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Die Lauter auch Große Lauter ist ein 42 km langer linker Zufluss der Donau im Bereich der Schwäbischen Alb im südlichen

Großes Lautertal

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Die Lauter (auch Große Lauter) ist ein 42 km langer linker Zufluss der Donau im Bereich der Schwäbischen Alb im südlichen Baden-Württemberg.

Lauter
Große Lauter

mäandernd im breiten Tal, Hang mit NSG-geschützter Wacholderheide vor Buttenhausen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 1134
Lage Schwäbische Alb
  • Mittlere Kuppenalb
  • Mittlere Flächenalb

Baden-Württemberg

  • Landkreis Reutlingen
    • Gde. Gomadingen
    • Stadt Münsingen
    • Stadt Hayingen
  • Alb-Donau-Kreis
    • Stadt Ehingen (Donau)
    • Gde. Lauterach
Flusssystem Donau
Abfluss über Donau → Schwarzes Meer
Quelle bei Offenhausen
48° 23′ 57″ N, 9° 22′ 4″ O48.3990388888899.3676388888889665.1
Quellhöhe 665,1 m ü. NHN
Quellschüttung MQ
200 l/s
Mündung gut ein Kilometer südlich von Lauterach in die Donau48.2443416666679.581675507.5Koordinaten: 48° 14′ 40″ N, 9° 34′ 54″ O
48° 14′ 40″ N, 9° 34′ 54″ O48.2443416666679.581675507.5
Mündungshöhe 507,5 m ü. NHN
Höhenunterschied 157,6 m
Sohlgefälle 3,7 ‰
Länge 42,3 km
Einzugsgebiet 326,721 km²
Abfluss am Pegel Lauterach MNQ
MQ
410 l/s
1,65 m³/s
Karte

Das romantische Flusstal der Großen Lauter ist auf seiner ganzen Strecke wegen zahlreicher flussgeschichtlicher, historischer und landschaftlicher Sehenswürdigkeiten ein sehr beliebtes Ausflugsziel.

Geographie

Verlauf

Die Quelle der Lauter liegt am Gestütshof des Dorfes Offenhausen von Gomadingen im Landkreis Reutlingen; die Talmulde des heute kleinen Flusses setzt sich als überwiegend trockenes Kohlstetter Tal ca. 8 km weit auf- und westwärts weiter fort bis fast an den Albtrauf über dem Dorf Honau von Lichtenstein.

Die Große Lauter fließt etwa 44 km in ihrer Mulde auf dem Plateau der Schwäbischen Alb großräumig nach Südosten. Kurz hinter Obermarchtal im Alb-Donau-Kreis mündet der Fluss von links in die Obere Donau. Die Große Lauter ist heute ein kleines Flüsschen, mit einem überwiegend engen, oft schluchtartig eingeschnittenen breiten Tal, aber auch mit mehreren weiten, sanften Talabschnitten, wo das Flüsschen gemächlich mäandernd fließt. Zahlreiche Burgruinen an Engstellen säumen das Tal. Eine Fahrstraße verläuft, zwei Ausnahmen ausgenommen, durch das Tal und verbindet dessen Siedlungsplätze.

Zuflüsse

Hierarchische Liste der Zuflüsse, jeweils von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge, Einzugsgebiet und Höhe nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Auswahl. Ohne Mühlkanäle und Seitenarme.

Der Ursprung der Lauter/Großen Lauter befindet sich auf etwa 665 m ü. NHN am Gestütshof des Dorfes Offenhausen von Gomadingen.

  • (Zufluss aus dem Kohlstetter Tal), von links und Westnordwesten auf etwa 660 m ü. NHN in Offenhausen, 0,3 km und 45,6 km². Entsteht auf unter 665 m ü. NHN wenig vor Offenhausen zuunterst in einem sehr viel längeren Trockental.
    Nach diesem ersten Zufluss läuft die Lauter zunächst etwa in dessen Richtung ostwärts.
  • , von links und insgesamt Westnordwesten auf 655,8 m ü. NHN am Ortseingang von Gomadingen, 4,0 km und 53,6 km². Entsteht auf etwa 677 m ü. NHN in St. Johann-Gächingen an der Bachstraße.
    An diesem Zufluss wendet sich die Lauter in etwa dessen Richtung auf südwestlichen Lauf.
    • Lonsinger Graben, von rechts und insgesamt Nordnordosten auf unter 675 m ü. NHN am Südrand von Gächingen, 2,5 km.--> Entsteht auf etwa 687 m ü. NHN in der Heide nördlich von St. Johann-Lonsingen. Sehr unbeständig.
  • , von links auf unter 655 m ü. NHN gegenüber der Martinskirche in Gomadingen, 1,8 km und 7,7 km². Entsteht auf etwa 677 m ü. NHN nahe der Straße Am Schörzbach in Gomadingen-Steingebronn.
    • (Bach aus dem ), von rechts und Norden auf 662,5 m ü. NHN an der Abfahrt nach Gomadingen von der L 230, 0,6 km und ca. 3,6 km². Die Quellen liegen auf bis etwa 676 m ü. NHN wenig östlich des Gestüts Charlottenhof von Gomadingen weit unten in einem längstenteils trockenen Tal.
  • Dolderbach, Oberlaufname Stadtbach bis zum Dolderbrunnen, von links und Nordosten auf 642,7 m ü. NHN bei Gomadingen-Marbach an der Lauter, 2,6 km und 35,1 km². Entsteht auf etwa 697 m ü. NHN am Westrand von Münsingen beim Ende der Straße Wiesenthal. Am Oberlauf anfangs unbeständig.
  • , von rechts und Westen auf etwa 633 m ü. NHN am Ortanfang von Gomadingen-Wasserstetten, 0,4 km und 22,9 km². Die Quellen liegen auf etwa 647 m ü. NHN im unteren Brunnental.
  • (Abfluss des Holderbrunnens), von rechts und Westen auf etwa 631 m ü. NHN am Ortsende von Wasserstetten, 0,1 km und 2,9 km². Entspringt auf etwa 632 m ü. NHN am Ortsrand von Wasserstetten.
  • , von links und Nordwesten auf etwa 609 m ü. NHN in Münsingen-Buttenhausen, unter 0,3 km und 4,5 km². Entspringt auf etwa 630 m ü. NHN am Unterhang des Galgenberges am nördlichen Ortsrand von Buttenhausen. Im Einzugsgebiet liegt vor allem das Trockental Heimtal.
  • , von rechts und Nordwesten auf etwa 587 m ü. NHN unter der Burgruine Derneck östlich von Hayingen-Münzdorf, 2,3 km und 21,5 km². Entsteht auf etwa 663,8 m ü. NHN am Talknick des Ehestetter Tals zum Tiefental. Unbeständig.
  • (Bach aus dem ), von links und Nordosten auf etwa 580 m ü. NHN in Hayingen-Anhausen an der Straßenbrücke über die Lauter, 0,2 km und 3,2 km². Entspringt auf unter 590 m ü. NHN am nordöstlichen Rand von Anhausen neben der K 6752 von Hayingen- her.
  • (Bach aus dem Schneiderstal), von rechts und Südosten auf unter 555 m ü. NHN kurz nach der Stadtgrenze vor Ehingen-Unterwilzingen, 2,6 km und 5,3 km². Entspringt auf etwa 615 m ü. NHN wenig südwestlich von Hayingen-Oberwilzingen beim Gewann Grünen. Am Unterlauf unbeständig.
  • (Bach von den Bannäckern), von rechts und Südsüdosten auf etwa 548 m ü. NHN westnordwestlich unter Lauterach-Reichenstein, 0,5 km und unter 0,3 km². Entsteht auf etwa 602 m ü. NHN wenig südwestlich von Reichenstein an den Bannäckern.
  • Brünnelesbächle, von links und Nordnordosten auf etwa 518 m ü. NHN kurz vor Lauterach, 1,6 km und 2,1 km². Entspringt auf etwa 635 m ü. NHN im Wald Schiebeleiche.
    • Durchfließt auf etwa 615 m ü. NHN einen Teich kurz vor dem Flurgewann Mahlstetten, etwas über 0,1 ha.
    • (Anderer Quellabfluss), von rechts und zuletzt Osten im vorgenannten Teich, 0,3 km und unter 0,2 km². Entsteht auf etwa 625 m ü. NHN wenig südwestlich der Hauptquelle. Ein noch kürzerer Quellabfluss mündet diesem hier von links zu.

Mündung der Lauter/Großen Lauter von links und zuletzt etwa Norden auf 507,8 m ü. NHN zwischen Lauterach-Talheim und -Neuburg in die Donau. Der Fluss ist 42,3 km lang und hat ein 326,7 km² großes Einzugsgebiet.

Orte

Am Flussoberlauf liegen drei Orte in großer Nähe oder direkt am Fluss, die auch nach ihrer Größe zum regional-wirtschaftlichen Zentrum Münsingen gehören: Groß- und Klein-Engstingen mit rund 5000 Einwohnern, Gomadingen mit rund 2300 Einwohnern und Buttenhausen mit rund 600 Einwohnern. Die zahlreichen weiteren Siedlungen im Tal sind in der Regel kleiner als oder allenfalls so groß wie Buttenhausen.

Geologie

→ Hauptartikel: Flussgeschichte der Großen Lauter

Große Vergangenheit eines Urflusses

In Südwestdeutschland gibt es viele Flüsse, die den Namen „Lauter“ führen. Davon fließen die Große Lauter und fünf kleinere direkt auf der Schwäbischen Alb, oder beziehen ihr Quellwasser ganz oder teilweise von der Alb und entspringen nahe am Albtrauf. Die Große Lauter und ihr Vorläufer, die Urlauter, gehören neben vier weiteren in die Donau mündenden Flüssen auf der Schwäbischen Alb zu denen, die auch heute noch die gesamte Schwäbische Alb nahezu gänzlich oberirdisch durchqueren. Diese Flüsse waren schon Gerinne im mehr als zehn Millionen Jahre zurückreichenden Miozän. Die Große Lauter entwässerte damals noch das um viele Kilometer weiter nach Norden reichende Plateau der Schwäbischen Alb.

Das breite Lautertal mit seinem heute kleinen, kaum vier Meter breiten Flüsschen wurde in früheren Zeiten von einem große Wassermassen führenden Fluss in den Massenkalk des Oberjura eingetieft. Die zahlreichen Nebenflüsse der Lauter speisten den Fluss zusätzlich. Heute sind die Seitentäler aufgrund einer „reifen“ Verkarstung der gesamten Alb nahezu alle vollständig trockengefallen. Die Unterläufe der Gächinger Lauter und des Dolderbachs bei Marbach führen dem Flüsschen periodisch noch geringe Wassermengen zu.

Das hohe Alter der erst zur Graupensandrinne, danach zur Urdonau und sodann zur Oberen Donau entwässernden Großen Lauter ist durch geologische Publikationen in Bild und Text belegt. In mehreren, langen Zeitabschnitten musste sich die Große Lauter – immer der Eintiefung und dem wechselnden Verlauf der Donau folgend – im harten Massenkalk eintiefen. Auf die Eintiefungen folgten seit dem späten Pleistozän zeitweise meterdicke, feinere Sedimentationen und Hochwassersedimente. Im letzten Interglazial der Würm-Eiszeit (spätes Pleistozän) und in der Warmzeit des Atlantikums kam es auch zu starken Kalktuffablagerungen. So entstand eine fruchtbare, teilweise breite, ebene Talauen­landschaft.

Sichtbare Relikte erdgeschichtlich früherer Zeiten

Alte Quelläste, die sicher auch bis ins Albvorland reichten und mehrere der Urlauter zufließende Nebentäler bestimmten lange die Größe des Oberlaufs der Großen Lauter bis zur heutigen Karstquelle in Offenhausen. Da der Albtrauf weiter nördlich lag, war das Entwässerungsgebiet zudem wesentlich größer. Klimaschwankungen, aber generell sinkende Durchschnittstemperaturen, die „aggressiv“ in das Albplateau vorschreitenden „rheinischen“ Nebentäler – darunter die Echaz – drängten den Albtrauf zurück und schmälerten das Einzugsgebiet der Urlauter. Eine bedeutende Zwischenphase verdeutlichen die zwei Fotos. Das breite, flache plio-pleistozäne Trockental der Großen Lauter ist am Echaztobel (lokaler Albtrauf) und sieben Kilometer weiter, rund ein Kilometer oberhalb der heutigen Karstquelle, gut erkennbar.

Die Flussdynamik bildete auf der frühen Oberfläche des Albplateaus Mäander. Große Erosionskräfte und schwankende Wassermengen tieften den Fluss im harten Massenkalk allmählich ein und zwangen dabei die Mäanderschlingen – auch wenn sie ihre Schlingenform mehrfach variierten – sich ebenfalls einzutiefen. So entstanden allmählich Schlinge und Umlaufberg von Gundelfingen mit einem mächtigen, rund 100 m hohen Prallhang (siehe weiter unten).

Stationen des Flusses bis zur Mündung

Die rheinische Echaz hat bis heute eine über 100 m tiefe Traufbucht in den Albkörper getrieben und den Albtrauf bis zum Bahnhof Lichtenstein weit zurückverlegt. Vom oberhalb der Honauer Steige liegenden Strunkpass aus setzt sich der Talboden der alten Großen Lauter bis zur aktuellen Karstquelle in Offenhausen als leicht terrassiertes Trockental fort.

Quelle

Die zu einem Quelltopf angestaute, unter dem Namen Ursprung der Großen Lauter, Gomadingen-Offenhausen als Geotop geschützte Karstquelle entspringt aus der rechten Wand des von Kohlstetten kommenden Trockentals der Großen Lauter aus dem Unteren Massenkalk (Niveau der Unteren Felsenkalk-Formation/Kimmeridgium/ki2), in Offenhausen. Der Quellsee liegt idyllisch innerhalb eines großen Areals, welches an drei Seiten von der noch intakten Mauer eines ehemaligen Frauenklosters umgeben ist. Die früher als Heuscheune entwidmete Klosterkirche (heute Gestütsmuseum), die Pferdeställe und landwirtschaftlichen Gebäude gehören zum Haupt- und Landgestüt Marbach.

Mäanderndes Tal

Von Marbach bis zum Eintritt in den harten Massenkalk vor Hundersingen und erneut nach dem Gundelfinger Umlaufberg bis zur kleinen Gefällestufe beim Hohen Gießel/Karstquelle Blaubrunnen hat die Lauter schöne Mäander gebildet. Mäander bilden sich immer, wenn bei relativ geringem Sohlengefälle, verhältnismäßig breitem Tal mit Abschwemmmassen von saisonalem oder anderweitig klimatisch bedingtem größeren Wasserreichtum und keinen massiven Hindernissen, die Flusswasserdynamik lange genug wirkt. Aber auch in den felsigen Abschnitten haben sich ursprünglich oberflächennahe Mäander, je nach den Schichtverhältnissen des Reliefs ins Gelände eingetieft. Heute ist in diesen Abschnitten die Topografie der Lauter durch Gebirgsmäander geprägt.

Einer der typischen Ausblicke auf einen verkarsteten Albfluss bietet sich in Bichishausen. Am Horizont biegt die Lauter nach rechts in die große Schlinge, die sie um den nicht ganz abgeschnürten Umlaufberg beim Dorf Gundelfingen führt. Unter der Oberfläche des fruchtbaren Talbodens befinden sich Aufschüttungssedimente, u. a. Kalk-Gerölle, Hangschutt, Grobkies, mehr oder weniger organische Substanz, steiniger Lehm, Torf. Ein Phänomen ist die unterschiedlich starke, durchgehende Kalktuffbarre, die sich in der Warmzeit der letzten Eiszeit-Epoche gebildet hat. Das geologisch markante Kalktuffsediment setzte sich auch nach dem Horizont noch über weitere 2 km ab – über die ganze Gundelfinger Schlinge bis zur Mündung des Heiligentals, südlich des Fleckens Wittsteig. Die für die heute kleine Große Lauter große Talbreite geht auf erdgeschichtliche Epochen zurück, in denen der Fluss nicht nur in Hochwasserzeiten erheblich größer war. Im Vordergrund des Fotos steht der Turm der 1735 im Barockstil erbauten katholischen Pfarrkirche.

Umlaufberg

Eine Mäanderschlinge einer frühen, auf einer noch kaum eingetieften Alboberfläche fließenden Großen Lauter grub sich an der Gundelfinger Lauterschlinge sukzessive im harten Massenkalk ein. Das modellierte allmählich den Umlaufberg und den mächtigen Prallhang heraus. Die rechte Flanke des Prallhangs, eine Bürzel genannte Wacholderheide, diente der Beweidung durch Schafherden. Das heute klein geschrumpfte Lauterbett und der besonders an den beiden Flanken des Umlaufbergs aufgeschüttete Gleithang boten viel Platz für Acker- und Weideflächen und für das kleine Dorf Gundelfingen. Die Nord-Süd-Autostraße des Lautertals überwindet auf kürzestem Wege den nur noch wenige Meter über dem Flusstal liegenden Sporn des Umlaufberges.

Schluchtartiges Tal

Die beiden Talabschnitte Anhausen-Unterwilzingen-Laufenmühle (5,4 und 2,3 km), wo sich die Lauter durch Massenkalkfelsen erodieren muss (mit 1,3 km Unterbrechung eines flach-breiten Talabschnitts), können und dürfen nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigt werden. Die Lauter hat hier steile Hänge produziert. Vom Talweg sichtbare schroffe Felsen verdeutlichen, dass die Flusseintiefung im felsig-harten Gelände schwierig war, sie zwangen den Fluss immer wieder zu mäandernden Richtungswechseln. Meistens verbirgt ein dicht bis zum Talboden reichender und auch jeden humosen Felsvorsprung nutzender Bewuchs mit Laubbäumen und Büschen den Blick auf schroffe Felswände. Ein flacher sedimentierter Talboden mit dem armseligen Lauter-Rinnsal lässt gerade mal Platz für einen Wiesenteppich und einen Schotterweg.

Abgesehen davon, dass der Bau einer Autostraße hier ein sehr kostspieliges Unterfangen gewesen wäre, wenn dadurch die Landschaft nicht zerstört werden soll, hat hier die Vernunft, vielleicht auch die Ehrfurcht vor der Grandiosität der Natur, gesiegt. Wo anderswo im Tal eine Autostraße vorhanden ist, ermahnen Warnschilder insbesondere Motorradfahrer, die Tal-Bewohner nicht durch Motorlärm zu stören. Vor allem an Wochenenden scheint der Text seine Berechtigung zu haben: „Langsam und leise fahren, sonst droht Fahrverbot!“

Im ersten Schluchtteil liegen auf halber Strecke der rund vier Meter hohe, durch eine Kalktuffterrasse abgestufte Geotop Hoher Gießel und geologisch mit dieser Gefällstufe zusammenhängend an der Unterkante der Kalktuffterrasse die Karstquelle Blaubrunnen. Weiterführende geologische Publikationen zu diesen Erscheinungen sind sehr rar.

Drei Kilometer hinter Anhausen quert die Lautertal-Störung, eine in drei Bewegungs- und Altersstufen gegliederte rund 15 km lange Verwerfung. Der jüngste, obermiozäne Teil der Verwerfung, südlich des Lautertals bei Oberwilzingen, hat dort eine Abschiebungsstufe von 100 bis 115 Metern hinterlassen. Die Verwerfung der südlichen Scholle ist auch mit dem bloßen Auge gut erkennbar. Die Verwerfung wirkte sich aber auf Fluss und Tal nicht aus.

Am Ende des zweiten straßenfreien Abschnitts (bis zur Laufenmühle) endet die zweite, 1,7 km lange Kalktuffbarre der Unteren Großen Lauter. Auf dem Foto (Wasserfall an der Laufenmühle), ein rund sieben Meter hoher, gestufter Karstwasserfall, ist das dicke Kalktuff-Sediment noch deutlich erkennbar. Dort an der Laufenmühle wurde bis etwa 1950 in einem Steinbruch eine rund 60 m starke Kalktuffschicht abgebaut.

Besonderheiten in Orten am Fluss

Offenhausen

Wasserkraftwerk

Unmittelbar hinter dem gestauten Quellsee der Lauterquelle und der Klostermauer stürzt das Wasser der Quelle mit einer Schüttung von ca. 200 bis 1500 l/s 3 m tiefer. Ein halbes Jahrtausend wurde die Wasserkraft für den Mühlenbetrieb genutzt, dann wurde an gleicher Stelle ein Pumphaus errichtet. Der Betrieb einer Wasserturbine im kleinen Wasserkraftwerk lieferte von 1955 bis 1976 Energie zur Stromerzeugung. Maschinenhaus und Technik wurden vom Verein zur Reaktivierung und Betrieb des Kraftwerks Offenhausen (KWO) e. V. restauriert, auch mit Mitteln eines PLENUM-Projektes. Seit 2006 fließt wieder Strom (siehe unten, Weblink Wasserkraftwerk Offenhausen). Fenster erlauben den Blick ins überschaubare Innere des Maschinenhauses; Tafeln an der Außenseite mit vier Informationenbereichen ermöglichen zu jeder Zeit vertiefte Informationen zur Thematik Wasserkraft im Lautertal.

Ehemaliges Kloster

Die Mauern des ehemaligen Frauenklosters Maria Gnadenzell des Dominikaner-Ordens sind noch weitgehend intakt, während der Betrieb als Kloster schon um 1600 zugunsten eines Gestüts aufgegeben wurde. Der Lauter-Ursprung liegt innerhalb der Klostermauern. Lange wurde das Gebäude der gotischen Klosterkirche als Scheune genutzt und vor wenigen Jahren zum Gestütsmuseum umgebaut. Das Museum, Ställe für Pferdezucht und weitere Gebäude sind heute eine landwirtschaftliche Zweigstelle des Landesgestüts in der Siedlung Marbach weiter unten am Fluss.

Marbach/Grafeneck

Landesgestüt

Das Landesgestüt des Landes Baden-Württemberg in Marbach an der Lauter mit Zweigbetrieben in Offenhausen und St. Johann hat eine Jahrhunderte alte Tradition und ist Anlaufstelle für Pferdezüchter und Reitsportler. Im Mai finden eine jährliche Leistungsdemonstration, verschiedene Wettbewerbe und Paraden auf dem eigenen Platz statt. Die Betriebe bearbeiten auch diverse landwirtschaftliche Flächen und Nutzviehhaltung.

Tötungsanstalt Grafeneck

→ Hauptartikel: Tötungsanstalt Grafeneck

2,6 Straßenkilometer von Fluss und Gestüt, ein Seitental aufwärts, liegt im Abseits das ehemalige evangelische Samariter-Stift Grafeneck für behinderte krüppelhafte Männer. Im Oktober 1939 hat das NS-Regime durch den Münsinger Landrat das Schlossgebäude „für Zwecke des Reiches“ offiziell beschlagnahmt, um es als erste Tötungsanstalt des NS-Regimes zu nutzen. Anfang 1940 wurde das Schloss ein Jahr lang als Tötungsanstalt von Menschen, die aus Krankenanstalten und Heimen verlegt wurden, genutzt. Bis zur Schließung im Dezember 1940 wurden 10.654 Menschen mit Behinderung in einer als Duschraum getarnten Gaskammer, die sich in einer „Garage“ befand, getötet.

Buttenhausen

Roßbachquelle

Das Naturdenkmal Karstquelle-Roßbach-Ursprung kommt am linken Talrand aus den Weißjura-Schichten (Kimmeridgium, ki1 und ki2) des Galgenbergs zutage – unterhalb des 1816 erbauten Weidenbach-Schlosses des örtlichen Adels (heute Bruderhausdiakonie). Die Quelle ist durch ein mit einem Metallgitter versehenes Gewölbe geschützt. Bis 1909 war diese Quelle die Haupttrinkwasserversorgung des Ortes. Der Bach, der nach 300 m in die Lauter mündet, war eine ideale Viehtränke.

Jüdisches Leben in Buttenhausen

Im Gebäude der ehemaligen Bernheimer’schen Realschule in Buttenhausen ist seit 2013 das Jüdische Museum untergebracht. In Buttenhausen bot ein Judenschutzbrief von 1787 zunächst 25 jüdischen Familien eine Ansiedlung. Ein friedliches christlich-jüdisches Zusammenleben entwickelte sich. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die jüdische Gemeinde die Hälfte der gesamten Dorfbevölkerung. Das NS-Regime hat die jüdische Gemeinde ausgelöscht (siehe den Weblink unten: Juden in Buttenhausen).

Der Ikarus vom Lautertal

Gustav Mesmer, geboren 1903 in Altshausen, starb 1994 im Alter von 91 Jahren in Buttenhausen, wo er seit 1964 als Korbflechter arbeitete und lebte. Er hatte in den ersten 61 Jahren seines Lebens ein schweres Schicksal. Nach einer „Störung“ eines Gottesdienstes und aufgrund „auffälliger Verhaltensweisen“ wurde er aufgrund eines hausärztlichen Berichts im März 1929 in die Heilanstalt Bad Schussenried eingewiesen. Nach mehreren, letztlich erfolglosen Ausbruchsversuchen und einem insgesamt 35-jährigen Aufenthalt wurde er 1964 entlassen und lebte seitdem in der Bruderhausdiakonie Buttenhausen. Der zeichnerisch und handwerklich geschickte Träumer wurde wegen seiner zahlreichen fantastischen Zeichnungen und seiner mit Fahrrad und Holzkonstruktionen fahrenden Fluggeräte als „Ikarus vom Lautertal“ bekannt. Seine Werke werden immer wieder – auch aktuell – als Kunstwerke in Ausstellungen gezeigt.

Lauteracher Sehenswürdigkeiten

Steinsäge

Am Beginn des Wolfstals (ein Tal vor dem Ort Lauterach) wurde ein historisches Steinbruch-Werkzeug wieder aufgestellt, eine restaurierte Steinsäge aus dem Kalktuff-Steinbruch bei der Laufenmühle. Die Säge diente zum Schneiden von Steinquadern, die, weil sehr geeignet, früher gerne für den lokalen Hausbau genutzt wurde.

Wolfstal

Das Wolfstal, ein beliebtes linksseitiges Wanderer-Nebental der Lauter, ist ein enges, tiefeingekerbtes Durchbruchstal zur Großen Lauter. Besonders zur Blütezeit wächst dort ein extensiver Märzenbecher-Teppich. Aber auch zu anderen Jahreszeiten ist es ein ruhiger Wanderpfad (außer an Wochenenden) mit Felsen und einer „Bärenhöhle“ im Kalkgestein.

Lautermündung

Da sich die sehr wasserreiche Aaredonau und danach die kleinere Donau bis heute etwa 200 m eingetieft hatten, musste die Große Lauter im Laufe ihrer Erdgeschichte ihr Gefälle auf den letzten 20 % ihrer Strecke am Unterlauf bei Lauterach um 33 % erhöhen, damit sie, durch eine bewaldete Schlucht stürzend, die Mündungstiefe der Donau erreichen konnte.

Wacholderheiden/Magerrasen

Im 18. und 19. Jahrhundert war die Schafehütung eine flächendeckende Kulturtätigkeit vor allem an Hängen der ganzen Schwäbischen Alb. Der kalkige, meistens nährstoffarme Untergrund eignet sich gut für ausgedehnte Buchenwälder oder eben für Beweidung. Der Verbiss durch Schafe und Ziegen hat alle wohlschmeckenden Pflanzen kurzgehalten. Pflanzen wie Wacholder oder stachelige Disteln wurden von den Tieren gemieden. So bildete sich die für die Schwäbische Alb typische Wacholderheiden-Landschaft. Heute werden die noch nicht aufgegebenen Schafbetriebe subventioniert, damit sie zur Pflege beitragen. Magerrasen oder Halbtrockenrasen, die nur ein- bis zweimal, aber auch nicht mehr als zweimal, jährlich eine Mahd brauchen, gibt es noch zahlreich, wenn früher und heute auch keine Beweidung stattfand. Aber auch ebene Flächen und Talauen werden gerne als Weideland oder für Viehfutter genutzt. Die Bestände dieser Offenlandschaften sind aber wegen tendenziell nicht ausreichender Pflege gefährdet.

An den Hängen des Oberen und Mittleren Lautertals gibt es noch diese Landschaften am auch trockenen Oberlauf, in Gomadingen, Dapfen, Wasserstetten, Buttenhausen, Hundersingen, Bichishausen, Gundelfingen, Weiler.

Burgen

15 Burgruinen in schluchtartigen Teilen des Mittleren und Unteren Großen Lautertals zeugen von bewegten Herrschaftsverhältnissen des Mittelalters. Der durchschnittliche Abstand zwischen den Ruinen beträgt nur 1,4 Kilometer.

Wassersport

Auf der Lauter ist in beschränkten Zeitzonen Kanufahren mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden möglich. Oberhalb von Buttenhausen ist der Fluss ganzjährig gesperrt, von Buttenhausen bis Unterwilzingen im Zeitraum vom 15. März bis 30. Juni. Ausnahmegenehmigungen für Einzelfahrer können für den Abschnitt Anhausen bis Unterwilzingen von der Naturschutzbehörde Ulm erteilt werden. Organisierte Fahrten, gewerblicher Verleih und Veranstaltungen benötigen ganzjährig eine behördliche Erlaubnis.

Um eine Übernutzung des Gewässers zu vermeiden, ist die Befahrung der Lauter zwischen Buttenhausen und Anhausen an Wochenenden und Feiertagen im Zeitraum vom 1. Juli bis 30. September nicht gestattet. Weiterhin bestehen für die Befahrung Mindest- und Höchstwerte für den Wasserstand: Als Mindestpegel gilt in Indelhausen an der Getreidemühle 30 cm, empfohlen wird ein Mindestpegel von 45 cm. Für den Abschnitt zwischen Unterwilzingen bis zur Mündung in die Donau ist eine Befahrung bei einem Pegel von 75 cm und mehr am Pegel Lauterach nicht gestattet.

Weblinks

Commons: Bildmaterial zur Großen Lauter – Sammlung von Bildern und Audiodateien
  • Museums-Wasserkraftwerk hinter der Lauterquelle in Offenhausen
  • Geotop-Steckbrief der Lauterquelle beim Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau

Literatur

  • H. Prinz: Die Geologie des Unteren Großen Lautertals und des angrenzenden Donaugebietes. Arbeiten d. Geologisch-Paläontologischen Instituts, TH Stuttgart, 1959.
  • Stadt Münsingen (Hrsg.): Münsingen. Geschichte, Landschaft, Kultur. Festschrift zum 500. Jahrestag des Münsinger Vertrages von 1482. Sigmaringen 1982.
  • O. F. Geyer, M. P. Gwinner: Geologie von Baden-Württemberg. 3. Auflage. Stuttgart 1986
  • E. W. Bauer, P. Enz-Meyer: Hinter der blauen Mauer, Bilder von der Schwäbischen Alb. Stuttgart 1993.
  • H. Dongus: Die Oberflächenformen Südwestdeutschlands. Stuttgart 2000.
  • M. Straßer, A. Sontheimer: Die Laierhöhle und die Ur-Lone – Ein landschaftsgeschichtlicher Überblick. In: Mitteilungsblatt des Kahlensteiner Höhlenvereins. 38, Bad Überkingen 2005, S. 85 ff.
  • T. Huth, B. Junker: Geotouristische Karte von Baden-Württemberg 1:200000 – Südost, Erläuterungen. Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau, Freiburg 2005.
  • H. Speck: Kanuführer Württemberg: Flusskarten und -beschreibungen. (= DKV-Regionalführer). hrsg. von Kanu-Verband Württemberg. 3. Auflage. Wirtschafts- und Verlags-Gesellschaft, Duisburg 2005, ISBN 3-924580-99-5.
  • R. Deigendesch: Ritter und Bauern im Lautertal: 900 Jahre Bichishausen, Gundelfingen, Hundersingen. herausgegeben vom Festausschuss 900 Jahre Bichishausen. Gundelfingen/Hundersingen 2005.
  • J. Eberle, B. Eitel, D. Blümel, P. Wittmann: Deutschlands Süden vom Erdmittelalter zur Gegenwart. Heidelberg 2007.
  • W. Rosendahl, B. Junker, A. Megerle, J. Vogt (Hrsg.): Wanderungen in die Erdgeschichte. Band 18: Schwäbische Alb. 2. Auflage. München 2008.
  • M. Geyer, E. Nitsch, T. Simon (Hrsg.): Geologie von Baden-Württemberg. 5., völlig neu bearbeitete Auflage. Stuttgart 2011.
  • R. Enkelmann, D. Ruoff, W. Wohnhas: Im Herzen der Alb, Natur und Kultur im Biosphärengebiet. Zübingen 2015.

Einzelnachweise

LUBW

Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet der Lauter
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)

  1. Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
  2. Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  3. Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  4. Höhe nach grauer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  5. Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 05.
  6. Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  7. Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 04.

Andere Belege

  1. Hans Graul: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 179 Ulm. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1952. → Online-Karte (PDF; 4,8 MB)
  2. Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  3. Hochwasser-Vorhersage-Zentrale Baden-Württemberg
  4. Bära, Schmiecha/Schmeie, Lauchert, Ur-Brenz. Der Faulenbach ist nur noch ein kümmerlicher Rest der verschwundenen großen danubischen Eschach
  5. Der im Miozän aktive Vulkanschlot in Scharnhausen, belegt einen 20 km weiter nördlichen Albtrauf bei Stuttgart oder noch weiter nördlich, denn in seinem Schlot wurde Weißer Jura gefunden.
  6. Dongus 2000.
  7. Geotouristische Karte 2006, S. 329.
  8. H. Prinz, 1959.
  9. Stadt Münsingen 1982, S. 549.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jul 2025 / 05:04

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Die Lauter auch Grosse Lauter ist ein 42 km langer linker Zufluss der Donau im Bereich der Schwabischen Alb im sudlichen Baden Wurttemberg Lauter Grosse Lautermaandernd im breiten Tal Hang mit NSG geschutzter Wacholderheide vor Buttenhausen maandernd im breiten Tal Hang mit NSG geschutzter Wacholderheide vor ButtenhausenDatenGewasserkennzahl DE 1134Lage Schwabische Alb Mittlere Kuppenalb Mittlere Flachenalb Baden Wurttemberg Landkreis Reutlingen Gde Gomadingen Stadt Munsingen Stadt Hayingen Alb Donau Kreis Stadt Ehingen Donau Gde LauterachFlusssystem DonauAbfluss uber Donau Schwarzes MeerQuelle bei Offenhausen48 23 57 N 9 22 4 O 48 399038888889 9 3676388888889 665 1Quellhohe 665 1 m u NHNQuellschuttung MQ 200 l sMundung gut ein Kilometer sudlich von Lauterach in die Donau48 244341666667 9 581675 507 5 Koordinaten 48 14 40 N 9 34 54 O 48 14 40 N 9 34 54 O 48 244341666667 9 581675 507 5Mundungshohe 507 5 m u NHNHohenunterschied 157 6 mSohlgefalle 3 7 Lange 42 3 kmEinzugsgebiet 326 721 km Abfluss am Pegel Lauterach MNQ MQ 410 l s 1 65 m sKarte Das romantische Flusstal der Grossen Lauter ist auf seiner ganzen Strecke wegen zahlreicher flussgeschichtlicher historischer und landschaftlicher Sehenswurdigkeiten ein sehr beliebtes Ausflugsziel GeographieOrografisches Einzugsgebiet der Grossen Lauter Keine Oberflachenabflusse im schraffierten Gebiet Verlauf Die Quelle der Lauter liegt am Gestutshof des Dorfes Offenhausen von Gomadingen im Landkreis Reutlingen die Talmulde des heute kleinen Flusses setzt sich als uberwiegend trockenes Kohlstetter Tal ca 8 km weit auf und westwarts weiter fort bis fast an den Albtrauf uber dem Dorf Honau von Lichtenstein Die Grosse Lauter fliesst etwa 44 km in ihrer Mulde auf dem Plateau der Schwabischen Alb grossraumig nach Sudosten Kurz hinter Obermarchtal im Alb Donau Kreis mundet der Fluss von links in die Obere Donau Die Grosse Lauter ist heute ein kleines Flusschen mit einem uberwiegend engen oft schluchtartig eingeschnittenen breiten Tal aber auch mit mehreren weiten sanften Talabschnitten wo das Flusschen gemachlich maandernd fliesst Zahlreiche Burgruinen an Engstellen saumen das Tal Eine Fahrstrasse verlauft zwei Ausnahmen ausgenommen durch das Tal und verbindet dessen Siedlungsplatze Zuflusse Hierarchische Liste der Zuflusse jeweils von der Quelle zur Mundung Gewasserlange Einzugsgebiet und Hohe nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW Andere Quellen fur die Angaben sind vermerkt Auswahl Ohne Muhlkanale und Seitenarme Der Ursprung der Lauter Grossen Lauter befindet sich auf etwa 665 m u NHN am Gestutshof des Dorfes Offenhausen von Gomadingen Zufluss aus dem Kohlstetter Tal von links und Westnordwesten auf etwa 660 m u NHN in Offenhausen 0 3 km und 45 6 km Entsteht auf unter 665 m u NHN wenig vor Offenhausen zuunterst in einem sehr viel langeren Trockental Nach diesem ersten Zufluss lauft die Lauter zunachst etwa in dessen Richtung ostwarts von links und insgesamt Westnordwesten auf 655 8 m u NHN am Ortseingang von Gomadingen 4 0 km und 53 6 km Entsteht auf etwa 677 m u NHN in St Johann Gachingen an der Bachstrasse An diesem Zufluss wendet sich die Lauter in etwa dessen Richtung auf sudwestlichen Lauf Lonsinger Graben von rechts und insgesamt Nordnordosten auf unter 675 m u NHN am Sudrand von Gachingen 2 5 km gt Entsteht auf etwa 687 m u NHN in der Heide nordlich von St Johann Lonsingen Sehr unbestandig von links auf unter 655 m u NHN gegenuber der Martinskirche in Gomadingen 1 8 km und 7 7 km Entsteht auf etwa 677 m u NHN nahe der Strasse Am Schorzbach in Gomadingen Steingebronn Bach aus dem von rechts und Norden auf 662 5 m u NHN an der Abfahrt nach Gomadingen von der L 230 0 6 km und ca 3 6 km Die Quellen liegen auf bis etwa 676 m u NHN wenig ostlich des Gestuts Charlottenhof von Gomadingen weit unten in einem langstenteils trockenen Tal Dolderbach Oberlaufname Stadtbach bis zum Dolderbrunnen von links und Nordosten auf 642 7 m u NHN bei Gomadingen Marbach an der Lauter 2 6 km und 35 1 km Entsteht auf etwa 697 m u NHN am Westrand von Munsingen beim Ende der Strasse Wiesenthal Am Oberlauf anfangs unbestandig von rechts und Westen auf etwa 633 m u NHN am Ortanfang von Gomadingen Wasserstetten 0 4 km und 22 9 km Die Quellen liegen auf etwa 647 m u NHN im unteren Brunnental Abfluss des Holderbrunnens von rechts und Westen auf etwa 631 m u NHN am Ortsende von Wasserstetten 0 1 km und 2 9 km Entspringt auf etwa 632 m u NHN am Ortsrand von Wasserstetten von links und Nordwesten auf etwa 609 m u NHN in Munsingen Buttenhausen unter 0 3 km und 4 5 km Entspringt auf etwa 630 m u NHN am Unterhang des Galgenberges am nordlichen Ortsrand von Buttenhausen Im Einzugsgebiet liegt vor allem das Trockental Heimtal von rechts und Nordwesten auf etwa 587 m u NHN unter der Burgruine Derneck ostlich von Hayingen Munzdorf 2 3 km und 21 5 km Entsteht auf etwa 663 8 m u NHN am Talknick des Ehestetter Tals zum Tiefental Unbestandig Bach aus dem von links und Nordosten auf etwa 580 m u NHN in Hayingen Anhausen an der Strassenbrucke uber die Lauter 0 2 km und 3 2 km Entspringt auf unter 590 m u NHN am nordostlichen Rand von Anhausen neben der K 6752 von Hayingen her Bach aus dem Schneiderstal von rechts und Sudosten auf unter 555 m u NHN kurz nach der Stadtgrenze vor Ehingen Unterwilzingen 2 6 km und 5 3 km Entspringt auf etwa 615 m u NHN wenig sudwestlich von Hayingen Oberwilzingen beim Gewann Grunen Am Unterlauf unbestandig Bach von den Bannackern von rechts und Sudsudosten auf etwa 548 m u NHN westnordwestlich unter Lauterach Reichenstein 0 5 km und unter 0 3 km Entsteht auf etwa 602 m u NHN wenig sudwestlich von Reichenstein an den Bannackern Brunnelesbachle von links und Nordnordosten auf etwa 518 m u NHN kurz vor Lauterach 1 6 km und 2 1 km Entspringt auf etwa 635 m u NHN im Wald Schiebeleiche Durchfliesst auf etwa 615 m u NHN einen Teich kurz vor dem Flurgewann Mahlstetten etwas uber 0 1 ha Anderer Quellabfluss von rechts und zuletzt Osten im vorgenannten Teich 0 3 km und unter 0 2 km Entsteht auf etwa 625 m u NHN wenig sudwestlich der Hauptquelle Ein noch kurzerer Quellabfluss mundet diesem hier von links zu Mundung der Lauter Grossen Lauter von links und zuletzt etwa Norden auf 507 8 m u NHN zwischen Lauterach Talheim und Neuburg in die Donau Der Fluss ist 42 3 km lang und hat ein 326 7 km grosses Einzugsgebiet Orte Am Flussoberlauf liegen drei Orte in grosser Nahe oder direkt am Fluss die auch nach ihrer Grosse zum regional wirtschaftlichen Zentrum Munsingen gehoren Gross und Klein Engstingen mit rund 5000 Einwohnern Gomadingen mit rund 2300 Einwohnern und Buttenhausen mit rund 600 Einwohnern Die zahlreichen weiteren Siedlungen im Tal sind in der Regel kleiner als oder allenfalls so gross wie Buttenhausen Geologie Hauptartikel Flussgeschichte der Grossen Lauter Grosse Vergangenheit eines Urflusses In Sudwestdeutschland gibt es viele Flusse die den Namen Lauter fuhren Davon fliessen die Grosse Lauter und funf kleinere direkt auf der Schwabischen Alb oder beziehen ihr Quellwasser ganz oder teilweise von der Alb und entspringen nahe am Albtrauf Die Grosse Lauter und ihr Vorlaufer die Urlauter gehoren neben vier weiteren in die Donau mundenden Flussen auf der Schwabischen Alb zu denen die auch heute noch die gesamte Schwabische Alb nahezu ganzlich oberirdisch durchqueren Diese Flusse waren schon Gerinne im mehr als zehn Millionen Jahre zuruckreichenden Miozan Die Grosse Lauter entwasserte damals noch das um viele Kilometer weiter nach Norden reichende Plateau der Schwabischen Alb Das breite Lautertal mit seinem heute kleinen kaum vier Meter breiten Flusschen wurde in fruheren Zeiten von einem grosse Wassermassen fuhrenden Fluss in den Massenkalk des Oberjura eingetieft Die zahlreichen Nebenflusse der Lauter speisten den Fluss zusatzlich Heute sind die Seitentaler aufgrund einer reifen Verkarstung der gesamten Alb nahezu alle vollstandig trockengefallen Die Unterlaufe der Gachinger Lauter und des Dolderbachs bei Marbach fuhren dem Flusschen periodisch noch geringe Wassermengen zu Das hohe Alter der erst zur Graupensandrinne danach zur Urdonau und sodann zur Oberen Donau entwassernden Grossen Lauter ist durch geologische Publikationen in Bild und Text belegt In mehreren langen Zeitabschnitten musste sich die Grosse Lauter immer der Eintiefung und dem wechselnden Verlauf der Donau folgend im harten Massenkalk eintiefen Auf die Eintiefungen folgten seit dem spaten Pleistozan zeitweise meterdicke feinere Sedimentationen und Hochwassersedimente Im letzten Interglazial der Wurm Eiszeit spates Pleistozan und in der Warmzeit des Atlantikums kam es auch zu starken Kalktuffablagerungen So entstand eine fruchtbare teilweise breite ebene Talauen landschaft Sichtbare Relikte erdgeschichtlich fruherer Zeiten Von der rheinischen Echaz angezapfte danubische Grosse Lauter heute 7 9 km Trockental bis zur Quelle Breites Trockental der plio pleistozanen Grossen Lauter hinter Kohlstetten Alte Quellaste die sicher auch bis ins Albvorland reichten und mehrere der Urlauter zufliessende Nebentaler bestimmten lange die Grosse des Oberlaufs der Grossen Lauter bis zur heutigen Karstquelle in Offenhausen Da der Albtrauf weiter nordlich lag war das Entwasserungsgebiet zudem wesentlich grosser Klimaschwankungen aber generell sinkende Durchschnittstemperaturen die aggressiv in das Albplateau vorschreitenden rheinischen Nebentaler darunter die Echaz drangten den Albtrauf zuruck und schmalerten das Einzugsgebiet der Urlauter Eine bedeutende Zwischenphase verdeutlichen die zwei Fotos Das breite flache plio pleistozane Trockental der Grossen Lauter ist am Echaztobel lokaler Albtrauf und sieben Kilometer weiter rund ein Kilometer oberhalb der heutigen Karstquelle gut erkennbar Die Flussdynamik bildete auf der fruhen Oberflache des Albplateaus Maander Grosse Erosionskrafte und schwankende Wassermengen tieften den Fluss im harten Massenkalk allmahlich ein und zwangen dabei die Maanderschlingen auch wenn sie ihre Schlingenform mehrfach variierten sich ebenfalls einzutiefen So entstanden allmahlich Schlinge und Umlaufberg von Gundelfingen mit einem machtigen rund 100 m hohen Prallhang siehe weiter unten Stationen des Flusses bis zur MundungDie rheinische Echaz hat bis heute eine uber 100 m tiefe Traufbucht in den Albkorper getrieben und den Albtrauf bis zum Bahnhof Lichtenstein weit zuruckverlegt Vom oberhalb der Honauer Steige liegenden Strunkpass aus setzt sich der Talboden der alten Grossen Lauter bis zur aktuellen Karstquelle in Offenhausen als leicht terrassiertes Trockental fort Quelle Lauterquelle innerhalb der KlostermauernSchattiger Ruhepunkt am Quelltumpel der Grossen Lauter Die zu einem Quelltopf angestaute unter dem Namen Ursprung der Grossen Lauter Gomadingen Offenhausen als Geotop geschutzte Karstquelle entspringt aus der rechten Wand des von Kohlstetten kommenden Trockentals der Grossen Lauter aus dem Unteren Massenkalk Niveau der Unteren Felsenkalk Formation Kimmeridgium ki2 in Offenhausen Der Quellsee liegt idyllisch innerhalb eines grossen Areals welches an drei Seiten von der noch intakten Mauer eines ehemaligen Frauenklosters umgeben ist Die fruher als Heuscheune entwidmete Klosterkirche heute Gestutsmuseum die Pferdestalle und landwirtschaftlichen Gebaude gehoren zum Haupt und Landgestut Marbach Maanderndes Tal Von Marbach bis zum Eintritt in den harten Massenkalk vor Hundersingen und erneut nach dem Gundelfinger Umlaufberg bis zur kleinen Gefallestufe beim Hohen Giessel Karstquelle Blaubrunnen hat die Lauter schone Maander gebildet Maander bilden sich immer wenn bei relativ geringem Sohlengefalle verhaltnismassig breitem Tal mit Abschwemmmassen von saisonalem oder anderweitig klimatisch bedingtem grosseren Wasserreichtum und keinen massiven Hindernissen die Flusswasserdynamik lange genug wirkt Aber auch in den felsigen Abschnitten haben sich ursprunglich oberflachennahe Maander je nach den Schichtverhaltnissen des Reliefs ins Gelande eingetieft Heute ist in diesen Abschnitten die Topografie der Lauter durch Gebirgsmaander gepragt Einer der typischen Ausblicke auf einen verkarsteten Albfluss bietet sich in Bichishausen Am Horizont biegt die Lauter nach rechts in die grosse Schlinge die sie um den nicht ganz abgeschnurten Umlaufberg beim Dorf Gundelfingen fuhrt Unter der Oberflache des fruchtbaren Talbodens befinden sich Aufschuttungssedimente u a Kalk Gerolle Hangschutt Grobkies mehr oder weniger organische Substanz steiniger Lehm Torf Ein Phanomen ist die unterschiedlich starke durchgehende Kalktuffbarre die sich in der Warmzeit der letzten Eiszeit Epoche gebildet hat Das geologisch markante Kalktuffsediment setzte sich auch nach dem Horizont noch uber weitere 2 km ab uber die ganze Gundelfinger Schlinge bis zur Mundung des Heiligentals sudlich des Fleckens Wittsteig Die fur die heute kleine Grosse Lauter grosse Talbreite geht auf erdgeschichtliche Epochen zuruck in denen der Fluss nicht nur in Hochwasserzeiten erheblich grosser war Im Vordergrund des Fotos steht der Turm der 1735 im Barockstil erbauten katholischen Pfarrkirche Umlaufberg Blick von Bichishausen uber das breite LautertalFast abgeschnurter Umlaufberg der Lauter bei Gundelfingen Eine Maanderschlinge einer fruhen auf einer noch kaum eingetieften Alboberflache fliessenden Grossen Lauter grub sich an der Gundelfinger Lauterschlinge sukzessive im harten Massenkalk ein Das modellierte allmahlich den Umlaufberg und den machtigen Prallhang heraus Die rechte Flanke des Prallhangs eine Burzel genannte Wacholderheide diente der Beweidung durch Schafherden Das heute klein geschrumpfte Lauterbett und der besonders an den beiden Flanken des Umlaufbergs aufgeschuttete Gleithang boten viel Platz fur Acker und Weideflachen und fur das kleine Dorf Gundelfingen Die Nord Sud Autostrasse des Lautertals uberwindet auf kurzestem Wege den nur noch wenige Meter uber dem Flusstal liegenden Sporn des Umlaufberges Schluchtartiges Tal Maander im ersten Lautertalabschnitt Hoher Giessel Gelandestufe im ersten Lautertalabschnitt Die beiden Talabschnitte Anhausen Unterwilzingen Laufenmuhle 5 4 und 2 3 km wo sich die Lauter durch Massenkalkfelsen erodieren muss mit 1 3 km Unterbrechung eines flach breiten Talabschnitts konnen und durfen nur zu Fuss oder mit dem Fahrrad bewaltigt werden Die Lauter hat hier steile Hange produziert Vom Talweg sichtbare schroffe Felsen verdeutlichen dass die Flusseintiefung im felsig harten Gelande schwierig war sie zwangen den Fluss immer wieder zu maandernden Richtungswechseln Meistens verbirgt ein dicht bis zum Talboden reichender und auch jeden humosen Felsvorsprung nutzender Bewuchs mit Laubbaumen und Buschen den Blick auf schroffe Felswande Ein flacher sedimentierter Talboden mit dem armseligen Lauter Rinnsal lasst gerade mal Platz fur einen Wiesenteppich und einen Schotterweg Baume bis zum TalbodenSichtbare grosse Verwerfung 100 115 m bei OberwilzingenStufiger Wasserfall uber grosser Kalktuffbarre an der Laufenmuhle Abgesehen davon dass der Bau einer Autostrasse hier ein sehr kostspieliges Unterfangen gewesen ware wenn dadurch die Landschaft nicht zerstort werden soll hat hier die Vernunft vielleicht auch die Ehrfurcht vor der Grandiositat der Natur gesiegt Wo anderswo im Tal eine Autostrasse vorhanden ist ermahnen Warnschilder insbesondere Motorradfahrer die Tal Bewohner nicht durch Motorlarm zu storen Vor allem an Wochenenden scheint der Text seine Berechtigung zu haben Langsam und leise fahren sonst droht Fahrverbot Im ersten Schluchtteil liegen auf halber Strecke der rund vier Meter hohe durch eine Kalktuffterrasse abgestufte Geotop Hoher Giessel und geologisch mit dieser Gefallstufe zusammenhangend an der Unterkante der Kalktuffterrasse die Karstquelle Blaubrunnen Weiterfuhrende geologische Publikationen zu diesen Erscheinungen sind sehr rar Drei Kilometer hinter Anhausen quert die Lautertal Storung eine in drei Bewegungs und Altersstufen gegliederte rund 15 km lange Verwerfung Der jungste obermiozane Teil der Verwerfung sudlich des Lautertals bei Oberwilzingen hat dort eine Abschiebungsstufe von 100 bis 115 Metern hinterlassen Die Verwerfung der sudlichen Scholle ist auch mit dem blossen Auge gut erkennbar Die Verwerfung wirkte sich aber auf Fluss und Tal nicht aus Am Ende des zweiten strassenfreien Abschnitts bis zur Laufenmuhle endet die zweite 1 7 km lange Kalktuffbarre der Unteren Grossen Lauter Auf dem Foto Wasserfall an der Laufenmuhle ein rund sieben Meter hoher gestufter Karstwasserfall ist das dicke Kalktuff Sediment noch deutlich erkennbar Dort an der Laufenmuhle wurde bis etwa 1950 in einem Steinbruch eine rund 60 m starke Kalktuffschicht abgebaut Besonderheiten in Orten am FlussOffenhausen Reaktiviertes Wasserkraftwerk restauriert mit Wasser der hinter der Klostermauer liegenden LauterquelleWasserkraftwerk Unmittelbar hinter dem gestauten Quellsee der Lauterquelle und der Klostermauer sturzt das Wasser der Quelle mit einer Schuttung von ca 200 bis 1500 l s 3 m tiefer Ein halbes Jahrtausend wurde die Wasserkraft fur den Muhlenbetrieb genutzt dann wurde an gleicher Stelle ein Pumphaus errichtet Der Betrieb einer Wasserturbine im kleinen Wasserkraftwerk lieferte von 1955 bis 1976 Energie zur Stromerzeugung Maschinenhaus und Technik wurden vom Verein zur Reaktivierung und Betrieb des Kraftwerks Offenhausen KWO e V restauriert auch mit Mitteln eines PLENUM Projektes Seit 2006 fliesst wieder Strom siehe unten Weblink Wasserkraftwerk Offenhausen Fenster erlauben den Blick ins uberschaubare Innere des Maschinenhauses Tafeln an der Aussenseite mit vier Informationenbereichen ermoglichen zu jeder Zeit vertiefte Informationen zur Thematik Wasserkraft im Lautertal Ehemaliges Kloster Die Mauern des ehemaligen Frauenklosters Maria Gnadenzell des Dominikaner Ordens sind noch weitgehend intakt wahrend der Betrieb als Kloster schon um 1600 zugunsten eines Gestuts aufgegeben wurde Der Lauter Ursprung liegt innerhalb der Klostermauern Lange wurde das Gebaude der gotischen Klosterkirche als Scheune genutzt und vor wenigen Jahren zum Gestutsmuseum umgebaut Das Museum Stalle fur Pferdezucht und weitere Gebaude sind heute eine landwirtschaftliche Zweigstelle des Landesgestuts in der Siedlung Marbach weiter unten am Fluss Marbach Grafeneck Landesgestut Das Landesgestut des Landes Baden Wurttemberg in Marbach an der Lauter mit Zweigbetrieben in Offenhausen und St Johann hat eine Jahrhunderte alte Tradition und ist Anlaufstelle fur Pferdezuchter und Reitsportler Im Mai finden eine jahrliche Leistungsdemonstration verschiedene Wettbewerbe und Paraden auf dem eigenen Platz statt Die Betriebe bearbeiten auch diverse landwirtschaftliche Flachen und Nutzviehhaltung Totungsanstalt Grafeneck Hauptartikel Totungsanstalt Grafeneck 2 6 Strassenkilometer von Fluss und Gestut ein Seitental aufwarts liegt im Abseits das ehemalige evangelische Samariter Stift Grafeneck fur behinderte kruppelhafte Manner Im Oktober 1939 hat das NS Regime durch den Munsinger Landrat das Schlossgebaude fur Zwecke des Reiches offiziell beschlagnahmt um es als erste Totungsanstalt des NS Regimes zu nutzen Anfang 1940 wurde das Schloss ein Jahr lang als Totungsanstalt von Menschen die aus Krankenanstalten und Heimen verlegt wurden genutzt Bis zur Schliessung im Dezember 1940 wurden 10 654 Menschen mit Behinderung in einer als Duschraum getarnten Gaskammer die sich in einer Garage befand getotet Buttenhausen Rossbachquelle Rossbachquelle Buttenhausen vor 1914 Das Naturdenkmal Karstquelle Rossbach Ursprung kommt am linken Talrand aus den Weissjura Schichten Kimmeridgium ki1 und ki2 des Galgenbergs zutage unterhalb des 1816 erbauten Weidenbach Schlosses des ortlichen Adels heute Bruderhausdiakonie Die Quelle ist durch ein mit einem Metallgitter versehenes Gewolbe geschutzt Bis 1909 war diese Quelle die Haupttrinkwasserversorgung des Ortes Der Bach der nach 300 m in die Lauter mundet war eine ideale Viehtranke Judisches Leben in Buttenhausen Im Gebaude der ehemaligen Bernheimer schen Realschule in Buttenhausen ist seit 2013 das Judische Museum untergebracht In Buttenhausen bot ein Judenschutzbrief von 1787 zunachst 25 judischen Familien eine Ansiedlung Ein friedliches christlich judisches Zusammenleben entwickelte sich Ab der Mitte des 19 Jahrhunderts umfasste die judische Gemeinde die Halfte der gesamten Dorfbevolkerung Das NS Regime hat die judische Gemeinde ausgeloscht siehe den Weblink unten Juden in Buttenhausen Der Ikarus vom Lautertal Gustav Mesmer geboren 1903 in Altshausen starb 1994 im Alter von 91 Jahren in Buttenhausen wo er seit 1964 als Korbflechter arbeitete und lebte Er hatte in den ersten 61 Jahren seines Lebens ein schweres Schicksal Nach einer Storung eines Gottesdienstes und aufgrund auffalliger Verhaltensweisen wurde er aufgrund eines hausarztlichen Berichts im Marz 1929 in die Heilanstalt Bad Schussenried eingewiesen Nach mehreren letztlich erfolglosen Ausbruchsversuchen und einem insgesamt 35 jahrigen Aufenthalt wurde er 1964 entlassen und lebte seitdem in der Bruderhausdiakonie Buttenhausen Der zeichnerisch und handwerklich geschickte Traumer wurde wegen seiner zahlreichen fantastischen Zeichnungen und seiner mit Fahrrad und Holzkonstruktionen fahrenden Fluggerate als Ikarus vom Lautertal bekannt Seine Werke werden immer wieder auch aktuell als Kunstwerke in Ausstellungen gezeigt Lauteracher Sehenswurdigkeiten Steinsage Am Beginn des Wolfstals ein Tal vor dem Ort Lauterach wurde ein historisches Steinbruch Werkzeug wieder aufgestellt eine restaurierte Steinsage aus dem Kalktuff Steinbruch bei der Laufenmuhle Die Sage diente zum Schneiden von Steinquadern die weil sehr geeignet fruher gerne fur den lokalen Hausbau genutzt wurde Wolfstal Das Wolfstal ein beliebtes linksseitiges Wanderer Nebental der Lauter ist ein enges tiefeingekerbtes Durchbruchstal zur Grossen Lauter Besonders zur Blutezeit wachst dort ein extensiver Marzenbecher Teppich Aber auch zu anderen Jahreszeiten ist es ein ruhiger Wanderpfad ausser an Wochenenden mit Felsen und einer Barenhohle im Kalkgestein Lautermundung Da sich die sehr wasserreiche Aaredonau und danach die kleinere Donau bis heute etwa 200 m eingetieft hatten musste die Grosse Lauter im Laufe ihrer Erdgeschichte ihr Gefalle auf den letzten 20 ihrer Strecke am Unterlauf bei Lauterach um 33 erhohen damit sie durch eine bewaldete Schlucht sturzend die Mundungstiefe der Donau erreichen konnte Wacholderheiden Magerrasen Wacholderheide Eichhalde vor Buttenhausen Der Zaun zeigt die Verbuschungsgefahr ohne WeidungWacholderheide am Talhang bei Bichishausen Im 18 und 19 Jahrhundert war die Schafehutung eine flachendeckende Kulturtatigkeit vor allem an Hangen der ganzen Schwabischen Alb Der kalkige meistens nahrstoffarme Untergrund eignet sich gut fur ausgedehnte Buchenwalder oder eben fur Beweidung Der Verbiss durch Schafe und Ziegen hat alle wohlschmeckenden Pflanzen kurzgehalten Pflanzen wie Wacholder oder stachelige Disteln wurden von den Tieren gemieden So bildete sich die fur die Schwabische Alb typische Wacholderheiden Landschaft Heute werden die noch nicht aufgegebenen Schafbetriebe subventioniert damit sie zur Pflege beitragen Magerrasen oder Halbtrockenrasen die nur ein bis zweimal aber auch nicht mehr als zweimal jahrlich eine Mahd brauchen gibt es noch zahlreich wenn fruher und heute auch keine Beweidung stattfand Aber auch ebene Flachen und Talauen werden gerne als Weideland oder fur Viehfutter genutzt Die Bestande dieser Offenlandschaften sind aber wegen tendenziell nicht ausreichender Pflege gefahrdet An den Hangen des Oberen und Mittleren Lautertals gibt es noch diese Landschaften am auch trockenen Oberlauf in Gomadingen Dapfen Wasserstetten Buttenhausen Hundersingen Bichishausen Gundelfingen Weiler Halbtrockenrasen auf dem Talboden geschutzte Wacholderheide am HangFluss und quellfeuchtes Tal der Oberen Grossen Lauter in Gomadingen gepflegte Wacholderheide SchombergBurgen 15 Burgruinen in schluchtartigen Teilen des Mittleren und Unteren Grossen Lautertals zeugen von bewegten Herrschaftsverhaltnissen des Mittelalters Der durchschnittliche Abstand zwischen den Ruinen betragt nur 1 4 Kilometer Wassersport Auf der Lauter ist in beschrankten Zeitzonen Kanufahren mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden moglich Oberhalb von Buttenhausen ist der Fluss ganzjahrig gesperrt von Buttenhausen bis Unterwilzingen im Zeitraum vom 15 Marz bis 30 Juni Ausnahmegenehmigungen fur Einzelfahrer konnen fur den Abschnitt Anhausen bis Unterwilzingen von der Naturschutzbehorde Ulm erteilt werden Organisierte Fahrten gewerblicher Verleih und Veranstaltungen benotigen ganzjahrig eine behordliche Erlaubnis Um eine Ubernutzung des Gewassers zu vermeiden ist die Befahrung der Lauter zwischen Buttenhausen und Anhausen an Wochenenden und Feiertagen im Zeitraum vom 1 Juli bis 30 September nicht gestattet Weiterhin bestehen fur die Befahrung Mindest und Hochstwerte fur den Wasserstand Als Mindestpegel gilt in Indelhausen an der Getreidemuhle 30 cm empfohlen wird ein Mindestpegel von 45 cm Fur den Abschnitt zwischen Unterwilzingen bis zur Mundung in die Donau ist eine Befahrung bei einem Pegel von 75 cm und mehr am Pegel Lauterach nicht gestattet WeblinksCommons Bildmaterial zur Grossen Lauter Sammlung von Bildern und Audiodateien Museums Wasserkraftwerk hinter der Lauterquelle in Offenhausen Geotop Steckbrief der Lauterquelle beim Landesamt fur Geologie Rohstoffe und BergbauLiteraturH Prinz Die Geologie des Unteren Grossen Lautertals und des angrenzenden Donaugebietes Arbeiten d Geologisch Palaontologischen Instituts TH Stuttgart 1959 Stadt Munsingen Hrsg Munsingen Geschichte Landschaft Kultur Festschrift zum 500 Jahrestag des Munsinger Vertrages von 1482 Sigmaringen 1982 O F Geyer M P Gwinner Geologie von Baden Wurttemberg 3 Auflage Stuttgart 1986 E W Bauer P Enz Meyer Hinter der blauen Mauer Bilder von der Schwabischen Alb Stuttgart 1993 H Dongus Die Oberflachenformen Sudwestdeutschlands Stuttgart 2000 M Strasser A Sontheimer Die Laierhohle und die Ur Lone Ein landschaftsgeschichtlicher Uberblick In Mitteilungsblatt des Kahlensteiner Hohlenvereins 38 Bad Uberkingen 2005 S 85 ff T Huth B Junker Geotouristische Karte von Baden Wurttemberg 1 200000 Sudost Erlauterungen Landesamt fur Geologie Rohstoffe und Bergbau Freiburg 2005 H Speck Kanufuhrer Wurttemberg Flusskarten und beschreibungen DKV Regionalfuhrer hrsg von Kanu Verband Wurttemberg 3 Auflage Wirtschafts und Verlags Gesellschaft Duisburg 2005 ISBN 3 924580 99 5 R Deigendesch Ritter und Bauern im Lautertal 900 Jahre Bichishausen Gundelfingen Hundersingen herausgegeben vom Festausschuss 900 Jahre Bichishausen Gundelfingen Hundersingen 2005 J Eberle B Eitel D Blumel P Wittmann Deutschlands Suden vom Erdmittelalter zur Gegenwart Heidelberg 2007 W Rosendahl B Junker A Megerle J Vogt Hrsg Wanderungen in die Erdgeschichte Band 18 Schwabische Alb 2 Auflage Munchen 2008 M Geyer E Nitsch T Simon Hrsg Geologie von Baden Wurttemberg 5 vollig neu bearbeitete Auflage Stuttgart 2011 R Enkelmann D Ruoff W Wohnhas Im Herzen der Alb Natur und Kultur im Biospharengebiet Zubingen 2015 EinzelnachweiseLUBW Amtliche Online Gewasserkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern Lauf und Einzugsgebiet der Lauter Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer Daten und Kartendienst der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg LUBW Hinweise Lange nach dem Layer Gewassernetz AWGN Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet AWGN Hohe nach dem Hohenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte Hohe nach grauer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 05 Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 04 Andere Belege Hans Graul Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 179 Ulm Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1952 Online Karte PDF 4 8 MB Daten und Kartendienst der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg LUBW Hinweise Hochwasser Vorhersage Zentrale Baden Wurttemberg Bara Schmiecha Schmeie Lauchert Ur Brenz Der Faulenbach ist nur noch ein kummerlicher Rest der verschwundenen grossen danubischen Eschach Der im Miozan aktive Vulkanschlot in Scharnhausen belegt einen 20 km weiter nordlichen Albtrauf bei Stuttgart oder noch weiter nordlich denn in seinem Schlot wurde Weisser Jura gefunden Dongus 2000 Geotouristische Karte 2006 S 329 H Prinz 1959 Stadt Munsingen 1982 S 549

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