Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Die ehemalige Johanniskirche obersorbisch Janska cyrkej ist eine profanierte spätgotische Saalkirche in Löbau im Landkre

Johanniskirche Löbau

  • Startseite
  • Johanniskirche Löbau
Johanniskirche Löbau
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Die ehemalige Johanniskirche (obersorbisch Janska cyrkej) ist eine profanierte spätgotische Saalkirche in Löbau im Landkreis Görlitz in Sachsen. Sie geht auf eine im 14. Jahrhundert gebaute Klosterkirche des Franziskanerordens zurück. Seit 1994 gehört sie der Stadt Löbau und wird als Kulturzentrum genutzt.

Geschichte

Im Jahr 1336 wurde eine Klosterkirche der Franziskaner in Löbau erstmals erwähnt; im selben Jahr wurde auf Initiative der Bürgerschaft und der Stadt das Franziskanerkloster gegründet, das zur Sächsischen Franziskanerprovinz gehörte. 1504 nahm der Konvent im Rahmen der Auseinandersetzungen im Orden um die Observanz die Martinianischen Konstitutionen an, eine mittlere Linie bei der Verfolgung des franziskanischen Armutsideals. Infolge der Reformation erlosch das Kloster, es wird 1558 letztmals erwähnt.

Die Kirche wurde nach einem Brand im Jahr 1519 wiederhergestellt, in den Jahren 1666/1667 gründlich erneuert und 1840 umgebaut. Von 1667 bis 1956 wurde die Kirche von der evangelischen Gemeinde genutzt, unter anderem für Gottesdienste in sorbischer Sprache für die Landbevölkerung aus Altlöbau, Oelsa und anderen zu Löbau gehörigen Dörfern sowie die Sorben in der Stadt. Zunächst wurde jede Woche sorbisch gepredigt, ab 1848 nur noch zweiwöchentlich. Der letzte sorbische Gottesdienst fand 1912 statt.

Nach Leerstand und längerer Verwendung als Lagerraum über mehr als 30 Jahre wurde die Kirche von der Stadt im Jahr 1994 gekauft, danach erfolgte seit 1995 eine Restaurierung und Ausstattung mit den erforderlichen Einrichtungen für eine Nutzung als Kulturzentrum (Künstlergarderoben, Foyer, Sozial- und Sanitärtrakt, Bestuhlung, Bühne).

Architektur

Die ehemalige Klosterkirche ist eine Saalkirche und steht auf nach Osten abfallendem Gelände. Das Bauwerk ist ein verputztes Bruchsteinbauwerk mit nach Westen abgewalmtem Satteldach; das Langhaus ist zur Ostseite hin schmaler ausgebildet. Der eingezogene Chor mit Dreiachtelschluss ist leicht aus der Achse des Langhauses nach Norden verschoben. Die Westseite ist mit drei schmalen Spitzbogenfenstern und einem Portalvorbau mit spitzbogigem Gewände und reich profiliertem Gesims versehen, der auf das Jahr 1840 datiert ist. An die Chorsüdwand ist ein schlanker, quadratischer Turm angebaut, der durch ein oktogonales Glockengeschoss und einem Kranz von acht Wimpergen vor einer schlanken Kuppel bekrönt wird.

Inneres

Das Innere ist ein schlichter, flach gedeckter Saal mit zweigeschossigen Emporen an der Nord- und Südseite und einer Orgelempore im Westen. Ein spitzbogiger Triumphbogen bildet den Übergang zum kreuzrippengewölbten Chor. Die Rippen stützen sich auf Backsteinkonsolen in spätgotischen Formen aus dem 16. Jahrhundert. Unter dem Chor liegt die nur von außen zugängliche Krypta mit fünfteiligem Rippengewölbe.

Die frühere sakrale Ausstattung stammte von 1840 und bestand aus einem schlichten Altartisch mit einem Holzkruzifix. Die Kanzel war mit einem gebauchten polygonalen Korb und einem Schalldeckel mit laubartigem Schnitzwerk gestaltet, ein neugotischer polygonaler Tauftisch bestand aus Holz. Der geschnitzte Orgelprospekt war mit seitlichen Akanthusranken verziert und wurde von einem Löbauer Stadtwappen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts bekrönt. Der weitere Verbleib der Ausstattung ist unbekannt.

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen I. Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 536–537.

Weblinks

Commons: Johanniskirche (Löbau) – Sammlung von Bildern
  • Website des Kulturzentrums Johanniskirche Löbau

Einzelnachweise

  1. Website des Kulturzentrums Löbau. Abgerufen am 17. Dezember 2022. 
  2. Dieter Berg (Hrsg.): Spuren franziskanischer Geschichte. Abriß der Geschichte der Sächsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999 (Bearb.: Bernd Schmies, Kirsten Rakemann), S. 109.
  3. Dieter Berg (Hrsg.): Spuren franziskanischer Geschichte. Abriß der Geschichte der Sächsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Werl 1999, S. 227, 303.
  4. Arnošt Muka: Statistik der Lausitzer Sorben. Übersetzt und herausgegeben von Robert Lorenz, Domowina-Verlag, Bautzen 2019, S. 356–357.
  5. Bernd Dreßler: Früher Kirche, heute Kulturzentrum. In: Sächsische Zeitung, 23. Dezember 2020; abgerufen am 5. November 2023.

51.0956514.6681Koordinaten: 51° 5′ 44,3″ N, 14° 40′ 5,2″ O

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jul 2025 / 04:21

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Johanniskirche Löbau, Was ist Johanniskirche Löbau? Was bedeutet Johanniskirche Löbau?

Die ehemalige Johanniskirche obersorbisch Janska cyrkej ist eine profanierte spatgotische Saalkirche in Lobau im Landkreis Gorlitz in Sachsen Sie geht auf eine im 14 Jahrhundert gebaute Klosterkirche des Franziskanerordens zuruck Seit 1994 gehort sie der Stadt Lobau und wird als Kulturzentrum genutzt Johanniskirche Lobau Innenansicht nach OstenInnenansicht nach WestenEhemalige KryptaGeschichteIm Jahr 1336 wurde eine Klosterkirche der Franziskaner in Lobau erstmals erwahnt im selben Jahr wurde auf Initiative der Burgerschaft und der Stadt das Franziskanerkloster gegrundet das zur Sachsischen Franziskanerprovinz gehorte 1504 nahm der Konvent im Rahmen der Auseinandersetzungen im Orden um die Observanz die Martinianischen Konstitutionen an eine mittlere Linie bei der Verfolgung des franziskanischen Armutsideals Infolge der Reformation erlosch das Kloster es wird 1558 letztmals erwahnt Die Kirche wurde nach einem Brand im Jahr 1519 wiederhergestellt in den Jahren 1666 1667 grundlich erneuert und 1840 umgebaut Von 1667 bis 1956 wurde die Kirche von der evangelischen Gemeinde genutzt unter anderem fur Gottesdienste in sorbischer Sprache fur die Landbevolkerung aus Altlobau Oelsa und anderen zu Lobau gehorigen Dorfern sowie die Sorben in der Stadt Zunachst wurde jede Woche sorbisch gepredigt ab 1848 nur noch zweiwochentlich Der letzte sorbische Gottesdienst fand 1912 statt Nach Leerstand und langerer Verwendung als Lagerraum uber mehr als 30 Jahre wurde die Kirche von der Stadt im Jahr 1994 gekauft danach erfolgte seit 1995 eine Restaurierung und Ausstattung mit den erforderlichen Einrichtungen fur eine Nutzung als Kulturzentrum Kunstlergarderoben Foyer Sozial und Sanitartrakt Bestuhlung Buhne ArchitekturDie ehemalige Klosterkirche ist eine Saalkirche und steht auf nach Osten abfallendem Gelande Das Bauwerk ist ein verputztes Bruchsteinbauwerk mit nach Westen abgewalmtem Satteldach das Langhaus ist zur Ostseite hin schmaler ausgebildet Der eingezogene Chor mit Dreiachtelschluss ist leicht aus der Achse des Langhauses nach Norden verschoben Die Westseite ist mit drei schmalen Spitzbogenfenstern und einem Portalvorbau mit spitzbogigem Gewande und reich profiliertem Gesims versehen der auf das Jahr 1840 datiert ist An die Chorsudwand ist ein schlanker quadratischer Turm angebaut der durch ein oktogonales Glockengeschoss und einem Kranz von acht Wimpergen vor einer schlanken Kuppel bekront wird InneresDas Innere ist ein schlichter flach gedeckter Saal mit zweigeschossigen Emporen an der Nord und Sudseite und einer Orgelempore im Westen Ein spitzbogiger Triumphbogen bildet den Ubergang zum kreuzrippengewolbten Chor Die Rippen stutzen sich auf Backsteinkonsolen in spatgotischen Formen aus dem 16 Jahrhundert Unter dem Chor liegt die nur von aussen zugangliche Krypta mit funfteiligem Rippengewolbe Die fruhere sakrale Ausstattung stammte von 1840 und bestand aus einem schlichten Altartisch mit einem Holzkruzifix Die Kanzel war mit einem gebauchten polygonalen Korb und einem Schalldeckel mit laubartigem Schnitzwerk gestaltet ein neugotischer polygonaler Tauftisch bestand aus Holz Der geschnitzte Orgelprospekt war mit seitlichen Akanthusranken verziert und wurde von einem Lobauer Stadtwappen aus der Mitte des 19 Jahrhunderts bekront Der weitere Verbleib der Ausstattung ist unbekannt LiteraturGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen I Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 ISBN 3 422 03043 3 S 536 537 WeblinksCommons Johanniskirche Lobau Sammlung von Bildern Website des Kulturzentrums Johanniskirche LobauEinzelnachweiseWebsite des Kulturzentrums Lobau Abgerufen am 17 Dezember 2022 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Abriss der Geschichte der Sachsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfangen bis zur Gegenwart Dietrich Coelde Verlag Werl 1999 Bearb Bernd Schmies Kirsten Rakemann S 109 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Abriss der Geschichte der Sachsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfangen bis zur Gegenwart Werl 1999 S 227 303 Arnost Muka Statistik der Lausitzer Sorben Ubersetzt und herausgegeben von Robert Lorenz Domowina Verlag Bautzen 2019 S 356 357 Bernd Dressler Fruher Kirche heute Kulturzentrum In Sachsische Zeitung 23 Dezember 2020 abgerufen am 5 November 2023 51 09565 14 6681 Koordinaten 51 5 44 3 N 14 40 5 2 O

Neueste Artikel
  • Juli 20, 2025

    Richard Körner

  • Juli 21, 2025

    Richard Kuöhl

  • Juli 20, 2025

    Richard Grützmacher

  • Juli 20, 2025

    Richard Dölker

  • Juli 20, 2025

    Richard Aßmus

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.