Die Kölnische Zeitung war im 19 und im 20 Jahrhundert bis zum Beginn des Nationalsozialismus eine der führenden überregi
Kölnische Zeitung

Die Kölnische Zeitung war im 19. und im 20. Jahrhundert bis zum Beginn des Nationalsozialismus eine der führenden überregionalen deutschen Tageszeitungen. Die beiden anderen großen Zeitungen der Zeit waren die Frankfurter Zeitung und die Allgemeine Zeitung.
Kölnische Zeitung | |
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Beschreibung | Tageszeitung |
Verlag | M. DuMont Schauberg |
Erstausgabe | 19. Juli 1798 |
Einstellung | 8. April 1945 |
Erscheinungsweise | ab 1829 6× wöchentlich |
Herausgeber | M. DuMont Schauberg |
ZDB | 1309640-0 |
Ausrichtung und Bedeutung
Das Blatt verstand sich selbst im Sinne der Aufklärung und Französischen Revolution als demokratisch, bürgerlich und liberal. Ihr Ruhm basierte auf der soliden, aktuellen Berichterstattung und einer obrigkeitskritischen Grundhaltung. Die Redaktion geriet – wie ein Jahrhundert zuvor die Gazette de Cologne – häufig mit Vertretern des preußischen Kaiserreichs in Streit und war ein wichtiges Sprachrohr der Märzrevolution 1848.
Ihr erster großer Herausgeber Joseph DuMont setzte in den 1830er Jahren modernste Drucktechniken ein und baute als erster deutscher Verleger eine Nachrichtenverbindung über berittene Eilboten zur damals weltweit bedeutendsten Zeitung, der Times in London, auf. Daher stammt die schmeichelhafte Bezeichnung der Kölnischen Zeitung als „die deutsche Times“. Das Blatt führte 1838 eine feste Kulturrubrik ein und damit das erste Feuilleton. Bis zum Ende der Weimarer Republik blieb die Kölnische Zeitung eine der wichtigsten überregionalen deutschen Tageszeitungen. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung schwenkte sie relativ rasch auf den Kurs der NS-Propaganda um. Einen knappen Monat vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges stellte die Kölnische Zeitung nach 147 Jahren ihr Erscheinen ein. Nach Kriegsende wurde sie von den Alliierten verboten. Aus ihrem Restbestand ging der Kölner Stadt-Anzeiger hervor.
Geschichte
Vorläufer und Anfänge
Der Name „Kölnische Zeitung“ geht einigen Quellen zufolge auf den 19. Juli 1798 zurück. Zuvor hatte das Blatt die Titel „Kaiserliche Reichs-Ober-Post-Amts-Zeitung“ (seit 1763), „Reichs-Ober-Post-Amts-Zeitung“ (ab 1795), „Postamtszeitung zu Cölln“ und „Kölner Zeitung“ getragen und mehrfach den Besitzer gewechselt. Franz Dieudonné schrieb 1903 in seiner kritischen Chronik der Zeitung:
„Als Gründungstag der ‚Kölnischen Zeitung’ kann man den 9. Juni 1802 ansehen, an welchem Tage die Schauberg’sche Druckerei die bis dahin nur bei ihr gedruckte Kölner Zeitung in ihr Eigentum erwarb und fortan Kölnische Zeitung nannte. Drei Jahre später kam die Zeitung durch Heirat mit dem Fräulein Schauberg an Marcus Dumont, den Stammvater der Kölnischen Zeitungs-Dynastie.“
Der Zeitungschronist entwickelte in seiner Geschichte des Deutschen Zeitungswesens von 1906 die Entstehungsphase der Kölnischen Zeitung ausführlicher:
„Als im Jahre 1794 die Franzosen Köln besetzten und jede Verbindung mit dem Reichspostmeister aufhörte, setzte der bisherige langjährige Redakteur und Postbeamte Johann Arnold Otten die Zeitung unter dem Titel Post-Amts-Zeitung fort und ließ sie auch, wie es bisher der Fall gewesen, bei Schauberg-Erben drucken. Einige Jahre später – das linke Rheinufer und mit ihm Köln war inzwischen der französischen Republik einverleibt worden – ging das Blatt an den Kölner Bürger Franz Röntgen über, der es jetzt einfach Kölner Zeitung nannte. Der Abonnementspreis blieb wie bisher 12 Franken jährlich. Redakteur wurde der ehemalige Professor am Laurenzianer Gymnasium Lugino. Der erhoffte Aufschwung der Zeitung blieb aber aus, so lebhaft auch Lugino versicherte, „nur mit der Aegide oder dem heiligen Schilde der Wahrheit aufzutreten“, so daß Röntgen schließlich ganz gern am 8. Mai 1802 das Blatt an die Erben Schauberg und den Präfekturrat J. M. Nicolaus du Mont für ein Billiges verkaufte. Er machte sich auf Lebenszeit eine monatliche Rente von 2 Kronenthalern aus, denen noch ein halber Kronenthaler hinzugefügt werden sollte, falls die Zahl der Abonnenten auf 400 stiege. Die neue Eigentümer konnten aber die Auflage nicht über 250 Exemplare bringen, weshalb sich der Präfekturrat du Mont noch in demselben Jahre aus dem Geschäfte zurückzog. Die Erben Schauberg mühten sich darauf noch einige Jahre erfolglos ab und würden dann gewiß das Blatt haben eingehen lassen, wenn nicht ein junger, rühriger Rechtsgelehrter Marcus du Mont, der eine der Schaubergschen Erben, die Maria Katharina Jacobine Schauberg, heiratete, am 10. Juni 1805 die Druckerei und die Zeitung für 1400 Thaler erworben und auch die Redaktion des Blattes übernommen hätte. Mit seinem scharfen Blick für das Zeitgemäße, seiner Energie und Umsicht rettete er das Blatt vor dem Untergange und brachte die Zahl der Abnehmer bereits im ersten Jahre auf 400.“
Politisch sah sich die kleine Redaktion in den allerersten Jahren in der Tradition der französischen Revolution – und der französischen Staatsmacht. Sie begrüßte, wie viele Kölner, ausdrücklich Napoleons Besetzung des Rheinlands. 1802 druckte die Kölnische Zeitung eine Hymne auf Napoleon:
„Mit ermatteten Schwingen im staub- und blutvollen Gewande floh es dahin, das neunte Jahr. […] Doch was sehe ich? Zweitracht, Unwissenheit, Fanatismus fliehen. Bote der Gottheit, Hoffnung der Sterblichen, göttlicher Friede, Du steigst vom Himmel, Deiner Heimat herunter, Du ergreiffst seine Zügel. […] umfassest mit Deinem wohlthätigen Blicke den ganzen Umfang der Erde […] Entgegen jauchzt Dir von den Ufern der Seine, der Themse, der Donau, des Rheines, der Spree, der Rewa, des Nils der Menschenfreund und ruft durchströmt von feurigem Entzücken auf: Heil, Heil ihm, dem edlen großen Manne / Heil Bonaparten, der Dich, o Göttin, Dich vom Himmel her zu mir herabgesendet!“
Als 1805 der Jurist Marcus DuMont die Druckerei Schauberg, wo die Kölnische Zeitung in einer Auflage von 250 Exemplaren hergestellt wurde, und damit auch die Zeitung übernahm, konnten nur ca. 10 % der Bevölkerung lesen. Trotzdem stieg die Auflage. 1806 spitzten sich die Spannungen zwischen Napoleon und Preußen zu, und die politische Ausrichtung der Kölnischen Zeitung wurde Frankreich-kritischer. Im August 1809 war die Auflage auf 400 gestiegen. Im gleichen Jahr verbot die französische Besatzungsmacht das Erscheinen der Zeitung. Mit dem Einzug preußischer Truppen in Köln im Januar 1814 erhielt Marcus DuMont wieder eine Lizenz.
Die neue Erstausgabe der Kölnischen Zeitung erschien am 16. Januar 1814. Sie erschien zunächst viermal, ab 1829 sechsmal wöchentlich, bei einer Auflage von knapp 3000 Exemplaren. Seit 1816 befand sich das Verlagsgebäude in Kölns Zentrum, in der Hohe Straße 133.
Das Beiblatt als Sonntagsausgabe
Alle zwei Wochen erschien ab dem 3. März 1816 sonntags das „Beiblatt der Kölnischen Zeitung“, die vermutlich erste deutsche Sonntagszeitung. Standardrubriken darin waren „Anekdoten“, „Verschiedenes“, „Lyrik“ sowie der „Literarische Anzeiger“ – eine Eigenwerbung des Verlags der „DüMont Bachem’schen Buchhandlung“. Das Beiblatt bewegten auch wissenschaftliche Ereignisse, die sich leicht und witzig aufbereiten ließen, Statistiken und ausführliche Zitate aus Büchern, wenn sie die Meinung der Redaktion eloquent darstellten.
So geschehen in dem abgebildeten Beispiel vom 17. März 1816, wo die Kölnische Zeitung ein in der hauseigenen Buchhandlung vertriebenes antisemitisches Buch bewirbt und über zwei Seiten hinweg zitiert. Die redaktionelle Einleitung beginnt bildungsbürgerlich harmlos, sucht sich jedoch das populistischste Kapitel aus, ein scheinbar rationales Pamphlet zur Unterdrückung der jüdischen Bevölkerung:
„Als auf eine Schrift in dieser Gattung, die vorzügliche Aufmerksamkeit verdient, rechnen wir die bei Kupferberg in Mainz erschienene: ‚Deutschlands Forderungen an den deutschen Bund.‘ […] (Zu haben in der DüMont-Bachem’schen Buchhandlung.)
In der Einleitung, wirft der unbekannte Verfasser einen vergleichenden Rückblick in die bessere Vergangenheit, und zeigt, wie sich seit dem Ausbruche der franz. Revolution der frühere glückliche Zustand Deutschlands in allem Betrachte verschlechtert hat, so daß die Gegenwart dem geistigen Auge nur ein grausiges Bild der Zerstörung und des zerrütteten Wohlstandes darbietet. Dann gibt er unter den anspruchslosen Ueberschriften: ‚Lotterie, die Juden, Büchernachdruck, Bettelei, die Heerstraßen, die Sprache, Gesetze, Gesindeordnung, Maaß und Gewicht, gleichgeltende Münze, englische Fabrikate, deutsche Alterthümer, deutscher Bundes-Pallast‘ so manchen wohlgedachten und gutbegründeten Vorschlag zur wirksamen Heilung der Uebel, die er vorher freimüthig aufgedeckt hat, daß jeder unbefangene Leser auch dort, wo er nicht ganz mit dem Verfasser übereinstimmt, ihm gewiß die Gerechtigkeit widerfahren läßt, daß Alles, was er vorbringt, aus einem Herzen entspringt, welches von dem Wohl des Vaterlandes durchglüht ist.
Um unser Urtheil zu bewähren, heben wir eine Stelle aus dem Kapitel: die Juden hier aus, die zugleich als Probe der Darstellung und Schreibart des Verfassers dienen mag. Nach einer treuen Schilderung des sittlichen Zustands der deutschen Juden, fährt der Verf. fort:»Sie (die Juden) sind in ihrem jetzigen Zustande Wucherpflanzen, die die Staatskräfte aussaugen, indem sie sich ausbreiten; die, bei denen ihnen in den neuesten Zeiten eingeräumten Vortheilen, Verderben über die Länger bringen, und der Sittlichkeit der Einwohner, die sie zugleich arm machen, höchst gefährlich werden.«[…]“
Texte wie diese heizten die politische Stimmung an. Die Kölnische Zeitung machte sich damit zum Werkzeug einer Bewegung, die zu den gewaltsamen Ausschreitungen gegen jüdische Mitbürger bei den Hep-Hep-Krawallen drei Jahre später führten.
Das Beiblatt der Kölnischen Zeitung wurde 1838 aus unbekannten Gründen eingestellt.
Joseph DuMont
1831 übernahm Joseph DuMont die Zeitung von seinem Vater Marcus und führte zahlreiche Innovationen durch, die der Zeitung größere Verbreitung und Ansehen in den deutschen Städten brachten. Er investierte zunächst in neue Dampfdrucktechnik von Koenig und Bauer und steigerte damit die Effizienz um den Faktor 3 – die Auflage von 3300 Exemplaren konnten wesentlich schneller gedruckt werden.
Die Aktualität war ein treibendes Element für die wachsende Zahl der Abonnenten, weswegen Joseph DuMont ein eigenes Korrespondentennetz sowie eine Nachrichtenverbindung über berittene Eilboten zur damals weltweit bedeutendsten Zeitung, der Times in London aufbaute. Times-Artikel wurden umgehend ins Deutsche übersetzt und standen damit den Lesern der Kölnischen Zeitung zeitnah zur Verfügung. Nicht nur deswegen, sondern auch wegen ihres neutralen Geists nannte man sie gegen Ende des 19. Jahrhunderts „die deutsche Times“. Gelegentlich bezog sich umgekehrt die Times, wenn auch selten, auf die Kölnische.
Die erste Erwähnung der „Kölnischen Zeitung“ in der Times fand am 8. Januar 1886 statt. Jedoch bezeichneten die angelsächsischen Zeitungen des 18. und 19. Jahrhunderts Zeitungen häufig als Gazetten, sodass „Cologne Gazette“ oder „Gazette de Cologne“ in diesen Zusammenhängen vermutlich die Kölnische Zeitung meint. Erstmals erwähnt die Times eine „Gazette de Cologne“ am 3. August 1840. Dies hat nichts mit der in Köln erschienenen französischsprachigen Gazette de Cologne zu tun, die bereits 1799 ihr Erscheinen einstellte.
Joseph DuMont integrierte 1838 die bislang eigenständige Literaturbeilage als feste Rubrik in die Kölnische Zeitung und schuf damit das erste Feuilleton in einer deutschen Tageszeitung. Er stellte mehrere liberal gesinnte Redakteure ein, die sich als zukunftsweisend für das Blatt erwiesen, unter anderem Levin Schücking, dessen direkte Kontakte zur Literaturszene der Zeit maßgeblich die Qualität und Aktualität des Kulturteils steigerten. Für den politischen Teil riskierte Joseph DuMont die Anstellung des vom preußischen Innenministerium als „communistisch-subversiv“ eingestuften und wegen Hochverrats vorbestraften Journalisten Karl Heinrich Brüggemann. So aufgestellt war die Zeitung eine der wichtigen Motoren bei der öffentlichen Meinungsbildung, die zur Märzrevolution 1848 führte. Der Herausgeber ließ im selben Frühjahr den preußischen Adler aus dem Logo der Kölnischen Zeitung verschwinden. Wegen der staatskritischen Kommentare seiner Redakteure („Majestätsbeleidung des Königs“) kam Herausgeber Joseph DuMont am 10. Januar 1850 vor Gericht und wurde nach vier Verhandlungsstunden unter großem Beifall freigesprochen.
Bismarcksche Innenansichten
Die Nachfolger von Joseph DuMont († 1861) hielten zunächst an dem liberalen Kurs fest. 1866 begann der Verlag mit der Herausgabe einer Wochenzeitung, die die innerhalb der Kölnischen Zeitung entstehenden Artikel zusammenfasste. Diese Publikation stellte sich insbesondere im Ausland (und da besonders in Brasilien) als sehr erfolgreich heraus. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 bezog die Kölnische Zeitung in ihren politischen Kommentaren patriotische Positionen, wofür der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck sie so sehr zu schätzen lernte, dass er dem Berlin-Korrespondenten regierungsinterne Informationen zuspielte. Das Blatt erhielt auch Mittel aus dem Welfenfonds.
Die Kölnische Zeitung galt Ende des 19. Jahrhunderts als aktuell best informierte Publikation und festigte damit ihre Position als meistgelesene deutschsprachige Tageszeitung. Gleichzeitig häuften sich die Kritiken wegen zu großer Staatsnähe.
Als Gegengewicht zur internationalen Bedeutung startete der Verlag 1876 eine für Abonnenten in Köln kostenlose Beilage, deren erste Seite komplett aus Kleinanzeigen bestand. Das Lokalblatt hieß „Stadt-Anzeiger“ (und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg das, was von der Kölnischen Zeitung übrig blieb: der Kölner Stadt-Anzeiger). Ab 1882 erschien unter dem neuen Verlagsleiter August Libert Neven zudem eine eigene Zeitschrift für das durch den Krieg gegen Frankreich neu entstandene Reichsland Elsass – sehr zum Gefallen Bismarcks.
Erster Weltkrieg und Weimarer Republik
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges kletterte die Auflage der Kölnischen Zeitung auf einen bei bisher keinem deutschen Blatt dagewesenen Rekord von 200.000 Exemplaren. Während des Kriegs dagegen sanken die Abonnentenzahlen vor allem im Ausland dramatisch, und der Verlag kämpfte erstmals mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Unter ihrem Herausgeber Alfred Neven DuMont bezog die Zeitung eine klare Position für die politische Mitte und änderte daran auch nichts, als Ende der 1920er Jahre sein Sohn Kurt Neven DuMont zunehmend den Kurs bestimmte. Die Kölnische Zeitung wurde in der Weimarer Republik mit Gustav Stresemann und dessen Deutscher Volkspartei DVP assoziiert. Sie stand nach Alfred DuMonts eigener Einschätzung rechts von den drei anderen inzwischen groß gewordenen überregionalen deutschen Zeitungen, der Frankfurter Zeitung, der Vossischen Zeitung und dem Berliner Tageblatt. Chefredakteur war Ende der 1920er .
Der zunehmende Einfluss rechtsradikaler Gruppen und signifikante Wahlgewinne der NSDAP ab 1930 zwangen die vier Zeitungen, Position zum erklärten Feind der Weimarer Demokratie Hitler zu beziehen. Die Kölnische Zeitung tat das weniger als die anderen Blätter. Zum Beispiel setzte sich die Frankfurter Zeitung im Zusammenhang mit der Reichstagswahl 1930, bei der die NSDAP mit über 18 % Stimmen zweitstärkste Partei wurde, kritisch mit dem Parteiprogramm Hitlers auseinander, während die Kölnische Zeitung weiterhin auf die politische Mitte pochte. Letztlich verfielen aber alle liberal eingestellten Zeitungen in eine zunehmende Lähmung. Hitler und seine Schlägertrupps waren den Redakteuren zu primitiv. Man erging sich in taktischen Kommentaren, die zum Beispiel eine Einbeziehung der Nationalsozialisten in eine Regierung der Mitte befürworteten, um Hitler als Reichskanzler zu verhindern.
Historiker sind sich heute weitgehend einig, dass die abwartende, abwägende, erstarrte Haltung der demokratischen Presse gegenüber dem Nationalsozialismus eine realistische Chance verspielte, Hitlers politischen Aufstieg zumindest zu verlangsamen. Eine einzelne Zeitung wie die Kölnische hätte hier jedoch nichts bewirken können.
Diffamierungskampagnen und Nationalsozialismus
In den frühen 1930er Jahren verlor die Zeitung unter anderem wegen ihrer unentschiedenen Ausrichtung, aber auch wegen der Bankenkrise stark an Abonnenten. Die von der NSDAP aufgebaute Zeitung Westdeutscher Beobachter setzte im Frühjahr 1932 mit einer Diffamierungskampagne gegen den Verlag DuMont Schauberg genau da an: In der Rubrik „Die tägliche Stadtanzeiger-Abbestellung“ druckte man wahre und fingierte Kündigungsschreiben von Abonnenten der Kölner Lokalausgabe der Kölnischen Zeitung ab. Das NSDAP-Blatt unterstellte dem Verlag und insbesondere der Kölnischen Zeitung mit ihrer „papiergewordenen Vornehmheit“ zudem, ihr Überleben dubiosen Geldgebern zu verdanken und spielte mit diesem Argument seinen Antisemitismus offen aus: „Die Großinserenten, die Warenhäuser, die Konfektionsjuden, die großen Markenfirmen – wir denken insbesondere an die teuren Zeitschrifteninserate – in jüdischem Besitz“.
Nach Hitlers „Machtergreifung“ im Januar 1933 setzte innerhalb weniger Monate eine Gleichschaltung aller Medien ein. Bis auf die Artikel des Feuilletons musste auch die Redaktion der Kölnischen Zeitung jeden Satz den Zensoren der Nationalsozialisten vorlegen. Auch die Kölnische Zeitung konnte sich diesem Druck nicht entziehen, taktierte, wie alle anderen ehemals demokratischen Blätter, noch eine Zeitlang kritisch in den Kulturseiten herum. Im Grunde tauschten die Nationalsozialisten aber auch das Personal selbst aus. Nur so ist es zu erklären, dass die 1926 mit großen Ambitionen im Verlag DuMont Schauberg gestartete Wochenzeitschrift Kölnische Illustrierte Zeitung schon vor 1933 auf Parteilinie war und etwa Mussolini als Helden feiert.
Das Ende
Am 8. April 1945 erschien die letzte Ausgabe der Kölnischen Zeitung in einer von monatelangen Bombardements der Alliierten zerstörten Kölner Innenstadt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kölnische Zeitung, wie alle Zeitungen, die während der NS-Herrschaft publiziert hatten, verboten. Das Blatt erhielt auch danach keine Lizenz mehr von der britischen Besatzungsmacht.
Der M. DuMont Schauberg-Verlag belebte 1949 nach der Gründung der Bundesrepublik die ehemalige lokale Ausgabe der Kölnischen Zeitung wieder; sie erscheint bis zum heutigen Tag als Kölner Stadt-Anzeiger und führt seit 1962 als Hommage an die große publizistische Zeit den Untertitel „Kölnische Zeitung“.
Mitarbeiter
- Karl Andree, 1843–1846
- Mathilde Franziska Anneke
- Karl Heinrich Brüggemann, Hauptschriftleiter von 1846 bis 1854, Verfasser des Buches Meine Leitung der Kölnischen Zeitung 1846–1855, Leipzig 1855.
- Otto Brües, Feuilletonredakteur und -leiter (ab 1934)
- August Dresbach
- Karl Färber, Korrespondent von 1943 bis 1945
- Eugen Feihl, Korrespondent in Paris 1924 bis 1934
- Gerhard F. Hering, Feuilletonleiter von 1937 bis 1941
- Karl Heinrich Hermes
- Hermann Joseph Klein
- Fifi Kreutzer, Illustrationen und Landschaftsschilderungen (1931–1934)
- Heinrich Kruse, Hauptschriftleiter (1855–1884)
- Karl Mathy
- Wilhelm Mohr
- Herbert Nette, Feuilletonredakteur
- Leonore Niessen-Deiters
- Johann Jacob Nöggerath, Prof. für Mineralogie und Bergwissenschaft, Autor von 1824 bis ca. 1860
- Hermann Püttmann, Feuilletonredakteur von 1842 bis 1844
- Friedrich Ratzel
- Detmar Heinrich Sarnetzki, 1903–1943
- August Schleicher, Korrespondent
- Friedrich Schrader, Korrespondent in Konstantinopel bis 1918
- Levin Schücking, Feuilletonleiter von 1845 bis 1852
- Wilhelm Smets, Feuilletonredakteur von 1837 bis 1841
- Hermann Stahl, Schriftsteller und Maler, ab 1931 freier Mitarbeiter beim Feuilleton
- Luise Straus-Ernst
- Hans Wachenhusen, Kriegskorrespondent während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71
- Ferdinand Franz Wallraf, Naturwissenschaftler und Kunstsammler
- Erich Wiems, Vor dem Ersten Weltkrieg in der Redaktion Mitglied
- Hugo Zöller, Auslandskorrespondent
Literatur
- Eine Werkstatt der Zeitgeschichte. In: Die Gartenlaube. Heft 48, 1866, S. 752–756 (Volltext [Wikisource]).
- Georg Potschka: Die Kölnische Zeitung. In: H.-D. Fischer (Hrsg.): Deutsche Zeitungen des 17. bis 20. Jahrhunderts. Verlag Dokumentation, Pullach 1972, ISBN 3-7940-3602-6, S. 145–158.
- Manfred Pohl: M. DuMont Schauberg. Der Kampf um die Unabhängigkeit des Zeitungsverlags unter der NS-Diktatur. Campus, Frankfurt am Main / New York 2009, ISBN 978-3-593-38919-6.
- Zeitungsschau vom 2. Januar 1906 (Wikisource)
Weblinks
- "Kölnische Zeitung" 1803–1945 (ca. 435.000 Seiten) in zeit.punktNRW
- Digitalisate der Ausgaben vom 5. April 1857 bis 18. Februar 1858; Staatsbibliothek Berlin
Einzelnachweise
- Franz Dieudonné: Die Kölnische Zeitung und ihre Wandlungen im Wandel der Zeiten. Verlag H. Walther, 1903
- Ludwig Salomon: Geschichte des Deutschen Zeitungswesens. Erster Band. Oldenburg / Leipzig 1906, S. 151 ff.
- Kölnische Zeitung, 23. September 1802. Ein Jahr später erwartete Köln den Besuch von Napoleon, und die Zeitung schrieb am 24. Juli 1803: „Held Bonaparte ist hier wie einst im Lager seiner Waffenbrüder zu Hause und wird von seinem Altan herab hier dem vor ihm mit frohestem Stolze auftretenden Soldatenheere den Wonneblick schenken können.“
- Wie in den meisten antisemitischen Schriften der Zeit und noch bis zum Holocaust wurde hier die systematische gesellschaftliche Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung seit dem Mittelalter unterschlagen, die ihr unter anderem das Betreiben von Handwerken verbot
- Damit sind Themen, die im allgemeinen Bundestag beraten werden sollen, gemeint
- Der Text geht in für die damalige Zeit typischer Weise in ein Reglementierungsszenario über: „Um die Juden unschädlich zu machen, müßte man folgende Maaßregeln ergreifen: Keinem Juden müßte, unter welchem Beding es auch sey, künftig mittelbar oder unmittelbar eine Lieferung für Rechnung des Staates überlassen werden. Der Handel mit Papiergeld, so wie der Wechselhandel müßte ihnen durchaus verboten werden. Das Geldwechseln muß ihnen als Erwerb ganz verboten werden. Der Handel mit alten Sachen, vorzüglich mit alten Kleidern, muß ihnen untersagt werden. Das Geldverleihen muß den Juden ein- für allemal unter allen Umständen, bei Verlust des ganzen Kapitals verboten werden. […] Das Briefwechseln in hebräischer Sprache müßte ihnen bei namhafter Strafe untersagt werden, da hiedurch viele sträfliche Sachen gethan und verborgen werden können. […] Diese wären die hauptsächlichen Mittel, die Juden für die Gesellschaft unschädlicher zu machen. Freilich ist dieses nur ein ununterbrochener Kampf des Guten mit dem Bösen; allein er muß bestanden werden, bis ein kommendes Geschlecht einen höhern Grad der Sittlichkeit erreicht hat und diese Maaßregeln unnöthig macht. Ist diese einst der Fall, dann wollen wir sie gern als unsere Brüder mit Liebe und Achtung behandeln, und ohne Neid sie alle Vortheile genießen lassen, deren wir uns zu erfreuen haben.“
- Die Times vom 5. März 1894 etwa zitiert einen über die Nachrichtenagentur Reuters überbrachten Kommentar der Kölnischen Zeitung zum Rücktritt des liberalen Englischen Premierministers William Gladstone. Die einzige andere deutsche Zeitung, deren Kommentar die Times zu dem Thema zitiert, ist die Frankfurter Zeitung.
- Die Times vom 8. Januar zitiert die Kölnische Zeitung zu außenpolitischen Themen über zwei Absätze hinweg.
- „Letters from Bessarabia, published in the Gazette de Cologne, speak of the marck of large bodies of troops from Poland, followed by a considerable quantity of siege artillery“, schreibt die Times. Sie zitiert die Ausgabe vermutlich der Kölnischen Zeitung vom 10. Juli 1840 über vier Absätze hinweg zu außenpolitischen Themen.
- Kurt Weinhold: Die Geschichte eines Zeitungshauses 1620–1945. Köln 1969, ISBN 3-7701-2478-2, S. 159
- Gordon A. Craig: Deutsche Geschichte 1866-1945. Aus dem Englischen von Karl Heinz Siber. 2. Auflage. Beck, München 1999, ISBN 3-406-42106-7, S. 87.
- German Group Takes part on New Steamship, April 1927
- Zu diesem rassistischen Kunstwort siehe Uwe Westphal: Berliner Konfektion und Mode 1836–1939, Die Zerstörung einer Tradition. 2. Auflage. Edition Hentrich, Berlin 1992
- Kurt Weinhold: Die Geschichte eines Zeitungshauses 1620–1945. Köln 1969, ISBN 3-7701-2478-2, S. 274 f.
- Nöggerath lieferte zahllose Artikel über wissenschaftliche Themen ab, bemühte sich aber auch um eine Präsenz seines Hobbyfachs in der Kölnischen Zeitung: die Hexenprozesse.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Kolnische Zeitung war im 19 und im 20 Jahrhundert bis zum Beginn des Nationalsozialismus eine der fuhrenden uberregionalen deutschen Tageszeitungen Die beiden anderen grossen Zeitungen der Zeit waren die Frankfurter Zeitung und die Allgemeine Zeitung Kolnische ZeitungBeschreibung TageszeitungVerlag M DuMont SchaubergErstausgabe 19 Juli 1798Einstellung 8 April 1945Erscheinungsweise ab 1829 6 wochentlichHerausgeber M DuMont SchaubergZDB 1309640 0Ausrichtung und BedeutungDas Blatt verstand sich selbst im Sinne der Aufklarung und Franzosischen Revolution als demokratisch burgerlich und liberal Ihr Ruhm basierte auf der soliden aktuellen Berichterstattung und einer obrigkeitskritischen Grundhaltung Die Redaktion geriet wie ein Jahrhundert zuvor die Gazette de Cologne haufig mit Vertretern des preussischen Kaiserreichs in Streit und war ein wichtiges Sprachrohr der Marzrevolution 1848 Ihr erster grosser Herausgeber Joseph DuMont setzte in den 1830er Jahren modernste Drucktechniken ein und baute als erster deutscher Verleger eine Nachrichtenverbindung uber berittene Eilboten zur damals weltweit bedeutendsten Zeitung der Times in London auf Daher stammt die schmeichelhafte Bezeichnung der Kolnischen Zeitung als die deutsche Times Das Blatt fuhrte 1838 eine feste Kulturrubrik ein und damit das erste Feuilleton Bis zum Ende der Weimarer Republik blieb die Kolnische Zeitung eine der wichtigsten uberregionalen deutschen Tageszeitungen Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung schwenkte sie relativ rasch auf den Kurs der NS Propaganda um Einen knappen Monat vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges stellte die Kolnische Zeitung nach 147 Jahren ihr Erscheinen ein Nach Kriegsende wurde sie von den Alliierten verboten Aus ihrem Restbestand ging der Kolner Stadt Anzeiger hervor GeschichteVorlaufer und Anfange Der Name Kolnische Zeitung geht einigen Quellen zufolge auf den 19 Juli 1798 zuruck Zuvor hatte das Blatt die Titel Kaiserliche Reichs Ober Post Amts Zeitung seit 1763 Reichs Ober Post Amts Zeitung ab 1795 Postamtszeitung zu Colln und Kolner Zeitung getragen und mehrfach den Besitzer gewechselt Franz Dieudonne schrieb 1903 in seiner kritischen Chronik der Zeitung Als Grundungstag der Kolnischen Zeitung kann man den 9 Juni 1802 ansehen an welchem Tage die Schauberg sche Druckerei die bis dahin nur bei ihr gedruckte Kolner Zeitung in ihr Eigentum erwarb und fortan Kolnische Zeitung nannte Drei Jahre spater kam die Zeitung durch Heirat mit dem Fraulein Schauberg an Marcus Dumont den Stammvater der Kolnischen Zeitungs Dynastie Der Zeitungschronist entwickelte in seiner Geschichte des Deutschen Zeitungswesens von 1906 die Entstehungsphase der Kolnischen Zeitung ausfuhrlicher Als im Jahre 1794 die Franzosen Koln besetzten und jede Verbindung mit dem Reichspostmeister aufhorte setzte der bisherige langjahrige Redakteur und Postbeamte Johann Arnold Otten die Zeitung unter dem Titel Post Amts Zeitung fort und liess sie auch wie es bisher der Fall gewesen bei Schauberg Erben drucken Einige Jahre spater das linke Rheinufer und mit ihm Koln war inzwischen der franzosischen Republik einverleibt worden ging das Blatt an den Kolner Burger Franz Rontgen uber der es jetzt einfach Kolner Zeitung nannte Der Abonnementspreis blieb wie bisher 12 Franken jahrlich Redakteur wurde der ehemalige Professor am Laurenzianer Gymnasium Lugino Der erhoffte Aufschwung der Zeitung blieb aber aus so lebhaft auch Lugino versicherte nur mit der Aegide oder dem heiligen Schilde der Wahrheit aufzutreten so dass Rontgen schliesslich ganz gern am 8 Mai 1802 das Blatt an die Erben Schauberg und den Prafekturrat J M Nicolaus du Mont fur ein Billiges verkaufte Er machte sich auf Lebenszeit eine monatliche Rente von 2 Kronenthalern aus denen noch ein halber Kronenthaler hinzugefugt werden sollte falls die Zahl der Abonnenten auf 400 stiege Die neue Eigentumer konnten aber die Auflage nicht uber 250 Exemplare bringen weshalb sich der Prafekturrat du Mont noch in demselben Jahre aus dem Geschafte zuruckzog Die Erben Schauberg muhten sich darauf noch einige Jahre erfolglos ab und wurden dann gewiss das Blatt haben eingehen lassen wenn nicht ein junger ruhriger Rechtsgelehrter Marcus du Mont der eine der Schaubergschen Erben die Maria Katharina Jacobine Schauberg heiratete am 10 Juni 1805 die Druckerei und die Zeitung fur 1400 Thaler erworben und auch die Redaktion des Blattes ubernommen hatte Mit seinem scharfen Blick fur das Zeitgemasse seiner Energie und Umsicht rettete er das Blatt vor dem Untergange und brachte die Zahl der Abnehmer bereits im ersten Jahre auf 400 Politisch sah sich die kleine Redaktion in den allerersten Jahren in der Tradition der franzosischen Revolution und der franzosischen Staatsmacht Sie begrusste wie viele Kolner ausdrucklich Napoleons Besetzung des Rheinlands 1802 druckte die Kolnische Zeitung eine Hymne auf Napoleon Mit ermatteten Schwingen im staub und blutvollen Gewande floh es dahin das neunte Jahr Doch was sehe ich Zweitracht Unwissenheit Fanatismus fliehen Bote der Gottheit Hoffnung der Sterblichen gottlicher Friede Du steigst vom Himmel Deiner Heimat herunter Du ergreiffst seine Zugel umfassest mit Deinem wohlthatigen Blicke den ganzen Umfang der Erde Entgegen jauchzt Dir von den Ufern der Seine der Themse der Donau des Rheines der Spree der Rewa des Nils der Menschenfreund und ruft durchstromt von feurigem Entzucken auf Heil Heil ihm dem edlen grossen Manne Heil Bonaparten der Dich o Gottin Dich vom Himmel her zu mir herabgesendet Als 1805 der Jurist Marcus DuMont die Druckerei Schauberg wo die Kolnische Zeitung in einer Auflage von 250 Exemplaren hergestellt wurde und damit auch die Zeitung ubernahm konnten nur ca 10 der Bevolkerung lesen Trotzdem stieg die Auflage 1806 spitzten sich die Spannungen zwischen Napoleon und Preussen zu und die politische Ausrichtung der Kolnischen Zeitung wurde Frankreich kritischer Im August 1809 war die Auflage auf 400 gestiegen Im gleichen Jahr verbot die franzosische Besatzungsmacht das Erscheinen der Zeitung Mit dem Einzug preussischer Truppen in Koln im Januar 1814 erhielt Marcus DuMont wieder eine Lizenz Die neue Erstausgabe der Kolnischen Zeitung erschien am 16 Januar 1814 Sie erschien zunachst viermal ab 1829 sechsmal wochentlich bei einer Auflage von knapp 3000 Exemplaren Seit 1816 befand sich das Verlagsgebaude in Kolns Zentrum in der Hohe Strasse 133 Das Beiblatt als Sonntagsausgabe Kolnische Zeitung Beiblatt vom 17 Marz 1816 mit einem antisemitischen Artikel Alle zwei Wochen erschien ab dem 3 Marz 1816 sonntags das Beiblatt der Kolnischen Zeitung die vermutlich erste deutsche Sonntagszeitung Standardrubriken darin waren Anekdoten Verschiedenes Lyrik sowie der Literarische Anzeiger eine Eigenwerbung des Verlags der DuMont Bachem schen Buchhandlung Das Beiblatt bewegten auch wissenschaftliche Ereignisse die sich leicht und witzig aufbereiten liessen Statistiken und ausfuhrliche Zitate aus Buchern wenn sie die Meinung der Redaktion eloquent darstellten So geschehen in dem abgebildeten Beispiel vom 17 Marz 1816 wo die Kolnische Zeitung ein in der hauseigenen Buchhandlung vertriebenes antisemitisches Buch bewirbt und uber zwei Seiten hinweg zitiert Die redaktionelle Einleitung beginnt bildungsburgerlich harmlos sucht sich jedoch das populistischste Kapitel aus ein scheinbar rationales Pamphlet zur Unterdruckung der judischen Bevolkerung Als auf eine Schrift in dieser Gattung die vorzugliche Aufmerksamkeit verdient rechnen wir die bei Kupferberg in Mainz erschienene Deutschlands Forderungen an den deutschen Bund Zu haben in der DuMont Bachem schen Buchhandlung In der Einleitung wirft der unbekannte Verfasser einen vergleichenden Ruckblick in die bessere Vergangenheit und zeigt wie sich seit dem Ausbruche der franz Revolution der fruhere gluckliche Zustand Deutschlands in allem Betrachte verschlechtert hat so dass die Gegenwart dem geistigen Auge nur ein grausiges Bild der Zerstorung und des zerrutteten Wohlstandes darbietet Dann gibt er unter den anspruchslosen Ueberschriften Lotterie die Juden Buchernachdruck Bettelei die Heerstrassen die Sprache Gesetze Gesindeordnung Maass und Gewicht gleichgeltende Munze englische Fabrikate deutsche Alterthumer deutscher Bundes Pallast so manchen wohlgedachten und gutbegrundeten Vorschlag zur wirksamen Heilung der Uebel die er vorher freimuthig aufgedeckt hat dass jeder unbefangene Leser auch dort wo er nicht ganz mit dem Verfasser ubereinstimmt ihm gewiss die Gerechtigkeit widerfahren lasst dass Alles was er vorbringt aus einem Herzen entspringt welches von dem Wohl des Vaterlandes durchgluht ist Um unser Urtheil zu bewahren heben wir eine Stelle aus dem Kapitel die Juden hier aus die zugleich als Probe der Darstellung und Schreibart des Verfassers dienen mag Nach einer treuen Schilderung des sittlichen Zustands der deutschen Juden fahrt der Verf fort Sie die Juden sind in ihrem jetzigen Zustande Wucherpflanzen die die Staatskrafte aussaugen indem sie sich ausbreiten die bei denen ihnen in den neuesten Zeiten eingeraumten Vortheilen Verderben uber die Langer bringen und der Sittlichkeit der Einwohner die sie zugleich arm machen hochst gefahrlich werden Aus dem Beiblatt der Kolnischen Zeitung vom 17 Marz 1816 Texte wie diese heizten die politische Stimmung an Die Kolnische Zeitung machte sich damit zum Werkzeug einer Bewegung die zu den gewaltsamen Ausschreitungen gegen judische Mitburger bei den Hep Hep Krawallen drei Jahre spater fuhrten Das Beiblatt der Kolnischen Zeitung wurde 1838 aus unbekannten Grunden eingestellt Joseph DuMont Levin Schucking ab 1845 Kulturredakteur der Kolnischen Zeitung unter Joseph DuMontAuskopplung aus der Zeitung als Buch Uber die Bestrafung der Geistlichen Die Kolnische Zeitung haufig als zu Preussen freundlich eingestellt gibt hier 1848 einem Geistlichen den Raum das neue Strafrecht fur Geistliche kritisch zu prufen 1831 ubernahm Joseph DuMont die Zeitung von seinem Vater Marcus und fuhrte zahlreiche Innovationen durch die der Zeitung grossere Verbreitung und Ansehen in den deutschen Stadten brachten Er investierte zunachst in neue Dampfdrucktechnik von Koenig und Bauer und steigerte damit die Effizienz um den Faktor 3 die Auflage von 3300 Exemplaren konnten wesentlich schneller gedruckt werden Die Aktualitat war ein treibendes Element fur die wachsende Zahl der Abonnenten weswegen Joseph DuMont ein eigenes Korrespondentennetz sowie eine Nachrichtenverbindung uber berittene Eilboten zur damals weltweit bedeutendsten Zeitung der Times in London aufbaute Times Artikel wurden umgehend ins Deutsche ubersetzt und standen damit den Lesern der Kolnischen Zeitung zeitnah zur Verfugung Nicht nur deswegen sondern auch wegen ihres neutralen Geists nannte man sie gegen Ende des 19 Jahrhunderts die deutsche Times Gelegentlich bezog sich umgekehrt die Times wenn auch selten auf die Kolnische Die erste Erwahnung der Kolnischen Zeitung in der Times fand am 8 Januar 1886 statt Jedoch bezeichneten die angelsachsischen Zeitungen des 18 und 19 Jahrhunderts Zeitungen haufig als Gazetten sodass Cologne Gazette oder Gazette de Cologne in diesen Zusammenhangen vermutlich die Kolnische Zeitung meint Erstmals erwahnt die Times eine Gazette de Cologne am 3 August 1840 Dies hat nichts mit der in Koln erschienenen franzosischsprachigen Gazette de Cologne zu tun die bereits 1799 ihr Erscheinen einstellte Joseph DuMont integrierte 1838 die bislang eigenstandige Literaturbeilage als feste Rubrik in die Kolnische Zeitung und schuf damit das erste Feuilleton in einer deutschen Tageszeitung Er stellte mehrere liberal gesinnte Redakteure ein die sich als zukunftsweisend fur das Blatt erwiesen unter anderem Levin Schucking dessen direkte Kontakte zur Literaturszene der Zeit massgeblich die Qualitat und Aktualitat des Kulturteils steigerten Fur den politischen Teil riskierte Joseph DuMont die Anstellung des vom preussischen Innenministerium als communistisch subversiv eingestuften und wegen Hochverrats vorbestraften Journalisten Karl Heinrich Bruggemann So aufgestellt war die Zeitung eine der wichtigen Motoren bei der offentlichen Meinungsbildung die zur Marzrevolution 1848 fuhrte Der Herausgeber liess im selben Fruhjahr den preussischen Adler aus dem Logo der Kolnischen Zeitung verschwinden Wegen der staatskritischen Kommentare seiner Redakteure Majestatsbeleidung des Konigs kam Herausgeber Joseph DuMont am 10 Januar 1850 vor Gericht und wurde nach vier Verhandlungsstunden unter grossem Beifall freigesprochen Bismarcksche Innenansichten Die Nachfolger von Joseph DuMont 1861 hielten zunachst an dem liberalen Kurs fest 1866 begann der Verlag mit der Herausgabe einer Wochenzeitung die die innerhalb der Kolnischen Zeitung entstehenden Artikel zusammenfasste Diese Publikation stellte sich insbesondere im Ausland und da besonders in Brasilien als sehr erfolgreich heraus Im Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 bezog die Kolnische Zeitung in ihren politischen Kommentaren patriotische Positionen wofur der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck sie so sehr zu schatzen lernte dass er dem Berlin Korrespondenten regierungsinterne Informationen zuspielte Das Blatt erhielt auch Mittel aus dem Welfenfonds Die Kolnische Zeitung galt Ende des 19 Jahrhunderts als aktuell best informierte Publikation und festigte damit ihre Position als meistgelesene deutschsprachige Tageszeitung Gleichzeitig hauften sich die Kritiken wegen zu grosser Staatsnahe Als Gegengewicht zur internationalen Bedeutung startete der Verlag 1876 eine fur Abonnenten in Koln kostenlose Beilage deren erste Seite komplett aus Kleinanzeigen bestand Das Lokalblatt hiess Stadt Anzeiger und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg das was von der Kolnischen Zeitung ubrig blieb der Kolner Stadt Anzeiger Ab 1882 erschien unter dem neuen Verlagsleiter August Libert Neven zudem eine eigene Zeitschrift fur das durch den Krieg gegen Frankreich neu entstandene Reichsland Elsass sehr zum Gefallen Bismarcks Erster Weltkrieg und Weimarer Republik Mit Beginn des Ersten Weltkrieges kletterte die Auflage der Kolnischen Zeitung auf einen bei bisher keinem deutschen Blatt dagewesenen Rekord von 200 000 Exemplaren Wahrend des Kriegs dagegen sanken die Abonnentenzahlen vor allem im Ausland dramatisch und der Verlag kampfte erstmals mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten Unter ihrem Herausgeber Alfred Neven DuMont bezog die Zeitung eine klare Position fur die politische Mitte und anderte daran auch nichts als Ende der 1920er Jahre sein Sohn Kurt Neven DuMont zunehmend den Kurs bestimmte Die Kolnische Zeitung wurde in der Weimarer Republik mit Gustav Stresemann und dessen Deutscher Volkspartei DVP assoziiert Sie stand nach Alfred DuMonts eigener Einschatzung rechts von den drei anderen inzwischen gross gewordenen uberregionalen deutschen Zeitungen der Frankfurter Zeitung der Vossischen Zeitung und dem Berliner Tageblatt Chefredakteur war Ende der 1920er Der zunehmende Einfluss rechtsradikaler Gruppen und signifikante Wahlgewinne der NSDAP ab 1930 zwangen die vier Zeitungen Position zum erklarten Feind der Weimarer Demokratie Hitler zu beziehen Die Kolnische Zeitung tat das weniger als die anderen Blatter Zum Beispiel setzte sich die Frankfurter Zeitung im Zusammenhang mit der Reichstagswahl 1930 bei der die NSDAP mit uber 18 Stimmen zweitstarkste Partei wurde kritisch mit dem Parteiprogramm Hitlers auseinander wahrend die Kolnische Zeitung weiterhin auf die politische Mitte pochte Letztlich verfielen aber alle liberal eingestellten Zeitungen in eine zunehmende Lahmung Hitler und seine Schlagertrupps waren den Redakteuren zu primitiv Man erging sich in taktischen Kommentaren die zum Beispiel eine Einbeziehung der Nationalsozialisten in eine Regierung der Mitte befurworteten um Hitler als Reichskanzler zu verhindern Historiker sind sich heute weitgehend einig dass die abwartende abwagende erstarrte Haltung der demokratischen Presse gegenuber dem Nationalsozialismus eine realistische Chance verspielte Hitlers politischen Aufstieg zumindest zu verlangsamen Eine einzelne Zeitung wie die Kolnische hatte hier jedoch nichts bewirken konnen Diffamierungskampagnen und Nationalsozialismus Kolnische Zeitung vom 11 Mai 1936 ein Hoch auf den italienischen Faschismus In den fruhen 1930er Jahren verlor die Zeitung unter anderem wegen ihrer unentschiedenen Ausrichtung aber auch wegen der Bankenkrise stark an Abonnenten Die von der NSDAP aufgebaute Zeitung Westdeutscher Beobachter setzte im Fruhjahr 1932 mit einer Diffamierungskampagne gegen den Verlag DuMont Schauberg genau da an In der Rubrik Die tagliche Stadtanzeiger Abbestellung druckte man wahre und fingierte Kundigungsschreiben von Abonnenten der Kolner Lokalausgabe der Kolnischen Zeitung ab Das NSDAP Blatt unterstellte dem Verlag und insbesondere der Kolnischen Zeitung mit ihrer papiergewordenen Vornehmheit zudem ihr Uberleben dubiosen Geldgebern zu verdanken und spielte mit diesem Argument seinen Antisemitismus offen aus Die Grossinserenten die Warenhauser die Konfektionsjuden die grossen Markenfirmen wir denken insbesondere an die teuren Zeitschrifteninserate in judischem Besitz Nach Hitlers Machtergreifung im Januar 1933 setzte innerhalb weniger Monate eine Gleichschaltung aller Medien ein Bis auf die Artikel des Feuilletons musste auch die Redaktion der Kolnischen Zeitung jeden Satz den Zensoren der Nationalsozialisten vorlegen Auch die Kolnische Zeitung konnte sich diesem Druck nicht entziehen taktierte wie alle anderen ehemals demokratischen Blatter noch eine Zeitlang kritisch in den Kulturseiten herum Im Grunde tauschten die Nationalsozialisten aber auch das Personal selbst aus Nur so ist es zu erklaren dass die 1926 mit grossen Ambitionen im Verlag DuMont Schauberg gestartete Wochenzeitschrift Kolnische Illustrierte Zeitung schon vor 1933 auf Parteilinie war und etwa Mussolini als Helden feiert Das Ende Am 8 April 1945 erschien die letzte Ausgabe der Kolnischen Zeitung in einer von monatelangen Bombardements der Alliierten zerstorten Kolner Innenstadt Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kolnische Zeitung wie alle Zeitungen die wahrend der NS Herrschaft publiziert hatten verboten Das Blatt erhielt auch danach keine Lizenz mehr von der britischen Besatzungsmacht Der M DuMont Schauberg Verlag belebte 1949 nach der Grundung der Bundesrepublik die ehemalige lokale Ausgabe der Kolnischen Zeitung wieder sie erscheint bis zum heutigen Tag als Kolner Stadt Anzeiger und fuhrt seit 1962 als Hommage an die grosse publizistische Zeit den Untertitel Kolnische Zeitung Die Zeitung Ende 19 Jahrhundert1876 stand im Deutschen Reich eine Rechtschreibreform an Die Kolnische Zeitung begleitete die Debatten wohlwollend kritisch u a mit einem Sonderheft Ein Buch des katholischen Verlags der Niederrheinischen Volkszeitung setzt sich kritisch mit der Kolnischen Zeitung auseinander 1877 Kolnische Zeitung Redaktions und Korrespondenten informationen im Titel 1893 Die Kolnische Zeitung in der ersten Morgenausgabe vom 17 Juni 1893MitarbeiterKarl Andree 1843 1846 Mathilde Franziska Anneke Karl Heinrich Bruggemann Hauptschriftleiter von 1846 bis 1854 Verfasser des Buches Meine Leitung der Kolnischen Zeitung 1846 1855 Leipzig 1855 Otto Brues Feuilletonredakteur und leiter ab 1934 August Dresbach Karl Farber Korrespondent von 1943 bis 1945 Eugen Feihl Korrespondent in Paris 1924 bis 1934 Gerhard F Hering Feuilletonleiter von 1937 bis 1941 Karl Heinrich Hermes Hermann Joseph Klein Fifi Kreutzer Illustrationen und Landschaftsschilderungen 1931 1934 Heinrich Kruse Hauptschriftleiter 1855 1884 Karl Mathy Wilhelm Mohr Herbert Nette Feuilletonredakteur Leonore Niessen Deiters Johann Jacob Noggerath Prof fur Mineralogie und Bergwissenschaft Autor von 1824 bis ca 1860 Hermann Puttmann Feuilletonredakteur von 1842 bis 1844 Friedrich Ratzel Detmar Heinrich Sarnetzki 1903 1943 August Schleicher Korrespondent Friedrich Schrader Korrespondent in Konstantinopel bis 1918 Levin Schucking Feuilletonleiter von 1845 bis 1852 Wilhelm Smets Feuilletonredakteur von 1837 bis 1841 Hermann Stahl Schriftsteller und Maler ab 1931 freier Mitarbeiter beim Feuilleton Luise Straus Ernst Hans Wachenhusen Kriegskorrespondent wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges von 1870 71 Ferdinand Franz Wallraf Naturwissenschaftler und Kunstsammler Erich Wiems Vor dem Ersten Weltkrieg in der Redaktion Mitglied Hugo Zoller AuslandskorrespondentLiteraturEine Werkstatt der Zeitgeschichte In Die Gartenlaube Heft 48 1866 S 752 756 Volltext Wikisource Georg Potschka Die Kolnische Zeitung In H D Fischer Hrsg Deutsche Zeitungen des 17 bis 20 Jahrhunderts Verlag Dokumentation Pullach 1972 ISBN 3 7940 3602 6 S 145 158 Manfred Pohl M DuMont Schauberg Der Kampf um die Unabhangigkeit des Zeitungsverlags unter der NS Diktatur Campus Frankfurt am Main New York 2009 ISBN 978 3 593 38919 6 Zeitungsschau vom 2 Januar 1906 Wikisource WeblinksCommons Kolnische Zeitung Sammlung von Bildern Kolnische Zeitung 1803 1945 ca 435 000 Seiten in zeit punktNRW Digitalisate der Ausgaben vom 5 April 1857 bis 18 Februar 1858 Staatsbibliothek BerlinEinzelnachweiseFranz Dieudonne Die Kolnische Zeitung und ihre Wandlungen im Wandel der Zeiten Verlag H Walther 1903 Ludwig Salomon Geschichte des Deutschen Zeitungswesens Erster Band Oldenburg Leipzig 1906 S 151 ff Kolnische Zeitung 23 September 1802 Ein Jahr spater erwartete Koln den Besuch von Napoleon und die Zeitung schrieb am 24 Juli 1803 Held Bonaparte ist hier wie einst im Lager seiner Waffenbruder zu Hause und wird von seinem Altan herab hier dem vor ihm mit frohestem Stolze auftretenden Soldatenheere den Wonneblick schenken konnen Wie in den meisten antisemitischen Schriften der Zeit und noch bis zum Holocaust wurde hier die systematische gesellschaftliche Ausgrenzung der judischen Bevolkerung seit dem Mittelalter unterschlagen die ihr unter anderem das Betreiben von Handwerken verbot Damit sind Themen die im allgemeinen Bundestag beraten werden sollen gemeint Der Text geht in fur die damalige Zeit typischer Weise in ein Reglementierungsszenario uber Um die Juden unschadlich zu machen musste man folgende Maassregeln ergreifen Keinem Juden musste unter welchem Beding es auch sey kunftig mittelbar oder unmittelbar eine Lieferung fur Rechnung des Staates uberlassen werden Der Handel mit Papiergeld so wie der Wechselhandel musste ihnen durchaus verboten werden Das Geldwechseln muss ihnen als Erwerb ganz verboten werden Der Handel mit alten Sachen vorzuglich mit alten Kleidern muss ihnen untersagt werden Das Geldverleihen muss den Juden ein fur allemal unter allen Umstanden bei Verlust des ganzen Kapitals verboten werden Das Briefwechseln in hebraischer Sprache musste ihnen bei namhafter Strafe untersagt werden da hiedurch viele strafliche Sachen gethan und verborgen werden konnen Diese waren die hauptsachlichen Mittel die Juden fur die Gesellschaft unschadlicher zu machen Freilich ist dieses nur ein ununterbrochener Kampf des Guten mit dem Bosen allein er muss bestanden werden bis ein kommendes Geschlecht einen hohern Grad der Sittlichkeit erreicht hat und diese Maassregeln unnothig macht Ist diese einst der Fall dann wollen wir sie gern als unsere Bruder mit Liebe und Achtung behandeln und ohne Neid sie alle Vortheile geniessen lassen deren wir uns zu erfreuen haben Die Times vom 5 Marz 1894 etwa zitiert einen uber die Nachrichtenagentur Reuters uberbrachten Kommentar der Kolnischen Zeitung zum Rucktritt des liberalen Englischen Premierministers William Gladstone Die einzige andere deutsche Zeitung deren Kommentar die Times zu dem Thema zitiert ist die Frankfurter Zeitung Die Times vom 8 Januar zitiert die Kolnische Zeitung zu aussenpolitischen Themen uber zwei Absatze hinweg Letters from Bessarabia published in the Gazette de Cologne speak of the marck of large bodies of troops from Poland followed by a considerable quantity of siege artillery schreibt die Times Sie zitiert die Ausgabe vermutlich der Kolnischen Zeitung vom 10 Juli 1840 uber vier Absatze hinweg zu aussenpolitischen Themen Kurt Weinhold Die Geschichte eines Zeitungshauses 1620 1945 Koln 1969 ISBN 3 7701 2478 2 S 159 Gordon A Craig Deutsche Geschichte 1866 1945 Aus dem Englischen von Karl Heinz Siber 2 Auflage Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 42106 7 S 87 German Group Takes part on New Steamship April 1927 Zu diesem rassistischen Kunstwort siehe Uwe Westphal Berliner Konfektion und Mode 1836 1939 Die Zerstorung einer Tradition 2 Auflage Edition Hentrich Berlin 1992 Kurt Weinhold Die Geschichte eines Zeitungshauses 1620 1945 Koln 1969 ISBN 3 7701 2478 2 S 274 f Noggerath lieferte zahllose Artikel uber wissenschaftliche Themen ab bemuhte sich aber auch um eine Prasenz seines Hobbyfachs in der Kolnischen Zeitung die Hexenprozesse Normdaten Werk GND 4164367 7 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n84065726 VIAF 183086612