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Das Rathaus der Stadt Görlitz ist seit etwa 1350 Ort der städtischen Verwaltung Macht und Gerichtsbarkeit im Jahr 1369 i

Görlitzer Rathaus

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Das Rathaus der Stadt Görlitz ist seit etwa 1350 Ort der städtischen Verwaltung, Macht und Gerichtsbarkeit; im Jahr 1369 ist es durch eine Urkunde des Görlitzer Rats erstmals als Rathaus belegt. Seine prachtvolle Innenausstattung geht in die Renaissancezeit zurück. Es besteht aus mehreren zusammenhängenden Bauten am Untermarkt 6–8 und ist heute Sitz mehrerer Ämter.

Der Rathausturm wurde Anfang des 16. Jahrhunderts aufgestockt und mit einer Uhr versehen, Wendel Roskopf der Ältere brachte zwischen 1537 und 1538 die noch heute bestehende Verkündungskanzel neben der Rathaustreppe an. 1591 wurde diese mit dem Standbild der Justitia ergänzt als Zeichen der hohen Gerichtsbarkeit des Rates.

Das Wappenrelief des Königs Matthias von Ungarn und Böhmen weist auf die Landeszugehörigkeit der Oberlausitz hin. Der 1903 im Stil der Neorenaissance fertiggestellte Erweiterungsbau nach Entwürfen des Architekten Jürgen Kröger ist mit den Wappen der Mitgliedsstädte des Oberlausitzer Sechsstädtebundes geschmückt.

Entstehung und erste Erwähnung

1303 erhielt die Stadt Görlitz das Magdeburger Stadtrecht und man begann mit der Planung eines Verwaltungsbaus. Während der Bau- und Planungsphase war ein hölzerner Vorgängerbau Sitz der Verwaltung. Mangels Platz verzichtete man auf einen kompletten Neubau und entschied sich stattdessen 1350 für den Kauf eines bereits existierenden Gebäudes im Südwesten des Untermarktes.

1369 wurde das Rathaus das erste Mal in einem Bericht des Görlitzer Rates an Kaiser Karl IV. erwähnt, als ein Handwerkeraufstand vom 1. November geschildert wurde.

„Do besapten si sich noch stercker und kommen vor das Rathaus…“

– Görlitzer Rat

Architektur

Das Rathaus weist Baustile vieler Epochen auf. Innen- wie auch Außenbereiche wurden mehrfach über die Jahre verändert oder mussten zeitgemäßeren Bauten weichen.

Außengestalt

Untermarkt 6

Der Untermarkt 6 ist der älteste Teil des Gebäudes. Der Bau besteht aus dem unteren Teil des heutigen Rathausturms und dem nördlich angrenzenden Gebäude. Ursprünglich handelte es sich bei dem Gebäude um das Wohnhaus eines böhmischen Dienstmannes, das in die vorgotische Zeit zurück reicht. Die Fassade war größtenteils unverputzt. So konnte man die sorgfältig gearbeiteten Sichtfugen des Ziegelbaus begutachten.

Im zweiten Obergeschoss dieses Gebäudes befanden sich zwei große Spitzbogenöffnungen. Diese stammen aus der Gotik und lassen sich auf alten Zeichnungen wieder finden. In dieser Etage lag die so genannte Königsstube. Sie diente als Amtssitz des Bürgermeisters und war auf Grund der hohen Lage auch von außen als dieses zu erkennen. Die beiden darüberliegenden Etagen haben eine deutlich niedrigere Wandhöhe.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde das Gebäude aufgestockt. Der Umbau war gotisch gehalten. Die Blendnische am nördlichen Giebel stammt aus dieser Zeit. Im 19. Jahrhundert erfolgten weitere Umbaumaßnahmen, die die Fensterhöhen der Obergeschosse axial anglichen.

Durch die Stadtansicht von lässt sich ein mit Schwalbenschwanzzinnen besetzter Eingangsbau nachweisen. Im Zuge des Barockumbaus musste dieser weichen. 1842 wurde auch dieser beseitigt. Seitdem war auch der städtische Weinkeller öffentlich zugänglich, der zu jener Zeit in diesem Teil des Gebäudes untergebracht war. Zu ihm hatten allerdings nur die privilegierteren Bürger der Stadt Zugang.

Um 1870 begannen die Arbeiten an einer einheitlichen Fassade, welche im Stil der Neorenaissance gehalten waren. Die heute noch bestehenden Fensterumkrönungen gehen auf diese Maßnahme zurück. Im Jahr 1900 wurde der glatte Putz durch Spritzbewurf ersetzt. Dieser war die Grundlage der heutigen Fassadenstruktur.

Rathausturm

Das sogenannte Türmchen wurde bereits 1378 erstmals erwähnt. Anfang des 16. Jahrhunderts, in den Jahren 1511 bis 1516, wurde der Turm um 60 Meter erhöht. Der damalige Stadtwerkmeister Albrecht Stieglitzer begründete die Erweiterung mit der besseren Übersicht und dem besseren Schutz der Stadt. Die neuen Obergeschosse waren in achteckig, das oberste von einem Balkon mit Brüstung umgeben.

1524 bekam der Turm eine Uhr. Die heutige Uhr wurde 1584 von Bartholomäus Scultetus geschaffen, aber 1742 durch einen Blitzschlag beschädigt und 1743 erneuert, wie Inschriften auf den beiden Zifferblättern zu entnehmen ist.

Jetzt hat an der oberen Uhr der äußere Ring des Zifferblattes ist eine Einteilung in 24 Stunden, der innere Ring eine Einteilung in 30 Tage mit den Mondphasen. Dementsprechend zeigt bei dieser Uhr der längere Zeiger die Stunden an, der kürzere die Mondphasen.

Das Zifferblatt der unteren Uhr hat außen – in römischen Ziffern – die übliche Einteilung in 12 Stunden, als Innenring die Minuteneinteilung und zusätzlich in römischen Ziffern die Viertelstunden. Trotz der gegensätzlichen Platzierung der Ziffernringe zeigt hier – wie allgemein üblich – der kurze Zeiger die Stunden an und der lange Zeiger die Minuten. Im unteren Zifferblatt ist oberhalb der Zeigerachse der Kopf eines Stadtwächters dargestellt. Der wurde der Legende nach lebendig im Turm eingemauert, da er den Stadtbrand am 30. April 1556 verschlafen hatte, bei dem das Feuer 40 Häuser in der Nikolaistraße und deren Umgebung erfasst hatte. Einmal pro Minute öffnet er die Augen, und der Stadtbrand spiegelt sich darin (orange leuchtende Augen), vor Erstaunen öffnet er dann den Mund.

  • Tageszeitenuhr am Rathausturm
  • Vor dem Weiterspringen des Minutenzeigers mit geschlossenem Mund und sichtbaren Augäpfeln
  • Der nach dem Weiterspringen des Minutenzeigers bei leuchtenden Augen sich öffnende Mund
  • Geöffneter Mund mit leuchtenden Augen
  • Wieder geschlossener Mund mit leuchtenden Augen
  • Wieder mit geschlossenem Mund und sichtbaren Augäpfeln

Ein böhmischer Löwe, der sich oberhalb der Uhren in einer gotischen Öffnung befindet, sollte im Mittelalter um Mitternacht mit Hilfe eines Orgelwerks durch sein kräftiges Brüllen Diebe verscheuchen. Er wurde 1564 erstmals urkundlich erwähnt.

Mit den Uhren bekam der Turm auch zwei Glocken, die allerdings 1917 zu Kriegszwecken eingeschmolzen worden sind. Ein Gipsabguss der Größeren ist bis heute erhalten und befindet sich im Erker des Rathauses.

Der Turm war außerdem Zugang zur Königsstube. Darauf geht das aufwändig gestaltete spätgotische Portal zurück. Darüber befindet sich das Wappen des damaligen ungarischen Königs Matthias Corvinus, der zu dieser Zeit Landesherr von Görlitz war.

Görlitz wandte sich vom Ketzerkönig Georg Podjebrad ab und hielt zum neuen Herrscher beim Streit um die böhmische Krone. Das Wappen stellt aus bildhauerischer Sicht eine besondere Leistung dar, da die beiden Flankenfiguren besonders feingliedrig und in tänzelnder Haltung gestaltet sind.

Der Rathausturm kann heute als Aussichtsturm bestiegen werden und bietet einen der besten Ausblicke auf Görlitz.

Rathaustreppe

Die 1537 vermutlich von Wendel Roskopf erbaute Rathaustreppe gilt als Meisterwerk der Frührenaissance. Die geschwungene Treppe liegt an der Südseite des Uhrturms und führt hinauf zum Portal an der Schmalseite des Gerichtsflügels und der zur selben Zeit entstandenen Verkündungskanzel. Die ruht seitlich der Treppe auf einem Säulenpaar mit eingeschnürtem Schaft. Der Bildhauer Andreas Walther I verzierte die Treppe mit teils zeittypischen Darstellungen wie Eva im Sündenfall oder die mythologischen Sirenen, teils mit extravaganten Einfällen wie die Putten an der Außenseite der Treppenbrüstung, die Treppe als Rutschbahn nutzen.

1950 wurden die Originale der Reliefplatten durch Kopien ersetzt. Geschützt vor der Witterung, kann man diese nun im Inneren des Gebäudes besichtigen. Das für diese Zeit typische Rahmengewändeportal stammt ebenfalls von Wendel Roskopf. Variiert eingesetzte Medaillons sowie Puttenköpfe sind nur zwei von vielen reichen Verzierungen, die das Portal schmücken.

1591 wurde die Kanzel durch das Bildnis der Justitia an der Kanzel ergänzt. Im Gegensatz zur gewöhnlichen Darstellung mit Richtschwert, Waage und Augenbinde fehlt bei dieser Skulptur letzteres. Damit sollte nicht die Görlitzer Rechtsprechung kritisiert werden; viel mehr sollte zum Ausdruck gebracht werden, dass ihr Blick und ihr Urteil ungetrübt sei. Das aktuelle Bildnis ist allerdings nur eine Kopie des Originals, das im Zweiten Weltkrieg jenseits der Neiße ausgelagert war und nach Kriegsende nicht zurückkehrte.

Für frisch verheiratete Paare ist die Rathaustreppe ein beliebter Ort für Hochzeitsfotos.

Gerichtsflügel

Der Gerichtsflügel ist einer der ältesten Teile des Rathauses. Er schließt östlich an den Teil Untermarkt Nr. 6 (mit dem Uhrturm) an und steht an der Brüderstraße (Adresse: Brüderstraße 7). Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde mit dem Bau begonnen. Bis er seine heute bekannte Form bekam, vergingen rund 200 Jahre.

Nach mehreren Umbauten, veränderte sich auch das Erscheinungsbild des Flügels. Heute erstrahlt es im Stil der Neorenaissance. Auf Zeichnungen des späten 18. Jahrhunderts kann man allerdings den alten gotischen Zustand sehen. Im 19. Jahrhundert wurde der Bau stark vereinfacht. Aus dieser Zeit stammt der noch heute angebrachte Spritzputz.

Neues Rathaus

Anfang des 20. Jahrhunderts hat der Rathausausbau seinen Abschluss gefunden. Der Architekt Jürgen Kröger stellte den Bau im Stil der Neorenaissance 1903 fertig. An der Ostfassade, dem nördlichen Teil des Untermarktes zugewandt, befinden sich die Wappen des Oberlausitzer Sechsstädtebundes. Jedes von ihnen wird von einem Krieger präsentiert, welcher die Last der auf ihm befindlichen Säulen hält.

Das Bauwerk stellt eine Reminiszenz an die Görlitzer Bürgerhäuser des 17. Jahrhunderts dar. Der Aufbau wirkt imposant und stellte jener Zeit den Geist der aufstrebenden Stadt zur Schau. Reichlich gestaltete Säulenelemente dominieren die vordere Fassade. Im Gegensatz zur aufwändig gestalteten Marktfront des Gebäudes, wurden Seite und die rückwärtige Fassade schlicht mit weißen Kacheln bedeckt. Insgesamt thront das Rathaus auf mehreren Barockportalen, die von den beiden Bürgerhäusern stammen, welche dem Bau weichen mussten.

Dies war die letzte bauliche Änderung am Rathaus. Die Stadtverwaltung hatte nun mehr Räume für sich und auch die Stadtsparkasse hatte ihren Sitz in den Neubau verlegt. Der Ratskeller wie auch ein Gefängnis folgten.

  • Wappen des Oberlausitzer Sechsstädtebundes am neuen Rathaus
  • Wappen von Görlitz
  • Wappen von Bautzen
  • Wappen von Zittau
  • Wappen von Löbau
  • Wappen von Lauban
  • Wappen von Kamenz

Innenbereich

Der Haupteingang befindet sich seit 1902 am Säulenportal des Untermarkt 8. Ein Portal mit Treppenaufgang führt in das erste Geschoss. Besonders auffällig sind die vielen Höhenversprünge im Inneren, die die Bauübergänge besonders bemerkbar machen. Ein 1977 installierter Paternosteraufzug verbindet fünf Geschosse. 2010 wurde er nach einer Haverie stillgelegt. Die Wartebänke in den Gängen vor den Büros stammen noch teilweise aus der Jugendstilzeit. Vom Portal gelangt man direkt zum Bürgerbüro.

Trausaal

Bevor man vom Bürgerbüro in den Trausaal gelangt, erreicht man den Vorraum. Dieser gehört zum ursprünglichen Komplex des Untermarkt 8. Besonders auffällig ist die im Raum zwischen den Fenstern erbaute Säule im Renaissancestil. In südlicher Richtung gelangt man zum eigentlichen Trausaal, der zum Gebäude des Untermarkt 7 gehört. Im Saal selbst befindet sich ein barockes dreijochiges Kreuzgratgewölbe. Bereits 1936 wurde der Saal für Trauungen genutzt.

Königsstube

Die Königsstube diente als Empfangssaal des Bürgermeisters für Landesherren und hohe Adlige. Sie liegt im 1. Obergeschoss des Untermarkt 6 und ist einer der ältesten Räume des Gebäudes. Sein Eingangsbereich wird von einem spätgotischen Stabwerkprofil geziert. Der Name des Raumes stammt von dem Status Görlitzes als königliche Stadt des Markgraftums Oberlausitz. Deshalb besuchten viele Könige und Kaiser das Rathaus, wie zum Beispiel Kaiser Karl IV., Kaiser Ferdinand I. oder auch König Albert von Sachsen.

Dem Namen entsprechend ist der Raum in höchster Qualität gearbeitet worden. Verzierte Türstöcke aus der Renaissance bilden den Zugang zum Turnzimmer. Das Tonnengewölbe ist mit barocken Stuck aus dem 17. Jahrhundert geschmückt. Das Hauptaugenmerk liegt auf den drei Akanthusranken, die an der Decke entlang gearbeitet worden sind.

Ehemalige Stadtsparkasse

Im 1. Obergeschoss des neuen Rathauses befindet sich ein Gang, der ursprünglich der Mittelteil einer dreiachsigen Schalterhalle war. In ihr befand sich die Stadtsparkasse. Die Halle nahm die gesamte Gebäudebreite ein. 1913 zog die Sparkasse in die neuen Geschäftsräume zwischen Berliner Straße und Postplatz. In den 1960er Jahren wurden neue Wände gezogen, um Büroräume zu gewinnen. Der Tresorraum im Nordwesten ist noch immer erhalten.

Trivia

Auffällig sind die im Jahr 1537 mit der Rathaustreppe geschaffenen Schmuckfelder mit Fischsirenen, die sich auch im Wappen des Görlitzer Patriziergeschlechts Emmerich wiederfinden, das über lange Zeit im Rat vertreten war und einige Görlitzer Bürgermeister stellte. Die ‚Emmeriche‘ waren auch mit Franz Schneider, dem Bürgermeister des Jahres 1537, verschwägert.

Literatur

  • Dietmar Ridder, Siegfried Hoche: Das Rathaus der Stadt Görlitz. Ein Baugeschichtlicher Rundgang, Görlitz 2004.
  • Katja Margarethe Mieth, Marius Winzeler: Das Wappen von König Matthias Corvinus am Görlitzer Rathaus – subtile Huldigungsgeste und städtische Selbstdarstellung. In: Neues Lausitzisches Magazin, Görlitz, NF 11 (2008), S. 1–26.

Weblinks

Commons: Görlitzer Rathaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Rathaus auf www.goerlitz.de

Einzelnachweise

  1. Rathauslöwe
  2. Rathausturm auf der Webseite des FVKS – Förderverein Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec e. V.
  3. Matthias Donath: Wendel Roskopf. In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
  4. Knut-Michael Kunoth: Hoffnung für Freunde des Görlitzer Rathaus-Paternosters. In: Radio Lausitz. 29. Januar 2016, abgerufen am 1. Juni 2024. 
  5. Erich Wentscher: Die Entfaltung der Schnitter in Görlitz und in Zittau. In: Der Herold. Band 10, 1983. 

51.15619444444414.990277777778Koordinaten: 51° 9′ 22,3″ N, 14° 59′ 25″ O

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jul 2025 / 03:52

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Das Rathaus der Stadt Gorlitz ist seit etwa 1350 Ort der stadtischen Verwaltung Macht und Gerichtsbarkeit im Jahr 1369 ist es durch eine Urkunde des Gorlitzer Rats erstmals als Rathaus belegt Seine prachtvolle Innenausstattung geht in die Renaissancezeit zuruck Es besteht aus mehreren zusammenhangenden Bauten am Untermarkt 6 8 und ist heute Sitz mehrerer Amter Altes Rathaus um 14 50 vom sudlichen Untermarkt Nr 7 mit Lukarne Nr 6 mit Uhrturm links davon die RathaustreppeKomplette Vorderansicht des Gorlitzer Rathauses vorn rechts das Neue Rathaus von 1903 dann Untermarkt Nr 8 Nr 7 und im Kern mittelalterlich Nr 6 Der Rathausturm wurde Anfang des 16 Jahrhunderts aufgestockt und mit einer Uhr versehen Wendel Roskopf der Altere brachte zwischen 1537 und 1538 die noch heute bestehende Verkundungskanzel neben der Rathaustreppe an 1591 wurde diese mit dem Standbild der Justitia erganzt als Zeichen der hohen Gerichtsbarkeit des Rates Das Wappenrelief des Konigs Matthias von Ungarn und Bohmen weist auf die Landeszugehorigkeit der Oberlausitz hin Der 1903 im Stil der Neorenaissance fertiggestellte Erweiterungsbau nach Entwurfen des Architekten Jurgen Kroger ist mit den Wappen der Mitgliedsstadte des Oberlausitzer Sechsstadtebundes geschmuckt Entstehung und erste Erwahnung1303 erhielt die Stadt Gorlitz das Magdeburger Stadtrecht und man begann mit der Planung eines Verwaltungsbaus Wahrend der Bau und Planungsphase war ein holzerner Vorgangerbau Sitz der Verwaltung Mangels Platz verzichtete man auf einen kompletten Neubau und entschied sich stattdessen 1350 fur den Kauf eines bereits existierenden Gebaudes im Sudwesten des Untermarktes 1369 wurde das Rathaus das erste Mal in einem Bericht des Gorlitzer Rates an Kaiser Karl IV erwahnt als ein Handwerkeraufstand vom 1 November geschildert wurde Do besapten si sich noch stercker und kommen vor das Rathaus Gorlitzer RatArchitekturDas Rathaus weist Baustile vieler Epochen auf Innen wie auch Aussenbereiche wurden mehrfach uber die Jahre verandert oder mussten zeitgemasseren Bauten weichen Aussengestalt Untermarkt 6 Der Untermarkt 6 ist der alteste Teil des Gebaudes Der Bau besteht aus dem unteren Teil des heutigen Rathausturms und dem nordlich angrenzenden Gebaude Ursprunglich handelte es sich bei dem Gebaude um das Wohnhaus eines bohmischen Dienstmannes das in die vorgotische Zeit zuruck reicht Die Fassade war grosstenteils unverputzt So konnte man die sorgfaltig gearbeiteten Sichtfugen des Ziegelbaus begutachten Im zweiten Obergeschoss dieses Gebaudes befanden sich zwei grosse Spitzbogenoffnungen Diese stammen aus der Gotik und lassen sich auf alten Zeichnungen wieder finden In dieser Etage lag die so genannte Konigsstube Sie diente als Amtssitz des Burgermeisters und war auf Grund der hohen Lage auch von aussen als dieses zu erkennen Die beiden daruberliegenden Etagen haben eine deutlich niedrigere Wandhohe Zu Beginn des 16 Jahrhunderts wurde das Gebaude aufgestockt Der Umbau war gotisch gehalten Die Blendnische am nordlichen Giebel stammt aus dieser Zeit Im 19 Jahrhundert erfolgten weitere Umbaumassnahmen die die Fensterhohen der Obergeschosse axial anglichen Durch die Stadtansicht von lasst sich ein mit Schwalbenschwanzzinnen besetzter Eingangsbau nachweisen Im Zuge des Barockumbaus musste dieser weichen 1842 wurde auch dieser beseitigt Seitdem war auch der stadtische Weinkeller offentlich zuganglich der zu jener Zeit in diesem Teil des Gebaudes untergebracht war Zu ihm hatten allerdings nur die privilegierteren Burger der Stadt Zugang Um 1870 begannen die Arbeiten an einer einheitlichen Fassade welche im Stil der Neorenaissance gehalten waren Die heute noch bestehenden Fensterumkronungen gehen auf diese Massnahme zuruck Im Jahr 1900 wurde der glatte Putz durch Spritzbewurf ersetzt Dieser war die Grundlage der heutigen Fassadenstruktur Rathausturm Bohmischer Lowe und Uhren um 10 30 Das sogenannte Turmchen wurde bereits 1378 erstmals erwahnt Anfang des 16 Jahrhunderts in den Jahren 1511 bis 1516 wurde der Turm um 60 Meter erhoht Der damalige Stadtwerkmeister Albrecht Stieglitzer begrundete die Erweiterung mit der besseren Ubersicht und dem besseren Schutz der Stadt Die neuen Obergeschosse waren in achteckig das oberste von einem Balkon mit Brustung umgeben 1524 bekam der Turm eine Uhr Die heutige Uhr wurde 1584 von Bartholomaus Scultetus geschaffen aber 1742 durch einen Blitzschlag beschadigt und 1743 erneuert wie Inschriften auf den beiden Zifferblattern zu entnehmen ist Jetzt hat an der oberen Uhr der aussere Ring des Zifferblattes ist eine Einteilung in 24 Stunden der innere Ring eine Einteilung in 30 Tage mit den Mondphasen Dementsprechend zeigt bei dieser Uhr der langere Zeiger die Stunden an der kurzere die Mondphasen Das Zifferblatt der unteren Uhr hat aussen in romischen Ziffern die ubliche Einteilung in 12 Stunden als Innenring die Minuteneinteilung und zusatzlich in romischen Ziffern die Viertelstunden Trotz der gegensatzlichen Platzierung der Ziffernringe zeigt hier wie allgemein ublich der kurze Zeiger die Stunden an und der lange Zeiger die Minuten Im unteren Zifferblatt ist oberhalb der Zeigerachse der Kopf eines Stadtwachters dargestellt Der wurde der Legende nach lebendig im Turm eingemauert da er den Stadtbrand am 30 April 1556 verschlafen hatte bei dem das Feuer 40 Hauser in der Nikolaistrasse und deren Umgebung erfasst hatte Einmal pro Minute offnet er die Augen und der Stadtbrand spiegelt sich darin orange leuchtende Augen vor Erstaunen offnet er dann den Mund Tageszeitenuhr am Rathausturm Vor dem Weiterspringen des Minutenzeigers mit geschlossenem Mund und sichtbaren Augapfeln Der nach dem Weiterspringen des Minutenzeigers bei leuchtenden Augen sich offnende Mund Geoffneter Mund mit leuchtenden Augen Wieder geschlossener Mund mit leuchtenden Augen Wieder mit geschlossenem Mund und sichtbaren Augapfeln Ein bohmischer Lowe der sich oberhalb der Uhren in einer gotischen Offnung befindet sollte im Mittelalter um Mitternacht mit Hilfe eines Orgelwerks durch sein kraftiges Brullen Diebe verscheuchen Er wurde 1564 erstmals urkundlich erwahnt Mit den Uhren bekam der Turm auch zwei Glocken die allerdings 1917 zu Kriegszwecken eingeschmolzen worden sind Ein Gipsabguss der Grosseren ist bis heute erhalten und befindet sich im Erker des Rathauses Der Turm war ausserdem Zugang zur Konigsstube Darauf geht das aufwandig gestaltete spatgotische Portal zuruck Daruber befindet sich das Wappen des damaligen ungarischen Konigs Matthias Corvinus der zu dieser Zeit Landesherr von Gorlitz war Gorlitz wandte sich vom Ketzerkonig Georg Podjebrad ab und hielt zum neuen Herrscher beim Streit um die bohmische Krone Das Wappen stellt aus bildhauerischer Sicht eine besondere Leistung dar da die beiden Flankenfiguren besonders feingliedrig und in tanzelnder Haltung gestaltet sind Der Rathausturm kann heute als Aussichtsturm bestiegen werden und bietet einen der besten Ausblicke auf Gorlitz Rathaustreppe Rathaustreppe links Ver kund igungs kanzel rechts oben Wappen Matthias Corvinus Corvinus Wappen Die 1537 vermutlich von Wendel Roskopf erbaute Rathaustreppe gilt als Meisterwerk der Fruhrenaissance Die geschwungene Treppe liegt an der Sudseite des Uhrturms und fuhrt hinauf zum Portal an der Schmalseite des Gerichtsflugels und der zur selben Zeit entstandenen Verkundungskanzel Die ruht seitlich der Treppe auf einem Saulenpaar mit eingeschnurtem Schaft Der Bildhauer Andreas Walther I verzierte die Treppe mit teils zeittypischen Darstellungen wie Eva im Sundenfall oder die mythologischen Sirenen teils mit extravaganten Einfallen wie die Putten an der Aussenseite der Treppenbrustung die Treppe als Rutschbahn nutzen 1950 wurden die Originale der Reliefplatten durch Kopien ersetzt Geschutzt vor der Witterung kann man diese nun im Inneren des Gebaudes besichtigen Das fur diese Zeit typische Rahmengewandeportal stammt ebenfalls von Wendel Roskopf Variiert eingesetzte Medaillons sowie Puttenkopfe sind nur zwei von vielen reichen Verzierungen die das Portal schmucken 1591 wurde die Kanzel durch das Bildnis der Justitia an der Kanzel erganzt Im Gegensatz zur gewohnlichen Darstellung mit Richtschwert Waage und Augenbinde fehlt bei dieser Skulptur letzteres Damit sollte nicht die Gorlitzer Rechtsprechung kritisiert werden viel mehr sollte zum Ausdruck gebracht werden dass ihr Blick und ihr Urteil ungetrubt sei Das aktuelle Bildnis ist allerdings nur eine Kopie des Originals das im Zweiten Weltkrieg jenseits der Neisse ausgelagert war und nach Kriegsende nicht zuruckkehrte Fur frisch verheiratete Paare ist die Rathaustreppe ein beliebter Ort fur Hochzeitsfotos Gerichtsflugel Der Gerichtsflugel ist einer der altesten Teile des Rathauses Er schliesst ostlich an den Teil Untermarkt Nr 6 mit dem Uhrturm an und steht an der Bruderstrasse Adresse Bruderstrasse 7 Zu Beginn des 15 Jahrhunderts wurde mit dem Bau begonnen Bis er seine heute bekannte Form bekam vergingen rund 200 Jahre Nach mehreren Umbauten veranderte sich auch das Erscheinungsbild des Flugels Heute erstrahlt es im Stil der Neorenaissance Auf Zeichnungen des spaten 18 Jahrhunderts kann man allerdings den alten gotischen Zustand sehen Im 19 Jahrhundert wurde der Bau stark vereinfacht Aus dieser Zeit stammt der noch heute angebrachte Spritzputz Neues Rathaus Neues Rathaus am Nordteil des Unter marktes links das Hotel BorseDie alten Pilzlauben um 1900 heutiger Standort des Neuen Rathauses Anfang des 20 Jahrhunderts hat der Rathausausbau seinen Abschluss gefunden Der Architekt Jurgen Kroger stellte den Bau im Stil der Neorenaissance 1903 fertig An der Ostfassade dem nordlichen Teil des Untermarktes zugewandt befinden sich die Wappen des Oberlausitzer Sechsstadtebundes Jedes von ihnen wird von einem Krieger prasentiert welcher die Last der auf ihm befindlichen Saulen halt Das Bauwerk stellt eine Reminiszenz an die Gorlitzer Burgerhauser des 17 Jahrhunderts dar Der Aufbau wirkt imposant und stellte jener Zeit den Geist der aufstrebenden Stadt zur Schau Reichlich gestaltete Saulenelemente dominieren die vordere Fassade Im Gegensatz zur aufwandig gestalteten Marktfront des Gebaudes wurden Seite und die ruckwartige Fassade schlicht mit weissen Kacheln bedeckt Insgesamt thront das Rathaus auf mehreren Barockportalen die von den beiden Burgerhausern stammen welche dem Bau weichen mussten Dies war die letzte bauliche Anderung am Rathaus Die Stadtverwaltung hatte nun mehr Raume fur sich und auch die Stadtsparkasse hatte ihren Sitz in den Neubau verlegt Der Ratskeller wie auch ein Gefangnis folgten Wappen des Oberlausitzer Sechsstadtebundes am neuen Rathaus Wappen von Gorlitz Wappen von Bautzen Wappen von Zittau Wappen von Lobau Wappen von Lauban Wappen von KamenzInnenbereich Der Haupteingang befindet sich seit 1902 am Saulenportal des Untermarkt 8 Ein Portal mit Treppenaufgang fuhrt in das erste Geschoss Besonders auffallig sind die vielen Hohenversprunge im Inneren die die Bauubergange besonders bemerkbar machen Ein 1977 installierter Paternosteraufzug verbindet funf Geschosse 2010 wurde er nach einer Haverie stillgelegt Die Wartebanke in den Gangen vor den Buros stammen noch teilweise aus der Jugendstilzeit Vom Portal gelangt man direkt zum Burgerburo Trausaal Hochzeitsgesellschaft nach der Trauung im Rathaus Bevor man vom Burgerburo in den Trausaal gelangt erreicht man den Vorraum Dieser gehort zum ursprunglichen Komplex des Untermarkt 8 Besonders auffallig ist die im Raum zwischen den Fenstern erbaute Saule im Renaissancestil In sudlicher Richtung gelangt man zum eigentlichen Trausaal der zum Gebaude des Untermarkt 7 gehort Im Saal selbst befindet sich ein barockes dreijochiges Kreuzgratgewolbe Bereits 1936 wurde der Saal fur Trauungen genutzt Konigsstube Die Konigsstube diente als Empfangssaal des Burgermeisters fur Landesherren und hohe Adlige Sie liegt im 1 Obergeschoss des Untermarkt 6 und ist einer der altesten Raume des Gebaudes Sein Eingangsbereich wird von einem spatgotischen Stabwerkprofil geziert Der Name des Raumes stammt von dem Status Gorlitzes als konigliche Stadt des Markgraftums Oberlausitz Deshalb besuchten viele Konige und Kaiser das Rathaus wie zum Beispiel Kaiser Karl IV Kaiser Ferdinand I oder auch Konig Albert von Sachsen Dem Namen entsprechend ist der Raum in hochster Qualitat gearbeitet worden Verzierte Turstocke aus der Renaissance bilden den Zugang zum Turnzimmer Das Tonnengewolbe ist mit barocken Stuck aus dem 17 Jahrhundert geschmuckt Das Hauptaugenmerk liegt auf den drei Akanthusranken die an der Decke entlang gearbeitet worden sind Ehemalige Stadtsparkasse Im 1 Obergeschoss des neuen Rathauses befindet sich ein Gang der ursprunglich der Mittelteil einer dreiachsigen Schalterhalle war In ihr befand sich die Stadtsparkasse Die Halle nahm die gesamte Gebaudebreite ein 1913 zog die Sparkasse in die neuen Geschaftsraume zwischen Berliner Strasse und Postplatz In den 1960er Jahren wurden neue Wande gezogen um Buroraume zu gewinnen Der Tresorraum im Nordwesten ist noch immer erhalten TriviaOriginalrelief der Treppe im Inneren ausgestellt Auffallig sind die im Jahr 1537 mit der Rathaustreppe geschaffenen Schmuckfelder mit Fischsirenen die sich auch im Wappen des Gorlitzer Patriziergeschlechts Emmerich wiederfinden das uber lange Zeit im Rat vertreten war und einige Gorlitzer Burgermeister stellte Die Emmeriche waren auch mit Franz Schneider dem Burgermeister des Jahres 1537 verschwagert LiteraturDietmar Ridder Siegfried Hoche Das Rathaus der Stadt Gorlitz Ein Baugeschichtlicher Rundgang Gorlitz 2004 Katja Margarethe Mieth Marius Winzeler Das Wappen von Konig Matthias Corvinus am Gorlitzer Rathaus subtile Huldigungsgeste und stadtische Selbstdarstellung In Neues Lausitzisches Magazin Gorlitz NF 11 2008 S 1 26 WeblinksCommons Gorlitzer Rathaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rathaus auf www goerlitz deEinzelnachweiseRathauslowe Rathausturm auf der Webseite des FVKS Forderverein Kulturstadt Gorlitz Zgorzelec e V Matthias Donath Wendel Roskopf In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Knut Michael Kunoth Hoffnung fur Freunde des Gorlitzer Rathaus Paternosters In Radio Lausitz 29 Januar 2016 abgerufen am 1 Juni 2024 Erich Wentscher Die Entfaltung der Schnitter in Gorlitz und in Zittau In Der Herold Band 10 1983 51 156194444444 14 990277777778 Koordinaten 51 9 22 3 N 14 59 25 O

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