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Späthelladikum

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Späthelladikum
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Der Ausdruck Späthelladikum (oder späthelladische Periode) bezeichnet die Späte Bronzezeit des griechischen Festlands. Diese Periode deckt die Zeit von ca. 1600 v. Chr. bis ca. 1050 v. Chr. ab. Sie entspricht damit in weiten Teilen des griechischen Festlandes den Perioden der mykenischen Zeit.

Das Späthelladikum wird in folgende Abschnitte unterteilt:

Späthelladisch I (abgekürzt: SH I): ca. 1600–1525/00 v. Chr.
Späthelladisch II (SH II): ca. 1525/00–1400 v. Chr.
Späthelladisch III A (SH IIIA): ca. 1400–1340/15 v. Chr.
Späthelladisch III B (SH IIIB): ca. 1340/15–1190 v. Chr.
Späthelladisch III C (SH IIIC): ca. 1190–1050 v. Chr.

Innerhalb dieser Abschnitte gibt es weitere Unterteilungen, die anhand der Keramikstile unterschieden worden sind, z. B. SH IIA oder SH IIIC mittel.

Die angegebenen Daten basieren auf der traditionellen Chronologie, die sich an der ägyptischen Chronologie orientiert. Synchronismen mit dieser ergeben sich durch Vergesellschaftungen von Funden späthelladischen Materials mit zeitgleichen, datierbaren ägyptischen Artefakten. Neuere, durch naturwissenschaftliche Methoden gewonnene – aber nicht unumstrittene – Daten, insbesondere im Zusammenhang mit dem bronzezeitlichen Vulkanausbruch auf Santorin, der nach diesen ungefähr ein Jahrhundert früher als bisher angenommen wurde, stattgefunden hat (siehe die ausführliche Behandlung bei Minoische Eruption), führen dazu, dass ein Teil der Forschung insbesondere die frühen Phasen des Späthelladikums deutlich früher ansetzt. Danach begann das Späthelladikum bereits um 1700 v. Chr. und auch der Beginn des Späthelladikums II wird früher angesetzt. Ab dem Späthelladikum III A weichen die Daten beider Chronologiesysteme aber höchstens noch geringfügig voneinander ab (siehe zu dieser Problematik auch den ausführlichen Abschnitt Bedeutung und Datierung im Artikel „Minoische Eruption“).

Das Späthelladikum steht ganz unter dem Zeichen der mykenischen Kultur, der ersten Hochkultur des europäischen Festlands. Im Gegensatz zu den Trägern der minoischen Kultur sprachen die Bewohner des griechischen Festlands eine alte Form des Griechischen, das Mykenische Griechisch.

Die mykenische Kultur tritt fast unvermittelt kurz vor 1600 v. Chr. hervor, in Form von sehr reich ausgestatteten Schachtgräbern in Mykene. Auch in einigen anderen Gegenden Südgriechenlands werden Tote bald mit sehr reichen Grabbeigaben bestattet, so in Lakonien und etwas später in Messenien. Außerdem ist zu Beginn des Späthelladikums erstmals mykenische Keramik nachweisbar, die zunächst sehr stark von der minoischen Keramik beeinflusst ist. Sie ist hellgrundig mit schwarzfiguriger Bemalung und löst allmählich die mittelhelladische graue minysche Keramik und die mattbemalte Keramik ab, die allerdings im Späthelladikum I in einigen Regionen, vor allem Mittelgriechenlands, noch dominiert, bevor sich auch dort im Laufe des Späthelladikums II Keramik in mykenischem Stil durchsetzt.

Neben der Übernahme vieler mittelhelladischer Traditionen wird die mykenische Kultur zunächst auch durch starke minoische Einflüsse geprägt. Kontakte gibt es aber nicht nur mit Kreta, sondern auch mit Ägypten. In der Periode SH II werden die Schachtgräber teilweise von Tholos-Gräbern (Kuppelgräbern) abgelöst. In dieser Phase wird Kreta von mykenischen Griechen (um 1450 v. Chr.) erobert. Auch viele ägäischen Inseln, zuvor zumindest im Einflussbereich der Minoer, werden von nun an mykenisch beherrscht und minoische Siedlungen auf Rhodos (Ialysos) sowie an der kleinasiatischen Küste (Milet, Iasos) sind ab dem späten 15. Jahrhundert v. Chr. eindeutig mykenisch geprägt. In den Verwaltungszentren der mykenischen Welt (s. mykenische Palastzeit) wurde die Linear-B-Schrift benutzt, die sich aus der kretischen Linear-A-Schrift ableitet.

Kurz nach 1200 v. Chr. (zu Beginn von SH III C, bzw. am Übergang von SH III B zu SH III C) wurden viele Siedlungen zerstört, darunter auch die mykenischen Palastzentren. Die Gesellschaftsstrukturen brachen zusammen (dunkle Zeit), weil von den mykenischen Palästen die gesamte Wirtschaft zentral koordiniert und kontrolliert wurde (s. Palastwirtschaft). Weiterhin scheint es in der Folge gewichtige demographische Veränderungen gegeben zu haben. Einige Siedlungen oder Landstriche wurden ganz verlassen (z. B. Pylos), bei anderen nimmt die Bevölkerung ab. Anderenorts scheint die Bevölkerung in der Zeit sogar zugenommen zu haben (Tiryns). Im Laufe der Phase SH III C entstanden Siedlungen zum Teil an unwirtlichen, aber gut geschützten Orten. Ferner gab es in dieser Phase lokal immer wieder Zerstörungen. Offenbar war das 12. Jahrhundert v. Chr. in Griechenland eine sehr unruhige und unsichere Zeit (siehe auch Seevölker).

Die Ursachen für diese Umwälzungen sind nach wie vor umstritten und bislang ungeklärt. Die früher oft vertretene Theorie, die eine massive, gewaltsame Einwanderung der Dorer (s. Dorische Wanderung) für die Zerstörungen am Übergang um 1200 v. Chr. verantwortlich machte, kann aber ziemlich sicher ausgeschlossen werden. Denn in der Phase SH III C setzt sich die mykenische Kultur – wenn auch auf niedrigerem Niveau – eindeutig fort. Vor allem in der mykenischen Keramik wird die Tradition bruchlos fortgesetzt.

Zwischen ca. 1075 und 1050 v. Chr. geht die Periode SH III C in zumindest vielen Regionen Griechenlands in die submykenische Periode (s. auch Submykenische Keramik) und dann in die protogeometrische Periode über. Ab dieser Zeit (spätes 11. Jahrhundert v. Chr.) kommt die Eisenverarbeitung in Griechenland auf. Daher wird der Beginn der protogeometrischen Periode auch als Beginn der Eisenzeit Griechenlands definiert. Vermutlich wanderten während dieser Übergangsphase die Dorer nach Mittel- und Südgriechenland.

Siehe auch

  • Mykenische Palastzeit

Literatur

  • Kim Shelton: Mainland Greece. In: Eric H. Cline (Hrsg.): The Oxford Handbook of the Bronze age Aegean (ca. 3000–1000 BC). Oxford University Press, Oxford u. a. 2012, ISBN 978-0-19-987360-9, S. 139–148.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 23 Jun 2025 / 02:22

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Der Ausdruck Spathelladikum oder spathelladische Periode bezeichnet die Spate Bronzezeit des griechischen Festlands Diese Periode deckt die Zeit von ca 1600 v Chr bis ca 1050 v Chr ab Sie entspricht damit in weiten Teilen des griechischen Festlandes den Perioden der mykenischen Zeit Das ostliche Mittelmeer mit Kleinasien Mesopotamien Balkanhalbinsel und Agypten ca 1400 v Chr Spathelladisch II bis III und den dominierenden Kulturen in ihren ungefahren Ausbreitungen Das Spathelladikum wird in folgende Abschnitte unterteilt Spathelladisch I abgekurzt SH I ca 1600 1525 00 v Chr Spathelladisch II SH II ca 1525 00 1400 v Chr Spathelladisch III A SH IIIA ca 1400 1340 15 v Chr Spathelladisch III B SH IIIB ca 1340 15 1190 v Chr Spathelladisch III C SH IIIC ca 1190 1050 v Chr Innerhalb dieser Abschnitte gibt es weitere Unterteilungen die anhand der Keramikstile unterschieden worden sind z B SH IIA oder SH IIIC mittel Die angegebenen Daten basieren auf der traditionellen Chronologie die sich an der agyptischen Chronologie orientiert Synchronismen mit dieser ergeben sich durch Vergesellschaftungen von Funden spathelladischen Materials mit zeitgleichen datierbaren agyptischen Artefakten Neuere durch naturwissenschaftliche Methoden gewonnene aber nicht unumstrittene Daten insbesondere im Zusammenhang mit dem bronzezeitlichen Vulkanausbruch auf Santorin der nach diesen ungefahr ein Jahrhundert fruher als bisher angenommen wurde stattgefunden hat siehe die ausfuhrliche Behandlung bei Minoische Eruption fuhren dazu dass ein Teil der Forschung insbesondere die fruhen Phasen des Spathelladikums deutlich fruher ansetzt Danach begann das Spathelladikum bereits um 1700 v Chr und auch der Beginn des Spathelladikums II wird fruher angesetzt Ab dem Spathelladikum III A weichen die Daten beider Chronologiesysteme aber hochstens noch geringfugig voneinander ab siehe zu dieser Problematik auch den ausfuhrlichen Abschnitt Bedeutung und Datierung im Artikel Minoische Eruption Das Spathelladikum steht ganz unter dem Zeichen der mykenischen Kultur der ersten Hochkultur des europaischen Festlands Im Gegensatz zu den Tragern der minoischen Kultur sprachen die Bewohner des griechischen Festlands eine alte Form des Griechischen das Mykenische Griechisch Die mykenische Kultur tritt fast unvermittelt kurz vor 1600 v Chr hervor in Form von sehr reich ausgestatteten Schachtgrabern in Mykene Auch in einigen anderen Gegenden Sudgriechenlands werden Tote bald mit sehr reichen Grabbeigaben bestattet so in Lakonien und etwas spater in Messenien Ausserdem ist zu Beginn des Spathelladikums erstmals mykenische Keramik nachweisbar die zunachst sehr stark von der minoischen Keramik beeinflusst ist Sie ist hellgrundig mit schwarzfiguriger Bemalung und lost allmahlich die mittelhelladische graue minysche Keramik und die mattbemalte Keramik ab die allerdings im Spathelladikum I in einigen Regionen vor allem Mittelgriechenlands noch dominiert bevor sich auch dort im Laufe des Spathelladikums II Keramik in mykenischem Stil durchsetzt Neben der Ubernahme vieler mittelhelladischer Traditionen wird die mykenische Kultur zunachst auch durch starke minoische Einflusse gepragt Kontakte gibt es aber nicht nur mit Kreta sondern auch mit Agypten In der Periode SH II werden die Schachtgraber teilweise von Tholos Grabern Kuppelgrabern abgelost In dieser Phase wird Kreta von mykenischen Griechen um 1450 v Chr erobert Auch viele agaischen Inseln zuvor zumindest im Einflussbereich der Minoer werden von nun an mykenisch beherrscht und minoische Siedlungen auf Rhodos Ialysos sowie an der kleinasiatischen Kuste Milet Iasos sind ab dem spaten 15 Jahrhundert v Chr eindeutig mykenisch gepragt In den Verwaltungszentren der mykenischen Welt s mykenische Palastzeit wurde die Linear B Schrift benutzt die sich aus der kretischen Linear A Schrift ableitet Kurz nach 1200 v Chr zu Beginn von SH III C bzw am Ubergang von SH III B zu SH III C wurden viele Siedlungen zerstort darunter auch die mykenischen Palastzentren Die Gesellschaftsstrukturen brachen zusammen dunkle Zeit weil von den mykenischen Palasten die gesamte Wirtschaft zentral koordiniert und kontrolliert wurde s Palastwirtschaft Weiterhin scheint es in der Folge gewichtige demographische Veranderungen gegeben zu haben Einige Siedlungen oder Landstriche wurden ganz verlassen z B Pylos bei anderen nimmt die Bevolkerung ab Anderenorts scheint die Bevolkerung in der Zeit sogar zugenommen zu haben Tiryns Im Laufe der Phase SH III C entstanden Siedlungen zum Teil an unwirtlichen aber gut geschutzten Orten Ferner gab es in dieser Phase lokal immer wieder Zerstorungen Offenbar war das 12 Jahrhundert v Chr in Griechenland eine sehr unruhige und unsichere Zeit siehe auch Seevolker Die Ursachen fur diese Umwalzungen sind nach wie vor umstritten und bislang ungeklart Die fruher oft vertretene Theorie die eine massive gewaltsame Einwanderung der Dorer s Dorische Wanderung fur die Zerstorungen am Ubergang um 1200 v Chr verantwortlich machte kann aber ziemlich sicher ausgeschlossen werden Denn in der Phase SH III C setzt sich die mykenische Kultur wenn auch auf niedrigerem Niveau eindeutig fort Vor allem in der mykenischen Keramik wird die Tradition bruchlos fortgesetzt Zwischen ca 1075 und 1050 v Chr geht die Periode SH III C in zumindest vielen Regionen Griechenlands in die submykenische Periode s auch Submykenische Keramik und dann in die protogeometrische Periode uber Ab dieser Zeit spates 11 Jahrhundert v Chr kommt die Eisenverarbeitung in Griechenland auf Daher wird der Beginn der protogeometrischen Periode auch als Beginn der Eisenzeit Griechenlands definiert Vermutlich wanderten wahrend dieser Ubergangsphase die Dorer nach Mittel und Sudgriechenland Siehe auchMykenische PalastzeitLiteraturKim Shelton Mainland Greece In Eric H Cline Hrsg The Oxford Handbook of the Bronze age Aegean ca 3000 1000 BC Oxford University Press Oxford u a 2012 ISBN 978 0 19 987360 9 S 139 148

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