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Kriminalitätstheorien sind Systeme von Aussagen zur Erklärung der Ursachen des Verlaufs und der strukturellen Eigenarten

Kriminalitätstheorien

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Kriminalitätstheorien sind Systeme von Aussagen zur Erklärung der Ursachen, des Verlaufs und der strukturellen Eigenarten des Phänomens Kriminalität. Grundsätzlich wird in der Kriminologie zwischen Mikrotheorien, deren Ansatz die individuellen Merkmale kriminellen Verhaltens herausstellt, und Makrotheorien, die auf den gesellschaftlichen Kontext abstellen. Sodann sind ätiologische Ansätze, die das kriminelle Verhalten (ob individuell oder gesellschaftlich bedingt) ursächlich zu erklären versuchen, von Etikettierungsansätzen zu unterscheiden, die Kriminalität als Konstrukt eines formellen Kontrollsystems (insbesondere Strafrecht und der staatlichen Instanzen zur Verfolgung von Kriminalität) ansehen.

Grundsätzlich wird auch eine Klassifikation von Kriminalitätstheorien vom wissenschaftlichen Ansatz her vertreten, so dass unter anderem von soziologischen, sozialpsychologischen, psychologischen oder biologischen Kriminalitätstheorien die Rede ist. Während die biologischen Kriminalitätstheorien weitgehend in den Hintergrund getreten sind, dominieren heute vor allem sozialpsychologische und soziologische Ansätze. Allgemeine Kriminalitätstheorien hingegen vertreten den Anspruch, das Phänomen Kriminalität insgesamt zu erklären.

Die Fülle vorliegender Kriminalitätstheorien aus den verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen haben nahezu keinen Aspekt menschlicher Existenz ausgespart, der nicht in irgendeine Theorie zur Erklärung delinquenten Verhaltens eingeflossen wäre. Die vorgelegten Theorien begleiten den Straftäter retrospektiv von seiner Geburt über nahezu alle Stadien seiner Entwicklung im Kontext spezieller oder allgemein gesellschaftlicher Einflüsse bis hin zur Tat. Diese Vielfalt verdankt ihre Existenz nicht nur, aber auch der Tatsache, dass es der Kriminologie – ebenso wie der Soziologie oder der Psychologie – bis heute nicht gelungen ist, sich auf eine Gesellschafts- und/oder Persönlichkeitstheorie zu einigen, die ihr Grundlage systematischer Forschung und Theorienbildung sein könnte. Im Jahr 1981 konstatierte Ignatz Kerscher daher, dass es bisher nicht gelungen sei, die vielen Ansätze zu integrieren.

Laut Christian Wickert fällt bei der Betrachtung des Geltungsbereichs von Kriminalitätstheorien auf, dass die meisten Erklärungen der Jugend- bzw. Straßenkriminalität zugeordnet werden können. Die Erklärung von Kriegen und Kriegsverbrechen, Staatskriminalität, Kriminalität der Mächtigen, Wirtschaftskriminalität oder auch Umweltkriminalität sei dagegen eine große Leerstelle in der Kriminologie. Erst in den letzten Jahren sei eine verstärkte Beschäftigung mit Themen wie einer Green Criminology oder einer Criminology of Genocide zu beobachten. Allerdings ist zu bedenken, dass Edwin H. Sutherland bereits in den Dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts Aspekte der Wirtschaftskriminalität in seinen Ansatz zu integrieren versucht hatte. Das Konzept einer Kriminalität der Mächtigen wurde von Henner Hess ebenfalls bereits in den Siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts diskutiert.

Siehe im Einzelnen

  • Kriminologie
  • Kriminalsoziologie
  • Kriminalbiologie
  • Kriminalpsychologie
  • Kritische Kriminologie

Weblinks

  • Dieter Hermann: Kriminalitätstheorien. Eintrag in KrimLEX.
  • Anja Bruhn: Wie entsteht kriminelles Verhalten?. Bundeszentrale für politische Bildung. Dossier: Innere Sicherheit, 14. Juni 2012.

Einzelnachweise

  1. Ignatz Kerscher: Sozialwissenschaftliche Kriminalitätstheorien. Eine Einführung. 3. Auflage. Beltz, Weinheim, Basel 1981, ISBN 3-407-51127-2. 
  2. Christian Wickert: Lemma Kriminalitätstheorien in: SozTheo
  3. vgl. Edwin H. Sutherland, White-collar Kriminalität, in: Fritz Sack/René König (Hg.), Kriminalsoziologie, Frankfurt/M. 1968, S. 187 – 200. Der Text erschien in englischer Sprache erstmals 1939.
  4. vgl. Sebastian Scheerer: Kriminalität der Mächtigen. In: Günther Kaiser, Hans-Jürgen Kerner, Fritz Sack, Hartmut Schellhoss (Hrsg.): Kleines Kriminologisches Wörterbuch (= Uni-Taschenbücher. 1274). 3., völlig neubearbeitete und erweiterte Auflage. Müller, Heidelberg 1993, ISBN 3-8252-1274-2, S. 246–249.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 13 Jul 2025 / 14:51

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Kriminalitatstheorien sind Systeme von Aussagen zur Erklarung der Ursachen des Verlaufs und der strukturellen Eigenarten des Phanomens Kriminalitat Grundsatzlich wird in der Kriminologie zwischen Mikrotheorien deren Ansatz die individuellen Merkmale kriminellen Verhaltens herausstellt und Makrotheorien die auf den gesellschaftlichen Kontext abstellen Sodann sind atiologische Ansatze die das kriminelle Verhalten ob individuell oder gesellschaftlich bedingt ursachlich zu erklaren versuchen von Etikettierungsansatzen zu unterscheiden die Kriminalitat als Konstrukt eines formellen Kontrollsystems insbesondere Strafrecht und der staatlichen Instanzen zur Verfolgung von Kriminalitat ansehen Grundsatzlich wird auch eine Klassifikation von Kriminalitatstheorien vom wissenschaftlichen Ansatz her vertreten so dass unter anderem von soziologischen sozialpsychologischen psychologischen oder biologischen Kriminalitatstheorien die Rede ist Wahrend die biologischen Kriminalitatstheorien weitgehend in den Hintergrund getreten sind dominieren heute vor allem sozialpsychologische und soziologische Ansatze Allgemeine Kriminalitatstheorien hingegen vertreten den Anspruch das Phanomen Kriminalitat insgesamt zu erklaren Die Fulle vorliegender Kriminalitatstheorien aus den verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen haben nahezu keinen Aspekt menschlicher Existenz ausgespart der nicht in irgendeine Theorie zur Erklarung delinquenten Verhaltens eingeflossen ware Die vorgelegten Theorien begleiten den Straftater retrospektiv von seiner Geburt uber nahezu alle Stadien seiner Entwicklung im Kontext spezieller oder allgemein gesellschaftlicher Einflusse bis hin zur Tat Diese Vielfalt verdankt ihre Existenz nicht nur aber auch der Tatsache dass es der Kriminologie ebenso wie der Soziologie oder der Psychologie bis heute nicht gelungen ist sich auf eine Gesellschafts und oder Personlichkeitstheorie zu einigen die ihr Grundlage systematischer Forschung und Theorienbildung sein konnte Im Jahr 1981 konstatierte Ignatz Kerscher daher dass es bisher nicht gelungen sei die vielen Ansatze zu integrieren Laut Christian Wickert fallt bei der Betrachtung des Geltungsbereichs von Kriminalitatstheorien auf dass die meisten Erklarungen der Jugend bzw Strassenkriminalitat zugeordnet werden konnen Die Erklarung von Kriegen und Kriegsverbrechen Staatskriminalitat Kriminalitat der Machtigen Wirtschaftskriminalitat oder auch Umweltkriminalitat sei dagegen eine grosse Leerstelle in der Kriminologie Erst in den letzten Jahren sei eine verstarkte Beschaftigung mit Themen wie einer Green Criminology oder einer Criminology of Genocide zu beobachten Allerdings ist zu bedenken dass Edwin H Sutherland bereits in den Dreissiger Jahren des 20 Jahrhunderts Aspekte der Wirtschaftskriminalitat in seinen Ansatz zu integrieren versucht hatte Das Konzept einer Kriminalitat der Machtigen wurde von Henner Hess ebenfalls bereits in den Siebziger Jahren des 20 Jahrhunderts diskutiert Siehe im EinzelnenKriminologie Kriminalsoziologie Kriminalbiologie Kriminalpsychologie Kritische KriminologieWeblinksDieter Hermann Kriminalitatstheorien Eintrag in KrimLEX Anja Bruhn Wie entsteht kriminelles Verhalten Bundeszentrale fur politische Bildung Dossier Innere Sicherheit 14 Juni 2012 EinzelnachweiseIgnatz Kerscher Sozialwissenschaftliche Kriminalitatstheorien Eine Einfuhrung 3 Auflage Beltz Weinheim Basel 1981 ISBN 3 407 51127 2 Christian Wickert Lemma Kriminalitatstheorien in SozTheo vgl Edwin H Sutherland White collar Kriminalitat in Fritz Sack Rene Konig Hg Kriminalsoziologie Frankfurt M 1968 S 187 200 Der Text erschien in englischer Sprache erstmals 1939 vgl Sebastian Scheerer Kriminalitat der Machtigen In Gunther Kaiser Hans Jurgen Kerner Fritz Sack Hartmut Schellhoss Hrsg Kleines Kriminologisches Worterbuch Uni Taschenbucher 1274 3 vollig neubearbeitete und erweiterte Auflage Muller Heidelberg 1993 ISBN 3 8252 1274 2 S 246 249

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