Das Kloster Gröningen war ein Benediktinerkloster auf dem Gebiet der heutigen Stadt Gröningen in Sachsen Anhalt Es wurde
Kloster Gröningen

Das Kloster Gröningen war ein Benediktinerkloster auf dem Gebiet der heutigen Stadt Gröningen in Sachsen-Anhalt. Es wurde 936 vom Kloster Corvey aus gegründet und bestand bis zu seiner Auflösung 1550. Heute liegt das Kloster an der Straße der Romanik.
Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Kloster Gröningen in die Stadt Gröningen eingemeindet, seitdem ist Kloster Gröningen ein Ortsteil von Gröningen.
Klosterkirche St. Vitus
Die Klosterkirche St. Vitus, auf einer leichten Anhöhe liegend, wurde 940 von Abt Volkmar I. aus Corvey geweiht. Vom Anfang bis etwa Mitte des 12. Jahrhunderts wurde die heutige Kirche als romanische dreischiffige Flachdeckenbasilika im Hirsauer Baustil neu erbaut. Das Patrozinium erhielt der heilige Vitus oder Veit, einer der Vierzehn Nothelfer.
Nach der Aufhebung des Klosters in der Zeit der Reformation geriet die Klosterkirche in Verfall. Infolgedessen wurden in den Jahren 1566–1570 das südliche Seitenschiff und 1606 die beiden Chorseitenschiffe abgetragen. Zwischen 1819 und 1831 wurde das nördliche Seitenschiff entfernt, der ursprünglich quadratische Chor verkürzt und gerade geschlossen, wobei die Vierungspfeiler verstärkt wurden. Im Jahr 1934 wurden bei Grabungen einige Fundamentzüge des Gründungsbaus aus ottonischer Zeit entdeckt.
Der achteckige Vierungsturm mit gekuppelten rundbogigen Klangarkaden ist eines der ältesten erhaltenen Beispiele dieser Art. Am Westende des Mittelschiffs ist eine Empore über einer gewölbten Kapelle eingebaut, deren Brüstung mit figürlichen Reliefs in Stuck verziert wurde, die Christus in der Mitte der Apostel zeigt. In der Kirche ist eine Kopie des Reliefs eingebaut, die nach Restbefunden ursprünglicher Farbe am Original aufgearbeitet wurde. Das Original des Emporenreliefs, des wichtigsten Beispiels der Spätzeit des Strengen Stils um 1170, befindet sich in der Skulpturensammlung in Berlin.
Hervorzuheben ist weiter die Bauplastik der archaischen Würfelkapitelle im Langhaus, das den niedersächsischen Stützenwechsel zeigt. Die Ornamente in Flachrelief stellen stilisierte Tiergestalten, Flechtbänder und Blattfriese dar, die von der Quedlinburger Stiftskirche beeinflusst sind. Die Raumwirkung ist durch das Fehlen der Ostapsiden und Seitenschiffe beeinträchtigt, jedoch immer noch eindrucksvoll. Das Bauwerk ist mit der Kirche des Klosters Hamersleben verwandt, an der das volle Raumprogramm einer romanischen Klosterkirche erhalten geblieben ist.
Neben dem Emporenrelief sind auch ein romanischer Taufstein, einige Malereien am Tonnengewölbe der Kapelle unter der Empore und ein Engelsrelief am nordwestlichen Vierungspfeiler aus der Zeit um 1220 erhalten geblieben. Ein spitzbogiges Tympanonrelief mit Ranken an der Südwand des Chores ist von den Tympana des Magdeburger und des Halberstädter Doms beeinflusst. An der nordwestlichen Langhauswand ist ein figürlicher Grabstein von 1580 aufgestellt.
Klostergebäude
An den südlichen Querschiffsarm waren die Klostergebäude angeschlossen. Davon ist im Ostflügel ein zweischiffiger Raum mit rundbogigem Kreuzgewölbe auf quadratischen Pfeilern erhalten, der durch die Nutzung als Speicher verdorben wurde. Im Südflügel sind Reste eines romanischen Kellers erhalten. Der Wirtschaftshof des Klosters wird landwirtschaftlich genutzt.
- Luftaufnahme (2017)
- Ehemalige Klosterkirche St. Vitus
- Ehemalige Klosterkirche St. Vitus
- Kopie der Gröninger Empore in der Klosterkirche St. Vitus
- Original der Empore der Klosterkirche in der Skulpturensammlung Berlin
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen Anhalt I. Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 486–488.
- E. Heine: Aus der Geschichte des Klosters Gröningen. In: Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde. Band 42, 1909, S. 213–229, (online)
- Petra Marx: Die Stuck-Emporenbüste aus Kloster Gröningen. Ein sächsisches Bildwerk des 12. Jahrhunderts und sein Kontext. Berlin: Lukas-Verlag 2006.
Weblinks
- Klosterkirche St. Vitus in 70 Fotos
Einzelnachweise
- Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 277 (PDF).
- Christian Antz (Hrsg.): Kulturreisen in Sachsen-Anhalt. Straße der Romanik. Halle (Saale) 2005, ISBN 3-929339-89-7, S. 76.
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen Anhalt I. Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 487.
Koordinaten: 51° 56′ 13,9″ N, 11° 11′ 48,8″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Kloster Groningen war ein Benediktinerkloster auf dem Gebiet der heutigen Stadt Groningen in Sachsen Anhalt Es wurde 936 vom Kloster Corvey aus gegrundet und bestand bis zu seiner Auflosung 1550 Heute liegt das Kloster an der Strasse der Romanik Luftbild von Kloster Groningen mit der Romanikkirche St VitusInnenansicht Am 20 Juli 1950 wurde die Gemeinde Kloster Groningen in die Stadt Groningen eingemeindet seitdem ist Kloster Groningen ein Ortsteil von Groningen Klosterkirche St VitusDie Klosterkirche St Vitus auf einer leichten Anhohe liegend wurde 940 von Abt Volkmar I aus Corvey geweiht Vom Anfang bis etwa Mitte des 12 Jahrhunderts wurde die heutige Kirche als romanische dreischiffige Flachdeckenbasilika im Hirsauer Baustil neu erbaut Das Patrozinium erhielt der heilige Vitus oder Veit einer der Vierzehn Nothelfer Nach der Aufhebung des Klosters in der Zeit der Reformation geriet die Klosterkirche in Verfall Infolgedessen wurden in den Jahren 1566 1570 das sudliche Seitenschiff und 1606 die beiden Chorseitenschiffe abgetragen Zwischen 1819 und 1831 wurde das nordliche Seitenschiff entfernt der ursprunglich quadratische Chor verkurzt und gerade geschlossen wobei die Vierungspfeiler verstarkt wurden Im Jahr 1934 wurden bei Grabungen einige Fundamentzuge des Grundungsbaus aus ottonischer Zeit entdeckt Der achteckige Vierungsturm mit gekuppelten rundbogigen Klangarkaden ist eines der altesten erhaltenen Beispiele dieser Art Am Westende des Mittelschiffs ist eine Empore uber einer gewolbten Kapelle eingebaut deren Brustung mit figurlichen Reliefs in Stuck verziert wurde die Christus in der Mitte der Apostel zeigt In der Kirche ist eine Kopie des Reliefs eingebaut die nach Restbefunden ursprunglicher Farbe am Original aufgearbeitet wurde Das Original des Emporenreliefs des wichtigsten Beispiels der Spatzeit des Strengen Stils um 1170 befindet sich in der Skulpturensammlung in Berlin Hervorzuheben ist weiter die Bauplastik der archaischen Wurfelkapitelle im Langhaus das den niedersachsischen Stutzenwechsel zeigt Die Ornamente in Flachrelief stellen stilisierte Tiergestalten Flechtbander und Blattfriese dar die von der Quedlinburger Stiftskirche beeinflusst sind Die Raumwirkung ist durch das Fehlen der Ostapsiden und Seitenschiffe beeintrachtigt jedoch immer noch eindrucksvoll Das Bauwerk ist mit der Kirche des Klosters Hamersleben verwandt an der das volle Raumprogramm einer romanischen Klosterkirche erhalten geblieben ist Neben dem Emporenrelief sind auch ein romanischer Taufstein einige Malereien am Tonnengewolbe der Kapelle unter der Empore und ein Engelsrelief am nordwestlichen Vierungspfeiler aus der Zeit um 1220 erhalten geblieben Ein spitzbogiges Tympanonrelief mit Ranken an der Sudwand des Chores ist von den Tympana des Magdeburger und des Halberstadter Doms beeinflusst An der nordwestlichen Langhauswand ist ein figurlicher Grabstein von 1580 aufgestellt KlostergebaudeAn den sudlichen Querschiffsarm waren die Klostergebaude angeschlossen Davon ist im Ostflugel ein zweischiffiger Raum mit rundbogigem Kreuzgewolbe auf quadratischen Pfeilern erhalten der durch die Nutzung als Speicher verdorben wurde Im Sudflugel sind Reste eines romanischen Kellers erhalten Der Wirtschaftshof des Klosters wird landwirtschaftlich genutzt Luftaufnahme 2017 Ehemalige Klosterkirche St Vitus Ehemalige Klosterkirche St Vitus Kopie der Groninger Empore in der Klosterkirche St Vitus Original der Empore der Klosterkirche in der Skulpturensammlung BerlinLiteraturGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 S 486 488 E Heine Aus der Geschichte des Klosters Groningen In Zeitschrift des Harz Vereins fur Geschichte und Altertumskunde Band 42 1909 S 213 229 online Petra Marx Die Stuck Emporenbuste aus Kloster Groningen Ein sachsisches Bildwerk des 12 Jahrhunderts und sein Kontext Berlin Lukas Verlag 2006 WeblinksCommons Kloster Groningen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Klosterkirche St Vitus in 70 FotosEinzelnachweiseZweite Verordnung zum Gesetz zur Anderung der Kreis und Gemeindegrenzen zum 27 April 1950 GuABl S 161 In Landesregierung Sachsen Anhalt Hrsg Gesetz und Amtsblatt des Landes Sachsen Anhalt Nr 18 5 August 1950 ZDB ID 511105 5 S 277 PDF Christian Antz Hrsg Kulturreisen in Sachsen Anhalt Strasse der Romanik Halle Saale 2005 ISBN 3 929339 89 7 S 76 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 S 487 Ortsteile der Stadt Groningen Dalldorf Heynburg Kloster Groningen Krottorf Stadt Grossalsleben 51 9372 11 1969 Koordinaten 51 56 13 9 N 11 11 48 8 O