Die Schwäbische Alb früher auch Schwäbischer Jura oder Schwabenalb genannt ist ein Mittelgebirge in Süddeutschland und m
Schwäbische Alb

Die Schwäbische Alb, früher auch Schwäbischer Jura oder Schwabenalb genannt, ist ein Mittelgebirge in Süddeutschland und – mit einem kleinen Flächenanteil – in der Schweiz. Die Schwäbische Alb ist etwa 200 bis 220 km lang, 20 bis 40 km breit, inklusive des kleinen Schweizer Anteils 5887,35 km² groß und bis 1015,7 m ü. NHN hoch. Das Gebirge besteht aus mesozoischen Sedimentgesteinen, vor allem Kalkstein, aus der Zeit des Jura und gilt als eines der größten zusammenhängenden Karstgebiete in Deutschland.
Schwäbische Alb Schwabenalb, Schwäbischer Jura | |
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Reliefkarte der Schwäbischen Alb | |
Albtrauf, Mittlere Schwäbische Alb, gesehen vom Osthang (575 m) des Jusibergs (672,6 m). Die Orte sind Neuffen und Beuren. Den Albtrauf bilden Hohenneuffen (745,4 m), Bassgeige (735,6 m), westlich von Beuren der Engelberg (527,2 m) und weiter hinten der Teckberg (774,8 m) mit vorgelagertem Schwäbischen Vulkan Hohenbol (602,2 m). Am Albtrauf liegt ausladender Hangschutt. Das Vorland mit den beiden Orten ruht auf Schichten des Braunen Jura. | |
Höchster Gipfel | Lemberg (1015,7 m ü. NHN) |
Lage | Deutschland: Baden-Württemberg, Bayern Schweiz: Kanton Aargau, Kanton Schaffhausen |
Teil des | Südwestdeutschen Schichtstufenlandes |
Einteilung nach | Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands/Bundesamt für Naturschutz |
Koordinaten | 48° 24′ N, 9° 12′ O |
Typ | Mittelgebirge, Schichtstufe |
Gestein | Calcit, Kalkstein, Kalktuff und Böttinger Marmor, Posidonienschiefer, Tone, Mergel, vereinzelt Suevit bzw. Vulkantuff |
Alter des Gesteins | Jura, 145 bis 200 Mio. Jahre |
Fläche | 5887.35 km² |
Neben dem Schwarzwald und dem Bodensee gilt die Schwäbische Alb als eine der touristischen Hauptattraktionen im Südwesten Deutschlands. Bedeutend ist sie vor allem als Wander-, Kletter- und Wintersportregion. Bekannt ist sie auch aufgrund ihrer erdgeschichtlichen Besonderheiten und der damit in Zusammenhang stehenden naturräumlichen Charakteristika. Durch die lange menschliche Besiedlungsgeschichte seit der Steinzeit mit zahlreichen materiellen und konstruktiven Hinterlassenschaften aus allen Epochen zeichnet sie sich als Region mit reichem kulturellem Erbe aus.
Bezeichnung
Schwäbisch bezieht sich auf die Region Schwaben, in welcher das Gebirge überwiegend liegt.
Alb
Die Bezeichnung Schwabenalb oder Schwäbische Alb stammt vermutlich vom Mittelhochdeutschen albe bzw. vom Althochdeutschen alpâ ab. „Alpe“ und „Alb“ bezeichnet im alemannisch-schwäbischen Raum eine Bergwiese oder Höhenweide. In diesem Sinne ist die Abstammung des Wortes vergleichbar mit der der Alpen. Eine zweite, weniger wahrscheinliche Herkunft der Bezeichnung wäre das lateinische Farbadjektiv albus, mit der Bedeutung „weiß“ oder „hell“, aufgrund der hellen Kalkfelsen am Albtrauf. Schwabenalb bezeichnet entweder das gesamte Gebirge oder wird als Kurzbezeichnung für die Hohe Schwabenalb genutzt, ein Naturraum der Westalb.
Die Rauhe Alb bezeichnet ein Gebiet der Flächenalb zwischen Engstingen, Bernloch bis Laichingen, Feldstetten bis Blaubeuren und wird fälschlicherweise ebenfalls als Begriff für das gesamte Gebirge genutzt. Im Jahr 1933 wurde durch Eugen Nägele, Schriftleiter der Blätter des Schwäbischen Albvereins, gefordert, auf den angeblich herabwürdigenden Begriff Rauhe Alb zu verzichten, woraufhin der württembergische Kultminister Christian Mergenthaler (NSDAP) den Begriff verbot.
Jura
Die Bezeichnung Schwabenjura oder Schwäbischer Jura bezieht sich wie der angrenzende Fränkische Jura im Nordosten auf das erdgeschichtliche System Jura. Diese Bezeichnung wurde von Alexander von Humboldt 1795 für Gesteinsschichten des im Südwesten liegenden Jura-Gebirges eingeführt. Alle drei Jura-Gebirge haben ihren Ursprung in einem übergreifenden jurassischen Meer, sodass die Unterteilung nicht geologisch, sondern kulturell anhand von Hochrhein und Nördlinger Ries erfolgt. Der Begriff Jura wird heute touristisch genutzt, auch durch den Erfolg der Jurassic Park-Filmreihe. So gibt es beispielsweise in Gosheim ein Jurabad, eine Juraschule und eine Jurahalle.
Geographie
Lage, Begrenzung und Höhenlage
Die Schwäbische Alb liegt großteils in Baden-Württemberg, zieht aber mit ihren Nordost-Ausläufern auch nach Bayern und mit den Südwestausläufern in die Schweiz (in die Kantone Aargau und Schaffhausen). Die Alb ist eine durch Erosionseinflüsse zerteilte Hochebene, die nach Nordwesten durch einen sehr markanten Steilabfall begrenzt wird, nach Südosten hingegen sanft abdacht und dort größtenteils jenseits des oberen Donautals ins Alpenvorland übergeht.
Der nordwestliche Steilabfall wird Albtrauf genannt und trennt die Albhochfläche vom Albvorland. Im Nordosten endet das Mittelgebirge am Nördlinger Ries. Nach Südwesten kann es kulturräumlich mit der schwäbisch-niederalemannischen Dialektgrenze bei Tuttlingen und Spaichingen abgegrenzt werden, oft sind aber weitere Gebiete Gegenstand der Betrachtung (vgl. die deutlich weitergehendere Naturräumliche Gliederung).
Die Höhenwerte liegen zwischen 500 m ü. NHN im Nordosten bis knapp über 1000 m ü. NHN im Südwesten, mit ihren zwölf Eintausendern gehört sie zu den höchsten Mittelgebirgen der Bundesrepublik.
Teillandschaften der Schwäbischen Alb
Manche, aber nicht alle Gebiete der Schwäbischen Alb haben traditionelle Eigennamen. Daneben gibt es neuere, durch Geographen vergebene Bezeichnungen. Die Regionen des Tafeljura ab Baaralb (zum Teil) bis zum Basler Tafeljura gehören streng genommen nicht mehr zur Alb (alemannisch-schwäbische Dialektgrenze bei Spaichingen und Tuttlingen), dennoch werden vor allem Gebiete nördlich des Hochrheins oft aus geologischen Gründen zu ihr gezählt.
- Galerie zu den Teillandschaften der Schwäbischen Alb, von Nordosten nach Südwesten
- Landschaft des Albuch bzw. der östlichen Schwäbischen Alb: Das Wental, ein typisches Trockental nordwestlich von Steinheim am Albuch
- Albtrauf der östlichen Schwäbischen Alb: Blick vom Hornberg auf die Drei Kaiserberge Stuifen (757 m), Hohenstaufen (684 m) und Rechberg (708 m Höhe).
- Typisches Erscheinungsbild der Mittleren Flächenalb: Großflächiger Ackerbau auf über 600 m im Bereich der Ulmer Alb
- Landschaft der Uracher Alb: Blick vom Eppenzillfelsen (757 m) auf die Talhänge der Uracher Talspinne mit typischen Kalkbuchen- und Hangschluchtwäldern
- Albtrauf der Mittleren Schwäbischen Alb: Aussicht vom Roßbergturm (897 m) am Albtrauf entlang Richtung Südwesten
- Typisches Erscheinungsbild der Mittleren Kuppenalb: Das Wiesental (ca. 780 m), ein Trockental bei Sonnenbühl
- Albtrauf und Vorbergzone der Zollernalb: Blick vom Zeller Horn (913 m), auf den Zollerberg (858 m), mit Burg Hohenzollern. Im Vordergrund die Zellerhornwiese
- Landschaft auf der Baaralb: Hohenkarpfen (912 m) bei Hausen ob Verena
- Das Obere Donautal trennt den Großen Heuberg (links) vom Badischen Heuberg bzw. von der Hegaualb (rechts). Auf dem Felsen thront Schloss Werenwag
- Landschaft des Randen im schweizerischen Teil der Schwäbischen Alb: Der Lange Randen (900 m) zwischen Siblingen und Schleitheim
- Blick über die Schwäbische Alb vom Aussichtsturm auf dem Roßberg mit Blick nach Osten
Traditionelle Teilregionen im engeren Sinne
etwa von Nordost nach Südwest:
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Naturräumliche Teilregionen im alemannischen Raum
etwa von Nordost nach Südwest:
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Naturräumliche Gliederung
Die Bundesanstalt für Landeskunde hat im zwischen 1953 und 1962 erarbeiteten Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und in den nachfolgend erschienenen Einzelblättern 1:200.000 Deutschland in naturräumliche Teillandschaften gegliedert. Die Schwäbische Alb bildet, zusammen mit der sie nach Nordosten fortsetzenden Fränkischen Alb, hiernach eine Großregion 3. Ordnung des Südwestdeutschen Stufenlandes (Großregion 2. Ordnung). Wie auch bei den Gäuen (Muschelkalk, 12–13) und Keuper-Lias-Ländern (10–11) wurden die Jura- bzw. Dogger-Malm-Landschaften in eine Schwäbische (09) und eine Fränkische (08) Haupteinheitengruppe unterteilt, deren Trennlinie sich eher nach physischen denn nach kulturellen Gesichtspunkten richtet. Speziell bei Schwäbischer und Fränkischer Alb entspricht die Trennlinie südlich des Nördlinger Ries auch der landläufigen Aufteilung.
Nach der Naturräumlichen Gliederung Deutschlands untergliedert sich die Schwäbische Alb in diese dreistelligen Haupteinheiten:
- 09 [=D60] Schwäbische Alb
- 090 (Schweizer) Randen (Klettgau- und Randenalb)
- 091 Hegaualb
- 092 Baaralb und Oberes Donautal
- 093 Hohe Schwabenalb
- 094 Mittlere Kuppenalb
- 095 Mittlere Flächenalb
- 096 Albuch und Härtsfeld
- 097 Lonetal-Flächenalb (Niedere Flächenalb)
- 098 Riesalb
Topographie
Relief, Zertalung und Bergformen
Die die Schwäbische Alb aufbauenden Schichten sind ungefaltet und schräggestellt. Das „Einfallen“ der Schichtfläche erfolgt von Nordwest nach Südost. Das hat zur Folge, dass die höchsten Punkte sich zum größten Teil entlang des Albtraufs befinden. Die durchschnittlichen Höhenlagen nehmen nicht nur nach Südost ab, auch vom Großen Heuberg ausgehend werden die Höhenwerte nach Südwest und Nordost geringer.
Der Albtrauf, der Nordwestrand des Gebirges, stellt eine über 200 Kilometer lange und bis zu 400 Meter hohe, meist steil abfallende Schichtstufe dar. Von der Neckarseite aus erscheint der Albtrauf als zerklüftete, mauerartige Wand, welche mit Wald und Felsformationen durchsetzt ist und ihr dadurch aus der Ferne einen bläulichen Schimmer verleiht. Aufgrund dieses Erscheinungsbildes prägte beispielsweise Eduard Mörike in seinem Werk des Stuttgarter Hutzelmännleins (1852) den poetischen Alternativnamen einer „wundersamen blauen Mauer“ für den Albtrauf.
Der hingegen geomorphologisch weniger prägnant fassbare Südostrand kann geologisch durch das Abtauchen der jurassischen Schichten unter die Molasseschichten des Alpenvorlandes markiert werden. Als Ausnahmen sind Tautschbuch, Landgericht und Lutherische Berge als Teil des sogenannten albnahen Tertiärhügellands zu nennen, deren Bergrücken sich durchaus bis zu 300 Meter über die Donauniederung erheben können.
Ausgeprägte Gipfelberge sind nicht typisch für die Albhochfläche, sie sind eher ein Phänomen des Albtraufs. Die Erosion hat vor und am Steilabfall zahlreiche Auslieger, Berghalbinseln und Zeugenberge geschaffen, deren Gesteinsschichten der Gliederung des Albkörpers entsprechen. Vor allem die Balinger Berge, der Lemberg und der Oberhohenberg sind markant herausmodellierte Bergformen. Die größte Reliefenergie findet sich in den schroffen Balinger Bergen, mit lokalen Höhenunterschieden von über 400 Metern entlang des Albtraufs und des Eyachtals, und in Teilen der Mittleren Alb.
Eine ausgeprägte Zertalung findet sich sowohl im Bereich des Albtraufs als auch im Binnenbereich. Der vielzitierte Begriff der „Albhochfläche“ gilt daher nur für die Gebiete zwischen den Tälern, wo die Reliefenergie relativ gering ist. Diese Hochflächen lassen sich in die nordwestliche Kuppenalb mit kleinräumig-unruhigem Relief und hohen Anteilen an Wald und Grünland sowie die südöstliche, stärker ackerbaulich genutzte Flächenalb gliedern. Diese Unterteilung geht darauf zurück, dass im Miozän das obere Molassemeer des Alpenvorlands die Alb teilweise überschwemmte und ein stellenweise bis heute gut erhaltenes Kliff (zum Beispiel Heldenfinger Kliff) entstand. Diese Klifflinie verläuft von Tuttlingen im Südwesten bis Donauwörth im Nordosten.
Besondere Täler auf der Schwäbischen Alb sind:
- Donaudurchbruch bei Beuron mit Felsformationen von alpinem Ausmaß in einem Naturpark
- Eselsburger Tal mit den Steinernen Jungfrauen
- Fehlatal als Naturschutzgebiet
- Glastal
- Großes Lautertal
- Lonetal mit Versickerungsstellen
- Oberes Schlichemtal
- Wental mit Felsenmeer
Eintausender
Die höchsten Erhebungen des Albkörpers reichen bis knapp über 1000 Meter Meereshöhe; sie sind alle im südwestlichen Teil der Alb zu finden, also in der Hohen Schwabenalb und auf dem Großen Heuberg. Die Schwäbische Alb weist insgesamt zwölf Eintausender auf:
- Lemberg (1015,7 m, höchster Punkt der Schwäbischen Alb)
- Oberhohenberg (1010 m)
- Hochberg (1009 m)
- Wandbühl (1007 m)
- Rainen (1006 m)
- Montschenloch (1004 m)
- Hochwald (1003 m)
- Bol (1002 m)
- Hummelsberg (1002 m)
- Plettenberg (1002 m)
- Kehlen (1001 m)
- Schafberg (1000 m).
Touristisch beworben werden seit 2014 nur zehn Eintausender als Region der 10 Tausender. Die zwei nördlich gelegenen Tausender Plettenberg und Schafberg werden stattdessen zu den Balinger Bergen der Zollernalb gezählt. Nach dem strengeren Kriterium der Schartenhöhe sind nur wenige dieser Gipfel tatsächlich eigenständige Berge, vielmehr handelt es sich um drei Bergmassive mit Haupt- und Nebengipfeln.
Dabei bilden
- Lemberg, Hochberg, Oberhohenberg
- Hochwald, Kehlen, Hummelsberg
- Wandbühl, Montschenloch, Bol, Rainen
jeweils etwa einheitlich hohe und zusammenhängende Bergketten, was es für Ortsunkundige schwierig macht, die jeweiligen Gipfel zu identifizieren.
Härtlinge
Als Härtlinge gelten markante Erhebungen wie der Sternberg (844,3 m) oder der Kornbühl (886,5 m). Härtlinge sind aufgrund der Widerstandsfähigkeit (Härte) ihres Gesteins gegenüber Verwitterung und Abtragung herausragende Einzelberge, die gegenüber der aus weniger verwitterungsresistenten Gesteinen bestehenden Umgebung weniger stark abgetragen wurde.
Zeugenberge
Zeugenberge sind auf Höhe der stufenbildenden Gesteinsschicht mit der Schichtstufe nicht mehr verbunden und stehen meist freierodiert vor dem Albtrauf. Die vor dem Albtrauf stehenden Berge vulkanischen Ursprungs sind, geologisch gesehen, „Pseudo-Zeugenberge“. Im Folgenden eine Auflistung von Zeugenbergen, mit und ohne Schichtflächenrest, sortiert von Nordost nach Südwest. Die mit „(V)“ markierten Berge haben einen vulkanischen Kern, der in entscheidendem Maße mitverantwortlich für ihr Entstehen ist.
Zeugenberge ohne Schichtfläche
Freistehende Zeugenberge ohne Schichtflächen sind:
- Ipf (668,2 m)
- Stuifen (757 m)
- Rechberg (708,1 m)
- Hohenstaufen (684 m)
- Limburg (597,6 m) (V)
- Achalm (706,5 m)
- Hohenzollern (858,3 m)
- Hohenkarpfen (911,5 m)
- Lupfen (975,5 m)
Zeugenberge mit Schichtfläche
- Hesselberg (689,4 m)
- Kaltes Feld (781,1 m)
- Filsenberg (805,4 m)
- Farrenberg (820,8 m)
- Hundsrücken (931,4 m)
- Plateauscholle von Burgfelden mit Heersberg (964,9 m)
- Lochenstein (963,6 m)
- Schafberg (1000,1 m)
- Plettenberg (1001,7 m)
- Lembergmassiv mit Lemberg, Oberhohenberg und Hochberg (1015,7 m)
Der Hesselberg gehört naturräumlich gesehen zwar eher zur Fränkischen Alb, liegt aber dialektgeographisch im vorschwäbischen Gebiet (schwäbisch-ostfränkischer Übergangsbereich mit Überwiegen schwäbischer Merkmale). Auch andere Gebiete der westlichsten Fränkischen Alb am Ostrand des Ries befinden sich im schwäbischen, schwäbisch-ostfränkischen oder schwäbisch-bairischen Mundartraum.
Im Gegensatz zu Zeugenbergen sind Ausliegerberge noch wesentlich mit der Schichtstufe verbunden. Im Folgenden eine Auflistung von Ausliegern, mit und ohne Schichtflächenrest, wiederum sortiert von Nordost nach Südwest. Die mit „(V)“ markierten Berge haben einen vulkanischen Kern, der in entscheidendem Maße mitverantwortlich für ihr Entstehen ist.
Auslieger ohne Schichtfläche
- Hohenneuffen (745,4 m)
- Jusi (672,6 m) (V), mit Hörnle (706,6 m)
- Uracher Schlossberg (692 m)
- Runder Berg (711,2 m)
Auslieger mit Schichtfläche
- Teckberg (774,8 m)
- Gräbelesberg (913,2 m).
Geologie
Geologisch gesehen ist die Schwäbische Alb eine Schichtstufe im Südwestdeutschen Schichtstufenland. Wie die sie nordöstlich fortsetzende Fränkische Alb ist sie ein Tafeljura-Gebirge. Zusammen mit dem Faltenjura, der im Südwesten anschließt, ist sie Bestandteil der Juragebirgszüge zwischen Genf und Coburg.
Entstehung im Jurameer
Schichten
Die Schwäbische Alb besteht aus sedimentären marinen Ablagerungen in Form mächtiger Schichten aus Ton, Kalk und Mergel. Diese Gesteine entstanden während der Jurazeit am Boden eines tropischen, eher flachen Meeres, das vor etwa 200 bis 150 Millionen Jahren große Teile Europas bedeckte. Die jurassischen Gesteine bilden drei Hauptformationen. Nach ihrer Farbe unterscheidet man lokal von unten nach oben Schwarzer, Brauner und Weißer Jura.
Man findet heute dort in einigen Schichten Fossilien von Meeressauriern, aber auch von Flugsauriern, die von der Küste auf das Jurameer hinausflogen, um dort Fische und andere Lebewesen zu fangen.
Schwarzer Jura
Die Gesteine des Schwarzen Jura sind Tonschiefer und werden durch einen hohen Gehalt an Bitumen und Pyrit dunkler gefärbt. Man spricht auch (fälschlich) von Ölschiefer. Dieses Gestein tritt am Fuß des Albtraufs auf und ist berühmt für seine Funde von Ichthyosauriern. Am besten kann man diese im Urwelt-Museum Hauff in Holzmaden oder im Fossilienmuseum des Holcim-Werkforums in Dotternhausen betrachten. Das Fossilienmuseum in Dotternhausen beherbergt über 1.000 Exponate von Jurafossilien der Westalb.
Brauner Jura
Die Schichten des Braunen Jura, sandig-tonige Mergel, erhalten ihre braune Farbe durch einen recht hohen Gehalt an Eisen. Dieses Eisen wurde in Wasseralfingen bei Aalen auch als oolithisches Eisenerz abgebaut. Zu dieser Schicht gehört das Aalenium, eine chronostratigraphische Stufe des Mitteljura und umfasst geochronologisch den Zeitraum von etwa 174,1 bis 170,3 Millionen Jahren. Die Stufe ist seit 1864 benannt nach der Stadt Aalen. Die ersten Fossilienfunde wurden unter anderem im Tiefen Stollen in Aalen gemacht. Hiervon ist ein großer Teil im städtischen Urweltmuseum Aalen ausgestellt.
Weißer Jura
Der Weiße Jura, der die Steilstufe des Albtraufs bildet, besteht aus fast reinem Calcit, der in einem sauerstoffreichen und lebendigen Meer abgelagert wurde. Er ist charakterisiert durch eine wechselnde Folge von Mergeln, Kalkbänken und Massenkalken (Riffen). Der in einer Reihe großer Steinbrüche – beispielsweise am Plettenberg nahe Dotternhausen, bei Schelklingen und bei Grabenstetten – abgebaute Kalkstein wird zur Zementherstellung und als Straßenschotter verwendet. Hochreine Kalksteine – der CaCO3-Gehalt beträgt teilweise über 99 % – werden im Blautal bei Ulm gewonnen und als Ulmer Weiß an die chemische Industrie in alle Welt verkauft.
Wirtschaftlich spielte auf der Schwäbischen Alb auch der Abbau von Kalktuff eine große Rolle, der indirekt als sekundäres Sediment dem weißen Jura zugeordnet werden kann. Typlokalitäten wie etwa der Seeburger und der Gönninger Kalktuff werden unterschieden. Wegen seiner materialspezifischen Belastbarkeit und Witterungsbeständigkeit wurde Kalktuff aus Seeburg an vielen repräsentativen Gebäuden wie etwa dem Ulmer Münster verwendet. Voraussetzung für die Entstehung von Kalktuff sind aber Verkarstungsprozesse.
Fossilien
In allen Jurasedimenten sind vielfältige Fossilien enthalten, die man auf einer Wanderung leicht selbst finden kann. Anhand der für die jeweilige Schicht typischen Leitfossilien erstellte der Geologe Friedrich August von Quenstedt die nach ihm benannte Gliederung des süddeutschen Juras.
Manche Fossilien finden sich über die ganze Schwäbische Alb hinweg, andere wiederum sind Unikate oder Fundstücke einer bestimmten Region. In vielen Museen der Welt sind aufgrund ihrer filigranen Ästhetik die fossilien Korallen der Schwäbischen Alb ausgestellt. Ein wichtiger Fundort von Fossilien aus dem Weißen Jura stellt die Nusplinger Platte dar mit den dort natürlich vorkommenden dünnen Kalkplatten. Meerengel tummeln sich in versteinerter Form neben Riesenlibellen und fossilien Meereskrokodilen.
Erminger Turritellenplatte
Am Südrand der Schwäbischen Alb treten tertiäre Ablagerungen auf, die die Oberfläche bilden. Besonders bekannt durch ihren marinen Fossilreichtum ist die Erminger Turritellenplatte bei Ulm.
Heldenfinger Kliff
Das Heldenfinger Kliff war Teil der Felsküste des tertiären Meeres (Obere Meeresmolasse) vor 15 Millionen Jahren. Der lang andauernde Anprall der Wellen hat auf der Südseite der Schwäbischen Alb eine typische Hohlkehle mit Löchern von Bohrmuscheln und Bohrschwämmen aus dem Weißjurafels herausgearbeitet. Das Heldenfinger Kliff wird von Geologen als besterhaltener fossiler Strand bezeichnet, deshalb ist diese Klifflinie auch zu wissenschaftlicher Bedeutung gelangt und als Naturdenkmal und als Geotop geschützt.
Steinheimer Schneckensand
Als Steinheimer Schneckensand wird der mit fossilen Schneckengehäusen durchmischte Sand bezeichnet, der an vielen Stellen im Steinheimer Becken zutage tritt. Der Paläontologe Franz Hilgendorf stellte in den 1860er Jahren fest, dass die Schneckengehäuse von Schicht zu Schicht ihre Gestalt langsam verändern; dies war der erste paläontologische Beleg für die Evolutionstheorie Charles Darwins.
Grimmelfinger Graupensande
Am Südrand der Schwäbischen Alb werden Grimmelfinger Graupensande abgebaut, die der Graupensandrinne zugehören. Diese Rinne erhielt ihren Namen nach dem Basiskonglomerat, dem Graupensand (enthält Kleingerölle in der Größe von Graupen), das erosionsdiskordant Schichten der Oberen Meeresmolasse und Unteren Süßwassermolasse, teilweise auch direkt Jura-Kalken auflagert. Darin werden Fossilien gefunden. Diese Rinne verläuft von Nordost nach Südwest annähernd entlang des Südrands des Schwäbischen und Fränkischen Jura.
Böden
Die Böden der Schwäbischen Alb gelten als karg, trocken und steinig. Sogenannte Steinäcker prägen das landwirtschaftliche Bild vor allem auf den Hochebenen. Die aus dem Weißjura entstandenen Böden sind überwiegend schwer und lehmig, örtlich auch locker und krümelig. Neben tiefgründigen Böden finden sich auch Standorte mit sehr geringer Bodenauflage. Das Schopflocher Torfmoor ist das einzige größere Hochmoor der Alb mit Moorböden.
Zu den typischen Böden der Alb zählen: Rendzina, Terra fusca und Braunerde-Pelosol.
Karst
Die Schwäbische Alb ist eines der größten zusammenhängenden Karstgebiete in Deutschland. In vor allem kohlensauerem Wasser gut löslicher Kalkstein wird ausgewaschen, wodurch Höhlen, Dolinen und Trockentäler entstehen. Trockentäler sind Vorzeitformen. Sie entstehen etwa, wenn in einem Gebiet mit wasserdurchlässigem Gestein die Erosionsbasis tiefergelegt wird und der Grundwasserspiegel sinkt – die Flüsse verlassen dann die Oberfläche und laufen nun tiefer im Gestein. Die Täler können auch in Kaltzeiten entstanden sein, indem Dauerfrostböden im Prinzip wasserdurchlässiges Gestein gegen Abfluss nach unten versiegeln.
Wegen ihrer Verkarstung gibt es auf der Alb nur sehr wenige Oberflächengewässer. Niederschläge verschwinden schnell im Untergrund, wo sie über Klüfte und Höhlen etwa 150 bis 200 m unter der Oberfläche abfließen. Im geologischen Schichtenpaket der Alb wechseln wasserdurchlässige Kalksteine und stauende tonige Mergel, weshalb sich im Albkörper zwei Karststockwerke gebildet haben.
Erst mit dem sukzessiven Auf- und Ausbau der Albwasserversorgung konnte gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch für die Bewohner der wasserarmen Hochfläche der Alb die Versorgung mit sauberem Trinkwasser sichergestellt werden.
Höhlen
Im Karst der Schwäbischen Alb sind rund 2500 Höhlen bekannt, eine der bekanntesten Höhlen davon ist die Blautopfhöhle, die zum Blautopf entwässert.
Auf der Alb liegt zudem mit der Laichinger Tiefenhöhle die tiefste begehbare Schachthöhle Deutschlands, und mit der Charlottenhöhle eine der längsten Schauhöhlen Süddeutschlands. Die Zwiefaltendorfer Tropfsteinhöhle gilt als die kleinste Schauhöhle Deutschlands. Der Steebschacht mit −161 m ist (Stand: 2021) die tiefste Höhle der Schwäbischen Alb. Die Wimsener Höhle ist die einzige mit einem Wassergefährt befahrbare Wasserhöhle in Deutschland.
Das Laucherttal im Bereich von Veringenstadt ist – neben dem Raum Bad Urach und dem Blautal – eines der drei wichtigsten Höhlengebiete auf der Alb. Das gilt sowohl für die Anzahl der Höhlen, deren Bedeutung für die frühgeschichtliche Forschung als auch für die Erforschung der Erdgeschichte.
Als Schauhöhlen ausgebaut sind:
- Charlottenhöhle
- Gußmannshöhle
- Gutenberger Höhle
- Hohler Fels
- Karls- und Bärenhöhle
- Kolbinger Höhle
- Laichinger Tiefenhöhle
- Nebelhöhle
- Olgahöhle
- Schertelshöhle
- Sontheimer Höhle
- Vogelherdhöhle
- Wimsener Höhle
- Zwiefaltendorfer Tropfsteinhöhle
Diese hier aufgeführten Höhlen können als zum Teil gut ausgebaute, gekieste, mit Treppen und Geländer gesicherte und beleuchtete Schauhöhlen außerhalb von Fledermaus-Schutzzeiten besichtigt werden. Örtliche Höhlenvereine kümmern sich um die didaktischen und touristischen Belange, errichten Höhlenmuseen und Informationshütte, bieten Führungen an, sorgen für Öffentlichkeitsarbeit und kümmern sich sowohl um wissenschaftliche als auch um populärwissenschaftliche Schriften zu den Karstphänomenen.
Jährliche Höhlenfeste, etwa das Nebelhöhlenfest bei der Nebelhöhle oder das Fest bei der Sontheimer Höhle, haben eine lange Tradition. Der Platz um die Olgahöhle war Austragungsort der Lichtensteinfestspiele. Über der Karls- und Bärenhöhle wurde 1974 sogar ein großer Freizeitpark Traumland auf der Bärenhöhle eröffnet.
Andere Höhlen können im Rahmen von Wanderungen auf eigene Faust besucht werden. Verschiedene geologische und karstkundliche Wanderwege erlauben es auch dem interessierten Laien, viele dieser Besonderheiten zu erkennen und zu verstehen.
Die Falkensteiner Höhle bei Grabenstetten ist keine Schauhöhle, sondern eine Naturhöhle oder wilde Höhle. Als aktive Wasserhöhle ist deren Befahrung nur auf Antrag zugelassen und birgt Gefahren, besonders bei Schneeschmelze und Starkregenereignissen; Rettungseinsätze waren und sind nicht selten. Sie ist seit 2019 als bedeutendes Geotop und Geopoint des UNESCO Geopark Schwäbische Alb ausgezeichnet.
Die Bocksteinhöhle, das Geißenklösterle, der Hohle Fels, der Hohlenstein-Stadel, die Sirgensteinhöhle und die Vogelherdhöhle wurden unter dem Titel „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ auf Vorschlag Baden-Württembergs auf die Tentativliste Deutschlands gesetzt und 2017 von der UNESCO als Welterbe bestätigt. Das Interesse an den sechs Höhlen besteht in diesem Fall mehr aus kultur- als aus erdgeschichtlichen Gründen.
Um die komplexe und teilweise mühsame Vermessung, Kartierung und sachgemäße Dokumentierung aller Höhlen kümmern sich auf der Schwäbischen Alb mit hohem Sachverstand die Ortsgruppen des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben. Den Höhlenforschern geht es nicht zuletzt auch darum, die in der Öffentlichkeit kaum bekannte zoologische Artenvielfalt in den unterirdischen Lebensräumen der Alb bekannt zu machen. So wird seit 2009 jährlich ein Höhlentier des Jahres bestimmt und präsentiert.
- Vogelherdhöhle im Lonetal
- Nebelhöhle
- Laichinger Tiefenhöhle
- Tropfsteine in der Kolbinger Höhle
- Eingang zur Falkensteiner Höhle. Befahrungen und Besichtigungen sind nur mit Antrag und in Schutzausrüstung möglich
Dolinen
Dolinen, insbesondere Trichterdolinen, sind ebenfalls eine Karsterscheinung der Alb. Dabei handelt es sich entweder um Lösungsdolinen, die durch die lösende Wirkung des kohlensäurehaltigen Niederschlagswassers vor allem da entsteht, wo sich Klüfte im Oberjura-Gestein kreuzen oder, wo sich in Senken temporär Wasser ansammelt.
Einsturzdolinen kommen wiederum zustande, wenn ebenfalls durch Kalklösung im Lauf der Zeit entstandene Höhlen einstürzen und das darüber liegende Gestein samt Boden nachsackt. Schadstoffe können über die Dolinen in den Karstwasserkörper gelangen und die Wasservorräte der Alb verschmutzen.
Deshalb sind die rund 5000 Dolinen der Schwäbischen Alb seit 1992 durch das baden-württembergische Biotopschutzgesetz geschützte Naturdenkmäler.
Erdbeben und Hohenzollerngraben
Die Schwäbische Alb gehört zu den Gebieten Deutschlands mit den meisten und gefährlichsten Erdbeben. Schwere Erdbeben ereigneten sich 1911, 1943 und 1978 in der sogenannten Albstadt-Scherzone. Beim Beben am 3. September 1978, dessen Epizentrum bei Albstadt lag, wurde eine Stärke von 5,7 auf der Richterskala gemessen. Es entstanden erhebliche Gebäudeschäden und 25 Menschen wurden verletzt.
In Albstadt selbst wurden circa 8500 Gebäude beschädigt und mussten zum Teil von den Bewohnern geräumt werden. In den benachbarten Gemeinden wurden circa 3000 weitere Gebäude beschädigt. Weitere Schäden gab es in den übrigen Gemeinden des Zollernalbkreises sowie in Randgemeinden der Landkreise Reutlingen und Tübingen.
Der Hohenzollerngraben entstand vor 15 Millionen Jahren als Folge der tektonischen Spannungen durch die Auffaltung der Alpen unter dem Druck der afrikanischen Platte und der damit verbundenen Hebung der Schwäbischen Alb. Durch die gewaltigen Kräfte entstanden Risse, Spalten und Gräben.
Seit 2005 zählt die Umgebung von Albstadt zur am stärksten gefährdeten Zone 3 nach DIN 4149; deshalb ist dort eine besonders erdbebensichere Bauweise vorgeschrieben.
Felsstürze und Rutschungen
Eine weitere Geogefahr auf der Alb sind die gravitativen Massenbewegungen in Form von Fels- bzw. Bergstürzen und Hangrutschungen, die vor allem an den durch Erosion am stärksten ausgesetzten Steilhängen des Albtraufs und der Flusstäler immer wieder auftreten.
Erdrutsche treten besonders im Übergangsbereich zwischen Mittel- und Oberjura auf, hier ist der Untergrund teilweise sehr instabil. Teilweise prägen auch große und tiefreichende Rutschungen das Landschaftsbild des Albtraufs. Die größten Rutschschollen am Albtrauf mit etwa 100 Meter hohen und nahezu 1 Kilometer langen, weithin sichtbaren Abrisswänden gingen in der letzten Eiszeit bei Hausen an der Fils nieder, heute wird dieser Steilhang als Hausener Wand bezeichnet. Bedeutende und größere Ereignisse dieser Art in jüngerer Zeit sind unter anderem der Bergrutsch am Hirschkopf bei Mössingen am 4. Dezember 1983 und der Bergrutsch im Öschenbachtal bei Öschingen am 3. Juni 2013.
Im Ausstrichbereich des Oberjuras kann es vor allem an den fast senkrecht aufragenden Felswänden zu Sturzereignissen kommen. Hier wäre der Felssturz an der Südflanke des Plettenbergs bei Ratshausen im Jahr 2013 zu nennen.
Durch diese Ereignisse wurden nicht selten wichtige Verkehrswege am Albtrauf in Mitleidenschaft gezogen.
Meteoritenkrater und Vulkane
Außer den Karsterscheinungen gibt es noch weitere geologische Phänomene, die mit dazu geführt haben, dass die Schwäbische Alb aufgrund der erdgeschichtlichen Vielfalt und Besonderheiten 2002 als Nationaler GeoPark in Deutschland ausgezeichnet wurde.
Meteoriteneinschlag
Das Steinheimer Becken ist ein durch einen Meteoriteneinschlag vor etwa 14 bis 15 Millionen Jahren entstandener Einschlagkrater um Steinheim am Albuch. Der Steinhirt, der auch Steinhirt-Klosterberg genannt wird, bildet in der Mitte des Kraters den Zentralhügel. Nach dem Einschlag entstand ein Kratersee, der später verlandete.
Schwäbischer Vulkan
Der Schwäbische Vulkan wird in einem Umkreis von etwa 56 km auf dem Plateau der Schwäbischen Alb und im Alb-Vorland vorgefunden. Es wurden bisher über 350 Vulkanschlote (Diatreme) ermittelt; zahlreiche verborgene Schlote konnten nur mit geophysikalischen Techniken kartiert werden. Seit dem Erlöschen des Vulkanismus im Miozän (vor ca. 11 Mio. Jahren) ist es zu keinen weiteren Aktivitäten auf der Alb mehr gekommen. Nach dieser langen Zeit sind Vulkanmerkmale nur in einigen Fällen wahrnehmbar und in noch weniger Fällen prägend für das Erscheinungsbild der Landschaften; so am Jusi, an der Limburg, am Randecker Maar, aber auch am Konradfels und am Calverbühl, einem Vulkanschlot.
Der Böttinger Marmor als ein besonderer und oft rötlich gebänderter Thermalsinterkalkstein zeugt vom Schwäbischen Vulkan.
Geothermie am Schwäbischen Lineament
Am Nordrand der Schwäbischen Alb kann die natürliche Erdwärme teils oberflächennah geothermisch genutzt werden.
Thermalquellen
Thermalquellen in unterschiedlichen Temperaturbereichen, aber auch mit unterschiedlichem Mineralgehalt und pH-Wert aus verschiedenen Tiefen und Gesteinsschichten wurden durch Tiefbohrungen ab 1969 erschlossen.
Heilbäder
Zahlreiche Heilbäder konnten sich dort dadurch ab 1970 etablieren; Gemeinden entwickelten sich zu Kurorten; manche Gemeinden ergänzten ihren Ortsnamen durch Bad, um ihr Kurangebot bekannter zu machen.
- Das Mineral- und Thermalbad AlbThermen von Bad Urach wird aus zwei Heilquellen in 770 m Tiefe mit einer Quelltemperatur von 61 °C gespeist.
- 1972 wurde in Bad Boll eine Thermalquelle mit hochmineralisiertem Wasser erschlossen. Die Tiefe des erbohrten Brunnens betrug 467 m. Die Quelltemperatur am Bohrkopf betrug 49 °C.
- Ähnlich günstig war auch die Situation bei der Panorama Therme Beuren. Dort stieß man bei Bohrungen 1970 in nur 381 m Tiefe auf 38,5 °C warmes Thermal-Mineralwasser. Man bohrte weiter und wurde in 755 m Tiefe erneut fündig, das dort gefundene Wasser war 48,3 °C warm.
- Bad Ditzenbach war der erste Ort auf der Schwäbischen Alb, in dem nach Thermalwasser gebohrt wurde. 1969 stieß man in 560 Metern Tiefe auf 48 °C warmes Thermalwasser.
- Das Wasser der Limes-Thermen in Aalen wurde 1980 bei einer Bohrung am Schwäbischen Lineament, einer auf 140 km Länge verfolgbaren Schichtenverwerfung am Albrand, in 650 m Tiefe entdeckt. Die Temperatur am Brunnenaustritt liegt in Aalen bei 36,4 °C.
Zementmergel
Vor allem auf der Ostalb finden sich mehrere Zementmergelschüsseln. Sie bilden heute noch auf der Schwäbischen Alb stellenweise morphologisch markante Geländeformen. Für die Zementindustrie sind sie von hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Schwenk Zement hat Abbau- und Produktionsstandorte unter anderem in Allmendingen und Mergelstetten.
Gewässer
Quellsysteme
Karstquellen
Das Regenwasser versickert ganz überwiegend in den Klüften des Karstgebirges und tritt in Karstquellen wieder zu Tage. Nach relativ kurzen Wegen gelangt es zu den großen natürlichen Vorflutern, dem Neckar im Norden und der Donau im Süden. Zwei Hauptarten von Karstquellen können unterschieden werden:
- Schicht- und Überlaufquellen, vorwiegend am Albtrauf, wo das Wasser nach nur kurzer Verweildauer (Stunden bis Tage) wieder freigegeben wird.
- Austritte aus Höhlen oder Siphons von Höhlen, vorwiegend an der südöstlichen Abdachung der Alb.
Bei beiden Arten ist die Schüttung teils sehr groß und/oder stark schwankend.
Donauversinkung
An der Donau, die zwischen Tuttlingen und Sigmaringen die Schwäbische Alb durchbricht, tritt bei Immendingen mit der Donauversinkung eine geologische Besonderheit auf. Das Donauwasser versinkt unterirdisch im Kalkgestein und tritt im rund zwölf Kilometer entfernten Aachtopf wieder aus. Es fließt sodann als Radolfzeller Aach bei Radolfzell in den Bodensee.
Ähnliche Versickerungen von Flüssen und unterirdische Läufe sind im Bereich der Schwäbischen Alb auch in anderen Gegenden zu beobachten. Das Wasser der Nau entstammt zu einem Großteil der Lone, die bei Bernstadt teilweise im Untergrund versickert und im Nau-Ursprung sowie in einigen benachbarten Quellen wieder ans Tageslicht tritt. Auch bei der Brenz sind Versickerungsstrecken zwischen Bolheim und Herbrechtingen bekannt.
Europäische Hauptwasserscheide auf der Schwäbischen Alb
Auf der Schwäbischen Alb verläuft die Wasserscheide Atlantik – Schwarzes Meer. Färbeversuche zeigten, dass diese Europäische Hauptwasserscheide nahe dem Albtrauf verläuft.
Flussanzapfung
Zum andern fließt auf Grund der Donauversinkung ein Teil des Donauwassers bei Immendingen unterirdisch zu einem Nebenfluss des Rheins und unterquert so in einer Flussanzapfung die Europäische Wasserscheide im Bereich der Schwäbischen Alb.
Strunkpässe
Da das Flusssystem des Rheins im Bereich der Alb tiefer liegt als das der Donau, hat es auch eine größere Erosionswirkung, sodass sich die Wasserscheide langsam zugunsten des zuerst genannten Systems verschiebt. Dadurch wurden viele Nebenflüsse der Donau geköpft, sodass deren Täler am Albtrauf Richtung Nordwesten im „Nichts“ enden.
Zur erdgeschichtlichen Entstehung der neun Strunkpässe durch Köpfung auf der Schwäbischen Alb siehe auch:
Flusssysteme im Bereich der Schwäbischen Alb
Die bedeutendsten Flüsse der Schwäbischen Alb, aufgeteilt nach den beiden Haupt-Flusssystemen, sind:
Flusssystem Donau:
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Flusssystem Rhein:
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Eine vollständigere Aufzählung der Flüsse findet sich in der Kategorie:Fluss der Schwäbischen Alb.
Oberflächenwasser und Trinkwasser
Die fallenden Niederschläge versickern auf der Schwäbischen Alb rasch in Spalten und Klüften des Kalkgesteins und treten über unterirdische Systeme von Wasserläufen am Rand der Albhochfläche als Quellen zutage. Daher sind auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb kaum Oberflächengewässer vorhanden, obwohl die Jahresniederschläge im Mittel etwa 800 bis 1000 mm betragen. Trockentäler ohne perennierende Fließgewässer prägen die Landschaft. Auch sogenannte Hungerbrunnen sind auf der Alb episodisch, also nur nach besonders großen Niederschlagsmengen, schüttende Karstquellen. Bröller ist eine schwäbische, lautmalerische Bezeichnung für Hungerbrunnen, bei dem große Wassermassen zeitweise „mit Gebrüll“ oder Getöse austreten. Beispiele für Hungerbrunnen und Bröller auf der Alb sind:
- Hungerbrunnen bei Gerstetten
- Hungerbrunnen bei Oberkochen
- Leerausquelle in Königsbronn
- Elsachbröller bei Bad Urach
- Hausener Bröller bei Trochtelfingen
- Höllsternbröller bei Gutenberg
- Willmandinger Bröller bei Willmandingen
Somit stellte die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser ein permanentes Problem dar. Zum Sammeln von Regenwasser dienten neben Zisternen oder Dachbrunnen so genannte Hülen, mehrheitlich künstlich angelegte, mit Lehm abgedichtete Teiche. Die Qualität dieses Wassers wurde auf der Alb mit folgendem Bonmot beschrieben:
„For d’Leit tät’s scho no, aber’s Vieh sauft’s halt nemme!“
Es gibt aber auch wichtige Brunnen. Zu erwähnen sind unter anderem:
- der Marktbrunnen in Balingen, der ein Kulturdenkmal darstellt
- der Schafbrunnen in Nürtingen, ein Röhrenbrunnen mit einem Brunnenbecken
- der Veitsbrunnen in Ulm, der der Bierherstellung dient
Für die Gewinnung von Mineralwasser und Heilwasser sind die Überkinger Sauerquellen im Bereich von Bad Überkingen von Belang. Bereits im 12. Jahrhundert wurden die Quellen genutzt, 1415 sind sie erstmals urkundlich genannt.
Nicht immer stößt man bei Bohrungen auf der Schwäbischen Alb auf neutrales Trinkwasser. Bei der Suche nach Trinkwasser stieß man 1724 in Balingen bei Bohrungen in etwa 6 Meter Tiefe auf schwefelhaltige Wasser. Bis heute tritt es im Schwefelbrunnen Balingen mit leicht bitterem Geschmack aus.
Von 1830 bis 1838 wurden auf Initiative des Tübinger Professors Friedrich August Quenstedt Bohrungen auf der Albhochfläche durchgeführt, die jedoch nur in drei von zehn Fällen in 43 bis 67 Meter Tiefe auf Wasser trafen. Diese Mengen reichten aber nicht zu Versorgungszwecken aus (hierzu wären etwa 200 Meter tiefe Bohrungen erforderlich gewesen). Erst die Albwasserversorgung ab dem 19. Jahrhundert brachte in viele Albdörfer hygienisches Trinkwasser.
Hülen
Auf der Schwäbischen Alb existieren heute noch etwa 200 Hülen, die meisten davon im Bereich der östlichen Alb. Die noch vorhandenen sind aufgrund ihrer wertvollen Tier- und Pflanzenwelt meist besonders geschützt, sie gelten als Naturdenkmäler (Feldhülen) beziehungsweise Kulturdenkmäler (Dorfhülen). Ein eindrucksvolles Beispiel einer Hüle befindet sich in Römerstein-Zainingen. Sie ist natürlichen Ursprungs und gilt als größte Hüle auf der Schwäbischen Alb. Eine weitere bekannte Hüle ist die Ascher Hüle. Auch einige Gemeinden und Weiler auf der Alb tragen davon ihren Namen, unter anderem Berghülen, Breithülen, Hülben, Hülen, Hohenhülen und Tiefenhülen.
Wasserfälle
Besonders am Albtrauf auf der nördlichen Seite der Alb befinden sich mehrere Wasserfälle, die kurz nach Starkregen und in der Zeit der Schneeschmelze im Blick auf die Wassermengen ein beträchtliches Ausmaß einnehmen können. Manche Wasserfälle haben auch touristische Bedeutung.
- Der Uracher Wasserfall in einem Seitental der Erms in der Zeit der Schneeschmelze; das Wasser fällt 37 Meter frei in die Tiefe
- Der benachbarte Gütersteiner Wasserfall bei Bad Urach im Sommer
- Der Neidlinger Wasserfall unweit der Ruine Reussenstein
- Der Gönninger Wasserfall, bei dem die Wiesaz unweit von Gönningen sechs Meter in die Tiefe fällt
- Der Wimsener Wasserfall, einer der wenigen Wasserfälle am Südrand der Schwäbischen Alb
- Der Zillhauser Wasserfall ist der drittgrößte Wasserfall der Alb. Der Büttenbach stürzt am Wunderloch 26 Meter in die Tiefe, 17 Meter davon im freien Fall
Mühlen (Auswahl)
An manchen Flüssen der Alb wird die Wasserkraft seit langen Zeiten für den Betrieb von Mühlen genutzt. Zu den alten Wassermühlen der Alb gehört die Walzmühle im oberen Laucherttal aus dem 15. Jahrhundert. Die Mühlen wurden in der Vergangenheit vor allem als Ölmühlen, Getreidemühlen, Sägemühlen und Gesteinsmühlen betrieben. Später wurde mit Mühlen auch Elektrizität gewonnen.
Die historische Schapfenmühle von 1452 an der Blau im Fischerviertel von Ulm wurde nach einem Brand auf die Hochfläche der Alb verlegt, als die direkte Wasserkraft für den Betrieb keine Rolle mehr spielte und durch elektrischen Strom ersetzt werden konnte.
Die Baumannsche Mühle in Pfullingen ist eine denkmalgeschützte ehemalige Getreidemühle an der Echaz. Sie wurde 1799 erbaut und bis 1963 aktiv genutzt.
- Walzmühle an der Lauchert bei Burladingen aus dem 15. Jahrhundert
- Gipsmühle an der Steinlach in Mössingen
- Die Baumannsche Mühle an der Echaz von Pfullingen mit ihrer Radstube aus dem 18. Jahrhundert
- Hammermühle am Blautopf in Blaubeuren
- Die Lochmühle im Ulmer Fischerviertel an der Blau aus dem 14. Jahrhundert
Pumpspeicherkraftwerke
Das große Gefälle zwischen Albtrauf und Albvorland wird auch durch Pumpspeicherkraftwerke genutzt. Beispiel für eine solche Anlage ist das Pumpspeicherwerk Glems aus dem Jahr 1964, das mit einem Gefälle von etwa 283 Metern arbeitet und das Oberbecken mit dem Unterbecken über eine 1415 Meter lange Triebwasserleitung verbindet.
Klima
Das Klima der Schwäbischen Alb in der Neuzeit weist einige Besonderheiten auf, die sich auch auf die Vegetation und ihre Wachstumsbedingungen auswirken. Durch die schräge Längsstellung des Gebirges orthogonal zur Hauptwetterrichtung Nordwesten bildet es eine klassische Klimascheide.
Klimageschichte
Manche Forscher gehen von einer Vergletscherung der hohen Südwestalb während der Würm- und der Rißeiszeit aus (ähnlich wie beim Feldberg-Gletscher im Hochschwarzwald), jedoch ist diese These umstritten. Dass in den davor liegenden Eiszeiten auch die Schwäbische Alb, vorab die Hochfläche des Großen Heuberges, durch Firn stark vereist war und damit erheblich kälter als heute war, wird belegt durch weit nach Nordosten verfrachtete Weißjura-Gerölle, durch Rundhöcker im Grenzbereich Schwarzwald/Alb, durch Talwasserscheiden in der Alb um 800 m Höhe und durch Trockentäler auf der Albhochfläche, die als Schmelzwasser-Rinnen zu deuten sind. Auf nicht vereisten Flächen gab es wahrscheinlich eine ausgesprochen spärliche, kältesteppenartige Vegetation, ähnlich wie man sie heute in Tundragebieten finden kann.
Vor etwa 11.700 Jahren begann – zu Beginn des Holozäns, des Nacheiszeitalters – ein grundlegender Wandel mit der Erwärmung der Erde am Ende des Pleistozäns. Mit der Zeit verbreiteten sich die Wälder auch auf die Alb, vorwiegende Baumart war seit jeher die Rotbuche. Aufgrund des weiterhin relativ kühlen Klimas verblieben einige eiszeitliche Pflanzenarten als Reliktarten auf dem Mittelgebirge bestehen, sie zogen sich jedoch in höhere Lagen zurück. Sie sind heutzutage häufig stark gefährdet (auch die Alb bleibt vom Klimawandel nicht verschont) und stehen weitgehend unter Naturschutz.
Temperaturen
Aufgrund der Höhenlage ist das Klima auf der Schwäbischen Alb rauer und die Temperatur meist etwa 3 bis 5 °C niedriger als im mehrere hundert Meter tiefer gelegenen Vorland. Dieser deutliche Temperaturkontrast mündet in der Redensart, dass es auf der Alb „immer einen Kittel kälter ist“. Vor allem die Hohe Schwabenalb ist auch unter dem Namen „Schwäbisch Sibirien“ bekannt. Sie zählt mit dem Hochschwarzwald, den östlichen Mittelgebirgen und den Alpen zu den kältesten bewohnten Gegenden Deutschlands. Grund dafür sind vor allem die weit überdurchschnittlichen Höhenlagen der Orte: Während sich in anderen Mittelgebirgen die Siedlungen in den Tälern konzentrieren, gibt es auf der Schwäbischen Alb zahlreiche Orte auf klimatisch ungünstigen Kammlagen. Meßstetten ist nach Oberwiesenthal im Erzgebirge die zweithöchstgelegene Stadt Deutschlands.
Durchschnittswerte
Die Jahresdurchschnittstemperaturen im Gebiet der Schwäbischen Alb schwanken im Allgemeinen zwischen 4 und 8 °C, das langjährige Mittel für den Januar liegt bei −2 °C, für den Juli bei rund 15 °C. Im Vergleich zu anderen Mittelgebirgen ist vor allem die hohe Südwestalb durch ein besonders kühles Klima geprägt (Jahresmitteltemperaturen von unter 6 °C; im Januar −3 °C, im August 13 °C), welches etwa ebenso kalt ist wie der deutlich höhere Südschwarzwald. Die tiefliegenden Täler des Albtraufs erreichen jedoch teilweise auch Jahresmitteltemperaturen von knapp 8 °C, die unter 600 m gelegene Ries- und Ostalb (vgl. Ulm, 478 m: 8,4 °C) nahe der Donau erreichen ähnliche Werte.
Zum Vergleich weist das Albvorland dagegen deutlich höhere Werte auf, im Gebiet des Neckartals auf unter 350 m werden sogar mehr als 9 °C erreicht; die Baar, sowie auch das westliche Albvorland hingegen kommen aufgrund größerer Höhen auf nur rund 7 °C.
Kälterekorde
In Muldenlagen und Trockentälern können auf der Schwäbischen Alb im Hochwinter in windschwachen und sternenklaren Nächten die Temperaturen knapp über der Schneedecke auf unter −40 °C absinken. Die Nebenwetterstation Albstadt–Degerfeld (Doline) soll am 1. März 2005 eine Temperatur von −36,1 °C verzeichnet haben, während die Station Albstadt zeitgleich eine Tiefsttemperatur von nur −15,9 °C zeigt. Statt des typischen Mittelgebirgsklimas zeigt die Station Doline-Degerfeld das spezielle Mikroklima eines Kaltluftsees in einer Senke. Selbst im Hochsommer kann hier noch geringer Frost auftreten. An der Klimastation Sonnenbühl/Doline Weidenwang wurden im Sommer 1989 28 Tage mit Frost in Bodennähe registriert. Am 27. Juni 2000 wurden an der Klimastation Sonnenbühl/Gr. Rinnental (753 m) −5,0 °C knapp über dem Erdboden gemessen.
Niederschlag und Steigungsregen
Da die Regenwolken bevorzugt von Nordwesten heranziehen, verzeichnet der Albtrauf durch den Steigungsregen deutlich höhere Niederschlagsmengen als das tiefer gelegene Albvorland. Von der Südwestalb (über 1000 mm) zur Ostalb (850–950 mm), aber auch vom Albtrauf (über 1000 mm) zur Flächenalb (750–850 mm) hin nehmen die Niederschläge mit fallender Höhe, sowie bei geringer ausgeprägtem Staueffekt entsprechend ab. Die Traufgebiete der Mittleren Alb und der Hohen Schwabenalb können jährlich sogar über 1200 mm Niederschläge erreichen. Randen, Baaralb und Hegaualb, sowie südliche Anteile des Großen Heubergs fallen hierbei jedoch aus dem Rahmen. Trotz großer Höhe fallen in diesen Regionen kaum mehr Niederschläge (rund 1000–1100 mm pro Jahr) als auf der tieferen Mittleren Alb zwischen Reutlingen und Göppingen. Ursächlich dafür ist der Regenschatten des unmittelbar westlich davon gelegene Hochschwarzwaldes.
Wind
Die Schwäbische Alb gilt als einer der windreichsten Gegenden Süddeutschlands. Grund dafür sind die Höhenlage sowie die oft vegetationsfreien und exponierten Hochflächen und Kuppen. Die Windenergie spielt eine wichtige Rolle bei der Stromerzeugung, besonders auf der Mittleren Alb.
Bei „umgekehrter“ Windrichtung aus Südosten steigt die Luft von der Flächenalb bis zum Albtrauf im Nordwesten an und sinkt als warmtrockener Fallwind an der Steilkante bzw. in die Albvorlandtäler hinab. Dieses Phänomen wird als Albföhn bezeichnet.
Inversionswetterlagen
Im Herbst und Winter stellen sich manchmal sogenannte Inversionswetterlagen ein, durch die es auf der Albhochfläche sonnig und warm ist, während das Neckarvorland oder das Donautal im kalten Nebel liegen. An solchen Tagen gibt es auf der Albhochfläche dann oft Fernsicht bis zu den Alpen.
Luftkurorte
Einzelne Gemeinden der Schwäbischen Alb wurden, auch auf Grund des Höhenklimas, zu Luftkurorten erklärt. Dazu gehören Erpfingen (seit 1978), Hayingen (seit 1986), Bad Urach (seit 1985) und Westerheim (seit 1986).
Vegetation und Landwirtschaft
Landschaftscharakter und Flächenaufteilung
Die Landschaft der Schwäbischen Alb hat einen eher rauen, herben Charakter, ihre Hochfläche ist hauptsächlich von Wäldern, Wiesen und den durch die Schäferei entstandenen Wacholderheiden geprägt, während sich der steil über dem nördlichen Vorland aufragende Albtrauf eher mit schroffen Felsabbrüchen und Hangwälder präsentiert.
Der Anteil an landwirtschaftlich genutzten Flächen an der Gesamtfläche ist mit 52 % ähnlich wie im Kraichgau und liegt deutlich über dem baden-württembergischen Durchschnitt von 46 %. Der Anteil an Ackerland und an Dauergrünland an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche ist weitgehend ausgeglichen. Der Schwerpunkt des Ackerbaus liegt auf der relieftechnisch und klimatisch begünstigteren Flächenalb, auf der rauen Kuppenalb und Südwestalb dominiert das Grünland.
Wälder
Der Waldanteil entspricht dem Landesdurchschnitt von ca. 38 % an der Gesamtfläche, im Gebiet der Südwestalb ist er mit 47 % deutlich höher. Abhängig von den Höhenstufen (kollin, submontan, montan, ober- und hochmontan), sowie auch vom Relief und der Ausrichtung der Hänge dominieren verschiedene Waldtypen das Gebirge (Mikroklima). In den niederschlagsreichen, kalkreichen Nordwestlagen wachsen vor allem die für die Alb typischen Kalkbuchenwälder, wobei in höheren Lagen (montane und hochmontane Lagen ab 700 m) auch die Weißtanne und vereinzelt die Rotfichte hinzutritt (Tannen-Buchen-(Fichten-)Wald).
Auf den trockeneren und wärmeren Südlagen, vor allem in niedrigen Lagen finden sich wärmeliebende Eichenwälder. Wasserreiche Schluchten beherbergen häufig Ahorn- und Eschenwälder (Hang- und Schluchtwald). Auf trockenen, exponierten Felsstandorten tritt die Wald- und seltener die Bergkiefer hinzu (sog. Steppenheiden-Vegetation). Der Laubbaumanteil auf der gesamten Schwäbischen Alb beträgt ca. 47 %, die Buche dominiert hierbei mit 39 %. Die Nadelwälder (53 %) konzentrieren sich auf Kuppenalb und Südwestalb.
Die Forstwirtschaft spielt wie in anderen Mittelgebirgen auch eine wichtige Rolle. In der Vergangenheit wurden auf gut zugänglichem Gelände häufig Buchen durch schnellwachsende, nicht standortgerechte Fichten ersetzt, besonders auf der reliefarmen Albhochfläche. Eine Ausnahme bilden die hochmontanen Lagen der Südwestalb, wo klimatisch bedingt auch natürlich vorkommende, angepasste Fichtenwälder zu finden sind. Langfristig sollen aus Gründen des Klimawandels die anfälligen Fichtenmonokulturen in stabilere Laub- und Mischwälder umgebaut werden.
Grünlandwirtschaft und Schäferei
Die Grünlandwirtschaft, häufig in Form der Schäferei, dominiert seit Jahrtausenden auf der Ostalb, der Mittleren Kuppenalb, sowie klimatisch bedingt auf der Hohen Schwabenalb. Typisch sind vor allem extensiv genutzten Kalkmagerrasen und Wacholderheiden. Seit Jahren nimmt der Grünlandanteil sowie auch der Waldanteil auf der gesamten Alb zu. Der Albschäferweg führt als Wanderweg über 158 km entlang der Schafweiden, die auf der Schwäbischen Alb seit langem durch sommerliche Wanderschäferei beweidet werden.
Ackerbau
Die kargen, steinigen Böden der Alb gelten im Allgemeinen als nicht sonderlich ertragreich. Zeugnisse dafür sind die zahlreichen Steinriegel, die man auf der Albhochfläche finden kann. Trotzdem wird in einigen Teilen der Alb auch großflächiger Ackerbau betrieben, besonders im Bereich der Niederen und Ulmer Alb. Trotz der hohen Niederschläge war Wassermangel auf der Alb ein ständiges Problem, da das Regenwasser schnell im verkarsteten Grund in die Höhlen versickert. Die durchschnittliche Betriebsgröße liegt bei 30 ha, über 70 % der Betriebe sind Nebenerwerbsbetriebe.
Getreide
Auf Ackerflächen werden hauptsächlich Sommergerste, Winterweizen und Wintergerste angebaut. Weil Dinkel, Einkorn und Emmer zu den Getreidearten gehören, die raues Klima gut vertragen, finden sie auf der Alb wieder verstärkt Beachtung.
Linsen
Der Linsenanbau hatte auf der Alb Tradition; im 19. Jahrhundert befand sich hier das Hauptanbaugebiet im deutschen Sprachraum. Der Anbau der Linse war jedoch mühsam und arbeitsintensiv und er brachte immer weniger ein. Billige Exporte aus der Türkei, Indien und Kanada machten ihren Anbau zudem nicht mehr lukrativ. Der Linsenanbau starb nach und nach aus und schien Mitte des 20. Jahrhunderts in Deutschland vollkommen verschwunden zu sein; jedoch wurde diese Tradition im 21. Jahrhundert – sogar mit den alten Sorten der Alb – wiederbelebt (siehe: Alb-Leisa).
Streuobstflächen und begrenzter Weinanbau
Streuobst- und Weinanbauflächen haben ihren Schwerpunkt im Albvorland, in der Vorbergzone und an den unteren Hangabschnitten des Albtraufs, wo das Klima deutlich milder ist als auf den Hochflächen. An den Hängen der Mittleren Alb finden sich außerdem die größten, zusammenhängenden Gebiete von Streuobstwiesen in ganz Baden-Württemberg. Die Weinberge befinden sich i. d. R. an Hängen der vulkanischen Albvorberge, deren Böden als besonders fruchtbar gelten.
An besonders wärmebegünstigten Hängen der Limburg, einem Vorberg vulkanischen Ursprungs, liegt auf mehr als 500 m das höchste Weinanbaugebiet im Land. In ähnliche Höhen ragen aber auch andere Weingärten am Rande der Schwäbischen Alb: Metzingen gehört als Weinort im Weinbaugebiet Württemberg mit der Winzergenossenschaft Metzingen-Neuhausen dazu. Diese Weingärtnergenossenschaft hat einen 2700 m langen Rundweg angelegt, der mitten durch die Weinberge am Rande der Alb führt.
Auch die Großlage Hohenneuffen, zu der neben den Lagen Neuffens auch die in Beuren, Linsenhofen, Kohlberg, Kappishäusern und Weilheim an der Teck gehören, befindet sich ebenfalls am Rande der Schwäbischen Alb. Neuffen ist Sitz der Weingärtnergenossenschaft Hohenneuffen-Teck.
Bis ins 17. Jahrhundert wurde an den südexponierten Hängen des unteren Blautales ebenfalls Wein angebaut. Der Teil des Eselsberges, der zur Gemarkung Söflingen gehörte, hieß demzufolge „Söflinger Weinberge“. Noch heute weisen dort Straßen- und Wegnamen auf die Bedeutung des Eselsbergs als historisches Weinbaugebiet hin, z. B. Kelternweg, Muskatellerweg, Rieslingweg, Ruländerweg, Silvanerweg, Tokajerweg, Traminerweg, Trollingerweg, Veltlinerweg und Weinbergweg.
Ökologie und Naturschutz
Bereits 1942 wurde das Schopflocher Moor als ein Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es gehört damit zu den ältesten Naturschutzgebieten der Alb. Ende des 20. Jahrhunderts wurde verstärkt entdeckt, dass die Alb insgesamt ein Mittelgebirge mit besonderen ökologischen Verhältnissen darstellt. Die hohe Wertigkeit und die absolute Schutzwürdigkeit dieser komplexen Landschaft drangen sowohl bei der breiten Öffentlichkeit, als auch bei den politischen Entscheidungsträgern zunehmend mehr ins Bewusstsein. Eine Folge davon war ab 1989 die Errichtung von Informationsstellen wie dem Naturschutzzentrum Schopflocher Alb, die die Aufgaben übernommen haben, die Öffentlichkeit sowohl über die Naturphänomene zu informieren, als auch für ökologische Fragestellungen der Alb zu sensibilisieren.
Ab 1993 stand bei den konkreten Bemühungen um die Alb auch die Biodiversitätskonvention, ein weltweites Übereinkommen über die biologische Vielfalt mit anspruchsvollen Zielen, im Hintergrund der politischen Entscheidungen.
Weitere wesentliche Schritte waren in diesem Zuge:
- die großzügige Erweiterung des Naturparks Obere Donau (2005)
- die Errichtung des Geoparks Schwäbische Alb (2002)
- die Benennung und Auszeichnung von sieben Geotopen der Alb in Nationalgeotope (2006)
- die Ausweisung von größeren Flächen der Alb als Europäisches Vogelschutzgebiet durch das Regierungspräsidium Tübingen (2007)
- die Errichtung des Biosphärengebietes Schwäbische Alb (2008)
Diese Schritte führten im 21. Jahrhundert zu einer weiteren Verdichtung und Vernetzung von vielfältigen Informationsstellen über geologische, biologische und umweltpolitische Fragen im Blick auf die Alb.
Flora
Die Schwäbische Alb verfügt als Mittelgebirge über eine zum Teil subalpine Vegetation. Das botanische Wahrzeichen der Alb ist die Silberdistel. Nicht weniger dekorativ ist auf der Alb die Wollköpfige Kratzdistel. Auf den Wacholderheiden und südexponierten Hängen wachsen neben der Silber- auch oft die kleinere Golddistel und im Schutt unter Felsen die Alpen-Distel.
Nelkengewächse sind auf der Alb vielfältig zuhause: die Pfingstnelke, die Karthäusernelke, die Kopfnelke und die unter Naturschutz stehende Heidenelke. Als große Rarität gilt dort die Prachtnelke.
Mehrere Enzianarten wachsen auf der Schwäbischen Alb. Im Frühjahr verwandelt der Frühlings-Enzian die Albflächen in einen Farbteppich. Auf den Schafweiden findet sich auch der kalkliebende Deutsche Fransenenzian, der bis in den Herbst hinein blüht. Seltener entdeckt man den Kreuz-Enzian und den Gelben Enzian.
Verschiedene Lilienarten werden auf den Magerrasen der Alb beobachtet, so die Holunder-Schwertlilie und die Bunte Schwertlilie. In den Wäldern taucht der farbenprächtige Türkenbund auf. Die im Flachland eher seltene Graslilie findet auf den Blumenwiesen der Alb ebenfalls einen geeigneten Wachstumsstandort, wird jedoch heute zu den Spargelgewächsen gezählt.
Sonnige Plätze bevorzugt die Berg-Aster, die knapp 50 Zentimeter hoch wird. Ein größeres Vorkommen der Gewöhnlichen Küchenschelle gibt es unter anderem auf der Ostalb in der Nähe von Bopfingen. In den Wiesen sind Teufelskrallen und die Kugelblumen ebenfalls blaue Farbtupfer.
In den Schluchtwäldern der Alb blühen im Frühjahr unter anderem Märzenbecher, Blau- und Gelbsterne, ab Mai die blaue Berg-Flockenblume. Etwas später folgt der Eisenhut. Dieser tritt auf der Alb nicht nur als Blauer Eisenhut, sondern auch als Gelber Eisenhut und als Gescheckter Eisenhut in Erscheinung.
Am Austritt der Karstquellen sind bereits im März die leuchtend gelben Sumpfdotterblumen zu entdecken.
Flora an den Kalkfelsen
Ein spezieller Ort für Pflanzen sind die freiliegenden Felsköpfe der Schwäbischen Alb. Dort trifft man die Bibernell-Rose, den Felsen-Kreuzdorn, den Kärntner Berg-Hahnenfuß und den Scharfen Mauerpfeffer, die Gewöhnliche Fransenhauswurz neben Alpen-Augenwurz, Alpen-Steinquendel, Berghähnlein, Berg-Hellerkraut, Berg-Kronwicke, Trauben-Gamander, Trauben-Steinbrech, Gewöhnlichem Sonnenröschen, Grauem Sonnenröschen, Schöllkraut, Rasen-Steinbrech und Zwerg-Glockenblume.
Wilde Orchideen
Auf der Münsinger Alb wachsen mehrere einheimische Orchideenarten, die allesamt unter Naturschutz stehen. In den Buchenwäldern findet sich dort etwa das Rote Waldvögelein, das Weiße Waldvöglein, die Braunrote Stendelwurz, die Sumpf-Stendelwurz und die Violette Stendelwurz.Naturschützer achten besonders aufmerksam auf die Standorte des Gelben Frauenschuhs, des Großen Zweiblattes, der Pyramiden-Hundswurz und der Ragwurzen. Fünf Arten sind von den Letztgenannten auf der Alb verbreitet: die häufiger anzutreffende Fliegen-Ragwurz, die seltener vorkommende Bienen-Ragwurz, die Hummel-Ragwurz, die Kleine Spinnen-Ragwurz und die absolut seltene Große Spinnen-Ragwurz. Zuhause sind diese Raritäten im Kalkmagerrasen. Auch die Mücken-Händelwurz hat Standorte auf der südlichen Alb. Manche dieser botanischen Kostbarkeiten wurden schon zur Orchidee des Jahres gekürt und werden im Gelände vom Arbeitskreis Heimischer Orchideen kartiert und betreut.
Eine weitere Gruppe wild vorkommender Orchideen stellen Knabenkräuter dar. Diese Orchideen blühen auf der Alb ab April, beginnend mit dem frühblühenden Kleinen Knabenkraut. Das Brand-Knabenkraut ist auf der Alb deutlich seltener als das Helm-Knabenkraut. Bis zu 80 cm hoch fällt das Purpur-Knabenkraut aus, etwas kleiner das Männliche Knabenkraut. Letzteres heißt wissenschaftlich Orchis mascula, in der auf der Alb gepflegten Mundart auch Hodesäckle, weil es an die Anatomie männlicher Fortpflanzungsorgane erinnert. Auf der Zollernalb blühen stellenweise auch das Fleischfarbene Knabenkraut und die Einknollige Honigorchis.
Zunehmend mehr kann man die sehr stattliche, gelegentlich bis zu einem Meter Länge heranwachsende Bocks-Riemenzunge nicht nur auf der Schwäbischen Alb, aber auch da, beobachten. Allerdings gibt es diese Orchideenart kaum auf Höhen über 800 m.
Gelegentlich finden sich auch Waldhyazinthen, wovon auf der Alb nur zwei Arten heimisch sind: die Zweiblättrige Waldhyazinthe und die Grünliche Waldhyazinthe. Im Albvorland etwa beim Teckberg kann man die besonders spät blühende Herbst-Drehwurz aus der Gattung der Spiranthes entdecken.
Alle diese Orchideen finden sich auch auf der Roten Liste gefährdeter Arten und stehen damit – nicht nur auf der Alb – unter besonderem Schutz.
Wacholderheiden
Seit dem Rückgang der Wanderschäferei laufen die Wacholderheiden mit dem landschaftsprägenden Wacholderstrauch Juniperus communis auf der Schwäbischen Alb Gefahr, waldartig zuzuwachsen. Manche Wacholderheiden wurden auch nach Aufgabe der Schäferei mit Kiefern aufgeforstet. Andere wurden durch die natürliche Sukzession von selbst zu Wald. Da aber extensiv genutzte, offene Magerstandorte verloren gegangen sind, werden Wacholderheiden heute aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes durch Mähen und Roden offen gehalten, um die besonderen und teilweise vom Aussterben bedrohten Pflanzengesellschaften auf Mager-, Halbtrocken- und Trockenrasen erhalten zu können. Die bedeutenden Wacholderheiden der Schwäbischen Alb sind nach Anhang I der FFH-Richtlinie (Lebensraumtyp 5130) europarechtlich geschützt. Wichtige und exemplarische Schutzgebiete dieser Art sind:
- Braunhartsberg bei Albstadt
- Buttenhausener Eichhalde bei Münsingen
- Digelfeld bei Hayingen
- Dossinger Tal bei Neresheim
Fauna
Die Schwäbische Alb bietet durch ihre Vielzahl an unterschiedlichen Biotopen zahlreichen Tierarten einen geeigneten Lebensraum.
Wirbellose
Wacholderheiden und südexponierte Hang- und Felsflächen beherbergen eine Vielzahl an Schmetterlingen und Wärme liebenden Insekten. Den seltenen Apollofalter (Parnassius apollo) gibt es nur noch an einer Stelle der Münsinger Alb, den noch selteneren Blauschwarzen Eisvogel an den Rändern des Blautales. Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) lässt sich bei der Gipfelbalz und an Blüten beobachten. Die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) hält sich gerne auf Ödland und auf Geröllfeldern auf. Auch der eher in den Alpen beheimatete, seltene Alpenbock (Rosalia alpina) kommt auf der und sehr selten nördlich davon vor, wenn Buchenstämme verrotten dürfen.
Der Blauschwarze Eisvogel (Limenitis reducta), der Kreuzenzian-Ameisen-Bläuling (Maculinea rebeli) und die Rotflügelige Schnarrschrecke (Psophus stridulus) – alle sind auch auf der Alb stark gefährdet gemäß der Roten Liste von Baden-Württemberg.
Vögel
Urzeit
Ein Flugsaurier (Cycnorhamphus suevicus) konnte im Nusplinger Plattenkalk entdeckt und freigelegt werden. Er wird auf ein Alter von etwa 150 Millionen Jahre geschätzt. Fossile Knochen vom Schneehuhn, die in der Kleinen Scheuer, einer Höhle am Rosenstein, gefunden wurden, deuten darauf hin, dass der Vogelbestand auf der Alb während der Eiszeiten ein anderer war als in der Jetztzeit. Aus dem Steinheimer Becken und damit aus einer Phase nach dem Meteoriteneinschlag stammen fossile Flamingos und Pelikane, gefunden in den sogenannten „Warmwasser-Schichten“.
Neuzeit
Felsen und Steilwände bieten auch Brutstellen für Uhu (Bubo bubo), Wanderfalke (Falco peregrinus) und Kolkrabe (Corvus corax). Strenge Horstbewachung durch Naturschützer und zeitweilig ausgesprochenes Kletterverbot soll dafür sorgen, dass der Uhu und der Wanderfalke in Ruhe ihre Jungen aufziehen können. Eine größere Dohlenkolonie befindet sich bei Sigmaringen in der Nähe des Schlosses. Auch Waldkauz (Strix aluco), Raufußkauz (Aegolius funereus), Schleiereule (Tyto alba) und – bedingt durch den Klimawandel – inzwischen Zwergohreule (Otus scops) sind anzutreffen. Bruthöhlen in hochschaftigen, alten Bäumen der Alb baut unter anderem der Schwarzspecht (Dryocopus martius). In verlassenen Schwarzspechthöhlen werden oft zahlreiche anderen Vogelarten (u. a. Eulen) festgestellt, die das gebrauchte Nest neu als Nistplatz verwenden. Im Naturschutzgebiet Kraftstein brütet unter anderem die Heidelerche (Lullula arborea).
Im Jahr 2007 hielten sich auch ein paar Gänsegeier (Gyps fulvus) auf der Münsinger Alb auf. Aufgrund fehlender Nahrung an ihren Stammplätzen in Spanien fliegen die Geier Hunderte von Kilometern in andere europäische Regionen. Gänsegeier waren bis zum 19. Jahrhundert im Donautal noch heimisch.
Auf den feuchten Wiesen in den Tälern der Alb und an den Uferzonen im Donautal finden der Graureiher (Ardea cinerea), der Silberreiher (Ardea alba), der Weißstorch (Ciconia ciconia), gelegentlich auch der Schwarzstorch (Ciconia nigra) und der Kiebitz (Vanellus vanellus) genügend Nahrung.
Die Heidelerche (Lullula arborea) und das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) sind eigentlich auf der Schwäbischen Alb zuhause, aber gemäß Roter Liste Baden-Württemberg inzwischen vom Aussterben bedroht; gleiches gilt für den Wendehals (Jynx torquilla).
Ornithologie
Im Randecker Maar auf der Schwäbischen Alb findet eines der zeitlich längsten und konsequentesten ornithologischen Monitorprogramme in Europa durch die Forschungsstation Randecker Maar statt. Unter anderem wird in dieser wissenschaftlichen Station sowohl die Langzeitbeobachtung des Vogelzuges, als auch die Untersuchung von Insektenwanderung durchgeführt.
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) unterhält in Mössingen bei der Ziegelhütte an der Alb ein für Besucher zugängliches Vogelschutzzentrum. Hier werden jährlich mehr als 100 verletzte oder kranke (Jung)Vögel und Fledermäuse behandelt.
Säugetiere
Urtiere
In vielen Höhlen der Alb (etwa Charlottenhöhle, Hohlenstein, Hohler Fels, Kleine Scheuer und Ramensteinhöhle) finden sich Knochen von Bison (bison antiquus), Wollhaarmammut (Mammuthus primigenius), Wollnashorn (Coelodonta antiquitatis), Echte Lemminge (Dicrostonyx sp.), Halsbandlemming (Dicrostonyx gulielmi), Schermausarten (Arvicola sp.v), Schneemaus (Microtus nivalis), Vielfraß (Gulo borealis L.), Steppeniltis (Foetorius Eversmanni Less.), Höhlenbär (Ursus spelaeus), Höhlenhyäne (Crocuta crocuta spelaea), Höhlenlöwen (Panthera leo spelaea), Riesenhirsch (Megaloceros giganteus), Rothirsch (Cervus elaphus), Eisfuchs (Vulpes lagopus), Wildpferd (Equus ferus), Wildrind (Bos), eiszeitlichen Großkatzen, Schneehase (Lepus timidus) und Ren, was darauf hinweist, dass diese Säugetiere noch im Pleistozän sowohl Bewohner der Alb als auch zum Teil die Objekte menschlicher Jagd waren.
In der Vogelherdhöhle sind mindestens 124 Knochenreste von wenigstens zwölf Wollnashorn-Individuen überliefert, wobei hier diskutiert wird, ob diese Knochenfunde auf eine aktive Bejagung zurückgehen.
Die Seesedimente im Steinheimer Becken sind reich an Fossilien aus dem Miozän, so dass das Steinheimer Becken zu den bedeutendsten Fundstellen für dieses Erdzeitalter zählt. Zahlreiche Funde von Wirbeltieren und Säugetieren konnten gemacht werden.
Ein sehr umfassendes Skelett eines Hauerelefanten (Deinotherium) wurde bei Langenau gefunden und ist heute im Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart ausgestellt.
Alle hier genannten Säugetiere gehören nicht mehr zum neuzeitlichen Bestand der Schwäbischen Alb, beziehungsweise sind weltweit ausgestorben.
- Ein Skelett des Ursus spelaeus, des Höhlenbären in der Bärenhöhle bei Sonnenbühl.
- Schädel mit Unterkiefer einer Crocuta crocuta spelaea, einer Höhlenhyäne aus dem Jungpleistozän, gefunden in der Aufhausener Höhle bei Geislingen an der Steige, heute im Museum am Löwentor in Stuttgart
- Eine Skelettrekonstruktion des Deinotherium, des im Vergleich zu den heutigen Elefantenarten sehr mächtigen Hauerelefanten bei Langenau, heute ebenfalls im Museum am Löwentor.
- Freipräpariertes Skelett eines weiblichen Gabelhirsches aus dem Steinheimer Becken, Exponat aus dem Museum am Löwentor
Urzeit-Weide
In einem Steinbruch zwischen Gerhausen und Beiningen wurden 27 urtümliche Taurusrinder (eine Auerochsen-Abbild-Züchtung, siehe auch Tauros-Programm) und 13 Konikpferde gemeinsam angesiedelt. Die dort seit 2012 frei lebenden Tiere sollen die Verbuschung im Steinbruch zurückdrängen und damit den halboffenen Landschaftscharakter erhalten. Gleichzeitig erinnern sie an die aus der Steinzeit bekannten Urtiere dieser Landschaft im Blau- und Achtal und bilden eine Brücke zur Neuzeit.
Diese Urzeit-Weide auf der Schwäbischen Alb ist das erste Ganzjahres-Beweidungsprojekt dieser Größenordnung in Baden-Württemberg mit Wildpferden und Wildrindern. Die naturnahe Ganzjahresbeweidung stellt ein Naturschutz-Konzept dar, bei dem der weitgehend vom Menschen ungesteuerte Prozess der Beweidung im Vordergrund stehen soll.
Neuzeit
Die Felslandschaft des Donautals bietet der Gämse (Rupicapra rupicapra) ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Areal. Die Gämsen der Schwäbischen Alb entstammen ursprünglich den Alpen. Die Population der Alb ist auf das Aussetzen weniger Tiere vor einigen Jahrzehnten zurückzuführen, was aber für die seltene Vegetation der Felsköpfe ungünstig ist.
Ähnlich liegen die Dinge bei vereinzelten Populationen von Wildschafen auf der Alb, speziell dem Europäischen Mufflon (Ovis gmelini musimon).
Ausgehend von der bayrischen Donau sind Europäische Biber (Castor fiber) zwischen 2011 und 2015 in größerem Umfang auf die Schwäbische Alb zurückgekehrt. Dies geschah nicht ausschließlich zur Freude von Verkehrsteilnehmern, weil Bahndämme durch Biberburgen unterspült und wichtige Verkehrswege durch die von den Nagetieren gefällten Bäumen blockiert wurden.
Vor der Wiederbesiedlung wurde in Deutschland einer der letzten Luchse (Lynx lynx) 1846 auf der Schwäbischen Alb bei der Ruine Reußenstein getötet. Er galt damit seit dem 19. Jahrhundert als ausgestorben. Aus dem Donautal wurden in den letzten Jahren jedoch sporadisch Nachweise des Luchses gemeldet.
Einer der letzten Wölfe (Canis lupus) der Alb im 19. Jahrhundert wurde am 18. Januar 1831 bei Gauselfingen erlegt, nachdem er im Juni 1830 in Pferche bei Kettenacker, Harthausen und Feldhausen eingebrochen war und drei Schafe gerissen hatte. Das Tierpräparat, von der Bevölkerung „Isegrim“ genannt, befindet sich im „Hubertussaal“ auf Schloss Sigmaringen. Der Wolfstein in Neufra erinnert an diese sowohl denkwürdige als auch erfolgreiche Jagd. Ein getöteter Wolf wurde 2015 auf der Autobahn 8 bei Merklingen entdeckt. Grundsätzlich gilt die dünn besiedelte Alb als ein mögliches Revier für die Wiederansiedlung von Wölfen. Allerdings ist der ehemalige Truppenübungsplatz Münsingen als Lebensraum wohl zu klein. Ein Wolfsrudel benötigt etwa 150 bis 300 Quadratkilometer Fläche.
Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) war früher ebenfalls eine Bewohnerin der Alb, Spuren von ihr können aber gegenwärtig auf der Alb nicht gesichtet werden.
Außerdem kommen die verbreiteten Wildarten Rotfuchs (Vulpes vulpes), Europäischer Dachs, Reh, Wildschwein, Steinmarder, Baummarder, Iltis und Hermelin auf der Schwäbischen Alb vor. Damwild und Sikawild gibt es außerhalb von geschlossenen Gehegeanlagen auf der Alb nicht. Auch der Rothirsch (Cervus elaphus), immerhin ein Wappentier des Bundeslandes Baden-Württemberg, wurde schon im 19. Jahrhundert auf der Alb ausgerottet. Die Wiederansiedlung durch Aufhebung des jagdlichen Abschuss-Gebotes von 1958 wird kontrovers beurteilt.
Steigende Abschusszahlen im Blick auf den Waschbären (Procyon lotor) zeigen einerseits, dass er sich in waldreichen Regionen der Alb wohlfühlt, zum andern aber, dass Unsicherheit darüber herrscht, ob dieser erfolgreichste Vertreter von Neozoen auf der Alb negative Auswirkungen auf das Ökosystem der Waldgebiete hat. Eine ähnliche Problematik besteht im Blick auf den Marderhund (Nyctereutes procyonoides), der seit 1984 auf der Schwäbischen Alb nachweisbar ist.
Fledermäuse
Durch die hohe Anzahl an Höhlen, Felsen, Überhänge und Klüfte, aber auch durch ihre lichten Wälder mit Altbaumbeständen ist auf der Alb ein reicher Bestand an Fledermäusen zu verzeichnen. Das Graue Landohr (Plecotus austriacus), das Braune Langohr (Plecotus auritus), das Große Mausohr (Myotis myotis), die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii), die Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus), die Wasserfledermaus (Myotis daubertoni), die Fransenfledermaus (Myotis nattereri), der Große Abendsegler (Nyctalus noctula), der Kleine Abendsegler (Nyctalus leisleri), die Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus), die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus), die Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii), aber auch die Breitflügelfledermaus (Cnephaeus serotinus), die Nordfledermaus (Cnephaeus nilssonii), die Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) und die kleine schwärzliche Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) gehören dazu.
Manche Fledermaus-Arten sind auf der Schwäbischen Alb durch Quartierverluste gefährdet, beispielsweise durch die Vernichtung von Altholzbeständen, aber auch durch die Sanierung und Modernisierung von Altbaubeständen und Scheunen in Siedlungen. Eine gewisse Gefährdung geht aber auch von Windkraftanlagen durch Fledermausschlag aus, die auf der Alb eine starke Zunahme verzeichnen. Beispiele sind der Windpark Himmelberg, der Windpark Lauterstein (2016) und der Windpark Stötten (1997).
In den Wäldern am Albtrauf haben dagegen Fledermauskästen für die Ansiedlung von weiteren Fledermäusen gesorgt.
Pferdezucht
Das Württemberger Warmblut wurde auf der Schwäbischen Alb im Haupt- und Landgestüt Marbach in Marbach an der Lauter gezüchtet. Es ist das älteste staatliche Gestüt (das Land Baden-Württemberg als Träger) in Deutschland. Zur Marbacher Einrichtung gehören auch die Gestütsanlagen in Offenhausen und der Fohlenhof in St. Johann. Den Pferden Julmond und Hadban Enzahi wurden in Marbach Denkmale gesetzt.
Wasserbüffelzucht
Es gibt auf der Schwäbischen Alb einige Höfe, auf denen asiatische Wasserbüffel gezüchtet und vermarktet werden. In den Medien bekannt geworden ist eine Büffelzucht mit etwa 290 Tieren (Stand 2014) in Hohenstein-Meidelstetten. Eine weitere Herde steht jedes Jahr zur Landschaftspflege im Naturschutzgebiet Schmiechener See bei Schelklingen im Osten des Biosphärengebietes. Dort fressen die Albbüffel das Schilf und die Weiden des Sees ab, damit er nicht zuwächst. Viele Vogelarten halten sich zeitweise am und auf dem Flachgewässer im Naturschutzgebiet auf, das deshalb als Biotop offengehalten werden muss. Eine dazugehörende Infrastruktur aus Molkereien (Mozzarella aus Büffelmilch), Fleischverarbeitung und Gastronomie hat sich entwickelt. Auf der Alb lebten schon einmal solche Tiere – wenn auch vor 300.000 Jahren.
Naturpark Obere Donau
Im Südwesten der Schwäbischen Alb liegt der Naturpark Obere Donau. Er umfasst große Teile der Landkreise Tuttlingen, Sigmaringen, Zollernalb und Biberach. Er wurde am 5. Dezember 1980 gegründet und ist einer von insgesamt sieben Naturparks in Baden-Württemberg. Erweitert wurde der Park im Jahr 2005.
Das Schutzgebiet umfasst 1350 Quadratkilometer entlang der Donau und ihrer Nebenflüsse Bära und Lauchert zwischen Tuttlingen und Herbertingen. Es wird vom Verein Naturpark Obere Donau mit Sitz in Beuron verwaltet, wo der beeindruckendste Teil des Donaudurchbruchs durch die Schwäbischen Alb erlebt werden kann. Das ehemalige Bahnhofsgebäude von Beuron beherbergt seit 1996 die Geschäftsstellen der Stiftung Naturschutzzentrum Obere Donau und des Naturparkvereins Obere Donau. Das sogenannte Haus der Natur zeigt eine Ausstellung zur erdgeschichtlichen Entstehung der oberen Donau und weist auf die Besonderheiten der Flora und Fauna hin. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt im Bereich der Umwelterziehung.
Mit dem Natura-2000-Gebiet „Oberes Donautal“ sind das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) „Oberes Donautal zwischen Beuron und Sigmaringen“ sowie das Vogelschutzgebiet „Südwestalb und Oberes Donautal“ mit einer Fläche von 2700 Hektar nahezu identisch. Außerdem gehört zum Naturpark das Naturschutzgebiet „Stiegelesfels-Oberes Donautal“.
GeoPark Schwäbische Alb
Als GeoPark Schwäbische Alb gilt seit 2002 der gesamte Bereich der Schwäbischen Alb mit einer Länge von etwa 200 km und einer durchschnittlichen Breite von 40 km. Die Alb ist nunmehr als „Jurassic GeoPark“ einer der UNESCO Global Geoparks. Die fossilreichen Ablagerungen des tropischen Jurameeres enthalten Fundstellen von weltweiter Bedeutung. Am Beispiel der Alb wurden die Grundlagen für die weltweite Untergliederung der Jurazeit unter anderem durch Leitfossilien gefunden.
Die Schwäbische Alb ist eine höhlenreiche Karstlandschaft mit einmaligen Fossilienvorkommen, einigen Vulkankratern und einem Meteoritenkrater.
Die UNESCO definiert für den Geopark drei übergeordnete Ziele:
- Bewahrung der intakten Umwelt,
- Impulse für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und
- geowissenschaftliche Wissensvermittlung.
Aufgrund des vielfältigen Geo-Erbes wurde die Alb als Nationaler, Europäischer und Globaler Geopark ausgezeichnet. Es gibt derzeit (Stand März 2016) in Europa 64 Geoparks, die von der UNESCO als Europäischer Geopark zertifiziert sind.
Nationaler Geotop
Nationaler Geotop ist eine Auszeichnung, die 2006 als Ergebnis eines Wettbewerbs an 77 bedeutende Geotope in Deutschland verliehen wurde. Sieben dieser ausgezeichneten Geotope stehen dabei im Zusammenhang mit der Schwäbischen Alb und finden damit bundesweit entsprechende Wahrnehmung und Würdigung:
- das Randecker Maar
- der Posidonienschiefer von Holzmaden
- das Obere Donautal
- die im Alb-Donau-Kreis mit dem Blautopf
- das Lonetal auf der mittleren und östlichen Alb
- der Mössinger Bergrutsch im Landkreis Tübingen
- die Spuren der Meteoriteneinschläge, die das Nördlinger Ries und das Steinheimer Becken geformt haben.
Gebankte Kalksteine des Oberjura lagen von einem auf den andern Moment frei. Der Mössinger Bergrutsch ist inzwischen ein Nationaler Geotop Deutschlands.
Europäisches Vogelschutzgebiet
Als Europäisches Vogelschutzgebiet wurden mehrere Regionen der Schwäbischen Alb ab 2007 ausgewiesen. Dazu gehören unter anderem:
- der Albuch (Vogelschutzgebiet)
- das Eselsburger Tal
- die Mittlere Schwäbische Alb
- der Ostalbtrauf bei Aalen
- der Schmiechener See
- die Südwestalb und das Obere Donautal
- die Täler der Mittleren Flächenalb
- das Vorland der mittleren Schwäbischen Alb (Vogelschutzgebiet)
Biosphärengebiet Schwäbische Alb
Weite Teile der Mittleren Alb und ihres Vorlandes wurden am 31. Januar 2008 vom Land Baden-Württemberg als Biosphärengebiet Schwäbische Alb ausgewiesen. Die Einrichtung des 85.270 Hektar großen Gebiets geht auf die Aufhebung des Truppenübungsplatzes Münsingen im Jahr 2005 zurück und ist das erste Biosphärengebiet Baden-Württembergs. Seit dem 26. Mai 2009 ist das Biosphärengebiet Schwäbische Alb auch UNESCO-Biosphärenreservat. Im Jahr 2021 hat das UNESCO-Gremium das Biosphärengebiet Schwäbische Alb gelobt und als besonders modellhaft unter den Biosphärengebieten weltweit bezeichnet, es behält die wichtige Auszeichnung für zehn weitere Jahre.
Besiedlung
Ur- und Vorgeschichte
Steinzeit
Im Gegensatz zu anderen Mittelgebirgen ist die Schwäbische Alb relativ früh besiedelt worden. Dabei ist von den zahlreichen, in die Altsteinzeit zurückreichenden Fundstellen, insbesondere am Rande des Nördlinger Rieses, im Lone- und Blau- bzw. Aachtal abzusehen, da sie als Zeugnisse einer eiszeitlichen Nutzung durch Jäger und Sammler prinzipiell keine dauernde Besiedlung im Sinne einer Sesshaftigkeit anzeigen. Auf der Schwäbischen Alb entstanden wohl einige der frühesten Kunstwerke der Menschheit.
Schon im frühen Neolithikum, zur Zeit der Linearbandkeramik, wurden erste Bauern auf der Ulmer Alb ansässig. Ein jungsteinzeitliches Dorf bei Ehrenstein datiert bereits in eine jüngere Phase des Neolithikum. Während der ersten sesshaften Besiedlung wurde der Wald an den fruchtbarsten Standorten durch Brandrodung beseitigt, um Ackerland zu gewinnen.
Bronze- und Eisenzeit
Aus der Bronze- und Hallstattzeit sind auf der Alb zahlreiche Grabhügel überliefert. Der Bronzedepotfund von Winterlingen wurde 1609 bei Winterlingen geborgen. Er stammt aus der späten Urnenfelderzeit (9. Jahrhundert v. Chr.) und zählt zu den frühesten, nahezu vollständig erhaltenen archäologischen Bodenfunden Deutschlands überhaupt.
Die keltischen Kulturen erschienen im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. und verbreiteten sich über nahezu ganz Europa. Vor allem ihr handwerkliches und künstlerisches Arbeiten hat auf der Schwäbischen Alb wichtige Spuren hinterlassen. Mit der Heuneburg entsteht am Südrand der Alb im 6. Jahrhundert v. Chr. ein erstes „proto-urbanes Zentrum“. Die Heuneburg gilt als älteste Stadt nördlich der Alpen.
In der folgenden Latènezeit entstand ein keltisches Oppidum bei Grabenstetten, das später Heidengraben genannt wurde. Dieses Oppidum gehört zu den größten keltischen Siedlungen in Europa. Erst ein kleiner Teil wurde bislang archäologisch erforscht, entsprechende Fundstücke sind im Museum der Universität Tübingen (MUT) und im Heidengrabenmuseum ausgestellt. Mit dem über fünf Kilometer langen Kelten-Erlebnis-Pfad (KEP) wird das kulturelle und naturhistorische Erbe der Region am Heidengraben erschlossen, bewahrt, in Wert gesetzt und alle Informationen sowohl haptisch, visuell als auch auditiv vermittelt (Augmented Reality).
Römisches Reich
Mit dem Vordringen der Römer im 1. Jahrhundert n. Chr. wurde der Albtrauf kurzzeitig zur Reichsgrenze (Alblimes) des römischen Reiches. Der östliche Teil des Alblimes lag auf dem Gebiet der römischen Provinz Raetia, nur die westlichen Kastelle Lautlingen, Geislingen a. R., Rottweil und Sulz befanden sich in der Provinz Germania superior. Das Kastell Lautlingen und das Kastell Burladingen waren ein Grenzkastell auf der Schwäbischen Alb. Das Kastell Aalen hatte als größte Garnison am Rätischen Limes für eine berittene Eliteeinheit (Ala miliaria) eine besondere Bedeutung.
Das Gebiet wurde durch die Römer mehr oder weniger stark romanisiert.
Besiedlung durch die Alamannen
Die Aufgabe des Limes durch die Römer im Jahr 260 brachte das Ende der römischen Alb. Nach der römischen Periode und dem Fall des Limes wurde die Alb sehr schnell durch die Alamannen wieder aufgesiedelt. In welchem Umfang römische und vorrömische (keltische) Bevölkerungsteile unter der neuen, alemannischen Herrschaft weiterexistierten, ist unklar; dass dies der Fall war, ist aber sehr wahrscheinlich.
Auf dem Runden Berg bei Bad Urach etablierte sich beispielsweise ein alamannischer Fürstensitz.
Mittelalter
Während des Mittelalters sind zahlreiche Dörfer und Burgen sowie einige Klöster (z. B. Zwiefalten) entstanden. Städte kamen aber über den Status einer Landstadt und einer Kleinstadt nicht hinaus. Mit Beginn des 10. Jahrhunderts gehörte die Schwäbische Alb zum Herzogtum Schwaben.
Stadtentwicklung im Mittelalter
Die Keimzelle von einer Stadt wie Blaubeuren war das um 1085 gegründete Benediktinerkloster Blaubeuren, das von Mönchen aus dem Kloster Hirsau bezogen wurde. Das Kloster förderte den Zuzug von Handwerkern und Dienstleuten und besaß das Marktrecht, so dass sich um das Kloster rasch eine weltliche Gemeinde entwickelte.
1364 bot Kaiser Karl IV. den Einwohnern von Laichingen das Stadtrecht an. Diese lehnten jedoch ab, da sie angeblich keine Stadtmauer bauen wollten. Herzog Konrad II. von Teck veranlasste dagegen bereits 1270 in Kirchheim unter Teck den Bau einer Stadtmauer.
Bei wachsender Besiedlung wurden auch weitere, u. U. weniger fruchtbare, Standorte zu Ackerflächen umgewandelt. Das Vieh wurde in gelichtete Wälder (Hutewälder) getrieben.
Pestepidemien
Im Spätmittelalter führten die ausgedehnten Pestepidemien um 1350 zu großflächigen Wüstungen. Die Erholung davon dauerte mehr als ein Jahrhundert. Kaum wuchs im 16. Jahrhundert die Bevölkerung wieder an, wurde die genutzte Ackerfläche ausgedehnt. Die wachsende Bevölkerungsdichte machte auch eine Landnahme auf kargeren Hochflächen nötig.
In Reutlingen wird erstmals um 1329 eine jüdische Gemeinde genannt. Nach der Judenverfolgung in den Jahren 1347 und 1348 gewährte Karl IV. im Jahre 1349 den Reutlingern eine Amnestie und übergab jüdischen Besitz an die Grafen von Württemberg, die diesen an die Stadt Reutlingen veräußerten.
Nach dem Ausbruch der Pest kam es auch in Ulm 1349 zu einem Pestpogrom gegen die Juden, in denen man die Schuldigen der Pestepidemie sah. Das Judenviertel wurde niedergebrannt und erhaltene Gebäude wie die Synagoge zu anderen Zwecken verwendet.
Gleichfalls während der Pestepidemie 1349 kam es auch in Schwäbisch Gmünd zu schweren Judenverfolgungen, in deren Verlauf die meisten Einwohner jüdischen Glaubens ermordet wurden. Bereits vor 1349 sollen sich in Harburg Juden angesiedelt haben, die aber ebenfalls während der Pestpogrome von 1349 vertrieben bzw. ermordet wurden.
Neuzeit
Bauernkrieg bis Säkularisation
Bauernaufstände
Einwohner von Balingen beteiligten sich 1514 an den Erhebungen gegen die Obrigkeit im Rahmen der Protestbewegung Armer Konrad. Bauern im Deutschen Bauernkrieg von 1525 plünderten das Kloster Zwiefalten; dabei soll es bei Tigerfeld zur Schlacht gekommen sein, bei der die Bauern eine Niederlage erlitten haben. Das Klarissenkloster Pfullingen wurde im gleichen Jahr durch Bauern geplündert. Die Nonnen im Kloster Margrethausen haben sich wiederum mit den aufständischen Bauern auf eine Geldzahlung geeinigt.
Die mittelalterliche Burg Teck wurde 1525 im Bauernkrieg völlig zerstört. Nach den Bauernkriegen waren viele Ritterburgen der Alb unbewohnbar. Weil Geld zum Instandsetzen fehlte, zog ein Teil des Adels in die Städte. Mit der Zeit verfielen die meisten mittelalterlichen Burgen zu Ruinen, die man bis in die Gegenwart auf zahlreichen Berggipfeln der Alb finden kann. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts – nach der Reformation und dem Dreißigjährigen Krieg – wurden die Verhältnisse wieder besser. Nun setzte unter Württembergs Fürsten und Kirchenfürsten eine Aufschwung in der Bautätigkeit ein. In dieser Zeit entstanden viele der Barockkirchen und -klöster – so die Abteikirchen von Neresheim und Zwiefalten.
Reformation
Fragen rund um den reformatorischen Bilderstreit wurden auf dem Uracher Götzentag 1537 in Urach diskutiert und zum Teil geklärt. Wichtige Reformatoren waren für Reutlingen Matthäus Alber sowie für Ulm Konrad Sam und Martin Frecht. Über diese freien Reichsstädte wurden erste Gebiete der Schwäbischen Alb evangelisch. Andere Reichsstädte wie Giengen an der Brenz folgten. Schon 1528 wurde dort die erste evangelische Predigt gehalten. Auf Bitten der Bürger wurde 1531 der erste evangelische Prediger angestellt. Es gab in der Stadt jedoch weiterhin katholische Gottesdienste. Unter Andreas Althamer sollte in Schwäbisch Gmünd ab 1524 die Reformation eingeführt werden, was jedoch am Widerstand des Gmünder Rates scheiterte.
In den Jahren 1545 und 1546 führte Bopfingen die Reformation durch. Zur Strafe ließ Kaiser Karl V. 1546 im Schmalkaldischen Krieg Bopfingen durch spanische Truppen plündern.
Herzog Ulrich von Württemberg setzte als Landesherr ab 1534 die Reformation in den Württembergischen Besitzungen durch und widmete sich mit großem Aufwand und noch höheren Kosten dem Ausbau einzelner Burgen auf der Schwäbischen Alb zu zeitgemäßen Festungen, worunter die Burg Hohenneuffen und die Stadtfestung Kirchheim unter Teck die bekanntesten waren. Das niedergebrannte Schloss Hellenstein in Heidenheim an der Brenz baute er in den Jahren 1537 bis 1544 wieder auf.
Beauftragt vom württembergischen Herzog Ludwig kam 1575 der Theologe Jakob Andreae in Aalen an. Seine Predigt überzeugten Bürgermeister, Stadtrat und Bürgerschaft, auch in Aalen die Reformation noch einzuführen. Dies geschah fast dreißig Jahre nach Martin Luthers Tod und 45 Jahre nach der Reformation in Ulm.
Manche Landschaften auf der Schwäbischen Alb, wie etwa die Benediktinerabtei Zwiefalten, konnten die Ausweitung des neuen Glaubens auf ihr Territorium erfolgreich verhindern. 1570 kam es im Vertrag von Speyer zu einer Bestätigung des Sonderstatus der Abtei Zwiefalten im evangelischen Herzogtum Württemberg. In der Folgezeit kam es aber dennoch immer wieder zu Reibereien zwischen Zwiefalten und Württemberg. 1539 sollte das Kloster Königsbronn reformiert werden. Auch hier auf der Ostalb weigerten sich jedoch die Mönche, den neuen Glauben anzunehmen. Auch nicht alle Humanisten wandten sich der Reformation zu. Jakob Locher aus Ehingen blieb beispielsweise bis an sein Lebensende der katholischen Kirche auch nach Ausbruch der Reformation treu.
Württemberg hob einige Klöster während der Reformation auf der Alb auf. Das Kloster Offenhausen wurde Ende des 16. Jahrhunderts in ein herzogliches Gestüt zur Zucht von Pferden und Maultieren umgewandelt. Auf das Klarissenkloster Pfullingen wurde großer Druck ausgeübt, bis etwa 1590 die letzte noch lebende Nonne zum Protestantismus konvertierte. Klostergebäude in Ulm wurde umgewidmet und dienten der Freien Reichsstadt fortan beispielsweise als Lateinschule.
Wiedertäufer
Auf der Ostalb gab es eine Gruppe von Wiedertäufern, die sich auf dem heute zu Aalen gehörenden Mantelhof trafen. Ein Urkunde berichtet von deren Hinrichtung, als um den Neujahrstag 1531 herum aus Ellwangen der Profos des Schwäbischen Bundes auf den Mantelhof kam. Er hängte dort den Bauern sowie einen seiner Söhne und verbrannte mindestens zwölf Personen im Kornkasten.
In der Reformationszeit schlossen sich auch in Schwäbisch Gmünd Bürger den reformatorischen Täufern an. Ihr Prediger war Martin Zehentmayer. Im Februar 1528 wurde Zehentmayer zusammen mit vierzig Täufern verhaftet; sieben von ihnen wurden am 7. Dezember 1529 am Remswasen hingerichtet.
Gegenreformation
1548 kam Kaiser Karl V. nach Ulm. Am 15. August wurden in Anwesenheit des Kaisers die Altäre, die 1531 aus dem Ulmer Münster entfernt worden waren, erneut im großen Ulmer Gotteshaus aufgestellt und neu geweiht. Zugleich wurde ein feierliches Hochamt gelesen. Mit diesem gegenreformatorischen Gottesdienst war das Münster offiziell dem katholischen Glauben zurückgegeben worden
Graf Ulrich XVII. von Helfenstein (1524–1570) und sein Bruder Sebastian († 1564) führten 1555 das lutherische Bekenntnis in Wiesensteig ein. Bereits 1567 kehrte Graf Ulrich XVII. wieder zum katholischen Bekenntnis zurück und vollzog die Gegenreformation.
Hexenverfolgung
Zwischen 1562 und 1611 wurden in der Herrschaft Wiesensteig mindestens 111 Frauen und ein Mann im Rahmen der Hexenverfolgung als „Hexen und Unholde“ hingerichtet. In Sigmaringen wurde 1666 Katharina Steb hingerichtet. Anna Maria Sterck wurde 1679 als Kinderhexe verfolgt und im Alter von 11 Jahren und 4 Wochen am gleichen Ort enthauptet.
Das Hexenhemd von Veringenstadt ist ein Utensil des Hexenwahns. Es wird im Heimatmuseum Veringenstadt im Obergeschoss des Rathauses aufbewahrt. Es besteht kein Zweifel, dass dieses Folterhemd für die 1680 in Veringenstadt als Hexe verbrannte Witwe Anna Kramer angefertigt wurde.
Aus Schömberg wurden 1554 Margaretha Weißbrot und 1607 Anna Klarer als Hexen in Rottweil durch Verbrennung hingerichtet. 1598 bis 1600 war die Bürgermeisterswitwe Anna Murschel in Balingen von einem Hexenprozess betroffen. Sie gehörte als Witwe des 1594 verstorbenen, langjährigen Balinger Bürgermeisters, Caspar Murschel, mit dem sie in einer 39 Jahre dauernden Ehe „einträchtig und christlich“ gelebt hatte, der städtischen Ehrbarkeit an.
Die Besonderheit an den Hexenprozessen im Bereich des Klosters Obermarchtal ist die Verfolgungspanik noch bis hinein in die Mitte des 18. Jahrhunderts, der sieben Frauen zum Opfer fielen. Mindestens 60 Todesurteile gegen vermeintliche magische Delinquenten lassen sich insgesamt aus den Marchtaler Hexenprozessakten nachweisen.
In der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd kam es von 1566 bis 1684 zu mindestens 69 Fällen von Hexenverfolgung. 51 dieser Hexenprozesse endeten in der Stadt tödlich.
Dreißigjähriger Krieg
Im Dreißigjährigen Krieg litten Orte der Schwäbischen Alb schwer unter der Pest, unter Hungersnot und Entvölkerung sowie unter Plünderungen und Mundraub der durchziehenden und lagernden Heere.
- Allein im Jahre 1634/35 gab es in Göppingen fast 1600 Tote.
- Bitz wurde total verwüstet, die wenigen Überlebenden zogen 1641 nach Ebingen. 1648 begannen 65 Personen mit dem Wiederaufbau des Dorfes.
- In den Jahren 1634 bis 1638 wütete die Pest in Weilheim an der Teck, wobei 1505 Personen starben. 1647 plünderten schwedische Truppen den Ort.
- Blaubeuren fiel wieder an Österreich zurück, auch das Kloster Blaubeuren wurde erneut von Mönchen bewohnt. Nach 1635 war der Ort Schauplatz von Kampfhandlungen und wurde teilweise verwüstet; nach 1637 versuchte die österreichische Herrschaft, gegen den Willen der Bevölkerung, den katholischen Glauben zu restituieren.
- Während des Dreißigjährigen Krieges war Pfullingen von 1635 bis 1648 mit kurzen Unterbrechungen ein Verwaltungssitz der Pfandschaft Achalm und damit vorderösterreichisch. Der Ort wurde der Rekatholisierung unterzogen, bekam einen katholischen Pfarrer und das Kloster wurde durch Söflinger Klarissen besetzt.
- In den Hauptkriegsjahren 1643–1648 fand der Konvent des Klosters Söflingen Zuflucht im evangelisch gebliebenen Ulm.
- Das Kloster Christgarten wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg 1649 aufgelöst.
Säkularisation
Während der Zeit Napoleons gewann Württemberg, ab 1805 Königreich, ab 1803 große Gebiete auf der Alb hinzu, etwa die Reichsstadtgebiete von Aalen, Bopfingen, Giengen an der Brenz, Reutlingen und Ulm oder die Gebiete der säkularisierten Klöster Elchingen, Heiligkreuztal, Marchtal, Neresheim, Urspring, Söflingen und Zwiefalten. Die beiden hohenzollerischen Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen blieben zunächst unabhängig, ehe sie 1848/49 an das Königreich Preußen fielen.
Industrialisierung und Moderne
Klima, Boden, Wasser und Wind hatten es den Albbewohnern immer schon schwerer gemacht, das Land zu bewirtschaften als beispielsweise den Menschen aus dem nahen Neckarraum. Die aufkommende Industrialisierung im 19. Jahrhundert bot viele neue wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten, das passende Motto lautete „Not macht erfinderisch“.
Die Ende des 19. Jahrhunderts eingeführte Albwasserversorgung, die schrittweise Industrialisierung mit besserer Anbindungen mittels Albaufstiegen und Gebirgspässe konnten die allgemeinen Lebensumstände der Albbewohner bedeutend verbessern. Die Schwäbische Alb ist bis heute in ihrer Gesamtheit jedoch ein eher ländlich geprägter Raum geblieben. Dennoch gab und gibt es Zentren der Industrieansiedlung, die während der vergangenen 200 Jahre als Innovationszentren galten und bis heute fortwirken.
Eisenbahnen
Mit dem Bau der Eisenbahn Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein wichtiger Grundstein für die Industrialisierung der Alb gelegt. Diese betraf jedoch nur Gegenden, bei denen ein Anschluss als lohnend erachtet wurde. Somit kam es zu einer ungleichen Industrialisierung und einer unterschiedlichen Verstädterung der Alb. Die Züge der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen überwanden ab 1850 über die Geislinger Steige die Schwäbische Alb zwischen Geislingen an der Steige und Ulm.
Das Volkslied „Uff der Schwäb’sche Eisabahna“ drückt diese Diskrepanz zwischen Moderne und bäuerlicher Welt deutlich aus. Der Eisenbahnbau ermöglichte bei Bedarf eine Zuführung von Arbeitskräften aus den Städten und gleichzeitig eine Verbindung der entlegenen Produktionsstätten mit den urbanen Zentren.
Der Südrand der Schwäbischen Alb wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch die Eisenbahnstrecken Tuttlingen–Inzigkofen, Tübingen–Sigmaringen und Ulm–Sigmaringen erschlossen. Die Überwindung der Ostalb von Norden nach Süden erfolgte eisenbahntechnisch zwischen 1858 und 1876 von Aalen über Heidenheim nach Ulm durch die Brenzbahn.
Die vergleichsweise langen Planungs- und Bauzeiten, verbunden mit erheblichen Kosten, ergaben sich durch die hügelige Topografie Württembergs, wobei insbesondere die Querungen der Schwäbischen Alb aufwändig gewesen sind. Die Alb teilte das Königreich Württemberg im 19. Jahrhundert zunächst in zwei Hälften, wobei der Albtrauf an der Nordseite für den Schienenverkehr durchweg eine erhebliche Barriere darstellte. Nur sechs Bahnstrecken führten bis zum 20. Jahrhundert von Norden überhaupt auf die Albhochfläche. Bis zum 21. Jahrhundert waren es nur noch vier wegen erfolgter Streckenstilllegungen.
Viele Strecken endeten dagegen bereits direkt am Fuß des nördlichen Albtraufes, ohne die Europäischen Hauptwasserscheide zwischen Rhein und Donau zu erreichen oder die Alb nach Süden zu überwinden. Zu nennen sind hier die Ermstalbahn von 1876, die in Bad Urach endet. Auch die Teckbahn von 1899 endet in Oberlenningen. Beide Bahnen erschließen heute (Stand 2024) für die Metropolregion Stuttgart das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Die ehemalige Voralbbahn von 1926 mit dem Bahnhof in Bad Boll, deren Trasse trotz inzwischen erfolgter Stilllegung noch vorhanden ist, könnte in ähnlicher Funktion wieder reaktiviert oder sogar noch weiter ausgebaut werden. Ähnlich liegen die Dinge bei der Talgangbahn von 1901 in Onstmettingen und bei der Echazbahn von 1892 in Honau.
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts, ab 1901, wurde die Mittlere Kuppenalb und die Zollernalb im Westen durch die Schaffung eines Streckennetzes nach und nach erschlossen. Hier war die Hohenzollerische Landesbahn maßgeblich beteiligt. Die Härtsfeldbahn wurde ab 1906 über die östliche Alb gebaut und erschloss das Härtsfeld zwischen Aalen und Dillingen an der Donau. Erst 1928 kam es zur Heubergbahn, die den Großen Heuberg bahntechnisch öffnete. Die Ulmer Eisenbahnfreunde kümmern sich seit 1969 um das historische schienengebundene Verkehrswesen der Schwäbischen Alb.
Die Täler auf den Hochflächen der Schwäbischen Alb bedient seit 2009 wieder die Schwäbische Alb-Bahn.
Textilindustrie
Durch die Schäferei hatte die Textilherstellung auf der Schwäbischen Alb bereits Tradition. Ab dem 17. Jahrhundert stieg die Zahl der Strumpfwirker und Zeugmacher an. Einen wirtschaftlichen Aufschwung erhielt die Alb durch den Beginn der maschinellen Textilindustrie im Zuge der industriellen Revolution. Zeitgleich brachte auch der Baumwollboom vermehrt mechanische Webstühle auf die Alb und führte zur Gründung größerer Baumwollmanufakturen, etwa die Württembergische Cattunmanufaktur in Heidenheim. Im 19. Jahrhundert entstanden in Giengen an der Brenz die Vereinigten Filzfabriken und Steiff. In Albstadt entwickelte sich die Trikotindustrie, die schon bald bis ins Ausland lieferte. In Wechselwirkung entstand die Papierindustrie, die für die Textilindustrie produzierte. Bis heute wird auf der Alb Markenwäsche (zum Beispiel in Burladingen die Firma Trigema und in Albstadt die Firma Mey) produziert.
Dazu kommen inzwischen technische Textilien – in der Region Neckar-Alb sind allein rund 60 sogenannter Techtex-Unternehmen ansässig, die Spezialtextilien wie Schutzanzüge, Textilien für den Medizin- und Orthopädiebedarf sowie technische Textilien für die Automobilindustrie und den Flugzeugbau herstellen. Sie stehen für einen Wirtschaftszweig, der für den Standort Deutschland einzigartig und wichtig ist.
Weitere Industriezweige
Anfang des 19. Jahrhunderts war zum Beispiel das Hüttenwerk Königsbronn an der Brenz mit seinem Hochofen und der Gießerei ein Vorzeigeunternehmen in der Verarbeitung von Bohnerzen, die auf der Alb gefunden wurden. Das Hüttenwerk Wasseralfingen am Rand der Alb wurde bereits 1671 gegründet und verarbeitete die Eisensandstein-Formationen der Region Aalen. Heute sind dort die Schwäbischen Hüttenwerke tätig.
Aber auch metallverarbeitende Firmen wie WMF spielten eine wichtige Rolle. WMF war zunächst für den Bau der Geislinger Steige gegründet, bevor es nach dem Ersten Weltkrieg mit Besteckherstellung seine heutige Bekanntheit erlangte.
Vielerorts entwickelten sich Industrien wie Feinmechanik in Balingen (Waagen von Bizerba), und bis heute befinden sich in Tuttlingen („Weltstadt der Medizintechnik“) die Industrie für chirurgische Instrumente und medizinische Geräte, in Heidenheim die Papiermaschinenfabrik Voith, in Reutlingen die Metalltuchindustrie, in Herbrechtingen die Firma Osram, in Giengen/Brenz die Firma Bosch sowie die Zeiss-Werke in Oberkochen. Auf dem Großen Heuberg spezialisierte man sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf die Drehteilindustrie (z. B. Hermle) sowie auf die Uhrenmanufaktur, scherzhaft wird die Heubergregion als „Schraubengebirge“ bezeichnet.
Heutige Siedlungen
Höhenorte
Über 900 Meter liegend und somit höchstgelegene Ortschaften der Schwäbischen Alb sind Heinstetten (914 m), Bubsheim (912 m), Burgfelden (912 m), Böttingen (911 m), Meßstetten (907 m) und (903 m) als höchstgelegener Ortsteil von Nusplingen. Meßstetten gilt als zweithöchste Stadt Deutschlands.
Bevölkerungsdichte
Die Alb gilt mit dem Schwarzwald als eine der am dünnsten besiedelten Regionen Baden-Württembergs. Einige Gegenden haben Bevölkerungsdichten von unter 50 Einwohnern pro Quadratkilometer, wie z. B. der Große Heuberg oder Teile der Mittleren Kuppenalb. Auf der Albhochfläche selbst erreichen nur wenige Orte eine Einwohnerzahl von über 10.000, es dominieren kleinere Dörfer, die sich oft zu Gemeinden bzw. Gemeindeverwaltungsverbänden zusammengeschlossen haben.
Die geringe Bevölkerungsdichte hat hauptsächlich historische Gründe, als die abgeschiedenen, kargen Hochflächen noch unzureichend mit Wasser zu versorgen war. Die im Mittelalter gegründeten Städte kamen seit jeher oft nicht über den Status einer Kleinstadt hinaus. Die Alb galt deswegen lange Zeit als klassische Auswanderungsregion.
Städte und größere Orte der Schwäbischen Alb
Viele größere Orte der Schwäbischen Alb findet man eher am Rand, vor allem in niedrig gelegenen Flusstälern. Manche Städte, wie etwa Aalen, gehen bereits auf römische Wurzeln zurück; die römische Reitereinheit Ala II Flavia Milliaria war ein Kastell, dessen Überreste als Kastell Aalen bezeichnet werden.
Veringenstadt wiederum ist ein Ort, der seit 50.000 Jahren kontinuierlich besiedelt ist. Andere Orte haben alemannische Wurzeln; wieder andere Orte, etwa Albstadt, sind als neue Stadtbildungen erst seit 1975 Zusammenschlüsse aus (bei Albstadt am Ende neun) verschiedenen Ortsteilen. Albstadts ursprüngliche Orte wollten gemeinsam mit ihrem – erst damals gewählten – Namen einen klaren Bezug zur Schwäbischen Alb herstellen.
Sonnenbühl besteht aus vier bis 1974 selbständigen Gemeinden (Erpfingen, Genkingen, Undingen und Willmandingen) mit sehr alter Geschichte, die ins 8. und 9. Jahrhundert nach Christus reicht. Als neuer gemeinsamer Gemeindename wurde Sonnenbühl bewusst gewählt, um einerseits auf die sonnige Höhenlage der Alb zu verweisen, andererseits, um die örtliche Verwaltung unter einem gemeinsamen Namen zu bündeln und zusammenzufassen. Ähnlich verhält es sich bei der Gemeinde Hohenstein.
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Tourismus
Zahlen und Statistik
Im Jahr 2018 verzeichnete die Alb rund 5,8 Millionen Übernachtungen, 3,8 % mehr im Vergleich zum Vorjahr. Auch im Jahr 2019 ist die Zahl der Übernachtungen um 5,2 % angestiegen. Damit lag die Schwäbische Alb hinsichtlich der Steigerungsraten weiterhin an der Spitze aller Tourismusregionen des Landes. Auch für Gäste aus dem Ausland wurde die Alb im 20. Jahrhundert als Reiseziel immer attraktiver. Mehr als 205.900 Ankünfte (+ 9,2 %) und über 441.700 Übernachtungen (+ 10,1 %) von Auslandsgästen sprechen für ein stark ansteigendes internationales Interesse (baden-württembergischer Durchschnitt: 3,9 %) an der Region. Die wichtigsten Herkunftsländer bleiben die Schweiz und die Niederlande.
Viele Landkreise und Kommunen haben massiv in die touristische Infrastruktur, z. B. in ein qualifiziertes Angebot an Wander- und Radwege, in Öffentlichkeitsarbeit (Karten, Beschilderungen, Beschreibungen und Internetauftritte) sowie öffentliche Museen investiert. Attraktionen (z. B. Höhlen und archäologische Fundstellen) wurden zugänglich gemacht.
Wanderwege und Pilgerrouten
Es gibt zahlreiche gut markierte Wanderwege auf der Schwäbischen Alb. Diese lassen sich einteilen in Streckenwanderwege und Rundwanderwege. Die Streckenwanderwege werden überwiegend vom Schwäbischen Albverein betreut und markiert. Viele Gemeinden haben darüber hinaus auf ihrem Gebiet Rundwanderwege eingerichtet. Die Wanderwege führen oft an den Besonderheiten der Alb vorbei. Die Silberdistel als inoffizielles Symbol der Alb ist nur eine von vielen besonderen Blumen, die bei einer Wanderung entdeckt werden können.
Hauptwanderwege des Schwäbischen Albvereins
Das Rückgrat des Wanderwegnetzes der Schwäbischen Alb bilden die Hauptwanderwege (HW):
- Der HW 1 (Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg) und der HW 2 (Schwäbische-Alb-Südrand-Weg) umschließen die Alb und erlauben eine mehrwöchige Umwanderung des Gebirges. Sie haben ihre Ausgangs- bzw. Endpunkte in Donauwörth und Tuttlingen.
- Auch der HW 3, der HW 4, der HW 5, der HW 7 und der HW 9 berühren auf Teilstrecken die Alb:
- Der HW 3 (Main-Neckar-Rhein-Weg) von Wertheim nach Villingen tritt bei Hechingen in das Gebiet der Schwäbischen Alb ein und verlässt es wieder vor Villingen.
- Der HW 4 (Main-Donau-Bodensee-Weg) von Würzburg nach Friedrichshafen verläuft von Wasseralfingen bis Ulm über die Alb.
- Der HW 5 (Schwarzwald-Schwäbische-Alb-Allgäu-Weg) von Pforzheim bis zum Schwarzen Grat bei Isny berührt die Alb von Reutlingen bis zur Donau.
- Der HW 7 wird auch Schwäbische-Alb-Oberschwaben-Weg genannt. Er verläuft von Lorch bis Friedrichshafen und durchquert die Alb von Göppingen bis Zwiefaltendorf.
- Der HW 9 (Heuberg-Allgäu-Weg) verläuft von Spaichingen bis zum Schwarzen Grat bei Isny und quert die Südwestalb von Spaichingen bis Neuhausen ob Eck.
Der Donauberglandweg führt ebenfalls, zum Teil auf Wegen des Albvereins, über die westliche Schwäbische Alb. Im Sommer 2013 wurde dieser Prädikatswanderweg anlässlich der Wahl Deutschlands schönster Wanderweg zum zweitschönsten Wanderweg Deutschlands gewählt.
Wanderwege entlang von Flüssen der Alb
Der Schlichemwanderweg ist ein 33,3 km langer Wanderweg entlang der Schlichem. Er führt von der Quelle des Flusses bei Tieringen im Zollernalbkreis bis zu dessen Mündung in den Neckar. Der Karstquellenweg führt durch die Quellgebiete von Kocher und Brenz. Die Hossinger Leiter, ein durch Stahlleitern gesicherter Weg, verläuft über dem Lauterbach hoch über dem Tal der Eyach.
Pilgerwege und spirituelle Wanderwege auf der Alb
Die Via Beuronensis als Pilgerweg, der mit dem Wanderzeichen der symbolischen gelben Jakobsmuschel auf blauem Grund markiert ist und als Abschnitt eines Jakobsweges letztlich in Spanien endet, verläuft etwas nordöstlich davon und führt wie der Donauberglandweg zur Erzabtei Beuron.
Als ein Rundweg präsentiert sich der Besinnungsweg Ehinger Alb. Dies war der erste Wanderweg innerhalb des Biosphärengebiets Schwäbische Alb, der durch den Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine als Qualitätsweg zertifiziert wurde. Mit seinen Schleifen 2, 6 und 7 berührt der Oberschwäbische Pilgerweg viele spirituelle Orte nicht nur von Oberschwaben, sondern auch der südlichen Alb.
Ein weiterer Ast aus dem Streckennetz der süddeutschen Jakobswege führt als Fränkisch-Schwäbischer Jakobsweg von Würzburg auf die meist schon von den Schwäbisch-Fränkischen Waldbergen aus sichtbaren Konturen der Schwäbischen Alb zu. In Bargau leitet der Weg den steilen Albtrauf hinauf, um dann auf der weiten Hochfläche der Ostalb durch den Albuch über Böhmenkirch nach Ulm zu ziehen. Auch der nach Süden zum Bodensee weiterführende Oberschwäbische Jakobsweg leitet auf der ersten Etappe bis Oberdischingen noch über den Südrand der Schwäbischen Alb.
Der Martinusweg, als Via Sancti Martini seit 2011 ein Kulturweg des Europarats, führt in einem Abschnitt von Ulm quer vom Südrand der Alb über Zwiefalten und Trochtelfingen zum Westrand nach Hechingen. Er verbindet als spiritueller Fernwanderweg Ungarn mit Frankreich. Das Wanderzeichen ist ein gelb-oranges Kreuz auf dunkelrotem Grund. Wie bei den Jakobswegen ist beim Martinusweg ein Pilgerausweis erhältlich; auch Stempelstellen sind in den Kirchen entlang der Pilgerwege vielfach eingerichtet.
Albschäferweg
Der Albschäferweg ist ein rund 159 Kilometer langer Rundwanderweg vorwiegend im Gebiet der östlichen Alb.
Schwäbischer Albverein
Der Schwäbische Albverein e. V. (kurz SAV) mit Sitz in Stuttgart wurde am 13. August 1888 in Plochingen gegründet. Er ist damit einer der ältesten Wandervereine in Deutschland. Mit rund 91.000 Mitgliedern (Stand: April 2021) ist er heute der größte deutsche und europäische Wanderverein.
Sein Gebiet reicht weit über die Alb hinaus, nach Norden bis zur Tauber, nach Süden bis an den Bodensee, umfasst also das frühere Land Württemberg; ausgenommen davon ist der ehemals württembergische Anteil am Schwarzwald (Landkreise Calw und Freudenstadt).
Aussichtstürme
Im gesamten Albgebiet stehen Aussichtstürme unterschiedlichster Bauart, vor allem auf prominenten Gipfeln und Bergspornen entlang des Albtraufs. Die ältesten, noch genutzten Aussichtsplattformen sind oft Burg- oder Wachtürme aus mittelalterlicher Zeit, etwa die Wachtürme der Ruine Hiltenburg, der Burg Hohenschelklingen und der Burg Teck, aber auch der Aussichtsturm auf der Achalm und die Schalksburg.
Aussichtstürme in Stahlfachwerkbauweise sind beispielsweise der Lembergturm, der Heroldstattturm, der Waldgreutturm und der Hursch-Turm. Bei den bekannten Aussichtstürmen auf dem Roßberg und dem Raichberg handelt es sich um Konstruktionen in Betonbauweise. Bemerkenswert ist der Schönbergturm, der aufgrund seiner charakteristischen Form den Spitznamen „Pfullinger Unterhose“ erhalten hat. Der Römersteinturm, das Aalbäumle in Aalen und der Aussichtsturm auf dem Vorberg Käpfle haben unter anderem Holz als Baumaterial.
Allen Türmen gemeinsam ist die Möglichkeit des Rundumpanoramas, bei dem die Aussicht meist zweigeteilt ist: auf der nordwestlichen Seite überblickt man das hunderte Meter tiefer gelegene Albvorland, auf der südöstlichen Seite die Albhochfläche, die mit dem Steilabfall mehr oder weniger abrupt endet.
Viele der Türme bieten Fernsichten über das dicht besiedelte Neckartal bis zum Schwarzwald, die Aussichtsplattformen der Mittleren Alb und der Südwestalb erlauben auch Fernsichten bis zu den Alpen. Vom Lembergturm ist bei optimalen Sichtverhältnissen der Mont Blanc in 295 km Entfernung zu erkennen, sodass dies als weiteste Fernsicht in Deutschland gilt.Föhn und Inversionswetterlagen, die vor allem im Winterhalbjahr auftreten, können die Qualität der Fernsicht deutlich verbessern.
Die meisten dieser Aussichtstürme werden auch durch die Fernwanderwege der Region erschlossen und vom Schwäbischen Albverein verwaltet und gepflegt. Es werden i. d. R. auch Aussichtsschautafeln zur Verfügung gestellt, um die Orientierung zu erleichtern.
Schutzhütten und Wanderheime
An vielen Wanderwegen auf der Schwäbischen Alb gibt es Unterstände, Schutzhütten oder Wanderheime, die auch teilweise für Übernachtungen ausgestattet sind. Die meisten der Schutzhütten stehen unter Verwaltung des Albvereins, einige wurden privat verpachtet und sind bewirtschaftet. In der Regel sind die abgelegenen Berghütten (z. B. die Lochenhütte) – im Gegensatz zu den Wanderheimen (etwa das Nägelehaus, die Nusplinger Hütte, die Eybacher Hütte oder das Roßberghaus) – nicht an das Wasser- oder elektrische Stromnetz angeschlossen. Die Burg Teck dient seit 1941 auch als Wanderheim und Berggaststätte des Albvereins.
Sonstige Sicht- und Wegmarken
Ostlandkreuz Geislingen
Das Ostlandkreuz hoch über Geislingen an der Steige, das südlich der Kernstadt auf der Schildwacht (665,7 m; ⊙ ) steht, wurde 1950 errichtet und ist das höchste derartige Denkmal. Das weithin sichtbare Kreuz, das häufig für ein Gipfelkreuz gehalten wird, wurde als mit Kupferblech verkleidete Stahlfachwerkkonstruktion ausgeführt. Es ist eine sehr auffällige Sichtmarke direkt am Albtrauf, die 22,7 Meter hoch ist und 8,5 Tonnen wiegt. Die Arme des Kreuzes haben eine Spannweite von 7,5 Metern. Zum 50. Jubiläum der Südmährer wurde das Ostlandkreuz erneuert. Es verfügt seitdem über eine Lichtanlage, die es nachts beleuchtet und so auch bei Dunkelheit in der Ferne sichtbar macht.
Wackerstein bei Pfullingen
Der Wackerstein bei Pfullingen ist eine Felsformation auf der Schwäbischen Alb, die mit einem sonst selten vorkommenden Gipfelkreuz ausgestattet ist. Er dient als Aussichtspunkt und Kletterfels und ist mit rund 825 m ü. NHN einer der höchsten Punkte der Pfullinger Gemarkung.
Fernradwege
Zum Wesen der Alb-Radwege gehören zahlreiche Auf- und Abstiege. Einzige Ausnahme in der Kategorie der Fernradwege im Albgebiet ist der überwiegend flach verlaufende Donauradweg, der von der Donauquelle bis zur Mündung in das Schwarze Meer führt. Zwischen Donaueschingen und Donauwörth zieht er vorwiegend am Südrand der Alb entlang. Er wird als EuroVelo-Route EV6 geführt.
Ein wichtiges Element der Radstrategie des Landes Baden-Württemberg ist der Alb-Neckar-Radweg, der von Ulm über Blaubeuren und Laichingen über 213 Kilometer als Radfernweg nach Heilbronn führt. Er überwindet die Wasserscheide der Schwäbischen Alb und führt damit von der Südalb zur Nordalb. Damit macht er die Alb als ein Mittelgebirge erlebbar. Während seines Verlaufes überwindet der Alb-Neckar-Radweg 2100 Höhenmeter bergauf und 2416 Höhenmeter bergab.
Streckenweise auf identischer Trasse, aber mit anderen Ausgangs- und Zielorten verläuft der Schwäbische-Alb-Radweg. Auch der Hohenzollern-Radweg überwindet die Alb. Vorwiegend auf der Ostalb befindet sich der Hohenlohe-Ostalb-Weg, der seinen Ausgang in Ulm nimmt.
Als Rundkurs ist der Albtäler-Radweg angelegt, der durch acht Täler der Schwäbischen Alb führt.
Mountainbike
Das Gelände der Schwäbischen Alb bietet den Nutzern von Mountain-Bikes ein ideales Trainingsterrain. Erfolgreiche Vertreter dieser Sportart wohnen an und auf der Alb. Der Mountainbike-Club in Pfullingen betreibt seit Mai 2008 eine permanente Zeitfahrstrecke mit einem Stoppomat am Kalkofen. In Albstadt, Blaustein, Heidenheim an der Brenz und Münsingen existieren Bikeparks für die Downhill-Disziplin.
Sportorganisationen der Alb richten überregional wichtige Wettkämpfe aus, etwa die Deutsche Mountainbike Bundesliga oder den Albstadt-Bike-Marathon mit mehr als 3200 Startern (2010). Regelmäßig gastiert der UCI Mountainbike-Weltcup in Albstadt mit vier olympischen Crosscountry-Rennen.
Das jährlich stattfindende Heubacher Mountainbikefestival Bike the Rock am Rosenstein wurde über die Jahre zu einem Bundesligarennen in der höchsten Klassifikation. Am Rosenstein wurden bereits einige Weltrekorde für das Guinness-Buch der Rekorde aufgestellt. 2016 wurde für Hobbysportler der Bikemarathon eingeführt.
Felsklettern
Die Schwäbische Alb bietet zahlreiche Möglichkeiten für das Sportklettern und gehört – zusammen mit dem Elbsandsteingebirge und der Fränkischen Alb – zu den herausragenden Mittelgebirgen in Deutschland, was das Klettern betrifft.
Klettermöglichkeiten gibt es vor allem an den sogenannten Massenkalkfelsen. Das sind Gebilde, die im Jurameer durch Lebewesen (Korallen und Schwämme) aufgebaut und aus dem umgebenden Gestein herausgewittert worden sind.
Das obere Donautal bietet die besten Klettermöglichkeiten und die höchsten Wände. Weitere Gebiete mit guten Klettermöglichkeiten befinden sich in der Gegend von Blaubeuren sowie im Lenninger Tal und im Ermstal. Die einzelnen Führen über die zahlreichen größeren und kleineren Felsen sind in mehreren Kletterführern beschrieben. Auf der Ostalb zählen unter anderem die Felsformationen des Rosensteins bei Heubach und das Eselsburger Tal zu den bekanntesten Klettergebieten. Auch die steilen Felsen an der Ruine Reußenstein bei Neidlingen sind ein beliebter Kletterplatz. Im Bereich der Schwäbischen Alb gibt es Hunderte Kletterrouten bis zum Schwierigkeitsgrad 10.
Das Klettern ist seit einigen Jahren nicht mehr überall zulässig. Das Naturschutzgesetz von Baden-Württemberg zählt die Felsen zu den sogenannten § 24a-Biotopen. Im Grundsatz ist das Betreten dieser Biotope nicht gestattet. In den vergangenen Jahren ist es zwischen der Naturschutzverwaltung und den Kletterverbänden gelungen, die kletterbaren Bereiche sowie die Kletterverbote für die gesamte Schwäbische Alb festzulegen. Manche Felsen sind inzwischen ganzjährig gesperrt, teilweise bestehen die Kletterverbote nur saisonal in der Brutzeit bestimmter Vogelarten (z. B. Uhu oder Turmfalke).
Die Bergwacht Württemberg hat in den wichtigsten Klettergebieten der Alb Stützpunkte und betreut – vor an den Wochenenden – in Not geratene Kletterer, aber auch Wintersportler, Wanderer und Radfahrer im ausgesetzten Gelände.
Wintersport
Die Schwäbische Alb bietet mit Skiliften und Loipen zahlreiche Wintersportmöglichkeiten.
Der Schwerpunkt des Wintersports liegt in der höhergelegenen Südwestalb bzw. dem Großen Heuberg im Raum Albstadt und Meßstetten. Hier gibt es das größte zusammenhängende Loipennetz der Schwäbischen Alb. Die meisten Heuberggemeinden verfügen über ihre eigenen Skilifte bzw. Pisten, welche von ortsansässigen Skivereinen verwaltet werden. In Gosheim gibt es ein Biathlonzentrum. Die Skiclubs des Heubergs haben beispielsweise Biathlontalente wie Simone Hauswald und Kathrin Hitzer hervorgebracht.
Die angelegten Loipen für Skiwanderer gibt es in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Längen. Ausgehend vom 1899 gebauten Bahnhof in Lautlingen entwickelte sich Meßstetten zum Wintersportort. Bereits 1920 wurde vom Deutsch-Österreichischen Alpenverein, Sektion Tübingen, am Lauen eine Unterkunft für Wanderer und Schneeschuhfahrer erstellt. Triebfeder dieser Einrichtung war der Meßstetter Ehrenbürger Professor Karl Bohnenberger. Er nutzte für die studierende Jugend von Tübingen die Lauenhütte als Unterkunft. Pfarrer Friedrich Wilhelm Horn (1886–1960) fuhr stets auf Skiern zum Gottesdienst in den Filialort Hossingen. Vom Weichenwang aus wurde eine anspruchsvolle Slalomstrecke bis ins Lautlinger Tal präpariert. Auf der Zollernalbbahn wurde in den Jahren zwischen den Weltkriegen ein verstärktes Angebot für die Wintersportler gefahren. Heute kann davon noch der Teil unter der Kreisstraße nach Hossingen für Loipen gewalzt werden. Die Loipen und Schneeschuhwanderwege werden heute auch mit dem Auto angefahren. An der Kreisstraße von Tieringen nach Hossingen wird ein großer Parkplatz (♁48° 12′ 12,33″ N, 8° 53′ 20,17″ O) geräumt, in Meßstetten gibt es eine Wachshütte (♁48° 9′ 43,48″ N, 8° 57′ 46,09″ O) für die Touristen, die oft aus dem Tübinger- und Stuttgarter Raum anreisen. Auch Hundeschlittenfahrten werden angeboten. Meßstetten verfügt über mehrere Skilifte, darunter den Skilift Meßstetten mit 400 Meter Länge, den Skilift Täle mit 600 Meter und Flutlicht, sowie im Teilort Tieringen den Skilift Oberstocken mit 400 Meter und Flutlicht.
In Albstadt am nordöstlichen Rand des Großen Heubergs umfasst der sogenannte Wintertrauf zwei Premium-Winterwanderwege, die Loipen sowie die Skilifte in Albstadt. Das weitläufige Skiloipennetz umfasst insgesamt 89 Kilometer Doppelspur-Loipen und 30 Kilometer Skating-Loipen. Die Loipen sind in unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden angelegt. In sechs Albstädter Stadtteilen (Ebingen, Tailfingen, Pfeffingen, Truchtelfingen, Onstmettingen und Lautlingen) stehen Skilifte zur Verfügung. Die Lifte werden zum Teil im Sommer auch zur Beförderung von Sommerrodeln und Mountainbikes verwendet. Bereits 1907 wurde auf dem Kalten Feld eine Skihütte errichtet. Einzelne Orte der Alb verfügen auch über kleinere Skisprungschanzen. 1926 wurden die Degenfeld-Schanzen eingeweiht, die 1927 Austragungsort der ersten Schwäbischen Meisterschaften waren.
Bei den sogenannten Heubergschanzen handelt es sich um drei Naturschanzen: Eine mittelgroße Sprungschanze (K 60, Sprungweiten bis zu 70 Meter), eine Sommermattenschanze (K 40, Ganzjahresschanze für die Jugend, Anlauf mit Keramikspur) und eine Schülerschanze (K 20, Sprünge bis 20 Meter Weite erlaubt). Sie liegt eingebunden neben der 40-Meter-Schanze und ist mit Mattenbelag belegt; somit steht sie ganzjährig zur Verfügung.
Wassersport
Donauabschnitte im Naturpark Obere Donau, aber auch manche Nebenflüsse der Donau (wie Lauter, Ach, Blau und Brenz), die die Schwäbische Alb entwässern, sind beliebte Kanugewässer mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden.
Segelflug
Die Schwäbische Alb verfügt über gute Möglichkeiten, Segelflugzeuge zu starten und zu landen. Auf der westlichen Alb befindet sich das Segelfluggelände Klippeneck, Deutschlands höchstgelegenes Segelfluggelände. Durch die Höhenlage zeichnet sich auch der Flugplatz Albstadt-Degerfeld, der Flugplatz Blaubeuren, das Segelfluggelände Farrenberg, der Flugplatz Grabenstetten und das Segelfluggelände Hornberg auf dem Kalten Feld aus. Diese Plätze stehen in der Regel Motorseglern, Ultraleichtflugzeugen, Segelflugzeugen, Freiballonen und Luftschiffen zur Verfügung.
Ferienstraßen, touristische Themenstraßen und Motorsport
Bekannteste Ferienstraße ist die Schwäbische Albstraße.
Aufgrund ihrer dünnbesiedelten, waldreichen Gegenden und der kurvenreichen, langen Auf- und Abstiege sowie der geschwungenen Hochflächenstrecken wird die Schwäbische Alb von Motorradfahrern für Touren aller Ansprüche genutzt.
Die Deutsche Alleenstraße quert als Ferienstraße auf ihren 2.900 Kilometern durch Deutschland im Landkreis Reutlingen die Schwäbische Alb und führt zum Bodensee weiter. Ein besonders eindrücklicher und als Naturdenkmal besonders geschützter Abschnitt dieser Straße findet sich bei Eningen unter Achalm: eine Allee, die aus Ahorn- und Eschenbäumen gesäumt wird.
Die Straße der Staufer durchzieht als Touristische Themenstraße weite Teile der Ostalb. Dagegen kann man im Bereich der westlichen Alb auf der Römerstraße Neckar–Alb–Aare und auf der Hohenzollernstraße die geschichtliche Dimension der Alb erleben.
Die Württemberger Weinstraße berührt die Schwäbische Alb bei Beuren, Kohlberg, Neuffen und Metzingen; dort wird an den Ausläufern der Alb Wein angebaut und vermarktet. Durch Ulm, Erbach und Blaubeuren verläuft für ein kurzes Teilstück die Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße, um dann nach Riedlingen in südlichere Richtung die Schwäbische Alb zu verlassen.
Da auch auf der Schwäbischen Alb entsprechende historische Architektur erhalten ist, führen zwei Routen der Deutschen Fachwerkstraße durch Bad Urach, Blaubeuren und Riedlingen, aber auch durch Trochtelfingen.
Schwäbische Alb Tourismusverband
Der Schwäbische Alb Tourismusverband e. V. (SAT) ist die touristische Dach- und Marketingorganisation für die Region Schwäbische Alb. Er wird von den zehn Landkreisen Reutlingen, Esslingen, Göppingen, Tuttlingen, Sigmaringen, Zollernalbkreis, Tübingen, Alb-Donau-Kreis, Heidenheim und Ostalbkreis, dem Stadtkreis Ulm sowie rund 150 Städten und Gemeinden getragen. Der Verband erhebt auch die Statistik im Bezug auf die Zahlen im Tourismusbereich.
Einführung der AlbCard
Die COVID-19-Pandemie führte kurzzeitig zu einem Einbruch der Besucherzahlen auf der Schwäbischen Alb, wie auch in den meisten anderen Regionen Baden-Württembergs. Als Maßnahme für den Aufschwung im Tourismus wurde 2020 eine gesamtregional gültige Gästekarte, die sogenannte AlbCard eingeführt. Diese erhalten Gäste und Touristen der gesamten Schwäbischen Alb seit Juli 2020 als Zusatzleistung bei einem der mehr als 140 teilnehmenden Übernachtungsbetriebe beim Check-In. Pro Übernachtung erhält man einen Nutzungstag, der während des Aufenthalts frei gewählt werden kann. Mit der AlbCard können viele Attraktionen sowie der öffentliche Nahverkehr kostenlos genutzt werden.
Auch Einheimische können die AlbCard nutzen, indem diese ihren Besuch des nächsten Ausflugsziels oder deren nächste Wanderung oder Radtour mit einer Übernachtung bei einem teilnehmenden Betrieb verbinden.
Die Einführung der AlbCard erhielt durchweg positive Rückmeldungen seitens der Gastgeber und der Gäste. Einige AlbCard-Gastgeber, deren Kerngeschäft der Urlaub in der Natur oder Familienurlaub darstellt, waren in den Sommerferien sogar ausgebucht und teils besser ausgelastet als im Vorjahreszeitraum. Auch die Aufenthaltsdauer der Gäste konnte im Vergleich zu 2019 verlängert werden.
Kultur
Archäopark
Von der Schwäbischen Alb stammen bedeutende archäologische Funde. Im Archäopark Vogelherd, seit 2022 stillgelegt, wurde die reiche steinzeitliche Kultur der Alb umfassend dargestellt und für die Öffentlichkeit erlebbar gemacht, angefangen bei der Kulturstufe der Neandertaler. Die ältesten figürlichen Darstellungen der Menschheit, hergestellt aus Mammutelfenbein, wurden in Höhlen der Alb gefunden. Darüber hinaus wurden dort auch dreidimensionale Tierdarstellungen und die ältesten Flöten der Menschheit entdeckt, erzeugt aus Knochenmaterial des Singschwans und des Gänsegeiers.
Museale Präsentation der Artefakte des UNESCO-Welterbes „Höhlen und Eiszeitkunst im Schwäbischen Jura“
Die Vogelherd-Figuren von 1931 wie auch ein Teil der Neufunde seit 2006 werden im Museum Alte Kulturen im Schloss Hohentübingen ausgestellt. Sie sind der Hauptteil der Sammlung der Älteren Urgeschichte des Museum der Universität Tübingen MUT. Zu diesen 16 Funden gehören vor allem das berühmte Wildpferd und mehrere Flöten bzw. Flötenfragmente – den ältesten nachgewiesenen Musikinstrumenten der Menschheit. Seit 2017 sind alle Exponate Teil des UNESCO-Welterbes „Höhlen und Eiszeitkunst im Schwäbischen Jura“. Alle Artefakte sind ungefähr 40.000 Jahre alt und stammen aus dem Aurignacien.
Die Artefakte aus dem Ach- und Blautal (Geißenklösterle, Hohler Fels) bei Ulm sind – neben dem Archäopark – in folgenden Museen ausgestellt:
- die Venus vom Hohlefels, die Venus vom Vogelherd und der Phallus von Schelklingen im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren,
- der Löwenmensch im Ulmer Museum,
- der Adorant vom Geißenklösterle im Stuttgarter Landesmuseum Württemberg
Unter dem Projekttitel Höhlen der ältesten Eiszeitkunst ließen sich sechs Höhlen aus der Albregion auf Vorschlag des Landes Baden-Württemberg auf die Tentativliste Deutschlands setzen. Damit hat sich Deutschland bei der UNESCO erfolgreich um einen Eintrag der Höhlen auf die Welterbeliste beworben.
Burgen und Schlösser
Burgen
Autor: www.NiNa.Az
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Die Schwabische Alb fruher auch Schwabischer Jura oder Schwabenalb genannt ist ein Mittelgebirge in Suddeutschland und mit einem kleinen Flachenanteil in der Schweiz Die Schwabische Alb ist etwa 200 bis 220 km lang 20 bis 40 km breit inklusive des kleinen Schweizer Anteils 5887 35 km gross und bis 1015 7 m u NHN hoch Das Gebirge besteht aus mesozoischen Sedimentgesteinen vor allem Kalkstein aus der Zeit des Jura und gilt als eines der grossten zusammenhangenden Karstgebiete in Deutschland Schwabische AlbSchwabenalb Schwabischer JuraReliefkarte der Schwabischen Alb Reliefkarte der Schwabischen AlbAlbtrauf Mittlere Schwabische Alb gesehen vom Osthang 575 m des Jusibergs 672 6 m Die Orte sind Neuffen und Beuren Den Albtrauf bilden Hohenneuffen 745 4 m Bassgeige 735 6 m westlich von Beuren der Engelberg 527 2 m und weiter hinten der Teckberg 774 8 m mit vorgelagertem Schwabischen Vulkan Hohenbol 602 2 m Am Albtrauf liegt ausladender Hangschutt Das Vorland mit den beiden Orten ruht auf Schichten des Braunen Jura Albtrauf Mittlere Schwabische Alb gesehen vom Osthang 575 m des Jusibergs 672 6 m Die Orte sind Neuffen und Beuren Den Albtrauf bilden Hohenneuffen 745 4 m Bassgeige 735 6 m westlich von Beuren der Engelberg 527 2 m und weiter hinten der Teckberg 774 8 m mit vorgelagertem Schwabischen Vulkan Hohenbol 602 2 m Am Albtrauf liegt ausladender Hangschutt Das Vorland mit den beiden Orten ruht auf Schichten des Braunen Jura Hochster Gipfel Lemberg 1015 7 m u NHN Lage Deutschland Baden Wurttemberg Bayern Schweiz Kanton Aargau Kanton SchaffhausenTeil des Sudwestdeutschen SchichtstufenlandesEinteilung nach Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands Bundesamt fur NaturschutzKoordinaten 48 24 N 9 12 O 48 4 9 2 1015 7 Koordinaten 48 24 N 9 12 OTyp Mittelgebirge SchichtstufeGestein Calcit Kalkstein Kalktuff und Bottinger Marmor Posidonienschiefer Tone Mergel vereinzelt Suevit bzw VulkantuffAlter des Gesteins Jura 145 bis 200 Mio JahreFlache 5887 35 km Neben dem Schwarzwald und dem Bodensee gilt die Schwabische Alb als eine der touristischen Hauptattraktionen im Sudwesten Deutschlands Bedeutend ist sie vor allem als Wander Kletter und Wintersportregion Bekannt ist sie auch aufgrund ihrer erdgeschichtlichen Besonderheiten und der damit in Zusammenhang stehenden naturraumlichen Charakteristika Durch die lange menschliche Besiedlungsgeschichte seit der Steinzeit mit zahlreichen materiellen und konstruktiven Hinterlassenschaften aus allen Epochen zeichnet sie sich als Region mit reichem kulturellem Erbe aus BezeichnungSchwabisch bezieht sich auf die Region Schwaben in welcher das Gebirge uberwiegend liegt Alb Die Bezeichnung Schwabenalb oder Schwabische Alb stammt vermutlich vom Mittelhochdeutschen albe bzw vom Althochdeutschen alpa ab Alpe und Alb bezeichnet im alemannisch schwabischen Raum eine Bergwiese oder Hohenweide In diesem Sinne ist die Abstammung des Wortes vergleichbar mit der der Alpen Eine zweite weniger wahrscheinliche Herkunft der Bezeichnung ware das lateinische Farbadjektiv albus mit der Bedeutung weiss oder hell aufgrund der hellen Kalkfelsen am Albtrauf Schwabenalb bezeichnet entweder das gesamte Gebirge oder wird als Kurzbezeichnung fur die Hohe Schwabenalb genutzt ein Naturraum der Westalb Die Rauhe Alb bezeichnet ein Gebiet der Flachenalb zwischen Engstingen Bernloch bis Laichingen Feldstetten bis Blaubeuren und wird falschlicherweise ebenfalls als Begriff fur das gesamte Gebirge genutzt Im Jahr 1933 wurde durch Eugen Nagele Schriftleiter der Blatter des Schwabischen Albvereins gefordert auf den angeblich herabwurdigenden Begriff Rauhe Alb zu verzichten woraufhin der wurttembergische Kultminister Christian Mergenthaler NSDAP den Begriff verbot Jura Die Bezeichnung Schwabenjura oder Schwabischer Jura bezieht sich wie der angrenzende Frankische Jura im Nordosten auf das erdgeschichtliche System Jura Diese Bezeichnung wurde von Alexander von Humboldt 1795 fur Gesteinsschichten des im Sudwesten liegenden Jura Gebirges eingefuhrt Alle drei Jura Gebirge haben ihren Ursprung in einem ubergreifenden jurassischen Meer sodass die Unterteilung nicht geologisch sondern kulturell anhand von Hochrhein und Nordlinger Ries erfolgt Der Begriff Jura wird heute touristisch genutzt auch durch den Erfolg der Jurassic Park Filmreihe So gibt es beispielsweise in Gosheim ein Jurabad eine Juraschule und eine Jurahalle GeographieLage Begrenzung und Hohenlage Die Schwabische Alb liegt grossteils in Baden Wurttemberg zieht aber mit ihren Nordost Auslaufern auch nach Bayern und mit den Sudwestauslaufern in die Schweiz in die Kantone Aargau und Schaffhausen Die Alb ist eine durch Erosionseinflusse zerteilte Hochebene die nach Nordwesten durch einen sehr markanten Steilabfall begrenzt wird nach Sudosten hingegen sanft abdacht und dort grosstenteils jenseits des oberen Donautals ins Alpenvorland ubergeht Der nordwestliche Steilabfall wird Albtrauf genannt und trennt die Albhochflache vom Albvorland Im Nordosten endet das Mittelgebirge am Nordlinger Ries Nach Sudwesten kann es kulturraumlich mit der schwabisch niederalemannischen Dialektgrenze bei Tuttlingen und Spaichingen abgegrenzt werden oft sind aber weitere Gebiete Gegenstand der Betrachtung vgl die deutlich weitergehendere Naturraumliche Gliederung Die Hohenwerte liegen zwischen 500 m u NHN im Nordosten bis knapp uber 1000 m u NHN im Sudwesten mit ihren zwolf Eintausendern gehort sie zu den hochsten Mittelgebirgen der Bundesrepublik Teillandschaften der Schwabischen Alb Manche aber nicht alle Gebiete der Schwabischen Alb haben traditionelle Eigennamen Daneben gibt es neuere durch Geographen vergebene Bezeichnungen Die Regionen des Tafeljura ab Baaralb zum Teil bis zum Basler Tafeljura gehoren streng genommen nicht mehr zur Alb alemannisch schwabische Dialektgrenze bei Spaichingen und Tuttlingen dennoch werden vor allem Gebiete nordlich des Hochrheins oft aus geologischen Grunden zu ihr gezahlt Galerie zu den Teillandschaften der Schwabischen Alb von Nordosten nach Sudwesten Landschaft des Albuch bzw der ostlichen Schwabischen Alb Das Wental ein typisches Trockental nordwestlich von Steinheim am Albuch Albtrauf der ostlichen Schwabischen Alb Blick vom Hornberg auf die Drei Kaiserberge Stuifen 757 m Hohenstaufen 684 m und Rechberg 708 m Hohe Typisches Erscheinungsbild der Mittleren Flachenalb Grossflachiger Ackerbau auf uber 600 m im Bereich der Ulmer Alb Landschaft der Uracher Alb Blick vom Eppenzillfelsen 757 m auf die Talhange der Uracher Talspinne mit typischen Kalkbuchen und Hangschluchtwaldern Albtrauf der Mittleren Schwabischen Alb Aussicht vom Rossbergturm 897 m am Albtrauf entlang Richtung Sudwesten Typisches Erscheinungsbild der Mittleren Kuppenalb Das Wiesental ca 780 m ein Trockental bei Sonnenbuhl Albtrauf und Vorbergzone der Zollernalb Blick vom Zeller Horn 913 m auf den Zollerberg 858 m mit Burg Hohenzollern Im Vordergrund die Zellerhornwiese Landschaft auf der Baaralb Hohenkarpfen 912 m bei Hausen ob Verena Das Obere Donautal trennt den Grossen Heuberg links vom Badischen Heuberg bzw von der Hegaualb rechts Auf dem Felsen thront Schloss Werenwag Landschaft des Randen im schweizerischen Teil der Schwabischen Alb Der Lange Randen 900 m zwischen Siblingen und Schleitheim Blick uber die Schwabische Alb vom Aussichtsturm auf dem Rossberg mit Blick nach OstenTraditionelle Teilregionen im engeren Sinne etwa von Nordost nach Sudwest Riesalb Hartsfeld Albuch Niedere Alb Stubersheimer Alb Hochstrass und Munsinger Alb Lutherische Berge Landgericht Tautschbuch Zollernalb Grosser HeubergNaturraumliche Teilregionen im alemannischen Raum etwa von Nordost nach Sudwest Baaralb Hegaualb Randen Klettgaujura Aargauer Tafeljura Tafeljura um BaselNaturraumliche Gliederung Die Haupteinheitengruppen zweistellig und Grossregionen 3 Ordnung dickere Trennlinien des sudwestdeutschen Stufenlandes Hauptartikel Naturraumliche Gliederung der Schwabischen Alb Die Bundesanstalt fur Landeskunde hat im zwischen 1953 und 1962 erarbeiteten Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands und in den nachfolgend erschienenen Einzelblattern 1 200 000 Deutschland in naturraumliche Teillandschaften gegliedert Die Schwabische Alb bildet zusammen mit der sie nach Nordosten fortsetzenden Frankischen Alb hiernach eine Grossregion 3 Ordnung des Sudwestdeutschen Stufenlandes Grossregion 2 Ordnung Wie auch bei den Gauen Muschelkalk 12 13 und Keuper Lias Landern 10 11 wurden die Jura bzw Dogger Malm Landschaften in eine Schwabische 09 und eine Frankische 08 Haupteinheitengruppe unterteilt deren Trennlinie sich eher nach physischen denn nach kulturellen Gesichtspunkten richtet Speziell bei Schwabischer und Frankischer Alb entspricht die Trennlinie sudlich des Nordlinger Ries auch der landlaufigen Aufteilung Nach der Naturraumlichen Gliederung Deutschlands untergliedert sich die Schwabische Alb in diese dreistelligen Haupteinheiten 09 D60 Schwabische Alb 090 Schweizer Randen Klettgau und Randenalb 091 Hegaualb 092 Baaralb und Oberes Donautal 093 Hohe Schwabenalb 094 Mittlere Kuppenalb 095 Mittlere Flachenalb 096 Albuch und Hartsfeld 097 Lonetal Flachenalb Niedere Flachenalb 098 RiesalbTopographie Relief Zertalung und Bergformen Georelief der Schwabischen Alb von Nordwesten nach Sudosten stark zertalter Albtrauf die zentrale hochgelegene Kuppenalb nordlich der Klifflinie und die FlachenalbTypische Situation an der Kante des Albtraufs Die relativ ebene oft landwirtschaftlich genutzte Albhochflache geht unmittelbar in den meist bewaldeten Steilhang uber Die die Schwabische Alb aufbauenden Schichten sind ungefaltet und schraggestellt Das Einfallen der Schichtflache erfolgt von Nordwest nach Sudost Das hat zur Folge dass die hochsten Punkte sich zum grossten Teil entlang des Albtraufs befinden Die durchschnittlichen Hohenlagen nehmen nicht nur nach Sudost ab auch vom Grossen Heuberg ausgehend werden die Hohenwerte nach Sudwest und Nordost geringer Der Albtrauf der Nordwestrand des Gebirges stellt eine uber 200 Kilometer lange und bis zu 400 Meter hohe meist steil abfallende Schichtstufe dar Von der Neckarseite aus erscheint der Albtrauf als zerkluftete mauerartige Wand welche mit Wald und Felsformationen durchsetzt ist und ihr dadurch aus der Ferne einen blaulichen Schimmer verleiht Aufgrund dieses Erscheinungsbildes pragte beispielsweise Eduard Morike in seinem Werk des Stuttgarter Hutzelmannleins 1852 den poetischen Alternativnamen einer wundersamen blauen Mauer fur den Albtrauf Der hingegen geomorphologisch weniger pragnant fassbare Sudostrand kann geologisch durch das Abtauchen der jurassischen Schichten unter die Molasseschichten des Alpenvorlandes markiert werden Als Ausnahmen sind Tautschbuch Landgericht und Lutherische Berge als Teil des sogenannten albnahen Tertiarhugellands zu nennen deren Bergrucken sich durchaus bis zu 300 Meter uber die Donauniederung erheben konnen Ausgepragte Gipfelberge sind nicht typisch fur die Albhochflache sie sind eher ein Phanomen des Albtraufs Die Erosion hat vor und am Steilabfall zahlreiche Auslieger Berghalbinseln und Zeugenberge geschaffen deren Gesteinsschichten der Gliederung des Albkorpers entsprechen Vor allem die Balinger Berge der Lemberg und der Oberhohenberg sind markant herausmodellierte Bergformen Die grosste Reliefenergie findet sich in den schroffen Balinger Bergen mit lokalen Hohenunterschieden von uber 400 Metern entlang des Albtraufs und des Eyachtals und in Teilen der Mittleren Alb Eine ausgepragte Zertalung findet sich sowohl im Bereich des Albtraufs als auch im Binnenbereich Der vielzitierte Begriff der Albhochflache gilt daher nur fur die Gebiete zwischen den Talern wo die Reliefenergie relativ gering ist Diese Hochflachen lassen sich in die nordwestliche Kuppenalb mit kleinraumig unruhigem Relief und hohen Anteilen an Wald und Grunland sowie die sudostliche starker ackerbaulich genutzte Flachenalb gliedern Diese Unterteilung geht darauf zuruck dass im Miozan das obere Molassemeer des Alpenvorlands die Alb teilweise uberschwemmte und ein stellenweise bis heute gut erhaltenes Kliff zum Beispiel Heldenfinger Kliff entstand Diese Klifflinie verlauft von Tuttlingen im Sudwesten bis Donauworth im Nordosten Besondere Taler auf der Schwabischen Alb sind Donaudurchbruch bei Beuron mit Felsformationen von alpinem Ausmass in einem Naturpark Eselsburger Tal mit den Steinernen Jungfrauen Fehlatal als Naturschutzgebiet Glastal Grosses Lautertal Lonetal mit Versickerungsstellen Oberes Schlichemtal Wental mit FelsenmeerEintausender Die hochsten Erhebungen des Albkorpers reichen bis knapp uber 1000 Meter Meereshohe sie sind alle im sudwestlichen Teil der Alb zu finden also in der Hohen Schwabenalb und auf dem Grossen Heuberg Die Schwabische Alb weist insgesamt zwolf Eintausender auf Lemberg 1015 7 m hochster Punkt der Schwabischen Alb Oberhohenberg 1010 m Hochberg 1009 m Wandbuhl 1007 m Rainen 1006 m Montschenloch 1004 m Hochwald 1003 m Bol 1002 m Hummelsberg 1002 m Plettenberg 1002 m Kehlen 1001 m Schafberg 1000 m Touristisch beworben werden seit 2014 nur zehn Eintausender als Region der 10 Tausender Die zwei nordlich gelegenen Tausender Plettenberg und Schafberg werden stattdessen zu den Balinger Bergen der Zollernalb gezahlt Nach dem strengeren Kriterium der Schartenhohe sind nur wenige dieser Gipfel tatsachlich eigenstandige Berge vielmehr handelt es sich um drei Bergmassive mit Haupt und Nebengipfeln Dabei bilden Lemberg Hochberg Oberhohenberg Hochwald Kehlen Hummelsberg Wandbuhl Montschenloch Bol Rainen jeweils etwa einheitlich hohe und zusammenhangende Bergketten was es fur Ortsunkundige schwierig macht die jeweiligen Gipfel zu identifizieren Hartlinge Als Hartlinge gelten markante Erhebungen wie der Sternberg 844 3 m oder der Kornbuhl 886 5 m Hartlinge sind aufgrund der Widerstandsfahigkeit Harte ihres Gesteins gegenuber Verwitterung und Abtragung herausragende Einzelberge die gegenuber der aus weniger verwitterungsresistenten Gesteinen bestehenden Umgebung weniger stark abgetragen wurde Zeugenberge Zeugenberge sind auf Hohe der stufenbildenden Gesteinsschicht mit der Schichtstufe nicht mehr verbunden und stehen meist freierodiert vor dem Albtrauf Die vor dem Albtrauf stehenden Berge vulkanischen Ursprungs sind geologisch gesehen Pseudo Zeugenberge Im Folgenden eine Auflistung von Zeugenbergen mit und ohne Schichtflachenrest sortiert von Nordost nach Sudwest Die mit V markierten Berge haben einen vulkanischen Kern der in entscheidendem Masse mitverantwortlich fur ihr Entstehen ist Zeugenberge ohne Schichtflache Freistehender Pseudo Zeugenberg vulkanischen Ursprungs Die Limburg 597 6 m bei Kirchheim unter TeckZeugenberg mit Schichtflache Der Lochenstein 963 6 m bei Balingen vom Nordhang des Schafbergs 1000 m aus gesehenAusliegerberg ohne Schichtflache Der Runde Berg 711 2 m bei Bad UrachAusliegerberg mit Schichtflache Der Teckberg 774 8 m von Osten aus gesehen Freistehende Zeugenberge ohne Schichtflachen sind Ipf 668 2 m Stuifen 757 m Rechberg 708 1 m Hohenstaufen 684 m Limburg 597 6 m V Achalm 706 5 m Hohenzollern 858 3 m Hohenkarpfen 911 5 m Lupfen 975 5 m Zeugenberge mit Schichtflache Hesselberg 689 4 m Kaltes Feld 781 1 m Filsenberg 805 4 m Farrenberg 820 8 m Hundsrucken 931 4 m Plateauscholle von Burgfelden mit Heersberg 964 9 m Lochenstein 963 6 m Schafberg 1000 1 m Plettenberg 1001 7 m Lembergmassiv mit Lemberg Oberhohenberg und Hochberg 1015 7 m Der Hesselberg gehort naturraumlich gesehen zwar eher zur Frankischen Alb liegt aber dialektgeographisch im vorschwabischen Gebiet schwabisch ostfrankischer Ubergangsbereich mit Uberwiegen schwabischer Merkmale Auch andere Gebiete der westlichsten Frankischen Alb am Ostrand des Ries befinden sich im schwabischen schwabisch ostfrankischen oder schwabisch bairischen Mundartraum Im Gegensatz zu Zeugenbergen sind Ausliegerberge noch wesentlich mit der Schichtstufe verbunden Im Folgenden eine Auflistung von Ausliegern mit und ohne Schichtflachenrest wiederum sortiert von Nordost nach Sudwest Die mit V markierten Berge haben einen vulkanischen Kern der in entscheidendem Masse mitverantwortlich fur ihr Entstehen ist Auslieger ohne Schichtflache Hohenneuffen 745 4 m Jusi 672 6 m V mit Hornle 706 6 m Uracher Schlossberg 692 m Runder Berg 711 2 m Auslieger mit Schichtflache Teckberg 774 8 m Grabelesberg 913 2 m vergrossern und Informationen zum Bild anzeigenPanorama von den Oberen Gauen auf den Hauptabschnitt des Albtraufs als Blaue Mauer Stauferberge im Nordosten links und Grosser Heuberg im Sudwesten rechts Bei der letzten sichtbaren Erhebung am rechten Bildrand handelt es sich um den Lemberg den hochsten Berg der Alb GeologieDer Ichthyosaurier Stenopterygius crassicostatus mit funf Embryonen aus der Formation des Posidonienschiefers Urwelt Museum Hauff in Holzmaden Geologisch gesehen ist die Schwabische Alb eine Schichtstufe im Sudwestdeutschen Schichtstufenland Wie die sie nordostlich fortsetzende Frankische Alb ist sie ein Tafeljura Gebirge Zusammen mit dem Faltenjura der im Sudwesten anschliesst ist sie Bestandteil der Jura gebirgszuge zwischen Genf und Coburg Entstehung im Jurameer Schichten Die Schwabische Alb besteht aus sedimentaren marinen Ablagerungen in Form machtiger Schichten aus Ton Kalk und Mergel Diese Gesteine entstanden wahrend der Jurazeit am Boden eines tropischen eher flachen Meeres das vor etwa 200 bis 150 Millionen Jahren grosse Teile Europas bedeckte Die jurassischen Gesteine bilden drei Hauptformationen Nach ihrer Farbe unterscheidet man lokal von unten nach oben Schwarzer Brauner und Weisser Jura Man findet heute dort in einigen Schichten Fossilien von Meeressauriern aber auch von Flugsauriern die von der Kuste auf das Jurameer hinausflogen um dort Fische und andere Lebewesen zu fangen Schwarzer Jura Versteinerte Seelilie aus dem Schwarzen Jura bei Holzmaden Die Gesteine des Schwarzen Jura sind Tonschiefer und werden durch einen hohen Gehalt an Bitumen und Pyrit dunkler gefarbt Man spricht auch falschlich von Olschiefer Dieses Gestein tritt am Fuss des Albtraufs auf und ist beruhmt fur seine Funde von Ichthyosauriern Am besten kann man diese im Urwelt Museum Hauff in Holzmaden oder im Fossilienmuseum des Holcim Werkforums in Dotternhausen betrachten Das Fossilienmuseum in Dotternhausen beherbergt uber 1 000 Exponate von Jurafossilien der Westalb Brauner Jura Die Schichten des Braunen Jura sandig tonige Mergel erhalten ihre braune Farbe durch einen recht hohen Gehalt an Eisen Dieses Eisen wurde in Wasseralfingen bei Aalen auch als oolithisches Eisenerz abgebaut Zu dieser Schicht gehort das Aalenium eine chronostratigraphische Stufe des Mitteljura und umfasst geochronologisch den Zeitraum von etwa 174 1 bis 170 3 Millionen Jahren Die Stufe ist seit 1864 benannt nach der Stadt Aalen Die ersten Fossilienfunde wurden unter anderem im Tiefen Stollen in Aalen gemacht Hiervon ist ein grosser Teil im stadtischen Urweltmuseum Aalen ausgestellt Weisser Jura Kalksteinbruch bei Willmandingen Sonnenbuhl Mittlere Kuppenalb Gebankter Kalkstein der Unteren Felsenkalk Formation Kimmeridgium Die Steinbruchwand lasst Klufte erkennen die durch Verkarstung akzentuiert und teilweise zu relativ breiten Spalten geweitet sind Zahlreiche Klufte und Spalten sind verfullt mit tropisch verwittertem rot braunem Bohnerzlehm des Kanozoikums Verteilt im Kalkstein liegen zementgraue Mergeleinschlusse vor Wie haufig ausser in Schwemmtalern ist die Mutterbodenschicht uber dem festen Karbonatgestein ausserst dunn Der Weisse Jura der die Steilstufe des Albtraufs bildet besteht aus fast reinem Calcit der in einem sauerstoffreichen und lebendigen Meer abgelagert wurde Er ist charakterisiert durch eine wechselnde Folge von Mergeln Kalkbanken und Massenkalken Riffen Der in einer Reihe grosser Steinbruche beispielsweise am Plettenberg nahe Dotternhausen bei Schelklingen und bei Grabenstetten abgebaute Kalkstein wird zur Zementherstellung und als Strassenschotter verwendet Hochreine Kalksteine der CaCO3 Gehalt betragt teilweise uber 99 werden im Blautal bei Ulm gewonnen und als Ulmer Weiss an die chemische Industrie in alle Welt verkauft Wirtschaftlich spielte auf der Schwabischen Alb auch der Abbau von Kalktuff eine grosse Rolle der indirekt als sekundares Sediment dem weissen Jura zugeordnet werden kann Typlokalitaten wie etwa der Seeburger und der Gonninger Kalktuff werden unterschieden Wegen seiner materialspezifischen Belastbarkeit und Witterungsbestandigkeit wurde Kalktuff aus Seeburg an vielen reprasentativen Gebauden wie etwa dem Ulmer Munster verwendet Voraussetzung fur die Entstehung von Kalktuff sind aber Verkarstungsprozesse Fossilien In allen Jurasedimenten sind vielfaltige Fossilien enthalten die man auf einer Wanderung leicht selbst finden kann Anhand der fur die jeweilige Schicht typischen Leitfossilien erstellte der Geologe Friedrich August von Quenstedt die nach ihm benannte Gliederung des suddeutschen Juras Manche Fossilien finden sich uber die ganze Schwabische Alb hinweg andere wiederum sind Unikate oder Fundstucke einer bestimmten Region In vielen Museen der Welt sind aufgrund ihrer filigranen Asthetik die fossilien Korallen der Schwabischen Alb ausgestellt Ein wichtiger Fundort von Fossilien aus dem Weissen Jura stellt die Nusplinger Platte dar mit den dort naturlich vorkommenden dunnen Kalkplatten Meerengel tummeln sich in versteinerter Form neben Riesenlibellen und fossilien Meereskrokodilen Erminger Turritellenplatte Am Sudrand der Schwabischen Alb treten tertiare Ablagerungen auf die die Oberflache bilden Besonders bekannt durch ihren marinen Fossilreichtum ist die Erminger Turritellenplatte bei Ulm Heldenfinger Kliff Hauptartikel Heldenfinger Kliff Die Klifflinie grun gestrichelt entlang des Sudrandes der Schwabischen Alb zwischen den Landkreisen Heidenheim rechts oben und Tuttlingen links unten Das Heldenfinger Kliff war Teil der Felskuste des tertiaren Meeres Obere Meeresmolasse vor 15 Millionen Jahren Der lang andauernde Anprall der Wellen hat auf der Sudseite der Schwabischen Alb eine typische Hohlkehle mit Lochern von Bohrmuscheln und Bohrschwammen aus dem Weissjurafels herausgearbeitet Das Heldenfinger Kliff wird von Geologen als besterhaltener fossiler Strand bezeichnet deshalb ist diese Klifflinie auch zu wissenschaftlicher Bedeutung gelangt und als Naturdenkmal und als Geotop geschutzt Steinheimer Schneckensand Als Steinheimer Schneckensand wird der mit fossilen Schneckengehausen durchmischte Sand bezeichnet der an vielen Stellen im Steinheimer Becken zutage tritt Der Palaontologe Franz Hilgendorf stellte in den 1860er Jahren fest dass die Schneckengehause von Schicht zu Schicht ihre Gestalt langsam verandern dies war der erste palaontologische Beleg fur die Evolutionstheorie Charles Darwins Grimmelfinger Graupensande Am Sudrand der Schwabischen Alb werden Grimmelfinger Graupensande abgebaut die der Graupensandrinne zugehoren Diese Rinne erhielt ihren Namen nach dem Basiskonglomerat dem Graupensand enthalt Kleingerolle in der Grosse von Graupen das erosionsdiskordant Schichten der Oberen Meeresmolasse und Unteren Susswassermolasse teilweise auch direkt Jura Kalken auflagert Darin werden Fossilien gefunden Diese Rinne verlauft von Nordost nach Sudwest annahernd entlang des Sudrands des Schwabischen und Frankischen Jura Boden Steinacker auf der Mittleren Kuppenalb im Hintergrund der Kornbuhl 887 m bei Salmendingen ein typischer HartlingFlachgrundiger Rendzina auf der Ebene des Heufeldes bei Salmendingen ein typischer weit verbreiteter Bodentyp der Mittleren Alb Die Boden der Schwabischen Alb gelten als karg trocken und steinig Sogenannte Steinacker pragen das landwirtschaftliche Bild vor allem auf den Hochebenen Die aus dem Weissjura entstandenen Boden sind uberwiegend schwer und lehmig ortlich auch locker und krumelig Neben tiefgrundigen Boden finden sich auch Standorte mit sehr geringer Bodenauflage Das Schopflocher Torfmoor ist das einzige grossere Hochmoor der Alb mit Moorboden Zu den typischen Boden der Alb zahlen Rendzina Terra fusca und Braunerde Pelosol Siehe auch Geschichte schwabischer Steinacker Karst Die Schwabische Alb ist eines der grossten zusammenhangenden Karstgebiete in Deutschland In vor allem kohlensauerem Wasser gut loslicher Kalkstein wird ausgewaschen wodurch Hohlen Dolinen und Trockentaler entstehen Trockentaler sind Vorzeitformen Sie entstehen etwa wenn in einem Gebiet mit wasserdurchlassigem Gestein die Erosionsbasis tiefergelegt wird und der Grundwasserspiegel sinkt die Flusse verlassen dann die Oberflache und laufen nun tiefer im Gestein Die Taler konnen auch in Kaltzeiten entstanden sein indem Dauerfrostboden im Prinzip wasserdurchlassiges Gestein gegen Abfluss nach unten versiegeln Wegen ihrer Verkarstung gibt es auf der Alb nur sehr wenige Oberflachengewasser Niederschlage verschwinden schnell im Untergrund wo sie uber Klufte und Hohlen etwa 150 bis 200 m unter der Oberflache abfliessen Im geologischen Schichtenpaket der Alb wechseln wasserdurchlassige Kalksteine und stauende tonige Mergel weshalb sich im Albkorper zwei Karststockwerke gebildet haben Erst mit dem sukzessiven Auf und Ausbau der Albwasserversorgung konnte gegen Ende des 19 Jahrhunderts auch fur die Bewohner der wasserarmen Hochflache der Alb die Versorgung mit sauberem Trinkwasser sichergestellt werden Hohlen Immer mehr Schauhohlen der Schwabischen Alb wurden zu Beginn des 21 Jahrhunderts durch Einrichtungen erganzt in denen grundsatzliche Informationen zu Karsthohlen in didaktisch geeigneter Weise vermittelt werden Hohlenvereine leisten auf dem Gebiet grosse padagogische Arbeit bei der offentlichen Vermittlung naturkundlicher Fakten rund um die verschiedenen Albhohlen An der Charlottenhohle sudlich von Hurben befindet sich das HohlenHaus das ein Info und Service Zentrum bereitstellt das Einblicke in die Erdgeschichte der Region bietet Der Laichinger Tiefenhohle ist ein Hohlenmuseum angegliedert Im Karst der Schwabischen Alb sind rund 2500 Hohlen bekannt eine der bekanntesten Hohlen davon ist die Blautopfhohle die zum Blautopf entwassert Auf der Alb liegt zudem mit der Laichinger Tiefenhohle die tiefste begehbare Schachthohle Deutschlands und mit der Charlottenhohle eine der langsten Schauhohlen Suddeutschlands Die Zwiefaltendorfer Tropfsteinhohle gilt als die kleinste Schauhohle Deutschlands Der Steebschacht mit 161 m ist Stand 2021 die tiefste Hohle der Schwabischen Alb Die Wimsener Hohle ist die einzige mit einem Wassergefahrt befahrbare Wasserhohle in Deutschland Das Laucherttal im Bereich von Veringenstadt ist neben dem Raum Bad Urach und dem Blautal eines der drei wichtigsten Hohlengebiete auf der Alb Das gilt sowohl fur die Anzahl der Hohlen deren Bedeutung fur die fruhgeschichtliche Forschung als auch fur die Erforschung der Erdgeschichte Als Schauhohlen ausgebaut sind Charlottenhohle Gussmannshohle Gutenberger Hohle Hohler Fels Karls und Barenhohle Kolbinger Hohle Laichinger Tiefenhohle Nebelhohle Olgahohle Schertelshohle Sontheimer Hohle Vogelherdhohle Wimsener Hohle Zwiefaltendorfer Tropfsteinhohle Diese hier aufgefuhrten Hohlen konnen als zum Teil gut ausgebaute gekieste mit Treppen und Gelander gesicherte und beleuchtete Schauhohlen ausserhalb von Fledermaus Schutzzeiten besichtigt werden Ortliche Hohlenvereine kummern sich um die didaktischen und touristischen Belange errichten Hohlenmuseen und Informationshutte bieten Fuhrungen an sorgen fur Offentlichkeitsarbeit und kummern sich sowohl um wissenschaftliche als auch um popularwissenschaftliche Schriften zu den Karstphanomenen Jahrliche Hohlenfeste etwa das Nebelhohlenfest bei der Nebelhohle oder das Fest bei der Sontheimer Hohle haben eine lange Tradition Der Platz um die Olgahohle war Austragungsort der Lichtensteinfestspiele Uber der Karls und Barenhohle wurde 1974 sogar ein grosser Freizeitpark Traumland auf der Barenhohle eroffnet Andere Hohlen konnen im Rahmen von Wanderungen auf eigene Faust besucht werden Verschiedene geologische und karstkundliche Wanderwege erlauben es auch dem interessierten Laien viele dieser Besonderheiten zu erkennen und zu verstehen Die Falkensteiner Hohle bei Grabenstetten ist keine Schauhohle sondern eine Naturhohle oder wilde Hohle Als aktive Wasserhohle ist deren Befahrung nur auf Antrag zugelassen und birgt Gefahren besonders bei Schneeschmelze und Starkregenereignissen Rettungseinsatze waren und sind nicht selten Sie ist seit 2019 als bedeutendes Geotop und Geopoint des UNESCO Geopark Schwabische Alb ausgezeichnet Die Bocksteinhohle das Geissenklosterle der Hohle Fels der Hohlenstein Stadel die Sirgensteinhohle und die Vogelherdhohle wurden unter dem Titel Hohlen und Eiszeitkunst der Schwabischen Alb auf Vorschlag Baden Wurttembergs auf die Tentativliste Deutschlands gesetzt und 2017 von der UNESCO als Welterbe bestatigt Das Interesse an den sechs Hohlen besteht in diesem Fall mehr aus kultur als aus erdgeschichtlichen Grunden Um die komplexe und teilweise muhsame Vermessung Kartierung und sachgemasse Dokumentierung aller Hohlen kummern sich auf der Schwabischen Alb mit hohem Sachverstand die Ortsgruppen des Verbandes der deutschen Hohlen und Karstforscher die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben Den Hohlenforschern geht es nicht zuletzt auch darum die in der Offentlichkeit kaum bekannte zoologische Artenvielfalt in den unterirdischen Lebensraumen der Alb bekannt zu machen So wird seit 2009 jahrlich ein Hohlentier des Jahres bestimmt und prasentiert Vogelherdhohle im Lonetal Nebelhohle Laichinger Tiefenhohle Tropfsteine in der Kolbinger Hohle Eingang zur Falkensteiner Hohle Befahrungen und Besichtigungen sind nur mit Antrag und in Schutzausrustung moglichDolinen Ein Dolinenfeld am Sternberg oberhalb von Gomadingen Dolinen insbesondere Trichterdolinen sind ebenfalls eine Karsterscheinung der Alb Dabei handelt es sich entweder um Losungsdolinen die durch die losende Wirkung des kohlensaurehaltigen Niederschlagswassers vor allem da entsteht wo sich Klufte im Oberjura Gestein kreuzen oder wo sich in Senken temporar Wasser ansammelt Einsturzdolinen kommen wiederum zustande wenn ebenfalls durch Kalklosung im Lauf der Zeit entstandene Hohlen einsturzen und das daruber liegende Gestein samt Boden nachsackt Schadstoffe konnen uber die Dolinen in den Karstwasserkorper gelangen und die Wasservorrate der Alb verschmutzen Deshalb sind die rund 5000 Dolinen der Schwabischen Alb seit 1992 durch das baden wurttembergische Biotopschutzgesetz geschutzte Naturdenkmaler Erdbeben und Hohenzollerngraben Erdbebenzonen in Deutschland nach DIN 4149 wobei die gesamte Schwabische Alb die sudliche Frankenalb und das jeweilige Vorland seit 15 Millionen Jahren in unterschiedlicher Auspragung zu den gefahrdeten Gebieten gehort Hauptartikel Hohenzollerngraben Die Schwabische Alb gehort zu den Gebieten Deutschlands mit den meisten und gefahrlichsten Erdbeben Schwere Erdbeben ereigneten sich 1911 1943 und 1978 in der sogenannten Albstadt Scherzone Beim Beben am 3 September 1978 dessen Epizentrum bei Albstadt lag wurde eine Starke von 5 7 auf der Richterskala gemessen Es entstanden erhebliche Gebaudeschaden und 25 Menschen wurden verletzt In Albstadt selbst wurden circa 8500 Gebaude beschadigt und mussten zum Teil von den Bewohnern geraumt werden In den benachbarten Gemeinden wurden circa 3000 weitere Gebaude beschadigt Weitere Schaden gab es in den ubrigen Gemeinden des Zollernalbkreises sowie in Randgemeinden der Landkreise Reutlingen und Tubingen Der Hohenzollerngraben entstand vor 15 Millionen Jahren als Folge der tektonischen Spannungen durch die Auffaltung der Alpen unter dem Druck der afrikanischen Platte und der damit verbundenen Hebung der Schwabischen Alb Durch die gewaltigen Krafte entstanden Risse Spalten und Graben Seit 2005 zahlt die Umgebung von Albstadt zur am starksten gefahrdeten Zone 3 nach DIN 4149 deshalb ist dort eine besonders erdbebensichere Bauweise vorgeschrieben Felssturze und Rutschungen Bergrutsch im Oschenbachtal nach Starkregenereignissen am 3 Juni 2013 Eine weitere Geogefahr auf der Alb sind die gravitativen Massenbewegungen in Form von Fels bzw Bergsturzen und Hangrutschungen die vor allem an den durch Erosion am starksten ausgesetzten Steilhangen des Albtraufs und der Flusstaler immer wieder auftreten Erdrutsche treten besonders im Ubergangsbereich zwischen Mittel und Oberjura auf hier ist der Untergrund teilweise sehr instabil Teilweise pragen auch grosse und tiefreichende Rutschungen das Landschaftsbild des Albtraufs Die grossten Rutschschollen am Albtrauf mit etwa 100 Meter hohen und nahezu 1 Kilometer langen weithin sichtbaren Abrisswanden gingen in der letzten Eiszeit bei Hausen an der Fils nieder heute wird dieser Steilhang als Hausener Wand bezeichnet Bedeutende und grossere Ereignisse dieser Art in jungerer Zeit sind unter anderem der Bergrutsch am Hirschkopf bei Mossingen am 4 Dezember 1983 und der Bergrutsch im Oschenbachtal bei Oschingen am 3 Juni 2013 Im Ausstrichbereich des Oberjuras kann es vor allem an den fast senkrecht aufragenden Felswanden zu Sturzereignissen kommen Hier ware der Felssturz an der Sudflanke des Plettenbergs bei Ratshausen im Jahr 2013 zu nennen Durch diese Ereignisse wurden nicht selten wichtige Verkehrswege am Albtrauf in Mitleidenschaft gezogen Meteoritenkrater und Vulkane Ausser den Karsterscheinungen gibt es noch weitere geologische Phanomene die mit dazu gefuhrt haben dass die Schwabische Alb aufgrund der erdgeschichtlichen Vielfalt und Besonderheiten 2002 als Nationaler GeoPark in Deutschland ausgezeichnet wurde Meteoriteneinschlag Das fast kreisrunde Steinheimer Becken von Norden mit dem Steinhirt es entstand aus dem Krater eines Meteoriteneinschlags Das Steinheimer Becken ist ein durch einen Meteoriteneinschlag vor etwa 14 bis 15 Millionen Jahren entstandener Einschlagkrater um Steinheim am Albuch Der Steinhirt der auch Steinhirt Klosterberg genannt wird bildet in der Mitte des Kraters den Zentralhugel Nach dem Einschlag entstand ein Kratersee der spater verlandete Schwabischer Vulkan Hauptartikel Schwabischer Vulkan Der Schwabische Vulkan wird in einem Umkreis von etwa 56 km auf dem Plateau der Schwabischen Alb und im Alb Vorland vorgefunden Es wurden bisher uber 350 Vulkanschlote Diatreme ermittelt zahlreiche verborgene Schlote konnten nur mit geophysikalischen Techniken kartiert werden Seit dem Erloschen des Vulkanismus im Miozan vor ca 11 Mio Jahren ist es zu keinen weiteren Aktivitaten auf der Alb mehr gekommen Nach dieser langen Zeit sind Vulkanmerkmale nur in einigen Fallen wahrnehmbar und in noch weniger Fallen pragend fur das Erscheinungsbild der Landschaften so am Jusi an der Limburg am Randecker Maar aber auch am Konradfels und am Calverbuhl einem Vulkanschlot Der Bottinger Marmor als ein besonderer und oft rotlich gebanderter Thermalsinterkalkstein zeugt vom Schwabischen Vulkan Geothermie am Schwabischen Lineament Die Querschnittszeichnung fasst vereinfacht wichtige geologische Gegebenheiten der Schwabischen Alb zusammen rechts die drei Hauptschichten Weisser Brauner und Schwarzer Jura samt darunterliegenden Schichten der Albtrauf mit seinen Zeugenbergen der leichte Einfall der Schichten zur Donau hin der Vulkanismus durch geologische Grabenbruche erdoberflachennahe heisse Magmakammern und letztlich damit eine Instabilitat die zu Erdbeben fuhren kann Am Nordrand der Schwabischen Alb kann die naturliche Erdwarme teils oberflachennah geothermisch genutzt werden Thermalquellen Thermalquellen in unterschiedlichen Temperaturbereichen aber auch mit unterschiedlichem Mineralgehalt und pH Wert aus verschiedenen Tiefen und Gesteinsschichten wurden durch Tiefbohrungen ab 1969 erschlossen Heilbader Zahlreiche Heilbader konnten sich dort dadurch ab 1970 etablieren Gemeinden entwickelten sich zu Kurorten manche Gemeinden erganzten ihren Ortsnamen durch Bad um ihr Kurangebot bekannter zu machen Das Mineral und Thermalbad AlbThermen von Bad Urach wird aus zwei Heilquellen in 770 m Tiefe mit einer Quelltemperatur von 61 C gespeist 1972 wurde in Bad Boll eine Thermalquelle mit hochmineralisiertem Wasser erschlossen Die Tiefe des erbohrten Brunnens betrug 467 m Die Quelltemperatur am Bohrkopf betrug 49 C Ahnlich gunstig war auch die Situation bei der Panorama Therme Beuren Dort stiess man bei Bohrungen 1970 in nur 381 m Tiefe auf 38 5 C warmes Thermal Mineralwasser Man bohrte weiter und wurde in 755 m Tiefe erneut fundig das dort gefundene Wasser war 48 3 C warm Bad Ditzenbach war der erste Ort auf der Schwabischen Alb in dem nach Thermalwasser gebohrt wurde 1969 stiess man in 560 Metern Tiefe auf 48 C warmes Thermalwasser Das Wasser der Limes Thermen in Aalen wurde 1980 bei einer Bohrung am Schwabischen Lineament einer auf 140 km Lange verfolgbaren Schichtenverwerfung am Albrand in 650 m Tiefe entdeckt Die Temperatur am Brunnenaustritt liegt in Aalen bei 36 4 C Zementmergel Vor allem auf der Ostalb finden sich mehrere Zementmergelschusseln Sie bilden heute noch auf der Schwabischen Alb stellenweise morphologisch markante Gelandeformen Fur die Zementindustrie sind sie von hoher wirtschaftlicher Bedeutung Schwenk Zement hat Abbau und Produktionsstandorte unter anderem in Allmendingen und Mergelstetten GewasserDer Verlauf von Neckar und Donau zwischen denen sich die Schwabische Alb erstrecktBlautopf in Blaubeuren Ursprung der BlauQuellsysteme Karstquellen Das Regenwasser versickert ganz uberwiegend in den Kluften des Karstgebirges und tritt in Karstquellen wieder zu Tage Nach relativ kurzen Wegen gelangt es zu den grossen naturlichen Vorflutern dem Neckar im Norden und der Donau im Suden Zwei Hauptarten von Karstquellen konnen unterschieden werden Schicht und Uberlaufquellen vorwiegend am Albtrauf wo das Wasser nach nur kurzer Verweildauer Stunden bis Tage wieder freigegeben wird Austritte aus Hohlen oder Siphons von Hohlen vorwiegend an der sudostlichen Abdachung der Alb Bei beiden Arten ist die Schuttung teils sehr gross und oder stark schwankend Donauversinkung An der Donau die zwischen Tuttlingen und Sigmaringen die Schwabische Alb durchbricht tritt bei Immendingen mit der Donauversinkung eine geologische Besonderheit auf Das Donauwasser versinkt unterirdisch im Kalkgestein und tritt im rund zwolf Kilometer entfernten Aachtopf wieder aus Es fliesst sodann als Radolfzeller Aach bei Radolfzell in den Bodensee Ahnliche Versickerungen von Flussen und unterirdische Laufe sind im Bereich der Schwabischen Alb auch in anderen Gegenden zu beobachten Das Wasser der Nau entstammt zu einem Grossteil der Lone die bei Bernstadt teilweise im Untergrund versickert und im Nau Ursprung sowie in einigen benachbarten Quellen wieder ans Tageslicht tritt Auch bei der Brenz sind Versickerungsstrecken zwischen Bolheim und Herbrechtingen bekannt Europaische Hauptwasserscheide auf der Schwabischen Alb Hinweisschild bei Uberschreitung der A8 uber die Europaische Wasserscheide Auf der Schwabischen Alb verlauft die Wasserscheide Atlantik Schwarzes Meer Farbeversuche zeigten dass diese Europaische Hauptwasserscheide nahe dem Albtrauf verlauft Flussanzapfung Zum andern fliesst auf Grund der Donauversinkung ein Teil des Donauwassers bei Immendingen unterirdisch zu einem Nebenfluss des Rheins und unterquert so in einer Flussanzapfung die Europaische Wasserscheide im Bereich der Schwabischen Alb Strunkpasse Bildung von Strunkpassen auf der Schwabischen Alb Da das Flusssystem des Rheins im Bereich der Alb tiefer liegt als das der Donau hat es auch eine grossere Erosionswirkung sodass sich die Wasserscheide langsam zugunsten des zuerst genannten Systems verschiebt Dadurch wurden viele Nebenflusse der Donau gekopft sodass deren Taler am Albtrauf Richtung Nordwesten im Nichts enden Zur erdgeschichtlichen Entstehung der neun Strunkpasse durch Kopfung auf der Schwabischen Alb siehe auch Hauptartikel Flussgeschichte der Lauchert Urlauchert und Urbrenz Hauptartikel Flussgeschichte der Grossen Lauter und Flussgeschichte der Bara Flusssysteme im Bereich der Schwabischen Alb Die bedeutendsten Flusse der Schwabischen Alb aufgeteilt nach den beiden Haupt Flusssystemen sind Donautal beim Knopfmacherfelsen vor Beuron Flusssystem Donau Ach Blau Nebenfluss der Blau Bara Nebenfluss der Donau Biberbach Donau Nebenfluss der Donau Blau Nebenfluss der Donau Brenz Nebenfluss der Donau Braunsel Nebenfluss der Donau Donau Besonderheit Donauversickerung Egau Nebenfluss der Donau Grosse Lauter Nebenfluss der Donau Lone uber die Hurbe Nebenfluss der Brenz Kleine Lauter Nebenfluss der Blau Lauchert Nebenfluss der Donau Schmiech Nebenfluss der Donau Schmiecha Schmeie Nebenfluss der Donau Zwiefalter Aach Nebenfluss der Donau Flusssystem Rhein Echaz Nebenfluss des Neckars Erms Nebenfluss des Neckars Eyach Nebenfluss des Neckars Fils Nebenfluss des Neckars Jagst Nebenfluss des Neckars Krumm Nebenfluss der Fils Lauter Nebenfluss der Fils Lauter Nebenfluss des Neckars Lindach Nebenfluss der Lauter Kocher Nebenfluss des Neckars Rems Nebenfluss des Neckars Schlichem Nebenfluss des Neckars Starzel Nebenfluss des Neckars Steinach Nebenfluss des Neckars Steinlach Nebenfluss des Neckars Eine vollstandigere Aufzahlung der Flusse findet sich in der Kategorie Fluss der Schwabischen Alb Oberflachenwasser und Trinkwasser Der Hungerbrunnen bei Heldenfingen der im Sommer meist kein Wasser fuhrt weil das Wasser unterirdisch im zerklufteten Karstgestein versickertDie Hule bildet auf der Schwabischen Alb oft den Ortsmittelpunkt gut sichtbar im Luftbild von Frohnstetten Die fallenden Niederschlage versickern auf der Schwabischen Alb rasch in Spalten und Kluften des Kalkgesteins und treten uber unterirdische Systeme von Wasserlaufen am Rand der Albhochflache als Quellen zutage Daher sind auf der Hochflache der Schwabischen Alb kaum Oberflachengewasser vorhanden obwohl die Jahresniederschlage im Mittel etwa 800 bis 1000 mm betragen Trockentaler ohne perennierende Fliessgewasser pragen die Landschaft Auch sogenannte Hungerbrunnen sind auf der Alb episodisch also nur nach besonders grossen Niederschlagsmengen schuttende Karstquellen Broller ist eine schwabische lautmalerische Bezeichnung fur Hungerbrunnen bei dem grosse Wassermassen zeitweise mit Gebrull oder Getose austreten Beispiele fur Hungerbrunnen und Broller auf der Alb sind Hungerbrunnen bei Gerstetten Hungerbrunnen bei Oberkochen Leerausquelle in Konigsbronn Elsachbroller bei Bad Urach Hausener Broller bei Trochtelfingen Hollsternbroller bei Gutenberg Willmandinger Broller bei Willmandingen Somit stellte die Versorgung der Bevolkerung mit sauberem Trinkwasser ein permanentes Problem dar Zum Sammeln von Regenwasser dienten neben Zisternen oder Dachbrunnen so genannte Hulen mehrheitlich kunstlich angelegte mit Lehm abgedichtete Teiche Die Qualitat dieses Wassers wurde auf der Alb mit folgendem Bonmot beschrieben For d Leit tat s scho no aber s Vieh sauft s halt nemme Geschichte der Fernwasserversorgung in Baden Wurttemberg Es gibt aber auch wichtige Brunnen Zu erwahnen sind unter anderem der Marktbrunnen in Balingen der ein Kulturdenkmal darstellt der Schafbrunnen in Nurtingen ein Rohrenbrunnen mit einem Brunnenbecken der Veitsbrunnen in Ulm der der Bierherstellung dient Fur die Gewinnung von Mineralwasser und Heilwasser sind die Uberkinger Sauerquellen im Bereich von Bad Uberkingen von Belang Bereits im 12 Jahrhundert wurden die Quellen genutzt 1415 sind sie erstmals urkundlich genannt Nicht immer stosst man bei Bohrungen auf der Schwabischen Alb auf neutrales Trinkwasser Bei der Suche nach Trinkwasser stiess man 1724 in Balingen bei Bohrungen in etwa 6 Meter Tiefe auf schwefelhaltige Wasser Bis heute tritt es im Schwefelbrunnen Balingen mit leicht bitterem Geschmack aus Von 1830 bis 1838 wurden auf Initiative des Tubinger Professors Friedrich August Quenstedt Bohrungen auf der Albhochflache durchgefuhrt die jedoch nur in drei von zehn Fallen in 43 bis 67 Meter Tiefe auf Wasser trafen Diese Mengen reichten aber nicht zu Versorgungszwecken aus hierzu waren etwa 200 Meter tiefe Bohrungen erforderlich gewesen Erst die Albwasserversorgung ab dem 19 Jahrhundert brachte in viele Albdorfer hygienisches Trinkwasser Hulen Auf der Schwabischen Alb existieren heute noch etwa 200 Hulen die meisten davon im Bereich der ostlichen Alb Die noch vorhandenen sind aufgrund ihrer wertvollen Tier und Pflanzenwelt meist besonders geschutzt sie gelten als Naturdenkmaler Feldhulen beziehungsweise Kulturdenkmaler Dorfhulen Ein eindrucksvolles Beispiel einer Hule befindet sich in Romerstein Zainingen Sie ist naturlichen Ursprungs und gilt als grosste Hule auf der Schwabischen Alb Eine weitere bekannte Hule ist die Ascher Hule Auch einige Gemeinden und Weiler auf der Alb tragen davon ihren Namen unter anderem Berghulen Breithulen Hulben Hulen Hohenhulen und Tiefenhulen Wasserfalle Besonders am Albtrauf auf der nordlichen Seite der Alb befinden sich mehrere Wasserfalle die kurz nach Starkregen und in der Zeit der Schneeschmelze im Blick auf die Wassermengen ein betrachtliches Ausmass einnehmen konnen Manche Wasserfalle haben auch touristische Bedeutung Der Uracher Wasserfall in einem Seitental der Erms in der Zeit der Schneeschmelze das Wasser fallt 37 Meter frei in die Tiefe Der benachbarte Gutersteiner Wasserfall bei Bad Urach im Sommer Der Neidlinger Wasserfall unweit der Ruine Reussenstein Der Gonninger Wasserfall bei dem die Wiesaz unweit von Gonningen sechs Meter in die Tiefe fallt Der Wimsener Wasserfall einer der wenigen Wasserfalle am Sudrand der Schwabischen Alb Der Zillhauser Wasserfall ist der drittgrosste Wasserfall der Alb Der Buttenbach sturzt am Wunderloch 26 Meter in die Tiefe 17 Meter davon im freien FallMuhlen Auswahl An manchen Flussen der Alb wird die Wasserkraft seit langen Zeiten fur den Betrieb von Muhlen genutzt Zu den alten Wassermuhlen der Alb gehort die Walzmuhle im oberen Laucherttal aus dem 15 Jahrhundert Die Muhlen wurden in der Vergangenheit vor allem als Olmuhlen Getreidemuhlen Sagemuhlen und Gesteinsmuhlen betrieben Spater wurde mit Muhlen auch Elektrizitat gewonnen Die historische Schapfenmuhle von 1452 an der Blau im Fischerviertel von Ulm wurde nach einem Brand auf die Hochflache der Alb verlegt als die direkte Wasserkraft fur den Betrieb keine Rolle mehr spielte und durch elektrischen Strom ersetzt werden konnte Die Baumannsche Muhle in Pfullingen ist eine denkmalgeschutzte ehemalige Getreidemuhle an der Echaz Sie wurde 1799 erbaut und bis 1963 aktiv genutzt Walzmuhle an der Lauchert bei Burladingen aus dem 15 Jahrhundert Gipsmuhle an der Steinlach in Mossingen Die Baumannsche Muhle an der Echaz von Pfullingen mit ihrer Radstube aus dem 18 Jahrhundert Hammermuhle am Blautopf in Blaubeuren Die Lochmuhle im Ulmer Fischerviertel an der Blau aus dem 14 JahrhundertPumpspeicherkraftwerke Das grosse Gefalle zwischen Albtrauf und Albvorland wird auch durch Pumpspeicherkraftwerke genutzt Beispiel fur eine solche Anlage ist das Pumpspeicherwerk Glems aus dem Jahr 1964 das mit einem Gefalle von etwa 283 Metern arbeitet und das Oberbecken mit dem Unterbecken uber eine 1415 Meter lange Triebwasserleitung verbindet KlimaDas Klima der Schwabischen Alb in der Neuzeit weist einige Besonderheiten auf die sich auch auf die Vegetation und ihre Wachstumsbedingungen auswirken Durch die schrage Langsstellung des Gebirges orthogonal zur Hauptwetterrichtung Nordwesten bildet es eine klassische Klimascheide Klimageschichte Manche Forscher gehen von einer Vergletscherung der hohen Sudwestalb wahrend der Wurm und der Risseiszeit aus ahnlich wie beim Feldberg Gletscher im Hochschwarzwald jedoch ist diese These umstritten Dass in den davor liegenden Eiszeiten auch die Schwabische Alb vorab die Hochflache des Grossen Heuberges durch Firn stark vereist war und damit erheblich kalter als heute war wird belegt durch weit nach Nordosten verfrachtete Weissjura Gerolle durch Rundhocker im Grenzbereich Schwarzwald Alb durch Talwasserscheiden in der Alb um 800 m Hohe und durch Trockentaler auf der Albhochflache die als Schmelzwasser Rinnen zu deuten sind Auf nicht vereisten Flachen gab es wahrscheinlich eine ausgesprochen sparliche kaltesteppenartige Vegetation ahnlich wie man sie heute in Tundragebieten finden kann Vor etwa 11 700 Jahren begann zu Beginn des Holozans des Nacheiszeitalters ein grundlegender Wandel mit der Erwarmung der Erde am Ende des Pleistozans Mit der Zeit verbreiteten sich die Walder auch auf die Alb vorwiegende Baumart war seit jeher die Rotbuche Aufgrund des weiterhin relativ kuhlen Klimas verblieben einige eiszeitliche Pflanzenarten als Reliktarten auf dem Mittelgebirge bestehen sie zogen sich jedoch in hohere Lagen zuruck Sie sind heutzutage haufig stark gefahrdet auch die Alb bleibt vom Klimawandel nicht verschont und stehen weitgehend unter Naturschutz Temperaturen Tieringen liegt in einer Hochmulde auf fast 900 m wo sich oft Kaltluftseen bilden und extreme Temperaturen erreicht werden konnen Aufgrund der Hohenlage ist das Klima auf der Schwabischen Alb rauer und die Temperatur meist etwa 3 bis 5 C niedriger als im mehrere hundert Meter tiefer gelegenen Vorland Dieser deutliche Temperaturkontrast mundet in der Redensart dass es auf der Alb immer einen Kittel kalter ist Vor allem die Hohe Schwabenalb ist auch unter dem Namen Schwabisch Sibirien bekannt Sie zahlt mit dem Hochschwarzwald den ostlichen Mittelgebirgen und den Alpen zu den kaltesten bewohnten Gegenden Deutschlands Grund dafur sind vor allem die weit uberdurchschnittlichen Hohenlagen der Orte Wahrend sich in anderen Mittelgebirgen die Siedlungen in den Talern konzentrieren gibt es auf der Schwabischen Alb zahlreiche Orte auf klimatisch ungunstigen Kammlagen Messstetten ist nach Oberwiesenthal im Erzgebirge die zweithochstgelegene Stadt Deutschlands Durchschnittswerte Die Jahresdurchschnittstemperaturen im Gebiet der Schwabischen Alb schwanken im Allgemeinen zwischen 4 und 8 C das langjahrige Mittel fur den Januar liegt bei 2 C fur den Juli bei rund 15 C Im Vergleich zu anderen Mittelgebirgen ist vor allem die hohe Sudwestalb durch ein besonders kuhles Klima gepragt Jahresmitteltemperaturen von unter 6 C im Januar 3 C im August 13 C welches etwa ebenso kalt ist wie der deutlich hohere Sudschwarzwald Die tiefliegenden Taler des Albtraufs erreichen jedoch teilweise auch Jahresmitteltemperaturen von knapp 8 C die unter 600 m gelegene Ries und Ostalb vgl Ulm 478 m 8 4 C nahe der Donau erreichen ahnliche Werte Zum Vergleich weist das Albvorland dagegen deutlich hohere Werte auf im Gebiet des Neckartals auf unter 350 m werden sogar mehr als 9 C erreicht die Baar sowie auch das westliche Albvorland hingegen kommen aufgrund grosserer Hohen auf nur rund 7 C Kalterekorde In Muldenlagen und Trockentalern konnen auf der Schwabischen Alb im Hochwinter in windschwachen und sternenklaren Nachten die Temperaturen knapp uber der Schneedecke auf unter 40 C absinken Die Nebenwetterstation Albstadt Degerfeld Doline soll am 1 Marz 2005 eine Temperatur von 36 1 C verzeichnet haben wahrend die Station Albstadt zeitgleich eine Tiefsttemperatur von nur 15 9 C zeigt Statt des typischen Mittelgebirgsklimas zeigt die Station Doline Degerfeld das spezielle Mikroklima eines Kaltluftsees in einer Senke Selbst im Hochsommer kann hier noch geringer Frost auftreten An der Klimastation Sonnenbuhl Doline Weidenwang wurden im Sommer 1989 28 Tage mit Frost in Bodennahe registriert Am 27 Juni 2000 wurden an der Klimastation Sonnenbuhl Gr Rinnental 753 m 5 0 C knapp uber dem Erdboden gemessen Niederschlag und Steigungsregen Steigungsregen am Albtrauf hier bei Neuffen auch die Schneefallgrenze hier um die 700 m Hohe ist erkennbar Da die Regenwolken bevorzugt von Nordwesten heranziehen verzeichnet der Albtrauf durch den Steigungsregen deutlich hohere Niederschlagsmengen als das tiefer gelegene Albvorland Von der Sudwestalb uber 1000 mm zur Ostalb 850 950 mm aber auch vom Albtrauf uber 1000 mm zur Flachenalb 750 850 mm hin nehmen die Niederschlage mit fallender Hohe sowie bei geringer ausgepragtem Staueffekt entsprechend ab Die Traufgebiete der Mittleren Alb und der Hohen Schwabenalb konnen jahrlich sogar uber 1200 mm Niederschlage erreichen Randen Baaralb und Hegaualb sowie sudliche Anteile des Grossen Heubergs fallen hierbei jedoch aus dem Rahmen Trotz grosser Hohe fallen in diesen Regionen kaum mehr Niederschlage rund 1000 1100 mm pro Jahr als auf der tieferen Mittleren Alb zwischen Reutlingen und Goppingen Ursachlich dafur ist der Regenschatten des unmittelbar westlich davon gelegene Hochschwarzwaldes Wind Die Schwabische Alb gilt als einer der windreichsten Gegenden Suddeutschlands Grund dafur sind die Hohenlage sowie die oft vegetationsfreien und exponierten Hochflachen und Kuppen Die Windenergie spielt eine wichtige Rolle bei der Stromerzeugung besonders auf der Mittleren Alb Bei umgekehrter Windrichtung aus Sudosten steigt die Luft von der Flachenalb bis zum Albtrauf im Nordwesten an und sinkt als warmtrockener Fallwind an der Steilkante bzw in die Albvorlandtaler hinab Dieses Phanomen wird als Albfohn bezeichnet Inversionswetterlagen Inversionswetterlage am Farrenberg Im Herbst und Winter stellen sich manchmal sogenannte Inversionswetterlagen ein durch die es auf der Albhochflache sonnig und warm ist wahrend das Neckarvorland oder das Donautal im kalten Nebel liegen An solchen Tagen gibt es auf der Albhochflache dann oft Fernsicht bis zu den Alpen Luftkurorte Einzelne Gemeinden der Schwabischen Alb wurden auch auf Grund des Hohenklimas zu Luftkurorten erklart Dazu gehoren Erpfingen seit 1978 Hayingen seit 1986 Bad Urach seit 1985 und Westerheim seit 1986 Vegetation und LandwirtschaftNaturlicher und selten vorkommender Fichten Blockwald im Bannwald UntereckAuf der Alb gehauft anzutreffen sind Schafherden und Wacholderheiden hier bei Hayingen im Naturschutzgebiet DigelfeldKlassische muhsame Steinlese per Hand auf einem Acker bei WesterheimWeinstocke an den Auslaufern der Schwabischen Alb hier die Metzinger Weinberge mit Blick nach Neuhausen an der ErmsLandschaftscharakter und Flachenaufteilung Die Landschaft der Schwabischen Alb hat einen eher rauen herben Charakter ihre Hochflache ist hauptsachlich von Waldern Wiesen und den durch die Schaferei entstandenen Wacholderheiden gepragt wahrend sich der steil uber dem nordlichen Vorland aufragende Albtrauf eher mit schroffen Felsabbruchen und Hangwalder prasentiert Der Anteil an landwirtschaftlich genutzten Flachen an der Gesamtflache ist mit 52 ahnlich wie im Kraichgau und liegt deutlich uber dem baden wurttembergischen Durchschnitt von 46 Der Anteil an Ackerland und an Dauergrunland an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Flache ist weitgehend ausgeglichen Der Schwerpunkt des Ackerbaus liegt auf der relieftechnisch und klimatisch begunstigteren Flachenalb auf der rauen Kuppenalb und Sudwestalb dominiert das Grunland Walder Der Waldanteil entspricht dem Landesdurchschnitt von ca 38 an der Gesamtflache im Gebiet der Sudwestalb ist er mit 47 deutlich hoher Abhangig von den Hohenstufen kollin submontan montan ober und hochmontan sowie auch vom Relief und der Ausrichtung der Hange dominieren verschiedene Waldtypen das Gebirge Mikroklima In den niederschlagsreichen kalkreichen Nordwestlagen wachsen vor allem die fur die Alb typischen Kalkbuchenwalder wobei in hoheren Lagen montane und hochmontane Lagen ab 700 m auch die Weisstanne und vereinzelt die Rotfichte hinzutritt Tannen Buchen Fichten Wald Auf den trockeneren und warmeren Sudlagen vor allem in niedrigen Lagen finden sich warmeliebende Eichenwalder Wasserreiche Schluchten beherbergen haufig Ahorn und Eschenwalder Hang und Schluchtwald Auf trockenen exponierten Felsstandorten tritt die Wald und seltener die Bergkiefer hinzu sog Steppenheiden Vegetation Der Laubbaumanteil auf der gesamten Schwabischen Alb betragt ca 47 die Buche dominiert hierbei mit 39 Die Nadelwalder 53 konzentrieren sich auf Kuppenalb und Sudwestalb Die Forstwirtschaft spielt wie in anderen Mittelgebirgen auch eine wichtige Rolle In der Vergangenheit wurden auf gut zuganglichem Gelande haufig Buchen durch schnellwachsende nicht standortgerechte Fichten ersetzt besonders auf der reliefarmen Albhochflache Eine Ausnahme bilden die hochmontanen Lagen der Sudwestalb wo klimatisch bedingt auch naturlich vorkommende angepasste Fichtenwalder zu finden sind Langfristig sollen aus Grunden des Klimawandels die anfalligen Fichtenmonokulturen in stabilere Laub und Mischwalder umgebaut werden Grunlandwirtschaft und Schaferei Die Grunlandwirtschaft haufig in Form der Schaferei dominiert seit Jahrtausenden auf der Ostalb der Mittleren Kuppenalb sowie klimatisch bedingt auf der Hohen Schwabenalb Typisch sind vor allem extensiv genutzten Kalkmagerrasen und Wacholderheiden Seit Jahren nimmt der Grunlandanteil sowie auch der Waldanteil auf der gesamten Alb zu Der Albschaferweg fuhrt als Wanderweg uber 158 km entlang der Schafweiden die auf der Schwabischen Alb seit langem durch sommerliche Wanderschaferei beweidet werden Ackerbau Hauptartikel Geschichte schwabischer Steinacker Die kargen steinigen Boden der Alb gelten im Allgemeinen als nicht sonderlich ertragreich Zeugnisse dafur sind die zahlreichen Steinriegel die man auf der Albhochflache finden kann Trotzdem wird in einigen Teilen der Alb auch grossflachiger Ackerbau betrieben besonders im Bereich der Niederen und Ulmer Alb Trotz der hohen Niederschlage war Wassermangel auf der Alb ein standiges Problem da das Regenwasser schnell im verkarsteten Grund in die Hohlen versickert Die durchschnittliche Betriebsgrosse liegt bei 30 ha uber 70 der Betriebe sind Nebenerwerbsbetriebe Getreide Auf Ackerflachen werden hauptsachlich Sommergerste Winterweizen und Wintergerste angebaut Weil Dinkel Einkorn und Emmer zu den Getreidearten gehoren die raues Klima gut vertragen finden sie auf der Alb wieder verstarkt Beachtung Linsen Der Linsenanbau hatte auf der Alb Tradition im 19 Jahrhundert befand sich hier das Hauptanbaugebiet im deutschen Sprachraum Der Anbau der Linse war jedoch muhsam und arbeitsintensiv und er brachte immer weniger ein Billige Exporte aus der Turkei Indien und Kanada machten ihren Anbau zudem nicht mehr lukrativ Der Linsenanbau starb nach und nach aus und schien Mitte des 20 Jahrhunderts in Deutschland vollkommen verschwunden zu sein jedoch wurde diese Tradition im 21 Jahrhundert sogar mit den alten Sorten der Alb wiederbelebt siehe Alb Leisa Streuobstflachen und begrenzter Weinanbau Streuobst und Weinanbauflachen haben ihren Schwerpunkt im Albvorland in der Vorbergzone und an den unteren Hangabschnitten des Albtraufs wo das Klima deutlich milder ist als auf den Hochflachen An den Hangen der Mittleren Alb finden sich ausserdem die grossten zusammenhangenden Gebiete von Streuobstwiesen in ganz Baden Wurttemberg Die Weinberge befinden sich i d R an Hangen der vulkanischen Albvorberge deren Boden als besonders fruchtbar gelten An besonders warmebegunstigten Hangen der Limburg einem Vorberg vulkanischen Ursprungs liegt auf mehr als 500 m das hochste Weinanbaugebiet im Land In ahnliche Hohen ragen aber auch andere Weingarten am Rande der Schwabischen Alb Metzingen gehort als Weinort im Weinbaugebiet Wurttemberg mit der Winzergenossenschaft Metzingen Neuhausen dazu Diese Weingartnergenossenschaft hat einen 2700 m langen Rundweg angelegt der mitten durch die Weinberge am Rande der Alb fuhrt Auch die Grosslage Hohenneuffen zu der neben den Lagen Neuffens auch die in Beuren Linsenhofen Kohlberg Kappishausern und Weilheim an der Teck gehoren befindet sich ebenfalls am Rande der Schwabischen Alb Neuffen ist Sitz der Weingartnergenossenschaft Hohenneuffen Teck Bis ins 17 Jahrhundert wurde an den sudexponierten Hangen des unteren Blautales ebenfalls Wein angebaut Der Teil des Eselsberges der zur Gemarkung Soflingen gehorte hiess demzufolge Soflinger Weinberge Noch heute weisen dort Strassen und Wegnamen auf die Bedeutung des Eselsbergs als historisches Weinbaugebiet hin z B Kelternweg Muskatellerweg Rieslingweg Rulanderweg Silvanerweg Tokajerweg Traminerweg Trollingerweg Veltlinerweg und Weinbergweg Okologie und NaturschutzDas Naturschutzzentrum Schopflocher Alb eine Stelle an der die Offentlichkeit seit 1989 fur okologische Fragen der Schwabischen Alb sensibilisiert wird Bereits 1942 wurde das Schopflocher Moor als ein Naturschutzgebiet ausgewiesen Es gehort damit zu den altesten Naturschutzgebieten der Alb Ende des 20 Jahrhunderts wurde verstarkt entdeckt dass die Alb insgesamt ein Mittelgebirge mit besonderen okologischen Verhaltnissen darstellt Die hohe Wertigkeit und die absolute Schutzwurdigkeit dieser komplexen Landschaft drangen sowohl bei der breiten Offentlichkeit als auch bei den politischen Entscheidungstragern zunehmend mehr ins Bewusstsein Eine Folge davon war ab 1989 die Errichtung von Informationsstellen wie dem Naturschutzzentrum Schopflocher Alb die die Aufgaben ubernommen haben die Offentlichkeit sowohl uber die Naturphanomene zu informieren als auch fur okologische Fragestellungen der Alb zu sensibilisieren Ab 1993 stand bei den konkreten Bemuhungen um die Alb auch die Biodiversitatskonvention ein weltweites Ubereinkommen uber die biologische Vielfalt mit anspruchsvollen Zielen im Hintergrund der politischen Entscheidungen Weitere wesentliche Schritte waren in diesem Zuge die grosszugige Erweiterung des Naturparks Obere Donau 2005 die Errichtung des Geoparks Schwabische Alb 2002 die Benennung und Auszeichnung von sieben Geotopen der Alb in Nationalgeotope 2006 die Ausweisung von grosseren Flachen der Alb als Europaisches Vogelschutzgebiet durch das Regierungsprasidium Tubingen 2007 die Errichtung des Biospharengebietes Schwabische Alb 2008 Diese Schritte fuhrten im 21 Jahrhundert zu einer weiteren Verdichtung und Vernetzung von vielfaltigen Informationsstellen uber geologische biologische und umweltpolitische Fragen im Blick auf die Alb Flora Gewohnlicher Fransenenzian Fundort Wacholderheide bei Heubach Ostalb Albhochflache mit Wacholderheide und Felsen bei Bottingen auf uber 900 m Hohe auf dem Grossen Heuberg hier wachsende Fichten haben sich dem Hohenklima angepasst und besitzen eine auffallend schmale Kronenform Die Schwabische Alb verfugt als Mittelgebirge uber eine zum Teil subalpine Vegetation Das botanische Wahrzeichen der Alb ist die Silberdistel Nicht weniger dekorativ ist auf der Alb die Wollkopfige Kratzdistel Auf den Wacholderheiden und sudexponierten Hangen wachsen neben der Silber auch oft die kleinere Golddistel und im Schutt unter Felsen die Alpen Distel Nelkengewachse sind auf der Alb vielfaltig zuhause die Pfingstnelke die Karthausernelke die Kopfnelke und die unter Naturschutz stehende Heidenelke Als grosse Raritat gilt dort die Prachtnelke Mehrere Enzianarten wachsen auf der Schwabischen Alb Im Fruhjahr verwandelt der Fruhlings Enzian die Albflachen in einen Farbteppich Auf den Schafweiden findet sich auch der kalkliebende Deutsche Fransenenzian der bis in den Herbst hinein bluht Seltener entdeckt man den Kreuz Enzian und den Gelben Enzian Verschiedene Lilienarten werden auf den Magerrasen der Alb beobachtet so die Holunder Schwertlilie und die Bunte Schwertlilie In den Waldern taucht der farbenprachtige Turkenbund auf Die im Flachland eher seltene Graslilie findet auf den Blumenwiesen der Alb ebenfalls einen geeigneten Wachstumsstandort wird jedoch heute zu den Spargelgewachsen gezahlt Sonnige Platze bevorzugt die Berg Aster die knapp 50 Zentimeter hoch wird Ein grosseres Vorkommen der Gewohnlichen Kuchenschelle gibt es unter anderem auf der Ostalb in der Nahe von Bopfingen In den Wiesen sind Teufelskrallen und die Kugelblumen ebenfalls blaue Farbtupfer In den Schluchtwaldern der Alb bluhen im Fruhjahr unter anderem Marzenbecher Blau und Gelbsterne ab Mai die blaue Berg Flockenblume Etwas spater folgt der Eisenhut Dieser tritt auf der Alb nicht nur als Blauer Eisenhut sondern auch als Gelber Eisenhut und als Gescheckter Eisenhut in Erscheinung Am Austritt der Karstquellen sind bereits im Marz die leuchtend gelben Sumpfdotterblumen zu entdecken Flora an den Kalkfelsen Ein spezieller Ort fur Pflanzen sind die freiliegenden Felskopfe der Schwabischen Alb Dort trifft man die Bibernell Rose den Felsen Kreuzdorn den Karntner Berg Hahnenfuss und den Scharfen Mauerpfeffer die Gewohnliche Fransenhauswurz neben Alpen Augenwurz Alpen Steinquendel Berghahnlein Berg Hellerkraut Berg Kronwicke Trauben Gamander Trauben Steinbrech Gewohnlichem Sonnenroschen Grauem Sonnenroschen Schollkraut Rasen Steinbrech und Zwerg Glockenblume Wilde Orchideen Knabenkrauter bilden eine grosse Gruppe innerhalb der wilden Orchideengewachse auf der Alb Auf der Munsinger Alb wachsen mehrere einheimische Orchideenarten die allesamt unter Naturschutz stehen In den Buchenwaldern findet sich dort etwa das Rote Waldvogelein das Weisse Waldvoglein die Braunrote Stendelwurz die Sumpf Stendelwurz und die Violette Stendelwurz Naturschutzer achten besonders aufmerksam auf die Standorte des Gelben Frauenschuhs des Grossen Zweiblattes der Pyramiden Hundswurz und der Ragwurzen Funf Arten sind von den Letztgenannten auf der Alb verbreitet die haufiger anzutreffende Fliegen Ragwurz die seltener vorkommende Bienen Ragwurz die Hummel Ragwurz die Kleine Spinnen Ragwurz und die absolut seltene Grosse Spinnen Ragwurz Zuhause sind diese Raritaten im Kalkmagerrasen Auch die Mucken Handelwurz hat Standorte auf der sudlichen Alb Manche dieser botanischen Kostbarkeiten wurden schon zur Orchidee des Jahres gekurt und werden im Gelande vom Arbeitskreis Heimischer Orchideen kartiert und betreut Eine weitere Gruppe wild vorkommender Orchideen stellen Knabenkrauter dar Diese Orchideen bluhen auf der Alb ab April beginnend mit dem fruhbluhenden Kleinen Knabenkraut Das Brand Knabenkraut ist auf der Alb deutlich seltener als das Helm Knabenkraut Bis zu 80 cm hoch fallt das Purpur Knabenkraut aus etwas kleiner das Mannliche Knabenkraut Letzteres heisst wissenschaftlich Orchis mascula in der auf der Alb gepflegten Mundart auch Hodesackle weil es an die Anatomie mannlicher Fortpflanzungsorgane erinnert Auf der Zollernalb bluhen stellenweise auch das Fleischfarbene Knabenkraut und die Einknollige Honigorchis Zunehmend mehr kann man die sehr stattliche gelegentlich bis zu einem Meter Lange heranwachsende Bocks Riemenzunge nicht nur auf der Schwabischen Alb aber auch da beobachten Allerdings gibt es diese Orchideenart kaum auf Hohen uber 800 m Gelegentlich finden sich auch Waldhyazinthen wovon auf der Alb nur zwei Arten heimisch sind die Zweiblattrige Waldhyazinthe und die Grunliche Waldhyazinthe Im Albvorland etwa beim Teckberg kann man die besonders spat bluhende Herbst Drehwurz aus der Gattung der Spiranthes entdecken Alle diese Orchideen finden sich auch auf der Roten Liste gefahrdeter Arten und stehen damit nicht nur auf der Alb unter besonderem Schutz Wacholderheiden Durch Wanderschaferei wurden die Wacholderheiden auf der Schwabischen Alb offen gehalten Hier ein Albschafer aus der Zeit um 1980 Seit dem Ruckgang der Wanderschaferei laufen die Wacholderheiden mit dem landschaftspragenden Wacholderstrauch Juniperus communis auf der Schwabischen Alb Gefahr waldartig zuzuwachsen Manche Wacholderheiden wurden auch nach Aufgabe der Schaferei mit Kiefern aufgeforstet Andere wurden durch die naturliche Sukzession von selbst zu Wald Da aber extensiv genutzte offene Magerstandorte verloren gegangen sind werden Wacholderheiden heute aus Grunden des Natur und Landschaftsschutzes durch Mahen und Roden offen gehalten um die besonderen und teilweise vom Aussterben bedrohten Pflanzengesellschaften auf Mager Halbtrocken und Trockenrasen erhalten zu konnen Die bedeutenden Wacholderheiden der Schwabischen Alb sind nach Anhang I der FFH Richtlinie Lebensraumtyp 5130 europarechtlich geschutzt Wichtige und exemplarische Schutzgebiete dieser Art sind Braunhartsberg bei Albstadt Buttenhausener Eichhalde bei Munsingen Digelfeld bei Hayingen Dossinger Tal bei NeresheimFauna Schmetterlinge bei Heubach auf der Ostalb an einer Silberdistel Die Schwabische Alb bietet durch ihre Vielzahl an unterschiedlichen Biotopen zahlreichen Tierarten einen geeigneten Lebensraum Wirbellose Schwalbenschwanz auf Karthausernelke Fundort Lenninger Alb Wacholderheiden und sudexponierte Hang und Felsflachen beherbergen eine Vielzahl an Schmetterlingen und Warme liebenden Insekten Den seltenen Apollofalter Parnassius apollo gibt es nur noch an einer Stelle der Munsinger Alb den noch selteneren Blauschwarzen Eisvogel an den Randern des Blautales Der Schwalbenschwanz Papilio machaon lasst sich bei der Gipfelbalz und an Bluten beobachten Die Blauflugelige Odlandschrecke Oedipoda caerulescens halt sich gerne auf Odland und auf Gerollfeldern auf Auch der eher in den Alpen beheimatete seltene Alpenbock Rosalia alpina kommt auf der und sehr selten nordlich davon vor wenn Buchenstamme verrotten durfen Der Blauschwarze Eisvogel Limenitis reducta der Kreuzenzian Ameisen Blauling Maculinea rebeli und die Rotflugelige Schnarrschrecke Psophus stridulus alle sind auch auf der Alb stark gefahrdet gemass der Roten Liste von Baden Wurttemberg Vogel Urzeit Ein Flugsaurier Cycnorhamphus suevicus konnte im Nusplinger Plattenkalk entdeckt und freigelegt werden Er wird auf ein Alter von etwa 150 Millionen Jahre geschatzt Fossile Knochen vom Schneehuhn die in der Kleinen Scheuer einer Hohle am Rosenstein gefunden wurden deuten darauf hin dass der Vogelbestand auf der Alb wahrend der Eiszeiten ein anderer war als in der Jetztzeit Aus dem Steinheimer Becken und damit aus einer Phase nach dem Meteoriteneinschlag stammen fossile Flamingos und Pelikane gefunden in den sogenannten Warmwasser Schichten Neuzeit Felsen und Steilwande bieten auch Brutstellen fur Uhu Bubo bubo Wanderfalke Falco peregrinus und Kolkrabe Corvus corax Strenge Horstbewachung durch Naturschutzer und zeitweilig ausgesprochenes Kletterverbot soll dafur sorgen dass der Uhu und der Wanderfalke in Ruhe ihre Jungen aufziehen konnen Eine grossere Dohlenkolonie befindet sich bei Sigmaringen in der Nahe des Schlosses Auch Waldkauz Strix aluco Raufusskauz Aegolius funereus Schleiereule Tyto alba und bedingt durch den Klimawandel inzwischen Zwergohreule Otus scops sind anzutreffen Bruthohlen in hochschaftigen alten Baumen der Alb baut unter anderem der Schwarzspecht Dryocopus martius In verlassenen Schwarzspechthohlen werden oft zahlreiche anderen Vogelarten u a Eulen festgestellt die das gebrauchte Nest neu als Nistplatz verwenden Im Naturschutzgebiet Kraftstein brutet unter anderem die Heidelerche Lullula arborea Im Jahr 2007 hielten sich auch ein paar Gansegeier Gyps fulvus auf der Munsinger Alb auf Aufgrund fehlender Nahrung an ihren Stammplatzen in Spanien fliegen die Geier Hunderte von Kilometern in andere europaische Regionen Gansegeier waren bis zum 19 Jahrhundert im Donautal noch heimisch Auf den feuchten Wiesen in den Talern der Alb und an den Uferzonen im Donautal finden der Graureiher Ardea cinerea der Silberreiher Ardea alba der Weissstorch Ciconia ciconia gelegentlich auch der Schwarzstorch Ciconia nigra und der Kiebitz Vanellus vanellus genugend Nahrung Die Heidelerche Lullula arborea und das Braunkehlchen Saxicola rubetra sind eigentlich auf der Schwabischen Alb zuhause aber gemass Roter Liste Baden Wurttemberg inzwischen vom Aussterben bedroht gleiches gilt fur den Wendehals Jynx torquilla Ornithologie Das Vogelschutzzentrum von Mossingen in dem kranke Vogel und Fledermause behandelt werden und moglichst wieder in die freie Natur zuruckgefuhrt werden Im Randecker Maar auf der Schwabischen Alb findet eines der zeitlich langsten und konsequentesten ornithologischen Monitorprogramme in Europa durch die Forschungsstation Randecker Maar statt Unter anderem wird in dieser wissenschaftlichen Station sowohl die Langzeitbeobachtung des Vogelzuges als auch die Untersuchung von Insektenwanderung durchgefuhrt Der Naturschutzbund Deutschland NABU unterhalt in Mossingen bei der Ziegelhutte an der Alb ein fur Besucher zugangliches Vogelschutzzentrum Hier werden jahrlich mehr als 100 verletzte oder kranke Jung Vogel und Fledermause behandelt Saugetiere Urtiere Eines der altesten Kunstwerke der Menschheit das Mammut aus der Vogelherdhohle 40 000 Jahre Aurignacien geschnitzt aus Mammutelfenbein heute im Museum Alte Kulturen auf Schloss Hohentubingen zeigt neben manchen anderen Beispielen dass die Urtiere der Alb schon fruh einen Niederschlag im kunstlerischen Schaffen von Menschen gefunden haben In vielen Hohlen der Alb etwa Charlottenhohle Hohlenstein Hohler Fels Kleine Scheuer und Ramensteinhohle finden sich Knochen von Bison bison antiquus Wollhaarmammut Mammuthus primigenius Wollnashorn Coelodonta antiquitatis Echte Lemminge Dicrostonyx sp Halsbandlemming Dicrostonyx gulielmi Schermausarten Arvicola sp v Schneemaus Microtus nivalis Vielfrass Gulo borealis L Steppeniltis Foetorius Eversmanni Less Hohlenbar Ursus spelaeus Hohlenhyane Crocuta crocuta spelaea Hohlenlowen Panthera leo spelaea Riesenhirsch Megaloceros giganteus Rothirsch Cervus elaphus Eisfuchs Vulpes lagopus Wildpferd Equus ferus Wildrind Bos eiszeitlichen Grosskatzen Schneehase Lepus timidus und Ren was darauf hinweist dass diese Saugetiere noch im Pleistozan sowohl Bewohner der Alb als auch zum Teil die Objekte menschlicher Jagd waren In der Vogelherdhohle sind mindestens 124 Knochenreste von wenigstens zwolf Wollnashorn Individuen uberliefert wobei hier diskutiert wird ob diese Knochenfunde auf eine aktive Bejagung zuruckgehen Die Seesedimente im Steinheimer Becken sind reich an Fossilien aus dem Miozan so dass das Steinheimer Becken zu den bedeutendsten Fundstellen fur dieses Erdzeitalter zahlt Zahlreiche Funde von Wirbeltieren und Saugetieren konnten gemacht werden Ein sehr umfassendes Skelett eines Hauerelefanten Deinotherium wurde bei Langenau gefunden und ist heute im Staatlichen Museum fur Naturkunde in Stuttgart ausgestellt Alle hier genannten Saugetiere gehoren nicht mehr zum neuzeitlichen Bestand der Schwabischen Alb beziehungsweise sind weltweit ausgestorben Ein Skelett des Ursus spelaeus des Hohlenbaren in der Barenhohle bei Sonnenbuhl Schadel mit Unterkiefer einer Crocuta crocuta spelaea einer Hohlenhyane aus dem Jungpleistozan gefunden in der Aufhausener Hohle bei Geislingen an der Steige heute im Museum am Lowentor in Stuttgart Eine Skelettrekonstruktion des Deinotherium des im Vergleich zu den heutigen Elefantenarten sehr machtigen Hauerelefanten bei Langenau heute ebenfalls im Museum am Lowentor Freiprapariertes Skelett eines weiblichen Gabelhirsches aus dem Steinheimer Becken Exponat aus dem Museum am LowentorUrzeit Weide Taurusrinder auf der Urzeit Weide bei Beiningen In einem Steinbruch zwischen Gerhausen und Beiningen wurden 27 urtumliche Taurusrinder eine Auerochsen Abbild Zuchtung siehe auch Tauros Programm und 13 Konikpferde gemeinsam angesiedelt Die dort seit 2012 frei lebenden Tiere sollen die Verbuschung im Steinbruch zuruckdrangen und damit den halboffenen Landschaftscharakter erhalten Gleichzeitig erinnern sie an die aus der Steinzeit bekannten Urtiere dieser Landschaft im Blau und Achtal und bilden eine Brucke zur Neuzeit Diese Urzeit Weide auf der Schwabischen Alb ist das erste Ganzjahres Beweidungsprojekt dieser Grossenordnung in Baden Wurttemberg mit Wildpferden und Wildrindern Die naturnahe Ganzjahresbeweidung stellt ein Naturschutz Konzept dar bei dem der weitgehend vom Menschen ungesteuerte Prozess der Beweidung im Vordergrund stehen soll Neuzeit Gamse im Oberen Donautal Die Felslandschaft des Donautals bietet der Gamse Rupicapra rupicapra ein auf ihre Bedurfnisse zugeschnittenes Areal Die Gamsen der Schwabischen Alb entstammen ursprunglich den Alpen Die Population der Alb ist auf das Aussetzen weniger Tiere vor einigen Jahrzehnten zuruckzufuhren was aber fur die seltene Vegetation der Felskopfe ungunstig ist Ahnlich liegen die Dinge bei vereinzelten Populationen von Wildschafen auf der Alb speziell dem Europaischen Mufflon Ovis gmelini musimon Biberdamm im Fehlatal Ausgehend von der bayrischen Donau sind Europaische Biber Castor fiber zwischen 2011 und 2015 in grosserem Umfang auf die Schwabische Alb zuruckgekehrt Dies geschah nicht ausschliesslich zur Freude von Verkehrsteilnehmern weil Bahndamme durch Biberburgen unterspult und wichtige Verkehrswege durch die von den Nagetieren gefallten Baumen blockiert wurden Vor der Wiederbesiedlung wurde in Deutschland einer der letzten Luchse Lynx lynx 1846 auf der Schwabischen Alb bei der Ruine Reussenstein getotet Er galt damit seit dem 19 Jahrhundert als ausgestorben Aus dem Donautal wurden in den letzten Jahren jedoch sporadisch Nachweise des Luchses gemeldet Einer der letzten Wolfe Canis lupus der Alb im 19 Jahrhundert wurde am 18 Januar 1831 bei Gauselfingen erlegt nachdem er im Juni 1830 in Pferche bei Kettenacker Harthausen und Feldhausen eingebrochen war und drei Schafe gerissen hatte Das Tierpraparat von der Bevolkerung Isegrim genannt befindet sich im Hubertussaal auf Schloss Sigmaringen Der Wolfstein in Neufra erinnert an diese sowohl denkwurdige als auch erfolgreiche Jagd Ein getoteter Wolf wurde 2015 auf der Autobahn 8 bei Merklingen entdeckt Grundsatzlich gilt die dunn besiedelte Alb als ein mogliches Revier fur die Wiederansiedlung von Wolfen Allerdings ist der ehemalige Truppenubungsplatz Munsingen als Lebensraum wohl zu klein Ein Wolfsrudel benotigt etwa 150 bis 300 Quadratkilometer Flache Die Europaische Wildkatze Felis silvestris silvestris war fruher ebenfalls eine Bewohnerin der Alb Spuren von ihr konnen aber gegenwartig auf der Alb nicht gesichtet werden Ausserdem kommen die verbreiteten Wildarten Rotfuchs Vulpes vulpes Europaischer Dachs Reh Wildschwein Steinmarder Baummarder Iltis und Hermelin auf der Schwabischen Alb vor Damwild und Sikawild gibt es ausserhalb von geschlossenen Gehegeanlagen auf der Alb nicht Auch der Rothirsch Cervus elaphus immerhin ein Wappentier des Bundeslandes Baden Wurttemberg wurde schon im 19 Jahrhundert auf der Alb ausgerottet Die Wiederansiedlung durch Aufhebung des jagdlichen Abschuss Gebotes von 1958 wird kontrovers beurteilt Steigende Abschusszahlen im Blick auf den Waschbaren Procyon lotor zeigen einerseits dass er sich in waldreichen Regionen der Alb wohlfuhlt zum andern aber dass Unsicherheit daruber herrscht ob dieser erfolgreichste Vertreter von Neozoen auf der Alb negative Auswirkungen auf das Okosystem der Waldgebiete hat Eine ahnliche Problematik besteht im Blick auf den Marderhund Nyctereutes procyonoides der seit 1984 auf der Schwabischen Alb nachweisbar ist Fledermause Durch die hohe Anzahl an Hohlen Felsen Uberhange und Klufte aber auch durch ihre lichten Walder mit Altbaumbestanden ist auf der Alb ein reicher Bestand an Fledermausen zu verzeichnen Das Graue Landohr Plecotus austriacus das Braune Langohr Plecotus auritus das Grosse Mausohr Myotis myotis die Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii die Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus die Wasserfledermaus Myotis daubertoni die Fransenfledermaus Myotis nattereri der Grosse Abendsegler Nyctalus noctula der Kleine Abendsegler Nyctalus leisleri die Zweifarbfledermaus Vespertilio murinus die Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus die Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii aber auch die Breitflugelfledermaus Cnephaeus serotinus die Nordfledermaus Cnephaeus nilssonii die Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros und die kleine schwarzliche Mopsfledermaus Barbastella barbastellus gehoren dazu Manche Fledermaus Arten sind auf der Schwabischen Alb durch Quartierverluste gefahrdet beispielsweise durch die Vernichtung von Altholzbestanden aber auch durch die Sanierung und Modernisierung von Altbaubestanden und Scheunen in Siedlungen Eine gewisse Gefahrdung geht aber auch von Windkraftanlagen durch Fledermausschlag aus die auf der Alb eine starke Zunahme verzeichnen Beispiele sind der Windpark Himmelberg der Windpark Lauterstein 2016 und der Windpark Stotten 1997 In den Waldern am Albtrauf haben dagegen Fledermauskasten fur die Ansiedlung von weiteren Fledermausen gesorgt Pferdezucht Das Wurttemberger Warmblut wurde auf der Schwabischen Alb im Haupt und Landgestut Marbach in Marbach an der Lauter gezuchtet Es ist das alteste staatliche Gestut das Land Baden Wurttemberg als Trager in Deutschland Zur Marbacher Einrichtung gehoren auch die Gestutsanlagen in Offenhausen und der Fohlenhof in St Johann Den Pferden Julmond und Hadban Enzahi wurden in Marbach Denkmale gesetzt Wasserbuffelzucht Es gibt auf der Schwabischen Alb einige Hofe auf denen asiatische Wasserbuffel gezuchtet und vermarktet werden In den Medien bekannt geworden ist eine Buffelzucht mit etwa 290 Tieren Stand 2014 in Hohenstein Meidelstetten Eine weitere Herde steht jedes Jahr zur Landschaftspflege im Naturschutzgebiet Schmiechener See bei Schelklingen im Osten des Biospharengebietes Dort fressen die Albbuffel das Schilf und die Weiden des Sees ab damit er nicht zuwachst Viele Vogelarten halten sich zeitweise am und auf dem Flachgewasser im Naturschutzgebiet auf das deshalb als Biotop offengehalten werden muss Eine dazugehorende Infrastruktur aus Molkereien Mozzarella aus Buffelmilch Fleischverarbeitung und Gastronomie hat sich entwickelt Auf der Alb lebten schon einmal solche Tiere wenn auch vor 300 000 Jahren Naturpark Obere Donau In Beuron sitzt die Verwaltung des Naturparks Obere Donau Hauptartikel Naturpark Obere Donau Im Sudwesten der Schwabischen Alb liegt der Naturpark Obere Donau Er umfasst grosse Teile der Landkreise Tuttlingen Sigmaringen Zollernalb und Biberach Er wurde am 5 Dezember 1980 gegrundet und ist einer von insgesamt sieben Naturparks in Baden Wurttemberg Erweitert wurde der Park im Jahr 2005 Das Schutzgebiet umfasst 1350 Quadratkilometer entlang der Donau und ihrer Nebenflusse Bara und Lauchert zwischen Tuttlingen und Herbertingen Es wird vom Verein Naturpark Obere Donau mit Sitz in Beuron verwaltet wo der beeindruckendste Teil des Donaudurchbruchs durch die Schwabischen Alb erlebt werden kann Das ehemalige Bahnhofsgebaude von Beuron beherbergt seit 1996 die Geschaftsstellen der Stiftung Naturschutzzentrum Obere Donau und des Naturparkvereins Obere Donau Das sogenannte Haus der Natur zeigt eine Ausstellung zur erdgeschichtlichen Entstehung der oberen Donau und weist auf die Besonderheiten der Flora und Fauna hin Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt im Bereich der Umwelterziehung Mit dem Natura 2000 Gebiet Oberes Donautal sind das Fauna Flora Habitat Gebiet FFH Oberes Donautal zwischen Beuron und Sigmaringen sowie das Vogelschutzgebiet Sudwestalb und Oberes Donautal mit einer Flache von 2700 Hektar nahezu identisch Ausserdem gehort zum Naturpark das Naturschutzgebiet Stiegelesfels Oberes Donautal GeoPark Schwabische Alb Logo des GeoParks Schwabische Alb Hauptartikel Geopark Schwabische Alb Als GeoPark Schwabische Alb gilt seit 2002 der gesamte Bereich der Schwabischen Alb mit einer Lange von etwa 200 km und einer durchschnittlichen Breite von 40 km Die Alb ist nunmehr als Jurassic GeoPark einer der UNESCO Global Geoparks Die fossilreichen Ablagerungen des tropischen Jurameeres enthalten Fundstellen von weltweiter Bedeutung Am Beispiel der Alb wurden die Grundlagen fur die weltweite Untergliederung der Jurazeit unter anderem durch Leitfossilien gefunden Die Schwabische Alb ist eine hohlenreiche Karstlandschaft mit einmaligen Fossilienvorkommen einigen Vulkankratern und einem Meteoritenkrater Die UNESCO definiert fur den Geopark drei ubergeordnete Ziele Bewahrung der intakten Umwelt Impulse fur eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und geowissenschaftliche Wissensvermittlung Aufgrund des vielfaltigen Geo Erbes wurde die Alb als Nationaler Europaischer und Globaler Geopark ausgezeichnet Es gibt derzeit Stand Marz 2016 in Europa 64 Geoparks die von der UNESCO als Europaischer Geopark zertifiziert sind Nationaler Geotop Nationaler Geotop ist eine Auszeichnung die 2006 als Ergebnis eines Wettbewerbs an 77 bedeutende Geotope in Deutschland verliehen wurde Sieben dieser ausgezeichneten Geotope stehen dabei im Zusammenhang mit der Schwabischen Alb und finden damit bundesweit entsprechende Wahrnehmung und Wurdigung das Randecker Maar der Posidonienschiefer von Holzmaden das Obere Donautal die im Alb Donau Kreis mit dem Blautopf das Lonetal auf der mittleren und ostlichen Alb der Mossinger Bergrutsch im Landkreis Tubingen die Spuren der Meteoriteneinschlage die das Nordlinger Ries und das Steinheimer Becken geformt haben vergrossern und Informationen zum Bild anzeigenDer Mossinger Bergrutsch am Hirschkopf bei dem 1983 der Albtrauf auf eine Lange von 1000 Metern abgerissen ist Gebankte Kalksteine des Oberjura lagen von einem auf den andern Moment frei Der Mossinger Bergrutsch ist inzwischen ein Nationaler Geotop Deutschlands Europaisches Vogelschutzgebiet Nicht nur der Raufusskauz der im Albuch eine angestammte Heimat hat sondern auch andere selten gewordene Vogelarten werden auf der Schwabischen Alb durch den Ausweis des Europaischen Vogelschutzgebietes geschutzt So finden auf der Alb viele Vogel der Roten Liste einen Schutz und Lebensraum Als Europaisches Vogelschutzgebiet wurden mehrere Regionen der Schwabischen Alb ab 2007 ausgewiesen Dazu gehoren unter anderem der Albuch Vogelschutzgebiet das Eselsburger Tal die Mittlere Schwabische Alb der Ostalbtrauf bei Aalen der Schmiechener See die Sudwestalb und das Obere Donautal die Taler der Mittleren Flachenalb das Vorland der mittleren Schwabischen Alb Vogelschutzgebiet Siehe auch Liste der EU Vogelschutzgebiete in Baden Wurttemberg Biospharengebiet Schwabische Alb Hauptartikel Biospharengebiet Schwabische Alb Weite Teile der Mittleren Alb und ihres Vorlandes wurden am 31 Januar 2008 vom Land Baden Wurttemberg als Biospharengebiet Schwabische Alb ausgewiesen Die Einrichtung des 85 270 Hektar grossen Gebiets geht auf die Aufhebung des Truppenubungsplatzes Munsingen im Jahr 2005 zuruck und ist das erste Biospharengebiet Baden Wurttembergs Seit dem 26 Mai 2009 ist das Biospharengebiet Schwabische Alb auch UNESCO Biospharenreservat Im Jahr 2021 hat das UNESCO Gremium das Biospharengebiet Schwabische Alb gelobt und als besonders modellhaft unter den Biospharengebieten weltweit bezeichnet es behalt die wichtige Auszeichnung fur zehn weitere Jahre BesiedlungRekonstruierte hallstattzeitliche keltische Siedlung auf der Heuneburg Sie gilt als einer der fruhesten protourbanen Zentren MitteleuropasKeltische Vase aus der Hallstattzeit Landesmuseum WurttembergUr und Vorgeschichte Steinzeit Im Gegensatz zu anderen Mittelgebirgen ist die Schwabische Alb relativ fruh besiedelt worden Dabei ist von den zahlreichen in die Altsteinzeit zuruckreichenden Fundstellen insbesondere am Rande des Nordlinger Rieses im Lone und Blau bzw Aachtal abzusehen da sie als Zeugnisse einer eiszeitlichen Nutzung durch Jager und Sammler prinzipiell keine dauernde Besiedlung im Sinne einer Sesshaftigkeit anzeigen Auf der Schwabischen Alb entstanden wohl einige der fruhesten Kunstwerke der Menschheit Schon im fruhen Neolithikum zur Zeit der Linearbandkeramik wurden erste Bauern auf der Ulmer Alb ansassig Ein jungsteinzeitliches Dorf bei Ehrenstein datiert bereits in eine jungere Phase des Neolithikum Wahrend der ersten sesshaften Besiedlung wurde der Wald an den fruchtbarsten Standorten durch Brandrodung beseitigt um Ackerland zu gewinnen Bronze und Eisenzeit Aus der Bronze und Hallstattzeit sind auf der Alb zahlreiche Grabhugel uberliefert Der Bronzedepotfund von Winterlingen wurde 1609 bei Winterlingen geborgen Er stammt aus der spaten Urnenfelderzeit 9 Jahrhundert v Chr und zahlt zu den fruhesten nahezu vollstandig erhaltenen archaologischen Bodenfunden Deutschlands uberhaupt Die keltischen Kulturen erschienen im 7 und 6 Jahrhundert v Chr und verbreiteten sich uber nahezu ganz Europa Vor allem ihr handwerkliches und kunstlerisches Arbeiten hat auf der Schwabischen Alb wichtige Spuren hinterlassen Mit der Heuneburg entsteht am Sudrand der Alb im 6 Jahrhundert v Chr ein erstes proto urbanes Zentrum Die Heuneburg gilt als alteste Stadt nordlich der Alpen In der folgenden Latenezeit entstand ein keltisches Oppidum bei Grabenstetten das spater Heidengraben genannt wurde Dieses Oppidum gehort zu den grossten keltischen Siedlungen in Europa Erst ein kleiner Teil wurde bislang archaologisch erforscht entsprechende Fundstucke sind im Museum der Universitat Tubingen MUT und im Heidengrabenmuseum ausgestellt Mit dem uber funf Kilometer langen Kelten Erlebnis Pfad KEP wird das kulturelle und naturhistorische Erbe der Region am Heidengraben erschlossen bewahrt in Wert gesetzt und alle Informationen sowohl haptisch visuell als auch auditiv vermittelt Augmented Reality Siehe auch Urgeschichte Baden Wurttembergs Romisches Reich Spuren der Romer auf der Alb ein romischer Keller bei Oberkochen wohl eine Raststation an der Romerstrasse durch das Brenz Kocher TalAusschnitt aus der spatantiken Tabula Peutingeriana mit Aquileia Heidenheim an der Brenz am oberen Bildrand zwischen AD LUNAM Lonsee und OPIA Oberdorf Ipf mittelalterliche Darstellung Mit dem Vordringen der Romer im 1 Jahrhundert n Chr wurde der Albtrauf kurzzeitig zur Reichsgrenze Alblimes des romischen Reiches Der ostliche Teil des Alblimes lag auf dem Gebiet der romischen Provinz Raetia nur die westlichen Kastelle Lautlingen Geislingen a R Rottweil und Sulz befanden sich in der Provinz Germania superior Das Kastell Lautlingen und das Kastell Burladingen waren ein Grenzkastell auf der Schwabischen Alb Das Kastell Aalen hatte als grosste Garnison am Ratischen Limes fur eine berittene Eliteeinheit Ala miliaria eine besondere Bedeutung Das Gebiet wurde durch die Romer mehr oder weniger stark romanisiert Besiedlung durch die Alamannen Die Aufgabe des Limes durch die Romer im Jahr 260 brachte das Ende der romischen Alb Nach der romischen Periode und dem Fall des Limes wurde die Alb sehr schnell durch die Alamannen wieder aufgesiedelt In welchem Umfang romische und vorromische keltische Bevolkerungsteile unter der neuen alemannischen Herrschaft weiterexistierten ist unklar dass dies der Fall war ist aber sehr wahrscheinlich Auf dem Runden Berg bei Bad Urach etablierte sich beispielsweise ein alamannischer Furstensitz Mittelalter Wahrend des Mittelalters sind zahlreiche Dorfer und Burgen sowie einige Kloster z B Zwiefalten entstanden Stadte kamen aber uber den Status einer Landstadt und einer Kleinstadt nicht hinaus Mit Beginn des 10 Jahrhunderts gehorte die Schwabische Alb zum Herzogtum Schwaben Stadtentwicklung im Mittelalter Die Keimzelle von einer Stadt wie Blaubeuren war das um 1085 gegrundete Benediktinerkloster Blaubeuren das von Monchen aus dem Kloster Hirsau bezogen wurde Das Kloster forderte den Zuzug von Handwerkern und Dienstleuten und besass das Marktrecht so dass sich um das Kloster rasch eine weltliche Gemeinde entwickelte 1364 bot Kaiser Karl IV den Einwohnern von Laichingen das Stadtrecht an Diese lehnten jedoch ab da sie angeblich keine Stadtmauer bauen wollten Herzog Konrad II von Teck veranlasste dagegen bereits 1270 in Kirchheim unter Teck den Bau einer Stadtmauer Bei wachsender Besiedlung wurden auch weitere u U weniger fruchtbare Standorte zu Ackerflachen umgewandelt Das Vieh wurde in gelichtete Walder Hutewalder getrieben Pestepidemien Im Spatmittelalter fuhrten die ausgedehnten Pestepidemien um 1350 zu grossflachigen Wustungen Die Erholung davon dauerte mehr als ein Jahrhundert Kaum wuchs im 16 Jahrhundert die Bevolkerung wieder an wurde die genutzte Ackerflache ausgedehnt Die wachsende Bevolkerungsdichte machte auch eine Landnahme auf kargeren Hochflachen notig In Reutlingen wird erstmals um 1329 eine judische Gemeinde genannt Nach der Judenverfolgung in den Jahren 1347 und 1348 gewahrte Karl IV im Jahre 1349 den Reutlingern eine Amnestie und ubergab judischen Besitz an die Grafen von Wurttemberg die diesen an die Stadt Reutlingen verausserten Nach dem Ausbruch der Pest kam es auch in Ulm 1349 zu einem Pestpogrom gegen die Juden in denen man die Schuldigen der Pestepidemie sah Das Judenviertel wurde niedergebrannt und erhaltene Gebaude wie die Synagoge zu anderen Zwecken verwendet Gleichfalls wahrend der Pestepidemie 1349 kam es auch in Schwabisch Gmund zu schweren Judenverfolgungen in deren Verlauf die meisten Einwohner judischen Glaubens ermordet wurden Bereits vor 1349 sollen sich in Harburg Juden angesiedelt haben die aber ebenfalls wahrend der Pestpogrome von 1349 vertrieben bzw ermordet wurden Neuzeit Bauernkrieg bis Sakularisation Balingen die Burg Hohenzollern und der Albtrauf im 17 Jahrhundert Kupferstich aus dem Jahr 1656 von Matthaus Merian 1593 1650 Bauernaufstande Einwohner von Balingen beteiligten sich 1514 an den Erhebungen gegen die Obrigkeit im Rahmen der Protestbewegung Armer Konrad Bauern im Deutschen Bauernkrieg von 1525 plunderten das Kloster Zwiefalten dabei soll es bei Tigerfeld zur Schlacht gekommen sein bei der die Bauern eine Niederlage erlitten haben Das Klarissenkloster Pfullingen wurde im gleichen Jahr durch Bauern geplundert Die Nonnen im Kloster Margrethausen haben sich wiederum mit den aufstandischen Bauern auf eine Geldzahlung geeinigt Die mittelalterliche Burg Teck wurde 1525 im Bauernkrieg vollig zerstort Nach den Bauernkriegen waren viele Ritterburgen der Alb unbewohnbar Weil Geld zum Instandsetzen fehlte zog ein Teil des Adels in die Stadte Mit der Zeit verfielen die meisten mittelalterlichen Burgen zu Ruinen die man bis in die Gegenwart auf zahlreichen Berggipfeln der Alb finden kann Erst gegen Ende des 17 Jahrhunderts nach der Reformation und dem Dreissigjahrigen Krieg wurden die Verhaltnisse wieder besser Nun setzte unter Wurttembergs Fursten und Kirchenfursten eine Aufschwung in der Bautatigkeit ein In dieser Zeit entstanden viele der Barockkirchen und kloster so die Abteikirchen von Neresheim und Zwiefalten Reformation Fragen rund um den reformatorischen Bilderstreit wurden auf dem Uracher Gotzentag 1537 in Urach diskutiert und zum Teil geklart Wichtige Reformatoren waren fur Reutlingen Matthaus Alber sowie fur Ulm Konrad Sam und Martin Frecht Uber diese freien Reichsstadte wurden erste Gebiete der Schwabischen Alb evangelisch Andere Reichsstadte wie Giengen an der Brenz folgten Schon 1528 wurde dort die erste evangelische Predigt gehalten Auf Bitten der Burger wurde 1531 der erste evangelische Prediger angestellt Es gab in der Stadt jedoch weiterhin katholische Gottesdienste Unter Andreas Althamer sollte in Schwabisch Gmund ab 1524 die Reformation eingefuhrt werden was jedoch am Widerstand des Gmunder Rates scheiterte In den Jahren 1545 und 1546 fuhrte Bopfingen die Reformation durch Zur Strafe liess Kaiser Karl V 1546 im Schmalkaldischen Krieg Bopfingen durch spanische Truppen plundern Herzog Ulrich von Wurttemberg setzte als Landesherr ab 1534 die Reformation in den Wurttembergischen Besitzungen durch und widmete sich mit grossem Aufwand und noch hoheren Kosten dem Ausbau einzelner Burgen auf der Schwabischen Alb zu zeitgemassen Festungen worunter die Burg Hohenneuffen und die Stadtfestung Kirchheim unter Teck die bekanntesten waren Das niedergebrannte Schloss Hellenstein in Heidenheim an der Brenz baute er in den Jahren 1537 bis 1544 wieder auf Beauftragt vom wurttembergischen Herzog Ludwig kam 1575 der Theologe Jakob Andreae in Aalen an Seine Predigt uberzeugten Burgermeister Stadtrat und Burgerschaft auch in Aalen die Reformation noch einzufuhren Dies geschah fast dreissig Jahre nach Martin Luthers Tod und 45 Jahre nach der Reformation in Ulm Manche Landschaften auf der Schwabischen Alb wie etwa die Benediktinerabtei Zwiefalten konnten die Ausweitung des neuen Glaubens auf ihr Territorium erfolgreich verhindern 1570 kam es im Vertrag von Speyer zu einer Bestatigung des Sonderstatus der Abtei Zwiefalten im evangelischen Herzogtum Wurttemberg In der Folgezeit kam es aber dennoch immer wieder zu Reibereien zwischen Zwiefalten und Wurttemberg 1539 sollte das Kloster Konigsbronn reformiert werden Auch hier auf der Ostalb weigerten sich jedoch die Monche den neuen Glauben anzunehmen Auch nicht alle Humanisten wandten sich der Reformation zu Jakob Locher aus Ehingen blieb beispielsweise bis an sein Lebensende der katholischen Kirche auch nach Ausbruch der Reformation treu Wurttemberg hob einige Kloster wahrend der Reformation auf der Alb auf Das Kloster Offenhausen wurde Ende des 16 Jahrhunderts in ein herzogliches Gestut zur Zucht von Pferden und Maultieren umgewandelt Auf das Klarissenkloster Pfullingen wurde grosser Druck ausgeubt bis etwa 1590 die letzte noch lebende Nonne zum Protestantismus konvertierte Klostergebaude in Ulm wurde umgewidmet und dienten der Freien Reichsstadt fortan beispielsweise als Lateinschule Wiedertaufer Taufergericht in Schwabisch Gmund 1529 sieben Menschen wurden dabei hingerichtet Auf der Ostalb gab es eine Gruppe von Wiedertaufern die sich auf dem heute zu Aalen gehorenden Mantelhof trafen Ein Urkunde berichtet von deren Hinrichtung als um den Neujahrstag 1531 herum aus Ellwangen der Profos des Schwabischen Bundes auf den Mantelhof kam Er hangte dort den Bauern sowie einen seiner Sohne und verbrannte mindestens zwolf Personen im Kornkasten In der Reformationszeit schlossen sich auch in Schwabisch Gmund Burger den reformatorischen Taufern an Ihr Prediger war Martin Zehentmayer Im Februar 1528 wurde Zehentmayer zusammen mit vierzig Taufern verhaftet sieben von ihnen wurden am 7 Dezember 1529 am Remswasen hingerichtet Gegenreformation 1548 kam Kaiser Karl V nach Ulm Am 15 August wurden in Anwesenheit des Kaisers die Altare die 1531 aus dem Ulmer Munster entfernt worden waren erneut im grossen Ulmer Gotteshaus aufgestellt und neu geweiht Zugleich wurde ein feierliches Hochamt gelesen Mit diesem gegenreformatorischen Gottesdienst war das Munster offiziell dem katholischen Glauben zuruckgegeben worden Graf Ulrich XVII von Helfenstein 1524 1570 und sein Bruder Sebastian 1564 fuhrten 1555 das lutherische Bekenntnis in Wiesensteig ein Bereits 1567 kehrte Graf Ulrich XVII wieder zum katholischen Bekenntnis zuruck und vollzog die Gegenreformation Hexenverfolgung Hexen und Folterhemd der Anna Kramer in Veringenstadt aus Flachs Leinwandbindung handgenaht 135 90 cm 17 Jahrhundert Zwischen 1562 und 1611 wurden in der Herrschaft Wiesensteig mindestens 111 Frauen und ein Mann im Rahmen der Hexenverfolgung als Hexen und Unholde hingerichtet In Sigmaringen wurde 1666 Katharina Steb hingerichtet Anna Maria Sterck wurde 1679 als Kinderhexe verfolgt und im Alter von 11 Jahren und 4 Wochen am gleichen Ort enthauptet Das Hexenhemd von Veringenstadt ist ein Utensil des Hexenwahns Es wird im Heimatmuseum Veringenstadt im Obergeschoss des Rathauses aufbewahrt Es besteht kein Zweifel dass dieses Folterhemd fur die 1680 in Veringenstadt als Hexe verbrannte Witwe Anna Kramer angefertigt wurde Aus Schomberg wurden 1554 Margaretha Weissbrot und 1607 Anna Klarer als Hexen in Rottweil durch Verbrennung hingerichtet 1598 bis 1600 war die Burgermeisterswitwe Anna Murschel in Balingen von einem Hexenprozess betroffen Sie gehorte als Witwe des 1594 verstorbenen langjahrigen Balinger Burgermeisters Caspar Murschel mit dem sie in einer 39 Jahre dauernden Ehe eintrachtig und christlich gelebt hatte der stadtischen Ehrbarkeit an Die Besonderheit an den Hexenprozessen im Bereich des Klosters Obermarchtal ist die Verfolgungspanik noch bis hinein in die Mitte des 18 Jahrhunderts der sieben Frauen zum Opfer fielen Mindestens 60 Todesurteile gegen vermeintliche magische Delinquenten lassen sich insgesamt aus den Marchtaler Hexenprozessakten nachweisen In der Reichsstadt Schwabisch Gmund kam es von 1566 bis 1684 zu mindestens 69 Fallen von Hexenverfolgung 51 dieser Hexenprozesse endeten in der Stadt todlich Dreissigjahriger Krieg Im Dreissigjahrigen Krieg litten Orte der Schwabischen Alb schwer unter der Pest unter Hungersnot und Entvolkerung sowie unter Plunderungen und Mundraub der durchziehenden und lagernden Heere Allein im Jahre 1634 35 gab es in Goppingen fast 1600 Tote Bitz wurde total verwustet die wenigen Uberlebenden zogen 1641 nach Ebingen 1648 begannen 65 Personen mit dem Wiederaufbau des Dorfes In den Jahren 1634 bis 1638 wutete die Pest in Weilheim an der Teck wobei 1505 Personen starben 1647 plunderten schwedische Truppen den Ort Blaubeuren fiel wieder an Osterreich zuruck auch das Kloster Blaubeuren wurde erneut von Monchen bewohnt Nach 1635 war der Ort Schauplatz von Kampfhandlungen und wurde teilweise verwustet nach 1637 versuchte die osterreichische Herrschaft gegen den Willen der Bevolkerung den katholischen Glauben zu restituieren Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges war Pfullingen von 1635 bis 1648 mit kurzen Unterbrechungen ein Verwaltungssitz der Pfandschaft Achalm und damit vorderosterreichisch Der Ort wurde der Rekatholisierung unterzogen bekam einen katholischen Pfarrer und das Kloster wurde durch Soflinger Klarissen besetzt In den Hauptkriegsjahren 1643 1648 fand der Konvent des Klosters Soflingen Zuflucht im evangelisch gebliebenen Ulm Das Kloster Christgarten wurde nach dem Dreissigjahrigen Krieg 1649 aufgelost Sakularisation Wahrend der Zeit Napoleons gewann Wurttemberg ab 1805 Konigreich ab 1803 grosse Gebiete auf der Alb hinzu etwa die Reichsstadtgebiete von Aalen Bopfingen Giengen an der Brenz Reutlingen und Ulm oder die Gebiete der sakularisierten Kloster Elchingen Heiligkreuztal Marchtal Neresheim Urspring Soflingen und Zwiefalten Die beiden hohenzollerischen Furstentumer Hohenzollern Hechingen und Hohenzollern Sigmaringen blieben zunachst unabhangig ehe sie 1848 49 an das Konigreich Preussen fielen Industrialisierung und Moderne Klima Boden Wasser und Wind hatten es den Albbewohnern immer schon schwerer gemacht das Land zu bewirtschaften als beispielsweise den Menschen aus dem nahen Neckarraum Die aufkommende Industrialisierung im 19 Jahrhundert bot viele neue wirtschaftliche Entwicklungsmoglichkeiten das passende Motto lautete Not macht erfinderisch Die Ende des 19 Jahrhunderts eingefuhrte Albwasserversorgung die schrittweise Industrialisierung mit besserer Anbindungen mittels Albaufstiegen und Gebirgspasse konnten die allgemeinen Lebensumstande der Albbewohner bedeutend verbessern Die Schwabische Alb ist bis heute in ihrer Gesamtheit jedoch ein eher landlich gepragter Raum geblieben Dennoch gab und gibt es Zentren der Industrieansiedlung die wahrend der vergangenen 200 Jahre als Innovationszentren galten und bis heute fortwirken Eisenbahnen Dampflokomotive an der Geislinger Steige Fotoaufnahme aus dem Jahr 1908Das Albbahnle der Ulmer Eisenbahnfreunde bei Oppingen 2006 auf StreckeUm der komplexen Topographie der Schwabischen Alb bei der Anlage von Gleisen gerecht zu werden mussten zum Teil wie auf dem Bild zu sehen Hauser abgebrochen oder versetzt werden der Gleiskorper in engen Kurven untergebracht und uber Viadukte gelenkt werden die Aufnahme zeigt die Anlage der Talgangbahn 1907 in Ebingen mit einer aufwandigen Gebaudeversetzung Mit dem Bau der Eisenbahn Mitte des 19 Jahrhunderts wurde ein wichtiger Grundstein fur die Industrialisierung der Alb gelegt Diese betraf jedoch nur Gegenden bei denen ein Anschluss als lohnend erachtet wurde Somit kam es zu einer ungleichen Industrialisierung und einer unterschiedlichen Verstadterung der Alb Die Zuge der Koniglich Wurttembergischen Staats Eisenbahnen uberwanden ab 1850 uber die Geislinger Steige die Schwabische Alb zwischen Geislingen an der Steige und Ulm Das Volkslied Uff der Schwab sche Eisabahna druckt diese Diskrepanz zwischen Moderne und bauerlicher Welt deutlich aus Der Eisenbahnbau ermoglichte bei Bedarf eine Zufuhrung von Arbeitskraften aus den Stadten und gleichzeitig eine Verbindung der entlegenen Produktionsstatten mit den urbanen Zentren Der Sudrand der Schwabischen Alb wurde in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts durch die Eisenbahnstrecken Tuttlingen Inzigkofen Tubingen Sigmaringen und Ulm Sigmaringen erschlossen Die Uberwindung der Ostalb von Norden nach Suden erfolgte eisenbahntechnisch zwischen 1858 und 1876 von Aalen uber Heidenheim nach Ulm durch die Brenzbahn Die vergleichsweise langen Planungs und Bauzeiten verbunden mit erheblichen Kosten ergaben sich durch die hugelige Topografie Wurttembergs wobei insbesondere die Querungen der Schwabischen Alb aufwandig gewesen sind Die Alb teilte das Konigreich Wurttemberg im 19 Jahrhundert zunachst in zwei Halften wobei der Albtrauf an der Nordseite fur den Schienenverkehr durchweg eine erhebliche Barriere darstellte Nur sechs Bahnstrecken fuhrten bis zum 20 Jahrhundert von Norden uberhaupt auf die Albhochflache Bis zum 21 Jahrhundert waren es nur noch vier wegen erfolgter Streckenstilllegungen Viele Strecken endeten dagegen bereits direkt am Fuss des nordlichen Albtraufes ohne die Europaischen Hauptwasserscheide zwischen Rhein und Donau zu erreichen oder die Alb nach Suden zu uberwinden Zu nennen sind hier die Ermstalbahn von 1876 die in Bad Urach endet Auch die Teckbahn von 1899 endet in Oberlenningen Beide Bahnen erschliessen heute Stand 2024 fur die Metropolregion Stuttgart das Biospharengebiet Schwabische Alb Die ehemalige Voralbbahn von 1926 mit dem Bahnhof in Bad Boll deren Trasse trotz inzwischen erfolgter Stilllegung noch vorhanden ist konnte in ahnlicher Funktion wieder reaktiviert oder sogar noch weiter ausgebaut werden Ahnlich liegen die Dinge bei der Talgangbahn von 1901 in Onstmettingen und bei der Echazbahn von 1892 in Honau Hauptartikel Geschichte der Eisenbahn in Wurttemberg Mit Beginn des 20 Jahrhunderts ab 1901 wurde die Mittlere Kuppenalb und die Zollernalb im Westen durch die Schaffung eines Streckennetzes nach und nach erschlossen Hier war die Hohenzollerische Landesbahn massgeblich beteiligt Die Hartsfeldbahn wurde ab 1906 uber die ostliche Alb gebaut und erschloss das Hartsfeld zwischen Aalen und Dillingen an der Donau Erst 1928 kam es zur Heubergbahn die den Grossen Heuberg bahntechnisch offnete Die Ulmer Eisenbahnfreunde kummern sich seit 1969 um das historische schienengebundene Verkehrswesen der Schwabischen Alb Die Taler auf den Hochflachen der Schwabischen Alb bedient seit 2009 wieder die Schwabische Alb Bahn Textilindustrie Durch die Schaferei hatte die Textilherstellung auf der Schwabischen Alb bereits Tradition Ab dem 17 Jahrhundert stieg die Zahl der Strumpfwirker und Zeugmacher an Einen wirtschaftlichen Aufschwung erhielt die Alb durch den Beginn der maschinellen Textilindustrie im Zuge der industriellen Revolution Zeitgleich brachte auch der Baumwollboom vermehrt mechanische Webstuhle auf die Alb und fuhrte zur Grundung grosserer Baumwollmanufakturen etwa die Wurttembergische Cattunmanufaktur in Heidenheim Im 19 Jahrhundert entstanden in Giengen an der Brenz die Vereinigten Filzfabriken und Steiff In Albstadt entwickelte sich die Trikotindustrie die schon bald bis ins Ausland lieferte In Wechselwirkung entstand die Papierindustrie die fur die Textilindustrie produzierte Bis heute wird auf der Alb Markenwasche zum Beispiel in Burladingen die Firma Trigema und in Albstadt die Firma Mey produziert Dazu kommen inzwischen technische Textilien in der Region Neckar Alb sind allein rund 60 sogenannter Techtex Unternehmen ansassig die Spezialtextilien wie Schutzanzuge Textilien fur den Medizin und Orthopadiebedarf sowie technische Textilien fur die Automobilindustrie und den Flugzeugbau herstellen Sie stehen fur einen Wirtschaftszweig der fur den Standort Deutschland einzigartig und wichtig ist Weitere Industriezweige Anfang des 19 Jahrhunderts war zum Beispiel das Huttenwerk Konigsbronn an der Brenz mit seinem Hochofen und der Giesserei ein Vorzeigeunternehmen in der Verarbeitung von Bohnerzen die auf der Alb gefunden wurden Das Huttenwerk Wasseralfingen am Rand der Alb wurde bereits 1671 gegrundet und verarbeitete die Eisensandstein Formationen der Region Aalen Heute sind dort die Schwabischen Huttenwerke tatig Aber auch metallverarbeitende Firmen wie WMF spielten eine wichtige Rolle WMF war zunachst fur den Bau der Geislinger Steige gegrundet bevor es nach dem Ersten Weltkrieg mit Besteckherstellung seine heutige Bekanntheit erlangte Vielerorts entwickelten sich Industrien wie Feinmechanik in Balingen Waagen von Bizerba und bis heute befinden sich in Tuttlingen Weltstadt der Medizintechnik die Industrie fur chirurgische Instrumente und medizinische Gerate in Heidenheim die Papiermaschinenfabrik Voith in Reutlingen die Metalltuchindustrie in Herbrechtingen die Firma Osram in Giengen Brenz die Firma Bosch sowie die Zeiss Werke in Oberkochen Auf dem Grossen Heuberg spezialisierte man sich in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts auf die Drehteilindustrie z B Hermle sowie auf die Uhrenmanufaktur scherzhaft wird die Heubergregion als Schraubengebirge bezeichnet Siehe auch Geschichte Baden Wurttembergs Albwasserversorgung und Albaufstieg Siehe auch Lochenpass Heutige Siedlungen Hohenorte Zweithochst gelegene Stadt Deutschlands Messstetten 907 m liegt exponiert auf der Hochflache des Grossen Heubergs Uber 900 Meter liegend und somit hochstgelegene Ortschaften der Schwabischen Alb sind Heinstetten 914 m Bubsheim 912 m Burgfelden 912 m Bottingen 911 m Messstetten 907 m und 903 m als hochstgelegener Ortsteil von Nusplingen Messstetten gilt als zweithochste Stadt Deutschlands Bevolkerungsdichte Bevolkerungsdichte in Baden Wurttemberg Schwarzwald und Alb sind am dunnsten besiedelt Die Alb gilt mit dem Schwarzwald als eine der am dunnsten besiedelten Regionen Baden Wurttembergs Einige Gegenden haben Bevolkerungsdichten von unter 50 Einwohnern pro Quadratkilometer wie z B der Grosse Heuberg oder Teile der Mittleren Kuppenalb Auf der Albhochflache selbst erreichen nur wenige Orte eine Einwohnerzahl von uber 10 000 es dominieren kleinere Dorfer die sich oft zu Gemeinden bzw Gemeindeverwaltungsverbanden zusammengeschlossen haben Die geringe Bevolkerungsdichte hat hauptsachlich historische Grunde als die abgeschiedenen kargen Hochflachen noch unzureichend mit Wasser zu versorgen war Die im Mittelalter gegrundeten Stadte kamen seit jeher oft nicht uber den Status einer Kleinstadt hinaus Die Alb galt deswegen lange Zeit als klassische Auswanderungsregion Stadte und grossere Orte der Schwabischen Alb Restaurierte Fachwerkhauser in Heidenheim an der BrenzBlick vom Aussichtspunkt beim Odenturm auf Geislingen an der SteigeDer Marktplatz von Bad UrachAlbstadt liegt in einem verzweigten Hochtalsystem im Gebiet der Hohen SchwabenalbLuftaufnahme von Tuttlingen bekannt als Weltstadt der Medizintechnik nahe der badisch schwabischen Dialektgrenze Viele grossere Orte der Schwabischen Alb findet man eher am Rand vor allem in niedrig gelegenen Flusstalern Manche Stadte wie etwa Aalen gehen bereits auf romische Wurzeln zuruck die romische Reitereinheit Ala II Flavia Milliaria war ein Kastell dessen Uberreste als Kastell Aalen bezeichnet werden Veringenstadt wiederum ist ein Ort der seit 50 000 Jahren kontinuierlich besiedelt ist Andere Orte haben alemannische Wurzeln wieder andere Orte etwa Albstadt sind als neue Stadtbildungen erst seit 1975 Zusammenschlusse aus bei Albstadt am Ende neun verschiedenen Ortsteilen Albstadts ursprungliche Orte wollten gemeinsam mit ihrem erst damals gewahlten Namen einen klaren Bezug zur Schwabischen Alb herstellen Sonnenbuhl besteht aus vier bis 1974 selbstandigen Gemeinden Erpfingen Genkingen Undingen und Willmandingen mit sehr alter Geschichte die ins 8 und 9 Jahrhundert nach Christus reicht Als neuer gemeinsamer Gemeindename wurde Sonnenbuhl bewusst gewahlt um einerseits auf die sonnige Hohenlage der Alb zu verweisen andererseits um die ortliche Verwaltung unter einem gemeinsamen Namen zu bundeln und zusammenzufassen Ahnlich verhalt es sich bei der Gemeinde Hohenstein Ubersicht Grossere und bedeutende Stadte und Orte auf oder am Rand der Schwabischen Alb mit den jeweiligen Sehenswurdigkeiten in alphabetischer Reihenfolge Einwohnerzahlen Stand 31 Dezember 2020 Aalen 68 361 Ew Limesmuseum Kocher Besucherbergwerk Tiefer Stollen Albstadt 45 472 Ew Traufgange Heersberg Raichberg Schalksburg Zeller Horn Wintersportzentrum Bad Urach 12 473 Ew Mittelalterliche Altstadt Uracher Wasserfall Runder Berg Erms Falkensteiner Hohle Balingen 34 505 Ew Balinger Berge mit Lochen und Schafberg Zollernschloss Beuren bei Nurtingen 3 679 Ew Freilichtmuseum Beuren Beurener Fels Blaubeuren 12 434 Ew Blautopf Kloster Urgeschichtliches Museum Blaustein 16 303 Ew Lauter Bopfingen 11 690 Ew Ipf Burladingen 12 241 Ew Sitz von Trigema Dischingen 4 376 Ew Burg Katzenstein Ehingen Donau 26 398 Ew Donau Eningen unter Achalm 11 166 Ew Achalm Eislingen Fils 21 243 Ew Fischsaurierfriedhof Fridingen 3 141 Ew Donauversickerung Schloss Bronnen Gammertingen 6 370 Ew Laucherttal Geislingen 28 400 Ew Filstal Geislinger Steige Altstadt mit vielen mittelalterlichen Fachwerkhausern Giengen 19 711 Ew Charlottenhohle Die Welt von Steiff Goppingen 57 974 Ew Hohenstaufen Gosheim 3 802 Ew Spitze der Alb mit Lemberg weiteste mogliche Fernsicht in Deutschland Biathlonzentrum Hayingen 2 196 Ew Naturtheater Hayingen Heidenheim 49 342 Ew Schloss Hellenstein Hechingen 19 126 Ew Burg Hohenzollern Zeller Horn Herbrechtingen 13 051 Ew Brenz Eselsburger Tal Hohenstein 3 686 Ew Burg Hohenstein Odenburg Konigsbronn 7 018 Ew Ursprung der Brenz Fluss Kirchheim unter Teck 40 774 Ew Burg Teck Albvorberge Teck Breitenstein und Limburg Lichtenstein 9 255 Ew Schloss Lichtenstein oberes Echaztal Laichingen 11 951 Ew Laichinger Tiefenhohle Lenningen 8 246 Ew Ruine Sulzburg Ruine Wielandstein Schopflocher Torfmoor Langenenslingen 3 553 Ew Alte Burg Zuckergassle Quelltopf Biberbach Ruine Schlossberg Orchideen im Warmtal Lonsee 5 121 Ew Lonetopf romisches Kastell Urspring Messstetten 10 671 Ew Wintersportzentrum Ostlicher Grosser Heuberg HochAlbPfad mit Hossinger Leiter Metzingen 22 117 Ew Kelternplatz mit sieben Keltern Outlet City Metzingen Mossingen 20 494 Ew Mossinger Bergrutsch Dreifurstenstein Farrenberg Munsingen 14 480 Ew Truppenubungsplatz Biospharengebiet Schwabische Alb Schwabischen Dichterstrasse Neresheim 7 991 Ew Abtei Neresheim Neuffen 6 247 Ew Hohenneuffen Niederstotzingen 4 721 Ew Lonetal Vogelherdhohle Oberkochen 7 870 Ew Kocherursprung Owen 3 382 Ew Burg Teck Pfullingen 18 778 Ew Echaz Schonbergturm Pfullinger Unterhose Reutlingen 116 031 Ew Tor zur Schwabischen Alb mit Echaz Achalm Georgenberg und Rossberg Wurttembergische Philharmonie Reutlingen Romerstein 4 054 Ew Romersteinturm Wintersportgebiet Sommerrodelbahn Schwabische Albstrasse Schaffhausen SH Schweiz 36 604 Ew Randen Hagenturm Ubergang zum Schweizer Jura Schelklingen 6 870 Ew Hohler Fels Kloster Urspring Ach Scheer 2 510 Ew Schloss Scheer Schloss Bartelstein Nikolauskirche Scheer Lorettokapelle Scheer Schomberg 4 687 Ew Plettenberg Schlichemtalsperre Schlichem Oberhohenberg Schwabisch Gmund 61 216 Ew Rechberg Remstal Romerkastell Schirenhof Heilig Kreuz Munster Sigmaringen 16 916 Ew Donau Hohenzollernschloss Sigmaringen Sigmaringendorf 3 659 Ew Donau Lauchert Waldbuhne Sigmaringendorf Sonnenbuhl 7 052 Ew Karls und Barenhohle Nebelhohle Kornbuhl Sontheim 5 636 Ew Galluskirche und Schloss Brenz Spaichingen 13 187 Ew Dreifaltigkeitsberg Klippeneck Albabtrieb in Denkingen Steinheim am Albuch 8 725 Ew Steinheimer Becken Wental Stetten am kalten Markt 4 724 Ew Albkaserne Lager Heuberg St Johann 5 185 Ew Haupt und Landgestut Marbach Strassberg 2 455 Ew Burg Strassberg Trochtelfingen 6 354 Ew Hohenzollernstrasse Fachwerkhauser Tuttlingen 36 507 Ew Zentrum der Medizintechnik Oberes Donautal Tubingen 83 000 Ew Universitatsstadt botanische Garten und historische Altstadt Ulm 126 405 Ew Donau Ulmer Munster Fischerviertel mit dem Schiefen Haus Rathaus und botanischer Garten Wehingen 3 648 Ew Grosser Heuberg Baratal Wiesensteig 2 046 Ew Filsursprung Ruine Reussenstein Residenzschloss der Grafen von Helfenstein Winterlingen 6 324 Ew Planetenweg mit Sonnensystem im Massstab 1 zu 1 Milliarde verkleinert Zwiefalten 2 281 Ew Zwiefalter Ach Wimsener Hohle Kloster Zwiefalten und Zwiefalter KlosterbrauereiTourismusZahlen und Statistik Im Jahr 2018 verzeichnete die Alb rund 5 8 Millionen Ubernachtungen 3 8 mehr im Vergleich zum Vorjahr Auch im Jahr 2019 ist die Zahl der Ubernachtungen um 5 2 angestiegen Damit lag die Schwabische Alb hinsichtlich der Steigerungsraten weiterhin an der Spitze aller Tourismusregionen des Landes Auch fur Gaste aus dem Ausland wurde die Alb im 20 Jahrhundert als Reiseziel immer attraktiver Mehr als 205 900 Ankunfte 9 2 und uber 441 700 Ubernachtungen 10 1 von Auslandsgasten sprechen fur ein stark ansteigendes internationales Interesse baden wurttembergischer Durchschnitt 3 9 an der Region Die wichtigsten Herkunftslander bleiben die Schweiz und die Niederlande Viele Landkreise und Kommunen haben massiv in die touristische Infrastruktur z B in ein qualifiziertes Angebot an Wander und Radwege in Offentlichkeitsarbeit Karten Beschilderungen Beschreibungen und Internetauftritte sowie offentliche Museen investiert Attraktionen z B Hohlen und archaologische Fundstellen wurden zuganglich gemacht Wanderwege und Pilgerrouten Es gibt zahlreiche gut markierte Wanderwege auf der Schwabischen Alb Diese lassen sich einteilen in Streckenwanderwege und Rundwanderwege Die Streckenwanderwege werden uberwiegend vom Schwabischen Albverein betreut und markiert Viele Gemeinden haben daruber hinaus auf ihrem Gebiet Rundwanderwege eingerichtet Die Wanderwege fuhren oft an den Besonderheiten der Alb vorbei Die Silberdistel als inoffizielles Symbol der Alb ist nur eine von vielen besonderen Blumen die bei einer Wanderung entdeckt werden konnen Hauptwanderwege des Schwabischen Albvereins Entlang des Albtraufs finden sich viele Wanderwege mit Aussichtspunkten auf das Albvorland wie etwa auf dem Bollat 922 m Das Ruckgrat des Wanderwegnetzes der Schwabischen Alb bilden die Hauptwanderwege HW Der HW 1 Schwabische Alb Nordrand Weg und der HW 2 Schwabische Alb Sudrand Weg umschliessen die Alb und erlauben eine mehrwochige Umwanderung des Gebirges Sie haben ihre Ausgangs bzw Endpunkte in Donauworth und Tuttlingen Auch der HW 3 der HW 4 der HW 5 der HW 7 und der HW 9 beruhren auf Teilstrecken die Alb Der HW 3 Main Neckar Rhein Weg von Wertheim nach Villingen tritt bei Hechingen in das Gebiet der Schwabischen Alb ein und verlasst es wieder vor Villingen Der HW 4 Main Donau Bodensee Weg von Wurzburg nach Friedrichshafen verlauft von Wasseralfingen bis Ulm uber die Alb Der HW 5 Schwarzwald Schwabische Alb Allgau Weg von Pforzheim bis zum Schwarzen Grat bei Isny beruhrt die Alb von Reutlingen bis zur Donau Der HW 7 wird auch Schwabische Alb Oberschwaben Weg genannt Er verlauft von Lorch bis Friedrichshafen und durchquert die Alb von Goppingen bis Zwiefaltendorf Der HW 9 Heuberg Allgau Weg verlauft von Spaichingen bis zum Schwarzen Grat bei Isny und quert die Sudwestalb von Spaichingen bis Neuhausen ob Eck Der Donauberglandweg fuhrt ebenfalls zum Teil auf Wegen des Albvereins uber die westliche Schwabische Alb Im Sommer 2013 wurde dieser Pradikatswanderweg anlasslich der Wahl Deutschlands schonster Wanderweg zum zweitschonsten Wanderweg Deutschlands gewahlt Wanderwege entlang von Flussen der Alb Historischer Fussweg Hossinger Leiter Der Schlichemwanderweg ist ein 33 3 km langer Wanderweg entlang der Schlichem Er fuhrt von der Quelle des Flusses bei Tieringen im Zollernalbkreis bis zu dessen Mundung in den Neckar Der Karstquellenweg fuhrt durch die Quellgebiete von Kocher und Brenz Die Hossinger Leiter ein durch Stahlleitern gesicherter Weg verlauft uber dem Lauterbach hoch uber dem Tal der Eyach Pilgerwege und spirituelle Wanderwege auf der Alb Insbesondere die Schleife 7 des Oberschwabischen Pilgerweges mit dieser violetten Farbgebung beim Wegzeichen fuhrt zum Sudrand der Schwabischen AlbWanderzeichen des Martinuswegs Fernwanderweg uber die Schwabische Alb Die Via Beuronensis als Pilgerweg der mit dem Wanderzeichen der symbolischen gelben Jakobsmuschel auf blauem Grund markiert ist und als Abschnitt eines Jakobsweges letztlich in Spanien endet verlauft etwas nordostlich davon und fuhrt wie der Donauberglandweg zur Erzabtei Beuron Als ein Rundweg prasentiert sich der Besinnungsweg Ehinger Alb Dies war der erste Wanderweg innerhalb des Biospharengebiets Schwabische Alb der durch den Verband Deutscher Gebirgs und Wandervereine als Qualitatsweg zertifiziert wurde Mit seinen Schleifen 2 6 und 7 beruhrt der Oberschwabische Pilgerweg viele spirituelle Orte nicht nur von Oberschwaben sondern auch der sudlichen Alb Ein weiterer Ast aus dem Streckennetz der suddeutschen Jakobswege fuhrt als Frankisch Schwabischer Jakobsweg von Wurzburg auf die meist schon von den Schwabisch Frankischen Waldbergen aus sichtbaren Konturen der Schwabischen Alb zu In Bargau leitet der Weg den steilen Albtrauf hinauf um dann auf der weiten Hochflache der Ostalb durch den Albuch uber Bohmenkirch nach Ulm zu ziehen Auch der nach Suden zum Bodensee weiterfuhrende Oberschwabische Jakobsweg leitet auf der ersten Etappe bis Oberdischingen noch uber den Sudrand der Schwabischen Alb Der Martinusweg als Via Sancti Martini seit 2011 ein Kulturweg des Europarats fuhrt in einem Abschnitt von Ulm quer vom Sudrand der Alb uber Zwiefalten und Trochtelfingen zum Westrand nach Hechingen Er verbindet als spiritueller Fernwanderweg Ungarn mit Frankreich Das Wanderzeichen ist ein gelb oranges Kreuz auf dunkelrotem Grund Wie bei den Jakobswegen ist beim Martinusweg ein Pilgerausweis erhaltlich auch Stempelstellen sind in den Kirchen entlang der Pilgerwege vielfach eingerichtet Albschaferweg Der Albschaferweg ist ein rund 159 Kilometer langer Rundwanderweg vorwiegend im Gebiet der ostlichen Alb Schwabischer Albverein Das Logo des Schwabischen Albvereins als Wort Bild Marke besteht seit 2013 aus gebundenem Strauss und Schriftzug Hauptartikel Schwabischer Albverein Der Schwabische Albverein e V kurz SAV mit Sitz in Stuttgart wurde am 13 August 1888 in Plochingen gegrundet Er ist damit einer der altesten Wandervereine in Deutschland Mit rund 91 000 Mitgliedern Stand April 2021 ist er heute der grosste deutsche und europaische Wanderverein Sein Gebiet reicht weit uber die Alb hinaus nach Norden bis zur Tauber nach Suden bis an den Bodensee umfasst also das fruhere Land Wurttemberg ausgenommen davon ist der ehemals wurttembergische Anteil am Schwarzwald Landkreise Calw und Freudenstadt Aussichtsturme Der Romersteinturm auf 874 4 mDer Schonbergturm auf 793 m Spitzname Pfullinger Unterhose Im gesamten Albgebiet stehen Aussichtsturme unterschiedlichster Bauart vor allem auf prominenten Gipfeln und Bergspornen entlang des Albtraufs Die altesten noch genutzten Aussichtsplattformen sind oft Burg oder Wachturme aus mittelalterlicher Zeit etwa die Wachturme der Ruine Hiltenburg der Burg Hohenschelklingen und der Burg Teck aber auch der Aussichtsturm auf der Achalm und die Schalksburg Aussichtsturme in Stahlfachwerkbauweise sind beispielsweise der Lembergturm der Heroldstattturm der Waldgreutturm und der Hursch Turm Bei den bekannten Aussichtsturmen auf dem Rossberg und dem Raichberg handelt es sich um Konstruktionen in Betonbauweise Bemerkenswert ist der Schonbergturm der aufgrund seiner charakteristischen Form den Spitznamen Pfullinger Unterhose erhalten hat Der Romersteinturm das Aalbaumle in Aalen und der Aussichtsturm auf dem Vorberg Kapfle haben unter anderem Holz als Baumaterial Allen Turmen gemeinsam ist die Moglichkeit des Rundumpanoramas bei dem die Aussicht meist zweigeteilt ist auf der nordwestlichen Seite uberblickt man das hunderte Meter tiefer gelegene Albvorland auf der sudostlichen Seite die Albhochflache die mit dem Steilabfall mehr oder weniger abrupt endet Viele der Turme bieten Fernsichten uber das dicht besiedelte Neckartal bis zum Schwarzwald die Aussichtsplattformen der Mittleren Alb und der Sudwestalb erlauben auch Fernsichten bis zu den Alpen Vom Lembergturm ist bei optimalen Sichtverhaltnissen der Mont Blanc in 295 km Entfernung zu erkennen sodass dies als weiteste Fernsicht in Deutschland gilt Fohn und Inversionswetterlagen die vor allem im Winterhalbjahr auftreten konnen die Qualitat der Fernsicht deutlich verbessern Die meisten dieser Aussichtsturme werden auch durch die Fernwanderwege der Region erschlossen und vom Schwabischen Albverein verwaltet und gepflegt Es werden i d R auch Aussichtsschautafeln zur Verfugung gestellt um die Orientierung zu erleichtern Siehe auch Liste von Aussichtsturmen auf der Schwabischen Alb vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen360 Panorama vom Lembergturm 1047 3 m u NN bei guter Fernsicht mit Alpen und Schwarzwald Schutzhutten und Wanderheime Das Ostlandkreuz am Albtrauf uber Geislingen an der Steige mit seinen 22 7 Metern Hohe ist kein Gipfelkreuz aber bei Tag und Nacht weithin sichtbar An vielen Wanderwegen auf der Schwabischen Alb gibt es Unterstande Schutzhutten oder Wanderheime die auch teilweise fur Ubernachtungen ausgestattet sind Die meisten der Schutzhutten stehen unter Verwaltung des Albvereins einige wurden privat verpachtet und sind bewirtschaftet In der Regel sind die abgelegenen Berghutten z B die Lochenhutte im Gegensatz zu den Wanderheimen etwa das Nagelehaus die Nusplinger Hutte die Eybacher Hutte oder das Rossberghaus nicht an das Wasser oder elektrische Stromnetz angeschlossen Die Burg Teck dient seit 1941 auch als Wanderheim und Berggaststatte des Albvereins Sonstige Sicht und Wegmarken Ostlandkreuz Geislingen Das Ostlandkreuz hoch uber Geislingen an der Steige das sudlich der Kernstadt auf der Schildwacht 665 7 m 48 615444444444 9 8297222222222 steht wurde 1950 errichtet und ist das hochste derartige Denkmal Das weithin sichtbare Kreuz das haufig fur ein Gipfelkreuz gehalten wird wurde als mit Kupferblech verkleidete Stahlfachwerkkonstruktion ausgefuhrt Es ist eine sehr auffallige Sichtmarke direkt am Albtrauf die 22 7 Meter hoch ist und 8 5 Tonnen wiegt Die Arme des Kreuzes haben eine Spannweite von 7 5 Metern Zum 50 Jubilaum der Sudmahrer wurde das Ostlandkreuz erneuert Es verfugt seitdem uber eine Lichtanlage die es nachts beleuchtet und so auch bei Dunkelheit in der Ferne sichtbar macht Wackerstein bei Pfullingen Der Wackerstein bei Pfullingen ist eine Felsformation auf der Schwabischen Alb die mit einem sonst selten vorkommenden Gipfelkreuz ausgestattet ist Er dient als Aussichtspunkt und Kletterfels und ist mit rund 825 m u NHN einer der hochsten Punkte der Pfullinger Gemarkung Fernradwege Rennradfahrer am LochenpassDonauradweg zwischen Muhlheim und Fridingen im oberen Donautal Zum Wesen der Alb Radwege gehoren zahlreiche Auf und Abstiege Einzige Ausnahme in der Kategorie der Fernradwege im Albgebiet ist der uberwiegend flach verlaufende Donauradweg der von der Donauquelle bis zur Mundung in das Schwarze Meer fuhrt Zwischen Donaueschingen und Donauworth zieht er vorwiegend am Sudrand der Alb entlang Er wird als EuroVelo Route EV6 gefuhrt Ein wichtiges Element der Radstrategie des Landes Baden Wurttemberg ist der Alb Neckar Radweg der von Ulm uber Blaubeuren und Laichingen uber 213 Kilometer als Radfernweg nach Heilbronn fuhrt Er uberwindet die Wasserscheide der Schwabischen Alb und fuhrt damit von der Sudalb zur Nordalb Damit macht er die Alb als ein Mittelgebirge erlebbar Wahrend seines Verlaufes uberwindet der Alb Neckar Radweg 2100 Hohenmeter bergauf und 2416 Hohenmeter bergab Streckenweise auf identischer Trasse aber mit anderen Ausgangs und Zielorten verlauft der Schwabische Alb Radweg Auch der Hohenzollern Radweg uberwindet die Alb Vorwiegend auf der Ostalb befindet sich der Hohenlohe Ostalb Weg der seinen Ausgang in Ulm nimmt Als Rundkurs ist der Albtaler Radweg angelegt der durch acht Taler der Schwabischen Alb fuhrt Mountainbike Das Gelande der Schwabischen Alb bietet den Nutzern von Mountain Bikes ein ideales Trainingsterrain Erfolgreiche Vertreter dieser Sportart wohnen an und auf der Alb Der Mountainbike Club in Pfullingen betreibt seit Mai 2008 eine permanente Zeitfahrstrecke mit einem Stoppomat am Kalkofen In Albstadt Blaustein Heidenheim an der Brenz und Munsingen existieren Bikeparks fur die Downhill Disziplin Sportorganisationen der Alb richten uberregional wichtige Wettkampfe aus etwa die Deutsche Mountainbike Bundesliga oder den Albstadt Bike Marathon mit mehr als 3200 Startern 2010 Regelmassig gastiert der UCI Mountainbike Weltcup in Albstadt mit vier olympischen Crosscountry Rennen Das jahrlich stattfindende Heubacher Mountainbikefestival Bike the Rock am Rosenstein wurde uber die Jahre zu einem Bundesligarennen in der hochsten Klassifikation Am Rosenstein wurden bereits einige Weltrekorde fur das Guinness Buch der Rekorde aufgestellt 2016 wurde fur Hobbysportler der Bikemarathon eingefuhrt Felsklettern Sportkletterer im hellen Kalkfels der Schwabischen Alb hier im Eselsburger TalStutzpunkt der Bergwacht Wurttemberg Die Schwabische Alb bietet zahlreiche Moglichkeiten fur das Sportklettern und gehort zusammen mit dem Elbsandsteingebirge und der Frankischen Alb zu den herausragenden Mittelgebirgen in Deutschland was das Klettern betrifft Klettermoglichkeiten gibt es vor allem an den sogenannten Massenkalkfelsen Das sind Gebilde die im Jurameer durch Lebewesen Korallen und Schwamme aufgebaut und aus dem umgebenden Gestein herausgewittert worden sind Das obere Donautal bietet die besten Klettermoglichkeiten und die hochsten Wande Weitere Gebiete mit guten Klettermoglichkeiten befinden sich in der Gegend von Blaubeuren sowie im Lenninger Tal und im Ermstal Die einzelnen Fuhren uber die zahlreichen grosseren und kleineren Felsen sind in mehreren Kletterfuhrern beschrieben Auf der Ostalb zahlen unter anderem die Felsformationen des Rosensteins bei Heubach und das Eselsburger Tal zu den bekanntesten Klettergebieten Auch die steilen Felsen an der Ruine Reussenstein bei Neidlingen sind ein beliebter Kletterplatz Im Bereich der Schwabischen Alb gibt es Hunderte Kletterrouten bis zum Schwierigkeitsgrad 10 Das Klettern ist seit einigen Jahren nicht mehr uberall zulassig Das Naturschutzgesetz von Baden Wurttemberg zahlt die Felsen zu den sogenannten 24a Biotopen Im Grundsatz ist das Betreten dieser Biotope nicht gestattet In den vergangenen Jahren ist es zwischen der Naturschutzverwaltung und den Kletterverbanden gelungen die kletterbaren Bereiche sowie die Kletterverbote fur die gesamte Schwabische Alb festzulegen Manche Felsen sind inzwischen ganzjahrig gesperrt teilweise bestehen die Kletterverbote nur saisonal in der Brutzeit bestimmter Vogelarten z B Uhu oder Turmfalke Die Bergwacht Wurttemberg hat in den wichtigsten Klettergebieten der Alb Stutzpunkte und betreut vor an den Wochenenden in Not geratene Kletterer aber auch Wintersportler Wanderer und Radfahrer im ausgesetzten Gelande Wintersport Degenfeld Schanze in Degenfeld Die Schwabische Alb bietet mit Skiliften und Loipen zahlreiche Wintersportmoglichkeiten Der Schwerpunkt des Wintersports liegt in der hohergelegenen Sudwestalb bzw dem Grossen Heuberg im Raum Albstadt und Messstetten Hier gibt es das grosste zusammenhangende Loipennetz der Schwabischen Alb Die meisten Heuberggemeinden verfugen uber ihre eigenen Skilifte bzw Pisten welche von ortsansassigen Skivereinen verwaltet werden In Gosheim gibt es ein Biathlonzentrum Die Skiclubs des Heubergs haben beispielsweise Biathlontalente wie Simone Hauswald und Kathrin Hitzer hervorgebracht Die angelegten Loipen fur Skiwanderer gibt es in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Langen Ausgehend vom 1899 gebauten Bahnhof in Lautlingen entwickelte sich Messstetten zum Wintersportort Bereits 1920 wurde vom Deutsch Osterreichischen Alpenverein Sektion Tubingen am Lauen eine Unterkunft fur Wanderer und Schneeschuhfahrer erstellt Triebfeder dieser Einrichtung war der Messstetter Ehrenburger Professor Karl Bohnenberger Er nutzte fur die studierende Jugend von Tubingen die Lauenhutte als Unterkunft Pfarrer Friedrich Wilhelm Horn 1886 1960 fuhr stets auf Skiern zum Gottesdienst in den Filialort Hossingen Vom Weichenwang aus wurde eine anspruchsvolle Slalomstrecke bis ins Lautlinger Tal prapariert Auf der Zollernalbbahn wurde in den Jahren zwischen den Weltkriegen ein verstarktes Angebot fur die Wintersportler gefahren Heute kann davon noch der Teil unter der Kreisstrasse nach Hossingen fur Loipen gewalzt werden Die Loipen und Schneeschuhwanderwege werden heute auch mit dem Auto angefahren An der Kreisstrasse von Tieringen nach Hossingen wird ein grosser Parkplatz 48 12 12 33 N 8 53 20 17 O geraumt in Messstetten gibt es eine Wachshutte 48 9 43 48 N 8 57 46 09 O fur die Touristen die oft aus dem Tubinger und Stuttgarter Raum anreisen Auch Hundeschlittenfahrten werden angeboten Messstetten verfugt uber mehrere Skilifte darunter den Skilift Messstetten mit 400 Meter Lange den Skilift Tale mit 600 Meter und Flutlicht sowie im Teilort Tieringen den Skilift Oberstocken mit 400 Meter und Flutlicht In Albstadt am nordostlichen Rand des Grossen Heubergs umfasst der sogenannte Wintertrauf zwei Premium Winterwanderwege die Loipen sowie die Skilifte in Albstadt Das weitlaufige Skiloipennetz umfasst insgesamt 89 Kilometer Doppelspur Loipen und 30 Kilometer Skating Loipen Die Loipen sind in unterschiedlichen Langen und Schwierigkeitsgraden angelegt In sechs Albstadter Stadtteilen Ebingen Tailfingen Pfeffingen Truchtelfingen Onstmettingen und Lautlingen stehen Skilifte zur Verfugung Die Lifte werden zum Teil im Sommer auch zur Beforderung von Sommerrodeln und Mountainbikes verwendet Bereits 1907 wurde auf dem Kalten Feld eine Skihutte errichtet Einzelne Orte der Alb verfugen auch uber kleinere Skisprungschanzen 1926 wurden die Degenfeld Schanzen eingeweiht die 1927 Austragungsort der ersten Schwabischen Meisterschaften waren Bei den sogenannten Heubergschanzen handelt es sich um drei Naturschanzen Eine mittelgrosse Sprungschanze K 60 Sprungweiten bis zu 70 Meter eine Sommermattenschanze K 40 Ganzjahresschanze fur die Jugend Anlauf mit Keramikspur und eine Schulerschanze K 20 Sprunge bis 20 Meter Weite erlaubt Sie liegt eingebunden neben der 40 Meter Schanze und ist mit Mattenbelag belegt somit steht sie ganzjahrig zur Verfugung Wassersport Donauabschnitte im Naturpark Obere Donau aber auch manche Nebenflusse der Donau wie Lauter Ach Blau und Brenz die die Schwabische Alb entwassern sind beliebte Kanugewasser mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden Segelflug Die Schwabische Alb verfugt uber gute Moglichkeiten Segelflugzeuge zu starten und zu landen Auf der westlichen Alb befindet sich das Segelfluggelande Klippeneck Deutschlands hochstgelegenes Segelfluggelande Durch die Hohenlage zeichnet sich auch der Flugplatz Albstadt Degerfeld der Flugplatz Blaubeuren das Segelfluggelande Farrenberg der Flugplatz Grabenstetten und das Segelfluggelande Hornberg auf dem Kalten Feld aus Diese Platze stehen in der Regel Motorseglern Ultraleichtflugzeugen Segelflugzeugen Freiballonen und Luftschiffen zur Verfugung Ferienstrassen touristische Themenstrassen und Motorsport Die Deutsche Alleenstrasse kreuzt auf der Reutlinger Alb die Schwabische Albstrasse Auf dem Bild ist ein Abschnitt sudlich von Eningen unter Achalm zu erkennen Die Strasse wird dort von 50 Eschen und Ahornbaumen gesaumt Bekannteste Ferienstrasse ist die Schwabische Albstrasse Aufgrund ihrer dunnbesiedelten waldreichen Gegenden und der kurvenreichen langen Auf und Abstiege sowie der geschwungenen Hochflachenstrecken wird die Schwabische Alb von Motorradfahrern fur Touren aller Anspruche genutzt Die Deutsche Alleenstrasse quert als Ferienstrasse auf ihren 2 900 Kilometern durch Deutschland im Landkreis Reutlingen die Schwabische Alb und fuhrt zum Bodensee weiter Ein besonders eindrucklicher und als Naturdenkmal besonders geschutzter Abschnitt dieser Strasse findet sich bei Eningen unter Achalm eine Allee die aus Ahorn und Eschenbaumen gesaumt wird Die Strasse der Staufer durchzieht als Touristische Themenstrasse weite Teile der Ostalb Dagegen kann man im Bereich der westlichen Alb auf der Romerstrasse Neckar Alb Aare und auf der Hohenzollernstrasse die geschichtliche Dimension der Alb erleben Die Wurttemberger Weinstrasse beruhrt die Schwabische Alb bei Beuren Kohlberg Neuffen und Metzingen dort wird an den Auslaufern der Alb Wein angebaut und vermarktet Durch Ulm Erbach und Blaubeuren verlauft fur ein kurzes Teilstuck die Hauptroute der Oberschwabischen Barockstrasse um dann nach Riedlingen in sudlichere Richtung die Schwabische Alb zu verlassen Da auch auf der Schwabischen Alb entsprechende historische Architektur erhalten ist fuhren zwei Routen der Deutschen Fachwerkstrasse durch Bad Urach Blaubeuren und Riedlingen aber auch durch Trochtelfingen vergrossern und Informationen zum Bild anzeigenPanoramablick im nordlichen Wental einem mit Felsformationen durchsetzten Trockental der ostlichen Schwabischen Alb das touristisch gut erschlossen ist und als Felsenmeer bekannt ist Schwabische Alb Tourismusverband Der Schwabische Alb Tourismusverband e V SAT ist die touristische Dach und Marketingorganisation fur die Region Schwabische Alb Er wird von den zehn Landkreisen Reutlingen Esslingen Goppingen Tuttlingen Sigmaringen Zollernalbkreis Tubingen Alb Donau Kreis Heidenheim und Ostalbkreis dem Stadtkreis Ulm sowie rund 150 Stadten und Gemeinden getragen Der Verband erhebt auch die Statistik im Bezug auf die Zahlen im Tourismusbereich Einfuhrung der AlbCard Die COVID 19 Pandemie fuhrte kurzzeitig zu einem Einbruch der Besucherzahlen auf der Schwabischen Alb wie auch in den meisten anderen Regionen Baden Wurttembergs Als Massnahme fur den Aufschwung im Tourismus wurde 2020 eine gesamtregional gultige Gastekarte die sogenannte AlbCard eingefuhrt Diese erhalten Gaste und Touristen der gesamten Schwabischen Alb seit Juli 2020 als Zusatzleistung bei einem der mehr als 140 teilnehmenden Ubernachtungsbetriebe beim Check In Pro Ubernachtung erhalt man einen Nutzungstag der wahrend des Aufenthalts frei gewahlt werden kann Mit der AlbCard konnen viele Attraktionen sowie der offentliche Nahverkehr kostenlos genutzt werden Auch Einheimische konnen die AlbCard nutzen indem diese ihren Besuch des nachsten Ausflugsziels oder deren nachste Wanderung oder Radtour mit einer Ubernachtung bei einem teilnehmenden Betrieb verbinden Die Einfuhrung der AlbCard erhielt durchweg positive Ruckmeldungen seitens der Gastgeber und der Gaste Einige AlbCard Gastgeber deren Kerngeschaft der Urlaub in der Natur oder Familienurlaub darstellt waren in den Sommerferien sogar ausgebucht und teils besser ausgelastet als im Vorjahreszeitraum Auch die Aufenthaltsdauer der Gaste konnte im Vergleich zu 2019 verlangert werden KulturArchaopark Eines der altesten Kunstwerke der Menschheit Wildpferd aus der Vogelherdhohle 40 000 Jahre Aurignacien UNESCO Welterbe Hohlen und Eiszeitkunst im Schwabischen Jura Museum Alte Kulturen auf Schloss Hohentubingen Sammlung der Alteren Urgeschichte der Universitat Tubingen Von der Schwabischen Alb stammen bedeutende archaologische Funde Im Archaopark Vogelherd seit 2022 stillgelegt wurde die reiche steinzeitliche Kultur der Alb umfassend dargestellt und fur die Offentlichkeit erlebbar gemacht angefangen bei der Kulturstufe der Neandertaler Die altesten figurlichen Darstellungen der Menschheit hergestellt aus Mammutelfenbein wurden in Hohlen der Alb gefunden Daruber hinaus wurden dort auch dreidimensionale Tierdarstellungen und die altesten Floten der Menschheit entdeckt erzeugt aus Knochenmaterial des Singschwans und des Gansegeiers Museale Prasentation der Artefakte des UNESCO Welterbes Hohlen und Eiszeitkunst im Schwabischen Jura Hauptartikel Hohlen und Eiszeitkunst im Schwabischen Jura Die Vogelherd Figuren von 1931 wie auch ein Teil der Neufunde seit 2006 werden im Museum Alte Kulturen im Schloss Hohentubingen ausgestellt Sie sind der Hauptteil der Sammlung der Alteren Urgeschichte des Museum der Universitat Tubingen MUT Zu diesen 16 Funden gehoren vor allem das beruhmte Wildpferd und mehrere Floten bzw Flotenfragmente den altesten nachgewiesenen Musikinstrumenten der Menschheit Seit 2017 sind alle Exponate Teil des UNESCO Welterbes Hohlen und Eiszeitkunst im Schwabischen Jura Alle Artefakte sind ungefahr 40 000 Jahre alt und stammen aus dem Aurignacien Die Artefakte aus dem Ach und Blautal Geissenklosterle Hohler Fels bei Ulm sind neben dem Archaopark in folgenden Museen ausgestellt die Venus vom Hohlefels die Venus vom Vogelherd und der Phallus von Schelklingen im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren der Lowenmensch im Ulmer Museum der Adorant vom Geissenklosterle im Stuttgarter Landesmuseum Wurttemberg Unter dem Projekttitel Hohlen der altesten Eiszeitkunst liessen sich sechs Hohlen aus der Albregion auf Vorschlag des Landes Baden Wurttemberg auf die Tentativliste Deutschlands setzen Damit hat sich Deutschland bei der UNESCO erfolgreich um einen Eintrag der Hohlen auf die Welterbeliste beworben Burgen und Schlosser Blick vom Raichberg 956 5 m zur Burg Hohenzollern auf das Albvorland und dem Schwarzwald am HorizontBurgen Die auf 773 m Hohe liegende Burg Teck als weit sichtbare Hohenburg am Albtrauf Schon im