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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Jäger Begriffsklärung aufgeführt Als Jäger oder

Jäger

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Jäger
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Jäger (Begriffsklärung) aufgeführt.

Als Jäger oder Jägerin wird eine Person bezeichnet, die auf die Jagd geht, das heißt Wild aufsucht, ihm nachstellt, es fängt, erlegt und sich aneignet. Darüber hinaus fallen Natur- und Artenschutz, Seuchenprävention und Vermeidung von Wildschäden in den Aufgabenbereich einer Jägerin oder eines Jägers. Zum Jagen ist in zahlreichen Ländern eine offizielle Erlaubnis notwendig, in Deutschland ist es der sogenannte Jagdschein. Ohne diese Erlaubnis kann jagdrechtlich der Tatbestand der Wilderei erfüllt sein. Voraussetzung für das Lösen eines Jagdscheins ist die bestandene staatliche Jägerprüfung.

Begriff

Begriffsabgrenzung

Neben der allgemein gebräuchlichen Standardbezeichnung Jäger existieren verschiedene andere Bezeichnungen, wie der traditionell jägersprachliche Begriff Weidmann beziehungsweise Waidmann, die scherzhaften Bezeichnungen Grünrock (in Bezug auf die Jägerschaft insgesamt auch: grüne Zunft) und Nimrod sowie der umgangssprachlich veraltende Begriff Jägersmann.

Wortherkunft und Schreibweise von weid bzw. waid

Jagdliche Komposita mit weid (z. B. Weidmann, Weidwerk, Weidgerechtigkeit) lassen sich auf die indogermanische Wurzel *uid mit der Bedeutung „sich Nahrung verschaffen“ zurückführen, die im Laufe der Sprachentwicklung zu althochdeutsch weida, später mittel- und neuhochdeutsch weid wurde, woraus auch der Begriff Weideland hervorging. Die ei-Schreibweise kann somit in etymologischer Hinsicht als die ältere betrachtet werden, da sie die ursprüngliche ist und den Bezug des Wortteils weid zum Nahrungserwerb deutlich macht.

Die neuere ai-Schreibweise (z. B. Waidmann, Waidwerk, Waidgerechtigkeit) verbreitete sich insbesondere durch ihre Verwendung im 1934 erlassenen Reichsjagdgesetz. Diese neue Schreibweise sollte den mit der Einführung des Gesetzeswerkes verbundenen Neuanfang symbolisieren und genießt in Deutschland, insbesondere in offiziellen Verlautbarungen des Deutschen Jagdverbandes (DJV), auch heute eine gewisse Popularität. Das Bundesjagdgesetz verwendet mit § 1 Abs. 3 („die allgemein anerkannten Grundsätze deutscher Weidgerechtigkeit“) ebenso wie die Jagdgesetze der österreichischen Bundesländer und deutschsprachigen Kantone der Schweiz, die gemäß Duden gebräuchlichere alte ei-Schreibweise.

Motivation

Der Deutsche Jagdverband hat zuletzt 2021 Ergebnisse einer Jungjägerbefragung veröffentlicht. Demnach machen 77 % der Befragten die Jägerprüfung, weil sie gerne in der freien Natur sind. Die Jagd als angewandter Naturschutz gaben 64 % als Motivation an. Auf dem dritten Platz folgt Wildfleisch als gesundes Nahrungsmittel.

Länderstatistiken

In manchen der gelisteten Länder benötigt nicht jede Art der Jagdausübung bzw. jeder Jäger grundsätzlich eine staatliche Lizenz oder die geltenden Regelungen werden ignoriert (Wilderei). Daher handelt es sich bei den Datensätzen zur Zahl der Jäger teilweise um Hochrechnungen basierend auf repräsentativen Umfragen, so etwa im Fall von Kanada und den Vereinigten Staaten. Der Deutsche Jagdverband veröffentlicht jährlich eine Statistik mit bundesweiten Zahlen, die auf Angaben der Behörden aus den Bundesländern basiert. Im Jahr 2023 gab es demnach 435.930 Menschen in Deutschland mit Jagdschein. Das sind erstmals über 400.000 Jäger in Deutschland. Ergebnisse aus der DJV-Jungjägerbefragung zeigen zudem, dass immer mehr Frauen die Jagdprüfung absolvieren. Während 2011 noch 20 % der Absolventen weiblich waren, sind es 2021 schon 28 %.

Tabelle

Zahl der Jäger in verschiedenen Ländern Europas und Nordamerikas
Daten: Europa (Jagdjahr 2016/17), Irland (2007), Kanada (2012), Russland (2012), Vereinigte Staaten (2016);
Staat Jäger Einwohner

in Mio.

Anteil der Jäger an der

Gesamtbevölkerung in %

Verhältnis

Jäger/Einwohner

Fläche in km² Jäger pro km² Landesfläche
Kanada Kanada 2.482.678 34,7 7,15 1:14 9.984.670 0,25
Finnland Finnland 308.000 5,2 5,92 1:17 338.448 0,91
Zypern Republik Zypern 45.000 0,8 5,63 1:18 5.896 7,63
Norwegen Norwegen 190.000 4,7 4,04 1:25 385.207 0,49
Malta Malta 15.000 0,4 3,75 1:27 316 47,47
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 11.453.000 323,1 3,54 1:28 9.826.675 1,17
Schweden Schweden 290.000 9,0 3,22 1:31 447.435 0,65
Danemark Dänemark 165.000 5,5 3,00 1:33 42.921 3,84
Irland Irland 104.000 4,2 2,48 1:46 70.273 1,48
Griechenland Griechenland 235.000 10,7 2,20 1:46 131.957 1,78
Spanien Spanien 980.000 45,0 2,18 1:46 505.970 1,94
Portugal Portugal 230.000 10,7 2,15 1:47 92.212 2,49
Frankreich Frankreich 1.331.000 64,1 2,08 1:48 543.965 2,45
Russland Russland 2.800.000 143,2 1,96 1:51 17.125.200 0,16
Bulgarien Bulgarien 110.000 7,7 1,43 1:70 110.994 0,99
Osterreich Österreich 118.000 8,3 1,42 1:70 83.879 1,41
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 800.000 61,1 1,31 1:76 242.495 3,30
Italien Italien 750.000 58,1 1,29 1:77 301.338 2,49
Estland Estland 16.600 1,3 1,28 1:78 45.339 0,37
Kroatien Kroatien 55.000 4,5 1,22 1:82 56.594 0,97
Slowenien Slowenien 22.000 2,0 1,10 1:91 20.273 1,09
Lettland Lettland 25.000 2,3 1,09 1:92 64.589 0,39
Tschechien Tschechien 110.000 10,2 1,08 1:93 78.866 1,39
Slowakei Slowakei 55.000 5,4 1,02 1:98 49.034 1,12
Litauen Litauen 32.000 3,6 0,89 1:113 65.300 0,49
Ungarn Ungarn 55.000 9,9 0,56 1:180 93.036 0,59
Deutschland Deutschland 436.325 84,7 0,52 1:194 357.578 1,22
Luxemburg Luxemburg 2.000 0,5 0,40 1:250 2.586 0,77
Schweiz Schweiz 30.000 7,6 0,39 1:253 41.285 0,73
Polen Polen 106.000 38,5 0,28 1:363 312.696 0,34
Rumänien Rumänien 60.000 22,2 0,27 1:370 238.391 0,25
Belgien Belgien 23.000 10,4 0,22 1:452 30.688 0,75
Niederlande Niederlande 28.170 16,7 0,17 1:593 41.543 0,68

Diagramm

Truppengattung Jäger beim Militär

→ Hauptartikel: Jäger (Militär)

Im Kontext des Militärs steht Jäger bei deutschsprachigen Streitkräften, ebenso wie seine Entsprechungen in einigen anderen Sprachen, für eine „mit der Büchse bewaffnete, vorwiegend zum Einsatz im zerstreuten Gefecht bestimmte Truppengattung der Infanterie“. Jäger als Truppengattung wurden erstmals 1631 in der Landgrafschaft Hessen-Kassel und später auch in anderen deutschen Armeen aus ausgebildeten Berufsjägern und Förstern aufgestellt. Die im jagdlichen und forstlichen Berufsleben bereits selbständig handelnden Jäger konnten im Rahmen einer Auftragstaktik selbstständig und ohne direkten Kontakt zur Führung operieren. Rekruten, häufig aus entsprechenden Familien, wurden beruflich nach ihrer Dienstzeit meist mit Stellen im Forstwesen versorgt. Sie verfügten berufsbedingt über bessere Schießfertigkeiten und auch ausgeprägtere Fähigkeiten zur Orientierung und zur Ausnutzung des Geländes, was im Schützengefecht sowie im Vorposten- und Erkundungsdienst von Vorteil war.

Märchen und Geschichten

Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland, Österreich und der Schweiz dar. Bitte hilf uns dabei, die Situation in anderen Staaten zu schildern.

Jäger sind in zahlreichen Märchen und Geschichten mystifiziert worden. In den nord- und mitteldeutschen Märchen und Geschichten treten sie vor allem als edle Gestalten auf. Oft sind sie es, die in Märchen am Ende die Wende zum Guten herbeiführen oder besiegeln (zum Beispiel die Rettung vor dem „bösen Wolf“).

Auch in den Heimatfilmen der 1950er Jahre treten Jäger oft als edle Kavaliere auf und fungieren damit in gewisser Weise als Nachfolger der Rittergestalten aus mittelalterlichen Sagen und Geschichten. Dagegen werden die Jäger oder „Jager“ in süddeutschen, besonders bayerischen Volkserzählungen oft negativ dargestellt. Dies gilt vor allem für Lieder und Geschichten, die feudale oder absolutistische Verhältnisse widerspiegeln. Dort wird meist der Konflikt zwischen den „Wildschützen“ (Wilderern) als Identifikationsfiguren aus dem Volk und den Jägern als Gehilfen der Obrigkeit beschrieben. Der Wald gehörte im Empfinden des Volkes allen; das Wildern galt daher als legitim, wurde aber von den Landesherren, die die Jagd als herrscherliches Privileg für sich beanspruchten, streng verfolgt. Während die Wildschützen als tapfere und fürsorgliche Männer dargestellt werden, die ihre Jagdbeute mit den Armen teilen, werden die Jäger als feige, hinterlistig und grausam beschrieben. Besonders deutlich kommt das in dem bayerischen Lied vom Schützen Georg Jennerwein zum Ausdruck, aber auch der erzgebirgische Wilderer Karl Stülpner ist in ähnlicher Weise zur Legende geworden.

Andere Erzählungen berichten jedoch auch aus der anderen Sicht und schildern die Wilderer als kriminelle und gefährliche Gesetzesbrecher, die mit ihren Waffen Angst und Schrecken verbreiten und mit Räubern zu vergleichen sind, so beispielsweise die Geschichte vom Krambambuli von der bekannten Autorin Marie von Ebner-Eschenbach.

Das Jägergewand ist auch eine häufige Verkleidung des Teufels, so etwa in Jeremias Gotthelfs Novelle „Die schwarze Spinne“. Auch in vielen Versionen der Legende vom Rattenfänger von Hameln entführt dieser die Kinder im Jägerkleid.

Siehe auch

  • Jäger und Sammler
  • Jungjäger
  • Gefragt – Gejagt

Literatur

  • Ilse Haseder, Gerhard Stinglwagner: Knaurs Großes Jagdlexikon. Weltbild-Verlag, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-1579-5.
  • Lutz Röhrich: Jagd, Jagen, Jäger. In: Rolf Wilhelm Brednich u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie des Märchens. Handwörterbuch zur historischen und vergleichenden Erzählforschung. Band 7 (Ibn al-Ǧauzī – Kleines Volk). De Gruyter, Berlin und New York 1993, ISBN 3-11-013478-0, Sp. 394–411.

Weblinks

Commons: Jäger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Jäger – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Jäger. In: Duden. Abgerufen am 15. Oktober 2019. 
  2. Lutz Mackensen: Ursprung der Wörter: Das etymologische Wörterbuch der deutschen Sprache. 1. Auflage. Bassermann, München 2014, ISBN 978-3-641-64140-5, S. 439 (google.de [abgerufen am 17. Januar 2019]). 
  3. Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Friedrich Kluge. 22. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1989, ISBN 3-11-006800-1, S. 783 (google.de [abgerufen am 17. Januar 2019]). 
  4. Sigrid Schwenk: Begriffe aus der Jägersprache: Weidgerechtigkeit. In: Jagd in Bayern. Nr. 12, 2007, S. 23 (archive.org [PDF; 441 kB]). 
  5. Weideland, das. In: Duden. Abgerufen am 17. Januar 2019. 
  6. Weide, die. In: Duden. Abgerufen am 17. Januar 2019. 
  7. Georg Ludwig Hartig: Lexikon für Jäger und Jagdfreunde oder waidmännisches Conversations-Lexikon. Hrsg.: Theodor Hartig. 2., vielfach vermehrte und verbesserte Auflage. Nicolai, Berlin 1861, S. 591 (Scan in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. Januar 2019]). 
  8. Klaus Schriewer: Natur und Bewusstsein: Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des Waldes in Deutschland. Waxmann, Münster 2015, ISBN 978-3-8309-8292-0, S. 129. 
  9. Helmut Goeser: Entstehungsgeschichte des Bundesjagdgesetzes. Reg.-Nr.: WF V G 192/03. Hrsg.: Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages. Berlin 1. Oktober 2004, S. 3 (bundestag.de [PDF; abgerufen am 14. Januar 2019]). 
  10. Mathilde Hennig (Hrsg.): Duden – Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle: Richtiges und gutes Deutsch (= Duden Bibliothek. Band 9). 8. Auflage. Dudenverlag, 2016, ISBN 978-3-411-91239-1, S. 1014: „Das Substantiv wird ebenso wie die entsprechenden Komposita (Weidmannsheil, Weidwerk, Weidsack, Weidspruch usw.) im Allgemeinen mit ei geschrieben.“ 
  11. Weidgerechtigkeit, besonders fachsprachlich Waidgerechtigkeit, die. In: Duden. Abgerufen am 17. Januar 2019. 
  12. DJV-Jungjägerbefragung Motivation
  13. DJV-Pressegrafik Jagdscheininhaber
  14. DJV-Jungjägerbefragung Geschlechter
  15. Jäger in Europa 2017. (PDF) In: Deutscher Jagdverband. Januar 2018, abgerufen am 29. August 2019. 
  16. David Scallan: The Place of Hunting in Rural Ireland. National University of Ireland, Galway 20. März 2012, S. 95 (archive.org [PDF; abgerufen am 25. Januar 2020]). 
  17. Federal, Provincial, and Territorial Governments of Canada (Hrsg.): 2012 Canadian Nature Survey: Awareness, participation and expenditures in nature-based recreation, conservation, and subsistence activities. Ottawa, ON, Canada 2014, ISBN 978-1-100-23241-6, S. 52 (englisch, archive.org [PDF; abgerufen am 29. August 2019]). 
  18. Kathleen Braden: Illegal recreational hunting in Russia: The role of social norms and elite violators. In: Eurasian Geography and Economics. Band 55, Nr. 5, 3. September 2014, ISSN 1538-7216, S. 457–490, doi:10.1080/15387216.2015.1020320 (tandfonline.com [abgerufen am 30. August 2019]). 
  19. U.S. Fish and Wildlife Service, U.S. Census Bureau (Hrsg.): 2016 National Survey of Fishing, Hunting, and Wildlife-Associated Recreation. Mai 2018, S. 113 (englisch, archive.org [PDF; abgerufen am 29. August 2019]). 
  20. Wörterbuch zur Deutschen Militärgeschichte. 1. Auflage. Band 1 A-Me. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1985, ISBN 978-3-327-00239-1, S. 334. 
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4162654-0 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jun 2025 / 18:49

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Jager Begriffsklarung aufgefuhrt Als Jager oder Jagerin wird eine Person bezeichnet die auf die Jagd geht das heisst Wild aufsucht ihm nachstellt es fangt erlegt und sich aneignet Daruber hinaus fallen Natur und Artenschutz Seuchenpravention und Vermeidung von Wildschaden in den Aufgabenbereich einer Jagerin oder eines Jagers Zum Jagen ist in zahlreichen Landern eine offizielle Erlaubnis notwendig in Deutschland ist es der sogenannte Jagdschein Ohne diese Erlaubnis kann jagdrechtlich der Tatbestand der Wilderei erfullt sein Voraussetzung fur das Losen eines Jagdscheins ist die bestandene staatliche Jagerprufung Jager mit Pfeil und BogenJagerin mit GewehrBegriffBegriffsabgrenzung Jager mit Hund 1912 Fotografie von Rudolf Duhrkoop Neben der allgemein gebrauchlichen Standardbezeichnung Jager existieren verschiedene andere Bezeichnungen wie der traditionell jagersprachliche Begriff Weidmann beziehungsweise Waidmann die scherzhaften Bezeichnungen Grunrock in Bezug auf die Jagerschaft insgesamt auch grune Zunft und Nimrod sowie der umgangssprachlich veraltende Begriff Jagersmann Wortherkunft und Schreibweise von weid bzw waid Jagdliche Komposita mit weid z B Weidmann Weidwerk Weidgerechtigkeit lassen sich auf die indogermanische Wurzel uid mit der Bedeutung sich Nahrung verschaffen zuruckfuhren die im Laufe der Sprachentwicklung zu althochdeutsch weida spater mittel und neuhochdeutsch weid wurde woraus auch der Begriff Weideland hervorging Die ei Schreibweise kann somit in etymologischer Hinsicht als die altere betrachtet werden da sie die ursprungliche ist und den Bezug des Wortteils weid zum Nahrungserwerb deutlich macht Die neuere ai Schreibweise z B Waidmann Waidwerk Waidgerechtigkeit verbreitete sich insbesondere durch ihre Verwendung im 1934 erlassenen Reichsjagdgesetz Diese neue Schreibweise sollte den mit der Einfuhrung des Gesetzeswerkes verbundenen Neuanfang symbolisieren und geniesst in Deutschland insbesondere in offiziellen Verlautbarungen des Deutschen Jagdverbandes DJV auch heute eine gewisse Popularitat Das Bundesjagdgesetz verwendet mit 1 Abs 3 die allgemein anerkannten Grundsatze deutscher Weidgerechtigkeit ebenso wie die Jagdgesetze der osterreichischen Bundeslander und deutschsprachigen Kantone der Schweiz die gemass Duden gebrauchlichere alte ei Schreibweise MotivationMotivation von Jungjagern Der Deutsche Jagdverband hat zuletzt 2021 Ergebnisse einer Jungjagerbefragung veroffentlicht Demnach machen 77 der Befragten die Jagerprufung weil sie gerne in der freien Natur sind Die Jagd als angewandter Naturschutz gaben 64 als Motivation an Auf dem dritten Platz folgt Wildfleisch als gesundes Nahrungsmittel LanderstatistikenInfografik Jungjaegerbefragung FrauenPressegrafik DJV Jagdscheininhaber In manchen der gelisteten Lander benotigt nicht jede Art der Jagdausubung bzw jeder Jager grundsatzlich eine staatliche Lizenz oder die geltenden Regelungen werden ignoriert Wilderei Daher handelt es sich bei den Datensatzen zur Zahl der Jager teilweise um Hochrechnungen basierend auf reprasentativen Umfragen so etwa im Fall von Kanada und den Vereinigten Staaten Der Deutsche Jagdverband veroffentlicht jahrlich eine Statistik mit bundesweiten Zahlen die auf Angaben der Behorden aus den Bundeslandern basiert Im Jahr 2023 gab es demnach 435 930 Menschen in Deutschland mit Jagdschein Das sind erstmals uber 400 000 Jager in Deutschland Ergebnisse aus der DJV Jungjagerbefragung zeigen zudem dass immer mehr Frauen die Jagdprufung absolvieren Wahrend 2011 noch 20 der Absolventen weiblich waren sind es 2021 schon 28 Tabelle Zahl der Jager in verschiedenen Landern Europas und Nordamerikas Daten Europa Jagdjahr 2016 17 Irland 2007 Kanada 2012 Russland 2012 Vereinigte Staaten 2016 Staat Jager Einwohner in Mio Anteil der Jager an der Gesamtbevolkerung in Verhaltnis Jager Einwohner Flache in km Jager pro km LandesflacheKanada Kanada 2 482 678 34 7 7 15 1 14 9 984 670 0 25Finnland Finnland 308 000 5 2 5 92 1 17 338 448 0 91Zypern Republik Zypern 45 000 0 8 5 63 1 18 5 896 7 63Norwegen Norwegen 190 000 4 7 4 04 1 25 385 207 0 49Malta Malta 15 000 0 4 3 75 1 27 316 47 47Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 11 453 000 323 1 3 54 1 28 9 826 675 1 17Schweden Schweden 290 000 9 0 3 22 1 31 447 435 0 65Danemark Danemark 165 000 5 5 3 00 1 33 42 921 3 84Irland Irland 104 000 4 2 2 48 1 46 70 273 1 48Griechenland Griechenland 235 000 10 7 2 20 1 46 131 957 1 78Spanien Spanien 980 000 45 0 2 18 1 46 505 970 1 94Portugal Portugal 230 000 10 7 2 15 1 47 92 212 2 49Frankreich Frankreich 1 331 000 64 1 2 08 1 48 543 965 2 45Russland Russland 2 800 000 143 2 1 96 1 51 17 125 200 0 16Bulgarien Bulgarien 110 000 7 7 1 43 1 70 110 994 0 99Osterreich Osterreich 118 000 8 3 1 42 1 70 83 879 1 41Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Konigreich 800 000 61 1 1 31 1 76 242 495 3 30Italien Italien 750 000 58 1 1 29 1 77 301 338 2 49Estland Estland 16 600 1 3 1 28 1 78 45 339 0 37Kroatien Kroatien 55 000 4 5 1 22 1 82 56 594 0 97Slowenien Slowenien 22 000 2 0 1 10 1 91 20 273 1 09Lettland Lettland 25 000 2 3 1 09 1 92 64 589 0 39Tschechien Tschechien 110 000 10 2 1 08 1 93 78 866 1 39Slowakei Slowakei 55 000 5 4 1 02 1 98 49 034 1 12Litauen Litauen 32 000 3 6 0 89 1 113 65 300 0 49Ungarn Ungarn 55 000 9 9 0 56 1 180 93 036 0 59Deutschland Deutschland 436 325 84 7 0 52 1 194 357 578 1 22Luxemburg Luxemburg 2 000 0 5 0 40 1 250 2 586 0 77Schweiz Schweiz 30 000 7 6 0 39 1 253 41 285 0 73Polen Polen 106 000 38 5 0 28 1 363 312 696 0 34Rumanien Rumanien 60 000 22 2 0 27 1 370 238 391 0 25Belgien Belgien 23 000 10 4 0 22 1 452 30 688 0 75Niederlande Niederlande 28 170 16 7 0 17 1 593 41 543 0 68DiagrammTruppengattung Jager beim Militar Hauptartikel Jager Militar Im Kontext des Militars steht Jager bei deutschsprachigen Streitkraften ebenso wie seine Entsprechungen in einigen anderen Sprachen fur eine mit der Buchse bewaffnete vorwiegend zum Einsatz im zerstreuten Gefecht bestimmte Truppengattung der Infanterie Jager als Truppengattung wurden erstmals 1631 in der Landgrafschaft Hessen Kassel und spater auch in anderen deutschen Armeen aus ausgebildeten Berufsjagern und Forstern aufgestellt Die im jagdlichen und forstlichen Berufsleben bereits selbstandig handelnden Jager konnten im Rahmen einer Auftragstaktik selbststandig und ohne direkten Kontakt zur Fuhrung operieren Rekruten haufig aus entsprechenden Familien wurden beruflich nach ihrer Dienstzeit meist mit Stellen im Forstwesen versorgt Sie verfugten berufsbedingt uber bessere Schiessfertigkeiten und auch ausgepragtere Fahigkeiten zur Orientierung und zur Ausnutzung des Gelandes was im Schutzengefecht sowie im Vorposten und Erkundungsdienst von Vorteil war Marchen und GeschichtenDieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland Osterreich und der Schweiz dar Bitte hilf uns dabei die Situation in anderen Staaten zu schildern Jager mit geschultertem Gewehr Illustration von Otto Ubbelohde aus dem Jahr 1909 zum Marchen Der gelernte Jager Jager sind in zahlreichen Marchen und Geschichten mystifiziert worden In den nord und mitteldeutschen Marchen und Geschichten treten sie vor allem als edle Gestalten auf Oft sind sie es die in Marchen am Ende die Wende zum Guten herbeifuhren oder besiegeln zum Beispiel die Rettung vor dem bosen Wolf Auch in den Heimatfilmen der 1950er Jahre treten Jager oft als edle Kavaliere auf und fungieren damit in gewisser Weise als Nachfolger der Rittergestalten aus mittelalterlichen Sagen und Geschichten Dagegen werden die Jager oder Jager in suddeutschen besonders bayerischen Volkserzahlungen oft negativ dargestellt Dies gilt vor allem fur Lieder und Geschichten die feudale oder absolutistische Verhaltnisse widerspiegeln Dort wird meist der Konflikt zwischen den Wildschutzen Wilderern als Identifikationsfiguren aus dem Volk und den Jagern als Gehilfen der Obrigkeit beschrieben Der Wald gehorte im Empfinden des Volkes allen das Wildern galt daher als legitim wurde aber von den Landesherren die die Jagd als herrscherliches Privileg fur sich beanspruchten streng verfolgt Wahrend die Wildschutzen als tapfere und fursorgliche Manner dargestellt werden die ihre Jagdbeute mit den Armen teilen werden die Jager als feige hinterlistig und grausam beschrieben Besonders deutlich kommt das in dem bayerischen Lied vom Schutzen Georg Jennerwein zum Ausdruck aber auch der erzgebirgische Wilderer Karl Stulpner ist in ahnlicher Weise zur Legende geworden Andere Erzahlungen berichten jedoch auch aus der anderen Sicht und schildern die Wilderer als kriminelle und gefahrliche Gesetzesbrecher die mit ihren Waffen Angst und Schrecken verbreiten und mit Raubern zu vergleichen sind so beispielsweise die Geschichte vom Krambambuli von der bekannten Autorin Marie von Ebner Eschenbach Das Jagergewand ist auch eine haufige Verkleidung des Teufels so etwa in Jeremias Gotthelfs Novelle Die schwarze Spinne Auch in vielen Versionen der Legende vom Rattenfanger von Hameln entfuhrt dieser die Kinder im Jagerkleid Siehe auchJager und Sammler Jungjager Gefragt GejagtLiteraturIlse Haseder Gerhard Stinglwagner Knaurs Grosses Jagdlexikon Weltbild Verlag Augsburg 2000 ISBN 3 8289 1579 5 Lutz Rohrich Jagd Jagen Jager In Rolf Wilhelm Brednich u a Hrsg Enzyklopadie des Marchens Handworterbuch zur historischen und vergleichenden Erzahlforschung Band 7 Ibn al Ǧauzi Kleines Volk De Gruyter Berlin und New York 1993 ISBN 3 11 013478 0 Sp 394 411 WeblinksCommons Jager Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Jager Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweiseJager In Duden Abgerufen am 15 Oktober 2019 Lutz Mackensen Ursprung der Worter Das etymologische Worterbuch der deutschen Sprache 1 Auflage Bassermann Munchen 2014 ISBN 978 3 641 64140 5 S 439 google de abgerufen am 17 Januar 2019 Elmar Seebold Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache Friedrich Kluge 22 Auflage Walter de Gruyter Berlin 1989 ISBN 3 11 006800 1 S 783 google de abgerufen am 17 Januar 2019 Sigrid Schwenk Begriffe aus der Jagersprache Weidgerechtigkeit In Jagd in Bayern Nr 12 2007 S 23 archive org PDF 441 kB Weideland das In Duden Abgerufen am 17 Januar 2019 Weide die In Duden Abgerufen am 17 Januar 2019 Georg Ludwig Hartig Lexikon fur Jager und Jagdfreunde oder waidmannisches Conversations Lexikon Hrsg Theodor Hartig 2 vielfach vermehrte und verbesserte Auflage Nicolai Berlin 1861 S 591 Scan in der Google Buchsuche abgerufen am 14 Januar 2019 Klaus Schriewer Natur und Bewusstsein Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des Waldes in Deutschland Waxmann Munster 2015 ISBN 978 3 8309 8292 0 S 129 Helmut Goeser Entstehungsgeschichte des Bundesjagdgesetzes Reg Nr WF V G 192 03 Hrsg Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages Berlin 1 Oktober 2004 S 3 bundestag de PDF abgerufen am 14 Januar 2019 Mathilde Hennig Hrsg Duden Das Worterbuch der sprachlichen Zweifelsfalle Richtiges und gutes Deutsch Duden Bibliothek Band 9 8 Auflage Dudenverlag 2016 ISBN 978 3 411 91239 1 S 1014 Das Substantiv wird ebenso wie die entsprechenden Komposita Weidmannsheil Weidwerk Weidsack Weidspruch usw im Allgemeinen mit ei geschrieben Weidgerechtigkeit besonders fachsprachlich Waidgerechtigkeit die In Duden Abgerufen am 17 Januar 2019 DJV Jungjagerbefragung Motivation DJV Pressegrafik Jagdscheininhaber DJV Jungjagerbefragung Geschlechter Jager in Europa 2017 PDF In Deutscher Jagdverband Januar 2018 abgerufen am 29 August 2019 David Scallan The Place of Hunting in Rural Ireland National University of Ireland Galway 20 Marz 2012 S 95 archive org PDF abgerufen am 25 Januar 2020 Federal Provincial and Territorial Governments of Canada Hrsg 2012 Canadian Nature Survey Awareness participation and expenditures in nature based recreation conservation and subsistence activities Ottawa ON Canada 2014 ISBN 978 1 100 23241 6 S 52 englisch archive org PDF abgerufen am 29 August 2019 Kathleen Braden Illegal recreational hunting in Russia The role of social norms and elite violators In Eurasian Geography and Economics Band 55 Nr 5 3 September 2014 ISSN 1538 7216 S 457 490 doi 10 1080 15387216 2015 1020320 tandfonline com abgerufen am 30 August 2019 U S Fish and Wildlife Service U S Census Bureau Hrsg 2016 National Survey of Fishing Hunting and Wildlife Associated Recreation Mai 2018 S 113 englisch archive org PDF abgerufen am 29 August 2019 Worterbuch zur Deutschen Militargeschichte 1 Auflage Band 1 A Me Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1985 ISBN 978 3 327 00239 1 S 334 Normdaten Sachbegriff GND 4162654 0 GND Explorer lobid OGND AKS

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