Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Das Erzstift Salzburg lateinisch Principatus et Archiepiscopatus Salisburgensis häufig auch Fürsterzbistum Salzburg war

Fürsterzbistum Salzburg

  • Startseite
  • Fürsterzbistum Salzburg
Fürsterzbistum Salzburg
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Das Erzstift Salzburg (lateinisch Principatus et Archiepiscopatus Salisburgensis), häufig auch Fürsterzbistum Salzburg, war zwischen den Jahren nach 1328 und 1803 ein selbständiges Territorialfürstentum, das als katholisches Erzstift von einem Fürsterzbischof regiert wurde. Nach der Territorialisierung hatte es 1328 schrittweise seine Unabhängigkeit durch eine eigene Landordnung gefestigt und bestand bis zum Reichsdeputationshauptschluss als Wahlfürstentum im Heiligen Römischen Reich, seit dem Augsburger Reichstag von 1500 als einflussreiches Mitglied des Bayerischen Reichskreises. Das weltliche Herrschaftsgebiet der Erzbischöfe von Salzburg, im Gegensatz zur größeren, älteren und weitgehend noch bestehenden Erzdiözese Salzburg (errichtet 739, Erzbistum ab 798), wurde in Personalunion von einem Erzbischof geführt, der die Titel Legatus natus und Primas Germaniae führte und in Salzburg residierte.
Das Bundesland Salzburg sieht sich als Nachfolgestaat, weswegen das Salzburger Wappen einen Fürstenhut trägt.


Territorium im Heiligen Römischen Reich
Erzstift Salzburg
Wappen
Karte
Alternativnamen Erzstift Salzburg
Herrschaftsform Wahlfürstentum/Ständestaat
Herrscher/
Regierung
Fürsterzbischof
Heutige Region/en AT-5; AT-7; DE-BY
Reichstag 1 Virilstimme auf der geistlichen Bank im Reichsfürstenrat
Reichskreis Bayerischer Reichskreis
Kreistag 1 Virilstimme auf der geistlichen Bank
Hauptstädte/
Residenzen
Salzburg
Konfession/
Religionen
römisch-katholisch
Sprache/n deutsch
Aufgegangen in Säkularisation 1803; Herzogtum Salzburg
Siehe auch Erzbistum Salzburg

Vorgeschichte

Die Ursprünge des Christentums bei der baierischen Bevölkerung im Salzburger Land liegen im 6. Jahrhundert unter den Agilolfingern, während es sicher schon früher Christen unter der romanischen Restbevölkerung im Raum Salzburg (Juvavum) gab. Es beginnt im territorialen Sinne mit der Baiuwarenmission des Franken Rupert, dem heutigen Landespatron, der sich 696 in Salzburg niederließ. Vor allem im 7. Jahrhundert entstanden mehrere Stifte und Klöster, die die spätere kirchliche Organisation begründeten. Um 700 wurde eine große Kirche zu Ehren des hl. Petrus errichtet, aus der sich später das Domkapitel entwickelte. Der angelsächsische Mönch und Missionsbischof Bonifatius überbrachte 739 die päpstliche Bestätigung für das neu gegründete Bistum und legte die Diözesangrenzen fest. Am 20. April 798 wurde auf Bitten des Frankenkönigs Karls des Großen das Bistum durch Papst Leo III. zum Erzbistum erhoben. Ihm wurden die baierischen Suffraganbistümer Freising, Neuburg, Passau, Regensburg und Säben zugeordnet. Diese Kirchenprovinz umfasste zeitweise das gesamte altbaierische Stammesgebiet, also den Großteil des heutigen Österreich und Bayern (außer Franken und Schwaben), das heutige Südtirol sowie weite Teile Ungarns, Tschechiens, Sloweniens und der Slowakei. Arn[o] wurde der erste Erzbischof. Die Schaffung der Kirchenprovinz steht im Zusammenhang mit den Bemühungen um eine bairische Staatskirche. Durch Gründung des Erzbistums Gran im Jahr 1001 wurde das heutige Burgenland zur Grenze der Kirchenprovinz. Auf dem Salzburger Diözesangebiet wurden die Eigenbistümer Gurk (1072), Chiemsee (1215), Seckau (1218) und Lavant (1228) errichtet.

Geschichte

  • Dom-, Universitäts-, Pfarr- und Stiftskirche, darüber die Festung
  • Neue Residenz (1602) mit Glockenspiel (1703)
  • Erzstift Salzburg, etwa 1715 (Johann Baptist Homann)

Erst im 13. Jahrhundert entwickelte sich eine erste politische Eigenständigkeit des engeren bischöflichen Territoriums. Hiervon unberührt blieb der geistliche Zuständigkeitsbereich der Erzdiözese Salzburg, die kirchenrechtlich grenzüberschreitend bestehen blieb.

Erzbischof Eberhard II., einem entschiedenen Parteigänger der Staufer, gelang es 1200 bis 1246 aus Grafschaften, Gerichten und Vogteien ein geschlossenes erzbischöfliches Herrschaftsgebiet aufzubauen. Ab 1275, mit Erzbischof Friedrich II., begann die letzte Phase der Loslösung des Landes Salzburg vom Mutterland Bayern. 1328, unter Friedrich III. von Leibnitz, erhielt Salzburg eine eigene Landesordnung, um mit den Einnahmen die ungeheure Schuldenlast gegenüber Bayern zurückzahlen zu können. Die Salzburger Erzbischöfe wurden zu Fürsten innerhalb des Heiligen Römischen Reiches und führten nach etwa 1350 (Ortolf bzw. Pilgrim II. von Puchheim) den Titel Fürsterzbischof (lateinisch archiepiscopus et princeps). In dieser Zeit entstanden auch die Landstände des Erzstifts Salzburg. Im Reichstag des Heiligen Römischen Reichs gehörte der Fürstbischof zur Geistlichen Bank des Reichsfürstenrats. Bis zum Ende des Erzstifts durch die Säkularisation 1803 im Rahmen des Reichsdeputationshauptschlusses gehörte es dem Bayerischen Reichskreis an.

Ab 1520 breitete sich auch in Salzburg die Reformation stark aus. Vor allem im 17. Jahrhundert wirkten aber die Fürsterzbischöfe Wolf Dietrich von Raitenau und später Markus Sittikus Graf von Hohenems im Sinne der Gegenreformation. Dennoch konnten sich in den Alpentälern Geheimprotestanten halten. Bekannt wurde die antireformatorische Politik des Fürsterzbistums durch das rigide Vorgehen gegen die Protestanten noch im 18. Jahrhundert. 1731/1732 vertrieb Leopold Anton Graf von Firmian etwa 20.000 Salzburger Exulanten aus seinem Land.

Ende des 18. Jahrhunderts waren die Wirtschaftsbeziehungen des Erzstifts Salzburg so weitreichend, dass eine eigenständige Briefpostverbindung zwischen Salzburg und Triest eingerichtet wurde. Ab 2. August 1787 verkehrte dieser Postkurs zweimal wöchentlich. Der Salzburger Fürsterzbischof (damals: Graf Colloredo) hatte sich dafür die Unterstützung des Kaiserhofes in Wien gesichert. Rasch kam es zum Konflikt mit der Post des Fürsten Thurn und Taxis, weil durch den neuen Postkurs Einnahmen aus Postgebühren an den Salzburger Hof umgeleitet wurden. Der Salzburger Postdienst wurde wieder eingestellt.

Laut einer Inschrift auf dem Denkmal für Erzbischof Andreas Jakob von Dietrichstein (1689–1753) im Salzburger Dom war er der erste Salzburger Erzbischof, der den Titel eines Primas Germaniae formell vom römisch-deutschen Kaiser erhielt.

In den Jahren zwischen 1675 und 1690 wurden besonders unter dem Salzburger Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg in den Hexenverfolgungen 153 Personen wegen angeblicher Zauberei hingerichtet, in deren Mittelpunkt der Abdeckersohn Jakob Koller, Schinderjackl genannt, und dessen Mutter Barbara Koller stand. Der letzte Hexenprozess auf Salzburger Boden fand 1750 statt. Maria Pauer, eine Dienstmagd in Mühldorf am Inn, wurde am 27. Januar 1750 wegen Hexerei festgenommen und im selben Jahr als die letzte Hexe in Salzburg hingerichtet. Am 18. Juni 2009 gab der Salzburger Erzbischof, Alois Kothgasser, zum Hexenprozess gegen Maria Pauer eine Stellungnahme ab, in der er die Verurteilung als Justizmord und entsetzliches Verbrechen bezeichnete und Gott und die Menschen um Vergebung für diese Gräueltat bat.

Die Säkularisation 1803 entzog den Salzburger Erzbischöfen die politische Macht. Als Kurfürstentum Salzburg, dem zudem die Kurwürde verliehen war, fiel es zusammen mit den Hochstiften Berchtesgaden, Passau und Eichstätt an den Großherzog Ferdinand III. von Toskana, habsburgische Sekundogenitur. 1805 kam es mit dem Berchtesgadener Land auch formal an das Kaisertum Österreich, 1809/1810 an das Königreich Bayern. Im Ergebnis des Wiener Kongresses kehrte der Großteil Salzburgs mit dem Vertrag von München im Frühjahr 1816 zu Österreich zurück, erst als Salzachkreis Teil Österreichs ob der Enns, ab 1850 als wiedererrichtetes Herzogtum und Kronland. Das Berchtesgadener Land und der Rupertiwinkel verblieben jedoch bei Bayern. Die geistliche Erzdiözese Salzburg blieb aber bestehen. Der Gebrauch des Titels Fürst(erz)bischof sowie die Verwendung der damit verbundenen weltlichen Würdezeichen (wie Fürstenhut und -mantel) wurde 1951 durch Papst Pius XII. auch formell abgeschafft, während der Erzbischof von Salzburg den Titel Primas Germaniae weiter behielt.

Verwaltungsgliederung

Die Fürsterzbischöfe regierten als Landesherren des Erzstiftes. Ihnen stand das Domkapitel zur Seite, das sich aus 24 Domherren zusammensetzte, die jeweils wenigstens 14 adelige Ahnen nachweisen mussten. Das Amt des Hofkanzlers wurde im Mittelalter zumeist vom Bischof von Chiemsee bekleidet, später waren die Hofkanzler oft ausgebildete Juristen. Einzelne Domherren saßen den sogenannten Dikasterien vor, nämlich dem Hofrat, der Hofkammer, der Deputation der auswärtigen Geschäfte und dem Hofkriegsrat, hatten aber meist Vertreter aus dem Laienstand, die die tatsächliche Leitung innehatten.

Folgende hochfürstliche Minister waren mit der Leitung des Hofstaates, aber nicht mit der Regierung des Erzstiftes befasst:

  • der Obersthofmeister,
  • der Oberstkämmerer (Oberstkammerer),
  • der Obersthofmarschall,
  • der Oberststallmeister,
  • der Oberstjägermeister und
  • der Kommandant der Leibgarde.

Mehr protokollarischer Natur waren die Erbämter des Erblandmarschalls, des Erbschenks, des Erbkämmerer und des , deren Inhaber nicht dem Hofstaat angehörten. Zudem gab es Landstände des Erzstifts Salzburg als Vertretung (Kurie) der Prälaten, der Ritterschaft und der Städte. Die Kurie der Bauernschaft bestand nur zwischen 1473 und 1565.

Unterhalb der Zentralbehörden standen Pflegämter und Landgerichte (die auch Stadt- und Landgerichte sein konnten), oft zusammenfassend Pfleggericht genannt. An der Spitze der Pflegämter stand ein Pfleger, dem ein Landrichter nachgeordnet war. Bei den (kleineren) Landgerichten war der Landrichter der höchste Beamte. Wie im Heiligen Römischen Reich üblich war die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung nicht umgesetzt. Die Ämter waren sowohl erstinstanzliche Gerichte als auch Verwaltungs-, Polizei- und Steuerbehörden.

Den Plegämtern bzw. Landgerichten waren Schergenämter in den größeren Orten und auf dem Land Obmannschaften unterstellt.

→ Hauptartikel: Verwaltungsgliederung des Erzstifts Salzburg

Siehe auch

  • Liste der Erzbischöfe von Salzburg
  • Erzstiftisch-salzburgische Armee

Literatur

  • Rudolf Leeb u. a.: Geschichte des Christentums in Österreich. Von der Antike bis zur Gegenwart. Ueberreuter, Wien 2003, ISBN 3-8000-3914-1 (Standardwerk mit 60 Seiten Literatur).
  • Franz Ortner: Aus der Geschichte der Erzdiözese Salzburg. In: Jahrbuch der Katholischen Kirche in Österreich 1998. Wien 1998, ISBN 3-9500963-0-2.
  • Ernst Tomek: Kirchengeschichte Österreichs. Tyrolia, Innsbruck / Wien / München 1935–59.
  • Manfred Scheuch: Salzburg – Erzbistum und Reichsfürstentum. In: Österreich. Provinz, Weltreich, Republik. Das Beste, Wien 1994, ISBN 3-87070-588-4, S. 36 f. (Online-Bearbeitung Erzbistum Salzburg, Austria-Forum – Lizenzausgabe). 
  • Josef Wodka: Kirche in Österreich. Wegweiser durch ihre Geschichte. Herder, Wien 1959.
  • Cölestin Wolfsgruber: Kirchengeschichte Österreich-Ungarns. Kirsch, Wien 1909.
  • Erwin Gatz, Franz Ortner, Christine Tropper: Erzbistum und Erzstift Salzburg sowie Bistümer Chiemsee, Gurk, Lavant, Seckau und Wiener Neustadt um 1500. In: Erwin Gatz (Hrsg.): Atlas zur Kirche in Geschichte und Gegenwart. Heiliges Römisches Reich – Deutschsprachige Länder, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-2181-6, S. 126–127.

Weblinks

  • Literatur von und über Erzstift Salzburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Karte des Erzstifts Salzburg (um 1790)

Einzelnachweise

  1. Joachim Helbig: Streit Salzburg - Taxis 1787. In: Die Briefmarke, Philatelistische Fachzeitschrift. 66. Jahrgang, April 2018. ZDB-ID 2189145-X S. 18–20.
  2. Stellungnahme des Salzburger Erzbischofs Dr. Alois Kothgasser zum Prozess um Maria Pauer vom 18. Juni 2009.
  3. Franz Gall: Österreichische Wappenkunde. Handbuch der Wappenwissenschaft. 2. Aufl. Böhlau Verlag, Wien 1992, ISBN 3-205-05352-4, S. 219.
Territorien und Stände des Bayerischen Reichskreises des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (1500–1806)

Geistliche Bank: Erzstift Salzburg | Hochstift Passau | Hochstift Freising | Hochstift Regensburg | Fürstpropstei Berchtesgaden | Fürstabtei Sankt Emmeram (Regensburg) | Reichsabtei Niedermünster (Regensburg) | Reichsabtei Obermünster (Regensburg)

Weltliche Bank: Herzogtum Bayern (später Kurfürstentum) | Herzogtum Pfalz-Neuburg | Herzogtum Pfalz-Sulzbach | Gefürstete Landgrafschaft Leuchtenberg | Gefürstete Grafschaft Störnstein | Grafschaft Haag | Grafschaft Ortenburg | Herrschaft Ehrenfels | Herrschaft Sulzbürg-Pyrbaum | Grafschaft Hohenwaldeck | Reichsgrafschaft Breitenegg | Reichsstadt Regensburg

Normdaten (Geografikum): GND: 4359711-7 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 15145910999727060805

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 22:53

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Fürsterzbistum Salzburg, Was ist Fürsterzbistum Salzburg? Was bedeutet Fürsterzbistum Salzburg?

Das Erzstift Salzburg lateinisch Principatus et Archiepiscopatus Salisburgensis haufig auch Fursterzbistum Salzburg war zwischen den Jahren nach 1328 und 1803 ein selbstandiges Territorialfurstentum das als katholisches Erzstift von einem Fursterzbischof regiert wurde Nach der Territorialisierung hatte es 1328 schrittweise seine Unabhangigkeit durch eine eigene Landordnung gefestigt und bestand bis zum Reichsdeputationshauptschluss als Wahlfurstentum im Heiligen Romischen Reich seit dem Augsburger Reichstag von 1500 als einflussreiches Mitglied des Bayerischen Reichskreises Das weltliche Herrschaftsgebiet der Erzbischofe von Salzburg im Gegensatz zur grosseren alteren und weitgehend noch bestehenden Erzdiozese Salzburg errichtet 739 Erzbistum ab 798 wurde in Personalunion von einem Erzbischof gefuhrt der die Titel Legatus natus und Primas Germaniae fuhrte und in Salzburg residierte Das Bundesland Salzburg sieht sich als Nachfolgestaat weswegen das Salzburger Wappen einen Furstenhut tragt Territorium im Heiligen Romischen ReichErzstift SalzburgWappenKarteAlternativnamen Erzstift SalzburgHerrschaftsform Wahlfurstentum StandestaatHerrscher Regierung FursterzbischofHeutige Region en AT 5 AT 7 DE BYReichstag 1 Virilstimme auf der geistlichen Bank im ReichsfurstenratReichskreis Bayerischer ReichskreisKreistag 1 Virilstimme auf der geistlichen BankHauptstadte Residenzen SalzburgKonfession Religionen romisch katholischSprache n deutschAufgegangen in Sakularisation 1803 Herzogtum SalzburgSiehe auch Erzbistum SalzburgVorgeschichteDie Ursprunge des Christentums bei der baierischen Bevolkerung im Salzburger Land liegen im 6 Jahrhundert unter den Agilolfingern wahrend es sicher schon fruher Christen unter der romanischen Restbevolkerung im Raum Salzburg Juvavum gab Es beginnt im territorialen Sinne mit der Baiuwarenmission des Franken Rupert dem heutigen Landespatron der sich 696 in Salzburg niederliess Vor allem im 7 Jahrhundert entstanden mehrere Stifte und Kloster die die spatere kirchliche Organisation begrundeten Um 700 wurde eine grosse Kirche zu Ehren des hl Petrus errichtet aus der sich spater das Domkapitel entwickelte Der angelsachsische Monch und Missionsbischof Bonifatius uberbrachte 739 die papstliche Bestatigung fur das neu gegrundete Bistum und legte die Diozesangrenzen fest Am 20 April 798 wurde auf Bitten des Frankenkonigs Karls des Grossen das Bistum durch Papst Leo III zum Erzbistum erhoben Ihm wurden die baierischen Suffraganbistumer Freising Neuburg Passau Regensburg und Saben zugeordnet Diese Kirchenprovinz umfasste zeitweise das gesamte altbaierische Stammesgebiet also den Grossteil des heutigen Osterreich und Bayern ausser Franken und Schwaben das heutige Sudtirol sowie weite Teile Ungarns Tschechiens Sloweniens und der Slowakei Arn o wurde der erste Erzbischof Die Schaffung der Kirchenprovinz steht im Zusammenhang mit den Bemuhungen um eine bairische Staatskirche Durch Grundung des Erzbistums Gran im Jahr 1001 wurde das heutige Burgenland zur Grenze der Kirchenprovinz Auf dem Salzburger Diozesangebiet wurden die Eigenbistumer Gurk 1072 Chiemsee 1215 Seckau 1218 und Lavant 1228 errichtet GeschichteDom Universitats Pfarr und Stiftskirche daruber die Festung Neue Residenz 1602 mit Glockenspiel 1703 Erzstift Salzburg etwa 1715 Johann Baptist Homann Erst im 13 Jahrhundert entwickelte sich eine erste politische Eigenstandigkeit des engeren bischoflichen Territoriums Hiervon unberuhrt blieb der geistliche Zustandigkeitsbereich der Erzdiozese Salzburg die kirchenrechtlich grenzuberschreitend bestehen blieb Erzbischof Eberhard II einem entschiedenen Parteiganger der Staufer gelang es 1200 bis 1246 aus Grafschaften Gerichten und Vogteien ein geschlossenes erzbischofliches Herrschaftsgebiet aufzubauen Ab 1275 mit Erzbischof Friedrich II begann die letzte Phase der Loslosung des Landes Salzburg vom Mutterland Bayern 1328 unter Friedrich III von Leibnitz erhielt Salzburg eine eigene Landesordnung um mit den Einnahmen die ungeheure Schuldenlast gegenuber Bayern zuruckzahlen zu konnen Die Salzburger Erzbischofe wurden zu Fursten innerhalb des Heiligen Romischen Reiches und fuhrten nach etwa 1350 Ortolf bzw Pilgrim II von Puchheim den Titel Fursterzbischof lateinisch archiepiscopus et princeps In dieser Zeit entstanden auch die Landstande des Erzstifts Salzburg Im Reichstag des Heiligen Romischen Reichs gehorte der Furstbischof zur Geistlichen Bank des Reichsfurstenrats Bis zum Ende des Erzstifts durch die Sakularisation 1803 im Rahmen des Reichsdeputationshauptschlusses gehorte es dem Bayerischen Reichskreis an Ab 1520 breitete sich auch in Salzburg die Reformation stark aus Vor allem im 17 Jahrhundert wirkten aber die Fursterzbischofe Wolf Dietrich von Raitenau und spater Markus Sittikus Graf von Hohenems im Sinne der Gegenreformation Dennoch konnten sich in den Alpentalern Geheimprotestanten halten Bekannt wurde die antireformatorische Politik des Fursterzbistums durch das rigide Vorgehen gegen die Protestanten noch im 18 Jahrhundert 1731 1732 vertrieb Leopold Anton Graf von Firmian etwa 20 000 Salzburger Exulanten aus seinem Land Wappen des Hieronymus von Colloredo Erzbischof als Fursterzbischof von Salzburg mit furstlichen und bischoflichen Rangzeichen sowie der Farbe rot als Privileg des Legatus natus Ende des 18 Jahrhunderts waren die Wirtschaftsbeziehungen des Erzstifts Salzburg so weitreichend dass eine eigenstandige Briefpostverbindung zwischen Salzburg und Triest eingerichtet wurde Ab 2 August 1787 verkehrte dieser Postkurs zweimal wochentlich Der Salzburger Fursterzbischof damals Graf Colloredo hatte sich dafur die Unterstutzung des Kaiserhofes in Wien gesichert Rasch kam es zum Konflikt mit der Post des Fursten Thurn und Taxis weil durch den neuen Postkurs Einnahmen aus Postgebuhren an den Salzburger Hof umgeleitet wurden Der Salzburger Postdienst wurde wieder eingestellt Laut einer Inschrift auf dem Denkmal fur Erzbischof Andreas Jakob von Dietrichstein 1689 1753 im Salzburger Dom war er der erste Salzburger Erzbischof der den Titel eines Primas Germaniae formell vom romisch deutschen Kaiser erhielt Detail vom Denkmal fur Erzbischof Andreas Jakob von Dietrichstein im Salzburger Dom In den Jahren zwischen 1675 und 1690 wurden besonders unter dem Salzburger Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg in den Hexenverfolgungen 153 Personen wegen angeblicher Zauberei hingerichtet in deren Mittelpunkt der Abdeckersohn Jakob Koller Schinderjackl genannt und dessen Mutter Barbara Koller stand Der letzte Hexenprozess auf Salzburger Boden fand 1750 statt Maria Pauer eine Dienstmagd in Muhldorf am Inn wurde am 27 Januar 1750 wegen Hexerei festgenommen und im selben Jahr als die letzte Hexe in Salzburg hingerichtet Am 18 Juni 2009 gab der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser zum Hexenprozess gegen Maria Pauer eine Stellungnahme ab in der er die Verurteilung als Justizmord und entsetzliches Verbrechen bezeichnete und Gott und die Menschen um Vergebung fur diese Graueltat bat Die Sakularisation 1803 entzog den Salzburger Erzbischofen die politische Macht Als Kurfurstentum Salzburg dem zudem die Kurwurde verliehen war fiel es zusammen mit den Hochstiften Berchtesgaden Passau und Eichstatt an den Grossherzog Ferdinand III von Toskana habsburgische Sekundogenitur 1805 kam es mit dem Berchtesgadener Land auch formal an das Kaisertum Osterreich 1809 1810 an das Konigreich Bayern Im Ergebnis des Wiener Kongresses kehrte der Grossteil Salzburgs mit dem Vertrag von Munchen im Fruhjahr 1816 zu Osterreich zuruck erst als Salzachkreis Teil Osterreichs ob der Enns ab 1850 als wiedererrichtetes Herzogtum und Kronland Das Berchtesgadener Land und der Rupertiwinkel verblieben jedoch bei Bayern Die geistliche Erzdiozese Salzburg blieb aber bestehen Der Gebrauch des Titels Furst erz bischof sowie die Verwendung der damit verbundenen weltlichen Wurdezeichen wie Furstenhut und mantel wurde 1951 durch Papst Pius XII auch formell abgeschafft wahrend der Erzbischof von Salzburg den Titel Primas Germaniae weiter behielt v Reilly Das Erzstift Salzburg mit der Gefursteten Probstey Berchtesgaden 1792 VerwaltungsgliederungDie Fursterzbischofe regierten als Landesherren des Erzstiftes Ihnen stand das Domkapitel zur Seite das sich aus 24 Domherren zusammensetzte die jeweils wenigstens 14 adelige Ahnen nachweisen mussten Das Amt des Hofkanzlers wurde im Mittelalter zumeist vom Bischof von Chiemsee bekleidet spater waren die Hofkanzler oft ausgebildete Juristen Einzelne Domherren sassen den sogenannten Dikasterien vor namlich dem Hofrat der Hofkammer der Deputation der auswartigen Geschafte und dem Hofkriegsrat hatten aber meist Vertreter aus dem Laienstand die die tatsachliche Leitung innehatten Folgende hochfurstliche Minister waren mit der Leitung des Hofstaates aber nicht mit der Regierung des Erzstiftes befasst der Obersthofmeister der Oberstkammerer Oberstkammerer der Obersthofmarschall der Oberststallmeister der Oberstjagermeister und der Kommandant der Leibgarde Mehr protokollarischer Natur waren die Erbamter des Erblandmarschalls des Erbschenks des Erbkammerer und des deren Inhaber nicht dem Hofstaat angehorten Zudem gab es Landstande des Erzstifts Salzburg als Vertretung Kurie der Pralaten der Ritterschaft und der Stadte Die Kurie der Bauernschaft bestand nur zwischen 1473 und 1565 Unterhalb der Zentralbehorden standen Pflegamter und Landgerichte die auch Stadt und Landgerichte sein konnten oft zusammenfassend Pfleggericht genannt An der Spitze der Pflegamter stand ein Pfleger dem ein Landrichter nachgeordnet war Bei den kleineren Landgerichten war der Landrichter der hochste Beamte Wie im Heiligen Romischen Reich ublich war die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung nicht umgesetzt Die Amter waren sowohl erstinstanzliche Gerichte als auch Verwaltungs Polizei und Steuerbehorden Den Plegamtern bzw Landgerichten waren Schergenamter in den grosseren Orten und auf dem Land Obmannschaften unterstellt Hauptartikel Verwaltungsgliederung des Erzstifts SalzburgSiehe auchListe der Erzbischofe von Salzburg Erzstiftisch salzburgische ArmeeLiteraturRudolf Leeb u a Geschichte des Christentums in Osterreich Von der Antike bis zur Gegenwart Ueberreuter Wien 2003 ISBN 3 8000 3914 1 Standardwerk mit 60 Seiten Literatur Franz Ortner Aus der Geschichte der Erzdiozese Salzburg In Jahrbuch der Katholischen Kirche in Osterreich 1998 Wien 1998 ISBN 3 9500963 0 2 Ernst Tomek Kirchengeschichte Osterreichs Tyrolia Innsbruck Wien Munchen 1935 59 Manfred Scheuch Salzburg Erzbistum und Reichsfurstentum In Osterreich Provinz Weltreich Republik Das Beste Wien 1994 ISBN 3 87070 588 4 S 36 f Online Bearbeitung Erzbistum Salzburg Austria Forum Lizenzausgabe Josef Wodka Kirche in Osterreich Wegweiser durch ihre Geschichte Herder Wien 1959 Colestin Wolfsgruber Kirchengeschichte Osterreich Ungarns Kirsch Wien 1909 Erwin Gatz Franz Ortner Christine Tropper Erzbistum und Erzstift Salzburg sowie Bistumer Chiemsee Gurk Lavant Seckau und Wiener Neustadt um 1500 In Erwin Gatz Hrsg Atlas zur Kirche in Geschichte und Gegenwart Heiliges Romisches Reich Deutschsprachige Lander Regensburg 2009 ISBN 978 3 7954 2181 6 S 126 127 WeblinksLiteratur von und uber Erzstift Salzburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karte des Erzstifts Salzburg um 1790 EinzelnachweiseJoachim Helbig Streit Salzburg Taxis 1787 In Die Briefmarke Philatelistische Fachzeitschrift 66 Jahrgang April 2018 ZDB ID 2189145 X S 18 20 Stellungnahme des Salzburger Erzbischofs Dr Alois Kothgasser zum Prozess um Maria Pauer vom 18 Juni 2009 Franz Gall Osterreichische Wappenkunde Handbuch der Wappenwissenschaft 2 Aufl Bohlau Verlag Wien 1992 ISBN 3 205 05352 4 S 219 Territorien und Stande des Bayerischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 Geistliche Bank Erzstift Salzburg Hochstift Passau Hochstift Freising Hochstift Regensburg Furstpropstei Berchtesgaden Furstabtei Sankt Emmeram Regensburg Reichsabtei Niedermunster Regensburg Reichsabtei Obermunster Regensburg Weltliche Bank Herzogtum Bayern spater Kurfurstentum Herzogtum Pfalz Neuburg Herzogtum Pfalz Sulzbach Gefurstete Landgrafschaft Leuchtenberg Gefurstete Grafschaft Stornstein Grafschaft Haag Grafschaft Ortenburg Herrschaft Ehrenfels Herrschaft Sulzburg Pyrbaum Grafschaft Hohenwaldeck Reichsgrafschaft Breitenegg Reichsstadt Regensburg Normdaten Geografikum GND 4359711 7 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 15145910999727060805

Neueste Artikel
  • Juli 16, 2025

    Sächsische Bibliografie

  • Juli 16, 2025

    Sächsische Aufbaubank

  • Juli 16, 2025

    Sünne Juterczenka

  • Juli 16, 2025

    Südöstliches Alpenvorland

  • Juli 16, 2025

    Südwestdeutscher Bibliotheksverbund

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.