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Hochstift Straßburg

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Hochstift Straßburg
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Das Hochstift Straßburg war der weltliche Herrschaftsbereich des Bischofs von Straßburg. Er entwickelte sich aufbauend auf älteren Entwicklungen als Territorium insbesondere im 13. Jahrhundert. Die Stadt Straßburg wurde indes reichsunmittelbar. In der frühen Neuzeit gehörte das Hochstift zum oberrheinischen Reichskreis. Seit dem 17. Jahrhundert geriet das Hochstift immer stärker unter französischen Einfluss. Im Zuge der französischen Revolution wurden die linksrheinischen Teile französisch besetzt. Die rechtsrheinischen Teile kamen 1803 an das Kurfürstentum Baden.


Territorium im Heiligen Römischen Reich
Hochstift Straßburg
Wappen
Karte
Alternativnamen Fürstbistum Straßburg
Herrscher/
Regierung
Fürstbischof
Heutige Region/en Bas-Rhin; DE-BW
Reichstag 1 Virilstimme auf der geistlichen Bank im Reichsfürstenrat
Reichskreis Oberrheinischer Reichskreis
Kreistag 1 Virilstimme auf der geistlichen Bank
Hauptstädte/
Residenzen
Straßburg; Zabern; seit 1791 Ettenheim
Dynastien Rohan 1704–1803
Konfession/
Religionen
römisch-katholisch
Sprache/n deutsch und französisch
Aufgegangen in Säkularisation 1803;

Rechtsrheinisch: Kurfürstentum Baden; Linksrheinisch: Frankreich

Siehe auch Bistum Straßburg

Frühe Geschichte

Das Bistum Straßburg geht wohl bis in die römische Zeit zurück und wurde nach der Zeit der Völkerwanderung neu begründet. Es gehörte seit der fränkischen Zeit bis 1801 zur Kirchenprovinz Mainz.

Eine Voraussetzung für die spätere Territorialbildung waren seit der Merowingerzeit Besitzungen in der unmittelbaren Umgebung von Straßburg. Besonders Dagobert I. tat sich mit Schenkungen an die Straßburger Kirche hervor. Hauptaufgabe des Bistums war die Missionierung etwa in Teilen des Schwarzwaldes. Die frühen Besitzungen lagen im Breuschtal, bei Rufach sowie in der Ettenheimer Mark.

Nach dem Zerfall des Frankenreiches orientierten sich die Bischöfe wie Ratold von Straßburg zum ostfränkischen Reich hin. In ottonischer Zeit kamen verschiedene Klöster mit dem zugehörigen Besitz links des Rheins und Honau hinzu. Außerdem erhielten die Bischöfe die Grafengewalt, im Jahr 974 das Münzrecht und 982 die Gerichtsbarkeit in der Stadt Straßburg. Damit verfügten sie über die Regalien. Von wenigen Ausnahmen, wie etwa Bischof Richwin, der von Karl dem Einfältigen eingesetzt worden war, waren die Bischöfe reichstreu. Dies gilt auch für die Zeit des Investiturstreites. Bedeutende Bischöfe waren Erchenbald, Wilderod oder Werner. Letzterer ließ das romanische Münster erbauen und spielte 1024 eine Rolle bei der Thronbesteigung von Konrad II. Der 1082 zum Bischof erhobene Staufer Otto erhielt wie auch seine Nachfolger vom Kaiser ihre Investitur. Damit standen sie im Gegensatz zum Domkapitel, das den gregorianischen Päpsten anhing. Schließlich gelang es dem Kapitel, das Recht der Bischofswahl zu erlangen. In der Folge stand das Bistum auf päpstlicher Seite und gegen die Staufer. Im Jahr 1199 wurde die Stadt Straßburg daher von Philipp von Schwaben erobert.

Territoriumsbildung

Der Besitz im Breisgau vergrößerte sich um 1200 noch einmal durch eine Kreuzzugstiftung des Grafen Bertold von Nimburg. Allerdings gelang dort später keine Territorialbildung. Während der Stauferzeit entstanden mehrere Reichsstädte auf bislang bischöflichen Besitz. Im Wesentlichen zwischen 1223 und 1260 gelang es den Bischöfen Berthold I. von Teck und Heinrich III. von Stahleck ein größeres weltliches Territorium aufzubauen. Letzter stand auf Seiten der Gegner der Staufer und konnte einige der Königsstädte auch in der Ortenau erobern.

Dieses zersplitterte Gebiet lag etwa zwischen Landau in der Pfalz und dem Bielersee. Dabei entwickelte sich Ettenheim zum Mittelpunkt der oberen Herrschaft rechts des Rheins. Als Heinrich von Stahleck 1256 die Rechte der Stadt Straßburg einschränken wollte, kam es zu Konflikten zwischen Stadt und Bischof, die unter Heinrichs Nachfolger Walter von Geroldseck eskalierten („Bellum Walterianum“). Die Kontrolle über die Stadt Straßburg ging nach dem Sieg der Bürger über den Bischof in der Schlacht von Hausbergen 1262 dauerhaft verloren. Heinrich IV. von Geroldseck erkannte die Situation schließlich an. Rudolf von Habsburg eroberte als Verbündeter der Straßburger einige bedeutende früher meist kaiserliche Städte. Straßburg wurde 1352 reichsunmittelbar. Friedrich I. von Lichtenberg erwarb 1303 die im Rechtsrheinischen gelegene Herrschaft Oberkirch. Um 1351 wurde auch die Reichspfandschaft über die Ortenau übernommen. Seit 1359 führten die Bischöfe den Titel eines Landgrafen des Elsass. In der Mitte des 14. Jahrhunderts umfasste das Gebiet etwa 1400 Quadratkilometer. Dazu gehörten etwa 300 Ortschaften; bedeutende bischöfliche Burgen waren Bernstein, Girbaden und Hohbarr. Die Bischöfe residierten seit 1444 meist in Zabern.

Spätmittelalter und frühe Neuzeit

Zwischen 1360 und 1480 war die finanzielle Lage des Stifts auch wegen der zahlreichen Fehden der Bischöfe problematisch. Um 1400 war fast der gesamte Besitz verpfändet. Die Hälfte der Landvogtei Ortenau wurde von der Kurpfalz ausgelöst. Der Rest dieses Gebietes ging 1551 verloren. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts gelang es einigen Bischöfen die materielle Situation zu verbessern. Die Residenz, die Grablege der Bischöfe in Zabern und die Burg Hohbarr wurden ausgebaut. Die Bischöfe, auch wenn sie persönlich fromm waren, führten ein fürstliches Leben. Viele waren leidenschaftliche Jäger, aber sie traten auch als Förderer der Kunst und Kultur hervor.

Die Reformation fand zur Zeit von Wilhelm von Hohnstein rasch Eingang in der Region. Insbesondere die Reichsstadt Straßburg wurde zu einem Zentrum der Reformation. Der Bauernkrieg von 1525 wurde auch im Hochstift blutig niedergeschlagen („Bauernschlachten bei Lupstein“). Erst Bischof Johann IV. von Manderscheid-Blankenheim ging gegen den Protestantismus auch im Domkapitel vor. Dies führte zum sogenannten . Nach seinem Tod beanspruchten ein katholischer und ein protestantischer Kandidat die Herrschaft für sich. Daraus entstand der Straßburger Kapitelstreit. Der Streit endete erst 1604 nach Verzicht des protestantischen Kandidaten. Die Kriegskosten zwangen das Stift das Renchtal an das lutherische Württemberg zu verpfänden.

Der Besitz wurde in der frühen Neuzeit im Zusammenhang mit dem Kapitelstreit zwischen dem Domkapitel und dem Bischof aufgeteilt. Dem Domkapitel standen die Einkünfte aus dem Gebiet um die Frankenburg mit den dazugehörigen neun Dörfern zu. Hinzu kamen die Ämter Börsch und Erstein. Der Bischof besaß die Ämter Benfeld, Dachstein, Kochersberg, Markolsheim, Schirmeck, Wengenau und Zabern im Unterelsass, die Lehen und Herrlisheim im Oberelsass und die im Rechtsrheinischen gelegenen Ämter Ettenheim und Oberkirch, sowie die Herrschaft in der Oppenau.

Die Bischöfe Leopold und Leopold Wilhelm aus dem Hause Habsburg versuchten vergeblich das Straßburger Münster für die Katholiken zurückzubekommen. Die protestantische Stadt Straßburg ließ daraufhin die noch verbliebenen katholischen Kirchen abreißen. Zeitweise wurden die Bischöfe während des Dreißigjährigen Krieges vertrieben.

Wachsender französischer Einfluss

Schließlich mussten die Bischöfe nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges die Lehnshoheit der französischen Krone über die linksrheinischen Gebiete anerkennen. Insbesondere zur Zeit der Fürstbischöfe Franz Egon und Wilhelm von Fürstenberg und ihren Nachfolgern aus dem Haus Rohan nahm der französische Einfluss weiter zu. Im Zuge der Reunionspolitik Ludwig XIV. musste 1680 die Souveränität Frankreichs für den linksrheinischen Teil des Stifts anerkannt werden. Allerdings erhielten die Bischöfe nach der Eroberung Straßburgs das Münster und die Residenz in der Stadt zurück. Im Rechtsrheinischen kam 1634 die Vogtei über das Kloster Ettenheimmünster an das Hochstift. Das Kloster erkannte die Herrschaft allerdings erst 1740 an. Im Jahr 1757 kam das Kloster Allerheiligen im Schwarzwald hinzu.

Im Jahr 1789 wurden die linksrheinischen Gebiete von Frankreich besetzt. Die Bischöfe residierten seitdem in Ettenheim. Im Jahr 1803 wurde das verbliebene Gebiet als Fürstentum Ettenheim Baden zugeschlagen.

Reichsrechtliche Stellung

Das Hochstift Straßburg hatte Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat. Es hatte dort eine Virilstimme und nahm einen Sitz auf der geistlichen Fürstenbank ein. Als katholischer Reichsstand gehörte das Hochstift auch dem Corpus Catholicorum an.

Im Kreistag des oberrheinischen Reichskreises hatte das Hochstift ebenfalls eine Virilstimme auf der geistlichen Fürstenbank.

Das Hochstift war allerdings von 1674 bis 1724 vom Reichstag ausgeschlossen, da das Königreich Frankreich die Hoheit über die linksrheinischen Gebiete übernommen hatte. Ab 1724 konnten die Fürstbischöfe aus dem französischen Haus Rohan für ihre rechtsrheinischen Besitzungen wieder ihr Stimmrecht im Reichstag wahrnehmen.

Die Fürstbischöfe

  • Liste der Bischöfe von Straßburg

Literatur

  • Francis Rapp: Hochstift Straßburg. Artikel der Residenzenkommission (Onlineversion)
  • Karl Heinz Debus: Bistum Straßburg. In: Gerhard Taddey (Hrsg.): Lexikon der deutschen Geschichte. Personen, Ereignisse, Institutionen. Von der Zeitwende bis zum Ausgang des 2. Weltkrieges. 2., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 1983, ISBN 3-520-81302-5, S. 1202f.
  • Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 4., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 1992, ISBN 3-406-35865-9, S. 610.
  • Francis Rapp: Hochstift Strassburg. In: Meinrad Schaab, Hansmartin Schwarzmaier (Hrsg.) u. a.: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 2: Die Territorien im alten Reich. Hrsg. im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Klett-Cotta, Stuttgart 1995, ISBN 3-608-91466-8, S. 491–504.
  • Hermann Schmid: Der rechtsrheinische Teil der Diözese Straßburg in den Jahren 1802 — 1808. Ein Beitrag zur Geschichte der oberrheinischen Kirchenprovinz. In: Badische Heimat, Band 60, 1980, S. 419–429 (badische-heimat.de).

Weblinks

Commons: Hochstift Straßburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag auf leo-bw.de
  • Eintrag auf zum.de

Einzelnachweise

  1. s. Johann Jakob Moser: Von den teutschen Reichsständen, dem Reichsritterstand, auch den mittelbaren und unmittelbaren Reichs-Gliedern, Frankfurt am Main 1767, S. 557
Territorien und Stände des Oberrheinischen Reichskreises des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (1500–1806)

Bank der geistlichen Fürsten: Hochstift Worms | Hochstift Speyer | Hochstift Straßburg | Fürstbistum Basel | Hochstift Fulda | Fürstabtei Murbach | Fürstentum Heitersheim | Fürstpropstei Weißenburg | Abtei Prüm | Frühere Mitglieder: Erzstift Besançon | Hochstift Sitten | Hochstift Lausanne | Hochstift Genf | Hochstift Metz | Hochstift Toul | Hochstift Verdun | Stift Hersfeld (bis 1606/1648)

Bank der weltlichen Fürsten: Fürstentum Pfalz-Lautern | Fürstentum Pfalz-Simmern | Fürstentum Pfalz-Veldenz | Fürstentum Pfalz-Zweibrücken | Landgrafschaft Hessen-Darmstadt | Landgrafschaft Hessen-Kassel | Herzogtum Savoyen | Fürstentum Hersfeld (ab 1648) | Markgrafschaft Nomeny | gefürstete Grafschaft Sponheim | gefürstete Grafschaft Waldeck | gefürstete Grafschaft Salm (Wild- und Rheingrafen) | gefürstete Grafschaft Salm-Kyrburg (Wild- und Rheingrafen) | gefürstete Grafschaft Nassau-Usingen | gefürstete Grafschaft Nassau-Saarbrücken | gefürstete Grafschaft Nassau-Weilburg | gefürstete Grafschaft Solms-Braunfels | gefürstete Grafschaft Isenburg-Birstein | Frühere Mitglieder: Herzogtum Lothringen | Herzogtum Savoyen

Rheinische Prälaten: Kloster und Ritterstift Odenheim | Frühere Mitglieder: Kloster Kaufungen

Bank der Grafen und Herren: Grafschaft Hanau-Münzenberg | Grafschaft Solms-Hohensolms | Grafschaft Solms-Lich | Grafschaft Solms-Laubach | Grafschaft Solms-Rödelheim | Grafschaft Königstein | Grafschaft Ysenburg-Büdingen-Büdingen | Grafschaft Ysenburg-Büdingen-Meerholz | Grafschaft Ysenburg-Büdingen-Wächtersbach | Grafschaft Salm-Grumbach (Wild- und Rheingrafen) | Grafschaft Salm-Stein-Grehweiler (Wild- und Rheingrafen) | Grafschaft Leiningen-Hardenburg | Grafschaft Leiningen-Westerburg | Grafschaft Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein | Grafschaft Sayn-Wittgenstein-Berleburg | Grafschaft Kriechingen | Grafschaft Hanau-Lichtenberg | Grafschaft Salm-Dhaun (Wild- und Rheingrafen) | Grafschaft Falkenstein | Herrschaft Reipoltskirchen | Grafschaft Wartenberg | Herrschaft Bretzenheim | Herrschaft Dagstuhl | Herrschaft Olbrück | Schloss und Dorf Mensfelden | Burggrafschaft Friedberg

Bank der Städte (Reichsstädte): Frankfurt am Main | Friedberg | Gelnhausen | Wetzlar | Speyer | Worms | Frühere Mitglieder: Straßburg (Strasbourg) | Colmar | Oberehnheim (Obernai) | Kaysersberg | Türkheim (Turckheim) | Rosheim | Benfeld | Schlettstadt (Sélestat) | Hagenau (Haguenau) | Weißenburg (Wissembourg) | Münster im Gregoriental | Landau in der Pfalz

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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 06:13

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Das Hochstift Strassburg war der weltliche Herrschaftsbereich des Bischofs von Strassburg Er entwickelte sich aufbauend auf alteren Entwicklungen als Territorium insbesondere im 13 Jahrhundert Die Stadt Strassburg wurde indes reichsunmittelbar In der fruhen Neuzeit gehorte das Hochstift zum oberrheinischen Reichskreis Seit dem 17 Jahrhundert geriet das Hochstift immer starker unter franzosischen Einfluss Im Zuge der franzosischen Revolution wurden die linksrheinischen Teile franzosisch besetzt Die rechtsrheinischen Teile kamen 1803 an das Kurfurstentum Baden Territorium im Heiligen Romischen ReichHochstift StrassburgWappenKarteAlternativnamen Furstbistum StrassburgHerrscher Regierung FurstbischofHeutige Region en Bas Rhin DE BWReichstag 1 Virilstimme auf der geistlichen Bank im ReichsfurstenratReichskreis Oberrheinischer ReichskreisKreistag 1 Virilstimme auf der geistlichen BankHauptstadte Residenzen Strassburg Zabern seit 1791 EttenheimDynastien Rohan 1704 1803Konfession Religionen romisch katholischSprache n deutsch und franzosischAufgegangen in Sakularisation 1803 Rechtsrheinisch Kurfurstentum Baden Linksrheinisch FrankreichSiehe auch Bistum StrassburgFruhe GeschichteDas Bistum Strassburg geht wohl bis in die romische Zeit zuruck und wurde nach der Zeit der Volkerwanderung neu begrundet Es gehorte seit der frankischen Zeit bis 1801 zur Kirchenprovinz Mainz Eine Voraussetzung fur die spatere Territorialbildung waren seit der Merowingerzeit Besitzungen in der unmittelbaren Umgebung von Strassburg Besonders Dagobert I tat sich mit Schenkungen an die Strassburger Kirche hervor Hauptaufgabe des Bistums war die Missionierung etwa in Teilen des Schwarzwaldes Die fruhen Besitzungen lagen im Breuschtal bei Rufach sowie in der Ettenheimer Mark Nach dem Zerfall des Frankenreiches orientierten sich die Bischofe wie Ratold von Strassburg zum ostfrankischen Reich hin In ottonischer Zeit kamen verschiedene Kloster mit dem zugehorigen Besitz links des Rheins und Honau hinzu Ausserdem erhielten die Bischofe die Grafengewalt im Jahr 974 das Munzrecht und 982 die Gerichtsbarkeit in der Stadt Strassburg Damit verfugten sie uber die Regalien Von wenigen Ausnahmen wie etwa Bischof Richwin der von Karl dem Einfaltigen eingesetzt worden war waren die Bischofe reichstreu Dies gilt auch fur die Zeit des Investiturstreites Bedeutende Bischofe waren Erchenbald Wilderod oder Werner Letzterer liess das romanische Munster erbauen und spielte 1024 eine Rolle bei der Thronbesteigung von Konrad II Der 1082 zum Bischof erhobene Staufer Otto erhielt wie auch seine Nachfolger vom Kaiser ihre Investitur Damit standen sie im Gegensatz zum Domkapitel das den gregorianischen Papsten anhing Schliesslich gelang es dem Kapitel das Recht der Bischofswahl zu erlangen In der Folge stand das Bistum auf papstlicher Seite und gegen die Staufer Im Jahr 1199 wurde die Stadt Strassburg daher von Philipp von Schwaben erobert TerritoriumsbildungAltes Schloss Zabern Der Besitz im Breisgau vergrosserte sich um 1200 noch einmal durch eine Kreuzzugstiftung des Grafen Bertold von Nimburg Allerdings gelang dort spater keine Territorialbildung Wahrend der Stauferzeit entstanden mehrere Reichsstadte auf bislang bischoflichen Besitz Im Wesentlichen zwischen 1223 und 1260 gelang es den Bischofen Berthold I von Teck und Heinrich III von Stahleck ein grosseres weltliches Territorium aufzubauen Letzter stand auf Seiten der Gegner der Staufer und konnte einige der Konigsstadte auch in der Ortenau erobern Dieses zersplitterte Gebiet lag etwa zwischen Landau in der Pfalz und dem Bielersee Dabei entwickelte sich Ettenheim zum Mittelpunkt der oberen Herrschaft rechts des Rheins Als Heinrich von Stahleck 1256 die Rechte der Stadt Strassburg einschranken wollte kam es zu Konflikten zwischen Stadt und Bischof die unter Heinrichs Nachfolger Walter von Geroldseck eskalierten Bellum Walterianum Die Kontrolle uber die Stadt Strassburg ging nach dem Sieg der Burger uber den Bischof in der Schlacht von Hausbergen 1262 dauerhaft verloren Heinrich IV von Geroldseck erkannte die Situation schliesslich an Rudolf von Habsburg eroberte als Verbundeter der Strassburger einige bedeutende fruher meist kaiserliche Stadte Strassburg wurde 1352 reichsunmittelbar Friedrich I von Lichtenberg erwarb 1303 die im Rechtsrheinischen gelegene Herrschaft Oberkirch Um 1351 wurde auch die Reichspfandschaft uber die Ortenau ubernommen Seit 1359 fuhrten die Bischofe den Titel eines Landgrafen des Elsass In der Mitte des 14 Jahrhunderts umfasste das Gebiet etwa 1400 Quadratkilometer Dazu gehorten etwa 300 Ortschaften bedeutende bischofliche Burgen waren Bernstein Girbaden und Hohbarr Die Bischofe residierten seit 1444 meist in Zabern Spatmittelalter und fruhe NeuzeitZwischen 1360 und 1480 war die finanzielle Lage des Stifts auch wegen der zahlreichen Fehden der Bischofe problematisch Um 1400 war fast der gesamte Besitz verpfandet Die Halfte der Landvogtei Ortenau wurde von der Kurpfalz ausgelost Der Rest dieses Gebietes ging 1551 verloren Seit dem Ende des 15 Jahrhunderts gelang es einigen Bischofen die materielle Situation zu verbessern Die Residenz die Grablege der Bischofe in Zabern und die Burg Hohbarr wurden ausgebaut Die Bischofe auch wenn sie personlich fromm waren fuhrten ein furstliches Leben Viele waren leidenschaftliche Jager aber sie traten auch als Forderer der Kunst und Kultur hervor Die Reformation fand zur Zeit von Wilhelm von Hohnstein rasch Eingang in der Region Insbesondere die Reichsstadt Strassburg wurde zu einem Zentrum der Reformation Der Bauernkrieg von 1525 wurde auch im Hochstift blutig niedergeschlagen Bauernschlachten bei Lupstein Erst Bischof Johann IV von Manderscheid Blankenheim ging gegen den Protestantismus auch im Domkapitel vor Dies fuhrte zum sogenannten Nach seinem Tod beanspruchten ein katholischer und ein protestantischer Kandidat die Herrschaft fur sich Daraus entstand der Strassburger Kapitelstreit Der Streit endete erst 1604 nach Verzicht des protestantischen Kandidaten Die Kriegskosten zwangen das Stift das Renchtal an das lutherische Wurttemberg zu verpfanden Der Besitz wurde in der fruhen Neuzeit im Zusammenhang mit dem Kapitelstreit zwischen dem Domkapitel und dem Bischof aufgeteilt Dem Domkapitel standen die Einkunfte aus dem Gebiet um die Frankenburg mit den dazugehorigen neun Dorfern zu Hinzu kamen die Amter Borsch und Erstein Der Bischof besass die Amter Benfeld Dachstein Kochersberg Markolsheim Schirmeck Wengenau und Zabern im Unterelsass die Lehen und Herrlisheim im Oberelsass und die im Rechtsrheinischen gelegenen Amter Ettenheim und Oberkirch sowie die Herrschaft in der Oppenau Die Bischofe Leopold und Leopold Wilhelm aus dem Hause Habsburg versuchten vergeblich das Strassburger Munster fur die Katholiken zuruckzubekommen Die protestantische Stadt Strassburg liess daraufhin die noch verbliebenen katholischen Kirchen abreissen Zeitweise wurden die Bischofe wahrend des Dreissigjahrigen Krieges vertrieben Wachsender franzosischer EinflussPalais Rohan in Strassburg an Stelle der mittelalterlichen Bischofsresidenz Schliesslich mussten die Bischofe nach dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges die Lehnshoheit der franzosischen Krone uber die linksrheinischen Gebiete anerkennen Insbesondere zur Zeit der Furstbischofe Franz Egon und Wilhelm von Furstenberg und ihren Nachfolgern aus dem Haus Rohan nahm der franzosische Einfluss weiter zu Im Zuge der Reunionspolitik Ludwig XIV musste 1680 die Souveranitat Frankreichs fur den linksrheinischen Teil des Stifts anerkannt werden Allerdings erhielten die Bischofe nach der Eroberung Strassburgs das Munster und die Residenz in der Stadt zuruck Im Rechtsrheinischen kam 1634 die Vogtei uber das Kloster Ettenheimmunster an das Hochstift Das Kloster erkannte die Herrschaft allerdings erst 1740 an Im Jahr 1757 kam das Kloster Allerheiligen im Schwarzwald hinzu Im Jahr 1789 wurden die linksrheinischen Gebiete von Frankreich besetzt Die Bischofe residierten seitdem in Ettenheim Im Jahr 1803 wurde das verbliebene Gebiet als Furstentum Ettenheim Baden zugeschlagen Reichsrechtliche StellungDas Hochstift Strassburg hatte Sitz und Stimme im Reichsfurstenrat Es hatte dort eine Virilstimme und nahm einen Sitz auf der geistlichen Furstenbank ein Als katholischer Reichsstand gehorte das Hochstift auch dem Corpus Catholicorum an Im Kreistag des oberrheinischen Reichskreises hatte das Hochstift ebenfalls eine Virilstimme auf der geistlichen Furstenbank Das Hochstift war allerdings von 1674 bis 1724 vom Reichstag ausgeschlossen da das Konigreich Frankreich die Hoheit uber die linksrheinischen Gebiete ubernommen hatte Ab 1724 konnten die Furstbischofe aus dem franzosischen Haus Rohan fur ihre rechtsrheinischen Besitzungen wieder ihr Stimmrecht im Reichstag wahrnehmen Die FurstbischofeListe der Bischofe von StrassburgLiteraturFrancis Rapp Hochstift Strassburg Artikel der Residenzenkommission Onlineversion Karl Heinz Debus Bistum Strassburg In Gerhard Taddey Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte Personen Ereignisse Institutionen Von der Zeitwende bis zum Ausgang des 2 Weltkrieges 2 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1983 ISBN 3 520 81302 5 S 1202f Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 4 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 1992 ISBN 3 406 35865 9 S 610 Francis Rapp Hochstift Strassburg In Meinrad Schaab Hansmartin Schwarzmaier Hrsg u a Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 Die Territorien im alten Reich Hrsg im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Klett Cotta Stuttgart 1995 ISBN 3 608 91466 8 S 491 504 Hermann Schmid Der rechtsrheinische Teil der Diozese Strassburg in den Jahren 1802 1808 Ein Beitrag zur Geschichte der oberrheinischen Kirchenprovinz In Badische Heimat Band 60 1980 S 419 429 badische heimat de WeblinksCommons Hochstift Strassburg Sammlung von Bildern Videos 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gefurstete Grafschaft Waldeck gefurstete Grafschaft Salm Wild und Rheingrafen gefurstete Grafschaft Salm Kyrburg Wild und Rheingrafen gefurstete Grafschaft Nassau Usingen gefurstete Grafschaft Nassau Saarbrucken gefurstete Grafschaft Nassau Weilburg gefurstete Grafschaft Solms Braunfels gefurstete Grafschaft Isenburg Birstein Fruhere Mitglieder Herzogtum Lothringen Herzogtum Savoyen Rheinische Pralaten Kloster und Ritterstift Odenheim Fruhere Mitglieder Kloster Kaufungen Bank der Grafen und Herren Grafschaft Hanau Munzenberg Grafschaft Solms Hohensolms Grafschaft Solms Lich Grafschaft Solms Laubach Grafschaft Solms Rodelheim Grafschaft Konigstein Grafschaft Ysenburg Budingen Budingen Grafschaft Ysenburg Budingen Meerholz Grafschaft Ysenburg Budingen Wachtersbach Grafschaft Salm Grumbach Wild und Rheingrafen Grafschaft Salm Stein Grehweiler Wild und Rheingrafen Grafschaft Leiningen Hardenburg Grafschaft Leiningen Westerburg Grafschaft Sayn Wittgenstein Wittgenstein Grafschaft Sayn Wittgenstein Berleburg Grafschaft Kriechingen Grafschaft Hanau Lichtenberg Grafschaft Salm Dhaun Wild und Rheingrafen Grafschaft Falkenstein Herrschaft Reipoltskirchen Grafschaft Wartenberg Herrschaft Bretzenheim Herrschaft Dagstuhl Herrschaft Olbruck Schloss und Dorf Mensfelden Burggrafschaft Friedberg Bank der Stadte Reichsstadte Frankfurt am Main Friedberg Gelnhausen Wetzlar Speyer Worms Fruhere Mitglieder Strassburg Strasbourg Colmar Oberehnheim Obernai Kaysersberg Turkheim Turckheim Rosheim Benfeld Schlettstadt Selestat Hagenau Haguenau Weissenburg Wissembourg Munster im Gregoriental Landau in der Pfalz Normdaten Geografikum GND 4118847 0 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 239493874

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