Ein Latentwärmespeicher auch Phasenwechsel oder PCM Speicher ist ein spezieller Typ von Wärmespeicher der einen Großteil
Latentwärmespeicher

Ein Latentwärmespeicher (auch Phasenwechsel- oder PCM-Speicher) ist ein spezieller Typ von Wärmespeicher, der einen Großteil der ihm zugeführten thermischen Energie in Form von Umwandlungsenthalpie, früher latente Wärme genannt (z. B. für einen Phasenwechsel von fest zu flüssig), speichert. Die gespeicherte Energie ist verborgen (lateinisch latere, „verborgen sein“), da, solange die Phasenumwandlung nicht ganz abgeschlossen ist, die Temperatur eines Stoffes trotz Wärmezufuhr nicht weiter ansteigt. Latentwärmespeicher können daher in einem kleinen Temperaturbereich rund um den Phasenwechsel sehr große Wärmemengen speichern und übertreffen dabei Wärmespeicher, die nur die thermische Energie, früher sensible Wärme genannt, eines Stoffes nutzen, wie etwa Heißwasserspeicher.
Da viele Stoffe mit unterschiedlichsten Schmelzpunkten als Phasenwechselmaterial (engl. phase change material, PCM) in Frage kommen, können viele Speicheranwendungen vom Kälte- bis zum Hochtemperaturwärmespeicher mit dieser Technik abgedeckt werden. Die bekanntesten kommerziellen Anwendungen sind derzeit aber noch Kühlakkus und Wärmekissen.
Funktionsprinzipien
Latentwärmespeicher funktionieren durch die Ausnutzung der Enthalpie thermodynamischer Zustandsänderungen eines Speichermediums. Das dabei am häufigsten genutzte Prinzip ist die Ausnutzung des Phasenübergangs fest-flüssig und umgekehrt (Erstarren-Schmelzen). Prinzipiell kann auch beim „Verdampfen“ und „Kondensieren“ von Flüssigkeiten Latentwärme gespeichert werden. Da das Gas jedoch beim Phasenübergang viel Platz benötigt, ist die resultierende Energiedichte so gering, dass dies keinen kommerziellen Nutzen hat.
Beim Aufladen des Inhalts kommerzieller Latentwärmespeicher werden meist spezielle Salze oder Paraffine als Speichermedium geschmolzen; optimalerweise soll der Stoff dabei sehr viel Energie (Schmelzenthalpie) aufnehmen, wie z. B. Dinatriumhydrogenphosphat-Dodecahydrat, und dabei wenig Platz benötigen. Das Entladen findet beim Erstarren statt, wobei das Speichermedium die zuvor aufgenommene große Wärmemenge als Kristallisationsenthalpie wieder an die Umgebung abgibt.
Für technische Anwendungen als Latentwärmespeicher ist eine Unterkühlung der Schmelze in der Regel unerwünscht. Daher müssen dem Material geeignete Keimbildner zugesetzt werden, die erst die Kristallisation kurz unterhalb der Schmelztemperatur ermöglichen.
Wärmekissen
In Wärmekissen wird häufig Natriumacetat-Trihydrat verwendet. Es wird bei einer Schmelztemperatur von 58 °C verflüssigt, was meistens durch das Einlegen der Wärmekissen in kochendes Wasser erreicht wird. Beim Erhitzen muss das Kissen andauernd vollständig von Wasser bedeckt sein (Wasserbad), weil sonst lokal besonders heiß werdendes Salz den Beutel schmelzen lässt. Das Material bleibt auch noch bei Temperaturen weit unterhalb des Schmelzpunktes – unter Umständen bis −20 °C – als unterkühlte Schmelze in einem metastabilen Zustand flüssig, da das Salz sich in seinem Kristallwasser löst; die Wassermoleküle bilden eine Art eigenes Kristallgitter, das sich zuerst auflöst. Wird nun ein Metallplättchen (ähnlich dem in einem Knackfrosch) im Wärmekissen gedrückt, löst das die Kristallisation aus. Das Kissen erwärmt sich hierbei aufgrund der nur bis maximal auf die Schmelztemperatur. Verbleibt also, nachdem das Kissen „sich selbst“ auf die Schmelztemperatur (58 °C) erwärmt hat, Flüssigkeit im System, kann diese nicht mehr weiter kristallisieren. Es müsste erst Wärme aus dem Kissen abgeführt werden, ansonsten erliegt die interne Kristallisation.
Auch bei Schmiedeeisen kann ein ähnlicher Effekt beobachtet werden, das sich beim Abkühlen kurzzeitig von selbst wieder bis zur Rotglut erhitzt. Das liegt daran, dass das Innere des Eisens aufgrund von fehlenden Kristallisationskeimen unterkühlt wird, also erst verzögert (unterhalb der Umwandlungstemperatur kristallisiert) und dabei latente Wärme freisetzt.
Als Auslöser für die Kristallisation der übersättigten Lösung im Wärmekissen kommen in Frage:
- die Druckwelle, die durch das Drücken des Metallplättchens ausgelöst wird,
- die dabei verursachte Freisetzung mikroskopisch kleiner Kristallisationskeime, die sich bei jeder Kristallisation in kleinen Ritzen des Metalls festsetzen.
Ein Problem der Erklärung durch die Druckwelle ist, dass die Kristallisation im Experiment durch Schallwellen, selbst durch Ultraschall, nicht ausgelöst wird.
Andere Salzhydrate können ebenfalls verwendet werden, z. B. Glaubersalz mit einem Schmelzpunkt von 32,5 °C, Natriumhydroxid oder Alaun.
Merkmale
Der Vorteil dieser Wärmespeichertechnik beruht darauf, in einem kleinen, durch die Schmelztemperatur des eingesetzten Speichermaterials festgelegten Temperaturbereich viel Wärmeenergie in relativ wenig Masse zu speichern. Beim bloßen Erwärmen des Mediums wird dagegen ein größerer Temperaturbereich benötigt, um vergleichbare Wärmemengen zu speichern.
Beim Wärmekissen wird zusätzlich der metastabile Zustand der unterkühlten Lösung genutzt. So kann ein Großteil der Wärme ohne thermische Isolierung gespeichert werden. Es kommt beim Herunterkühlen trotzdem zu Wärmeverlusten, diese beschränken sich jedoch nur auf die isobare Wärmekapazität der Flüssigkeit.
Es wird ein Teil der Kristallisationsenthalpie zum isobaren Erwärmen der noch im Speicher vorhanden „unterkühlten Flüssigkeit“ verwendet.
Wird also dem Kissen nach dem vollständigen Verflüssigen (Schmelzen des Eises mithilfe einer Wärmequelle oberhalb der Schmelztemperatur) im Anschluss wieder Wärme entzogen, so ergibt sich aufgrund des Kristallisationsverzugs, dass die Temperatur der Flüssigkeit auf Werte unterhalb der Schmelztemperatur sinken kann.
Es gilt die Analogie von Eiswasser: Auch hierbei kann die Temperatur des Gemischs nicht dauerhaft gesenkt werden, so lange sich noch flüssiges Wasser im System befindet. Es bildet sich ständig neues Eis. Analog dazu kann bei Wärmezufuhr die Temperatur nicht erhöht werden, da ständig Eis schmilzt. Es handelt sich also in beiden Fällen um eine isotherme Zustandsänderung.
Auch beim Wärmekissen würde ohne Eintreten des Kristallisationsverzugs beim Versuch, das System abzukühlen, solange noch Flüssigkeit vorhanden ist, immer mehr Flüssigkeit kristallisiert werden. Die freiwerdende Kristallisationsenthalpie hebt die Temperatur des Systems immer wieder auf die Schmelztemperatur an.
Das flüssige Natriumacetat-Trihydrat hat eine spezifische Wärmekapazität von etwa 4,88 kJ/(kg K)., die kristalline Phase etwa 2,57 kJ/(kg K).
Bei Unterkühlung der Flüssigkeit von 58 °C auf 20 °C verringert sich damit die innere Energie des Systems gemäß der der Formel ΔU =CP*ΔT um rund 97,66 kJ.
Zum Schmelzen von 1 kg „Feststoff“ wird jedoch etwa 226 kJ benötigt.
Die innere Energie des Systems wird also beim Unterkühlen nicht um das Äquivalent der Schmelzenthalpie gesenkt. Die Differenz der Wärmemenge wird damit nicht mit der Umgebung ausgetauscht, sondern verbleibt im metastabilen Zustand im System.
Beispiele
Wasser
So wird beispielsweise beim Erstarren bzw. Gefrieren von Wasser – dem Phasenübergang vom flüssigen Wasser zum festen Eis bei 0 °C – ungefähr so viel Wärme frei, wie zum Erwärmen derselben Menge Wasser von 0 °C auf 80 °C benötigt wird. Die spezifische Phasenumwandlungsenthalpie ist also im Vergleich zur spezifischen Wärmekapazität relativ hoch (für Wasser: Schmelzenthalpie 334 kJ/kg, spezifische Wärmekapazität ca. 4,19 kJ/(kg·K)), wodurch die Energiedichte erheblich größer ist als bei Warmwasserspeichern. In Kombination mit einer Wärmepumpe ermöglicht ein Wasser-Latentwärmespeicher die Bereitstellung von Wärme zum Verdampfen des Kältemittels, insbesondere während der Heizperiode. Siehe „Eis-Speicher-Wärmepumpe“.
Paraffin
Je nach Arbeitsbereich kann auf verschiedene Stoffe zurückgegriffen werden. Soll die Wärmemenge mit einer größeren Temperatur als 0 °C aufgenommen bzw. bereitgestellt werden, ist man auf Stoffe angewiesen, welches bei höheren Temperaturen einen Phasenübergang durchlaufen.
Paraffine haben je nach Sorte eine Schmelztemperatur zwischen 40 °C und 70 °C, außerdem bieten diese eine hohe Schmelzenthalpie. Beispielsweise hat Hartparaffin eine Schmelztemperatur von etwa 60 °C bei einer Schmelzenthalpie zwischen etwa 200 und 240 kJ/kg (Wasser: 333 kJ/kg). Damit ist dieser Stoff als „Latentwärmespeicher“ in diesem Temperaturbereich gut geeignet.
Metalle
Die latente Wärmespeicherung auf Hochtemperatur-Niveau kann beispielsweise in Metallen realisiert werden. Ein Beispiel für ein metallisches Phasenwechselmaterial (englisch metallic Phase Change Material, mPCM) ist eine Aluminium-Silicium-Legierung mit einer Schmelztemperatur von 577 °C. Da der Bereich der nutzbaren Arbeitstemperatur bei der Hochtemperatur-Speicherung größer ist, kann mehr thermische Energie im sensiblen Bereich gespeichert werden. Aber auch die spezifische Schmelzenthalpie ist bei diesem Material mit hoher Schmelztemperatur größer als bei Wasser oder Paraffinen (Aluminium-Silicium: 560 kJ/kg).
Salz
Speicher wirklich großer Kapazität lassen sich nur unterirdisch realisieren. Eine Möglichkeit sind hier Salz-Latentwärmespeicher in natürlichen Salzstrukturen. Wegen der hohen Schmelztemperatur des Salzes eignen sich diese Speicher dann zur Rückverstromung nach dem Prinzip einer Carnot-Batterie.
Chemische Wärmespeicher
Einem ähnlichen Prinzip folgt die Ausnutzung der Enthalpie reversibler chemischer Reaktionen, so zum Beispiel von auf Chemisorption beruhenden Absorptions- und Desorptionsprozessen. Das geschieht in sogenannten thermochemischen Wärmespeichern, die eine noch höhere Energiedichte ermöglichen.
Anwendungen
Moderne Latentwärmespeichermaterialien auf Salz- oder Paraffinbasis haben für verschiedene Anwendungen entwickelte physikalische Eigenschaften und sind für nahezu alle Temperaturbereiche erhältlich. Sie finden Einsatz in Warmhalteplatten für die Gastronomie oder auch in der Heizungs- und Baustoffindustrie als wärmepuffernde Baustoffe. Ein Beispiel für eine häufige Anwendung sind Kühldeckenelemente. Diese werden beispielsweise an einen Wasser Kühlkreislauf angeschlossen und über Strahlungsaustausch wird dem Raum überschüssige Wärme entzogen. Die Kombination mit PCM in der Decke ermöglicht es auf regenerative Kälte zurückzugreifen.
Auch in der Fahrzeugtechnik kommen Latentwärmespeicher auf Salz- oder Paraffinbasis zum Einsatz, um beispielsweise überschüssige Motorwärme zu speichern und diese beim Kaltstart freizusetzen. Aktuell werden darüber hinaus Speichersysteme auf Basis von metallischen Phasenwechselmaterialien (mPCM) für die Anwendung in Elektrofahrzeugen entwickelt. Speichersysteme mit hohen Energiedichten bei gleichzeitig herausragendem thermischem Leistungspotential sollen zukünftig die Heizleistung in Elektrofahrzeugen übernehmen. Hierdurch müsste die zum Heizen benötigte Energie nicht aus der Traktionsbatterie entnommen werden, was notwendige Batteriekapazitäten reduzieren könnte bzw. die Reichweite von Elektrofahrzeugen im Winter erhöhen würde.
Phase change materials (PCM) finden zudem Anwendung in Funktionstextilien. Diese können dadurch die Körper- oder Umgebungswärme aufnehmen, speichern und wieder abgeben. Damit ermöglichen sie das Abpuffern der Temperatur eines „Wohlfühlbereiches“ nach unten wie oben.
Bei Einsatz von Latentwärmespeichern als Saisonalspeicher zur Solarwärmespeicherung der Heizenergie für den Winter sind die Investitionen zwar höher, das System spart gegenüber der Nutzung von Wassertanks oder Kies jedoch deutlich Platz und kann wegen der Ausnutzung der Latentwärme gleichmäßiger Wärme abgeben als diese.
Ein Rechenbeispiel soll die Größenordnungen verdeutlichen. Zur Beheizung eines gut gedämmten Hauses mit einem Energiebedarf von 100 kWh/(m²·a) und 89 m² Wohnfläche werden 890 Liter Heizöl oder 890 m³ Erdgas benötigt (siehe den Artikel „Heizwert“). Das entspricht einem Jahres-Wärmebedarf von 32 GJ. Um diese Wärmemenge im Sommer durch Solarabsorber zu erzeugen, werden bei angenommenen 100 Sonnentagen und einem Ertrag von 4 kWh/(m²·d) etwa 23 m² Solarabsorberfläche nötig. Um die durch Solarabsorber im Sommer erzeugte Wärmemenge von 32 GJ für den Winter in Form von Latentwärme zu speichern, werden ca. 200 m³ Paraffin in einem Tank benötigt. Im Jahre 2008 sind einzelne, mit Paraffin gefüllte Kleinbehälter in einem Wassertank üblich. Die 200 m³ entsprechen einem Rundtank mit 8 Meter Höhe und einem Durchmesser von gut 5,6 Meter. Mit den in einen solchen Tank passenden ca. 200 m³ Heizöl könnte das gleiche Haus allerdings 225 Jahre lang beheizt werden.
In der Abfallverwertungsanlage Augsburg wird seit Januar 2013 im Rahmen eines Modellprojektes ein Teil der bei der Verbrennung entstehenden Abwärme in Containern mit Natriumacetat gespeichert. Diese werden dann mit dem LKW ins nahe Friedberg transportiert, wo die Wärme zur Beheizung eines Schulzentrums verwendet wird.
Im Landkreis Landsberg am Lech und Umgebung entsteht seit 2019 das erste Wärmecluster in Deutschland. Unter Cluster versteht man in diesem Fall den Verbund von mehreren Quellen und Senken, welche bisher ungenutzte Abwärme z. B. zum Beheizen von Gebäuden nutzbar macht. Mögliche Wärmequellen sind z. B. Blockheizkraftwerke von Biogasanlagen, Abfallverbrennungsanlagen oder industrielle Prozesse. Mögliche Wärmesenken sind z. B. Wärmenetze, Quartiere, Gewerbegebäude oder Schwimmbäder. Transportiert wird die Wärme mithilfe mehrerer mobiler Latentwärmespeicher, welche von einem LKW zwischen Wärmequelle und Wärmesenke hin und her gefahren werden. Durch die perspektivische Nutzung von elektrischen Zugmaschinen wird das Wärmecluster in den kommenden Jahren vollständig CO2-neutral bedient werden.
Die Anwendungen im Bauwesen sind zwischenzeitlich sehr vielfältig, beispielsweise in Raumumfassungen. Sie wirken thermisch passiv oder mit wasserdurchflossenen Kunststoff-Kapillarrohrmatten bestückt als thermisch aktive Speicherplatten. Die zeitlichen Leistungsverläufe dieser Speicherplatten können als Einzelelemente betrachtet (z. B. Fußbodenheizungen, Wandheizungen, Kühldecken) sehr detailliert mit numerisch arbeitenden Simulationsmodellen bestimmt werden. Sollen die Speicherplatten zusammen mit dem wärmetechnisch angekoppelten Raum untersucht werden, dann ist eine komplexe Nachbildung mit dem Simulationsmodell zweckmäßig.
Ein neuartiges Fassadenelement („“) speichert in vier Zentimetern Dicke so viel Wärme wie eine 30 cm dicke Ziegelwand. Tagsüber wird Wärme eingespeichert und das Element hält die Temperatur konstant auf der Schmelztemperatur des PCM, 27 °C. Eine Isolierverglasung hält den größten Teil der Wärme „unter Glas“. Im Sommer verhindert eine Prismenscheibe, dass Sonnenlicht aus einem Winkel über 40° absorbiert wird.
Patente
- Patent US2114396: Heating pad. Veröffentlicht am 19. April 1938, Erfinder: Roland Lyman McFarlan, Neck Marblehead, John Bowles.
- Patent US2118586A: Thermophoric composition. Veröffentlicht am 24. Mai 1938, Erfinder: John Bowles, Roland Lyman McFarlan (C09K5/06).
- Patent DE2917192A1: Mehrfach verwendbares Wärmekissen. Veröffentlicht am 6. November 1980, Erfinder: Gustaf Arrhenius (A61 F7/03, C09K5/06).
Literatur
- Kapitel 10.5: Latente thermische Energiespeicher. In: M. Sterner, I. Stadler (Hrsg.): Energiespeicher – Bedarf, Technologie, Integration, Springer-Vieweg, 2. Auflage 2017, ISBN 978-3-662-48892-8, S. 598–610; in erster Auflage des Buches S. 553–565
- Kapitel 9.2.2 Latentwärmespeicher. In: M. Schmidt: Auf dem Weg zum Nullemissionsgebäude, Springer-Vieweg, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-8348-1746-4, S. 321
- Kapitel 4.4.2. Latente Wärmespeicher. In: Wärmespeicher, 5. überarbeitete Auflage, ISBN 978-3-8167-8366-4, S. 47–48
- Kapitel 3.2.2. Latent Heat Storage. In: Solar Energy Storage, Elsevier Academic Press, 2015, ISBN 978-0-12-409540-3, S. 32–35
- Latentwärmespeicher. In: H. Weik: Expert Praxislexikon: Sonnenenergie und solare Techniken, 2. überarbeitete Auflage von 2006, expert Verlag, ISBN 978-3-8169-2538-5, S. 176–177
- Johannes Goeke: Thermische Energiespeicher in der Gebäudetechnik. 1. Aufl. Springer Vieweg, 2021, ISBN 978-3-658-34509-9.
- Harald Mehling, Luisa Cabeza: Heat and cold storage with PCM, An up to date introduction into basics and applications. Springer, Berlin 2008, ISBN 978-3-540-68556-2.
Weblinks
- Latentwärmespeicher in Gebäuden (BINE Informationsdienst)
- Phasenübergang speichert Wärme (BINE Informationsdienst)
- Gütegemeinschaft Phase Change Material (PCM) e. V.
- Wärme aus der Wand (Die Zeit, 3. Dezember 2009)
- Zukunftsmärkte/Anwendungen für innovative Wärme- und Kälte-Speicher mit Phasen-Wechselmaterialien (PCM) zur Verbesserung der Energieeffizienz in ausgewählten Branchen. ( vom 31. Januar 2012 im Internet Archive) (2007)
Einzelnachweise
- S. Kunkel: Untersuchung der Mechanismen zur Wärmeübertragung in Direktkontaktlatentwärmespeichern. In: TU-Berlin (Hrsg.): Dissertation. Berlin 7. August 2019, S. 32.
- Seminarvortrag Daniel Oriwol: Natriumacetat als Latentwärmespeicher ( vom 1. Oktober 2011 im Internet Archive; PDF), 2008.
- Schutz vor Vereisung durch Mikrostrukturierung. 9. November 2015, abgerufen am 1. Februar 2025.
- Schutz vor Vereisung durch Mikrostrukturierung. 9. November 2015, abgerufen am 1. Februar 2025.
- M.Rogerson, S. Cardoso: Solidification in heat packs. In: AlChE Journal. Bd. 49, 2003, S. 505.
- Rüdiger Blume zum Wärmekissen
- Thermische Energiespeicher ( vom 18. Juli 2015 im Internet Archive; PDF)
- Pramod B. Salunkhe,A. H. Dhumal: MEASUREMENT OF VARIATION IN SPECIFIC HEAT OF SODIUM ACETATE TRI-HYDRATE. In: ResearchGate. Abgerufen am 16. Mai 2023.
- Michael Sterner, Ingo Stadler: Energiespeicher - Bedarf, Technologien, Integration. Abgerufen am 16. Mai 2023.
- Rüter, Horst, Reinhard, Kirsch, Flüssigsalz-Latentwärmespeicher in Salzstrukturen zur bedarfsgerechten Strombereitstellung aus Erneuerbaren Energien, GTE 106, 16–22, 2023
- Rüter, Horst, Reinhard, Kirsch,: Flüssigsalz-Latentwärmespeicher in Salzstrukturen zur bedarfsgerechten Strombereitstellung aus Erneuerbaren Energien. In: GTE. Nr. 106, 2023, S. 16–22.
- Erhöhte Reichweite von Elektrofahrzeugen im Winter. In: Website des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Abgerufen am 17. Mai 2018.
- Die mobile Wärme kommt gut an im Container - Artikel in der Augsburger Allgemeinen
- LENA-Wärme für den ADAC in Penzing. Abgerufen am 7. Februar 2023.
- B. Glück: Simulationsmodell für passive und aktive Speicherplatten in Raumumfassungen und Testbeispiele
- B. Glück: Dynamisches (wärmetechnisches) Raummodell
- TU Darmstadt ( vom 7. Februar 2008 im Internet Archive)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Latentwärmespeicher, Was ist Latentwärmespeicher? Was bedeutet Latentwärmespeicher?
Ein Latentwarmespeicher auch Phasenwechsel oder PCM Speicher ist ein spezieller Typ von Warmespeicher der einen Grossteil der ihm zugefuhrten thermischen Energie in Form von Umwandlungsenthalpie fruher latente Warme genannt z B fur einen Phasenwechsel von fest zu flussig speichert Die gespeicherte Energie ist verborgen lateinisch latere verborgen sein da solange die Phasenumwandlung nicht ganz abgeschlossen ist die Temperatur eines Stoffes trotz Warmezufuhr nicht weiter ansteigt Latentwarmespeicher konnen daher in einem kleinen Temperaturbereich rund um den Phasenwechsel sehr grosse Warmemengen speichern und ubertreffen dabei Warmespeicher die nur die thermische Energie fruher sensible Warme genannt eines Stoffes nutzen wie etwa Heisswasserspeicher Zwei regenerierbare Handwarmer links im flussigen und rechts im kristallisierten Zustand source source source source source source source Ein Video eines Taschenwarmers in Aktion track track source source source source source source source Video eines Taschenwarmers mit einer Warmebildkamera aufgenommen aufwarmen und abkuhlen Da viele Stoffe mit unterschiedlichsten Schmelzpunkten als Phasenwechselmaterial engl phase change material PCM in Frage kommen konnen viele Speicheranwendungen vom Kalte bis zum Hochtemperaturwarmespeicher mit dieser Technik abgedeckt werden Die bekanntesten kommerziellen Anwendungen sind derzeit aber noch Kuhlakkus und Warmekissen FunktionsprinzipienAggregatzustandubergange eines Latentwarmespeichers Latentwarmespeicher funktionieren durch die Ausnutzung der Enthalpie thermodynamischer Zustandsanderungen eines Speichermediums Das dabei am haufigsten genutzte Prinzip ist die Ausnutzung des Phasenubergangs fest flussig und umgekehrt Erstarren Schmelzen Prinzipiell kann auch beim Verdampfen und Kondensieren von Flussigkeiten Latentwarme gespeichert werden Da das Gas jedoch beim Phasenubergang viel Platz benotigt ist die resultierende Energiedichte so gering dass dies keinen kommerziellen Nutzen hat Beim Aufladen des Inhalts kommerzieller Latentwarmespeicher werden meist spezielle Salze oder Paraffine als Speichermedium geschmolzen optimalerweise soll der Stoff dabei sehr viel Energie Schmelzenthalpie aufnehmen wie z B Dinatriumhydrogenphosphat Dodecahydrat und dabei wenig Platz benotigen Das Entladen findet beim Erstarren statt wobei das Speichermedium die zuvor aufgenommene grosse Warmemenge als Kristallisationsenthalpie wieder an die Umgebung abgibt Fur technische Anwendungen als Latentwarmespeicher ist eine Unterkuhlung der Schmelze in der Regel unerwunscht Daher mussen dem Material geeignete Keimbildner zugesetzt werden die erst die Kristallisation kurz unterhalb der Schmelztemperatur ermoglichen Warmekissen In Warmekissen wird haufig Natriumacetat Trihydrat verwendet Es wird bei einer Schmelztemperatur von 58 C verflussigt was meistens durch das Einlegen der Warmekissen in kochendes Wasser erreicht wird Beim Erhitzen muss das Kissen andauernd vollstandig von Wasser bedeckt sein Wasserbad weil sonst lokal besonders heiss werdendes Salz den Beutel schmelzen lasst Das Material bleibt auch noch bei Temperaturen weit unterhalb des Schmelzpunktes unter Umstanden bis 20 C als unterkuhlte Schmelze in einem metastabilen Zustand flussig da das Salz sich in seinem Kristallwasser lost die Wassermolekule bilden eine Art eigenes Kristallgitter das sich zuerst auflost Wird nun ein Metallplattchen ahnlich dem in einem Knackfrosch im Warmekissen gedruckt lost das die Kristallisation aus Das Kissen erwarmt sich hierbei aufgrund der nur bis maximal auf die Schmelztemperatur Verbleibt also nachdem das Kissen sich selbst auf die Schmelztemperatur 58 C erwarmt hat Flussigkeit im System kann diese nicht mehr weiter kristallisieren Es musste erst Warme aus dem Kissen abgefuhrt werden ansonsten erliegt die interne Kristallisation Auch bei Schmiedeeisen kann ein ahnlicher Effekt beobachtet werden das sich beim Abkuhlen kurzzeitig von selbst wieder bis zur Rotglut erhitzt Das liegt daran dass das Innere des Eisens aufgrund von fehlenden Kristallisationskeimen unterkuhlt wird also erst verzogert unterhalb der Umwandlungstemperatur kristallisiert und dabei latente Warme freisetzt Als Ausloser fur die Kristallisation der ubersattigten Losung im Warmekissen kommen in Frage die Druckwelle die durch das Drucken des Metallplattchens ausgelost wird die dabei verursachte Freisetzung mikroskopisch kleiner Kristallisationskeime die sich bei jeder Kristallisation in kleinen Ritzen des Metalls festsetzen Ein Problem der Erklarung durch die Druckwelle ist dass die Kristallisation im Experiment durch Schallwellen selbst durch Ultraschall nicht ausgelost wird Andere Salzhydrate konnen ebenfalls verwendet werden z B Glaubersalz mit einem Schmelzpunkt von 32 5 C Natriumhydroxid oder Alaun MerkmaleDer Vorteil dieser Warmespeichertechnik beruht darauf in einem kleinen durch die Schmelztemperatur des eingesetzten Speichermaterials festgelegten Temperaturbereich viel Warmeenergie in relativ wenig Masse zu speichern Beim blossen Erwarmen des Mediums wird dagegen ein grosserer Temperaturbereich benotigt um vergleichbare Warmemengen zu speichern Beim Warmekissen wird zusatzlich der metastabile Zustand der unterkuhlten Losung genutzt So kann ein Grossteil der Warme ohne thermische Isolierung gespeichert werden Es kommt beim Herunterkuhlen trotzdem zu Warmeverlusten diese beschranken sich jedoch nur auf die isobare Warmekapazitat der Flussigkeit Es wird ein Teil der Kristallisationsenthalpie zum isobaren Erwarmen der noch im Speicher vorhanden unterkuhlten Flussigkeit verwendet Wird also dem Kissen nach dem vollstandigen Verflussigen Schmelzen des Eises mithilfe einer Warmequelle oberhalb der Schmelztemperatur im Anschluss wieder Warme entzogen so ergibt sich aufgrund des Kristallisationsverzugs dass die Temperatur der Flussigkeit auf Werte unterhalb der Schmelztemperatur sinken kann Es gilt die Analogie von Eiswasser Auch hierbei kann die Temperatur des Gemischs nicht dauerhaft gesenkt werden so lange sich noch flussiges Wasser im System befindet Es bildet sich standig neues Eis Analog dazu kann bei Warmezufuhr die Temperatur nicht erhoht werden da standig Eis schmilzt Es handelt sich also in beiden Fallen um eine isotherme Zustandsanderung Auch beim Warmekissen wurde ohne Eintreten des Kristallisationsverzugs beim Versuch das System abzukuhlen solange noch Flussigkeit vorhanden ist immer mehr Flussigkeit kristallisiert werden Die freiwerdende Kristallisationsenthalpie hebt die Temperatur des Systems immer wieder auf die Schmelztemperatur an Das flussige Natriumacetat Trihydrat hat eine spezifische Warmekapazitat von etwa 4 88 kJ kg K die kristalline Phase etwa 2 57 kJ kg K Bei Unterkuhlung der Flussigkeit von 58 C auf 20 C verringert sich damit die innere Energie des Systems gemass der der Formel DU CP DT um rund 97 66 kJ Zum Schmelzen von 1 kg Feststoff wird jedoch etwa 226 kJ benotigt Die innere Energie des Systems wird also beim Unterkuhlen nicht um das Aquivalent der Schmelzenthalpie gesenkt Die Differenz der Warmemenge wird damit nicht mit der Umgebung ausgetauscht sondern verbleibt im metastabilen Zustand im System BeispieleWasser So wird beispielsweise beim Erstarren bzw Gefrieren von Wasser dem Phasenubergang vom flussigen Wasser zum festen Eis bei 0 C ungefahr so viel Warme frei wie zum Erwarmen derselben Menge Wasser von 0 C auf 80 C benotigt wird Die spezifische Phasenumwandlungsenthalpie ist also im Vergleich zur spezifischen Warmekapazitat relativ hoch fur Wasser Schmelzenthalpie 334 kJ kg spezifische Warmekapazitat ca 4 19 kJ kg K wodurch die Energiedichte erheblich grosser ist als bei Warmwasserspeichern In Kombination mit einer Warmepumpe ermoglicht ein Wasser Latentwarmespeicher die Bereitstellung von Warme zum Verdampfen des Kaltemittels insbesondere wahrend der Heizperiode Siehe Eis Speicher Warmepumpe Paraffin Je nach Arbeitsbereich kann auf verschiedene Stoffe zuruckgegriffen werden Soll die Warmemenge mit einer grosseren Temperatur als 0 C aufgenommen bzw bereitgestellt werden ist man auf Stoffe angewiesen welches bei hoheren Temperaturen einen Phasenubergang durchlaufen Paraffine haben je nach Sorte eine Schmelztemperatur zwischen 40 C und 70 C ausserdem bieten diese eine hohe Schmelzenthalpie Beispielsweise hat Hartparaffin eine Schmelztemperatur von etwa 60 C bei einer Schmelzenthalpie zwischen etwa 200 und 240 kJ kg Wasser 333 kJ kg Damit ist dieser Stoff als Latentwarmespeicher in diesem Temperaturbereich gut geeignet Metalle Die latente Warmespeicherung auf Hochtemperatur Niveau kann beispielsweise in Metallen realisiert werden Ein Beispiel fur ein metallisches Phasenwechselmaterial englisch metallic Phase Change Material mPCM ist eine Aluminium Silicium Legierung mit einer Schmelztemperatur von 577 C Da der Bereich der nutzbaren Arbeitstemperatur bei der Hochtemperatur Speicherung grosser ist kann mehr thermische Energie im sensiblen Bereich gespeichert werden Aber auch die spezifische Schmelzenthalpie ist bei diesem Material mit hoher Schmelztemperatur grosser als bei Wasser oder Paraffinen Aluminium Silicium 560 kJ kg Salz Speicher wirklich grosser Kapazitat lassen sich nur unterirdisch realisieren Eine Moglichkeit sind hier Salz Latentwarmespeicher in naturlichen Salzstrukturen Wegen der hohen Schmelztemperatur des Salzes eignen sich diese Speicher dann zur Ruckverstromung nach dem Prinzip einer Carnot Batterie Chemische WarmespeicherEinem ahnlichen Prinzip folgt die Ausnutzung der Enthalpie reversibler chemischer Reaktionen so zum Beispiel von auf Chemisorption beruhenden Absorptions und Desorptionsprozessen Das geschieht in sogenannten thermochemischen Warmespeichern die eine noch hohere Energiedichte ermoglichen AnwendungenModerne Latentwarmespeichermaterialien auf Salz oder Paraffinbasis haben fur verschiedene Anwendungen entwickelte physikalische Eigenschaften und sind fur nahezu alle Temperaturbereiche erhaltlich Sie finden Einsatz in Warmhalteplatten fur die Gastronomie oder auch in der Heizungs und Baustoffindustrie als warmepuffernde Baustoffe Ein Beispiel fur eine haufige Anwendung sind Kuhldeckenelemente Diese werden beispielsweise an einen Wasser Kuhlkreislauf angeschlossen und uber Strahlungsaustausch wird dem Raum uberschussige Warme entzogen Die Kombination mit PCM in der Decke ermoglicht es auf regenerative Kalte zuruckzugreifen Auch in der Fahrzeugtechnik kommen Latentwarmespeicher auf Salz oder Paraffinbasis zum Einsatz um beispielsweise uberschussige Motorwarme zu speichern und diese beim Kaltstart freizusetzen Aktuell werden daruber hinaus Speichersysteme auf Basis von metallischen Phasenwechselmaterialien mPCM fur die Anwendung in Elektrofahrzeugen entwickelt Speichersysteme mit hohen Energiedichten bei gleichzeitig herausragendem thermischem Leistungspotential sollen zukunftig die Heizleistung in Elektrofahrzeugen ubernehmen Hierdurch musste die zum Heizen benotigte Energie nicht aus der Traktionsbatterie entnommen werden was notwendige Batteriekapazitaten reduzieren konnte bzw die Reichweite von Elektrofahrzeugen im Winter erhohen wurde Phase change materials PCM finden zudem Anwendung in Funktionstextilien Diese konnen dadurch die Korper oder Umgebungswarme aufnehmen speichern und wieder abgeben Damit ermoglichen sie das Abpuffern der Temperatur eines Wohlfuhlbereiches nach unten wie oben Bei Einsatz von Latentwarmespeichern als Saisonalspeicher zur Solarwarmespeicherung der Heizenergie fur den Winter sind die Investitionen zwar hoher das System spart gegenuber der Nutzung von Wassertanks oder Kies jedoch deutlich Platz und kann wegen der Ausnutzung der Latentwarme gleichmassiger Warme abgeben als diese Ein Rechenbeispiel soll die Grossenordnungen verdeutlichen Zur Beheizung eines gut gedammten Hauses mit einem Energiebedarf von 100 kWh m a und 89 m Wohnflache werden 890 Liter Heizol oder 890 m Erdgas benotigt siehe den Artikel Heizwert Das entspricht einem Jahres Warmebedarf von 32 GJ Um diese Warmemenge im Sommer durch Solarabsorber zu erzeugen werden bei angenommenen 100 Sonnentagen und einem Ertrag von 4 kWh m d etwa 23 m Solarabsorberflache notig Um die durch Solarabsorber im Sommer erzeugte Warmemenge von 32 GJ fur den Winter in Form von Latentwarme zu speichern werden ca 200 m Paraffin in einem Tank benotigt Im Jahre 2008 sind einzelne mit Paraffin gefullte Kleinbehalter in einem Wassertank ublich Die 200 m entsprechen einem Rundtank mit 8 Meter Hohe und einem Durchmesser von gut 5 6 Meter Mit den in einen solchen Tank passenden ca 200 m Heizol konnte das gleiche Haus allerdings 225 Jahre lang beheizt werden In der Abfallverwertungsanlage Augsburg wird seit Januar 2013 im Rahmen eines Modellprojektes ein Teil der bei der Verbrennung entstehenden Abwarme in Containern mit Natriumacetat gespeichert Diese werden dann mit dem LKW ins nahe Friedberg transportiert wo die Warme zur Beheizung eines Schulzentrums verwendet wird Im Landkreis Landsberg am Lech und Umgebung entsteht seit 2019 das erste Warmecluster in Deutschland Unter Cluster versteht man in diesem Fall den Verbund von mehreren Quellen und Senken welche bisher ungenutzte Abwarme z B zum Beheizen von Gebauden nutzbar macht Mogliche Warmequellen sind z B Blockheizkraftwerke von Biogasanlagen Abfallverbrennungsanlagen oder industrielle Prozesse Mogliche Warmesenken sind z B Warmenetze Quartiere Gewerbegebaude oder Schwimmbader Transportiert wird die Warme mithilfe mehrerer mobiler Latentwarmespeicher welche von einem LKW zwischen Warmequelle und Warmesenke hin und her gefahren werden Durch die perspektivische Nutzung von elektrischen Zugmaschinen wird das Warmecluster in den kommenden Jahren vollstandig CO2 neutral bedient werden Die Anwendungen im Bauwesen sind zwischenzeitlich sehr vielfaltig beispielsweise in Raumumfassungen Sie wirken thermisch passiv oder mit wasserdurchflossenen Kunststoff Kapillarrohrmatten bestuckt als thermisch aktive Speicherplatten Die zeitlichen Leistungsverlaufe dieser Speicherplatten konnen als Einzelelemente betrachtet z B Fussbodenheizungen Wandheizungen Kuhldecken sehr detailliert mit numerisch arbeitenden Simulationsmodellen bestimmt werden Sollen die Speicherplatten zusammen mit dem warmetechnisch angekoppelten Raum untersucht werden dann ist eine komplexe Nachbildung mit dem Simulationsmodell zweckmassig Ein neuartiges Fassadenelement speichert in vier Zentimetern Dicke so viel Warme wie eine 30 cm dicke Ziegelwand Tagsuber wird Warme eingespeichert und das Element halt die Temperatur konstant auf der Schmelztemperatur des PCM 27 C Eine Isolierverglasung halt den grossten Teil der Warme unter Glas Im Sommer verhindert eine Prismenscheibe dass Sonnenlicht aus einem Winkel uber 40 absorbiert wird PatentePatent US2114396 Heating pad Veroffentlicht am 19 April 1938 Erfinder Roland Lyman McFarlan Neck Marblehead John Bowles Patent US2118586A Thermophoric composition Veroffentlicht am 24 Mai 1938 Erfinder John Bowles Roland Lyman McFarlan C09K5 06 Patent DE2917192A1 Mehrfach verwendbares Warmekissen Veroffentlicht am 6 November 1980 Erfinder Gustaf Arrhenius A61 F7 03 C09K5 06 LiteraturKapitel 10 5 Latente thermische Energiespeicher In M Sterner I Stadler Hrsg Energiespeicher Bedarf Technologie Integration Springer Vieweg 2 Auflage 2017 ISBN 978 3 662 48892 8 S 598 610 in erster Auflage des Buches S 553 565 Kapitel 9 2 2 Latentwarmespeicher In M Schmidt Auf dem Weg zum Nullemissionsgebaude Springer Vieweg Wiesbaden 2013 ISBN 978 3 8348 1746 4 S 321 Kapitel 4 4 2 Latente Warmespeicher In Warmespeicher 5 uberarbeitete Auflage ISBN 978 3 8167 8366 4 S 47 48 Kapitel 3 2 2 Latent Heat Storage In Solar Energy Storage Elsevier Academic Press 2015 ISBN 978 0 12 409540 3 S 32 35 Latentwarmespeicher In H Weik Expert Praxislexikon Sonnenenergie und solare Techniken 2 uberarbeitete Auflage von 2006 expert Verlag ISBN 978 3 8169 2538 5 S 176 177 Johannes Goeke Thermische Energiespeicher in der Gebaudetechnik 1 Aufl Springer Vieweg 2021 ISBN 978 3 658 34509 9 Harald Mehling Luisa Cabeza Heat and cold storage with PCM An up to date introduction into basics and applications Springer Berlin 2008 ISBN 978 3 540 68556 2 WeblinksCommons Warmekissen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Latentwarmespeicher in Gebauden BINE Informationsdienst Phasenubergang speichert Warme BINE Informationsdienst Gutegemeinschaft Phase Change Material PCM e V Warme aus der Wand Die Zeit 3 Dezember 2009 Zukunftsmarkte Anwendungen fur innovative Warme und Kalte Speicher mit Phasen Wechselmaterialien PCM zur Verbesserung der Energieeffizienz in ausgewahlten Branchen Memento vom 31 Januar 2012 im Internet Archive 2007 EinzelnachweiseS Kunkel Untersuchung der Mechanismen zur Warmeubertragung in Direktkontaktlatentwarmespeichern In TU Berlin Hrsg Dissertation Berlin 7 August 2019 S 32 Seminarvortrag Daniel Oriwol Natriumacetat als Latentwarmespeicher Memento vom 1 Oktober 2011 im Internet Archive PDF 2008 Schutz vor Vereisung durch Mikrostrukturierung 9 November 2015 abgerufen am 1 Februar 2025 Schutz vor Vereisung durch Mikrostrukturierung 9 November 2015 abgerufen am 1 Februar 2025 M Rogerson S Cardoso Solidification in heat packs In AlChE Journal Bd 49 2003 S 505 Rudiger Blume zum Warmekissen Thermische Energiespeicher Memento vom 18 Juli 2015 im Internet Archive PDF Pramod B Salunkhe A H Dhumal MEASUREMENT OF VARIATION IN SPECIFIC HEAT OF SODIUM ACETATE TRI HYDRATE In ResearchGate Abgerufen am 16 Mai 2023 Michael Sterner Ingo Stadler Energiespeicher Bedarf Technologien Integration Abgerufen am 16 Mai 2023 Ruter Horst Reinhard Kirsch Flussigsalz Latentwarmespeicher in Salzstrukturen zur bedarfsgerechten Strombereitstellung aus Erneuerbaren Energien GTE 106 16 22 2023 Ruter Horst Reinhard Kirsch Flussigsalz Latentwarmespeicher in Salzstrukturen zur bedarfsgerechten Strombereitstellung aus Erneuerbaren Energien In GTE Nr 106 2023 S 16 22 Erhohte Reichweite von Elektrofahrzeugen im Winter In Website des Deutschen Zentrums fur Luft und Raumfahrt Abgerufen am 17 Mai 2018 Die mobile Warme kommt gut an im Container Artikel in der Augsburger Allgemeinen LENA Warme fur den ADAC in Penzing Abgerufen am 7 Februar 2023 B Gluck Simulationsmodell fur passive und aktive Speicherplatten in Raumumfassungen und Testbeispiele B Gluck Dynamisches warmetechnisches Raummodell TU Darmstadt Memento vom 7 Februar 2008 im Internet Archive Normdaten Sachbegriff GND 4166862 5 GND Explorer lobid OGND AKS