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Der Kreis Rößel war ein deutscher Landkreis im Regierungsbezirk Königsberg später Allenstein der preußischen Provinz Ost

Kreis Rößel

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Kreis Rößel
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Der Kreis Rößel war ein deutscher Landkreis im Regierungsbezirk Königsberg (später Allenstein) der preußischen Provinz Ostpreußen. Er lag im Ermland in der Mitte Ostpreußens und bestand von 1818 bis 1945. Sitz der Kreisverwaltung war zunächst Rößel und ab 1862 Bischofsburg.

Geographie

Das Gebiet des Kreises war 850,84 km² groß und lag nordöstlich von Allenstein. Die vier Städte des Kreises, Rößel, Bischofsburg, Seeburg und Bischofstein, lagen in den vier Ecken des Kreises und förderten das Wirtschaftsleben. Ein eindeutiges Zentrum hatte der Kreis aber nicht.

Von den Höhenlagen des Baltischen Höhenrückens geht die Landschaft nach Norden in die über. Der südwestliche Bereich wird von der Allensteiner Seenplatte berührt, der 10 km² große Daddaisee (heute Jezioro Dadaj) und der (Jezioro Luterskie) waren die größten Seen des Kreises. Nahe dem Lauternsee im Zentrum des Kreises befand sich mit dem 220 Meter hohen der höchste Punkt. Der Nordosten wird vom Fluss Zaine berührt, dem einzigen nennenswerten Fluss des Kreises. Weite Gebiete sind mit Wäldern bedeckt.

Der Kreis Rößel gehörte zu den flächenmäßig kleineren Kreisen Ostpreußens, war jedoch mit zeitweise 61 Einwohnern pro km² der am dichtesten besiedelte Kreis. 1939 lebten im Kreis 51.086 Menschen, davon 88,3 Prozent katholischen Glaubens. Gab es 1890 noch 339 Juden, ging deren Zahl danach ständig zurück: 1925 waren es 132, 1933 nur noch 108. Die polnische Minderheit wurde 1900 mit 14 Prozent angegeben.

Die Städte Bischofstein und Bischofsburg lagen an der Reichsstraße 128 Königsberg–Ortelsburg, und durch Rößel führte die Reichsstraße 141 Allenburg–Bischofsburg. Dazu führten die Bahnlinien Insterburg–Allenstein und Wormditt–Rastenburg durch das Kreisgebiet. Haupterwerbsquellen waren die Land- und Forstwirtschaft, nennenswerte Industrie hatte sich nicht angesiedelt.

Geschichte

Vorgeschichte

Die Geschichte des Kreises wurde lange Zeit durch das Bistum Ermland bestimmt, das über mehrere Jahrhunderte ein geistlich-souveränes Territorium darstellte. Es entstand 1243 und wurde verwaltungsmäßig in zehn Kammerämter aufgeteilt, von denen sieben dem ermländischen Bischof und drei dem Domkapitel unterstellt waren. Das Gebiet des späteren Kreises lag in den Kammerämtern Rößel und Seeburg, die zum bischöflichen Herrschaftsbereich gehörten. Im Ergebnis des zweiten Thorner Friedens von 1466 kam das gesamte Bistum Ermland unter polnische Oberhoheit, die bis zur ersten polnischen Teilung von 1772 andauerte. Danach kam es zu Preußen und verlor gleichzeitig seine Selbständigkeit.

Nach der Einbindung in den preußischen Staat wurden im Ermland 1773 zunächst die beiden landrätlichen Kreise Braunsberg und Heilsberg eingerichtet, die beide der Kriegs- und Domänenkammer Königsberg zugeordnet wurden.

Seit 1818

Im Rahmen der preußischen Verwaltungsreformen ergab sich die Notwendigkeit einer umfassenden Kreisreform in ganz Ostpreußen, da die 1752 bzw. 1773 eingerichteten Kreise sich als unzweckmäßig und zu groß erwiesen hatten. Im Ermland wurde aus dem südöstlichen Teil des alten Kreises Heilsberg mit Wirkung vom 1. Februar 1818 der neue Kreis Rößel gebildet. Er umfasste im Wesentlichen das Gebiet der vormaligen ermländischen Kammerämter Rößel und Seeburg, nämlich die katholischen Kirchspiele:

  • Bischofsburg
  • Bischofstein
  • Frankenau
  • Freudenberg
  • Glockstein
  • Groß Bössau
  • Groß Köllen
  • Lautern
  • Legienen
  • Plausen
  • Prossitten
  • Rössel
  • Santoppen
  • Seeburg
  • Sturmhübel

Zunächst wurde Rößel als Kreisstadt bestimmt, 1862 wurde das Landratsamt jedoch nach Bischofsburg verlegt. Anfangs unterstand der Kreis dem preußischen Regierungsbezirk Königsberg; am 1. November 1905 erfolgte die Zuordnung zum neu gegründeten ostpreußischen Regierungsbezirk Allenstein.

Vom Ende des Ersten Weltkriegs bis heute

Bei der nach dem Ersten Weltkrieg im Versailler Vertrag vorgeschriebenen Volksabstimmung über die Zugehörigkeit zum Deutschen Reich oder zu Polen entschieden sich am 11. Juli 1920 88,7 Prozent der Stimmberechtigten für einen Verbleib bei Ostpreußen.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte Ende Januar 1945 die Rote Armee ohne wesentliche Kampfhandlungen den Kreis Rößel. Erst nach der Besetzung wurden die Städte und Dörfer von Truppen der Roten Armee zum Teil durch Brandstiftung zerstört.

Im März 1945 unterstellte die Rote Armee das Kreisgebiet zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens der Verwaltung der Volksrepublik Polen. Diese besiedelte es nach Flucht und Vertreibung nahezu der gesamten einheimischen Bevölkerung mit Polen, die zum Teil aus den an die Sowjetunion gefallenen Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen.

Das Kreisgebiet ist heute auf die polnischen Kreise Powiat Bartoszycki (Kreis Bartenstein), Powiat Kętrzyński (Kreis Rastenburg) und Powiat Olsztyński (Kreis Allenstein) aufgeteilt.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
1818 22.324
1846 38.216
1871 49.399
1890 49.329
1900 50.300
1910 50.472
1925 48.965
1933 50.311
1939 51.086

Politik

Landräte

  • 1818–184300 (1770–1848)
  • 1843–185000Moritz von Lavergne-Peguilhen
  • 18500000000von Hintzmann
  • 1852–187400Adelbert von Schroetter
  • 1874–187600Friedrich von Puttkammer
  • 1876–188400Emil Brunner
  • 1884–188500Heinrich Maurach
  • 1885–188800Henning von Puttkammer
  • 1888–191400 (1853–1914)
  • 1914–191500Otto Eisenblätter (vertretungsweise)
  • 1915–192100 (1882–1945)
  • 1921–193300Hugo Neumann
  • 19330000000Nikolaus (vertretungsweise)
  • 19330000000Hermann (vertretungsweise)
  • 1933–193700 (1897–1984)
  • 19370000000Otto Braun

Wahlen

Im Deutschen Kaiserreich bildete der Kreis Rößel zusammen mit dem Kreis Allenstein den Reichstagswahlkreis Königsberg 9. Dieser stark katholisch geprägte Wahlkreis wurde bei fast allen Reichstagswahlen zwischen 1871 und 1912 von Kandidaten der Deutschen Zentrumspartei gewonnen. Lediglich bei der Reichstagswahl 1893 konnte mit Anton von Wolszlegier ein Vertreter der Polnischen Fraktion das Mandat gewinnen.

Gemeinden

Im Jahre 1908 umfasste der Kreis 118 Städte, Gemeinden und Gutsbezirke. Zum Ende seines Bestehens im Jahr 1945 umfasste der Kreis Rößel noch vier Städte und 81 Landgemeinden:

  • Adlig Wolken
  • Atkamp
  • Bansen
  • Begnitten
  • Bergenthal
  • Bischdorf
  • Bischofsburg, Stadt
  • Bischofstein, Stadt
  • Bredinken
  • Buchenberg
  • Bürgerdorf
  • Damerau
  • Elsau
  • Fleming
  • Frankenau
  • Freudenberg
  • Fürstenau
  • Gerthen
  • Glockstein
  • Groß Bößau
  • Groß Köllen
  • Groß Mönsdorf
  • Großwolken
  • Heinrichsdorf
  • Kabienen
  • Kekitten
  • Klackendorf
  • Klawsdorf
  • Klein Bößau
  • Kleisack
  • Komienen
  • Krämersdorf
  • Krausen
  • Krausenstein
  • Krokau
  • Labuch
  • Landau
  • Lautern
  • Legienen
  • Lekitten
  • Linglack
  • Lokau
  • Loßainen
  • Modlainen
  • Molditten
  • Nassen
  • Neudims
  • Ottern
  • Paudling
  • Plausen
  • Plößen
  • Polkeim
  • Porwangen
  • Prossitten
  • Raschung
  • Ridbach
  • Robaben
  • Rochlack
  • Rosenschön
  • Rößel, Stadt
  • Rothfließ
  • Samlack
  • Santoppen
  • Sauerbaum
  • Scharnigk
  • Schellen
  • Schönborn
  • Schöndorf
  • Schöneberg
  • Seeburg, Stadt
  • Soweiden
  • Sternsee
  • Stockhausen
  • Sturmhübel
  • Teistimmen
  • Tollnigk
  • Tornienen
  • Voigtsdorf
  • Waldensee
  • Walkeim
  • Wangst
  • Wengoyen
  • Willims
  • Wonneberg
  • Zehnhuben
Vor 1945 aufgelöste Gemeinden
  • Bodzianowo, am 30. September 1928 zu Bansen
  • Plönhöfen, vor 1910 zu Loszainen
  • Potritten, am 30. September 1928 zu Walkeim
  • Zabrodzin, am 30. September 1929 zu Schöndorf

Ortsnamen

Im Verlauf des 20. Jahrhunderts, zuletzt 1938, wurden mehrere Gemeinden umbenannt:

  • Adlig Wolka → Adlig Wolken (1938)
  • Bodzianowo → Buchental (1930)
  • Bukowagurra → Buchenberg (1927)
  • Görkendorf → Teistimmen (1928)
  • Groß Bössau → Groß Bößau (1927)
  • Dembowo, Forsthaus → Stockhausen, Forsthaus (1930)
  • Dembowo, Kolonie → Diborn, Kolonie (1938)
  • Groß Ottern → Ottern (1928)
  • Groß Wolka → Großwolken (1938)
  • Klein Bössau → Klein Bößau (1927)
  • Kramarka → Krammen (1938)
  • Labendzowo → Legienen (1932)
  • Loszainen → Loßainen (1936)
  • Orlowo → Orlen (1938)
  • Pissau → Waldensee (1910)
  • Robawen → Robaben (1938)
  • Sasdrosz → Falkenheim (1930)
  • Stanislewo → Sternsee (1931)
  • Striewo → Stockhausen (1928)
  • Zabrodzin → Schöndorf (1929)

Literatur

  • Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Heft 1: Regierungsbezirk Allenstein. Berlin 1912, S. 56–61, Kreis Rössel.
  • Adolf Schlott: Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Königsberg, nach amtlichen Quellen. Hartung, Königsberg 1861, S. 214–220.
  • Preußisches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Königsberg. Berlin 1966, 19. Kreis Roessel.
  • Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage. Band 2, Berlin 1874, S. 18, Ziffer 12.
  • A. C. A. Friedrich: Historisch-geographische Darstellung Alt- und Neu-Polens. Berlin 1839, S. 603.
  • Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preussen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, S. 118–125.
  • Michael Rademacher: Ostpreußen – Kreis Rössel. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 

Weblinks

Commons: Landkreis Rößel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Kreis Rößel (mit Landkarte) auf GenWiki
  • Der Kreis Rößel bei ostpreussen.net
  • Landkreis Rößel Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 16. Juli 2013.
  • Kreis Rößel, in: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 (U. Schubert, 17. September 2022).

Einzelnachweise

  1. Georg von Viebahn (Hrsg.): Statistik des zollvereinten und nördlichen Deutschlands. Georg Reimer, Berlin 1858, S. 296 (google.de). 
  2. Max Toeppen: Historisch-comparative Geographie von Preussen. Justus Perthes, Gotha 1858, S. 343 ff. (google.de). 
  3. Christian Gottfried Daniel Stein: Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats. Vossische Buchhandlung, Berlin 1819, Der Regierungsbezirk Königsberg (Digitalisat [abgerufen am 9. September 2020]). 
  4. Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Mittheilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, Band 2. Einwohnerzahlen der Kreise. S. 304 (Digitalisat). 
  5. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preußen und ihre Bevölkerung 1871
  6. Michael Rademacher: Ostpreußen – Kreis Rössel. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 
  7. Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preussischen Geschichte
  8. Stammbaum Friedrich von Puttkamer bei www.einegrossefamilie.de
  9. Die preussische Verwaltung des Regierungsbezirks Königsberg, 1871–1920
  10. www.bischofsburg.de (Memento des Originals vom 8. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2
  11. Allgemeine Forstzeitschrift, Band 39
  12. Datenbank der Reichstagsabgeordneten
  13. territorial.de: Kreis Rößel
Stadtkreise und Landkreise in Ostpreußen

Stadtkreise: Allenstein | Elbing | Insterburg | Königsberg i. Pr. | Memel | Tilsit

Landkreise: Allenstein | Angerapp (Darkehmen) | Angerburg | Bartenstein (Friedland) | Braunsberg | Darkehmen (Angerapp) | Ebenrode (Stallupönen) | Elchniederung (Niederung) | Fischhausen | Friedland (Bartenstein) | Gerdauen | Goldap | Gumbinnen | Heiligenbeil | Heilsberg | Heydekrug | Insterburg | Johannisburg | Königsberg | Labiau | Lötzen | Lyck | Memel | Mohrungen | Neidenburg | Niederung (Elchniederung) | Oletzko (Treuburg) | Ortelsburg | Osterode | Pillkallen (Schloßberg (Ostpr.)) | Preußisch Eylau | Preußisch Holland | Ragnit | Rastenburg | Rößel | Samland | Schloßberg (Ostpr.) (Pillkallen) | Sensburg | Stallupönen (Ebenrode) | Tilsit | Tilsit-Ragnit | Treuburg (Oletzko) | Wehlau 


1922–1939 angegliederte Kreise: Elbing | Marienburg  | Marienwerder | Rosenberg  | Stuhm 


1939–1945 angegliederte Landkreise: Mackeim | Mielau | Ostenburg | Plöhnen | Pogegen | Praschnitz | Scharfenwiese | Schröttersburg | Sichelberg | Sudauen | Zichenau 

Normdaten (Geografikum): GND: 119054-4 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 16:57

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Der Kreis Rossel war ein deutscher Landkreis im Regierungsbezirk Konigsberg spater Allenstein der preussischen Provinz Ostpreussen Er lag im Ermland in der Mitte Ostpreussens und bestand von 1818 bis 1945 Sitz der Kreisverwaltung war zunachst Rossel und ab 1862 Bischofsburg Lage in OstpreussenDer Kreis Rossel 1818 1945GeographieDas Gebiet des Kreises war 850 84 km gross und lag nordostlich von Allenstein Die vier Stadte des Kreises Rossel Bischofsburg Seeburg und Bischofstein lagen in den vier Ecken des Kreises und forderten das Wirtschaftsleben Ein eindeutiges Zentrum hatte der Kreis aber nicht Von den Hohenlagen des Baltischen Hohenruckens geht die Landschaft nach Norden in die uber Der sudwestliche Bereich wird von der Allensteiner Seenplatte beruhrt der 10 km grosse Daddaisee heute Jezioro Dadaj und der Jezioro Luterskie waren die grossten Seen des Kreises Nahe dem Lauternsee im Zentrum des Kreises befand sich mit dem 220 Meter hohen der hochste Punkt Der Nordosten wird vom Fluss Zaine beruhrt dem einzigen nennenswerten Fluss des Kreises Weite Gebiete sind mit Waldern bedeckt Der Kreis Rossel gehorte zu den flachenmassig kleineren Kreisen Ostpreussens war jedoch mit zeitweise 61 Einwohnern pro km der am dichtesten besiedelte Kreis 1939 lebten im Kreis 51 086 Menschen davon 88 3 Prozent katholischen Glaubens Gab es 1890 noch 339 Juden ging deren Zahl danach standig zuruck 1925 waren es 132 1933 nur noch 108 Die polnische Minderheit wurde 1900 mit 14 Prozent angegeben Die Stadte Bischofstein und Bischofsburg lagen an der Reichsstrasse 128 Konigsberg Ortelsburg und durch Rossel fuhrte die Reichsstrasse 141 Allenburg Bischofsburg Dazu fuhrten die Bahnlinien Insterburg Allenstein und Wormditt Rastenburg durch das Kreisgebiet Haupterwerbsquellen waren die Land und Forstwirtschaft nennenswerte Industrie hatte sich nicht angesiedelt GeschichteVorgeschichte Die Geschichte des Kreises wurde lange Zeit durch das Bistum Ermland bestimmt das uber mehrere Jahrhunderte ein geistlich souveranes Territorium darstellte Es entstand 1243 und wurde verwaltungsmassig in zehn Kammeramter aufgeteilt von denen sieben dem ermlandischen Bischof und drei dem Domkapitel unterstellt waren Das Gebiet des spateren Kreises lag in den Kammeramtern Rossel und Seeburg die zum bischoflichen Herrschaftsbereich gehorten Im Ergebnis des zweiten Thorner Friedens von 1466 kam das gesamte Bistum Ermland unter polnische Oberhoheit die bis zur ersten polnischen Teilung von 1772 andauerte Danach kam es zu Preussen und verlor gleichzeitig seine Selbstandigkeit Nach der Einbindung in den preussischen Staat wurden im Ermland 1773 zunachst die beiden landratlichen Kreise Braunsberg und Heilsberg eingerichtet die beide der Kriegs und Domanenkammer Konigsberg zugeordnet wurden Seit 1818 Siegelmarke Konigliches Landratsamt Rossel Ostpreussen Im Rahmen der preussischen Verwaltungsreformen ergab sich die Notwendigkeit einer umfassenden Kreisreform in ganz Ostpreussen da die 1752 bzw 1773 eingerichteten Kreise sich als unzweckmassig und zu gross erwiesen hatten Im Ermland wurde aus dem sudostlichen Teil des alten Kreises Heilsberg mit Wirkung vom 1 Februar 1818 der neue Kreis Rossel gebildet Er umfasste im Wesentlichen das Gebiet der vormaligen ermlandischen Kammeramter Rossel und Seeburg namlich die katholischen Kirchspiele Bischofsburg Bischofstein Frankenau Freudenberg Glockstein Gross Bossau Gross Kollen Lautern Legienen Plausen Prossitten Rossel Santoppen Seeburg Sturmhubel Zunachst wurde Rossel als Kreisstadt bestimmt 1862 wurde das Landratsamt jedoch nach Bischofsburg verlegt Anfangs unterstand der Kreis dem preussischen Regierungsbezirk Konigsberg am 1 November 1905 erfolgte die Zuordnung zum neu gegrundeten ostpreussischen Regierungsbezirk Allenstein Vom Ende des Ersten Weltkriegs bis heute Bei der nach dem Ersten Weltkrieg im Versailler Vertrag vorgeschriebenen Volksabstimmung uber die Zugehorigkeit zum Deutschen Reich oder zu Polen entschieden sich am 11 Juli 1920 88 7 Prozent der Stimmberechtigten fur einen Verbleib bei Ostpreussen Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte Ende Januar 1945 die Rote Armee ohne wesentliche Kampfhandlungen den Kreis Rossel Erst nach der Besetzung wurden die Stadte und Dorfer von Truppen der Roten Armee zum Teil durch Brandstiftung zerstort Im Marz 1945 unterstellte die Rote Armee das Kreisgebiet zusammen mit der sudlichen Halfte Ostpreussens der Verwaltung der Volksrepublik Polen Diese besiedelte es nach Flucht und Vertreibung nahezu der gesamten einheimischen Bevolkerung mit Polen die zum Teil aus den an die Sowjetunion gefallenen Gebieten ostlich der Curzon Linie kamen Das Kreisgebiet ist heute auf die polnischen Kreise Powiat Bartoszycki Kreis Bartenstein Powiat Ketrzynski Kreis Rastenburg und Powiat Olsztynski Kreis Allenstein aufgeteilt EinwohnerentwicklungJahr Einwohner Quelle1818 22 3241846 38 2161871 49 3991890 49 3291900 50 3001910 50 4721925 48 9651933 50 3111939 51 086PolitikLandrate 1818 184300 1770 1848 1843 185000 Moritz von Lavergne Peguilhen 18500000000 von Hintzmann 1852 187400 Adelbert von Schroetter 1874 187600 Friedrich von Puttkammer 1876 188400 Emil Brunner 1884 188500 Heinrich Maurach 1885 188800 Henning von Puttkammer 1888 191400 1853 1914 1914 191500 Otto Eisenblatter vertretungsweise 1915 192100 1882 1945 1921 193300 Hugo Neumann 19330000000 Nikolaus vertretungsweise 19330000000 Hermann vertretungsweise 1933 193700 1897 1984 19370000000 Otto BraunWahlen Im Deutschen Kaiserreich bildete der Kreis Rossel zusammen mit dem Kreis Allenstein den Reichstagswahlkreis Konigsberg 9 Dieser stark katholisch gepragte Wahlkreis wurde bei fast allen Reichstagswahlen zwischen 1871 und 1912 von Kandidaten der Deutschen Zentrumspartei gewonnen Lediglich bei der Reichstagswahl 1893 konnte mit Anton von Wolszlegier ein Vertreter der Polnischen Fraktion das Mandat gewinnen GemeindenIm Jahre 1908 umfasste der Kreis 118 Stadte Gemeinden und Gutsbezirke Zum Ende seines Bestehens im Jahr 1945 umfasste der Kreis Rossel noch vier Stadte und 81 Landgemeinden Adlig Wolken Atkamp Bansen Begnitten Bergenthal Bischdorf Bischofsburg Stadt Bischofstein Stadt Bredinken Buchenberg Burgerdorf Damerau Elsau Fleming Frankenau Freudenberg Furstenau Gerthen Glockstein Gross Bossau Gross Kollen Gross Monsdorf Grosswolken Heinrichsdorf Kabienen Kekitten Klackendorf Klawsdorf Klein Bossau Kleisack Komienen Kramersdorf Krausen Krausenstein Krokau Labuch Landau Lautern Legienen Lekitten Linglack Lokau Lossainen Modlainen Molditten Nassen Neudims Ottern Paudling Plausen Plossen Polkeim Porwangen Prossitten Raschung Ridbach Robaben Rochlack Rosenschon Rossel Stadt Rothfliess Samlack Santoppen Sauerbaum Scharnigk Schellen Schonborn Schondorf Schoneberg Seeburg Stadt Soweiden Sternsee Stockhausen Sturmhubel Teistimmen Tollnigk Tornienen Voigtsdorf Waldensee Walkeim Wangst Wengoyen Willims Wonneberg Zehnhuben Vor 1945 aufgeloste GemeindenBodzianowo am 30 September 1928 zu Bansen Plonhofen vor 1910 zu Loszainen Potritten am 30 September 1928 zu Walkeim Zabrodzin am 30 September 1929 zu SchondorfOrtsnamenIm Verlauf des 20 Jahrhunderts zuletzt 1938 wurden mehrere Gemeinden umbenannt Adlig Wolka Adlig Wolken 1938 Bodzianowo Buchental 1930 Bukowagurra Buchenberg 1927 Gorkendorf Teistimmen 1928 Gross Bossau Gross Bossau 1927 Dembowo Forsthaus Stockhausen Forsthaus 1930 Dembowo Kolonie Diborn Kolonie 1938 Gross Ottern Ottern 1928 Gross Wolka Grosswolken 1938 Klein Bossau Klein Bossau 1927 Kramarka Krammen 1938 Labendzowo Legienen 1932 Loszainen Lossainen 1936 Orlowo Orlen 1938 Pissau Waldensee 1910 Robawen Robaben 1938 Sasdrosz Falkenheim 1930 Stanislewo Sternsee 1931 Striewo Stockhausen 1928 Zabrodzin Schondorf 1929 LiteraturKoniglich Preussisches Statistisches Landesamt Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein Danzig Marienwerder Posen Bromberg und Oppeln Auf Grund der Volkszahlung vom 1 Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen Heft 1 Regierungsbezirk Allenstein Berlin 1912 S 56 61 Kreis Rossel Adolf Schlott Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Konigsberg nach amtlichen Quellen Hartung Konigsberg 1861 S 214 220 Preussisches Finanzministerium Die Ergebnisse der Grund und Gebaudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Konigsberg Berlin 1966 19 Kreis Roessel Gustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 18 Ziffer 12 A C A Friedrich Historisch geographische Darstellung Alt und Neu Polens Berlin 1839 S 603 Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preussen und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt Berlin 1874 S 118 125 Michael Rademacher Ostpreussen Kreis Rossel Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 WeblinksCommons Landkreis Rossel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kreis Rossel mit Landkarte auf GenWiki Der Kreis Rossel bei ostpreussen net Landkreis Rossel Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial de Rolf Jehke Stand 16 Juli 2013 Kreis Rossel in Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 U Schubert 17 September 2022 EinzelnachweiseGeorg von Viebahn Hrsg Statistik des zollvereinten und nordlichen Deutschlands Georg Reimer Berlin 1858 S 296 google de Max Toeppen Historisch comparative Geographie von Preussen Justus Perthes Gotha 1858 S 343 ff google de Christian Gottfried Daniel Stein Handbuch der Geographie und Statistik des preussischen Staats Vossische Buchhandlung Berlin 1819 Der Regierungsbezirk Konigsberg Digitalisat abgerufen am 9 September 2020 Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Mittheilungen des Statistischen Bureau s in Berlin Band 2 Einwohnerzahlen der Kreise S 304 Digitalisat Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preussen und ihre Bevolkerung 1871 Michael Rademacher Ostpreussen Kreis Rossel Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preussischen Geschichte Stammbaum Friedrich von Puttkamer bei www einegrossefamilie de Die preussische Verwaltung des Regierungsbezirks Konigsberg 1871 1920 www bischofsburg de Memento des Originals vom 8 Januar 2010 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Allgemeine Forstzeitschrift Band 39 Datenbank der Reichstagsabgeordneten territorial de Kreis RosselStadtkreise und Landkreise in Ostpreussen Stadtkreise Allenstein Elbing Insterburg Konigsberg i Pr Memel Tilsit Landkreise Allenstein Angerapp Darkehmen Angerburg Bartenstein Friedland Braunsberg Darkehmen Angerapp Ebenrode Stalluponen Elchniederung Niederung Fischhausen Friedland Bartenstein Gerdauen Goldap Gumbinnen Heiligenbeil Heilsberg Heydekrug Insterburg Johannisburg Konigsberg Labiau Lotzen Lyck Memel Mohrungen Neidenburg Niederung Elchniederung Oletzko Treuburg Ortelsburg Osterode Pillkallen Schlossberg Ostpr Preussisch Eylau Preussisch Holland Ragnit Rastenburg Rossel Samland Schlossberg Ostpr Pillkallen Sensburg Stalluponen Ebenrode Tilsit Tilsit Ragnit Treuburg Oletzko Wehlau 1922 1939 angegliederte Kreise Elbing Marienburg Marienwerder Rosenberg Stuhm 1939 1945 angegliederte Landkreise Mackeim Mielau Ostenburg Plohnen Pogegen Praschnitz Scharfenwiese Schrottersburg Sichelberg Sudauen Zichenau Normdaten Geografikum GND 119054 4 GND Explorer lobid OGND AKS

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