen nickenden Bluten sitzen zu ein bis viert auf bis zu 5 Zentimeter langen fein behaarten Blutenstielen Bei der ahnlichen Kleinfruchtigen Moosbeere Vaccinium microcarpum sind die Blutenstiele kahl Die Stiele haben zwei rote 1 bis 2 5 Millimeter lange Vorblatter und ein Tragblatt Die Stiele sind unmittelbar unter dem Kelch gelenkig und an dieser Stelle sehr zerbrechlich Der Kelch am becherformigen Blutenbecher ist vier bis funflappig mit kurzen breiten und stumpfen am Rand fein bewimperten Lappen Die Krone der Bluten wird 5 bis 7 Millimeter lang und hat vier bis funf zuruckgeschlagene Zipfel Die zusammenstenden 8 bis 10 Staubblatter haben purpurne seitlich und auf dem Rucken behaarte flache Staubfaden die Antheren sind langlich und gehornt Tubules Der vierkammerige Fruchtknoten ist unterstandig mit langem Griffel Es ist ein Diskus vorhanden Die Pflanze bluht von Mai bis August Die Fruchte reifen ab August Die glanzenden etwa 6 9 18 Millimeter grossen roten bis gelb roten teils gesprenkelten glatten und vielsamigen Beeren sind rundlich bis birnenformig mit bestandigem Kelch Die Samen sind ellipsoid und orange 1 5 bis 2 Millimeter lang mit netzig grubiger Samenschale Die Chromosomenzahl betragt 2n 48 Standort und VerbreitungDie Moosbeere wachst bevorzugt auf Moorboden Sie ist zirkumpolar verbreitet bis etwa 71 nordlicher Breite In Skandinavien im Baltikum Nordrussland Japan und Nordamerika kommt sie haufig vor In den Allgauer Alpen steigt sie bis zu einer Hohenlage von 1400 Metern auf Im Engadin erreicht sie sogar 1830 Meter Meereshohe In Skandinavien kommt sie bis 71 4 nordlicher Breite vor Sie ist eine Charakterpflanze der Bulte in Bult Schlenken Komplexen von Hochmooren kommt aber auch in Zwischenmooren und Bruchwaldern vor Sie ist eine Sphagnetalia Ordnungscharakterart kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Rhynchosporion vor Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4w sehr feucht aber massig wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 1 stark sauer Temperaturzahl T 3 unter montan und ober kollin Nahrstoffzahl N 1 sehr nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch TaxonomieDie Moosbeere wurde 1753 von Carl von Linne in Species Plantarum Tomus I S 351 als Vaccinium oxycoccos erstbeschrieben OkologieFruchteFruchte im SeptemberFruchte im Oktober dazu die typischen beblatterten Kriechsprosse daneben Rotes Torfmoos Sphagnum rubellum Die Gewohnliche Moosbeere ist ein immergruner fadenformig niederliegend wachsender Zwergstrauch holziger Chamaephyt dessen Stangel bis zu einem Meter weit kriechen konnen Die Bluten sind Glockenblumen mit Streukegel der in diesem Fall vollig offen ist Die Bluten der Moosbeere werden durch Insekten insbesondere von Bienen und Hummeln bestaubt Entomogamie Doch wurden die Besucher nur selten beobachtet sodass auch Selbstbestaubung angenommen werden kann Die Lebensdauer der Bluten gehort mit etwa 18 Tagen zur langsten der heimischen Flora Blutezeit ist von Mai bis August Die Fruchte sind Beeren die bis in den nachsten Sommer uberdauern Nach dem Frost werden sie weich und werden nach Verzehr und Ausscheidung der Samen durch Tiere insbesondere durch Vogel verbreitet Endochorie Fruchtreife ist ab August Die Pflanze ist ein Wintersteher Oft kommen die Fruchte erst nach dem Abschmelzen des Schnees wieder zum Vorschein und konnen erst dann verbreitet werden Die Samen sind Lichtkeimer Vegetative Vermehrung erfolgt durch wurzelnde beblatterte Kriechsprosse Die Pflanze ist eine Halblichtpflanze das heisst sie wachst bei vollem Licht ertragt aber bedingt eine Beschattung Ihr okologischer Schwerpunkt liegt auf nassen und ausgesprochen stickstoffarmen meist sauren bis massig sauren Boden Der Bau der Pflanze als Anpassung an Wasserverfugbarkeit und Gasstoffwechsel spiegelt ihre Standortbedingungen wider Die Moosbeere ist Die ledrigen etwa zwolf Millimeter langen Blatter sind durch Festigungsgewebe hart Die Blattunterseite ist wachsig und schutzt die Blatter so vor Wasserverlusten im Winter Wahrend die meisten Tiere die harten ledrigen Blatter der Gewohnlichen Moosbeere verschmahen ernahrt sich die Raupe des Moosbeerenspanners Carsia sororiata und wahrscheinlich auch des Hochmoor Perlmutterfalters Boloria aquilonaris ausschliesslich von dieser Pflanze Eine dritte Art die aber auch verwandte Heidekrautgewachse Ericaceae befrisst ist der Hochmoor Blauling Plebejus optilete Die Gewohnliche Moosbeere wird auch von den Nacktbasidien Exobasidium rostrupii und Exobasidium oxycocci befallen Auch wurde ein Befall von den Pilzen Thecospora vacciniorum Sclerotinia oxycocci Phacidium oxycoccos und Ramularia multiplex beobachtet Gefahrdung und SchutzDie Gewohnliche Moosbeere ist weltweit nicht gesetzlich geschutzt Sie gilt aber in Deutschland als gefahrdet Gefahrdungskategorie 3 Die Bestandsentwicklung wird als konstant angegeben das heisst ihr Ruckgang deckt sich mit ihrer Zunahme Die Art ist in der Bundesrepublik heimisch indigen Ihr Arealanteil betragt hier zwischen 10 und 33 Prozent InhaltsstoffeDie Moosbeere ist essbar Die Beeren sind reich an Vitamin C 15 30 mg 100 g Mineralstoffen 0 2 0 3 Pektin 0 4 0 8 organischen Sauren vor allem Zitronensaure Benzoesaure und Chlorogensaure und Zucker 2 4 6 1 Ihre Standorte liegen uberwiegend in Naturschutzgebieten Daher ist das Sammeln der Fruchte nur in Ausnahmefallen moglich Ihre roten Beeren haben einen leicht bitteren Geschmack der etwa dem der Preiselbeeren ahnelt Moosbeeren werden meist bei Wildschwein Hirsch oder Rehbraten verwendet Verarbeitet werden Moosbeeren zu Konfiture Trockenobst Tee und Saft Weiterhin finden die Fruchte in Backwaren Likoren Vitaminpraparaten und Cremes Verwendung Regional werden sie zu Eierkuchen und Quarkgerichten gereicht Fur Moosbeeren werden lokalen Beerensammlern in den baltischen EU Mitgliedstaaten die mit Abstand hochsten Preise fur wild wachsende Beeren gezahlt Die Reife und Erntezeit der Fruchte liegt im Zeitraum September bis Oktober LiteraturAnne Laure Jacquemart Vaccinium Oxycoccos L Oxycoccus Palustris Pers and Vaccinium Microcarpum Turcz ex Rupr Schmalh Oxycoccus Microcarpus Turcz ex Rupr In Journal of Ecology Vol 85 No 3 1997 S 381 396 doi 10 2307 2960511 M Natkevicaite Ivanauskiene Lietuvos TSR flora Bd V Vilnius 1976 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrait 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Marilena Idzojtic Dendrology Academic Press 2019 ISBN 978 0 12 819644 1 S 714 WeblinksCommons Gewohnliche Moosbeere Vaccinium oxycoccos Album mit Bildern Videos und Audiodateien Vaccinium oxycoccos L Gewohnliche Moosbeere auf FloraWeb de Gewohnliche Moosbeere In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Thomas Meyer Moosbeere Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben EinzelnachweiseGustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 3 S 1686 1689 Verlag Carl Hanser Munchen 1966 Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 733 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 306 Vaccinium oxycoccosL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 25 November 2022 Heinz Ellenberg H E Weber R Dull V Wirth W Werner D Paulissen Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa Scripta Geobotanica 18 Verlag Erich Goltze 1992 ISBN 3 88452 518 2