Als Weißer Jura oder Weißjura wird die obere der drei lithostratigraphischen Gruppen des Süddeutschen Jura bezeichnet Sü
Weißer Jura

Als Weißer Jura (oder Weißjura) wird die obere der drei lithostratigraphischen Gruppen des Süddeutschen Jura bezeichnet. Süddeutscher Jura wird in diesem Zusammenhang nicht als geographischer Begriff verstanden, sondern ist als lithostratigraphischer Begriff im Sinne einer lithostratigraphischen Supergruppe aufzufassen. In der älteren und der populärwissenschaftlichen Literatur wird dieser Begriff mit der chronostratigraphischen Serie des Oberjura gleichgesetzt. Dies ist nicht ganz korrekt, da die Grenzen des Weißen Jura nicht exakt mit den Grenzen der chronostratigraphisch definierten Oberjura-Serie übereinstimmen. Der häufig synonym zu Weißer Jura und Oberjura gebrauchte Begriff Malm sollte im Süddeutschen Jura ebenfalls nicht mehr verwendet werden. Der Begriff Malm wird voraussichtlich für die etwa äquivalente lithostratigraphische Einheit im Norddeutschen Jura reserviert werden. Der süddeutsche Weiße Jura wurde im Zeitraum vor etwa 161 bis 150 Millionen Jahre abgelagert. Der Weiße Jura folgt auf die lithostratigraphische Gruppe des Braunen Jura, die obere Grenze ist erosiv. Lokal wird der Weiße Jura mit einer großen Schichtlücke vom „Regensburger Grünsandstein“ (Cenomanium) überlagert.
Geschichte
Der Begriff Weißer Jura wurde von Leopold von Buch 1837 in einem Vortrag vor der königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin ohne weitere Definition eingeführt. Friedrich August Quenstedt in seinem 1843 erschienenen Werk „Das Flözgebirge Würtembergs“ griff diesen Terminus auf und definierte ihn erstmals. Die Benennung erfolgte aufgrund der überwiegend weißen Gesteinsfarben der Gesteine des Weißen Jura. Früher wurden häufig die Begriffe Malm und Oberjura als Synonyme für den Weißen Jura verwendet. Der Begriff Oberjura bezeichnet heute eine chronostratigraphische Serie des Jura. Der Begriff Malm oder Norddeutscher Malm wird wahrscheinlich für eine lithostratigraphische Gesteinseinheit im Norddeutschen Jura reserviert werden. In der Quenstedt’schen Gliederung des Süddeutschen Jura wird der Weiße Jura in sechs Abteilungen untergliedert, die mit α, β, γ, δ, ε und ζ bezeichnet werden, zum Beispiel Weißer Jura α oder Weißjura α. Häufiger noch ist die Kombination mit Malm zu finden, zum Beispiel Malm α.
Definition
Die Untergrenze des Weißen Jura ist die Basis der ersten hellen Kalke der Impressamergel-Formation. Die Obergrenze des Weißen Jura ist im Bereich des Süddeutschen Jura erosiv, das heißt, dass die jeweilige Obergrenze sehr unterschiedlich ist. Der Weiße Jura besteht überwiegend aus hellen Kalken, Kalkmergeln und Mergeln. Die Mächtigkeit beträgt maximal etwa 600 Meter.
Die Untergrenze der lithostratigraphischen Einheit des Weißen Jura ist biostratigraphisch wahrscheinlich bereits in das höhere Unteroxfordium, lokal sogar in das Mittlere Oxfordium des Oberjura zu datieren, das heißt, dass die Untergrenzen von Weißem Jura und Oberjura nicht exakt übereinstimmen. Die Obergrenze des Weißen Jura liegt in den vollständigsten Profilen etwa im Grenzbereich Unter- zu Obertithonium. Auch hier liegt die Obergrenze des Weißen Jura deutlich tiefer als die Jura-Kreide-Grenze.
Untergliederung
Die lithostratigraphische Einheit des Weißen Jura wird derzeit in über 20 Formationen unterteilt, die aber nicht alle übereinander liegen, sondern sich auch lateral vertreten. Die Formationen in ihrer Abfolge von unten nach oben, regionale Verzahnungen stehen nebeneinander.
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- Lacunosamergel-Formation
- , Wohlgeschichtete Kalk-Formation, , Arzberg-Formation
- , Impressamergel-Formation,
Fossillagerstätten
Im oberen Teil des Weißen Jura liegen die berühmten Fossillagerstätten von Nusplingen, Eichstätt und Solnhofen (Solnhofen-Formation).
Literatur
- Gert Bloos, Gerd Dietl & Günter Schweigert: Der Jura Süddeutschlands in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002. Newsletter on Stratigraphy, 41(1-3): 263-277, Stuttgart 2005, ISSN 0078-0421
- Eckhard Mönnig: Der Jura von Norddeutschland in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002. Newsletters on Stratigraphy, 41(1-3): 253-261, Stuttgart 2005
- Friedrich August Quenstedt: Das Flözgebirge Würtembergs. Mit besonderer Rücksicht auf den Jura. Verlag der Laupp’schen Buchhandlung, Tübingen 1843.
- Friedrich August Quenstedt: Der Jura. Verlag der Laupp’schen Buchhandlung, Tübingen 1856–57.
Weblinks
- Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002, ISBN 3-00-010197-7 – PDF; 6,57 MB (Groß)
- Geologische Übersicht der Schichtenfolge in Baden-Württemberg (PDF; 831 kB)
- Oberjura in Baden-Württemberg (PDF; 786 kB)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Als Weisser Jura oder Weissjura wird die obere der drei lithostratigraphischen Gruppen des Suddeutschen Jura bezeichnet Suddeutscher Jura wird in diesem Zusammenhang nicht als geographischer Begriff verstanden sondern ist als lithostratigraphischer Begriff im Sinne einer lithostratigraphischen Supergruppe aufzufassen In der alteren und der popularwissenschaftlichen Literatur wird dieser Begriff mit der chronostratigraphischen Serie des Oberjura gleichgesetzt Dies ist nicht ganz korrekt da die Grenzen des Weissen Jura nicht exakt mit den Grenzen der chronostratigraphisch definierten Oberjura Serie ubereinstimmen Der haufig synonym zu Weisser Jura und Oberjura gebrauchte Begriff Malm sollte im Suddeutschen Jura ebenfalls nicht mehr verwendet werden Der Begriff Malm wird voraussichtlich fur die etwa aquivalente lithostratigraphische Einheit im Norddeutschen Jura reserviert werden Der suddeutsche Weisse Jura wurde im Zeitraum vor etwa 161 bis 150 Millionen Jahre abgelagert Der Weisse Jura folgt auf die lithostratigraphische Gruppe des Braunen Jura die obere Grenze ist erosiv Lokal wird der Weisse Jura mit einer grossen Schichtlucke vom Regensburger Grunsandstein Cenomanium uberlagert Lithostratigraphie des Suddeutschen Jura Abkurzungen Humph Fm Humphriesioolith Formation L Bk Fm H Bk Fm Zm Fm S Fm Ro Fm U Fm Mo Fm N Fm R Fm GeschichteDer Begriff Weisser Jura wurde von Leopold von Buch 1837 in einem Vortrag vor der koniglichen Akademie der Wissenschaften in Berlin ohne weitere Definition eingefuhrt Friedrich August Quenstedt in seinem 1843 erschienenen Werk Das Flozgebirge Wurtembergs griff diesen Terminus auf und definierte ihn erstmals Die Benennung erfolgte aufgrund der uberwiegend weissen Gesteinsfarben der Gesteine des Weissen Jura Fruher wurden haufig die Begriffe Malm und Oberjura als Synonyme fur den Weissen Jura verwendet Der Begriff Oberjura bezeichnet heute eine chronostratigraphische Serie des Jura Der Begriff Malm oder Norddeutscher Malm wird wahrscheinlich fur eine lithostratigraphische Gesteinseinheit im Norddeutschen Jura reserviert werden In der Quenstedt schen Gliederung des Suddeutschen Jura wird der Weisse Jura in sechs Abteilungen untergliedert die mit a b g d e und z bezeichnet werden zum Beispiel Weisser Jura a oder Weissjura a Haufiger noch ist die Kombination mit Malm zu finden zum Beispiel Malm a DefinitionDie Untergrenze des Weissen Jura ist die Basis der ersten hellen Kalke der Impressamergel Formation Die Obergrenze des Weissen Jura ist im Bereich des Suddeutschen Jura erosiv das heisst dass die jeweilige Obergrenze sehr unterschiedlich ist Der Weisse Jura besteht uberwiegend aus hellen Kalken Kalkmergeln und Mergeln Die Machtigkeit betragt maximal etwa 600 Meter Die Untergrenze der lithostratigraphischen Einheit des Weissen Jura ist biostratigraphisch wahrscheinlich bereits in das hohere Unteroxfordium lokal sogar in das Mittlere Oxfordium des Oberjura zu datieren das heisst dass die Untergrenzen von Weissem Jura und Oberjura nicht exakt ubereinstimmen Die Obergrenze des Weissen Jura liegt in den vollstandigsten Profilen etwa im Grenzbereich Unter zu Obertithonium Auch hier liegt die Obergrenze des Weissen Jura deutlich tiefer als die Jura Kreide Grenze UntergliederungUntere Felsenkalk Formation Steinbruch bei Aalen Die lithostratigraphische Einheit des Weissen Jura wird derzeit in uber 20 Formationen unterteilt die aber nicht alle ubereinander liegen sondern sich auch lateral vertreten Die Formationen in ihrer Abfolge von unten nach oben regionale Verzahnungen stehen nebeneinander Lacunosamergel Formation Wohlgeschichtete Kalk Formation Arzberg Formation Impressamergel Formation FossillagerstattenIm oberen Teil des Weissen Jura liegen die beruhmten Fossillagerstatten von Nusplingen Eichstatt und Solnhofen Solnhofen Formation LiteraturGert Bloos Gerd Dietl amp Gunter Schweigert Der Jura Suddeutschlands in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002 Newsletter on Stratigraphy 41 1 3 263 277 Stuttgart 2005 ISSN 0078 0421 Eckhard Monnig Der Jura von Norddeutschland in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002 Newsletters on Stratigraphy 41 1 3 253 261 Stuttgart 2005 Friedrich August Quenstedt Das Flozgebirge Wurtembergs Mit besonderer Rucksicht auf den Jura Verlag der Laupp schen Buchhandlung Tubingen 1843 Friedrich August Quenstedt Der Jura Verlag der Laupp schen Buchhandlung Tubingen 1856 57 WeblinksCommons Weisser Jura Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Deutsche Stratigraphische Kommission Hrsg Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002 Potsdam 2002 ISBN 3 00 010197 7 PDF 6 57 MB Gross Geologische Ubersicht der Schichtenfolge in Baden Wurttemberg PDF 831 kB Oberjura in Baden Wurttemberg PDF 786 kB Normdaten Sachbegriff GND 4168718 8 GND Explorer lobid OGND AKS