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Käthe Kruse

Käthe Kruse (* 17. September 1883 in Dambrau, Landkreis Falkenberg O.S., Schlesien, Deutsches Reich, als Katharina Johanna Gertrud Simon; † 19. Juli 1968 in Murnau am Staffelsee) war eine deutsche Schauspielerin und später eine der weltweit bekanntesten Puppenmacherinnen. Ihre Puppen sind heute beliebte Sammlerstücke, die zu sehr hohen Preisen gehandelt werden. Sie ist die Gründerin der heutigen Käthe Kruse GmbH.
Leben
Die Tochter des Stadthauptkassenbuchhalters Robert Rogaske und der Näherin Christiane Simon wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Nach dem Mittelschulabschluss nahm sie ab 1899 Schauspielunterricht und erhielt 1900 am Berliner Lessingtheater ein Zweijahresengagement. Daneben spielte sie recht erfolgreich auch in anderen deutschen Städten und gab Gastspiele in Warschau und Moskau. 1902 lernte sie den Berliner Bildhauer und Bühnenbildner Max Kruse kennen. Noch im selben Jahr wurde die gemeinsame Tochter Maria, genannt Mimerle, geboren.
Während Max Kruse weiterhin in Berlin arbeitete, zog sie während ihrer zweiten Schwangerschaft mit ihrer Mutter und Tochter in die Toskana und von dort wenig später zur lebensreformerischen Gemeinschaft des Monte Verità bei Ascona im Schweizer Kanton Tessin, um dort zu malen. Zu Kruse bestand zu dieser Zeit zwischen 1904 und 1909 Briefkontakt, und er reiste gelegentlich zu Besuchen an. 1904 wünschte sich ihre ältere Tochter eine Puppe, und Katharina Simon beauftragte Max, eine aus Berlin mitzubringen. Kruse weigerte sich allerdings, eine der damals handelsüblichen Puppen zu kaufen, da diese ihm missfielen und er sie für „kalt und steril“ hielt.
„Ick koof euch keene Puppen. Ick find se scheißlich. Macht euch selber welche.“
So begann sie, für ihre eigenen Töchter Puppen zu basteln, und stellte 1905 die erste fertig. Nach einem Zwischenstopp in München zog Simon wieder nach Berlin zu Max Kruse, und 1909 heiratete das Paar, das inzwischen drei Töchter hatte. 1910 wurden Käthe Kruses Puppen im Berliner Warenhaus von Hermann Tietz erstmals öffentlich ausgestellt. Da diese Anklang fanden, sollte sie die Puppen auch für andere Interessenten herstellen. Zu Anfang waren sie noch schlicht und einfach, später kunstfertig und lebensecht. Nachdem Kruse ihre Herstellung perfektioniert hatte, entwarf und fertigte sie Puppen, die ihren eigenen Kindern nachempfunden waren. Die Natürlichkeit der kleinen Geschöpfe machte Käthe Kruse schon bald bekannt und berühmt. In der Berliner Presse wurden Kruses Puppen auch als „Ei des Kolumbus“ bezeichnet. Puppen waren zwar längst nichts Neues, aber Kruses Machart, weich, biegsam und lebensecht, unterschied sich von den bisher dagewesenen.
Die Teilnahme an internationalen Puppenausstellungen brachte Käthe Kruse einige Preise ein, etwa in Florenz die „Große goldene Medaille“ sowie den jeweils ersten Platz in Frankfurt und Breslau. Zwei Aufträge aus den Vereinigten Staaten von Amerika, einer über 150 Stück von aus New York, der andere kurze Zeit später über 500 Puppen, erforderten eine eigene Werkstatt mit Angestellten. Die Familie zog 1912 von Berlin nach Bad Kösen, wo in Zukunft die bald weltberühmten Puppen in Handarbeit gefertigt wurden. Diese Handarbeit war für sie nach wie vor von großer Bedeutung:
„Die Hand geht dem Herzen nach. Nur die Hand kann erzeugen, was durch die Hand wieder zum Herzen geht.“
Ab 1916 begann Käthe Kruse mit der Herstellung von Puppenstubenpuppen, zu denen auch zahlreiche Bekleidungsstücke und Accessoires erschienen. Hervor stachen dabei auch kleine Soldatenpuppen, 11 cm hoch und mit bewegbaren Gliedmaßen. Immer mehr Mitbewerber begannen, industriell Puppen herzustellen, die sich an Käthe Kruses Puppen orientierten. 1925 gewann sie einen Prozess um das Urheberrecht an ihren Puppen gegen den Bing-Konzern, der auch mit „Imitation der Käthe-Kruse-Puppen“ warb. Dies stellte den ersten Fall dar, dass einem Spielzeug ein künstlerischer Urheberschutz zugesprochen wurde. Einen weiteren Meilenstein für den Betrieb stellt die ab 1928 produzierte „Puppe VIII“, auch „Das deutsche Kind“ genannt, dar, da diese erstmals Echthaar aufwies. Nachempfunden ist das Modell ihrem 1918 geborenen Sohn Friedebald.
Ab 1928 stellte das expandierende Unternehmen auch Schaufensterpuppen und Puppen für den Säuglingspflegeunterricht her, wobei an der Produktion auch maßgeblich Kruses Tochter Sofie beteiligt war. Ein weiterer Höhepunkt ihres Schaffens war die Teilnahme an der Pariser Weltausstellung 1937. Käthe Kruse war an Politik desinteressiert und passte sich an, soweit sie es für (geschäftlich) geboten hielt. So stellte sie unter anderem auch Soldatenpuppen her und begrüßte den Besuch von Reichsbankpräsident und Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht an ihrem Stand im deutschen Pavillon der Weltausstellung. Sie hielt dennoch brieflichen Kontakt zu emigrierten jüdischen Freunden und weigerte sich, „halbjüdische“ Angestellte zu entlassen. Während des Krieges wurde es schwierig, das Material für die Herstellung der Puppen in Deutschland zu bekommen. So kam das Auslandsgeschäft zum Erliegen. Im Zweiten Weltkrieg fielen zwei ihrer Söhne, 1942 starb ihr Mann.
Nach dem Krieg war die Puppenproduktion in der Sowjetischen Besatzungszone kaum noch möglich. Nachdem Käthe Kruse die DDR in die Bundesrepublik verlassen hatte, wurde ihr Unternehmen 1952 verstaatlicht und in den Volkseigenen Betrieb (VEB) Puppenwerkstätten Bad Kösen, von 1969 bis 1990 VEB Kösener Spielzeug, die heutige Kösener Spielzeug Manufaktur, umgewandelt. So gründeten zwei von Käthes Söhnen, darunter der Kinderbuchautor Max Kruse, Werkstätten in Bad Pyrmont und Donauwörth. Die von Käthe Kruse entworfenen Modelle waren erhalten geblieben und wurden immer noch per Hand hergestellt. Kruse war aus Altersgründen nicht mehr an der Produktion beteiligt. Zusammen mit ihrer ältesten Tochter Maria verbrachte sie ihre letzten Jahre in München. Sie starb am 19. Juli 1968 in Murnau und wurde auf dem Friedhof in Zell, einem Ortsteil von Schäftlarn im Landkreis München, begraben.
Käthe Kruse war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.
Zeitgenössische Produktion und Vermarktung
Wie vor 100 Jahren fertigt die Käthe-Kruse-Manufaktur in Donauwörth noch klassische Käthe-Kruse-Puppen von Hand. Diese Puppen – zumeist begehrte Sammlerobjekte bei Puppen- und Spielzeugsammlern – werden in verschiedenen Größen und Fertigungsweisen produziert. Die Puppenkörper sind entweder aus Nesselstoff und mit Reh- und Rentierhaar handgestopft oder um ein inneres Drahtskelett geschäumt und mit Trikotstoff überzogen. Die Puppenköpfe sind je nach Modell aus Polystyrol, aus Stoff oder aus Papiermachémasse gefertigt und werden von Hand bemalt. Klassische Käthe-Kruse-Puppen haben entweder gemaltes Haar oder zu Perücken geknüpftes Echthaar, in manchen Fällen Mohair. Neben den klassischen Käthe-Kruse-Puppen wurde die Produktpalette in den letzten 20 Jahren stetig erweitert. Bereits Käthe Kruses Tochter und Nachfolgerin Hanne Adler-Kruse begann, zusätzlich zu den klassischen Puppen weiche Puppen und Spielzeuge aus Frottee und Nickistoffen für Babys und Kleinkinder zu entwerfen und zu produzieren. 1990 übergaben Hanne Adler-Kruse und Ehemann Heinz Adler das Unternehmen an Andrea Kathrin Christenson-Klette und Stephen Christenson. Sie haben die traditionelle Machart der klassischen Käthe-Kruse-Puppen weitergeführt und an Hanne Adler-Kruses Idee der Baby- und Kinderspielzeugfertigung angeknüpft. Im Jahr 2013 wurde die Firma von der Hape Holding AG übernommen und firmiert als Käthe Kruse GmbH.
Speziell Käthe Kruse gewidmete Dauerausstellungen zeigen die Museen in Donauwörth (Käthe-Kruse-Puppen-Museum) und in Bad Kösen (Käthe-Kruse-Sammlung im Romanischen Haus).
Literatur
- Thomas Dahl: Käthe Kruse Puppen. Katalog und Preisführer. Verl. Puppen und Spielzeug, Duisburg 2005, ISBN 3-87463-374-8 (Beschreibung der Puppen von ersten Modellen bis heute mit detailreichen Photos, informativem Text und Preistabelle).
- Gabriele Katz: Käthe Kruse. Die Biografie. Osburg Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-940731-38-8. Neuausgabe Käthe Kruse. Ein Leben. Ebersbach & Simon, Berlin 2015, ISBN 978-3-86915-116-8.
- Käthe Kruse, neu bearb. von Sofie Rehbinder-Kruse: Ich und meine Puppen. 5. Auflage. Herder, Freiburg i. Br. 1986, ISBN 3-451-07934-8, vormals Käthe Kruse, Das große Puppenspiel, 1951.
- Max Kruse: Die versunkene Zeit – Bilder einer Kindheit im Käthe Kruse Haus (1921–1933). BoD, Norderstedt 2000, ISBN 3-89811-469-4.
- Max Kruse: Die behütete Zeit – eine Jugend im Käthe Kruse Haus (1933–1945). BoD, Norderstedt 2000, ISBN 3-89811-717-0.
- Max Kruse: Die verwandelte Zeit – Der Wiederaufbau der Käthe Kruse Werkstätten in Bad Pyrmont (1945–1958). Verl. Puppen und Spielzeug, Duisburg 1996, ISBN 3-87463-237-7.
- Käthe Kruse, Ursula Abels: Mein liebes Bärchen. Verl. Puppen und Spielzeug, Duisburg 1996, ISBN 3-87463-234-2.
- Christa Langer: Das Glückskind. Käthe Kruse und ihre Werkstatt in Bad Pyrmont. Wohlfarth Gert 1999, ISBN 978-3-87463-180-8.
- Ina Neumann: Kruse, Käthe, geborene Simon. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 150 f. (Digitalisat).
- Sabine Reinelt: Käthe Kruse, Leben und Werk. 2. Auflage. Kunstverl. Weingarten, Weingarten 1988, ISBN 978-3-8170-1001-1.
- Sabine Reinelt: Käthe Kruse – Auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Verl. Puppen und Spielzeug, Duisburg 2000, ISBN 3-87463-266-0.
- Siegfried Wagner (Hg.): Käthe Kruse und ihre Puppen. Naumburg (Saale) 2014. (= Buchprospekt zur Käthe-Kruse-Ausstellung im Romanischen Haus Bad Kösen).
TV-Porträts
- Leonore Brandt, Dirk Otto; Käthe Kruse – Die Puppenmacherin und ihre große Liebe ( vom 22. Oktober 2010 im Internet Archive); in der Reihe „Geschichte Mitteldeutschlands“, Dauer: 45 Minuten, MDR Fernsehen, Erstausstrahlung: 24. Oktober 2010.
- Gabriele Dinsenbacher: Puppenkinder – Das Leben der Käthe Kruse; Dauer: 45 Minuten, Bayerisches Fernsehen, 1998.
- Käthe Kruse; Fernsehfilm mit Friederike Becht in der Hauptrolle; Dauer: 88 Minuten, Das Erste, 2015.
Weblinks
- Literatur von und über Käthe Kruse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Käthe Kruse. In: FemBio. Frauen-Biographieforschung (mit Literaturangaben und Zitaten).
- Kriegspropaganda im Alltag – Käthe Kruse Puppen in Uniform Deutsches Historisches Museum
- Website der Käthe Kruse Puppen GmbH
- Ausstellung ( vom 5. Januar 2014 im Internet Archive) in Haus Schlesien, 2010
- Käthe-Kruse-Sammlung im Romanischen Haus Bad Kösen
- Käthe Kruse Puppen Deutsches Spielzeugmuseum, 2010
Einzelnachweise
- Puppenliste – Alte Käthe Kruse Puppen man beachte die Preisunterschiede zwischen 30er und 90er Jahren
- Spurensuche in der Künstlerkolonie; Artikel vom 3. April 2010 in Augsburger Allgemeine
- Puppengeschichte Käte Kruse kaethe-kruse.de.
- SKD | Online Collection. Abgerufen am 13. Januar 2025.
- kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Kruse, Käthe ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 28. September 2015)
- Pressemitteilung Käthe Kruse GmbH (http://www.kaethe-kruse.de. Abgerufen am 26. Februar 2014 vom 22. Februar 2014 im Internet Archive).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kruse, Käthe |
ALTERNATIVNAMEN | Simon, Katharina |
KURZBESCHREIBUNG | Puppenmacherin |
GEBURTSDATUM | 17. September 1883 |
GEBURTSORT | Dambrau |
STERBEDATUM | 19. Juli 1968 |
STERBEORT | Murnau am Staffelsee |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Kathe Kruse Begriffsklarung aufgefuhrt Kathe Kruse 17 September 1883 in Dambrau Landkreis Falkenberg O S Schlesien Deutsches Reich als Katharina Johanna Gertrud Simon 19 Juli 1968 in Murnau am Staffelsee war eine deutsche Schauspielerin und spater eine der weltweit bekanntesten Puppenmacherinnen Ihre Puppen sind heute beliebte Sammlerstucke die zu sehr hohen Preisen gehandelt werden Sie ist die Grunderin der heutigen Kathe Kruse GmbH Kathe Kruse mit ihren Tochtern Fifi Sophie und Mimerle Maria v l LebenMax und Kathe Kruse Die Tochter des Stadthauptkassenbuchhalters Robert Rogaske und der Naherin Christiane Simon wuchs in einfachen Verhaltnissen auf Nach dem Mittelschulabschluss nahm sie ab 1899 Schauspielunterricht und erhielt 1900 am Berliner Lessingtheater ein Zweijahresengagement Daneben spielte sie recht erfolgreich auch in anderen deutschen Stadten und gab Gastspiele in Warschau und Moskau 1902 lernte sie den Berliner Bildhauer und Buhnenbildner Max Kruse kennen Noch im selben Jahr wurde die gemeinsame Tochter Maria genannt Mimerle geboren Kathe Kruse mit ihrer ersten Tochter Wahrend Max Kruse weiterhin in Berlin arbeitete zog sie wahrend ihrer zweiten Schwangerschaft mit ihrer Mutter und Tochter in die Toskana und von dort wenig spater zur lebensreformerischen Gemeinschaft des Monte Verita bei Ascona im Schweizer Kanton Tessin um dort zu malen Zu Kruse bestand zu dieser Zeit zwischen 1904 und 1909 Briefkontakt und er reiste gelegentlich zu Besuchen an 1904 wunschte sich ihre altere Tochter eine Puppe und Katharina Simon beauftragte Max eine aus Berlin mitzubringen Kruse weigerte sich allerdings eine der damals handelsublichen Puppen zu kaufen da diese ihm missfielen und er sie fur kalt und steril hielt Kathe Kruse Puppe No 1 aus dem Jahr 1918 Ick koof euch keene Puppen Ick find se scheisslich Macht euch selber welche Max Kruse So begann sie fur ihre eigenen Tochter Puppen zu basteln und stellte 1905 die erste fertig Nach einem Zwischenstopp in Munchen zog Simon wieder nach Berlin zu Max Kruse und 1909 heiratete das Paar das inzwischen drei Tochter hatte 1910 wurden Kathe Kruses Puppen im Berliner Warenhaus von Hermann Tietz erstmals offentlich ausgestellt Da diese Anklang fanden sollte sie die Puppen auch fur andere Interessenten herstellen Zu Anfang waren sie noch schlicht und einfach spater kunstfertig und lebensecht Nachdem Kruse ihre Herstellung perfektioniert hatte entwarf und fertigte sie Puppen die ihren eigenen Kindern nachempfunden waren Die Naturlichkeit der kleinen Geschopfe machte Kathe Kruse schon bald bekannt und beruhmt In der Berliner Presse wurden Kruses Puppen auch als Ei des Kolumbus bezeichnet Puppen waren zwar langst nichts Neues aber Kruses Machart weich biegsam und lebensecht unterschied sich von den bisher dagewesenen Die Teilnahme an internationalen Puppenausstellungen brachte Kathe Kruse einige Preise ein etwa in Florenz die Grosse goldene Medaille sowie den jeweils ersten Platz in Frankfurt und Breslau Zwei Auftrage aus den Vereinigten Staaten von Amerika einer uber 150 Stuck von aus New York der andere kurze Zeit spater uber 500 Puppen erforderten eine eigene Werkstatt mit Angestellten Die Familie zog 1912 von Berlin nach Bad Kosen wo in Zukunft die bald weltberuhmten Puppen in Handarbeit gefertigt wurden Diese Handarbeit war fur sie nach wie vor von grosser Bedeutung Die Hand geht dem Herzen nach Nur die Hand kann erzeugen was durch die Hand wieder zum Herzen geht Kathe Kruse Ab 1916 begann Kathe Kruse mit der Herstellung von Puppenstubenpuppen zu denen auch zahlreiche Bekleidungsstucke und Accessoires erschienen Hervor stachen dabei auch kleine Soldatenpuppen 11 cm hoch und mit bewegbaren Gliedmassen Immer mehr Mitbewerber begannen industriell Puppen herzustellen die sich an Kathe Kruses Puppen orientierten 1925 gewann sie einen Prozess um das Urheberrecht an ihren Puppen gegen den Bing Konzern der auch mit Imitation der Kathe Kruse Puppen warb Dies stellte den ersten Fall dar dass einem Spielzeug ein kunstlerischer Urheberschutz zugesprochen wurde Einen weiteren Meilenstein fur den Betrieb stellt die ab 1928 produzierte Puppe VIII auch Das deutsche Kind genannt dar da diese erstmals Echthaar aufwies Nachempfunden ist das Modell ihrem 1918 geborenen Sohn Friedebald Ab 1928 stellte das expandierende Unternehmen auch Schaufensterpuppen und Puppen fur den Sauglingspflegeunterricht her wobei an der Produktion auch massgeblich Kruses Tochter Sofie beteiligt war Ein weiterer Hohepunkt ihres Schaffens war die Teilnahme an der Pariser Weltausstellung 1937 Kathe Kruse war an Politik desinteressiert und passte sich an soweit sie es fur geschaftlich geboten hielt So stellte sie unter anderem auch Soldatenpuppen her und begrusste den Besuch von Reichsbankprasident und Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht an ihrem Stand im deutschen Pavillon der Weltausstellung Sie hielt dennoch brieflichen Kontakt zu emigrierten judischen Freunden und weigerte sich halbjudische Angestellte zu entlassen Wahrend des Krieges wurde es schwierig das Material fur die Herstellung der Puppen in Deutschland zu bekommen So kam das Auslandsgeschaft zum Erliegen Im Zweiten Weltkrieg fielen zwei ihrer Sohne 1942 starb ihr Mann Grab von Kathe und Maria Kruse auf dem Friedhof in Zell Schaftlarn Nach dem Krieg war die Puppenproduktion in der Sowjetischen Besatzungszone kaum noch moglich Nachdem Kathe Kruse die DDR in die Bundesrepublik verlassen hatte wurde ihr Unternehmen 1952 verstaatlicht und in den Volkseigenen Betrieb VEB Puppenwerkstatten Bad Kosen von 1969 bis 1990 VEB Kosener Spielzeug die heutige Kosener Spielzeug Manufaktur umgewandelt So grundeten zwei von Kathes Sohnen darunter der Kinderbuchautor Max Kruse Werkstatten in Bad Pyrmont und Donauworth Die von Kathe Kruse entworfenen Modelle waren erhalten geblieben und wurden immer noch per Hand hergestellt Kruse war aus Altersgrunden nicht mehr an der Produktion beteiligt Zusammen mit ihrer altesten Tochter Maria verbrachte sie ihre letzten Jahre in Munchen Sie starb am 19 Juli 1968 in Murnau und wurde auf dem Friedhof in Zell einem Ortsteil von Schaftlarn im Landkreis Munchen begraben Kathe Kruse war Mitglied im Deutschen Kunstlerbund Zeitgenossische Produktion und VermarktungDas Logo von Kathe KruseKathe Kruse Villa in DonauworthKathe Kruse Puppenmuseum in DonauworthInnenhof und Kathe Kruse Museum links in Bad Kosen Wie vor 100 Jahren fertigt die Kathe Kruse Manufaktur in Donauworth noch klassische Kathe Kruse Puppen von Hand Diese Puppen zumeist begehrte Sammlerobjekte bei Puppen und Spielzeugsammlern werden in verschiedenen Grossen und Fertigungsweisen produziert Die Puppenkorper sind entweder aus Nesselstoff und mit Reh und Rentierhaar handgestopft oder um ein inneres Drahtskelett geschaumt und mit Trikotstoff uberzogen Die Puppenkopfe sind je nach Modell aus Polystyrol aus Stoff oder aus Papiermachemasse gefertigt und werden von Hand bemalt Klassische Kathe Kruse Puppen haben entweder gemaltes Haar oder zu Perucken geknupftes Echthaar in manchen Fallen Mohair Neben den klassischen Kathe Kruse Puppen wurde die Produktpalette in den letzten 20 Jahren stetig erweitert Bereits Kathe Kruses Tochter und Nachfolgerin Hanne Adler Kruse begann zusatzlich zu den klassischen Puppen weiche Puppen und Spielzeuge aus Frottee und Nickistoffen fur Babys und Kleinkinder zu entwerfen und zu produzieren 1990 ubergaben Hanne Adler Kruse und Ehemann Heinz Adler das Unternehmen an Andrea Kathrin Christenson Klette und Stephen Christenson Sie haben die traditionelle Machart der klassischen Kathe Kruse Puppen weitergefuhrt und an Hanne Adler Kruses Idee der Baby und Kinderspielzeugfertigung angeknupft Im Jahr 2013 wurde die Firma von der Hape Holding AG ubernommen und firmiert als Kathe Kruse GmbH Speziell Kathe Kruse gewidmete Dauerausstellungen zeigen die Museen in Donauworth Kathe Kruse Puppen Museum und in Bad Kosen Kathe 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87463 237 7 Kathe Kruse Ursula Abels Mein liebes Barchen Verl Puppen und Spielzeug Duisburg 1996 ISBN 3 87463 234 2 Christa Langer Das Gluckskind Kathe Kruse und ihre Werkstatt in Bad Pyrmont Wohlfarth Gert 1999 ISBN 978 3 87463 180 8 Ina Neumann Kruse Kathe geborene Simon In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 150 f Digitalisat Sabine Reinelt Kathe Kruse Leben und Werk 2 Auflage Kunstverl Weingarten Weingarten 1988 ISBN 978 3 8170 1001 1 Sabine Reinelt Kathe Kruse Auf dem Hohepunkt ihres Schaffens Verl Puppen und Spielzeug Duisburg 2000 ISBN 3 87463 266 0 Siegfried Wagner Hg Kathe Kruse und ihre Puppen Naumburg Saale 2014 Buchprospekt zur Kathe Kruse Ausstellung im Romanischen Haus Bad Kosen TV PortratsLeonore Brandt Dirk Otto Kathe Kruse Die Puppenmacherin und ihre grosse Liebe Memento vom 22 Oktober 2010 imInternet Archive in der Reihe Geschichte Mitteldeutschlands Dauer 45 Minuten MDR Fernsehen Erstausstrahlung 24 Oktober 2010 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Januar 2025 kuenstlerbund de Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes seit der Grundung 1903 Kruse Kathe Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive abgerufen am 28 September 2015 Pressemitteilung Kathe Kruse GmbH Memento vom 22 Februar 2014 im Internet Archive http www kaethe kruse de Abgerufen am 26 Februar 2014Normdaten Person GND 118567284 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n82238901 VIAF 3262764 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kruse KatheALTERNATIVNAMEN Simon KatharinaKURZBESCHREIBUNG PuppenmacherinGEBURTSDATUM 17 September 1883GEBURTSORT DambrauSTERBEDATUM 19 Juli 1968STERBEORT Murnau am Staffelsee