Der Graue Lärchenwickler Zeiraphera griseana Syn Zeiraphera diniana gehört zu der Familie der Wickler Er zählt zu den Fo
Grauer Lärchenwickler

Der Graue Lärchenwickler (Zeiraphera griseana, Syn.: Zeiraphera diniana) gehört zu der Familie der Wickler. Er zählt zu den Forstschädlingen, der auf allen Altersstadien der Fichte vorkommt. Besonders schwere Schäden ruft er jedoch bei der in den Alpen verbreiteten Europäischen Lärche hervor und wechselt in den Arven-Lärchenwald auch auf die Zirbelkiefer über, die er gleichfalls stark schädigt.
Grauer Lärchenwickler | ||||||||||||
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Raupe auf einer Lärche | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Zeiraphera griseana | ||||||||||||
(Hübner, 1799) |
Merkmale
Imago
Der Graue Lärchenwickler hat lange, schmale Vorderflügel, die in der Regel hellgrau, hell- und dunkelbraun marmoriert sind. Es werden jedoch gelegentlich auch farbliche Varianten beobachtet, die hellere bis fast weiße Vorderflügel haben.
Die hinteren Flügel des Grauen Lärchenwicklers sind breiter als die Vorderflügel. Ihre Farbe ist ein Braun-Grau; die Flügelenden sind spitz gerundet. An beiden Flügelpaaren, die eine Spannweite von 18 bis 20 Millimeter haben, trägt der Wickler einen fahlgrauen Fransensaum, der nur an der vorderen Flügelkante fehlt.
Raupe und Puppe
Die Raupen des Grauen Lärchenwicklers sind anfangs schwarz. Ihre Körperfärbung entwickelt sich mit zunehmendem Alter auf ein schmutziges Grün hin, das von dunkelgrünen Längsstreifen unterbrochen wird. Die Beine der Raupen bleiben dagegen während dieses Entwicklungsprozesses schwarz. Kurz vor der Verpuppung nehmen die Raupen wieder eine dunklere Färbung an, wobei die vormals grünen Flächen sich über ein Braun hin zu einem schwarz verändern. Kurz vor der Verpuppung haben die Raupen eine Länge von 15 bis 19 Millimetern erreicht.
Die Puppe ist etwa acht Millimeter lang und von brauner bis rot-brauner Farbe.
Synonyme
- Zeiraphera diniana Guenée, 1845
Verbreitung
Neben Nordsibirien ist das Hauptverbreitungsgebiet des Grauen Lärchenwicklers die Alpen. Er ist dort vor allem in Höhenlagen von 1600 m bis 2100 m zu finden. Fundberichte gibt es jedoch auch in Höhenlagen ab 500 m. Berichte über Fraßschäden liegen aus den Pyrenäen, England, Japan und Alaska vor. Attackiert werden dabei sehr unterschiedliche Bäume. Neben der Europäischen Lärche wird auch die Waldkiefer und die Fichte (Piceus abies) attackiert.
Lebensweise
Die dämmerungsaktiven Falter sind in den Monaten Juli bis September zu beobachten. Tagsüber verharren die Falter mit den für Wickler typisch dachartig zusammengefalteten Flügeln in den Baumkronen.
Ökologie
Gemeinsam mit der Zirbelkiefer bildet die Europäische Lärche den Arven-Lärchenwald, den typischen Waldtypus der oberen Baumgrenze in extremen Hochgebirgslagen. Es finden sich jedoch auch zahlreiche Gebirgswälder, die aus reinen Lärchenbeständen bestehen. Sie stehen im Wesentlichen im Hangfußbereich der Berge und auf leicht zugänglichen strahlungsexponierten Hängen. Dieses heutige Verbreitungsbild reiner Lärchenbestände geht zu einem großen Teil auf die jahrhundertelange Beeinflussung der Gebirgswälder durch den Menschen zurück. Ohne menschlichen Eingriff hätte die schattenverträglichere Zirbelkiefer die lichthungrige Lärche über die natürliche Waldsukzession allmählich verdrängt. Wo sich Gebirgsflächen jedoch zur Weidenutzung anboten, hat der Mensch gezielt die Zirbelkiefern und Fichten herausgeschlagen. Entstanden sind auf diese Weise lichtdurchflutete Wälder, die sich ähnlich wie die für die Eichelmast genutzten Eichenwälder der Tiefebene für die Weidewirtschaft eigneten.
Die alpine Weidewirtschaft ist heute nur noch von nachrangiger Bedeutung; damit müsste durch die natürliche Waldsukzession die Zirbelkiefer wieder einen stärkeren Anteil des Baumbestandes im Gebirgswald gewinnen. Tatsächlich bilden Zirbelkiefern in vielen Regionen mittlerweile eine zweite Baumschicht unter dem lichten Kronendach der Lärchen. Untersuchungen von Friedrich-Karl Holtmeier zeigen jedoch, dass hier ein neues Ökosystem von einer bislang nicht vorhandenen Stabilität entstanden ist, die eine Dominanz der Zirbelkiefer verhindert. Dies ist im Wesentlichen auf den Einfluss des Grauen Lärchenwicklers zurückzuführen. Der Graue Lärchenwickler zeigt in mehrjährigen Abständen eine Massenvermehrung, bei der die Lärchen kahlgefressen werden. Stehen ihnen Lärchen nicht mehr zur Verfügung, wechseln die Raupen des Lärchenwicklers auf den Zirbelkiefernbestand über und zerstören dessen Nadeln gleichfalls. Während Lärchen in der Regel durch einen Lärchenwicklerbefall nicht absterben, leiden die Zirbelkiefern sehr nachhaltig unter diesem Befall. Geschwächte Zirbelkiefern sind dann anfällig für den Befall durch weitere Schädlinge wie etwa den Echten Kiefernrüssler, die oder den Borkenkäfer, sterben dann ab oder entwickeln sich zu Kümmerwuchsbäumen.
Quellen
Einzelnachweise
- Zeiraphera griseana (Hübner 1799). Fauna Europaea, Version 1.3, 19.04.2007, abgerufen am 10. Januar 2008.
Literatur
- Friedrich-Karl Holtmeier: Tier in der Landschaft – Einfluss und ökologische Bedeutung. Ulmer Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-2783-0.
Weblinks
- Zeiraphera diniana Lärchenwickler - Larch Bud Moth ( vom 8. August 2008 im Internet Archive)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Graue Larchenwickler Zeiraphera griseana Syn Zeiraphera diniana gehort zu der Familie der Wickler Er zahlt zu den Forstschadlingen der auf allen Altersstadien der Fichte vorkommt Besonders schwere Schaden ruft er jedoch bei der in den Alpen verbreiteten Europaischen Larche hervor und wechselt in den Arven Larchenwald auch auf die Zirbelkiefer uber die er gleichfalls stark schadigt Grauer LarchenwicklerRaupe auf einer LarcheSystematikOrdnung Schmetterlinge Lepidoptera Familie Wickler Tortricidae Unterfamilie Tribus Gattung Art Grauer LarchenwicklerWissenschaftlicher NameZeiraphera griseana Hubner 1799 MerkmaleImago Der Graue Larchenwickler hat lange schmale Vorderflugel die in der Regel hellgrau hell und dunkelbraun marmoriert sind Es werden jedoch gelegentlich auch farbliche Varianten beobachtet die hellere bis fast weisse Vorderflugel haben Die hinteren Flugel des Grauen Larchenwicklers sind breiter als die Vorderflugel Ihre Farbe ist ein Braun Grau die Flugelenden sind spitz gerundet An beiden Flugelpaaren die eine Spannweite von 18 bis 20 Millimeter haben tragt der Wickler einen fahlgrauen Fransensaum der nur an der vorderen Flugelkante fehlt Raupe und Puppe Die Raupen des Grauen Larchenwicklers sind anfangs schwarz Ihre Korperfarbung entwickelt sich mit zunehmendem Alter auf ein schmutziges Grun hin das von dunkelgrunen Langsstreifen unterbrochen wird Die Beine der Raupen bleiben dagegen wahrend dieses Entwicklungsprozesses schwarz Kurz vor der Verpuppung nehmen die Raupen wieder eine dunklere Farbung an wobei die vormals grunen Flachen sich uber ein Braun hin zu einem schwarz verandern Kurz vor der Verpuppung haben die Raupen eine Lange von 15 bis 19 Millimetern erreicht Die Puppe ist etwa acht Millimeter lang und von brauner bis rot brauner Farbe Synonyme Zeiraphera diniana Guenee 1845VerbreitungNeben Nordsibirien ist das Hauptverbreitungsgebiet des Grauen Larchenwicklers die Alpen Er ist dort vor allem in Hohenlagen von 1600 m bis 2100 m zu finden Fundberichte gibt es jedoch auch in Hohenlagen ab 500 m Berichte uber Frassschaden liegen aus den Pyrenaen England Japan und Alaska vor Attackiert werden dabei sehr unterschiedliche Baume Neben der Europaischen Larche wird auch die Waldkiefer und die Fichte Piceus abies attackiert LebensweiseDie dammerungsaktiven Falter sind in den Monaten Juli bis September zu beobachten Tagsuber verharren die Falter mit den fur Wickler typisch dachartig zusammengefalteten Flugeln in den Baumkronen OkologieGemeinsam mit der Zirbelkiefer bildet die Europaische Larche den Arven Larchenwald den typischen Waldtypus der oberen Baumgrenze in extremen Hochgebirgslagen Es finden sich jedoch auch zahlreiche Gebirgswalder die aus reinen Larchenbestanden bestehen Sie stehen im Wesentlichen im Hangfussbereich der Berge und auf leicht zuganglichen strahlungsexponierten Hangen Dieses heutige Verbreitungsbild reiner Larchenbestande geht zu einem grossen Teil auf die jahrhundertelange Beeinflussung der Gebirgswalder durch den Menschen zuruck Ohne menschlichen Eingriff hatte die schattenvertraglichere Zirbelkiefer die lichthungrige Larche uber die naturliche Waldsukzession allmahlich verdrangt Wo sich Gebirgsflachen jedoch zur Weidenutzung anboten hat der Mensch gezielt die Zirbelkiefern und Fichten herausgeschlagen Entstanden sind auf diese Weise lichtdurchflutete Walder die sich ahnlich wie die fur die Eichelmast genutzten Eichenwalder der Tiefebene fur die Weidewirtschaft eigneten Die alpine Weidewirtschaft ist heute nur noch von nachrangiger Bedeutung damit musste durch die naturliche Waldsukzession die Zirbelkiefer wieder einen starkeren Anteil des Baumbestandes im Gebirgswald gewinnen Tatsachlich bilden Zirbelkiefern in vielen Regionen mittlerweile eine zweite Baumschicht unter dem lichten Kronendach der Larchen Untersuchungen von Friedrich Karl Holtmeier zeigen jedoch dass hier ein neues Okosystem von einer bislang nicht vorhandenen Stabilitat entstanden ist die eine Dominanz der Zirbelkiefer verhindert Dies ist im Wesentlichen auf den Einfluss des Grauen Larchenwicklers zuruckzufuhren Der Graue Larchenwickler zeigt in mehrjahrigen Abstanden eine Massenvermehrung bei der die Larchen kahlgefressen werden Stehen ihnen Larchen nicht mehr zur Verfugung wechseln die Raupen des Larchenwicklers auf den Zirbelkiefernbestand uber und zerstoren dessen Nadeln gleichfalls Wahrend Larchen in der Regel durch einen Larchenwicklerbefall nicht absterben leiden die Zirbelkiefern sehr nachhaltig unter diesem Befall Geschwachte Zirbelkiefern sind dann anfallig fur den Befall durch weitere Schadlinge wie etwa den Echten Kiefernrussler die oder den Borkenkafer sterben dann ab oder entwickeln sich zu Kummerwuchsbaumen QuellenEinzelnachweise Zeiraphera griseana Hubner 1799 Fauna Europaea Version 1 3 19 04 2007 abgerufen am 10 Januar 2008 Literatur Friedrich Karl Holtmeier Tier in der Landschaft Einfluss und okologische Bedeutung Ulmer Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 2783 0 WeblinksCommons Grauer Larchenwickler Zeiraphera griseana Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zeiraphera diniana Larchenwickler Larch Bud Moth Memento vom 8 August 2008 im Internet Archive