Günter Naumann 17 November 1925 in Chemnitz 6 November 2009 in Berlin Köpenick war ein deutscher Schauspieler LebenGrabs
Günter Naumann

Günter Naumann (* 17. November 1925 in Chemnitz; † 6. November 2009 in Berlin-Köpenick) war ein deutscher Schauspieler.
Leben
Nach dem Abschluss einer Ausbildung zum Betonbauer begann Naumann ein Architekturstudium, das er aufgrund der Einberufung zur Wehrmacht nicht beenden konnte. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges geriet Naumann in Kriegsgefangenschaft. Nach deren Ende beschäftigte er sich mit Malerei. 1950 begann er in Leipzig ein Schauspielstudium und erhielt nach dessen Beendigung 1953 sein erstes Engagement an den städtischen Bühnen seiner Heimatstadt. 1957 wechselte er an das Berliner Ensemble. Hier spielte er in zahlreichen Inszenierungen bedeutende Rollen und entwickelte sich zum gefragten Charakterdarsteller. Kurze Zeit später gab er sein Debüt als Filmschauspieler der DEFA. So war er unter anderem in Frank Beyers Antikriegsfilm Fünf Patronenhülsen in der Rolle des Bulgaren Dimitri Pandorow zu sehen.
Im Jahr 1970 wechselte Naumann vom Theaterfach zum Fernsehen und gehörte zum Schauspielerensemble des Fernsehens der DDR. Hier stellte er ebenfalls wichtige Charaktere dar, so als Chief in der beliebten Serie Zur See (1977), als Esteban Ahimundo y Abreojos in Die arge Legende vom gerissenen Galgenstrick (1977), als Neidhardt von Gneisenau in Scharnhorst (1978) oder als Kapitän Werner Steinitz in der Serie Treffpunkt Flughafen (1985). Im Jahr 1981 verkörperte er den berühmten Mediziner Robert Koch in der Arztserie Berühmte Ärzte der Charité über die Anfänge der Berliner Charité. Durch die präzise Darstellung unterschiedlichster Charaktere war Naumann einer der meistbeschäftigten und vielseitigsten Darsteller des Fernsehens. Mehrmals übernahm er in den Kriminalfilmreihen Polizeiruf 110 und Der Staatsanwalt hat das Wort wichtige Rollen als Täter oder Zeuge. 1977 wurde Naumann mit dem Kunstpreis der DDR und 1982 mit dem Nationalpreis der DDR geehrt.
Ende der 1980er-Jahre wechselte er selbst in die Rolle des Ermittlers. Im Polizeiruf 110 übernahm er die Rolle des Hauptmann (ab 1990 Hauptkommissar) Beck, der in bedeutenden Fällen der Krimireihe ermittelte, so unter anderem in Der Kreuzworträtselfall und Mit dem Anruf kommt der Tod, die beide auf wahren Fällen beruhen. Er ermittelte außerdem im Film Das Duell, in dem die Ereignisse der friedlichen Revolution aus Sicht der gewandelten DDR aufgearbeitet wurden. Die Rolle des Kriminalhauptkommissar Beck blieb auch nach dem Ende des Deutschen Fernsehfunks erhalten; Naumann spielte im ersten Polizeiruf der ARD, nachdem 1993 beschlossen wurde, die Reihe fortzuführen. Bis 1997 ermittelte Beck im Sendegebiet des Mitteldeutschen Rundfunks (Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt). Nach einer Pause aus gesundheitlichen Gründen im Jahr 1996 kehrte Hauptkommissar Beck für einen letzten Fall zurück (Der Tausch, Regie: Andreas Dresen) und wurde danach zugunsten des neuen Teams Schmücke und Schneider unfreiwillig in den Ruhestand versetzt.
Auch im wiedervereinigten Deutschland war Naumann ein gefragter Schauspieler; im Kino, aber vor allem im Fernsehen. Auf der Kinoleinwand spielte er 1999 unter der Regie von Rolf Losansky an der Seite von Walfriede Schmitt das Elternpaar im Märchenfilm Hans im Glück und im Jahr 2007 in dem Coming-of-Age-Film Meer is nich die Rolle des Apel. Im Fernsehen übernahm er Rollen unter anderem in Serien wie Marienhof, Der Landarzt, Wolffs Revier, In aller Freundschaft und in Filmen wie Nikolaikirche oder . In den letzten Jahren beklagte sich Naumann allerdings über mangelnde Angebote. Seinen letzten Auftritt als Schauspieler hatte er in der Serie SOKO Leipzig, in der er nochmals einen Kommissar spielte, der an seine Rolle im Polizeiruf angelehnt war. Insgesamt wirkte er in seiner rund fünf Jahrzehnte lang andauernden Karriere als Schauspieler vor der Kamera in über 110 Film-und-Fernsehproduktionen mit.
Günter Naumann starb 2009 im Alter von 83 Jahren in einem Krankenhaus in Berlin-Köpenick nach einem Nierenversagen. Er hinterließ seine Ehefrau Christa, mit der er seit Oktober 1949 verheiratet war, sowie einen Sohn und eine Tochter. Sein Grab (Lage: U III-19) befindet sich auf dem Waldkirchhof Mahlsdorf in Berlin-Mahlsdorf.
Filmografie (Auswahl)
- 1958: Die Mutter (Theateraufzeichnung)
- 1960: Immer am Weg dein Gesicht (TV)
- 1960: Fünf Patronenhülsen
- 1961: Steinzeitballade
- 1961: Gewissen in Aufruhr (TV)
- 1961: Der Fall Gleiwitz
- 1961: Professor Mamlock
- 1962: Fernsehpitaval: Auf der Flucht erschossen (Fernsehreihe)
- 1962: Auf der Sonnenseite
- 1962: Die Nacht an der Autobahn (Fernsehfilm)
- 1962: Königskinder
- 1962: Die Jagd nach dem Stiefel
- 1963: Geheimnis der 17
- 1963: Rauhreif (TV)
- 1963: Sonntagsfahrer
- 1963: Jetzt und in der Stunde meines Todes
- 1965: Die Abenteuer des Werner Holt
- 1966: Asse (Sprecher)
- 1966: Die Tage der Commune (Theateraufzeichnung)
- 1967: Der Revolver des Corporals
- 1969: Das siebente Jahr (Regie: Frank Vogel)
- 1969: Sankt Urban (vierteilige Serie)
- 1971: Optimistische Tragödie (TV)
- 1971: Anlauf (Fernsehfilm)
- 1971: Rottenknechte (fünfteiliger TV-Film)
- 1972: Leichensache Zernik
- 1972: Der Staatsanwalt hat das Wort: Der illegale Projektant (TV-Reihe)
- 1972: Die große Reise der Agathe Schweigert
- 1973: Die Taube auf dem Dach
- 1973: Polizeiruf 110: Der Ring mit dem blauen Saphir (TV-Reihe)
- 1973: Rotfuchs (Fernsehfilm)
- 1973: Zement (Fernsehfilm, 2 Teile)
- 1974: Der Staatsanwalt hat das Wort: Schwester Martina
- 1974: Der Untergang der Emma
- 1976: Frau Jenny Treibel (Fernsehfilm)
- 1976: Insel der Silberreiher
- 1977: Der Staatsanwalt hat das Wort: Eine Drachme aus Syrakus
- 1977: Die arge Legende vom gerissenen Galgenstrick (TV-Spielfilm)
- 1977: Polizeiruf 110: Vermißt wird Peter Schnok
- 1977: Zur See (Fernsehserie)
- 1978: Jörg Ratgeb, Maler
- 1978: Scharnhorst (Fernsehmehrteiler)
- 1979: Lachtauben weinen nicht
- 1979: Die Gänsehirtin am Brunnen (TV)
- 1980: Dunkle Sonne (Cerne Slunce)
- 1980: Polizeiruf 110: Der Einzelgänger
- 1980: Polizeiruf 110: Zeugen gesucht
- 1981: Polizeiruf 110: Harmloser Anfang
- 1981: Der Spiegel des großen Magus
- 1981: Chirurgus Johann Paul Schroth
- 1983: Polizeiruf 110: Die Spur des 13. Apostels
- 1983: Polizeiruf 110: Es ist nicht immer Sonnenschein
- 1984: Front ohne Gnade (Fernsehserie)
- 1984: Polizeiruf 110: Schwere Jahre (1. Teil)
- 1984: Polizeiruf 110: Schwere Jahre (2. Teil)
- 1986: Treffpunkt Flughafen
- 1987: ...und ich dachte, du magst mich
- 1987: Der Staatsanwalt hat das Wort: Teuer Bezahlt
- 1988: Polizeiruf 110: Der Kreuzworträtselfall
- 1989: Polizeiruf 110: Der Wahrheit verpflichtet
- 1990: Polizeiruf 110: Falscher Jasmin
- 1990: Polizeiruf 110: Das Duell
- 1991: Polizeiruf 110: Das Treibhaus
- 1991: Polizeiruf 110: Mit dem Anruf kommt der Tod
- 1991: Luv und Lee (siebenteilige Fernsehserie)
- 1992: Ein Fall für zwei (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1992–1995: Marienhof (Fernsehserie)
- 1993: Auf eigene Gefahr (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1993: Der Landarzt (Fernsehserie, 3 Folgen)
- 1993: Polizeiruf 110: und tot bist du
- 1993: Polizeiruf 110: Tod im Kraftwerk
- 1995: Polizeiruf 110: Schwelbrand
- 1995: Polizeiruf 110: Bruder Lustig
- 1995: Nikolaikirche
- 1997: Polizeiruf 110: Der Tausch
- 1999: Zwei in einem Boot (Kino)
- 1999: Hans im Glück (Kino)
- 1999: Die Sternbergs – Ärzte, Brüder, Leidenschaften (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1999: Das Schloß meines Vaters
- 1999/2004: In aller Freundschaft (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 2001: Polizeiruf 110: Kurschatten
- 2002: Wolffs Revier (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 2005/2009: SOKO Leipzig (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 2007: Meer is nich (Kino)
Theater (Auswahl)
- 1958: Wsewolod Wischnewski: Optimistische Tragödie – Regie: Manfred Wekwerth/Peter Palitzsch (Berliner Ensemble)
- 1959: Johannes R. Becher: Winterschlacht – Regie: Lothar Bellag (Berliner Ensemble)
- 1960: Bertolt Brecht: Die Dreigroschenoper (Moritatensänger) – Regie: Erich Engel (Berliner Ensemble)
- 1962: Bertolt Brecht: Die Tage der Commune (Varlin) – Regie: Manfred Wekwerth/Joachim Tenschert (Berliner Ensemble)
- 1965: Heinar Kipphardt: In der Sache J. Robert Oppenheimer (Verteidiger) – Regie: Manfred Wekwerth/Joachim Tenschert (Berliner Ensemble)
- 1966: Seán O’Casey: Purpurstaub (Maurer) – Regie: Hans-Georg Simmgen (Berliner Ensemble)
- 1967: Bertolt Brecht: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (Heinrich Merg) – Regie: Manfred Karge/Matthias Langhoff (Berliner Ensemble)
- 1969: Bertolt Brecht: Das Manifest (Brechtabend Nr. 5) – Regie: Klaus Erforth/Alexander Stillmark (Berliner Ensemble)
- 1969: Aischylos: Sieben gegen Theben (Bote) – Regie: Manfred Karge/Matthias Langhoff (Berliner Ensemble)
- 1969: Wsewolod Wischnewski: Optimistische Tragödie (Der Heisere) – Regie: Isot Kilian/Klaus Erforth/Alexander Stillmark (Berliner Ensemble)
- 1972: William Shakespeare: Leben und Tod Richard des Dritten (Buckingham) – Regie: Manfred Wekwerth (Deutsches Theater Berlin)
- 1978: Bertolt Brecht: Leben des Galilei (Kardinal Barberini) – Regie: Manfred Wekwerth/Joachim Tenschert (Berliner Ensemble)
- 1978: Benito Wogatzki: Viola vor dem Tor (Jorban) – Regie: Klaus Gendries (Theater im Palast)
- 1988: Maxim Gorki: Wassa Schelesnowa (Prochor Schelesnow) – Regie: Barbara Abend (Theater im Palast)
- 1990: Ljudmila Petruschewskaja: Drei Mädchen in Blau (Nikolai) – Regie: Barbara Abend (Theater im Palast)
Hörspiele (Auswahl)
- 1963: Bertolt Brecht: Das kleine Mahagonny – Regie: Manfred Karge (Rundfunk der DDR)
- 1967: : Die Kinder des Gerichts (Fortins Vater) – Regie: Fritz Göhler (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1968: : Der Junge am Meer (Iwan) – Regie: Manfred Täubert (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1968: Gerhard Rentzsch: Am Brunnen vor dem Tore (Mohnhaupt) – Regie: Hans Knötzsch (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1968: Michail Schatrow: Bolschewiki – Regie: Wolf-Dieter Panse (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1969: Wolfgang Kohlhaase: Fragen an ein Photo – Regie: Helmut Hellstorff (Rundfunk der DDR)
- 1969: Friedrich Schiller: Die Verschwörung des Fiesco zu Genua (Verrina) – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1969: Karl-Heinrich Bonn/: Die Reise nach K. – Regie: Wolfgang Brunecker (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1970: Will Lipatow: Viktoria und die Fischer (Brigadier) – Regie: Theodor Popp (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1970: Arne Leonhardt: Unser stiller Mann (Müller) – Regie: Werner Grunow (Rundfunk der DDR)
- 1971: Bertolt Brecht: Die Tage der Commune (Varlin) – Regie: Manfred Wekwerth/Joachim Tenschert (Hörspiel – Litera)
- 1971: : Drei Kapitel über eine Meuterei (William Bligh) – Regie: Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1973: : Chile im September (Huertas) – Regie: Horst Liepach (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1973: Bertolt Brecht: Leben des Galilei – Regie: Fritz Göhler (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1974: Wolfgang Müller: Die Spur des Helfried Pappelmann (Obermeister) – Regie: Wolfgang Schonendorf (Rundfunk der DDR)
- 1974: Brüder Grimm: Die kluge Bauerntochter (Ochsenbauer) – Regie: Dieter Scharfenberg (Kinderhörspiel – Litera)
- 1975: Erich Loest: Dienstfahrt eines Lektors (Sodtbaum) – Regie: Horst Liepach (Rundfunk der DDR)
- 1976: Lia Pirskawetz: Das Haus am Park (Hubert) – Regie: Barbara Plensat (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1978: Hans Siebe: Sommer in Kriebusch (Schottke) – Regie: Fritz-Ernst Fechner (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1984: Walter Stranka: Khalid und die Königin von Saba (Ussame) – Regie: Manfred Täubert (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1988: Hans Siebe: Porzellan (Richard Straube, Großvater) – Regie: Achim Scholz (Kriminalhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1991: Alexander Wolkow: Der Zauberer der Smaragdenstadt (Lestar, Schmied) – Regie: Dieter Scharfenberg (Hörspiel – LITERA junior)
- 1991: Alexander Wolkow: Urfin und seine Holzsoldaten (Lestar, Schmied) – Regie: Dieter Scharfenberg (Hörspiel – LITERA junior)
Weblinks
- Günter Naumann bei IMDb
- Günter Naumann bei filmportal.de
- defa-stiftung.de: Günter Naumann – DEFA-Stiftung
- Biografie bei DEFA-Sternstunden ( vom 6. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
- Für’s TV schon tot: Fernseh-Legende Günter Naumann wird 80, Pressemitteilung des Gong-Verlags, 7. November 2005
Einzelnachweise
- MDR-Dreharbeiten: Hauptkommissar Beck löst wieder Kriminalfälle. In: Mitteldeutsche Zeitung. 13. August 1996.
- Günter Naumann löst als Kommissar Beck im „Polizeiruf 110“ seinen letzten Fall: Abschied mit Zähneknirschen ( vom 22. März 2014 im Internet Archive)
- Bärbel Beuchler: Günter Naumann: Der „Zur See“– Schauspieler ist gestorben. In: superillu.de. Superillu, 7. November 2009, abgerufen am 5. März 2024.
- Günter Naumann ist tot. In: n-tv.de. N-tv, 8. November 2009, abgerufen am 5. März 2024.
- Günter Naumann: Der „Zur See“– Schauspieler ist gestorben. In: superillu.de. Superillu, abgerufen am 17. Januar 2024.
- Klaus Nerger: Das Grab von Günter Naumann. In: knerger.de. Abgerufen am 5. März 2024.
Personendaten | |
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NAME | Naumann, Günter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 17. November 1925 |
GEBURTSORT | Chemnitz |
STERBEDATUM | 6. November 2009 |
STERBEORT | Berlin-Köpenick |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Gunter Naumann 17 November 1925 in Chemnitz 6 November 2009 in Berlin Kopenick war ein deutscher Schauspieler LebenGrabstatte von Gunter Naumann auf dem Waldkirchhof Mahlsdorf 2012 Nach dem Abschluss einer Ausbildung zum Betonbauer begann Naumann ein Architekturstudium das er aufgrund der Einberufung zur Wehrmacht nicht beenden konnte Zum Ende des Zweiten Weltkrieges geriet Naumann in Kriegsgefangenschaft Nach deren Ende beschaftigte er sich mit Malerei 1950 begann er in Leipzig ein Schauspielstudium und erhielt nach dessen Beendigung 1953 sein erstes Engagement an den stadtischen Buhnen seiner Heimatstadt 1957 wechselte er an das Berliner Ensemble Hier spielte er in zahlreichen Inszenierungen bedeutende Rollen und entwickelte sich zum gefragten Charakterdarsteller Kurze Zeit spater gab er sein Debut als Filmschauspieler der DEFA So war er unter anderem in Frank Beyers Antikriegsfilm Funf Patronenhulsen in der Rolle des Bulgaren Dimitri Pandorow zu sehen Im Jahr 1970 wechselte Naumann vom Theaterfach zum Fernsehen und gehorte zum Schauspielerensemble des Fernsehens der DDR Hier stellte er ebenfalls wichtige Charaktere dar so als Chief in der beliebten Serie Zur See 1977 als Esteban Ahimundo y Abreojos in Die arge Legende vom gerissenen Galgenstrick 1977 als Neidhardt von Gneisenau in Scharnhorst 1978 oder als Kapitan Werner Steinitz in der Serie Treffpunkt Flughafen 1985 Im Jahr 1981 verkorperte er den beruhmten Mediziner Robert Koch in der Arztserie Beruhmte Arzte der Charite uber die Anfange der Berliner Charite Durch die prazise Darstellung unterschiedlichster Charaktere war Naumann einer der meistbeschaftigten und vielseitigsten Darsteller des Fernsehens Mehrmals ubernahm er in den Kriminalfilmreihen Polizeiruf 110 und Der Staatsanwalt hat das Wort wichtige Rollen als Tater oder Zeuge 1977 wurde Naumann mit dem Kunstpreis der DDR und 1982 mit dem Nationalpreis der DDR geehrt Ende der 1980er Jahre wechselte er selbst in die Rolle des Ermittlers Im Polizeiruf 110 ubernahm er die Rolle des Hauptmann ab 1990 Hauptkommissar Beck der in bedeutenden Fallen der Krimireihe ermittelte so unter anderem in Der Kreuzwortratselfall und Mit dem Anruf kommt der Tod die beide auf wahren Fallen beruhen Er ermittelte ausserdem im Film Das Duell in dem die Ereignisse der friedlichen Revolution aus Sicht der gewandelten DDR aufgearbeitet wurden Die Rolle des Kriminalhauptkommissar Beck blieb auch nach dem Ende des Deutschen Fernsehfunks erhalten Naumann spielte im ersten Polizeiruf der ARD nachdem 1993 beschlossen wurde die Reihe fortzufuhren Bis 1997 ermittelte Beck im Sendegebiet des Mitteldeutschen Rundfunks Sachsen Thuringen und Sachsen Anhalt Nach einer Pause aus gesundheitlichen Grunden im Jahr 1996 kehrte Hauptkommissar Beck fur einen letzten Fall zuruck Der Tausch Regie Andreas Dresen und wurde danach zugunsten des neuen Teams Schmucke und Schneider unfreiwillig in den Ruhestand versetzt Auch im wiedervereinigten Deutschland war Naumann ein gefragter Schauspieler im Kino aber vor allem im Fernsehen Auf der Kinoleinwand spielte er 1999 unter der Regie von Rolf Losansky an der Seite von Walfriede Schmitt das Elternpaar im Marchenfilm Hans im Gluck und im Jahr 2007 in dem Coming of Age Film Meer is nich die Rolle des Apel Im Fernsehen ubernahm er Rollen unter anderem in Serien wie Marienhof Der Landarzt Wolffs Revier In aller Freundschaft und in Filmen wie Nikolaikirche oder In den letzten Jahren beklagte sich Naumann allerdings uber mangelnde Angebote Seinen letzten Auftritt als Schauspieler hatte er in der Serie SOKO Leipzig in der er nochmals einen Kommissar spielte der an seine Rolle im Polizeiruf angelehnt war Insgesamt wirkte er in seiner rund funf Jahrzehnte lang andauernden Karriere als Schauspieler vor der Kamera in uber 110 Film und Fernsehproduktionen mit Gunter Naumann starb 2009 im Alter von 83 Jahren in einem Krankenhaus in Berlin Kopenick nach einem Nierenversagen Er hinterliess seine Ehefrau Christa mit der er seit Oktober 1949 verheiratet war sowie einen Sohn und eine Tochter Sein Grab Lage U III 19 befindet sich auf dem Waldkirchhof Mahlsdorf in Berlin Mahlsdorf Filmografie Auswahl 1958 Die Mutter Theateraufzeichnung 1960 Immer am Weg dein Gesicht TV 1960 Funf Patronenhulsen 1961 Steinzeitballade 1961 Gewissen in Aufruhr TV 1961 Der Fall Gleiwitz 1961 Professor Mamlock 1962 Fernsehpitaval Auf der Flucht erschossen Fernsehreihe 1962 Auf der Sonnenseite 1962 Die Nacht an der Autobahn Fernsehfilm 1962 Konigskinder 1962 Die Jagd nach dem Stiefel 1963 Geheimnis der 17 1963 Rauhreif TV 1963 Sonntagsfahrer 1963 Jetzt und in der Stunde meines Todes 1965 Die Abenteuer des Werner Holt 1966 Asse Sprecher 1966 Die Tage der Commune Theateraufzeichnung 1967 Der Revolver des Corporals 1969 Das siebente Jahr Regie Frank Vogel 1969 Sankt Urban vierteilige Serie 1971 Optimistische Tragodie TV 1971 Anlauf Fernsehfilm 1971 Rottenknechte funfteiliger TV Film 1972 Leichensache Zernik 1972 Der Staatsanwalt hat das Wort Der illegale Projektant TV Reihe 1972 Die grosse Reise der Agathe Schweigert 1973 Die Taube auf dem Dach 1973 Polizeiruf 110 Der Ring mit dem blauen Saphir TV Reihe 1973 Rotfuchs Fernsehfilm 1973 Zement Fernsehfilm 2 Teile 1974 Der Staatsanwalt hat das Wort Schwester Martina 1974 Der Untergang der Emma 1976 Frau Jenny Treibel Fernsehfilm 1976 Insel der Silberreiher 1977 Der Staatsanwalt hat das Wort Eine Drachme aus Syrakus 1977 Die arge Legende vom gerissenen Galgenstrick TV Spielfilm 1977 Polizeiruf 110 Vermisst wird Peter Schnok 1977 Zur See Fernsehserie 1978 Jorg Ratgeb Maler 1978 Scharnhorst Fernsehmehrteiler 1979 Lachtauben weinen nicht 1979 Die Gansehirtin am Brunnen TV 1980 Dunkle Sonne Cerne Slunce 1980 Polizeiruf 110 Der Einzelganger 1980 Polizeiruf 110 Zeugen gesucht 1981 Polizeiruf 110 Harmloser Anfang 1981 Der Spiegel des grossen Magus 1981 Chirurgus Johann Paul Schroth 1983 Polizeiruf 110 Die Spur des 13 Apostels 1983 Polizeiruf 110 Es ist nicht immer Sonnenschein 1984 Front ohne Gnade Fernsehserie 1984 Polizeiruf 110 Schwere Jahre 1 Teil 1984 Polizeiruf 110 Schwere Jahre 2 Teil 1986 Treffpunkt Flughafen 1987 und ich dachte du magst mich 1987 Der Staatsanwalt hat das Wort Teuer Bezahlt 1988 Polizeiruf 110 Der Kreuzwortratselfall 1989 Polizeiruf 110 Der Wahrheit verpflichtet 1990 Polizeiruf 110 Falscher Jasmin 1990 Polizeiruf 110 Das Duell 1991 Polizeiruf 110 Das Treibhaus 1991 Polizeiruf 110 Mit dem Anruf kommt der Tod 1991 Luv und Lee siebenteilige Fernsehserie 1992 Ein Fall fur zwei Fernsehserie 1 Folge 1992 1995 Marienhof Fernsehserie 1993 Auf eigene Gefahr Fernsehserie 1 Folge 1993 Der Landarzt Fernsehserie 3 Folgen 1993 Polizeiruf 110 und tot bist du 1993 Polizeiruf 110 Tod im Kraftwerk 1995 Polizeiruf 110 Schwelbrand 1995 Polizeiruf 110 Bruder Lustig 1995 Nikolaikirche 1997 Polizeiruf 110 Der Tausch 1999 Zwei in einem Boot Kino 1999 Hans im Gluck Kino 1999 Die Sternbergs Arzte Bruder Leidenschaften Fernsehserie 1 Folge 1999 Das Schloss meines Vaters 1999 2004 In aller Freundschaft Fernsehserie 2 Folgen 2001 Polizeiruf 110 Kurschatten 2002 Wolffs Revier Fernsehserie 2 Folgen 2005 2009 SOKO Leipzig Fernsehserie 2 Folgen 2007 Meer is nich Kino Theater Auswahl 1958 Wsewolod Wischnewski Optimistische Tragodie Regie Manfred Wekwerth Peter Palitzsch Berliner Ensemble 1959 Johannes R Becher Winterschlacht Regie Lothar Bellag Berliner Ensemble 1960 Bertolt Brecht Die Dreigroschenoper Moritatensanger Regie Erich Engel Berliner Ensemble 1962 Bertolt Brecht Die Tage der Commune Varlin Regie Manfred Wekwerth Joachim Tenschert Berliner Ensemble 1965 Heinar Kipphardt In der Sache J Robert Oppenheimer Verteidiger Regie Manfred Wekwerth Joachim Tenschert Berliner Ensemble 1966 Sean O Casey Purpurstaub Maurer Regie Hans Georg Simmgen Berliner Ensemble 1967 Bertolt Brecht Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Heinrich Merg Regie Manfred Karge Matthias Langhoff Berliner Ensemble 1969 Bertolt Brecht Das Manifest Brechtabend Nr 5 Regie Klaus Erforth Alexander Stillmark Berliner Ensemble 1969 Aischylos Sieben gegen Theben Bote Regie Manfred Karge Matthias Langhoff Berliner Ensemble 1969 Wsewolod Wischnewski Optimistische Tragodie Der Heisere Regie Isot Kilian Klaus Erforth Alexander Stillmark Berliner Ensemble 1972 William Shakespeare Leben und Tod Richard des Dritten Buckingham Regie Manfred Wekwerth Deutsches Theater Berlin 1978 Bertolt Brecht Leben des Galilei Kardinal Barberini Regie Manfred Wekwerth Joachim Tenschert Berliner Ensemble 1978 Benito Wogatzki Viola vor dem Tor Jorban Regie Klaus Gendries Theater im Palast 1988 Maxim Gorki Wassa Schelesnowa Prochor Schelesnow Regie Barbara Abend Theater im Palast 1990 Ljudmila Petruschewskaja Drei Madchen in Blau Nikolai Regie Barbara Abend Theater im Palast Horspiele Auswahl 1963 Bertolt Brecht Das kleine Mahagonny Regie Manfred Karge Rundfunk der DDR 1967 Die Kinder des Gerichts Fortins Vater Regie Fritz Gohler Horspiel Rundfunk der DDR 1968 Der Junge am Meer Iwan Regie Manfred Taubert Kinderhorspiel Rundfunk der DDR 1968 Gerhard Rentzsch Am Brunnen vor dem Tore Mohnhaupt Regie Hans Knotzsch Horspiel Rundfunk der DDR 1968 Michail Schatrow Bolschewiki Regie Wolf Dieter Panse Horspiel Rundfunk der DDR 1969 Wolfgang Kohlhaase Fragen an ein Photo Regie Helmut Hellstorff Rundfunk der DDR 1969 Friedrich Schiller Die Verschworung des Fiesco zu Genua Verrina Regie Peter Groeger Horspiel Rundfunk der DDR 1969 Karl Heinrich Bonn Die Reise nach K Regie Wolfgang Brunecker Horspiel Rundfunk der DDR 1970 Will Lipatow Viktoria und die Fischer Brigadier Regie Theodor Popp Horspiel Rundfunk der DDR 1970 Arne Leonhardt Unser stiller Mann Muller Regie Werner Grunow Rundfunk der DDR 1971 Bertolt Brecht Die Tage der Commune Varlin Regie Manfred Wekwerth Joachim Tenschert Horspiel Litera 1971 Drei Kapitel uber eine Meuterei William Bligh Regie Werner Grunow Horspiel Rundfunk der DDR 1973 Chile im September Huertas Regie Horst Liepach Horspiel Rundfunk der DDR 1973 Bertolt Brecht Leben des Galilei Regie Fritz Gohler Horspiel Rundfunk der DDR 1974 Wolfgang Muller Die Spur des Helfried Pappelmann Obermeister Regie Wolfgang Schonendorf Rundfunk der DDR 1974 Bruder Grimm Die kluge Bauerntochter Ochsenbauer Regie Dieter Scharfenberg Kinderhorspiel Litera 1975 Erich Loest Dienstfahrt eines Lektors Sodtbaum Regie Horst Liepach Rundfunk der DDR 1976 Lia Pirskawetz Das Haus am Park Hubert Regie Barbara Plensat Horspiel Rundfunk der DDR 1978 Hans Siebe Sommer in Kriebusch Schottke Regie Fritz Ernst Fechner Horspiel Rundfunk der DDR 1984 Walter Stranka Khalid und die Konigin von Saba Ussame Regie Manfred Taubert Kinderhorspiel Rundfunk der DDR 1988 Hans Siebe Porzellan Richard Straube Grossvater Regie Achim Scholz Kriminalhorspiel Rundfunk der DDR 1991 Alexander Wolkow Der Zauberer der Smaragdenstadt Lestar Schmied Regie Dieter Scharfenberg Horspiel LITERA junior 1991 Alexander Wolkow Urfin und seine Holzsoldaten Lestar Schmied Regie Dieter Scharfenberg Horspiel LITERA junior WeblinksGunter Naumann bei IMDb Gunter Naumann bei filmportal de defa stiftung de Gunter Naumann DEFA Stiftung Biografie bei DEFA Sternstunden Memento vom 6 Februar 2013 im Webarchiv archive today Fur s TV schon tot Fernseh Legende Gunter Naumann wird 80 Pressemitteilung des Gong Verlags 7 November 2005EinzelnachweiseMDR Dreharbeiten Hauptkommissar Beck lost wieder Kriminalfalle In Mitteldeutsche Zeitung 13 August 1996 Gunter Naumann lost als Kommissar Beck im Polizeiruf 110 seinen letzten Fall Abschied mit Zahneknirschen Memento vom 22 Marz 2014 im Internet Archive Barbel Beuchler Gunter Naumann Der Zur See Schauspieler ist gestorben In superillu de Superillu 7 November 2009 abgerufen am 5 Marz 2024 Gunter Naumann ist tot In n tv de N tv 8 November 2009 abgerufen am 5 Marz 2024 Gunter Naumann Der Zur See Schauspieler ist gestorben In superillu de Superillu abgerufen am 17 Januar 2024 Klaus Nerger Das Grab von Gunter Naumann In knerger de Abgerufen am 5 Marz 2024 Normdaten Person GND 123286166 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN nr99014702 VIAF 40282457 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Naumann GunterKURZBESCHREIBUNG deutscher SchauspielerGEBURTSDATUM 17 November 1925GEBURTSORT ChemnitzSTERBEDATUM 6 November 2009STERBEORT Berlin Kopenick