Hermann Göritz 16 September 1902 in Crone an der Brahe Landkreis Bromberg Provinz Posen 30 Januar 1998 in Potsdam Bornst
Hermann Göritz

Hermann Göritz (* 16. September 1902 in Crone an der Brahe, Landkreis Bromberg, Provinz Posen; † 30. Januar 1998 in Potsdam-Bornstedt) war Gärtner und Landschaftsarchitekt.
Leben
In den Jahren 1921 bis 1923 absolvierte Göritz eine Gärtnerlehre, um im Anschluss zunächst als Gehilfe bei der Baumschule Späth in Ketzin und in der Staudengärtnerei Karl Foerster in Bornim tätig zu werden. Von 1924 bis 1925 absolvierte er ein Wanderjahr in Italien. Sein Studium der Fachrichtung Pflanzenbau an der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau (LuFA) in Berlin-Dahlem bis 1927 schloss sich an. Bis 1929 arbeitete er als Gartenbautechniker im Entwurfsbüro L. Späth in Berlin. Nach kurzer Tätigkeit in einer Staudengärtnerei in Freudenstadt war Göritz von 1929 bis 1932 Mitarbeiter im Entwurfsbüro der Arbeitsgemeinschaft Foerster-Mattern-Hammerbacher. Hier zeichnete er insbesondere für die Ausarbeitung von Pflanzplänen verantwortlich.
Göritz war mindestens bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten als Mitglied der KPD und der Roten Hilfe organisierter Kommunist.
1933 wurde Göritz Leitender Obergärtner der Schlossgärtnerei Faber-Castell in Stein bei Nürnberg. Im Folgejahr kehrte er nach Potsdam zurück und wurde ebd. als staatlich diplomierter Garteninspektor, Pächter einer Staudengärtnerei. In den Jahren 1935 bis 1943 betätigte er sich als freischaffender Gartenarchitekt sowie erneut, jedoch als freier Mitarbeiter, bei der Arbeitsgemeinschaft Foerster-Mattern-Hammerbacher. Göritz war Landschaftsanwalt für die Reichsautobahn und bei der Organisation Todt im Einsatz. Von 1943 bis zum Kriegsende absolvierte Göritz seinen Militärdienst als Kraftfahrer bei der Forschungsstaffel der Wehrmacht. Seine Einheit war mit Kartierungs- und Tarnungsaufgaben befasst.
Nach dem Krieg leitete Göritz bis 1948 die Karl Foerster Gartenausführung KG in Bornim. Von 1949 an bis zum Ende seiner beruflichen Tätigkeit wirkte Göritz freiberuflich für öffentliche und private Auftraggeber.
Neben einer Vielzahl an Hausgärten und Grünanlagen an öffentlichen Gebäuden sowie gartendenkmalpflegerischen Arbeiten war er mit landschaftlichen Grundsatzplanungen, Richtlinien und Perspektivplanungen beauftragt. Insbesondere hervorzuheben sind seine Gestaltungen im egapark in Erfurt oder auf der Freundschaftsinsel und im Karl-Foerster-Garten in Potsdam. Ebenfalls zu seinen bekanntesten Arbeiten zählt seine Mitarbeit an der Landschaftsdiagnose der DDR 1950/1952.
Von 1953 bis 1978 war Göritz zudem Vorsitzender des Bezirksfachausschusses Dendrologie und Gartenarchitektur beim Kulturbund der DDR und leitete die Dendrologische Wintertagung jeweils am ersten Wochenende im März. Er war Sachautor zahlreicher einschlägiger Publikationen.
Würdigung
Gelegentlich wird seine Beteiligung an der landschaftlichen Gestaltung der Reichsautobahn ab 1935 von einigen Politikern kritisiert. Göritz war andererseits der einzige Garten- und Landschaftsarchitekt, dem es gelang, freischaffend in der DDR zu wirken. Er war Mitglied vieler fachlicher Gremien und erhielt eine große Anzahl von Auszeichnungen sowohl in der DDR, als auch nach der Wiedervereinigung durch gesamtdeutsche Verbände.
Der von Göritz angelegte und nach ihm benannte Göritz-Garten in der Bornstedter Eichenallee ist ein ausgewiesenes Gartendenkmal. Weiterhin wurde nach ihm eine Straße der Gartenstadt auf dem Bornstedter Feld in Potsdam benannt.
Werke (Auswahl)
- Anweisung für Pflanzarbeiten in der Landwirtschaft! 1950
- Blumen im Garten, 1951
- Laubgehölze für Garten und Landschaft, 1957
- Staudenpflanzungen in Sonne und Schatten; 1959
- Nadelgehölze für Garten und Landschaft, 1960
- Blütenstauden, Gräser, Farne, 1982
- Laub- und Nadelgehölze für Garten und Landschaft, 1986
Literatur
- Katharina Adler: Lebenslandschaft: eine Hommage zum 90. Geburtstag von Hermann Göritz. 1992.
- Olaf Hiller: Hermann Göritz. Eine biographische Studie als Beitrag zur Fachgeschichte der Garten- und Landschaftsarchitektur im 20. Jahrhundert. Berlin 1997, ISBN 3-7983-1726-7.
- Antje Dill: Die Bedeutung des Gartengestalters Hermann Göritz für die Pflanzenverwendung des 20. Jahrhunderts. Dissertation Technische Universität Berlin, 2014, doi:10.14279/depositonce-4273, online tu-berlin.de
- Theophil Gerber: Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin. Biographisches Lexikon. 4., erweiterte Auflage. Nora, Berlin 2014, S. 241.
Weblinks
- Hermann Göritz auf den Seiten der Karl-Foerster-Stiftung
- Hermann Göritz. Kurzbiografie beim Antiquariat Bibliotheca Botanica
Einzelnachweise
- Klaus Büstrin: Erinnerung an Hermann Göritz zum 10. Todestag ( vom 1. Februar 2014 im Internet Archive). Potsdamer Neueste Nachrichten, 6. Februar 2008.
- H. Loy-Fideli: Gartendenkmal Hermann Göritz morgen geöffnet ( vom 1. Februar 2014 im Internet Archive). Potsdamer Neueste Nachrichten, 15. September 2007.
Personendaten | |
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NAME | Göritz, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Gärtner und Landschaftsarchitekt |
GEBURTSDATUM | 16. September 1902 |
GEBURTSORT | Crone an der Brahe, Landkreis Bromberg, Provinz Posen |
STERBEDATUM | 30. Januar 1998 |
STERBEORT | Bornstedt |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Hermann Goritz 16 September 1902 in Crone an der Brahe Landkreis Bromberg Provinz Posen 30 Januar 1998 in Potsdam Bornstedt war Gartner und Landschaftsarchitekt LebenSenkgarten mit Teich im Foerster Garten 2009 Freundschaftsinsel Teilansicht 2005 In den Jahren 1921 bis 1923 absolvierte Goritz eine Gartnerlehre um im Anschluss zunachst als Gehilfe bei der Baumschule Spath in Ketzin und in der Staudengartnerei Karl Foerster in Bornim tatig zu werden Von 1924 bis 1925 absolvierte er ein Wanderjahr in Italien Sein Studium der Fachrichtung Pflanzenbau an der Lehr und Forschungsanstalt fur Gartenbau LuFA in Berlin Dahlem bis 1927 schloss sich an Bis 1929 arbeitete er als Gartenbautechniker im Entwurfsburo L Spath in Berlin Nach kurzer Tatigkeit in einer Staudengartnerei in Freudenstadt war Goritz von 1929 bis 1932 Mitarbeiter im Entwurfsburo der Arbeitsgemeinschaft Foerster Mattern Hammerbacher Hier zeichnete er insbesondere fur die Ausarbeitung von Pflanzplanen verantwortlich Goritz war mindestens bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten als Mitglied der KPD und der Roten Hilfe organisierter Kommunist 1933 wurde Goritz Leitender Obergartner der Schlossgartnerei Faber Castell in Stein bei Nurnberg Im Folgejahr kehrte er nach Potsdam zuruck und wurde ebd als staatlich diplomierter Garteninspektor Pachter einer Staudengartnerei In den Jahren 1935 bis 1943 betatigte er sich als freischaffender Gartenarchitekt sowie erneut jedoch als freier Mitarbeiter bei der Arbeitsgemeinschaft Foerster Mattern Hammerbacher Goritz war Landschaftsanwalt fur die Reichsautobahn und bei der Organisation Todt im Einsatz Von 1943 bis zum Kriegsende absolvierte Goritz seinen Militardienst als Kraftfahrer bei der Forschungsstaffel der Wehrmacht Seine Einheit war mit Kartierungs und Tarnungsaufgaben befasst Nach dem Krieg leitete Goritz bis 1948 die Karl Foerster Gartenausfuhrung KG in Bornim Von 1949 an bis zum Ende seiner beruflichen Tatigkeit wirkte Goritz freiberuflich fur offentliche und private Auftraggeber Neben einer Vielzahl an Hausgarten und Grunanlagen an offentlichen Gebauden sowie gartendenkmalpflegerischen Arbeiten war er mit landschaftlichen Grundsatzplanungen Richtlinien und Perspektivplanungen beauftragt Insbesondere hervorzuheben sind seine Gestaltungen im egapark in Erfurt oder auf der Freundschaftsinsel und im Karl Foerster Garten in Potsdam Ebenfalls zu seinen bekanntesten Arbeiten zahlt seine Mitarbeit an der Landschaftsdiagnose der DDR 1950 1952 Von 1953 bis 1978 war Goritz zudem Vorsitzender des Bezirksfachausschusses Dendrologie und Gartenarchitektur beim Kulturbund der DDR und leitete die Dendrologische Wintertagung jeweils am ersten Wochenende im Marz Er war Sachautor zahlreicher einschlagiger Publikationen WurdigungGelegentlich wird seine Beteiligung an der landschaftlichen Gestaltung der Reichsautobahn ab 1935 von einigen Politikern kritisiert Goritz war andererseits der einzige Garten und Landschaftsarchitekt dem es gelang freischaffend in der DDR zu wirken Er war Mitglied vieler fachlicher Gremien und erhielt eine grosse Anzahl von Auszeichnungen sowohl in der DDR als auch nach der Wiedervereinigung durch gesamtdeutsche Verbande Der von Goritz angelegte und nach ihm benannte Goritz Garten in der Bornstedter Eichenallee ist ein ausgewiesenes Gartendenkmal Weiterhin wurde nach ihm eine Strasse der Gartenstadt auf dem Bornstedter Feld in Potsdam benannt Werke Auswahl Anweisung fur Pflanzarbeiten in der Landwirtschaft 1950 Blumen im Garten 1951 Laubgeholze fur Garten und Landschaft 1957 Staudenpflanzungen in Sonne und Schatten 1959 Nadelgeholze fur Garten und Landschaft 1960 Blutenstauden Graser Farne 1982 Laub und Nadelgeholze fur Garten und Landschaft 1986LiteraturKatharina Adler Lebenslandschaft eine Hommage zum 90 Geburtstag von Hermann Goritz 1992 Olaf Hiller Hermann Goritz Eine biographische Studie als Beitrag zur Fachgeschichte der Garten und Landschaftsarchitektur im 20 Jahrhundert Berlin 1997 ISBN 3 7983 1726 7 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LandschaftsarchitektGEBURTSDATUM 16 September 1902GEBURTSORT Crone an der Brahe Landkreis Bromberg Provinz PosenSTERBEDATUM 30 Januar 1998STERBEORT Bornstedt