Das Kollegiatstift Altötting bestand zuerst als Kloster von 876 877 bis 907 und dann als Kollegiatstift von 1228 bis 180
Kollegiatstift Altötting

Das Kollegiatstift Altötting bestand zuerst als Kloster von 876/877 bis 907 und dann als Kollegiatstift von 1228 bis 1803. Im Jahr 1930 wurde das Kollegiatstift ohne eigenes Vermögen wiedererrichtet.
Gebiet des ehemaligen Kollegiatstifts
Dem Kollegiatstift Altötting waren die Pfarreien Altötting, Waldötting (das heutige Kastl) und Unterneukirchen inkorporiert. Diese Pfarreien wurden mit Kanonikern besetzt. Im Jahr 1401 kamen Neuötting, Alzgern, Burgkirchen am Wald, Hirschhorn, Perach und Rogglfing hinzu. Im Jahr 1404 wurde auch Eggenfelden inkorporiert, 1424 Oberaichbach. Der umfangreiche Grundbesitz des Stifts wurde 1803 im Zuge der Säkularisation enteignet; die Pfarreien wurden selbstständig.
Geschichte
Gründung und Untergang des Klosters Ötting
König Karlmann stiftete 876/877 das Kloster Ötting, dem er die Pfalzkapelle zu Altötting und die Abtei Mattsee übergab. Im Jahr 880 fand Karlmann in dem von ihm gegründeten Kloster seine Grabstätte. Auch sein Sohn Arnolf von Kärnten starb 898 in Altötting und wurde hier auch begraben. Dessen Sohn Ludwig das Kind wiederum war 893 in Altötting geboren worden. Bereits kurz nach der Gründung des Klosters dürfte eine Stiftskirche entstanden sein, die den Heiligen Maximilian und Felicitas geweiht war. Wahrscheinlich überstand das Kloster Ötting die Ungarneinfälle im frühen 10. Jahrhundert, da auch später noch vereinzelte Hinweise überliefert sind. Allerdings dürfte das klösterliche Leben im Laufe des 10., spätestens aber im 11. Jahrhundert zum Erliegen gekommen sein.
Wiedererrichtung als Kollegiatstift im 13. Jahrhundert
Der Wittelsbacher Herzog Ludwig der Kelheimer veranlasste um 1228 die Wiedergründung des Klosters als Kollegiatstift. Da 1224 die Stadt Neuötting gegründet worden war, wurde es als Kollegiatstift Altötting bezeichnet. Dieses war mit zwölf Kanonikern besetzt, die der Leitung eines Propstes und eines Dekans unterstellt waren. Im Jahr 1231 wurde das Stift vom Salzburger Erzbischof Eberhard bestätigt, der gleichzeitig die Stiftskanoniker zur Einhaltung der Aachener Regel verpflichtete.
Geschichte des Kollegiatstifts (1228–1803)
Bereits im Jahr 1228 war mit dem Neubau einer Stiftskirche begonnen worden. 1245 konnte die dreischiffige Basilika im Stile der Romanik schließlich geweiht werden. Im Zuge der immer stärker einsetzenden Wallfahrt nach Altötting wurde Ende des 15. Jahrhunderts der Neubau der bis heute bestehenden Stiftspfarrkirche St. Philipp und Jakob mit dem zugehörigen Kollegiatstifts-Kreuzgang notwendig. Die spätgotische Hallenkirche wurde im Jahr 1511 fertiggestellt.
Im Jahr 1491 erlaubte Papst Innozenz VIII. die Einführung des weniger strengen Passauer Ritus, der sich am Zusammenleben des Passauer Domkapitels orientierte. Seit dem 16. Jahrhundert residierte dementsprechend der Propst des wohlhabenden Stifts meist nicht mehr in Altötting. Um 1500 unterstanden dem Scholaster der Stiftsschule bereits drei Lateinlehrer. 1571 erließ Propst Martin Eisengrein für eine dreiklassige Elementar- und Lateinschule eine neue Studienordnung.
Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Bayern, Österreich und dem Erzbistum Salzburg setzten dem Stift stark zu. So war im Jahr 1608 die Anzahl der Kanoniker auf nur mehr drei geschrumpft. 1627 wurde die Anzahl der Pfründen von acht auf zehn erhöht; diese waren aber nicht von Dauer. Zehn Jahre später, 1637, wurden für das Absingen der marianischen Tagzeiten an der Gnadenkapelle sechs Kaplanstellen gestiftet. Diese sechs Kapläne, der Hofmarkspfarrer und der Waldpfarrer, die dem Stift zugeordnet waren, stiegen 1672 in den Rang von Kanonikern auf und bildeten das so genannte „jüngere Stiftsgremium“. Somit bestanden nunmehr sechzehn Präbenden, von denen im 18. Jahrhundert zumeist vier wegen mangelnden Einkommens unbesetzt blieben. Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Kanoniker mit violetter Chorkleidung nebst Kapitelzeichen ausgestattet. Im Jahr 1803 wurde das Kollegiatstift Altötting im Zuge der Säkularisation aufgelöst.
Pröpste und Administratoren des Kollegiatstifts
Bislang sind nur wenige Pröpste und Administratoren des Klosterstifts Altötting bekannt, von denen das Klosterstift, das „vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert (..) den Rang einer Stiftshofmark ohne eigenständige Verwaltung“ innehatte, vermutlich meist nur als zusätzlich gewinnbringende Pfründe wahrgenommen wurde.
Wiedergründung als Ehrenkanonikatsstift im 20. Jahrhundert
Im Jahr 1925 wurden die Privilegien zum Tragen der Pontifikalien (Mitra und Bischofsring) für Mitglieder des Kollegiatstifts erneuert. Unter diesen Vorzeichen wurde 1930 das Kollegiatstift als Ehrenkanonikatsstift St. Rupertus ohne eigenes Vermögen wiederbelebt. Seither besetzen überwiegend pensionierte Priester der Diözese Passau das Stiftskapitel. Diese betätigen sich vor allem als Ansprechpartner und Beichtväter für die zahlreichen Altötting-Wallfahrer. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurden die Privilegien wieder abgeschafft, aber seit 1990 darf der amtierende Stiftspropst nach einem Privileg von Papst Johannes Paul II. wieder die Insignien Mitra, Brustkreuz und Ring tragen, nicht jedoch den Krummstab.
Bauwerke
- 360°-Panorama Kapellplatz
- Stiftspfarrkirche St. Philipp und Jakob
- Die Gnadenkapelle
- Hotel zur Post
- Kapellplatz (achteckige Anlage von Enrico Zuccalli) mit
- Gnadenkapelle, im Kern von ca. 700, mit Gnadenaltar von 1670 und einem Umgang mit über 2.000 Votivbildern. Bestattungsort von Herzen bayerischer Herrscher.
- Stiftspfarrkirche St. Philipp und Jakob (gotische Hallenkirche, 1499–1511) mit anschließendem Kreuzgang des Kollegiatstifts
- St.-Magdalena-Kirche (barocke Wallfahrtskirche, 1697–1700)
- Kongregationssaal der Marianischen Männerkongregation
- Stiftspropstei (13. Jahrhundert, 1683 barockisiert, heute Berufsfachschule für Musik)
- Alter Chorherrenstock
- Neuer Chorherrenstock (von Zuccalli)
- Stiftsdekanei (heute Pfarrhof und Wallfahrtsmuseum)
- Hotel zur Post (vormals Hoftaverne von Zuccalli)
- Marienbrunnen (von Santino Solari 1635–1637, Stiftung des Erzbischofs Paris Lodron)
Einzelnachweise
- Kollegiatstift Altötting, Basisdaten und Geschichte:
Laura Scherr, Christian Lankes: Altötting – „Kollegiatstift im Herzen Altbayerns“ in der Datenbank Klöster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte - Brief Prot. N. 857/89 der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung an den Bischof von Passau vom 15. Januar 1990.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Kollegiatstift Altotting bestand zuerst als Kloster von 876 877 bis 907 und dann als Kollegiatstift von 1228 bis 1803 Im Jahr 1930 wurde das Kollegiatstift ohne eigenes Vermogen wiedererrichtet Gebiet des ehemaligen KollegiatstiftsDem Kollegiatstift Altotting waren die Pfarreien Altotting Waldotting das heutige Kastl und Unterneukirchen inkorporiert Diese Pfarreien wurden mit Kanonikern besetzt Im Jahr 1401 kamen Neuotting Alzgern Burgkirchen am Wald Hirschhorn Perach und Rogglfing hinzu Im Jahr 1404 wurde auch Eggenfelden inkorporiert 1424 Oberaichbach Der umfangreiche Grundbesitz des Stifts wurde 1803 im Zuge der Sakularisation enteignet die Pfarreien wurden selbststandig GeschichteGrundung und Untergang des Klosters Otting Konig Karlmann stiftete 876 877 das Kloster Otting dem er die Pfalzkapelle zu Altotting und die Abtei Mattsee ubergab Im Jahr 880 fand Karlmann in dem von ihm gegrundeten Kloster seine Grabstatte Auch sein Sohn Arnolf von Karnten starb 898 in Altotting und wurde hier auch begraben Dessen Sohn Ludwig das Kind wiederum war 893 in Altotting geboren worden Bereits kurz nach der Grundung des Klosters durfte eine Stiftskirche entstanden sein die den Heiligen Maximilian und Felicitas geweiht war Wahrscheinlich uberstand das Kloster Otting die Ungarneinfalle im fruhen 10 Jahrhundert da auch spater noch vereinzelte Hinweise uberliefert sind Allerdings durfte das klosterliche Leben im Laufe des 10 spatestens aber im 11 Jahrhundert zum Erliegen gekommen sein Wiedererrichtung als Kollegiatstift im 13 Jahrhundert Der Wittelsbacher Herzog Ludwig der Kelheimer veranlasste um 1228 die Wiedergrundung des Klosters als Kollegiatstift Da 1224 die Stadt Neuotting gegrundet worden war wurde es als Kollegiatstift Altotting bezeichnet Dieses war mit zwolf Kanonikern besetzt die der Leitung eines Propstes und eines Dekans unterstellt waren Im Jahr 1231 wurde das Stift vom Salzburger Erzbischof Eberhard bestatigt der gleichzeitig die Stiftskanoniker zur Einhaltung der Aachener Regel verpflichtete Geschichte des Kollegiatstifts 1228 1803 Bereits im Jahr 1228 war mit dem Neubau einer Stiftskirche begonnen worden 1245 konnte die dreischiffige Basilika im Stile der Romanik schliesslich geweiht werden Im Zuge der immer starker einsetzenden Wallfahrt nach Altotting wurde Ende des 15 Jahrhunderts der Neubau der bis heute bestehenden Stiftspfarrkirche St Philipp und Jakob mit dem zugehorigen Kollegiatstifts Kreuzgang notwendig Die spatgotische Hallenkirche wurde im Jahr 1511 fertiggestellt Im Jahr 1491 erlaubte Papst Innozenz VIII die Einfuhrung des weniger strengen Passauer Ritus der sich am Zusammenleben des Passauer Domkapitels orientierte Seit dem 16 Jahrhundert residierte dementsprechend der Propst des wohlhabenden Stifts meist nicht mehr in Altotting Um 1500 unterstanden dem Scholaster der Stiftsschule bereits drei Lateinlehrer 1571 erliess Propst Martin Eisengrein fur eine dreiklassige Elementar und Lateinschule eine neue Studienordnung Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Bayern Osterreich und dem Erzbistum Salzburg setzten dem Stift stark zu So war im Jahr 1608 die Anzahl der Kanoniker auf nur mehr drei geschrumpft 1627 wurde die Anzahl der Pfrunden von acht auf zehn erhoht diese waren aber nicht von Dauer Zehn Jahre spater 1637 wurden fur das Absingen der marianischen Tagzeiten an der Gnadenkapelle sechs Kaplanstellen gestiftet Diese sechs Kaplane der Hofmarkspfarrer und der Waldpfarrer die dem Stift zugeordnet waren stiegen 1672 in den Rang von Kanonikern auf und bildeten das so genannte jungere Stiftsgremium Somit bestanden nunmehr sechzehn Prabenden von denen im 18 Jahrhundert zumeist vier wegen mangelnden Einkommens unbesetzt blieben Ende des 18 Jahrhunderts wurden die Kanoniker mit violetter Chorkleidung nebst Kapitelzeichen ausgestattet Im Jahr 1803 wurde das Kollegiatstift Altotting im Zuge der Sakularisation aufgelost Propste und Administratoren des Kollegiatstifts Hauptartikel Liste der Propste und Administratoren des Klosterstifts Altotting Bislang sind nur wenige Propste und Administratoren des Klosterstifts Altotting bekannt von denen das Klosterstift das vom Mittelalter bis ins 19 Jahrhundert den Rang einer Stiftshofmark ohne eigenstandige Verwaltung innehatte vermutlich meist nur als zusatzlich gewinnbringende Pfrunde wahrgenommen wurde Wiedergrundung als Ehrenkanonikatsstift im 20 Jahrhundert Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Hier werden keinen nennenswerten Quellen angegeben Einzelverweise fuhren zu Artikeln die nichtssagend sind bzw zu defekten Links Uberarbeitung notwendig Im Jahr 1925 wurden die Privilegien zum Tragen der Pontifikalien Mitra und Bischofsring fur Mitglieder des Kollegiatstifts erneuert Unter diesen Vorzeichen wurde 1930 das Kollegiatstift als Ehrenkanonikatsstift St Rupertus ohne eigenes Vermogen wiederbelebt Seither besetzen uberwiegend pensionierte Priester der Diozese Passau das Stiftskapitel Diese betatigen sich vor allem als Ansprechpartner und Beichtvater fur die zahlreichen Altotting Wallfahrer Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurden die Privilegien wieder abgeschafft aber seit 1990 darf der amtierende Stiftspropst nach einem Privileg von Papst Johannes Paul II wieder die Insignien Mitra Brustkreuz und Ring tragen nicht jedoch den Krummstab Bauwerke360 Panorama Kapellplatz Stiftspfarrkirche St Philipp und Jakob Die Gnadenkapelle Hotel zur PostKapellplatz achteckige Anlage von Enrico Zuccalli mit Gnadenkapelle im Kern von ca 700 mit Gnadenaltar von 1670 und einem Umgang mit uber 2 000 Votivbildern Bestattungsort von Herzen bayerischer Herrscher Stiftspfarrkirche St Philipp und Jakob gotische Hallenkirche 1499 1511 mit anschliessendem Kreuzgang des Kollegiatstifts St Magdalena Kirche barocke Wallfahrtskirche 1697 1700 Kongregationssaal der Marianischen Mannerkongregation Stiftspropstei 13 Jahrhundert 1683 barockisiert heute Berufsfachschule fur Musik Alter Chorherrenstock Neuer Chorherrenstock von Zuccalli Stiftsdekanei heute Pfarrhof und Wallfahrtsmuseum Hotel zur Post vormals Hoftaverne von Zuccalli Marienbrunnen von Santino Solari 1635 1637 Stiftung des Erzbischofs Paris Lodron EinzelnachweiseKollegiatstift Altotting Basisdaten und Geschichte Laura Scherr Christian Lankes Altotting Kollegiatstift im Herzen Altbayerns in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Brief Prot N 857 89 der Kongregation fur den Gottesdienst und die Sakramentenordnung an den Bischof von Passau vom 15 Januar 1990