Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Holzfaserdämmplatten gelegentlich auch Holzweichfaserplatten oder Weichholzfaserplatten genannt sind eine Art von Faserp

Holzfaserdämmplatte

  • Startseite
  • Holzfaserdämmplatte
Holzfaserdämmplatte
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Holzfaserdämmplatten, gelegentlich auch Holzweichfaserplatten oder Weichholzfaserplatten genannt, sind eine Art von Faserplatten, nämlich aus Holzfasern hergestellte Plattendämmstoffe, die meist zur Wärmedämmung der Außenhüllflächen eines Gebäudes eingesetzt werden. Teilweise werden sie auch im Trockenbau für die Konstruktion innerer Gebäudeteile (Wand, Boden) eingesetzt. Sie gehören zu den ältesten industriell hergestellten Naturdämmstoffen und wurden so bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hergestellt.

Holzfaserdämmplatte
Herkunft
Rohstoffe Holz, z. T. Kautschuk, Paraffin, Bitumen
Primärenergieverbrauch (Herstellung) 600–785 kWh/m³
Materialeigenschaften
Wärmeleitfähigkeit λ fest: 0,040 W/(m·K)
flexibel: 0,040–0,060 W/(m·K)
Spezifische Wärmekapazität c 2100 J/(kg·K)
Rohdichte ρ fest: 110–250 kg/m³
flexibel: 40–60 kg/m³
Dampfdiffusionswiderstand μ fest: 5–10, flexibel: 1–2
Einsatz
Materialkosten ca. 20 €/m² bei 0,2 W/(m²·K)

Nicht zu verwechseln sind sie mit den Holzwolle-Leichtbauplatten.

Herstellungsverfahren

Holzfaserdämmplatten bestehen in der Regel zu mindestens 85 % aus Holzfasern, die im Nass- oder Trockenverfahren aus Sägeresten (Schwarte, Spreißel) und Hackschnitzeln gewonnen werden. Als Ausgangsmaterial werden Nadelhölzer wegen ihrer höheren Faserqualität bevorzugt. Im Nassverfahren kann der Faseranteil bis zu 100 % betragen, da auf Bindemittel gänzlich verzichtet werden kann.

Nassverfahren

Beim Nassverfahren werden die Rohstoffe erst zermahlen und anschließend mit bis zu 98 % Wasser zu einem Brei verrührt. Dieser Brei wird nach der Zwischenlagerung in Bütten auf der Formmaschine zum sogenannten Faserkuchen geformt. Nachdem das Wasser dann mechanisch weitgehend ausgepresst wurde, werden die Faserkuchen zurechtgeschnitten und in einem Trockenkanal bei Temperaturen zwischen 160 und 220 °C getrocknet. Der Zusatz von Bindemitteln ist in der Regel nicht erforderlich, da der durch Erhitzen flüssige Ligninanteil des Holzes die Partikel beim Abkühlen zusammenbindet. Für besondere Zwecke (erhöhte Festigkeit, wasserabweisende Eigenschaften) werden dem Brei gegebenenfalls harz- oder bitumenhaltige Stoffe zugesetzt. Im Anschluss werden die Platten geschnitten, gestapelt und verpackt, für dickere Platten werden sie schichtverklebt. Bei guten Produktionsbedingungen fließen alle anfallenden Stäube bzw. Plattenreste wieder in den Fertigungskreislauf.

Trockenverfahren

Beim Trockenverfahren werden die Fasern direkt nach dem Aufschluss getrocknet und dann mit rund 4 % PUR-Harz vermischt. Um flexible Dämmplatten herzustellen, werden den Holzfasern zudem synthetische Textilfasern oder Fasern aus Maisstärke zugesetzt. Anschließend werden sie in der gewünschten Dicke aufgestreut, verpresst, durch ein Gemisch aus Dampf und Luft gehärtet und die Platten dann geschnitten, gestapelt und verpackt.

Technische Eigenschaften

Holzfaserdämmplatten (HDP) weisen einen WLG-Wert von bis zu 040 auf und sind damit in der Dämmleistung vergleichbar mit Zellulose, Hanffaser, Schafwolle, Steinwolle. Polystyrol gibt es in WLG 040, 035 und 032. Mineralischen Dämmstoffen deutlich überlegen sind HDP bezüglich der spezifischen Wärmekapazität; diese liegt mit 2100 J/(kg·K) deutlich über der mineralischer Dämmstoffe und ermöglicht damit einen guten sommerlichen Wärmeschutz.

Holzfaserdämmplatten werden in die Baustoffklasse B2 bzw. E eingestuft, sind also normal entflammbar. Holzfaserdämmstoffe können sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen und verlieren ihre dämmenden Eigenschaften erst bei einem Wasseranteil von mehr als 20 Gewichtsprozent.

In der Schalldämmung erzielen sie Schalldämmmaße bis zu Rw,P = 56 dB bei Außenwänden, bis zu Rw,P = 62 dB bei leichten Raumtrennwänden, bei Holzbalkendecken sogar bis Rw,P = 79 dB. Bei Trittschalldämmungen werden Normpegel bis zu Ln,w,P = 34 dB erreicht.

Einsatzbereiche

Holzfaserdämmplatten eignen sich für sämtliche Anwendungen, in denen keine dauerhaft erhöhte Durchfeuchtung zu erwarten ist. Einen besonders hohen Marktanteil haben sie in der Dachdämmung sowie der Innendämmung, da sie hier wirtschaftliche und bauphysikalische Vorteile bieten.

Eingesetzt werden sie aber auch zur Außenwand-, Decken- und Fußbodendämmung sowie in Hohlräumen (Zwischensparren, Trennwand, Balkenlagen). Spezielle, weiche Holzfaserdämmplatten eignen sich auch zur Luftschall- und Trittschalldämmung selbst bei erhöhten Anforderungen (Wohnungstrenndecken).

Verarbeitung

Bei Verwendung im Außenbereich kann es zur Auffeuchtung etwa durch Schlagregen oder hohe Luftfeuchte kommen. Ebenso bei unsachgemäßer Lagerung der Platten. Es wird empfohlen, die Platten nur zu verputzen, wenn der Feuchtegehalt unterhalb von 13 % liegt, um eine Rissbildung durch Schwindung sowie Verfärbungen aufgrund des Durchschlagens von Holzinhaltsstoffen zu vermeiden. Wenn kein Messgerät zur Verfügung steht, kann ein Bereich von etwa 70 × 70 cm mit einer Folie abgeklebt werden, um festzustellen, ob sich innerhalb von 24 Stunden Kondensat an der Innenseite der Folie gebildet hat. In diesem Fall sind die Platten zu feucht. Zusätzlich empfehlen Hersteller von Dünn-Putzsysteme gegebenenfalls den Auftrag eines Voranstrichs („Primer“) als Grundierung mit dem Zwecke einer Aufbrennsperre, Haftbrücke oder eines .

Das Verkleben der Platten erfolgt typischerweise mit einem feinen Lehmputz (z. B. Lehmoberputz oder Lehmkleber). Die Verwendung eines reinen Kalkputzes ist in der Regel wegen der Gefahr des Aufbrennens nicht zu empfehlen, sofern es sich nicht um wenig saugfähige Oberflächen oder eine neu errichtete Wand handelt, deren Mauerwerksfeuchte ohnehin noch sehr hoch ist. Anstelle eines Lehmmörtels kann ein handelsüblicher Klebe- und Armierungsmörtel verwendet werden, der jedoch je nach Kunstharzanteil und Schichtdicke die Wasserdampfdurchlässigkeit und Kapillarität deutlich einschränken kann.

Vor dem Auftrag weiterer Schichten auf die Dämmplatten wird in verschiedenen Fällen eine Beschichtung mit Klebe- bzw. Armierungsputz und -gewebe empfohlen:

  • Flächen im Außenbereich, bei denen Feuchte- und Wärmedehnung durch Schlagregen und Sonneneinstrahlung zu erwarten ist. Bei regelmäßiger Feuchtebelastung sind Lehmklebemörtel nicht geeignet.
  • Wenn wie bei den üblichen Wärmedämmverbundsystemen statt Grund- und Oberputz lediglich eine dünne Edelputzschicht aufgetragen wird, erhöht die Armierungschicht die Risssicherheit und die Festigkeit des Systems gegen Schlagbeanspruchung.
  • Beim Einbau einer Wandheizung oder bei Verwendung von wenig elastischen, zur Schalenbildung neigenden hochhydraulischen Putzen (z. B. Putz mit mehr als nur geringfügigem Zementanteil) verbessert der Auftrag eines Klebemörtels den Verbund zur Dämmplatte.
  • Bei Innendämmungen in Räumen mit erhöhter Feuchtebelastung wie Bädern und Küchen kann der Auftrag eines Mörtels mit erhöhtem Kunstharzanteil die Akkumulation von Feuchtigkeit in den Dämmplatten verhindern. Klebemörtel, Armierungskleber, Dünschicht- und Edelputze sowie andere Werktrockenmörtel, die zum Auftrag in Schichtdicken von weniger als etwa 7 mm gedacht sind (und nicht eindeutig als „Reinkalk“-Produkt deklariert sind), haben in der Regel einen Dampfdiffusionswiderstand μ von wenigstens 25. Dies gilt nicht für Lehmklebemörtel.

Das Gewebe soll nicht unmittelbar auf dem Dämmstoff aufliegen. Meist ist vorgesehen, dass es sich in der oberen Hälfte oder im oberen Drittel der Kleberschicht befindet. Zum Verschlichten einer unebenen Dämmstoffschicht, zur Erhöhung der Festigkeit oder wenn ein Durchschlagen von färbenden Holzinhaltsstoffen befürchtet wird, wird ein zweischichtiger Auftrag empfohlen, Z. B. indem zunächst eine 3 mm starke Schicht („Grundspachtelung“) aufgezogen wird und nach Aushärtung ein erneuter Auftrag mit 5 mm Schichtdicke folgt, in welchen das Armierungsgewebe eingestrichen wird. Teilweise wird nach Einbringung des Gewebes ein dünnes Überspachteln feucht-in-feucht mit etwa 1 mm Schichtstärke empfohlen. Die Maschenweite des Gewebes beträgt gewöhnlich 4 × 4 bis 8 × 8 mm. Pro Millimeter Auftragsdicke wird eine Standzeit von wenigstens einem Tag empfohlen, bevor die nächste Schicht aufgetragen wird. Jede Zwischenschicht ist nach dem Auftragen aufzurauhen, etwa durch Verstrich mit einer harten Bürste, Straßenbesen, Stahlbürste oder Zahnspachtel.

Zur Begrenzung des Feuchteeintrags in die Dämmplatten aus der Raumluft empfiehlt der Hersteller Gutex generell einen sd-Wert der Oberflächenbeschichtungen von insgesamt 0,2 bis 0,5 m. Der höhere Wert ist in Räumen mit erhöhter Luftfeuchte zu wählen.

Markt

Holzfaserdämmplatten werden seit den 1930er Jahren hergestellt und zählen damit zu den ältesten industriell hergestellten Naturdämmstoffen. Einer der ersten großen Hersteller in Deutschland waren die Kartonpapierfabriken Groß Särchen. Derzeit weisen Holzfaserdämmplatten am gesamten Dämmstoffmarkt einen Anteil von etwas über 1 % auf. Im Marktsegment der Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen haben sie einen Marktanteil von 28 % und sind damit neben Zellulose mit einem Marktanteil von 32 % der dominante Naturdämmstoff.

Bekannte Markennamen und Hersteller sind Thermoroom von Gutex, Pavadentro von Pavatex, Internal von Steico, Unger-Diffutherm, DHD-Doser, Agepan THD install von Sonae Arauco (ehemals Glunz).

Normen

  • EN 13171 Wärmedämmstoffe für Gebäude – Werkmäßig hergestellte Produkte aus Holzfasern (WF) – Spezifikation.

Literatur

  • holzbau handbuch Holzfaserdämmstoffe. In: Informationsdienst Holz, Reihe 4, Teil 5, Folge 2, 2007, Informationsverein Holz e. V. (PDF)

Weblinks

  • VHD Verband Holzfaser Dämmstoffe e. V.

Einzelnachweise

  1. Dämmstoffe aus Nachwachsenden Rohstoffen. Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe, 2008, S. 9.
  2. Konstruktionen mit Baustoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. Kompetenzzentrum Bauen mit Nachwachsenden Rohstoffen, 2006, S. 20.
  3. Ingo Gabriel, Heinz Ladener (Hrsg.): Vom Altbau zum Niedrigenergie- und Passivhaus. Ökobuch-Verlag, 2008. S. 74–75, ISBN 978-3-936-89632-9.
  4. holzbau handbuch Holzfaserdämmstoffe. In: Informationsdienst Holz, Reihe 4, Teil 5, Folge 2, 2021, S. 4–5, Informationsverein Holz e. V. (PDF; 6,4 MB).
  5. J. Spritzendorfer: Nachhaltiges Bauen mit „wohngesunden“ Baustoffen. Heidelberg, 2007, ISBN 978-3-788-07802-7, S. 58.
  6. Dämmstoffe aus Nachwachsenden Rohstoffen. Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe, S. 9.
  7. Steico: Sommerlicher Wärmeschutz. S. 4 (Herstellerinformation).
  8. W. Eicke-Hennig: Dämmstoffe aus Altpapier oder Naturfasern – (k)eine Alternative? In: Bauthema Naturdämmstoffe, 2006, ISBN 3-8167-6916-0
  9. holzbau handbuch Holzfaserdämmstoffe. In: Informationsdienst Holz, Reihe 4, Teil 5, Folge 2, 2007, S. 10, ISSN 0466-2114
  10. holzbau handbuch Holzfaserdämmstoffe. In: Informationsdienst Holz, Reihe 4, Teil 5, Folge 2, 2007, S. 8–9, ISSN 0466-2114
  11. Verarbeitungshinweise: STEICOprotect WDVS, putzbeschichtbare Holzfaser-Dämmplatte STEICOprotect dry, S. 9., In: Steico.com; abgerufen im Mai 2019.
  12. Die Hersteller empfehlen folgende Armierungsmörtel: Baumit multiContact MC 55 W, 6-8 mm. Dracholin Universalputz UP 2000, 5–8; Dracholin Universalputz UP leicht, 5–8 mm; Dracholin Baukleber UP 700 (für den Sockelbereich), 5–8 mm. Gräfix 71 lite, Körnung 0–2 mm, Schichtdicke 8–10 mm; gräfix 76 Klebe- und Beschichtungsmörtel, min. 5 mm. Knauf Lustro, 5–15 mm; Knauf Luis, 4–5 mm; Knauf SM700, 5–7 mm; Knauf SM700, Pro 5-10 mm. Maxit multi 292, heller Klebe- u. Armierungsmörtel, MG P II, CS III, 5-7 mm; maxit multi Kleber und Armierungsmörtel E, 5-7 mm. Quickmix Spachtel- und Klebemörtel leicht SKS-L. Sakret Klebe- und Armierungsmörtel weiß KAMw, Mörtelgruppe GP CS IV W2, in 5-8 mm. SCHWENK SK leicht Armierungsmörtel/Spachtelkleber. Unger Diffutherm UdiGrundspachtel, 5 mm. VWS Klebe- und Armierungsmörtel leicht HS weiß. Weber.therm 300, 5–8 mm; weber.therm 301, 4–7 mm; weber.therm 302, 5–8 mm; weber.therm 304, 5–8 mm.
    Sowie nur für den Innen- und geschützten Außenbereich: Claytec Lehmklebe- und Armierungsmörtel 13.555, ab 3 mm; Claytec Lehm-Oberputz fein, ab 3 mm. maxit purcalc 315, Kalk-Dünnschichtputz.
    Angegeben sind teilweise die empfohlenen Schichtstärken. Bei zweilagigem Auftrag sind bei der ersten Spachtelschicht meist Schichtdicken ab ca. 3 mm möglich.
    Quelle u. a. Claytec Arbeitsblatt Innendämmung – Innenschale aus Dämmplatten – Innenschale aus Leichtlehm – Innenschale aus Leichtlehmsteinen, Stand Januar 2019; Pavatex Außenputzsysteme, Stand April 2018.
  13. Michael Carus et al.: Studie zur Markt- und Konkurrenzsituation bei Naturfasern und Naturfaser-Werkstoffen (Deutschland und EU). Gülzower Fachgespräche, Band 26, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V., 2008, S. 180, nova-institut.de (Memento vom 12. Juni 2009 im Internet Archive) (PDF; 3,7 MB).
  14. https://shop.gutex.de/media/03/84/28/1695882682/1468_GUTEX_Intevio-Broschuere-Verarbeiten_de.pdf.
  15. 'https://www.soprema.at/fileadmin/produkt/Produktinformationen/Pavatex/Produktdatenblatt_PAVADENTRO.pdf
  16. https://www.steico.com/fileadmin/user_upload/importer/downloads/planungs-_und_konstruktionshefte/STEICO-Planungsheft_Innendaemmung_DE_i.pdf
  17. https://www.sonaearauco.com/de/downloads-docs/?6213_AGEPAN%20SYSTEM%20Planungs%20und%20Verarbeitungshinweise

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 27 Jun 2025 / 06:34

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Holzfaserdämmplatte, Was ist Holzfaserdämmplatte? Was bedeutet Holzfaserdämmplatte?

Holzfaserdammplatten gelegentlich auch Holzweichfaserplatten oder Weichholzfaserplatten genannt sind eine Art von Faserplatten namlich aus Holzfasern hergestellte Plattendammstoffe die meist zur Warmedammung der Aussenhullflachen eines Gebaudes eingesetzt werden Teilweise werden sie auch im Trockenbau fur die Konstruktion innerer Gebaudeteile Wand Boden eingesetzt Sie gehoren zu den altesten industriell hergestellten Naturdammstoffen und wurden so bereits in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts hergestellt HolzfaserdammplatteHerkunftRohstoffe Holz z T Kautschuk Paraffin BitumenPrimarenergieverbrauch Herstellung 600 785 kWh m MaterialeigenschaftenWarmeleitfahigkeit l fest 0 040 W m K flexibel 0 040 0 060 W m K Spezifische Warmekapazitat c 2100 J kg K Rohdichte r fest 110 250 kg m flexibel 40 60 kg m Dampfdiffusionswiderstand m fest 5 10 flexibel 1 2EinsatzMaterialkosten ca 20 m bei 0 2 W m K Nicht zu verwechseln sind sie mit den Holzwolle Leichtbauplatten HerstellungsverfahrenHolzfaserdammplatten bestehen in der Regel zu mindestens 85 aus Holzfasern die im Nass oder Trockenverfahren aus Sageresten Schwarte Spreissel und Hackschnitzeln gewonnen werden Als Ausgangsmaterial werden Nadelholzer wegen ihrer hoheren Faserqualitat bevorzugt Im Nassverfahren kann der Faseranteil bis zu 100 betragen da auf Bindemittel ganzlich verzichtet werden kann Nassverfahren Beim Nassverfahren werden die Rohstoffe erst zermahlen und anschliessend mit bis zu 98 Wasser zu einem Brei verruhrt Dieser Brei wird nach der Zwischenlagerung in Butten auf der Formmaschine zum sogenannten Faserkuchen geformt Nachdem das Wasser dann mechanisch weitgehend ausgepresst wurde werden die Faserkuchen zurechtgeschnitten und in einem Trockenkanal bei Temperaturen zwischen 160 und 220 C getrocknet Der Zusatz von Bindemitteln ist in der Regel nicht erforderlich da der durch Erhitzen flussige Ligninanteil des Holzes die Partikel beim Abkuhlen zusammenbindet Fur besondere Zwecke erhohte Festigkeit wasserabweisende Eigenschaften werden dem Brei gegebenenfalls harz oder bitumenhaltige Stoffe zugesetzt Im Anschluss werden die Platten geschnitten gestapelt und verpackt fur dickere Platten werden sie schichtverklebt Bei guten Produktionsbedingungen fliessen alle anfallenden Staube bzw Plattenreste wieder in den Fertigungskreislauf Trockenverfahren Beim Trockenverfahren werden die Fasern direkt nach dem Aufschluss getrocknet und dann mit rund 4 PUR Harz vermischt Um flexible Dammplatten herzustellen werden den Holzfasern zudem synthetische Textilfasern oder Fasern aus Maisstarke zugesetzt Anschliessend werden sie in der gewunschten Dicke aufgestreut verpresst durch ein Gemisch aus Dampf und Luft gehartet und die Platten dann geschnitten gestapelt und verpackt Technische EigenschaftenHolzfaserdammplatten HDP weisen einen WLG Wert von bis zu 040 auf und sind damit in der Dammleistung vergleichbar mit Zellulose Hanffaser Schafwolle Steinwolle Polystyrol gibt es in WLG 040 035 und 032 Mineralischen Dammstoffen deutlich uberlegen sind HDP bezuglich der spezifischen Warmekapazitat diese liegt mit 2100 J kg K deutlich uber der mineralischer Dammstoffe und ermoglicht damit einen guten sommerlichen Warmeschutz Holzfaserdammplatten werden in die Baustoffklasse B2 bzw E eingestuft sind also normal entflammbar Holzfaserdammstoffe konnen sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen und verlieren ihre dammenden Eigenschaften erst bei einem Wasseranteil von mehr als 20 Gewichtsprozent In der Schalldammung erzielen sie Schalldammmasse bis zu Rw P 56 dB bei Aussenwanden bis zu Rw P 62 dB bei leichten Raumtrennwanden bei Holzbalkendecken sogar bis Rw P 79 dB Bei Trittschalldammungen werden Normpegel bis zu Ln w P 34 dB erreicht EinsatzbereicheNachtragliche Warmedammung eines Hausdachs mit Holzfaserdammplatten in Kombination mit Zellulose Einblasdammung Holzfaserdammplatten eignen sich fur samtliche Anwendungen in denen keine dauerhaft erhohte Durchfeuchtung zu erwarten ist Einen besonders hohen Marktanteil haben sie in der Dachdammung sowie der Innendammung da sie hier wirtschaftliche und bauphysikalische Vorteile bieten Eingesetzt werden sie aber auch zur Aussenwand Decken und Fussbodendammung sowie in Hohlraumen Zwischensparren Trennwand Balkenlagen Spezielle weiche Holzfaserdammplatten eignen sich auch zur Luftschall und Trittschalldammung selbst bei erhohten Anforderungen Wohnungstrenndecken VerarbeitungBei Verwendung im Aussenbereich kann es zur Auffeuchtung etwa durch Schlagregen oder hohe Luftfeuchte kommen Ebenso bei unsachgemasser Lagerung der Platten Es wird empfohlen die Platten nur zu verputzen wenn der Feuchtegehalt unterhalb von 13 liegt um eine Rissbildung durch Schwindung sowie Verfarbungen aufgrund des Durchschlagens von Holzinhaltsstoffen zu vermeiden Wenn kein Messgerat zur Verfugung steht kann ein Bereich von etwa 70 70 cm mit einer Folie abgeklebt werden um festzustellen ob sich innerhalb von 24 Stunden Kondensat an der Innenseite der Folie gebildet hat In diesem Fall sind die Platten zu feucht Zusatzlich empfehlen Hersteller von Dunn Putzsysteme gegebenenfalls den Auftrag eines Voranstrichs Primer als Grundierung mit dem Zwecke einer Aufbrennsperre Haftbrucke oder eines Das Verkleben der Platten erfolgt typischerweise mit einem feinen Lehmputz z B Lehmoberputz oder Lehmkleber Die Verwendung eines reinen Kalkputzes ist in der Regel wegen der Gefahr des Aufbrennens nicht zu empfehlen sofern es sich nicht um wenig saugfahige Oberflachen oder eine neu errichtete Wand handelt deren Mauerwerksfeuchte ohnehin noch sehr hoch ist Anstelle eines Lehmmortels kann ein handelsublicher Klebe und Armierungsmortel verwendet werden der jedoch je nach Kunstharzanteil und Schichtdicke die Wasserdampfdurchlassigkeit und Kapillaritat deutlich einschranken kann Vor dem Auftrag weiterer Schichten auf die Dammplatten wird in verschiedenen Fallen eine Beschichtung mit Klebe bzw Armierungsputz und gewebe empfohlen Flachen im Aussenbereich bei denen Feuchte und Warmedehnung durch Schlagregen und Sonneneinstrahlung zu erwarten ist Bei regelmassiger Feuchtebelastung sind Lehmklebemortel nicht geeignet Wenn wie bei den ublichen Warmedammverbundsystemen statt Grund und Oberputz lediglich eine dunne Edelputzschicht aufgetragen wird erhoht die Armierungschicht die Risssicherheit und die Festigkeit des Systems gegen Schlagbeanspruchung Beim Einbau einer Wandheizung oder bei Verwendung von wenig elastischen zur Schalenbildung neigenden hochhydraulischen Putzen z B Putz mit mehr als nur geringfugigem Zementanteil verbessert der Auftrag eines Klebemortels den Verbund zur Dammplatte Bei Innendammungen in Raumen mit erhohter Feuchtebelastung wie Badern und Kuchen kann der Auftrag eines Mortels mit erhohtem Kunstharzanteil die Akkumulation von Feuchtigkeit in den Dammplatten verhindern Klebemortel Armierungskleber Dunschicht und Edelputze sowie andere Werktrockenmortel die zum Auftrag in Schichtdicken von weniger als etwa 7 mm gedacht sind und nicht eindeutig als Reinkalk Produkt deklariert sind haben in der Regel einen Dampfdiffusionswiderstand m von wenigstens 25 Dies gilt nicht fur Lehmklebemortel Das Gewebe soll nicht unmittelbar auf dem Dammstoff aufliegen Meist ist vorgesehen dass es sich in der oberen Halfte oder im oberen Drittel der Kleberschicht befindet Zum Verschlichten einer unebenen Dammstoffschicht zur Erhohung der Festigkeit oder wenn ein Durchschlagen von farbenden Holzinhaltsstoffen befurchtet wird wird ein zweischichtiger Auftrag empfohlen Z B indem zunachst eine 3 mm starke Schicht Grundspachtelung aufgezogen wird und nach Aushartung ein erneuter Auftrag mit 5 mm Schichtdicke folgt in welchen das Armierungsgewebe eingestrichen wird Teilweise wird nach Einbringung des Gewebes ein dunnes Uberspachteln feucht in feucht mit etwa 1 mm Schichtstarke empfohlen Die Maschenweite des Gewebes betragt gewohnlich 4 4 bis 8 8 mm Pro Millimeter Auftragsdicke wird eine Standzeit von wenigstens einem Tag empfohlen bevor die nachste Schicht aufgetragen wird Jede Zwischenschicht ist nach dem Auftragen aufzurauhen etwa durch Verstrich mit einer harten Burste Strassenbesen Stahlburste oder Zahnspachtel Zur Begrenzung des Feuchteeintrags in die Dammplatten aus der Raumluft empfiehlt der Hersteller Gutex generell einen sd Wert der Oberflachenbeschichtungen von insgesamt 0 2 bis 0 5 m Der hohere Wert ist in Raumen mit erhohter Luftfeuchte zu wahlen MarktHolzfaserdammplatten werden seit den 1930er Jahren hergestellt und zahlen damit zu den altesten industriell hergestellten Naturdammstoffen Einer der ersten grossen Hersteller in Deutschland waren die Kartonpapierfabriken Gross Sarchen Derzeit weisen Holzfaserdammplatten am gesamten Dammstoffmarkt einen Anteil von etwas uber 1 auf Im Marktsegment der Dammstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen haben sie einen Marktanteil von 28 und sind damit neben Zellulose mit einem Marktanteil von 32 der dominante Naturdammstoff Bekannte Markennamen und Hersteller sind Thermoroom von Gutex Pavadentro von Pavatex Internal von Steico Unger Diffutherm DHD Doser Agepan THD install von Sonae Arauco ehemals Glunz NormenEN 13171 Warmedammstoffe fur Gebaude Werkmassig hergestellte Produkte aus Holzfasern WF Spezifikation Literaturholzbau handbuch Holzfaserdammstoffe In Informationsdienst Holz Reihe 4 Teil 5 Folge 2 2007 Informationsverein Holz e V PDF WeblinksVHD Verband Holzfaser Dammstoffe e V EinzelnachweiseDammstoffe aus Nachwachsenden Rohstoffen Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe 2008 S 9 Konstruktionen mit Baustoffen aus nachwachsenden Rohstoffen Kompetenzzentrum Bauen mit Nachwachsenden Rohstoffen 2006 S 20 Ingo Gabriel Heinz Ladener Hrsg Vom Altbau zum Niedrigenergie und Passivhaus Okobuch Verlag 2008 S 74 75 ISBN 978 3 936 89632 9 holzbau handbuch Holzfaserdammstoffe In Informationsdienst Holz Reihe 4 Teil 5 Folge 2 2021 S 4 5 Informationsverein Holz e V PDF 6 4 MB J Spritzendorfer Nachhaltiges Bauen mit wohngesunden Baustoffen Heidelberg 2007 ISBN 978 3 788 07802 7 S 58 Dammstoffe aus Nachwachsenden Rohstoffen Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe S 9 Steico Sommerlicher Warmeschutz S 4 Herstellerinformation W Eicke Hennig Dammstoffe aus Altpapier oder Naturfasern k eine Alternative In Bauthema Naturdammstoffe 2006 ISBN 3 8167 6916 0 holzbau handbuch Holzfaserdammstoffe In Informationsdienst Holz Reihe 4 Teil 5 Folge 2 2007 S 10 ISSN 0466 2114 holzbau handbuch Holzfaserdammstoffe In Informationsdienst Holz Reihe 4 Teil 5 Folge 2 2007 S 8 9 ISSN 0466 2114 Verarbeitungshinweise STEICOprotect WDVS putzbeschichtbare Holzfaser Dammplatte STEICOprotect dry S 9 In Steico com abgerufen im Mai 2019 Die Hersteller empfehlen folgende Armierungsmortel Baumit multiContact MC 55 W 6 8 mm Dracholin Universalputz UP 2000 5 8 Dracholin Universalputz UP leicht 5 8 mm Dracholin Baukleber UP 700 fur den Sockelbereich 5 8 mm Grafix 71 lite Kornung 0 2 mm Schichtdicke 8 10 mm grafix 76 Klebe und Beschichtungsmortel min 5 mm Knauf Lustro 5 15 mm Knauf Luis 4 5 mm Knauf SM700 5 7 mm Knauf SM700 Pro 5 10 mm Maxit multi 292 heller Klebe u Armierungsmortel MG P II CS III 5 7 mm maxit multi Kleber und Armierungsmortel E 5 7 mm Quickmix Spachtel und Klebemortel leicht SKS L Sakret Klebe und Armierungsmortel weiss KAMw Mortelgruppe GP CS IV W2 in 5 8 mm SCHWENK SK leicht Armierungsmortel Spachtelkleber Unger Diffutherm UdiGrundspachtel 5 mm VWS Klebe und Armierungsmortel leicht HS weiss Weber therm 300 5 8 mm weber therm 301 4 7 mm weber therm 302 5 8 mm weber therm 304 5 8 mm Sowie nur fur den Innen und geschutzten Aussenbereich Claytec Lehmklebe und Armierungsmortel 13 555 ab 3 mm Claytec Lehm Oberputz fein ab 3 mm maxit purcalc 315 Kalk Dunnschichtputz Angegeben sind teilweise die empfohlenen Schichtstarken Bei zweilagigem Auftrag sind bei der ersten Spachtelschicht meist Schichtdicken ab ca 3 mm moglich Quelle u a Claytec Arbeitsblatt Innendammung Innenschale aus Dammplatten Innenschale aus Leichtlehm Innenschale aus Leichtlehmsteinen Stand Januar 2019 Pavatex Aussenputzsysteme Stand April 2018 Michael Carus et al Studie zur Markt und Konkurrenzsituation bei Naturfasern und Naturfaser Werkstoffen Deutschland und EU Gulzower Fachgesprache Band 26 Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e V 2008 S 180 nova institut de Memento vom 12 Juni 2009 im Internet Archive PDF 3 7 MB https shop gutex de media 03 84 28 1695882682 1468 GUTEX Intevio Broschuere Verarbeiten de pdf https www soprema at fileadmin produkt Produktinformationen Pavatex Produktdatenblatt PAVADENTRO pdf https www steico com fileadmin user upload importer downloads planungs und konstruktionshefte STEICO Planungsheft Innendaemmung DE i pdf https www sonaearauco com de downloads docs 6213 AGEPAN 20SYSTEM 20Planungs 20und 20Verarbeitungshinweise

Neueste Artikel
  • Juni 24, 2025

    Kiefermäuler

  • Juni 24, 2025

    Kieferklauenträger

  • Juni 25, 2025

    Kesseldruckimprägnierung

  • Juni 24, 2025

    Kernspaltflöte

  • Juni 23, 2025

    Kerngeschäft

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.