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Der Internationale Militärgerichtshof IMG englisch International Military Tribunal IMT war ein ad hoc errichteter Strafg

Internationaler Militärgerichtshof

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Der Internationale Militärgerichtshof (IMG), englisch: International Military Tribunal (IMT) war ein ad hoc errichteter Strafgerichtshof und wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa von den alliierten Siegermächten eingerichtet. Hauptsitz des Tribunals war Berlin, das Verfahren gegen die Hauptkriegsverbrecher fand ab dem Herbst 1945 in Nürnberg statt. Der IMG diente als Vorbild für den nach Ende des Pazifikkriegs am 19. Januar 1946 aufgrund der Charter of the International Military Tribunal for the Far East errichteten Internationalen Militärgerichtshof für den Fernen Osten.

Der Internationale Militärgerichtshof ist rechtshistorischer Vorläufer der Ad-hoc-Strafgerichtshöfe für das ehemalige Jugoslawien und für Ruanda sowie des 1998 geschaffenen ständigen Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag. Seine Errichtung gilt als Geburtsstunde des Völkerstrafrechts.

Hintergrund

Bereits während des Zweiten Weltkrieges beschlossen die Alliierten der Anti-Hitler-Koalition, die hauptverantwortlichen Nationalsozialisten im Deutschen Reich vor Gericht zu stellen. Bei der Konferenz von San Francisco wurde Anfang Mai 1945 der Vorschlag unterbreitet, die namentlich noch nicht benannten Hauptkriegsverbrecher vor ein internationales Militärgericht der vier Hauptsiegermächte zu stellen. Nach der Deutschen Kapitulation vom 7. bis 9. Mai 1945 beschlossen die Siegermächte USA, UdSSR, Großbritannien und Frankreich bei der Londoner Konferenz am 8. August 1945 die Errichtung eines Internationalen Militärtribunals.

Zum ersten Mal in der Geschichte entstand ein internationales Gericht, das Verletzungen des Völkerrechts ahndete. Im Justizpalast Nürnberg fand vom 20. November 1945 bis zum 1. Oktober 1946 der Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher statt.

Die Verfassung (Londoner Statut) des IMT, Artikel 1, beginnt mit:

„In Ausführung des Abkommens vom 8. August 1945 zwischen der Regierung des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland, der Regierung der Französischen Republik und der Regierung der Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken soll ein Internationaler Militärgerichtshof zwecks gerechter und schneller Aburteilung und Bestrafung der Hauptkriegsverbrecher der europäischen Achse gebildet werden.“

Für folgende Handlungen war das IMT zuständig:

  • Verbrechen gegen den Frieden
  • Kriegsverbrechen
  • Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Die Urteile waren gemäß Artikel 26 des Statuts „endgültig und nicht anfechtbar“.

Richter

  • Für Großbritannien: Geoffrey Lawrence, 1. Baron Oaksey, er war Vorsitzender des IMT. Sein Stellvertreter war Norman Birkett, 1. Baron Birkett.
  • Für Frankreich: Henri Donnedieu de Vabres, Stellvertreter war Robert Falco.
  • Für die UdSSR: Iona Timofejewitsch Nikittschenko, stellvertretend Alexander Fjodorowitsch Woltschkow.
  • Für die USA: Francis Biddle und stellvertretend John Johnston Parker.

Hauptankläger

  • Für Großbritannien: Sir Hartley Shawcross
  • Für Frankreich: François de Menthon, später: Auguste Champetier de Ribes.
  • Für die UdSSR: Roman A. Rudenko
  • Für die USA: Robert H. Jackson

Verfahren

→ Hauptartikel: Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher

Dokumente

  • Internationaler Militärgerichtshof Nürnberg: Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher Band 1–20. Verhandlungs-Niederschriften. Nürnberg 1947 (Digitalisat)

Literatur

  • Jürgen Weber: Auf dem Wege zur Republik 1945–1947. München 1981.
  • Heiko Ahlbrecht: Geschichte der völkerrechtlichen Strafgerichtsbarkeit im 20. Jahrhundert, 1999, ISBN 978-3-8305-0412-2.
  • Gerhard Werle (Hrsg.): Völkerstrafrecht, 3. Auflage, 2012, ISBN 978-3-16-151837-9.
  • Nürnberger Menschenrechtszentrum, Hg.: Das Internationale Militärtribunal von Nürnberg 1945/1946. Die Reden der Hauptankläger. Neu gelesen und kommentiert. Bearb. Rainer Huhle, Lilia Antipow, Otto Böhm, Matthias Gemählich. Verlag wie Hg., Nürnberg 2015, ISBN 978-3-86393-067-7. Wieder Bundeszentrale für politische Bildung BpB, Bonn 2015, ISBN 978-3-8389-0658-4.
  • Thomas Darnstädt: Nürnberg. Menschheitsverbrechen vor Gericht 1945. Piper, München 2015, ISBN 3-492-05684-9 (populärwissenschaftlich).

Weblinks

  • Rechtsgrundlagen des Internationalen Militärgerichtshofs
  • Prozessdokumente und Urteil des Internationalen Militärgerichtshofs

Einzelnachweise

  1. Gerhard Werle (Hrsg.): Völkerstrafrecht, 3. Auflage, 2012, ISBN 978-3-16-151837-9, Rn. 15.
  2. Arieh J. Kochavi: Prelude to Nuremberg: Allied War Crimes Policy and the Question of Punishment. University of North Carolina 1998, ISBN 0-8078-2433-X, S. 220 f.
  3. Statut für den Internationalen Militärgerichtshof@1@2 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) (PDF; 23 kB)
Normdaten (Körperschaft): GND: 2000775-9 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: n50069897 | VIAF: 122496271

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 09:42

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Der Internationale Militargerichtshof IMG englisch International Military Tribunal IMT war ein ad hoc errichteter Strafgerichtshof und wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa von den alliierten Siegermachten eingerichtet Hauptsitz des Tribunals war Berlin das Verfahren gegen die Hauptkriegsverbrecher fand ab dem Herbst 1945 in Nurnberg statt Der IMG diente als Vorbild fur den nach Ende des Pazifikkriegs am 19 Januar 1946 aufgrund der Charter of the International Military Tribunal for the Far East errichteten Internationalen Militargerichtshof fur den Fernen Osten Internationaler Militargerichtshof Anklageschrift 1945 Deutsche Fassung Band 1 1947 mit Anklageschrift Urteil und StrafausspruchDokumentenband 42 1949 Der Internationale Militargerichtshof ist rechtshistorischer Vorlaufer der Ad hoc Strafgerichtshofe fur das ehemalige Jugoslawien und fur Ruanda sowie des 1998 geschaffenen standigen Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag Seine Errichtung gilt als Geburtsstunde des Volkerstrafrechts HintergrundBereits wahrend des Zweiten Weltkrieges beschlossen die Alliierten der Anti Hitler Koalition die hauptverantwortlichen Nationalsozialisten im Deutschen Reich vor Gericht zu stellen Bei der Konferenz von San Francisco wurde Anfang Mai 1945 der Vorschlag unterbreitet die namentlich noch nicht benannten Hauptkriegsverbrecher vor ein internationales Militargericht der vier Hauptsiegermachte zu stellen Nach der Deutschen Kapitulation vom 7 bis 9 Mai 1945 beschlossen die Siegermachte USA UdSSR Grossbritannien und Frankreich bei der Londoner Konferenz am 8 August 1945 die Errichtung eines Internationalen Militartribunals Zum ersten Mal in der Geschichte entstand ein internationales Gericht das Verletzungen des Volkerrechts ahndete Im Justizpalast Nurnberg fand vom 20 November 1945 bis zum 1 Oktober 1946 der Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher statt Die Verfassung Londoner Statut des IMT Artikel 1 beginnt mit In Ausfuhrung des Abkommens vom 8 August 1945 zwischen der Regierung des Vereinigten Konigreiches von Grossbritannien und Nordirland der Regierung der Franzosischen Republik und der Regierung der Union der Sozialistischen Sowjet Republiken soll ein Internationaler Militargerichtshof zwecks gerechter und schneller Aburteilung und Bestrafung der Hauptkriegsverbrecher der europaischen Achse gebildet werden Fur folgende Handlungen war das IMT zustandig Verbrechen gegen den Frieden Kriegsverbrechen Verbrechen gegen die Menschlichkeit Die Urteile waren gemass Artikel 26 des Statuts endgultig und nicht anfechtbar RichterFur Grossbritannien Geoffrey Lawrence 1 Baron Oaksey er war Vorsitzender des IMT Sein Stellvertreter war Norman Birkett 1 Baron Birkett Fur Frankreich Henri Donnedieu de Vabres Stellvertreter war Robert Falco Fur die UdSSR Iona Timofejewitsch Nikittschenko stellvertretend Alexander Fjodorowitsch Woltschkow Fur die USA Francis Biddle und stellvertretend John Johnston Parker HauptanklagerFur Grossbritannien Sir Hartley Shawcross Fur Frankreich Francois de Menthon spater Auguste Champetier de Ribes Fur die UdSSR Roman A Rudenko Fur die USA Robert H JacksonVerfahren Hauptartikel Nurnberger Prozess gegen die HauptkriegsverbrecherDokumenteBand 1 bis Band 23 in englischer SpracheInternationaler Militargerichtshof Nurnberg Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher Band 1 20 Verhandlungs Niederschriften Nurnberg 1947 Digitalisat LiteraturJurgen Weber Auf dem Wege zur Republik 1945 1947 Munchen 1981 Heiko Ahlbrecht Geschichte der volkerrechtlichen Strafgerichtsbarkeit im 20 Jahrhundert 1999 ISBN 978 3 8305 0412 2 Gerhard Werle Hrsg Volkerstrafrecht 3 Auflage 2012 ISBN 978 3 16 151837 9 Nurnberger Menschenrechtszentrum Hg Das Internationale Militartribunal von Nurnberg 1945 1946 Die Reden der Hauptanklager Neu gelesen und kommentiert Bearb Rainer Huhle Lilia Antipow Otto Bohm Matthias Gemahlich Verlag wie Hg Nurnberg 2015 ISBN 978 3 86393 067 7 Wieder Bundeszentrale fur politische Bildung BpB Bonn 2015 ISBN 978 3 8389 0658 4 Thomas Darnstadt Nurnberg Menschheitsverbrechen vor Gericht 1945 Piper Munchen 2015 ISBN 3 492 05684 9 popularwissenschaftlich WeblinksRechtsgrundlagen des Internationalen Militargerichtshofs Prozessdokumente und Urteil des Internationalen MilitargerichtshofsEinzelnachweiseGerhard Werle Hrsg Volkerstrafrecht 3 Auflage 2012 ISBN 978 3 16 151837 9 Rn 15 Arieh J Kochavi Prelude to Nuremberg Allied War Crimes Policy and the Question of Punishment University of North Carolina 1998 ISBN 0 8078 2433 X S 220 f Statut fur den Internationalen Militargerichtshof 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven PDF 23 kB Normdaten Korperschaft GND 2000775 9 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n50069897 VIAF 122496271

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