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Ein Satellit von lateinisch satelles Begleiter Leibwächter früher auch Kunstmond ist in der Raumfahrt ein künstlicher Ra

Künstlicher Satellit

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Ein Satellit (von lateinisch satelles „Begleiter, Leibwächter“), früher auch Kunstmond, ist in der Raumfahrt ein künstlicher Raumflugkörper, der einen Himmelskörper auf einer elliptischen oder kreisförmigen Umlaufbahn zur Erfüllung wissenschaftlicher, kommerzieller oder militärischer Zwecke umkreist.

Zum Begriff des Erdsatelliten

Satelliten sind im erweiterten Sinne alle astronomischen Objekte, die einen Himmelskörper – einen Stern, Planeten oder Mond oder anderes – umkreisen.

Künstliche Gerätschaften, welche die Erde umkreisen, werden im deutschen speziell Erdsatellit genannt. Künstliche Satelliten, die einen anderen Körper als die Erde umlaufen und erforschen, werden hingegen als Orbiter bezeichnet, wobei beispielsweise ein die Sonne umkreisender Flugkörper bisweilen auch „Sonnensatellit“ genannt wird. Demgegenüber stehen die natürlichen Satelliten von Planeten, die auch als Monde oder Trabanten bezeichnet und – ebenso wie der Erdmond – gesondert behandelt werden, ebenso die natürlichen Satelliten/Trabanten der Sterne, die Planeten, Asteroiden und anderes. Künstliche Satelliten, die aus einer Parkbahn um die Erde in den interplanetaren Raum gelangen, können sinngemäß als „künstliche Planetoiden“ bezeichnet werden, man spricht von Raumsonde. Dazu gehören naturgemäß auch diejenigen, die dann als Orbiter am Ziel in eine Umlaufbahn eintreten.

Man bezeichnet Flugkörper nur dann als Satelliten, wenn sie die Erde im Weltraum umkreisen. Einem Satelliten fehlt – auch nach Erreichen seiner Laufbahn – ein Eigenantrieb, was ihn vom Raumschiff unterscheidet. Einfache Bremsraketen, die zu einem kontrollierten Absturz führen, reichen im fachsprachlichen Sinne nicht aus, einen Satelliten zum Raumschiff zu machen.

Geschichte

Im Jahre 1955 gab US-Präsident Eisenhower die Entwicklung eines amerikanischen Erdsatelliten in Auftrag, worauf die Sowjetunion aus propagandistischen Gründen vier Tage später ein ähnliches Vorhaben ankündigte. Dennoch überraschte der erfolgreiche Start des sowjetischen Satelliten Sputnik 1 am 4. Oktober 1957 19:28 GMT (5. Oktober Ortszeit) die Weltöffentlichkeit und führte im Westen zu einem regelrechten Sputnikschock. Die Funksignale von Sputnik gaben codiert an, ob der Satellit von Materie getroffen wurde. Der erste US-amerikanische Satellit Explorer 1 folgte am 1. Februar 1958 und erbrachte den Nachweis des Van-Allen-Strahlungsgürtels zum Beginn der Erforschung der Ionosphäre. Trotzdem stand die Entwicklung von Satelliten lange Zeit unter dem Einfluss des Kalten Krieges.

Im Bereich der internationalen Telekommunikation haben Nachrichtensatelliten ab den 1970er Jahren die Bedeutung anderer Datenverbindungen wie des Transatlantischen Telefonkabels verringert. Ebenso wichtig wurden die Erdbeobachtungs- und Wettersatelliten, während schon seit den 1960ern Forschungssatelliten für Astronomie, Geodäsie und Kartografie entwickelt wurden.

Das Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen verwaltet seit 1962 ein Verzeichnis (Index of Objects Launched into Outer Space) aller Satelliten, die in den Weltraum transportiert werden.

Nach Angaben der US-amerikanischen NASA befanden sich am 31. Mai 1969 rund 1950 künstliche Objekte im Weltraum, wovon 1.889 die Erde umrundeten, 17 sich in einer Ellipse um die Erde und 38 auf einer Bahn um die Sonne befanden. Neben ausgebrannten Raketenstufen und anderen Objekten waren es am Stichtag 394 Erdsatelliten und Raumsonden, darunter 289 der USA, 83 der Sowjetunion, 5 französische, 3 kanadische, 2 britische und 3 von der European Space Research Organisation.

Im Jahr 2016 betrug die Anzahl der bekannten aktiven Satelliten bereits über 1400. Darüber hinaus befinden sich mehrere tausende weitere künstliche Objekte (ausgediente Satelliten, Teile von Raketen und anderer Weltraummüll) im Erdumlauf: 1996 sollen es nach ESA-Daten rund 8500 Stück „Weltraummüll“ (ab ca. 10 cm Größe) gewesen sein. Das Joint Space Operations Center des United States Strategic Command weiß 2009 von über 18.500 vom Menschen hergestellten Himmelskörpern.

Trotz der großen Anzahl sind Zusammenstöße äußerst selten. Die erste bekannte Kollision eines aktiven Satelliten mit einem ausgedienten Objekt fand am 10. Februar 2009 statt: Der russische Satellit Kosmos 2251, der seit 1993 im All und wohl etwa seit 1999 außer Betrieb war, kollidierte mit dem Kommunikationssatelliten Iridium 33 der US-Firma Iridium Satellite. Beide Satelliten wurden vollständig zerstört. Am 22. Januar 2013 wurde der russische Kleinsatellit BLITS (NORAD 35871) durch Kollision mit Bruchstücken des 2007 durch eine chinesische Antisatellitenrakete zerstörten Satelliten Fengyun-1C unbrauchbar und wurde aus seiner Bahn geworfen. Am 23. Mai 2013 versetzten Trümmerteile einer russischen Rakete den Satelliten NEE-01 Pegaso in eine unkontrollierte Taumelbewegung, so dass er außer Kontrolle geriet.

Siehe auch: Liste der ersten Satelliten nach Staat

Aufgaben

Je nach Aufgabe des Satelliten unterscheidet man folgende Typen:

  • Erdbeobachtungssatelliten können Bilder und Messwerte für unterschiedliche Zwecke liefern, so die Wetter- und Spionagesatelliten. Sie arbeiten mit verschiedenen Techniken, zum Beispiel mit Radar (), Infrarot, Scanning-Methoden, Sensorik oder Fotografie. Dabei werden oft verschiedene Wellenlängen gleichzeitig aufgezeichnet (multispektral).
  • Kommunikationssatelliten erfüllen kommerzielle Aufgaben, Amateurfunksatelliten dienen dagegen privaten Zwecken, siehe auch Satellitenkommunikation.
  • Rundfunksatelliten übertragen Radio- und Fernsehprogramme direkt an die Zuschauer, sodass erdgebundene Sende- und Kabelnetze entfallen können.
  • Navigationssatelliten ermöglichen weltweite Positions- und Zeitbestimmung und sogar die automatische Steuerung von Fahrzeugen.
  • Geodätische Satelliten dienen der Vermessung der Erdfigur und des Erdschwerefeldes. Sie erreichen heute Genauigkeiten im mm- bis cm-Bereich.
  • Astrometriesatelliten messen die Position und Eigenbewegung von Sternen, hauptsächlich für wissenschaftliche Zwecke.
  • Forschungssatelliten dienen wissenschaftlichen Zwecken, z. B. Mikrogravitations-Experimenten. Viele Astrometrie- und einige Erdbeobachtungssatelliten gehören in diese Kategorie, ebenso die meisten Weltraumteleskope.
  • Raumstationen sind ebenfalls Erdsatelliten, die primär wissenschaftlichen Zwecken dienen.
  • Militärische Satelliten dienen der Überwachung, Verteidigung und anderen militärischen Zwecken. Besonders zu erwähnen sind hier
    • Spionagesatelliten zum Ausspionieren von Staaten, Heeres- und Schiffsbewegungen sowie zur Überwachung von Rüstungsbegrenzungsabkommen. Sie werden von militärischen Behörden und Geheimdiensten betrieben. Die Projekte bzw. die ermittelten Daten sind oft streng geheim.
    • Killersatelliten sind eine militärische Sonderanwendung zur Zerstörung feindlicher Flugkörper.

Welche Satellitenbahn jeweils am besten geeignet ist, richtet sich nach den Aufgaben. Beobachtungssatelliten sollen möglichst tief fliegen. Bei Spionagesatelliten liegt die Bahn manchmal so niedrig, dass die Reibung in der Atmosphäre die Lebensdauer auf wenige Monate beschränkt.

Kommunikationssatelliten schickt man dagegen auf möglichst hohe Umlaufbahnen, damit sie weite Gebiete überdecken. Sollen sie ortsfest über einer Stelle des Erdäquators stehen, müssen sie die Erde in einer geosynchronen Umlaufbahn in etwa 36.000 km Höhe in Richtung der Erdrotation umkreisen (Sonderfall: „geostationär“).

Aufbau

Ein Satellit besteht im Wesentlichen aus der wissenschaftlichen, kommerziellen oder militärischen Nutzlast sowie dem Satellitenbus, der die zu deren Betrieb notwendigen Strukturen und Subsysteme enthält. Dieser besteht aus der Primärstruktur, in die die weiteren Subsysteme integriert werden. Dazu gehören die Energieversorgung (Solarzellen, Akkumulatoren), das Temperaturkontrollsystem, das Antriebssystem für die Lage- und Positionsregelung (Bahnregelung) und das für Steuerung und Datenmanagement.

Energieversorgungssystem

→ Hauptartikel: Energieversorgungssystem (Satellit)

Die Versorgung des Satelliten mit elektrischem Strom (Energie) erfolgt meist durch Solarzellen mit Unterstützung durch Akkumulatoren, wenn im erdnahen Raum ausreichende Helligkeit der Sonne vorhanden ist, oder durch Batterien, wenn nur kurze Einsatzzeiten geplant sind. Bei Satelliten, die sich von der Sonne weiter entfernen und infolgedessen einem Mangel von Strahlungsenergie ausgesetzt sind, verwendet man die erheblich kleineren Radioisotopengeneratoren.

Betrieb

Nach dem Start des Satelliten muss dessen weiterer Betrieb gewährleistet werden. Dazu gehören nicht nur bordeigene Steuerungs- und Kontrollsysteme, sondern auch entsprechende Bodenstationen (z. B. Mission Control Center) die Bodenkontrolle, Fernsteuerung und Auswertung bzw. Bereitstellung von Daten der Satelliten bzw. deren Nutzlast übernehmen.

Zu diesen Aufgaben gehören:

  • Transfer auf geostationäre Bahn
  • Bahnbeschreibung
  • Bahnänderungsmanöver
  • Ausgleich von Bahnstörungen
  • Bahn- bzw. Positionsregelung
  • Stabilisation
  • Thermalkontrolle

Geschwindigkeiten

Für eine erdnahe, kreisförmige Umlaufbahn gilt die erste kosmische Geschwindigkeit von v1 = 7,9 km/s.

Bei einem Start in Ostrichtung trägt die Erddrehung mit einem Anteil von maximal 0,46 km/s zur Bahngeschwindigkeit bei. Jedoch kommt es nicht zu einem vollständigen Ausnutzen der Erdrotation, da der Flugkörper aufgrund von sich in andere Richtungen bewegenden Luftteilchen (Winden) abgebremst wird. Für eine Rakete kann somit ein v1 von 7,44 km/s genügen. In Westrichtung wäre der Anteil zusätzlich aufzubringen, deshalb werden fast alle Satelliten in Ostrichtung gestartet. Die Kreisbahngeschwindigkeit polarer Bahnen bleibt von der Erdrotation unbeeinflusst.

Will man das Gravitationsfeld der Erde verlassen, muss der Satellit auf die zweite kosmische Geschwindigkeit von etwa 11,2 km/s beschleunigt werden. Sie entspricht dem 2{\displaystyle {\sqrt {2}}} fachen der ersten kosmischen Geschwindigkeit.

Beobachtung von der Erde aus

Zahlreiche größere Erdsatelliten können mit bloßem Auge als über das nächtliche Himmelsgewölbe ziehende Lichtpunkte beobachtet werden. Mit speziell für die Sonnenbeobachtung ausgerüsteten Teleskopen ist es auch möglich, die Passage von Satelliten vor der Sonne zu beobachten. Die ISS, als größtes künstliches Objekt im Erdorbit, kann eine scheinbare Helligkeit von bis zu −5 mag erreichen. Die Satelliten des Iridium-Systems können mit ihren Antennenflächen das Sonnenlicht gerichtet als Iridium-Flare reflektieren und erreichen dann kurzzeitig eine scheinbare Helligkeit von bis zu −8 mag. Im Unterschied zu einem Flugzeug hat ein Satellit keine blinkenden, farbigen Lichter. Jedoch ändern sich bei einem Teil der Objekte die Helligkeiten durch Rotation oder eine Taumelbewegung. Teilweise werden Satellitenlichtreflexionen irrtümlich mit Sternen verwechselt.

Wenn es um die Beobachtung mit bloßem Auge geht, ist diese in der Regel nur kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang möglich. Das kommt daher, dass der Satellit in seiner (nicht zu) hohen Umlaufbahn noch von der Sonne beschienen sein muss, damit man ihn am Boden (wo es schon/noch dunkel ist) vor dem dunklen Himmel überhaupt erkennen kann; mitten in der Nacht fliegt er auch im Schatten und bleibt unsichtbar. Zu hoch darf die Umlaufbahn auch nicht sein, da der Satellit dann wegen der Entfernung zu klein wird, um auch bei Bestrahlung noch sichtbar zu werden. Es müssen also ein paar Bedingungen zusammentreffen, so dass eine Sichtung eines bestimmten Satelliten nicht jeden Tag gelingen kann.

Erkennbar ist ein Satellit an der hohen Geschwindigkeit, mit der er über den Himmel zieht, er braucht typischerweise nur wenige Minuten für den kompletten Überflug des sichtbaren Himmelsteils.

Ein großes Objekt wie die ISS kann besonders hell sein. Aber auch sie ist in unseren Breiten nur selten zu sehen. Das liegt an mehreren Punkten, die auch für andere Satelliten gelten:

  • Das Objekt muss eine zur Äquatorebene genügend schräggestellte Bahn aufweisen, damit es überhaupt auch einmal in unsere Breiten vorstößt; wenn das Objekt immer nur genau über dem Äquator kreist, ist es auch nur dort zu sehen. Die ISS im Speziellen erreicht unsere Breiten nur knapp und damit selten.
  • Wie oben ausgeführt, muss die Umlaufbahn das Objekt gerade zu einer passenden Uhrzeit um den Sonnenuntergang bzw. -aufgang herum in unsere Breiten führen. Entsprechend gibt es Webseiten mit Terminvorschauen, wann für welches Objekt die nächsten Sichtungen möglich sein werden.
  • Je niedriger die Umlaufbahn des Objekts ist, desto größer erscheint es und desto heller ist es sichtbar, aber es ist auch desto kürzer im sichtbaren Blickfeld und muss die eigene Örtlichkeit präziser treffen.
  • Je höher die Umlaufbahn des Objekts ist, desto kleiner und weniger hell erscheint es, dafür ist es aber länger und von einem größeren Gebiet aus sichtbar.

Strichspuraufnahmen von Satelliten bzw. Raketenoberstufen

  • Mir (Satellite Catalog Number 16609 = COSPAR-Bezeichnung 1986-017A)
  • Iridium 58
    (25274 = 1998-019C)
  • Resurs 1–3 r
    (23343 = 1994-074B)
  • Lacrosse 1 (19671 = 1988-106B) und Cosmos 2263r (22803 = 1993-059B)

Langzeitaufnahmen von geostationären Satelliten

Während Sterne sich am Nachthimmel bewegen, befinden sich geostationäre Satelliten dort immer am selben Ort. So erscheinen sie auf Langzeit-Aufnahmen als Punkte:

  • Der amerikanische SIGINT-Satellit USA 207 (2009-047A, Palladium at Night) und zwei zivile, kommerzielle Satelliten (Paksat-1 und HellasSat 2)
  • SIGINT-Satellit (Mentor 4)
  • Mentor 4 mit seinem Nachbarn, dem zivilen Telekommunikations­satelliten Thuraya 2

Transport und Bahnverlauf

Verwendete Symbole:

γ{\displaystyle \gamma } : Gravitationskonstante = 6,673 · 10−11m3/kg·s2
r : Bahnradius bzw. Abstand der Massenmittelpunkte der Erde und des Körpers in der Umlaufbahn = 6,378 · 106 m
M : Masse des Erde = 5,9722 · 1024 kg
m : Masse des Körpers in der Umlaufbahn
v : Bahngeschwindigkeit des Körpers in der Umlaufbahn

Einem Erdsatelliten muss beim Start eine so hohe Bahngeschwindigkeit mitgegeben werden, dass seine Zentrifugalkraft (oder auch Radialkraft) mindestens gleich der Gewichtskraft ist.

Die Zentrifugalkraft berechnet sich zu:

Fr=m⋅v2r {\displaystyle F_{r}={\frac {m\cdot v^{2}}{r}}\ }.

Die Erdanziehungskraft berechnet sich zu:

FG=γ⋅m⋅Mr2 {\displaystyle F_{G}=\gamma \cdot {\frac {m\cdot M}{r^{2}}}\ }.

Da Fr=FG{\displaystyle F_{r}=F_{G}} sein muss, ergibt sich nach Einsetzen:

  m⋅v2r=γ⋅m⋅Mr2 {\displaystyle \ \ {\frac {m\cdot v^{2}}{r}}=\gamma \cdot {\frac {m\cdot M}{r^{2}}}\ }.

Nun erkennt man, dass die Masse des Körpers auf der Kreisbahn keine Relevanz hat, da diese in der Gleichung entfällt. Die für eine bestimmte Umlaufbahn nötige Bahngeschwindigkeit hängt also nur von der Bahnhöhe ab:

v2=γ⋅Mr {\displaystyle v^{2}={\frac {\gamma \cdot M}{r}}\ }, daraus folgt:  v=γ⋅Mr {\displaystyle \ v={\sqrt {\frac {\gamma \cdot M}{r}}}\ }.

Die erste kosmische Geschwindigkeit oder Kreisbahngeschwindigkeit:

Mit dieser Geschwindigkeit ist es einem Körper auf einer Kreisbahn um die Erde möglich, diese Bahn zu halten:

v1=γ⋅Mr {\displaystyle v_{1}={\sqrt {\frac {\gamma \cdot M}{r}}}\ }, einsetzen ergibt
v1=6,673⋅10−11m3kgs2⋅5,976⋅1024kg6,378⋅106m=7905,4ms=28459,6kmh≈7,9kms {\displaystyle v_{1}={\sqrt {\frac {6{,}673\cdot 10^{-11}\,\mathrm {\tfrac {m^{3}}{kg\,s^{2}}} \cdot 5{,}976\cdot 10^{24}\,\mathrm {kg} }{6{,}378\cdot 10^{6}\,\mathrm {m} }}}=7905{,}4\,\mathrm {\tfrac {m}{s}} =28459{,}6\,\mathrm {\tfrac {km}{h}} \approx 7{,}9\,\mathrm {\tfrac {km}{s}} \ }.

Mit der zweiten kosmischen Geschwindigkeit oder Fluchtgeschwindigkeit kann er das Schwerefeld der Erde verlassen. Sie beträgt:

v2=v1⋅2=11,18kms {\displaystyle v_{2}=v_{1}\cdot {\sqrt {2}}=11{,}18\,\mathrm {\tfrac {km}{s}} \ }.

Der Transport in die Umlaufbahn erfolgt mit Hilfe von Raketen, die aus technisch-energetischen Gründen als Stufenraketen ausgeführt sind. Der Satellit ist auf die oberste (meist dritte) Raketenstufe aufgesetzt und aerodynamisch günstig verkleidet. Er wird entweder direkt in die Bahn geschossen oder durch ein anderes Raumfahrzeug ausgesetzt. Solange die Rakete arbeitet, läuft er auf der so genannten „aktiven Bahn“. Nach Brennschluss der Raketenmotoren folgt die „Freiflugbahn“ (oder passive Bahn).

Satellitenbahnen

Siehe auch: Satellitenorbit

Die antriebslose Bewegung eines Satelliten gehorcht genähert den Gesetzen des Zweikörperproblems der Himmelsmechanik – weitere Kräfte bewirken allerdings Bahnstörungen. Wäre die Erde eine exakte Kugel ohne Erdatmosphäre und gäbe es keine anderen Himmelskörper, folgte die Satellitenbahn einer mehr oder weniger exzentrischen Ellipse um die Erde gemäß den Keplerschen Gesetzen. Die Bahnebenen der Erdsatelliten gehen durch den Erdmittelpunkt und sind näherungsweise raumfest, also gegenüber den Fixsternen unverändert, während die Erde darunter rotiert.

Abhängig von ihrer Flughöhe werden Satelliten in verschiedene Typen aufgeteilt:

  • GEO (Geostationary Orbit): geostationäre Satelliten mit einer Flughöhe von etwa 35.790 km. Hier beträgt die Umlaufzeit genau einen Tag. In Bezug auf die Erdoberfläche sind diese Satelliten ortsfest. Beispiele: Astra, Eutelsat, Inmarsat, Meteosat etc.
  • MEO (Medium Earth Orbit): Satelliten mit einer Flughöhe von 6.000–36.000 km und einer Umlaufdauer von 4–24 Stunden. Beispiele: GPS, GLONASS, Galileo etc.
  • LEO (Low Earth Orbit): Satelliten mit einer Flughöhe von 200–1500 km und einer Umlaufdauer von 1,5–2 Stunden. Beispiele: Iridium, Globalstar, GLAST etc.
  • SSO (Sun Synchronous Orbit): ERS, Landsat, Envisat

Durch die Abplattung der Erde sowie die Inhomogenität der Erdoberfläche und des Erdschwerefeldes weichen die Satellitenbahnen von der idealen Ellipsenform um einige Kilometer ab. Aus der Beobachtung dieser Abweichungen kann die Satellitengeodäsie die genaue Erdform bestimmen – das Geoid weicht vom fiktiven Erdellipsoid um bis zu 100 m ab. Für diese Abweichungen (auf 6357–6378 km Erdradius nur 0,001 %) wurden die etwas unglücklichen Begriffe Kartoffel- bzw. Birnenform geprägt.

Zusätzlich bewirkt die Erdatmosphäre eine ständige leichte Bremsung der Satelliten, sodass sich Bahnen unter einer Höhe von etwa 1000 km spiralförmig der Erde nähern. Die Lebensdauer hängt auch vom Verhältnis Oberfläche/Masse ab und reicht von einigen Wochen oder Jahren (LEOs) bis zu Jahrtausenden (MEOs). Weitere Bahnstörungen werden von der Gravitation des Mondes verursacht, vom Strahlungsdruck der Sonne und von Effekten in der Ionosphäre. Die Satellitenbahn muss deshalb ständig kontrolliert und gegebenenfalls nachgeregelt werden (Attitude Determination and Control System). Wenn der Gasvorrat für die Korrekturdüsen aufgebraucht ist, verlässt der Satellit seine Umlaufbahn und wird dadurch meist wertlos.

Siehe auch

  • Rundfunksatellit
  • Satellitenbeobachtung
  • Weltraumhaftung
  • Weltraummüll
  • Listen von Satelliten

Literatur

  • Michel Capderou: Satellites – orbits and missions. Springer, Paris 2005, ISBN 2-287-21317-1
  • Louis J. Ippolito: Satellite communications systems engineering – atmospheric effects, satellite link design and system performance. Wiley & Sons, Chichester 2008, ISBN 978-0-470-72527-6
  • R. Bender: Launching and operating satellites – legal issues. Nijhoff, Dordrecht 1998, ISBN 90-411-0507-7
  • Bruno Pattan: Satellite systems – principles and technologies. Van Nostrand Reinhold, New York 1993, ISBN 0-442-01357-4
  • C. B. Pease: Satellite imaging instruments – principles, technologies and operational systems. Ellis Horwood, New York 1991, ISBN 0-13-638487-0

Weblinks

  • Heavens Above – Berechnung der Sichtbarkeit von Satelliten (Englisch und andere Sprachen)
  • Satelliten Bodenpfad – Echtzeitdarstellung des Bodenpfads einiger Satelliten, erfordert Java
  • Real Time Satellite Tracking – Echtzeitverfolgung für etwa 17000 Satelliten, sowie 5-Tages-Vorhersagen ihrer Sichtbarkeit (englisch)
  • Satflare Echtzeitverfolgung 3D (englisch)
  • Satellitenbilder – Kultur- und Naturlandschaften
  • Orbitron – Satellite Tracking System – Windows-Software zur Berechnung der Sichtbarkeit von Satelliten
  • UCS Satellite Database – Zusammenstellung aktiver Satelliten im Erdorbit inklusive kurzer Beschreibung (englisch)
  • ESRI – Anzeige der aktuellen Satellitenpositionen in 3D, sowie Stuff in Space – inklusive Space Debris
  • Satellite Orbiting Earth – Aktuelle Flughöhe vieler Satelliten in 1D, gruppiert nach Höhe

Einzelnachweise

  1. Hermann Oberth: In zwanzig Jahren Weltraumstationen. In: Berichte und Informationen des Österreichischen Forschungsinstituts für Wirtschaft und Politik, 28. März 1952, S. 4 (online bei ANNO).
  2. Ferdinand Cap: Kann man zu den Sternen fliegen?. In: Tiroler Bauern-Zeitung / Tiroler Bauern-Zeitung. Offizielles Organ des Tiroler Bauernbundes und der Landesbauernkammer für Tirol / Tiroler Bauern-Zeitung. Bundesorgan des über 20.000/30.000/35.000 Mitglieder zählenden Tiroler Bauernbundes / Tiroler Bauern-Zeitung. Amtliches Organ des Landesbauernkammer Tirol / Tiroler Bauern-Zeitung. Amtliches Organ des Landeslandwirtschaftskammer Tirol, 21. Dezember 1950, S. 3 (online bei ANNO).
  3. Convention on Registration of Objects Launched into Outer Space United Nations Office for Outer Space Affairs; abgerufen am 26. Dezember 2009.
  4. Laura Grego: New Update of the UCS Satellite Database. Union of Concerned Scientists, 21. April 2017, abgerufen am 3. Januar 2018 (englisch). 
  5. Russischer und US-Satellit kollidieren. Erster Satellitencrash im All? (Memento vom 13. Februar 2009 im Internet Archive) tagesschau.de, 12. Februar 2009.
  6. Merryl Azriel: Fengyun 1C Debris Collided with BLITS Satellite
  7. Calsky: Visibility of International Space Station ISS (Memento vom 5. August 2018 im Internet Archive)
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4136498-3 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 02:59

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Ein Satellit von lateinisch satelles Begleiter Leibwachter fruher auch Kunstmond ist in der Raumfahrt ein kunstlicher Raumflugkorper der einen Himmelskorper auf einer elliptischen oder kreisformigen Umlaufbahn zur Erfullung wissenschaftlicher kommerzieller oder militarischer Zwecke umkreist Bild von Sputnik 1 dem ersten kunstlichen Satelliten im AllZum Begriff des ErdsatellitenSatelliten sind im erweiterten Sinne alle astronomischen Objekte die einen Himmelskorper einen Stern Planeten oder Mond oder anderes umkreisen Kunstliche Geratschaften welche die Erde umkreisen werden im deutschen speziell Erdsatellit genannt Kunstliche Satelliten die einen anderen Korper als die Erde umlaufen und erforschen werden hingegen als Orbiter bezeichnet wobei beispielsweise ein die Sonne umkreisender Flugkorper bisweilen auch Sonnensatellit genannt wird Demgegenuber stehen die naturlichen Satelliten von Planeten die auch als Monde oder Trabanten bezeichnet und ebenso wie der Erdmond gesondert behandelt werden ebenso die naturlichen Satelliten Trabanten der Sterne die Planeten Asteroiden und anderes Kunstliche Satelliten die aus einer Parkbahn um die Erde in den interplanetaren Raum gelangen konnen sinngemass als kunstliche Planetoiden bezeichnet werden man spricht von Raumsonde Dazu gehoren naturgemass auch diejenigen die dann als Orbiter am Ziel in eine Umlaufbahn eintreten Man bezeichnet Flugkorper nur dann als Satelliten wenn sie die Erde im Weltraum umkreisen Einem Satelliten fehlt auch nach Erreichen seiner Laufbahn ein Eigenantrieb was ihn vom Raumschiff unterscheidet Einfache Bremsraketen die zu einem kontrollierten Absturz fuhren reichen im fachsprachlichen Sinne nicht aus einen Satelliten zum Raumschiff zu machen GeschichteNach dem erfolgreichen Start von Explorer 1 halten die Projektleiter ein Modell hoch William H Pickering James A Van Allen und Wernher von Braun Im Jahre 1955 gab US Prasident Eisenhower die Entwicklung eines amerikanischen Erdsatelliten in Auftrag worauf die Sowjetunion aus propagandistischen Grunden vier Tage spater ein ahnliches Vorhaben ankundigte Dennoch uberraschte der erfolgreiche Start des sowjetischen Satelliten Sputnik 1 am 4 Oktober 1957 19 28 GMT 5 Oktober Ortszeit die Weltoffentlichkeit und fuhrte im Westen zu einem regelrechten Sputnikschock Die Funksignale von Sputnik gaben codiert an ob der Satellit von Materie getroffen wurde Der erste US amerikanische Satellit Explorer 1 folgte am 1 Februar 1958 und erbrachte den Nachweis des Van Allen Strahlungsgurtels zum Beginn der Erforschung der Ionosphare Trotzdem stand die Entwicklung von Satelliten lange Zeit unter dem Einfluss des Kalten Krieges Im Bereich der internationalen Telekommunikation haben Nachrichtensatelliten ab den 1970er Jahren die Bedeutung anderer Datenverbindungen wie des Transatlantischen Telefonkabels verringert Ebenso wichtig wurden die Erdbeobachtungs und Wettersatelliten wahrend schon seit den 1960ern Forschungssatelliten fur Astronomie Geodasie und Kartografie entwickelt wurden Satellit Beesat der Technischen Universitat Berlin 2009 Das Buro der Vereinten Nationen fur Weltraumfragen verwaltet seit 1962 ein Verzeichnis Index of Objects Launched into Outer Space aller Satelliten die in den Weltraum transportiert werden Nach Angaben der US amerikanischen NASA befanden sich am 31 Mai 1969 rund 1950 kunstliche Objekte im Weltraum wovon 1 889 die Erde umrundeten 17 sich in einer Ellipse um die Erde und 38 auf einer Bahn um die Sonne befanden Neben ausgebrannten Raketenstufen und anderen Objekten waren es am Stichtag 394 Erdsatelliten und Raumsonden darunter 289 der USA 83 der Sowjetunion 5 franzosische 3 kanadische 2 britische und 3 von der European Space Research Organisation Im Jahr 2016 betrug die Anzahl der bekannten aktiven Satelliten bereits uber 1400 Daruber hinaus befinden sich mehrere tausende weitere kunstliche Objekte ausgediente Satelliten Teile von Raketen und anderer Weltraummull im Erdumlauf 1996 sollen es nach ESA Daten rund 8500 Stuck Weltraummull ab ca 10 cm Grosse gewesen sein Das Joint Space Operations Center des United States Strategic Command weiss 2009 von uber 18 500 vom Menschen hergestellten Himmelskorpern Trotz der grossen Anzahl sind Zusammenstosse ausserst selten Die erste bekannte Kollision eines aktiven Satelliten mit einem ausgedienten Objekt fand am 10 Februar 2009 statt Der russische Satellit Kosmos 2251 der seit 1993 im All und wohl etwa seit 1999 ausser Betrieb war kollidierte mit dem Kommunikationssatelliten Iridium 33 der US Firma Iridium Satellite Beide Satelliten wurden vollstandig zerstort Am 22 Januar 2013 wurde der russische Kleinsatellit BLITS NORAD 35871 durch Kollision mit Bruchstucken des 2007 durch eine chinesische Antisatellitenrakete zerstorten Satelliten Fengyun 1C unbrauchbar und wurde aus seiner Bahn geworfen Am 23 Mai 2013 versetzten Trummerteile einer russischen Rakete den Satelliten NEE 01 Pegaso in eine unkontrollierte Taumelbewegung so dass er ausser Kontrolle geriet Siehe auch Liste der ersten Satelliten nach StaatAufgabenJe nach Aufgabe des Satelliten unterscheidet man folgende Typen Erdbeobachtungssatelliten konnen Bilder und Messwerte fur unterschiedliche Zwecke liefern so die Wetter und Spionagesatelliten Sie arbeiten mit verschiedenen Techniken zum Beispiel mit Radar Infrarot Scanning Methoden Sensorik oder Fotografie Dabei werden oft verschiedene Wellenlangen gleichzeitig aufgezeichnet multispektral Kommunikationssatelliten erfullen kommerzielle Aufgaben Amateurfunksatelliten dienen dagegen privaten Zwecken siehe auch Satellitenkommunikation Rundfunksatelliten ubertragen Radio und Fernsehprogramme direkt an die Zuschauer sodass erdgebundene Sende und Kabelnetze entfallen konnen Navigationssatelliten ermoglichen weltweite Positions und Zeitbestimmung und sogar die automatische Steuerung von Fahrzeugen Geodatische Satelliten dienen der Vermessung der Erdfigur und des Erdschwerefeldes Sie erreichen heute Genauigkeiten im mm bis cm Bereich Astrometriesatelliten messen die Position und Eigenbewegung von Sternen hauptsachlich fur wissenschaftliche Zwecke Forschungssatelliten dienen wissenschaftlichen Zwecken z B Mikrogravitations Experimenten Viele Astrometrie und einige Erdbeobachtungssatelliten gehoren in diese Kategorie ebenso die meisten Weltraumteleskope Raumstationen sind ebenfalls Erdsatelliten die primar wissenschaftlichen Zwecken dienen Militarische Satelliten dienen der Uberwachung Verteidigung und anderen militarischen Zwecken Besonders zu erwahnen sind hier Spionagesatelliten zum Ausspionieren von Staaten Heeres und Schiffsbewegungen sowie zur Uberwachung von Rustungsbegrenzungsabkommen Sie werden von militarischen Behorden und Geheimdiensten betrieben Die Projekte bzw die ermittelten Daten sind oft streng geheim Killersatelliten sind eine militarische Sonderanwendung zur Zerstorung feindlicher Flugkorper Welche Satellitenbahn jeweils am besten geeignet ist richtet sich nach den Aufgaben Beobachtungssatelliten sollen moglichst tief fliegen Bei Spionagesatelliten liegt die Bahn manchmal so niedrig dass die Reibung in der Atmosphare die Lebensdauer auf wenige Monate beschrankt Kommunikationssatelliten schickt man dagegen auf moglichst hohe Umlaufbahnen damit sie weite Gebiete uberdecken Sollen sie ortsfest uber einer Stelle des Erdaquators stehen mussen sie die Erde in einer geosynchronen Umlaufbahn in etwa 36 000 km Hohe in Richtung der Erdrotation umkreisen Sonderfall geostationar AufbauEin Satellit besteht im Wesentlichen aus der wissenschaftlichen kommerziellen oder militarischen Nutzlast sowie dem Satellitenbus der die zu deren Betrieb notwendigen Strukturen und Subsysteme enthalt Dieser besteht aus der Primarstruktur in die die weiteren Subsysteme integriert werden Dazu gehoren die Energieversorgung Solarzellen Akkumulatoren das Temperaturkontrollsystem das Antriebssystem fur die Lage und Positionsregelung Bahnregelung und das fur Steuerung und Datenmanagement Energieversorgungssystem Hauptartikel Energieversorgungssystem Satellit Die Versorgung des Satelliten mit elektrischem Strom Energie erfolgt meist durch Solarzellen mit Unterstutzung durch Akkumulatoren wenn im erdnahen Raum ausreichende Helligkeit der Sonne vorhanden ist oder durch Batterien wenn nur kurze Einsatzzeiten geplant sind Bei Satelliten die sich von der Sonne weiter entfernen und infolgedessen einem Mangel von Strahlungsenergie ausgesetzt sind verwendet man die erheblich kleineren Radioisotopengeneratoren Betrieb source source source source source source source source Video Satelliten und ihre Position im All Nach dem Start des Satelliten muss dessen weiterer Betrieb gewahrleistet werden Dazu gehoren nicht nur bordeigene Steuerungs und Kontrollsysteme sondern auch entsprechende Bodenstationen z B Mission Control Center die Bodenkontrolle Fernsteuerung und Auswertung bzw Bereitstellung von Daten der Satelliten bzw deren Nutzlast ubernehmen Zu diesen Aufgaben gehoren Transfer auf geostationare Bahn Bahnbeschreibung Bahnanderungsmanover Ausgleich von Bahnstorungen Bahn bzw Positionsregelung Stabilisation ThermalkontrolleGeschwindigkeitenFur eine erdnahe kreisformige Umlaufbahn gilt die erste kosmische Geschwindigkeit von v1 7 9 km s Bei einem Start in Ostrichtung tragt die Erddrehung mit einem Anteil von maximal 0 46 km s zur Bahngeschwindigkeit bei Jedoch kommt es nicht zu einem vollstandigen Ausnutzen der Erdrotation da der Flugkorper aufgrund von sich in andere Richtungen bewegenden Luftteilchen Winden abgebremst wird Fur eine Rakete kann somit ein v1 von 7 44 km s genugen In Westrichtung ware der Anteil zusatzlich aufzubringen deshalb werden fast alle Satelliten in Ostrichtung gestartet Die Kreisbahngeschwindigkeit polarer Bahnen bleibt von der Erdrotation unbeeinflusst Will man das Gravitationsfeld der Erde verlassen muss der Satellit auf die zweite kosmische Geschwindigkeit von etwa 11 2 km s beschleunigt werden Sie entspricht dem 2 displaystyle sqrt 2 fachen der ersten kosmischen Geschwindigkeit Beobachtung von der Erde ausZahlreiche grossere Erdsatelliten konnen mit blossem Auge als uber das nachtliche Himmelsgewolbe ziehende Lichtpunkte beobachtet werden Mit speziell fur die Sonnenbeobachtung ausgerusteten Teleskopen ist es auch moglich die Passage von Satelliten vor der Sonne zu beobachten Die ISS als grosstes kunstliches Objekt im Erdorbit kann eine scheinbare Helligkeit von bis zu 5 mag erreichen Die Satelliten des Iridium Systems konnen mit ihren Antennenflachen das Sonnenlicht gerichtet als Iridium Flare reflektieren und erreichen dann kurzzeitig eine scheinbare Helligkeit von bis zu 8 mag Im Unterschied zu einem Flugzeug hat ein Satellit keine blinkenden farbigen Lichter Jedoch andern sich bei einem Teil der Objekte die Helligkeiten durch Rotation oder eine Taumelbewegung Teilweise werden Satellitenlichtreflexionen irrtumlich mit Sternen verwechselt Wenn es um die Beobachtung mit blossem Auge geht ist diese in der Regel nur kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang moglich Das kommt daher dass der Satellit in seiner nicht zu hohen Umlaufbahn noch von der Sonne beschienen sein muss damit man ihn am Boden wo es schon noch dunkel ist vor dem dunklen Himmel uberhaupt erkennen kann mitten in der Nacht fliegt er auch im Schatten und bleibt unsichtbar Zu hoch darf die Umlaufbahn auch nicht sein da der Satellit dann wegen der Entfernung zu klein wird um auch bei Bestrahlung noch sichtbar zu werden Es mussen also ein paar Bedingungen zusammentreffen so dass eine Sichtung eines bestimmten Satelliten nicht jeden Tag gelingen kann Erkennbar ist ein Satellit an der hohen Geschwindigkeit mit der er uber den Himmel zieht er braucht typischerweise nur wenige Minuten fur den kompletten Uberflug des sichtbaren Himmelsteils Ein grosses Objekt wie die ISS kann besonders hell sein Aber auch sie ist in unseren Breiten nur selten zu sehen Das liegt an mehreren Punkten die auch fur andere Satelliten gelten Das Objekt muss eine zur Aquatorebene genugend schraggestellte Bahn aufweisen damit es uberhaupt auch einmal in unsere Breiten vorstosst wenn das Objekt immer nur genau uber dem Aquator kreist ist es auch nur dort zu sehen Die ISS im Speziellen erreicht unsere Breiten nur knapp und damit selten Wie oben ausgefuhrt muss die Umlaufbahn das Objekt gerade zu einer passenden Uhrzeit um den Sonnenuntergang bzw aufgang herum in unsere Breiten fuhren Entsprechend gibt es Webseiten mit Terminvorschauen wann fur welches Objekt die nachsten Sichtungen moglich sein werden Je niedriger die Umlaufbahn des Objekts ist desto grosser erscheint es und desto heller ist es sichtbar aber es ist auch desto kurzer im sichtbaren Blickfeld und muss die eigene Ortlichkeit praziser treffen Je hoher die Umlaufbahn des Objekts ist desto kleiner und weniger hell erscheint es dafur ist es aber langer und von einem grosseren Gebiet aus sichtbar Strichspuraufnahmen von Satelliten bzw Raketenoberstufen Mir Satellite Catalog Number 16609 COSPAR Bezeichnung 1986 017A Iridium 58 25274 1998 019C Resurs 1 3 r 23343 1994 074B Lacrosse 1 19671 1988 106B und Cosmos 2263r 22803 1993 059B Langzeitaufnahmen von geostationaren Satelliten Wahrend Sterne sich am Nachthimmel bewegen befinden sich geostationare Satelliten dort immer am selben Ort So erscheinen sie auf Langzeit Aufnahmen als Punkte Der amerikanische SIGINT Satellit USA 207 2009 047A Palladium at Night und zwei zivile kommerzielle Satelliten Paksat 1 und HellasSat 2 SIGINT Satellit Mentor 4 Mentor 4 mit seinem Nachbarn dem zivilen Telekommunikations satelliten Thuraya 2Transport und BahnverlaufVerwendete Symbole g displaystyle gamma Gravitationskonstante 6 673 10 11m3 kg s2r Bahnradius bzw Abstand der Massenmittelpunkte der Erde und des Korpers in der Umlaufbahn 6 378 106 mM Masse des Erde 5 9722 1024 kgm Masse des Korpers in der Umlaufbahnv Bahngeschwindigkeit des Korpers in der Umlaufbahn Einem Erdsatelliten muss beim Start eine so hohe Bahngeschwindigkeit mitgegeben werden dass seine Zentrifugalkraft oder auch Radialkraft mindestens gleich der Gewichtskraft ist Die Zentrifugalkraft berechnet sich zu Fr m v2r displaystyle F r frac m cdot v 2 r Die Erdanziehungskraft berechnet sich zu FG g m Mr2 displaystyle F G gamma cdot frac m cdot M r 2 Da Fr FG displaystyle F r F G sein muss ergibt sich nach Einsetzen m v2r g m Mr2 displaystyle frac m cdot v 2 r gamma cdot frac m cdot M r 2 Nun erkennt man dass die Masse des Korpers auf der Kreisbahn keine Relevanz hat da diese in der Gleichung entfallt Die fur eine bestimmte Umlaufbahn notige Bahngeschwindigkeit hangt also nur von der Bahnhohe ab v2 g Mr displaystyle v 2 frac gamma cdot M r daraus folgt v g Mr displaystyle v sqrt frac gamma cdot M r Die erste kosmische Geschwindigkeit oder Kreisbahngeschwindigkeit Mit dieser Geschwindigkeit ist es einem Korper auf einer Kreisbahn um die Erde moglich diese Bahn zu halten v1 g Mr displaystyle v 1 sqrt frac gamma cdot M r einsetzen ergibt v1 6 673 10 11m3kgs2 5 976 1024kg6 378 106m 7905 4ms 28459 6kmh 7 9kms displaystyle v 1 sqrt frac 6 673 cdot 10 11 mathrm tfrac m 3 kg s 2 cdot 5 976 cdot 10 24 mathrm kg 6 378 cdot 10 6 mathrm m 7905 4 mathrm tfrac m s 28459 6 mathrm tfrac km h approx 7 9 mathrm tfrac km s Mit der zweiten kosmischen Geschwindigkeit oder Fluchtgeschwindigkeit kann er das Schwerefeld der Erde verlassen Sie betragt v2 v1 2 11 18kms displaystyle v 2 v 1 cdot sqrt 2 11 18 mathrm tfrac km s Der Transport in die Umlaufbahn erfolgt mit Hilfe von Raketen die aus technisch energetischen Grunden als Stufenraketen ausgefuhrt sind Der Satellit ist auf die oberste meist dritte Raketenstufe aufgesetzt und aerodynamisch gunstig verkleidet Er wird entweder direkt in die Bahn geschossen oder durch ein anderes Raumfahrzeug ausgesetzt Solange die Rakete arbeitet lauft er auf der so genannten aktiven Bahn Nach Brennschluss der Raketenmotoren folgt die Freiflugbahn oder passive Bahn Satellitenbahnen Siehe auch Satellitenorbit Die antriebslose Bewegung eines Satelliten gehorcht genahert den Gesetzen des Zweikorperproblems der Himmelsmechanik weitere Krafte bewirken allerdings Bahnstorungen Ware die Erde eine exakte Kugel ohne Erdatmosphare und gabe es keine anderen Himmelskorper folgte die Satellitenbahn einer mehr oder weniger exzentrischen Ellipse um die Erde gemass den Keplerschen Gesetzen Die Bahnebenen der Erdsatelliten gehen durch den Erdmittelpunkt und sind naherungsweise raumfest also gegenuber den Fixsternen unverandert wahrend die Erde darunter rotiert Abhangig von ihrer Flughohe werden Satelliten in verschiedene Typen aufgeteilt GEO Geostationary Orbit geostationare Satelliten mit einer Flughohe von etwa 35 790 km Hier betragt die Umlaufzeit genau einen Tag In Bezug auf die Erdoberflache sind diese Satelliten ortsfest Beispiele Astra Eutelsat Inmarsat Meteosat etc MEO Medium Earth Orbit Satelliten mit einer Flughohe von 6 000 36 000 km und einer Umlaufdauer von 4 24 Stunden Beispiele GPS GLONASS Galileo etc LEO Low Earth Orbit Satelliten mit einer Flughohe von 200 1500 km und einer Umlaufdauer von 1 5 2 Stunden Beispiele Iridium Globalstar GLAST etc SSO Sun Synchronous Orbit ERS Landsat Envisat Durch die Abplattung der Erde sowie die Inhomogenitat der Erdoberflache und des Erdschwerefeldes weichen die Satellitenbahnen von der idealen Ellipsenform um einige Kilometer ab Aus der Beobachtung dieser Abweichungen kann die Satellitengeodasie die genaue Erdform bestimmen das Geoid weicht vom fiktiven Erdellipsoid um bis zu 100 m ab Fur diese Abweichungen auf 6357 6378 km Erdradius nur 0 001 wurden die etwas unglucklichen Begriffe Kartoffel bzw Birnenform gepragt Zusatzlich bewirkt die Erdatmosphare eine standige leichte Bremsung der Satelliten sodass sich Bahnen unter einer Hohe von etwa 1000 km spiralformig der Erde nahern Die Lebensdauer hangt auch vom Verhaltnis Oberflache Masse ab und reicht von einigen Wochen oder Jahren LEOs bis zu Jahrtausenden MEOs Weitere Bahnstorungen werden von der Gravitation des Mondes verursacht vom Strahlungsdruck der Sonne und von Effekten in der Ionosphare Die Satellitenbahn muss deshalb standig kontrolliert und gegebenenfalls nachgeregelt werden Attitude Determination and Control System Wenn der Gasvorrat fur die Korrekturdusen aufgebraucht ist verlasst der Satellit seine Umlaufbahn und wird dadurch meist wertlos Siehe auchRundfunksatellit Satellitenbeobachtung Weltraumhaftung Weltraummull Listen von SatellitenLiteraturMichel Capderou Satellites orbits and missions Springer Paris 2005 ISBN 2 287 21317 1 Louis J Ippolito Satellite communications systems engineering atmospheric effects satellite link design and system performance Wiley amp Sons Chichester 2008 ISBN 978 0 470 72527 6 R Bender Launching and operating satellites legal issues Nijhoff Dordrecht 1998 ISBN 90 411 0507 7 Bruno Pattan Satellite systems principles and technologies Van Nostrand Reinhold New York 1993 ISBN 0 442 01357 4 C B Pease Satellite imaging instruments principles technologies and operational systems Ellis Horwood New York 1991 ISBN 0 13 638487 0WeblinksHeavens Above Berechnung der Sichtbarkeit von Satelliten Englisch und andere Sprachen Satelliten Bodenpfad Echtzeitdarstellung des Bodenpfads einiger Satelliten erfordert Java Real Time Satellite Tracking Echtzeitverfolgung fur etwa 17000 Satelliten sowie 5 Tages Vorhersagen ihrer Sichtbarkeit englisch Satflare Echtzeitverfolgung 3D englisch Satellitenbilder Kultur und Naturlandschaften Orbitron Satellite Tracking System Windows Software zur Berechnung der Sichtbarkeit von Satelliten UCS Satellite Database Zusammenstellung aktiver Satelliten im Erdorbit inklusive kurzer Beschreibung englisch ESRI Anzeige der aktuellen Satellitenpositionen in 3D sowie Stuff in Space inklusive Space Debris Satellite Orbiting Earth Aktuelle Flughohe vieler Satelliten in 1D gruppiert nach HoheEinzelnachweiseHermann Oberth In zwanzig Jahren Weltraumstationen In Berichte und Informationen des Osterreichischen Forschungsinstituts fur Wirtschaft und Politik 28 Marz 1952 S 4 online bei ANNO Ferdinand Cap Kann man zu den Sternen fliegen In Tiroler Bauern Zeitung Tiroler Bauern Zeitung Offizielles Organ des Tiroler Bauernbundes und der Landesbauernkammer fur Tirol Tiroler Bauern Zeitung Bundesorgan des uber 20 000 30 000 35 000 Mitglieder zahlenden Tiroler Bauernbundes Tiroler Bauern Zeitung Amtliches Organ des Landesbauernkammer Tirol Tiroler Bauern Zeitung Amtliches Organ des Landeslandwirtschaftskammer Tirol 21 Dezember 1950 S 3 online bei ANNO Convention on Registration of Objects Launched into Outer Space United Nations Office for Outer Space Affairs abgerufen am 26 Dezember 2009 Laura Grego New Update of the UCS Satellite Database Union of Concerned Scientists 21 April 2017 abgerufen am 3 Januar 2018 englisch Russischer und US Satellit kollidieren Erster Satellitencrash im All Memento vom 13 Februar 2009 im Internet Archive tagesschau de 12 Februar 2009 Merryl Azriel Fengyun 1C Debris Collided with BLITS Satellite Calsky Visibility of International Space Station ISS Memento vom 5 August 2018 im Internet Archive Normdaten Sachbegriff GND 4136498 3 GND Explorer lobid OGND AKS

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