Hochleistungsflüssigkeitschromatographie englisch high performance liquid chromatography HPLC in den Anfangszeiten diese
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie

Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (englisch high performance liquid chromatography, HPLC) – in den Anfangszeiten dieser Technik auch Hochdruckflüssigchromatographie (englisch high pressure liquid chromatography) genannt – ist eine analytische Methode in der Chemie. Die HPLC ist ein Flüssigchromatographie-Verfahren, mit dem man nicht nur Substanzen trennt, sondern diese auch über Standards identifizieren und quantifizieren (die genaue Konzentration bestimmen) kann. Im Unterschied zur Gaschromatographie, die eine sehr gute Trennmethode für verdampfbare Stoffe ist, können mittels HPLC auch nicht-flüchtige Substanzen analysiert werden. Die HPLC kann auch präparativ genutzt werden.
HPLC wurde in den 1960er Jahren entwickelt. Zu den Pionieren zählen Joseph Jack Kirkland, Josef Franz Karl Huber, Csaba Horváth und John Calvin Giddings.
Funktionsweise
Es handelt sich um ein chromatographisches Trennverfahren, bei dem die zu untersuchende Substanz zusammen mit einem Laufmittel, der mobilen Phase (auch „Elutionsmittel“ oder „Eluent“ genannt) durch eine sogenannte Trennsäule gepumpt wird, welche die stationäre Phase enthält. Eine Trennsäule in einem HPLC-Gerät ist zwischen 18 und 300 mm lang und hat zumeist einen Innendurchmesser von 2 bis 4,6 mm im Falle von analytischen HPLC-Systemen. Das Trennvermögen einer HPLC ist etwa 100-mal größer als in der Säulenchromatographie. Häufig wird aus wirtschaftlichen Gründen eine sogenannte Vorsäule oder ein Säulenfilter vorgeschaltet. Dabei handelt es sich um eine kurze Säule oder eine Filterscheibe aus gleichem Material wie die Trennsäule, um Verunreinigungen von der Hauptsäule abzuhalten. Die HPLC findet auch Verwendung für die Reinigung von Substanzen als (semi-)präparative HPLC. Die Innendurchmesser können erheblich größer sein, da bis hin zum Produktionsmaßstab eine Aufreinigung durchgeführt werden kann. Präparative Säulen für den Labormaßstab haben einen Durchmesser von 10 oder 25 mm.
Der auf die wesentlichen Elemente reduzierte Aufbau einer typischen HPLC-Apparatur kann der nebenstehenden Abbildung entnommen werden. Man unterscheidet nach dem Trennprinzip in Normalphasen- (engl. normal phase, NP), Umkehrphasen- (engl. reverse phase, RP), Ionenaustausch- (IEC) und Größenausschlusschromatografie (engl. size exclusion chromatography, SEC) sowie Enantiomerentrennung (chiral chromatography).
Wechselwirkt ein Bestandteil der zu untersuchenden Substanz stark mit der stationären Phase, verbleibt er relativ lange in der Säule. Wechselwirkt er hingegen schwach mit der stationären Phase, verlässt er die Säule früher. Je nach Stärke dieser Wechselwirkungen erscheinen die Bestandteile der Substanz zu verschiedenen Zeiten (den Retentionszeiten) am Ende der Trennsäule, wo sie dann mit einem geeigneten Detektor nachgewiesen werden können. Für die Umkehrphase ist die Retentionszeit einer Substanz abhängig von der Verweildauer in der stationären Phase (Lösungsmittelfilm um die Alkylketten des modifizierten Kieselgels). Der geschwindigkeitsbestimmende Schritt ist die „Zurücklösung“ (Desorption) in die mobile Phase.
Bei der NP-HPLC wird eine polare stationäre Phase (z. B. Silicagel/Kieselgel) genutzt. Die Stärke der Elutionskraft der mobilen Phase ist im Allgemeinen abhängig von der Polarität. Die verschiedenen Lösungsmittel sind nach steigender Polarität in der elutropen Reihe angeordnet. Je polarer eine mobile Phase ist, desto schneller wird eine Substanz eluiert. Polare Moleküle werden auf der Säule länger adsorbiert/retardiert (zurückgehalten) als unpolare Moleküle und verlassen deshalb die Säule später. Die Normalphasen haben den Nachteil, dass man meist nur mit organischen Lösungsmitteln und nicht mit wässrigen Eluenten arbeiten kann. Einen Ausweg aus diesem Problem bietet die hydrophile Interaktionschromatographie (HILIC). In der HILIC werden analog zur NP-Selektivität polare stationäre Phasen verwendet, die aber mit wässrigen Puffersystemen als Eluent funktionieren. Im Gegensatz zur RP-Chromatographie ist jedoch in der HILIC Wasser das stärkste Elutionsmittel.
Die RP-HPLC ist in der Praxis die gängigste Methode. Etwa 70 % aller analytischen HPLC-Trennungen sind RP-Trennungen. Hier wird eine unpolare stationäre Phase verwendet, und die Elutionskraft der mobilen Phase sinkt mit steigender Polarität. Die stationäre Phase wird hergestellt, indem man Silane, welche mit langkettigen Kohlenwasserstoffen substituiert wurden, mit Silicagel reagieren lässt. Dabei wird die polare Oberfläche der Silicagel-Partikel mit einer unpolaren Schicht aus Alkanen überzogen, also die Polarität verringert. Als mobile Phase werden meist Mischungen aus Wasser oder Puffer und Acetonitril oder Methanol eingesetzt. Bei isokratischen Trennungen bleibt die Zusammensetzung der mobilen Phase während der gesamten Zeit gleich. Bei Gradiententrennungen wird die Polarität des Fließmittelgemisches während der Analyse verändert.
Besondere Anwendung findet die RP-HPLC bei der Auftrennung von polaren Analyten, die auf Normalphasen zu hohe Retentionszeiten aufweisen würden. Dafür wird meist eine C18-Säule (also ein als Derivatisierungsreagenz für das Silicagel, daher auch die häufige Bezeichnung ODS-Säule) eingesetzt. Die Detektion erfolgt zumeist mittels UV- oder Fluoreszenzdetektor. Immer häufiger kommen Kombinationen mit einfachen Massenspektrometern (MS) oder Tandem-Massenspektrometern zum Einsatz.
Praktische Durchführung und Anwendungen
Eine chemische Verbindung kann man mittels HPLC nur bedingt identifizieren, indem man die Retentionszeit der unbekannten Substanz mit der eines Standards (einer bekannten Substanz) vergleicht (). Ist die Retentionszeit gleich, kann man der Probe mit der unbekannten Substanz auch etwas Standard zusetzen und untersuchen, ob beim Chromatogramm nach wie vor nur eine Spitze (engl. peak) sichtbar ist, ob ein „Doppel-Peak“ entstanden ist oder ob am Chromatogramm zwei getrennte „Peaks“ mit sehr ähnlicher Retentionszeit sichtbar werden (interne Standardisierung). Wenn nach Zusatz von Standard zur Probe nur eine Spitze sichtbar ist, kann man noch nicht davon ausgehen, dass die chemische Verbindung in der Probe und im Standard identisch ist. Ein weiterer Parameter wäre der Abgleich des UV-Spektrums bei Verwendung eines Diodenarray-Detektors oder der Massenspur bei einem gekoppelten Massenspektrometer. Allerdings bieten Retentionszeit, UV-Spektrum und MS-Spektrum bei Isomeren oft nur unzureichende Identifikationsmerkmale. Hier kann diese Technik in der Praxis die effiziente Identifizierung nur erleichtern, indem sie sehr gut andere Möglichkeiten ausschließt.
Alternativ führt man dieses Experiment unter zwei unterschiedlichen Trennbedingungen (z. B. HPLC-Trennungen mit zwei unterschiedlichen Säulen) durch. So kann man damit unbekannte chemische Verbindungen mit einer gewissen Sicherheit identifizieren.
Will man die Konzentration einer chemischen Substanz bestimmen (z. B. von Vitamin E in einem pflanzlichen Öl), so kann man dies tun, indem man Standards dieser chemischen Substanz mit bekannten Konzentrationen herstellt und die Peak-Fläche der Standards mit den Peak-Flächen der Substanz in den Proben vergleicht. Wie bei jedem analytischen Verfahren ist darauf zu achten, dass bei einer vorangehenden Probenaufarbeitung die Wiederfindungsrate mit in die Berechnung der Konzentration einbezogen wird.
Chromatographische Trennungen werden nicht ausschließlich zu analytischen Zwecken eingesetzt, sondern auch für präparative Zwecke im Labor und in der chemischen Industrie, um ein Produkt (z. B. Proteine) zu reinigen oder sehr ähnliche Substanzen (z. B. Enantiomere) voneinander zu trennen. Hierbei kommen Säulen mit bis zu einem Meter Durchmesser zum Einsatz.
Methodenentwicklung
Die Trennung der Substanzen ist von vielen Parametern abhängig, darunter
- Art der Substanzen,
- Art und Maße der Trennsäule,
- Zusammensetzung der mobilen Phase,
- Temperatur,
- pH-Wert
- Durchflussgeschwindigkeit der mobilen Phase
Zum Erreichen einer vollständigen und reproduzierbaren Trennung muss meist für jedes komplexere Stoffgemisch, gerade bei der Gradientenmethode, eine eigene Methode entwickelt werden. Schon geringe Abweichungen von einer Methode können eine Änderung der Selektivität bedeuten. Ziel einer Methodenentwicklung ist ein Chromatogramm, bei dem alle Spitzen vollständig getrennt sind, jedoch in minimalem Abstand voneinander auftauchen, um die Dauer eines Trennvorgangs möglichst gering zu halten. Um die Parameter nicht zeitaufwändig und kostspielig durch Versuch und Irrtum (engl. trial and error) bestimmen zu müssen, bedienen sich chemische, pharmazeutische und die Nahrungsmittelindustrie oft einer Simulationssoftware, die, auf experimentellen Daten oder Molekülstrukturen der Proben beruhend, passende Methoden prognostizieren kann.
Aktuelle Entwicklungen: UHPLC
In den letzten Jahren ging der Trend zu immer höherem Probendurchsatz mit immer kleineren Probenvolumina. Als neutrale Bezeichnung für HPLC mit stark gesteigerter Leistung ist die Abkürzung UHPLC (kurz für engl. Ultra High Performance Liquid Chromatography) geeignet. Diese Bezeichnung ist analog zu „High Frequency“ (HF) und „Ultra High Frequency“ (UHF) oder „High Temperature“ (HT) und „Ultra High Temperature“ (UHT) zu verstehen. Verschiedene Hersteller von HPLC-Anlagen haben dagegen unterschiedliche Abkürzungen und Begriffe geprägt:
- RRLC: Rapid Resolution Liquid Chromatography
- RSLC: Rapid Separation Liquid Chromatography
- UFLC: Ultra Fast Liquid Chromatography
- UPLC: Ultra Performance Liquid Chromatography
- ULDC: Ultra Low Dispersion Chromatography
Allen Techniken gemeinsam ist, dass hierbei Partikel mit einem Durchmesser von 2,2 bis 1,7 μm als Säulenmaterial genutzt werden. Dadurch können Geschwindigkeit und Effizienz einer chromatographischen Trennung deutlich verbessert werden. Eine typische UHPLC-Analytik, inkl. Gradientenelution und anschließender Equilibrierung dauert 5 bis 10 Minuten (Faustregel 1/10 der HPLC), wobei Probenvolumina von 0,5 bis 2 µl verwendet werden. Es gibt aber auch etablierte Methoden, mit einer Analysezeit von weniger als einer Minute. Für die Durchführung einer Trennung mit einem solchen Säulenmaterial ist ein deutlich höherer Arbeitsdruck von bis zu 1000 Bar erforderlich. Sowohl die Säulen als auch die anderen Bauteile wie Injektionsgeber, Pumpen, Ventile und Verbindungselemente müssen unter diesen Bedingungen zuverlässig arbeiten. Die entsprechenden Teile einer klassischen HPLC-Anlage halten einem so hohen Druck (wie er hier z. B. auch einmal bei Verstopfung der Säule entstehen kann) nicht ohne Schäden stand. Die Anlage schaltet daher programmiert ab.
Bei diesen Verfahren wird die Analysezeit durch optimierte Anlagenbauteile verkürzt (z. B. schnelle, verschleppungsarme Probengeber, kleinere Kapillaren, empfindliche Detektoren, geringe Gradientenverzögerung).
Die erste UHPLC-Anlage wurde unter dem Namen UPLC™ von der Firma Waters Corporation 2004 auf den Markt gebracht. Inzwischen ist die UHPLC eine Standardmethode und im Begriff die klassische HPLC in weiten Teilen abzulösen. Dazu trägt im Wesentlichen die immer größer werdende Verbreitung sowie der einfache Methodentransfer bei.
Simulated moving bed (SMB)–Technologie
Ein weiteres hocheffektives Trenn- und Reinigungsverfahren, speziell in der Naturstoff- oder Arzneistoffanalytik. Es wird das Prinzip der kontinuierlichen Gegenstromverteilung angewandt.
Detektoren
- UV/VIS-Detektor
- Diodenarraydetektor (DAD)
- (MWD)
- Lichtstreudetektor
- Brechungsindexdetektor
- Massenspektrometer
- Leitfähigkeitsdetektor
- : Amperometrie, Coulometrie
- Radioaktivitäts-Detektor
Siehe auch
- Affinitätschromatographie
- Ionenaustauschchromatographie
Literatur
- Gaby Aced, Hermann J. Möckel: Liquidchromatographie – Apparative, theoretische und methodische Grundlagen der HPLC, VCH, Weinheim 1991, ISBN 3-527-28195-9
- Heinz Engelhardt (Hrsg.): Practice of High Performance Liquid Chromatography. Applications, Equipment and Quantitative Analysis. Springer, Berlin u. a. 1986, ISBN 3-540-12589-2.
- Hans Henke: Flüssig-Chromatographie. Analytische und präparative Trennungen. Vogel-Buchverlag, Würzburg 1999, ISBN 3-8023-1757-2.
- Henk Lingeman, Willy J. M. Underberg (Hrsg.): Detection-Oriented Derivatization Techniques in Liquid Chromatography (= Chromatographic Science. Bd. 48). Marcel Dekker Inc., New York NY u. a. 1990, ISBN 0-8247-8287-9.
- Reinhard Matissek, Reiner Wittkowski (Hrsg.): High Performance Liquid Chromatography in Food Control and Research. Behr’s Verlag, Hamburg 1992, ISBN 3-86022-029-2.
- Veronika R. Meyer: Fallstricke und Fehlerquellen der HPLC in Bildern. Hüthig GmbH, Heidelberg 1995, ISBN 3-7785-2417-8.
- Lloyd R. Snyder, Joseph J. Kirkland, John W. Dolan: Introduction to Modern Liquid Chromatography. 3rd Edition. John Wiley & Sons, Hoboken NJ 2010, ISBN 978-0-470-16754-0.
Weblinks
- hplc-säule.de: Informationen über HPLC-Säulen und deren Gebrauch
Einzelnachweise
- Derek Lowe, Das Chemiebuch, Librero 2017, S. 426
- HPLC für Neueinsteiger (PDF, 296 kB)
- Lucie Nováková, Ludmila Matysová, Petr Solich: Advantages of application of UPLC in pharmaceutical analysis. In: Talanta. Band 68, Nr. 3, S. 908–918, doi:10.1016/j.talanta.2005.06.035.
- Ultra Low Dispersion Chromatography
- Faria RP, Rodrigues AE: Instrumental aspects of Simulated Moving Bed chromatography., J Chromatogr A. 2015 Nov 20;1421:82-102, PMID 26341597
- Caes BR, Van Oosbree TR, Lu F, Ralph J, Maravelias CT, Raines RT: Simulated moving bed chromatography: separation and recovery of sugars and ionic liquid from biomass hydrolysates. T. ChemSusChem. 2013 Nov;6(11):2083-9, PMID 23939991
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Hochleistungsflüssigkeitschromatographie, Was ist Hochleistungsflüssigkeitschromatographie? Was bedeutet Hochleistungsflüssigkeitschromatographie?
Hochleistungsflussigkeitschromatographie englisch high performance liquid chromatography HPLC in den Anfangszeiten dieser Technik auch Hochdruckflussigchromatographie englisch high pressure liquid chromatography genannt ist eine analytische Methode in der Chemie Die HPLC ist ein Flussigchromatographie Verfahren mit dem man nicht nur Substanzen trennt sondern diese auch uber Standards identifizieren und quantifizieren die genaue Konzentration bestimmen kann Im Unterschied zur Gaschromatographie die eine sehr gute Trennmethode fur verdampfbare Stoffe ist konnen mittels HPLC auch nicht fluchtige Substanzen analysiert werden Die HPLC kann auch praparativ genutzt werden HPLC wurde in den 1960er Jahren entwickelt Zu den Pionieren zahlen Joseph Jack Kirkland Josef Franz Karl Huber Csaba Horvath und John Calvin Giddings FunktionsweiseEs handelt sich um ein chromatographisches Trennverfahren bei dem die zu untersuchende Substanz zusammen mit einem Laufmittel der mobilen Phase auch Elutionsmittel oder Eluent genannt durch eine sogenannte Trennsaule gepumpt wird welche die stationare Phase enthalt Eine Trennsaule in einem HPLC Gerat ist zwischen 18 und 300 mm lang und hat zumeist einen Innendurchmesser von 2 bis 4 6 mm im Falle von analytischen HPLC Systemen Das Trennvermogen einer HPLC ist etwa 100 mal grosser als in der Saulenchromatographie Haufig wird aus wirtschaftlichen Grunden eine sogenannte Vorsaule oder ein Saulenfilter vorgeschaltet Dabei handelt es sich um eine kurze Saule oder eine Filterscheibe aus gleichem Material wie die Trennsaule um Verunreinigungen von der Hauptsaule abzuhalten Die HPLC findet auch Verwendung fur die Reinigung von Substanzen als semi praparative HPLC Die Innendurchmesser konnen erheblich grosser sein da bis hin zum Produktionsmassstab eine Aufreinigung durchgefuhrt werden kann Praparative Saulen fur den Labormassstab haben einen Durchmesser von 10 oder 25 mm HPLC Apparatur A Eluentenreservoirs B Elektromagnetische Mischventile mit Doppelhubkolbenpumpe C 6 Wege Ventil D Druckkompensationsschleife um Pumpimpulse der Pumpe zu egalisieren E Mischkammer F Manuelles Einspritzventil G Trennsaule H HPLC Einheit I Detektor Einheit z B UV Spektrometer J Computer Interface K PC L Drucker zur Ausgabe der Ergebnisse Der auf die wesentlichen Elemente reduzierte Aufbau einer typischen HPLC Apparatur kann der nebenstehenden Abbildung entnommen werden Man unterscheidet nach dem Trennprinzip in Normalphasen engl normal phase NP Umkehrphasen engl reverse phase RP Ionenaustausch IEC und Grossenausschlusschromatografie engl size exclusion chromatography SEC sowie Enantiomerentrennung chiral chromatography Wechselwirkt ein Bestandteil der zu untersuchenden Substanz stark mit der stationaren Phase verbleibt er relativ lange in der Saule Wechselwirkt er hingegen schwach mit der stationaren Phase verlasst er die Saule fruher Je nach Starke dieser Wechselwirkungen erscheinen die Bestandteile der Substanz zu verschiedenen Zeiten den Retentionszeiten am Ende der Trennsaule wo sie dann mit einem geeigneten Detektor nachgewiesen werden konnen Fur die Umkehrphase ist die Retentionszeit einer Substanz abhangig von der Verweildauer in der stationaren Phase Losungsmittelfilm um die Alkylketten des modifizierten Kieselgels Der geschwindigkeitsbestimmende Schritt ist die Zurucklosung Desorption in die mobile Phase Bei der NP HPLC wird eine polare stationare Phase z B Silicagel Kieselgel genutzt Die Starke der Elutionskraft der mobilen Phase ist im Allgemeinen abhangig von der Polaritat Die verschiedenen Losungsmittel sind nach steigender Polaritat in der elutropen Reihe angeordnet Je polarer eine mobile Phase ist desto schneller wird eine Substanz eluiert Polare Molekule werden auf der Saule langer adsorbiert retardiert zuruckgehalten als unpolare Molekule und verlassen deshalb die Saule spater Die Normalphasen haben den Nachteil dass man meist nur mit organischen Losungsmitteln und nicht mit wassrigen Eluenten arbeiten kann Einen Ausweg aus diesem Problem bietet die hydrophile Interaktionschromatographie HILIC In der HILIC werden analog zur NP Selektivitat polare stationare Phasen verwendet die aber mit wassrigen Puffersystemen als Eluent funktionieren Im Gegensatz zur RP Chromatographie ist jedoch in der HILIC Wasser das starkste Elutionsmittel Die RP HPLC ist in der Praxis die gangigste Methode Etwa 70 aller analytischen HPLC Trennungen sind RP Trennungen Hier wird eine unpolare stationare Phase verwendet und die Elutionskraft der mobilen Phase sinkt mit steigender Polaritat Die stationare Phase wird hergestellt indem man Silane welche mit langkettigen Kohlenwasserstoffen substituiert wurden mit Silicagel reagieren lasst Dabei wird die polare Oberflache der Silicagel Partikel mit einer unpolaren Schicht aus Alkanen uberzogen also die Polaritat verringert Als mobile Phase werden meist Mischungen aus Wasser oder Puffer und Acetonitril oder Methanol eingesetzt Bei isokratischen Trennungen bleibt die Zusammensetzung der mobilen Phase wahrend der gesamten Zeit gleich Bei Gradiententrennungen wird die Polaritat des Fliessmittelgemisches wahrend der Analyse verandert Besondere Anwendung findet die RP HPLC bei der Auftrennung von polaren Analyten die auf Normalphasen zu hohe Retentionszeiten aufweisen wurden Dafur wird meist eine C18 Saule also ein als Derivatisierungsreagenz fur das Silicagel daher auch die haufige Bezeichnung ODS Saule eingesetzt Die Detektion erfolgt zumeist mittels UV oder Fluoreszenzdetektor Immer haufiger kommen Kombinationen mit einfachen Massenspektrometern MS oder Tandem Massenspektrometern zum Einsatz Praktische Durchfuhrung und AnwendungenEine chemische Verbindung kann man mittels HPLC nur bedingt identifizieren indem man die Retentionszeit der unbekannten Substanz mit der eines Standards einer bekannten Substanz vergleicht Ist die Retentionszeit gleich kann man der Probe mit der unbekannten Substanz auch etwas Standard zusetzen und untersuchen ob beim Chromatogramm nach wie vor nur eine Spitze engl peak sichtbar ist ob ein Doppel Peak entstanden ist oder ob am Chromatogramm zwei getrennte Peaks mit sehr ahnlicher Retentionszeit sichtbar werden interne Standardisierung Wenn nach Zusatz von Standard zur Probe nur eine Spitze sichtbar ist kann man noch nicht davon ausgehen dass die chemische Verbindung in der Probe und im Standard identisch ist Ein weiterer Parameter ware der Abgleich des UV Spektrums bei Verwendung eines Diodenarray Detektors oder der Massenspur bei einem gekoppelten Massenspektrometer Allerdings bieten Retentionszeit UV Spektrum und MS Spektrum bei Isomeren oft nur unzureichende Identifikationsmerkmale Hier kann diese Technik in der Praxis die effiziente Identifizierung nur erleichtern indem sie sehr gut andere Moglichkeiten ausschliesst Alternativ fuhrt man dieses Experiment unter zwei unterschiedlichen Trennbedingungen z B HPLC Trennungen mit zwei unterschiedlichen Saulen durch So kann man damit unbekannte chemische Verbindungen mit einer gewissen Sicherheit identifizieren Will man die Konzentration einer chemischen Substanz bestimmen z B von Vitamin E in einem pflanzlichen Ol so kann man dies tun indem man Standards dieser chemischen Substanz mit bekannten Konzentrationen herstellt und die Peak Flache der Standards mit den Peak Flachen der Substanz in den Proben vergleicht Wie bei jedem analytischen Verfahren ist darauf zu achten dass bei einer vorangehenden Probenaufarbeitung die Wiederfindungsrate mit in die Berechnung der Konzentration einbezogen wird Chromatographische Trennungen werden nicht ausschliesslich zu analytischen Zwecken eingesetzt sondern auch fur praparative Zwecke im Labor und in der chemischen Industrie um ein Produkt z B Proteine zu reinigen oder sehr ahnliche Substanzen z B Enantiomere voneinander zu trennen Hierbei kommen Saulen mit bis zu einem Meter Durchmesser zum Einsatz Trennung von Tryptophan und OxidationsproduktenMethodenentwicklungDie Trennung der Substanzen ist von vielen Parametern abhangig darunter Art der Substanzen Art und Masse der Trennsaule Zusammensetzung der mobilen Phase Temperatur pH Wert Durchflussgeschwindigkeit der mobilen Phase Zum Erreichen einer vollstandigen und reproduzierbaren Trennung muss meist fur jedes komplexere Stoffgemisch gerade bei der Gradientenmethode eine eigene Methode entwickelt werden Schon geringe Abweichungen von einer Methode konnen eine Anderung der Selektivitat bedeuten Ziel einer Methodenentwicklung ist ein Chromatogramm bei dem alle Spitzen vollstandig getrennt sind jedoch in minimalem Abstand voneinander auftauchen um die Dauer eines Trennvorgangs moglichst gering zu halten Um die Parameter nicht zeitaufwandig und kostspielig durch Versuch und Irrtum engl trial and error bestimmen zu mussen bedienen sich chemische pharmazeutische und die Nahrungsmittelindustrie oft einer Simulationssoftware die auf experimentellen Daten oder Molekulstrukturen der Proben beruhend passende Methoden prognostizieren kann Aktuelle Entwicklungen UHPLCEin HPLC System 2008 In den letzten Jahren ging der Trend zu immer hoherem Probendurchsatz mit immer kleineren Probenvolumina Als neutrale Bezeichnung fur HPLC mit stark gesteigerter Leistung ist die Abkurzung UHPLC kurz fur engl Ultra High Performance Liquid Chromatography geeignet Diese Bezeichnung ist analog zu High Frequency HF und Ultra High Frequency UHF oder High Temperature HT und Ultra High Temperature UHT zu verstehen Verschiedene Hersteller von HPLC Anlagen haben dagegen unterschiedliche Abkurzungen und Begriffe gepragt RRLC Rapid Resolution Liquid Chromatography RSLC Rapid Separation Liquid Chromatography UFLC Ultra Fast Liquid Chromatography UPLC Ultra Performance Liquid Chromatography ULDC Ultra Low Dispersion Chromatography Allen Techniken gemeinsam ist dass hierbei Partikel mit einem Durchmesser von 2 2 bis 1 7 mm als Saulenmaterial genutzt werden Dadurch konnen Geschwindigkeit und Effizienz einer chromatographischen Trennung deutlich verbessert werden Eine typische UHPLC Analytik inkl Gradientenelution und anschliessender Equilibrierung dauert 5 bis 10 Minuten Faustregel 1 10 der HPLC wobei Probenvolumina von 0 5 bis 2 µl verwendet werden Es gibt aber auch etablierte Methoden mit einer Analysezeit von weniger als einer Minute Fur die Durchfuhrung einer Trennung mit einem solchen Saulenmaterial ist ein deutlich hoherer Arbeitsdruck von bis zu 1000 Bar erforderlich Sowohl die Saulen als auch die anderen Bauteile wie Injektionsgeber Pumpen Ventile und Verbindungselemente mussen unter diesen Bedingungen zuverlassig arbeiten Die entsprechenden Teile einer klassischen HPLC Anlage halten einem so hohen Druck wie er hier z B auch einmal bei Verstopfung der Saule entstehen kann nicht ohne Schaden stand Die Anlage schaltet daher programmiert ab Bei diesen Verfahren wird die Analysezeit durch optimierte Anlagenbauteile verkurzt z B schnelle verschleppungsarme Probengeber kleinere Kapillaren empfindliche Detektoren geringe Gradientenverzogerung Die erste UHPLC Anlage wurde unter dem Namen UPLC von der Firma Waters Corporation 2004 auf den Markt gebracht Inzwischen ist die UHPLC eine Standardmethode und im Begriff die klassische HPLC in weiten Teilen abzulosen Dazu tragt im Wesentlichen die immer grosser werdende Verbreitung sowie der einfache Methodentransfer bei Simulated moving bed SMB TechnologieEin weiteres hocheffektives Trenn und Reinigungsverfahren speziell in der Naturstoff oder Arzneistoffanalytik Es wird das Prinzip der kontinuierlichen Gegenstromverteilung angewandt DetektorenUV VIS Detektor Diodenarraydetektor DAD MWD Lichtstreudetektor Brechungsindexdetektor Massenspektrometer Leitfahigkeitsdetektor Amperometrie Coulometrie Radioaktivitats DetektorSiehe auchAffinitatschromatographie IonenaustauschchromatographieLiteraturGaby Aced Hermann J Mockel Liquidchromatographie Apparative theoretische und methodische Grundlagen der HPLC VCH Weinheim 1991 ISBN 3 527 28195 9 Heinz Engelhardt Hrsg Practice of High Performance Liquid Chromatography Applications Equipment and Quantitative Analysis Springer Berlin u a 1986 ISBN 3 540 12589 2 Hans Henke Flussig Chromatographie Analytische und praparative Trennungen Vogel Buchverlag Wurzburg 1999 ISBN 3 8023 1757 2 Henk Lingeman Willy J M Underberg Hrsg Detection Oriented Derivatization Techniques in Liquid Chromatography Chromatographic Science Bd 48 Marcel Dekker Inc New York NY u a 1990 ISBN 0 8247 8287 9 Reinhard Matissek Reiner Wittkowski Hrsg High Performance Liquid Chromatography in Food Control and Research Behr s Verlag Hamburg 1992 ISBN 3 86022 029 2 Veronika R Meyer Fallstricke und Fehlerquellen der HPLC in Bildern Huthig GmbH Heidelberg 1995 ISBN 3 7785 2417 8 Lloyd R Snyder Joseph J Kirkland John W Dolan Introduction to Modern Liquid Chromatography 3rd Edition John Wiley amp Sons Hoboken NJ 2010 ISBN 978 0 470 16754 0 WeblinksWiktionary HPLC Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Hochleistungsflussigkeitschromatographie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien hplc saule de Informationen uber HPLC Saulen und deren GebrauchEinzelnachweiseDerek Lowe Das Chemiebuch Librero 2017 S 426 HPLC fur Neueinsteiger PDF 296 kB Lucie Novakova Ludmila Matysova Petr Solich Advantages of application of UPLC in pharmaceutical analysis In Talanta Band 68 Nr 3 S 908 918 doi 10 1016 j talanta 2005 06 035 Ultra Low Dispersion Chromatography Faria RP Rodrigues AE Instrumental aspects of Simulated Moving Bed chromatography J Chromatogr A 2015 Nov 20 1421 82 102 PMID 26341597 Caes BR Van Oosbree TR Lu F Ralph J Maravelias CT Raines RT Simulated moving bed chromatography separation and recovery of sugars and ionic liquid from biomass hydrolysates T ChemSusChem 2013 Nov 6 11 2083 9 PMID 23939991