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Ludwig Münstermann um 1575 1637 1638 war ein Bildhauer und Holzschnitzer des Manierismus wahrscheinlich aus Bremen nachw

Ludwig Münstermann

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Ludwig Münstermann (* um 1575; † 1637/1638) war ein Bildhauer und Holzschnitzer des Manierismus, wahrscheinlich aus Bremen, nachweislich mit einer Werkstatt in Hamburg. Seine Werke sind ausschließlich in lutherischen Kirchen des Oldenburger Landes erhalten.

Biografie

Münstermann wurde um 1575 vermutlich in Bremen geboren. Sein Vater Johann Münstermann war Drechslermeister. Seine frühen Jahre sind in Quellen nicht greifbar. Er lernte in der Werkstatt des bremischen Bildhauers Hans Winter (1565–1603). Während dieser Lehrzeit lernte er den von Cornelis Floris übernommenen manieristischen Dekorationsstil kennen, der vor allem durch Stichvorlagen weit verbreitet war. Seine erste urkundliche Erwähnung datiert in 1599, als er in das Hamburger Drechsleramt erhoben wurde. In Hamburg durfte er als Bilderhauer nicht öffentlich wirken, so dass er vor allem für die Grafschaft Oldenburg-Delmenhorst arbeitete. Von 1607 bis 1612 wirkte er im Auftrag von Johann Prange am Oldenburger Schloss. Er signierte seine Werke mit „Bildhauer aus Hamburg“.

Münstermann gestaltete viele Altäre, Kanzeln, Taufen und Orgelprospekte in Kirchen, insbesondere in der Grafschaft Oldenburg-Delmenhorst. Der größte erhaltene Altar befindet sich in der Vareler Schlosskirche (1614). In der St.-Ansgarii-Kirche in Bremen arbeitete er an Epitaphien (um 1590, in der Winter-Werkstatt). Der Orgelprospekt aus der ehemaligen Schlosskapelle von Rotenburg/Wümme (1608) und eine steinerne Herkules-Statue befinden sich im Focke-Museum in Bremen.

In den Kirchen St. Matthäus in Stadland-Rodenkirchen (1629–31) und St. Secundus in Stadland-Schwei (1618–38) befinden sich weitere Altäre, Kanzeln und Taufsteindeckel von Ludwig Münstermann, in Hohenkirchen Altar (1620) und Kanzel (1628), in St. Hippolyt in Blexen Altarfiguren und eine Kanzel (1638).

Zwischen März 1637 und Dezember 1638 ist Ludwig Münstermann, einer Quellen-Notiz folgend, in Hamburg gestorben. Seine Söhne Johann und Claus Münstermann führten die Werkstatt einige Zeit weiter. Sein Geselle Onno Dircksen betrieb eine eigene Werkstatt in Tossens. Zum nahen Umfeld Münstermanns gehören Jacob Cröpelin (Esens), Albrecht Wulff (Bremen) und Christian Wolfgang Heimbach (Oldenburg).

Münstermann ist einer der exponiertesten Vertreter der manieristischen Bildhauerkunst Norddeutschlands. Sein Stil zeichnet sich durch eigentümlich übersteigerte, bis zum Grotesken bewegte Figürlichkeit und dramatische Ausdruckskraft aus, die Darstellungen sind gerahmt von kleinteilig-manieristischen Ornament- und Architekturelementen. Wesentlicher Bestandteil seiner Dekorationsweise sind aufwendige Farbfassungen in geradezu grellen Tönen und Lüstrierungen, die allerdings teilweise durch verständnislose „Restaurierungen“ verloren gingen. Es ist signifikant, dass Münstermann von der Kunstgeschichtswissenschaft erst in der Ära des Expressionismus wahrgenommen wurde.

In Rodenkirchen (Ludwig Münstermann Straße), Tossens (Münstermannweg), Hamburg (Münstermannsweg), Jever (Münstermannstraße), Oldenburg (Münstermannstraße) und Rotenburg (Wümme) (Münstermannstraße) sind Straßen nach ihm benannt.

Zu den zeitgenössischen Künstlern, die sich von Münstermann inspirieren ließen, gehört Markus Lüpertz. Seine Zeichnungen zum Vareler Apoll (heute: Bodemuseum Berlin) wurden 2017 in der Vareler Schlosskirche St. Petri gezeigt.

2018 wurde in Oldenburg die Ludwig-Münstermann-Gesellschaft begründet, die sein Werk touristisch erschließen will und das wissenschaftliche Netzwerk fördert.

Werke

  • Rotenburg (Wümme): Kapelle des bischöflichen Schlosses, Gehäuse für die Orgel von Hans Scherer d. Ä., Datiert: 1608, Standort: Bremen, Focke-Museum
  • Delmenhorst, Gräfliches Schloss, Herkules als linke Tragefigur eines Kamins, Zuschreibung: um 1610, Standort: Bremen Focke-Museum
  • Delmenhorst, Stadtkirche, Gehäuse der Orgel von Christian Bockelmann (?), Zuschreibung: 1618, Nicht erhalten; Zwei steigende Löwen mit Wappen vom Grafenstuhl, Zuschreibung: 1633, Standort: Stadtmuseum Delmenhorst; Altar, Zuschreibung an Werkstatt: 1639, nicht erhalten
  • Oldenburg, Gräfliches Residenzschloss, Bildhauerarbeiten an den Fassaden, vor 1612, nicht identifiziert; Figur der Fama als Wetterfahne auf der Turmspitze, Zuschreibung: 2. Jahrzehnt des 17. Jhs., nicht erhalten; Modell für das Relief einer Herkules-Figur als Schmuck eines Geschützrohrs auf einer Schlossbastion, 1612, nicht erhalten
  • Oldenburg, St.-Lamberti-Kirche, Kanzel, 1612, nur die Moses-Figur als Träger erhalten, Standort: Landesmuseum Oldenburg; Cronament, 1621, Nicht erhalten; zwei Abendmahlsbänke, 1622, nicht erhalten
  • Oldenburg-Osternburg, Dreifaltigkeitskirche, Taufbecken, Zuschreibung: 1616
  • Rastede, St.-Ulrichs-Kirche, Kanzel, signiert und datiert: 1612
  • Schlosskirche (Varel), Kanzel, signiert und datiert: 1613; Altar, datiert: 1614; Gehäuse der Orgel von Christian Bockelmann, 1615, allein die Figuren des Apollo und zweier musizierender Engel erhalten, Standort: Berlin Bodemuseum, Privatbesitz; Grafenstuhl, 1616, allein Figur der Fama und sieben Konsolköpfe erhalten, Standort: Landesmuseum Oldenburg; Taufbecken mit Deckel, signiert und datiert: 1618
  • Eckwarden, St. Lamberti, Taufbecken, Zuschreibung: 1616; Kanzel, 1623, nicht erhalten; Altar, 1628; Epitaph des Vogtes Meent Siassen, datiert: 1631
  • Schwei, St.-Secundus-Kirche, Kanzel, 1618; Deckel zum Taufbecken, 1623; Altar, datiert: 1638, Zuschreibung an Johann Münstermann
  • Altenesch-Süderbrook, St.-Gallus-Kirche, Kanzel, 1619
  • Hohenkirchen, St.-Sixtus-und-Sinicius-Kirche, Altar, signiert und datiert: 1620; Kanzel, signiert und datiert: 1628
  • Tossens, St. Bartholomäus, Taufbecken mit Deckel, signiert und datiert: 1623; Altar, datiert 1631, Einzelne Figuren abgenommen: Standort: Landesmuseum Oldenburg; Schalldeckel zur Kanzel, datiert: 1632
  • Holle, St. Dionysius, Taufbecken mit Deckel, 1624; Kanzel, datiert: 1637
  • Burhave, St. Petri, Kanzel, 1626, nicht erhalten
  • Abbehausen, St. Laurentius, Epitaph für den Vogt Tönnies Meiners und Frau Tide, 1627; Taufbecken; signiert und datiert: 1628; Altar, 1635, allein das Relief des Kirchenpatrons erhalten Standort: Landesmuseum Oldenburg
  • Stollhamm, St.-Nikolai-Kirche, Taufbecken mit Deckel, 1628, in Fragmenten erhalten, Standort: Kirche in Schweiburg, Landesmuseum Oldenburg; Kanzel, 1628, nicht erhalten; Altar, 1633, nicht erhalten
  • Rodenkirchen, St.-Matthäus-Kirche, Altar, signiert und datiert: 1629; Taufbecken, um 1630; Kanzel, signiert und datiert: 1631; Epitaph für Hinrich Dethmers und Frau Metke, datiert: 1637
  • Langwarden, St.-Laurentius-Kirche, ein Paar Konsolköpfe, um 1635, Standort: Landesmuseum Oldenburg; Kanzel, 1638, nur eine Brüstungsnische erhalten
  • Altenhuntorf, St.-Jacobi-Kirche, Rahmen eines Epitaphs, um 1630, Standort: Landesmuseum Oldenburg
  • Apen, St.-Nikolaus-Kirche, Kanzel, um 1630
  • Heppens, St.-Nikolai-Kirche, Kanzel, Claus Münstermann, signiert und datiert: 1632
  • Golzwarden, St.-Bartholomäus-Kirche, Taufbecken, 1633
  • Blexen, St.-Hippolythus-Kirche, Altar, 1637, lediglich die vier Figuren der Evangelisten Ludwig Münstermann, die übrigen drei Johann Münstermann zugeschrieben; Kanzel, Johann Münstermann, signiert und datiert: 1638
  • Berne, St. Ägidius-Rotary, Altar, Albrecht Wulff nach Entwurf Ludwig Münstermanns, datiert: 1637

Literatur

  • Georg Sello: Des Hamburger Bildschnitzers Ludwig Münstermann Werke in Oldenburg. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. 11. Band, Lütcke & Wulff, Hamburg 1903, S. 349–356 (Digitalisat SUB Hamburg).
  • Wilhelm Becker: Der Bildschnitzer Ludwig Münstermann von Hamburg. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. 13. Band, Gräfe & Sillem, Hamburg 1908, S. 71–73 (Digitalisat SUB Hamburg).
  • Martha Riesebieter: Ludwig Münstermann. Ein Beitrag zur Geschichte der frühen niederdeutschen Barockplastik. Verlag Klinkhardt & Biermann, Berlin 1930 (Digitalisat).
  • Gerd Dettmann: Münstermann, Ludwig. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 25: Moehring–Olivié. E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 252 (biblos.pk.edu.pl). 
  • Peter Königfeld, Günter Goege, Klaus Thönes: Die Farbigkeit der Bildwerke Ludwig Münstermanns. In: Hans-Herbert Möller (Hrsg.): Restaurierung von Kulturdenkmalen. Beispiele aus der niedersächsischen Denkmalpflege (= Berichte zur Denkmalpflege, Beiheft 2). Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, Verlag CW Niemeyer, Hameln 1989, ISBN 3-87585-152-8, S. 286–292.
  • Wilhelm Knollmann, Dietmar Jürgen Ponert, Rolf Schäfer: Ludwig Münstermann (= Veröffentlichungen der Oldenburgischen Landschaft. 1). Isensee Verlag, Oldenburg 1992, ISBN 978-3-89442-134-2.
  • Holger Reimers: Ludwig Münstermann. Zwischen protestantischer Askese und gegenreformatorischer Sinnlichkeit. Jonas Verlag, Marburg 1993, ISBN 978-3-89445-152-3.
  • Dietmar Jürgen Ponert: Münstermann, Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 545 f. (Digitalisat).
  • Jörgen Welp, Kerstin Schnaars: Auf den Spuren Ludwig Münstermanns. Touristikgemeinschaft Wesermarsch, Brake 2005, 2007 (Digitalisat).
  • Susanna Partsch: Münstermann, Ludwig. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 91, De Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-023257-8, S. 218.
  • Dietmar J. Ponert, Rolf Schäfer, Tobias Trapp: Ludwig Münstermann. Der Meister – die Werkstatt – die Nachfolger. Bildhauerkunst des Manierismus im Dienste lutherischer Glaubenslehre in Kirchen der Grafschaft Oldenburg. Schnell + Steiner, Regensburg; Isensee, Oldenburg 2016, ISBN 978-3-7308-1275-4, ISBN 978-3-7954-3166-2. ‐ Addenda und Corrigenda (Stand: 4.1.2022) (PDF; 335 KB). In: www.ludwig-muenstermann.de/literatur. Ludwig-Münstermann-Gesellschaft, abgerufen am 21. Juni 2024
  • Rolf Schäfer: Münstermann-Bilder. Isensee Verlag, Oldenburg 2017, ISBN 978-3-7308-1398-0.
  • Dietmar J. Ponert: Die Orgelprospekte Ludwig Münstermanns. Rotenburg an der Wümme (1608), Varel (1615), Delmenhorst (1618), Oldenburg (1635), Berne (1638). In: Acta Organologica. Bd. 35, 2017, S. 39–74.
  • Rolf Schäfer: Advent und Weihnachten bei Ludwig Münstermann (= Münstermann-Bilder. 2). Isensee Verlag, Oldenburg 2018, ISBN 978-3-7308-1501-4.
  • Hans Begerow: Er gilt als größter Künstler des Landes. Vor 400 Jahren schuf Ludwig Münstermann Altar für St. Sixtus und Sinicius in Hohenkirchen. In: Jeversches Wochenblatt. 21. Oktober 2020, S. 11. 
  • Rolf Schäfer: Karfreitag und Ostern bei Ludwig Münstermann (= Münstermann-Bilder. 3). Isensee Verlag, Oldenburg 2020, ISBN 978-3-7308-1724-7.
  • Dietmar J. Ponert: Auf der Ludwig-Münstermann-Straße durch das Oldenburger Land. Ein Begleiter zu den Werken Ludwig Münstermanns mit einführenden Erläuterungen. Isensee Verlag, 2022, ISBN 978-3-7308-1838-1 (76 Seiten, farbige Abbildungen).

Weblinks

Commons: Ludwig Münstermann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Ludwig Münstermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Ludwig Münstermann im Kulturportal Nordwest
  • kirche-oldenburg.de: 27. Mai 2011: Präsentation der restaurierten Münstermann-Kanzel in Rodenkirchen (abgerufen am 22. Mai 2015)
  • Künstler-Portal der Ludwig Münstermann Gesellschaft e. V.

Einzelnachweise

  1. Lexikon der Kunst, Band 5: Mosb–Q. E. A. Seemann Verlag, Leipzig 2004, ISBN 3-865-02084-4, S. 40.
  2. Lebenslauf. Ludwig-Münstermann-Gesellschaft e. V., abgerufen am 16. Januar 2022. 
  3. Nachfolger. Ludwig-Münstermann-Gesellschaft e. V., abgerufen am 18. Januar 2022. 
  4. Albert Erich Brinckmann: Barockskulptur, 1917, S. ?.
  5. Markus Lüpertz im Bodemuseum Gunst der Götter, auf tagesspiegel.de
  6. Pressemitteilungen – Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Abgerufen am 21. Juni 2024. 
Normdaten (Person): GND: 11873508X (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | VIAF: 96193615 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Münstermann, Ludwig
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer und Holzschnitzer
GEBURTSDATUM um 1560
STERBEDATUM um 1638

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 11:24

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Ludwig Munstermann um 1575 1637 1638 war ein Bildhauer und Holzschnitzer des Manierismus wahrscheinlich aus Bremen nachweislich mit einer Werkstatt in Hamburg Seine Werke sind ausschliesslich in lutherischen Kirchen des Oldenburger Landes erhalten BiografieAltar Kanzel und Taufstein der Schlosskirche VarelKonig David vom Rotenburger Orgelprospekt 1608 im Bremer Focke Museum Munstermann wurde um 1575 vermutlich in Bremen geboren Sein Vater Johann Munstermann war Drechslermeister Seine fruhen Jahre sind in Quellen nicht greifbar Er lernte in der Werkstatt des bremischen Bildhauers Hans Winter 1565 1603 Wahrend dieser Lehrzeit lernte er den von Cornelis Floris ubernommenen manieristischen Dekorationsstil kennen der vor allem durch Stichvorlagen weit verbreitet war Seine erste urkundliche Erwahnung datiert in 1599 als er in das Hamburger Drechsleramt erhoben wurde In Hamburg durfte er als Bilderhauer nicht offentlich wirken so dass er vor allem fur die Grafschaft Oldenburg Delmenhorst arbeitete Von 1607 bis 1612 wirkte er im Auftrag von Johann Prange am Oldenburger Schloss Er signierte seine Werke mit Bildhauer aus Hamburg Munstermann gestaltete viele Altare Kanzeln Taufen und Orgelprospekte in Kirchen insbesondere in der Grafschaft Oldenburg Delmenhorst Der grosste erhaltene Altar befindet sich in der Vareler Schlosskirche 1614 In der St Ansgarii Kirche in Bremen arbeitete er an Epitaphien um 1590 in der Winter Werkstatt Der Orgelprospekt aus der ehemaligen Schlosskapelle von Rotenburg Wumme 1608 und eine steinerne Herkules Statue befinden sich im Focke Museum in Bremen In den Kirchen St Matthaus in Stadland Rodenkirchen 1629 31 und St Secundus in Stadland Schwei 1618 38 befinden sich weitere Altare Kanzeln und Taufsteindeckel von Ludwig Munstermann in Hohenkirchen Altar 1620 und Kanzel 1628 in St Hippolyt in Blexen Altarfiguren und eine Kanzel 1638 Zwischen Marz 1637 und Dezember 1638 ist Ludwig Munstermann einer Quellen Notiz folgend in Hamburg gestorben Seine Sohne Johann und Claus Munstermann fuhrten die Werkstatt einige Zeit weiter Sein Geselle Onno Dircksen betrieb eine eigene Werkstatt in Tossens Zum nahen Umfeld Munstermanns gehoren Jacob Cropelin Esens Albrecht Wulff Bremen und Christian Wolfgang Heimbach Oldenburg Munstermann ist einer der exponiertesten Vertreter der manieristischen Bildhauerkunst Norddeutschlands Sein Stil zeichnet sich durch eigentumlich ubersteigerte bis zum Grotesken bewegte Figurlichkeit und dramatische Ausdruckskraft aus die Darstellungen sind gerahmt von kleinteilig manieristischen Ornament und Architekturelementen Wesentlicher Bestandteil seiner Dekorationsweise sind aufwendige Farbfassungen in geradezu grellen Tonen und Lustrierungen die allerdings teilweise durch verstandnislose Restaurierungen verloren gingen Es ist signifikant dass Munstermann von der Kunstgeschichtswissenschaft erst in der Ara des Expressionismus wahrgenommen wurde In Rodenkirchen Ludwig Munstermann Strasse Tossens Munstermannweg Hamburg Munstermannsweg Jever Munstermannstrasse Oldenburg Munstermannstrasse und Rotenburg Wumme Munstermannstrasse sind Strassen nach ihm benannt Zu den zeitgenossischen Kunstlern die sich von Munstermann inspirieren liessen gehort Markus Lupertz Seine Zeichnungen zum Vareler Apoll heute Bodemuseum Berlin wurden 2017 in der Vareler Schlosskirche St Petri gezeigt 2018 wurde in Oldenburg die Ludwig Munstermann Gesellschaft begrundet die sein Werk touristisch erschliessen will und das wissenschaftliche Netzwerk fordert WerkeRotenburg Wumme Kapelle des bischoflichen Schlosses Gehause fur die Orgel von Hans Scherer d A Datiert 1608 Standort Bremen Focke Museum Delmenhorst Grafliches Schloss Herkules als linke Tragefigur eines Kamins Zuschreibung um 1610 Standort Bremen Focke Museum Delmenhorst Stadtkirche Gehause der Orgel von Christian Bockelmann Zuschreibung 1618 Nicht erhalten Zwei steigende Lowen mit Wappen vom Grafenstuhl Zuschreibung 1633 Standort Stadtmuseum Delmenhorst Altar Zuschreibung an Werkstatt 1639 nicht erhalten Oldenburg Grafliches Residenzschloss Bildhauerarbeiten an den Fassaden vor 1612 nicht identifiziert Figur der Fama als Wetterfahne auf der Turmspitze Zuschreibung 2 Jahrzehnt des 17 Jhs nicht erhalten Modell fur das Relief einer Herkules Figur als Schmuck eines Geschutzrohrs auf einer Schlossbastion 1612 nicht erhalten Oldenburg St Lamberti Kirche Kanzel 1612 nur die Moses Figur als Trager erhalten Standort Landesmuseum Oldenburg Cronament 1621 Nicht erhalten zwei Abendmahlsbanke 1622 nicht erhalten Oldenburg Osternburg Dreifaltigkeitskirche Taufbecken Zuschreibung 1616 Rastede St Ulrichs Kirche Kanzel signiert und datiert 1612 Schlosskirche Varel Kanzel signiert und datiert 1613 Altar datiert 1614 Gehause der Orgel von Christian Bockelmann 1615 allein die Figuren des Apollo und zweier musizierender Engel erhalten Standort Berlin Bodemuseum Privatbesitz Grafenstuhl 1616 allein Figur der Fama und sieben Konsolkopfe erhalten Standort Landesmuseum Oldenburg Taufbecken mit Deckel signiert und datiert 1618 Eckwarden St Lamberti Taufbecken Zuschreibung 1616 Kanzel 1623 nicht erhalten Altar 1628 Epitaph des Vogtes Meent Siassen datiert 1631 Schwei St Secundus Kirche Kanzel 1618 Deckel zum Taufbecken 1623 Altar datiert 1638 Zuschreibung an Johann Munstermann Altenesch Suderbrook St Gallus Kirche Kanzel 1619 Hohenkirchen St Sixtus und Sinicius Kirche Altar signiert und datiert 1620 Kanzel signiert und datiert 1628 Tossens St Bartholomaus Taufbecken mit Deckel signiert und datiert 1623 Altar datiert 1631 Einzelne Figuren abgenommen Standort Landesmuseum Oldenburg Schalldeckel zur Kanzel datiert 1632 Holle St Dionysius Taufbecken mit Deckel 1624 Kanzel datiert 1637 Burhave St Petri Kanzel 1626 nicht erhalten Abbehausen St Laurentius Epitaph fur den Vogt Tonnies Meiners und Frau Tide 1627 Taufbecken signiert und datiert 1628 Altar 1635 allein das Relief des Kirchenpatrons erhalten Standort Landesmuseum Oldenburg Stollhamm St Nikolai Kirche Taufbecken mit Deckel 1628 in Fragmenten erhalten Standort Kirche in Schweiburg Landesmuseum Oldenburg Kanzel 1628 nicht erhalten Altar 1633 nicht erhalten Rodenkirchen St Matthaus Kirche Altar signiert und datiert 1629 Taufbecken um 1630 Kanzel signiert und datiert 1631 Epitaph fur Hinrich Dethmers und Frau Metke datiert 1637 Langwarden St Laurentius Kirche ein Paar Konsolkopfe um 1635 Standort Landesmuseum Oldenburg Kanzel 1638 nur eine Brustungsnische erhalten Altenhuntorf St Jacobi Kirche Rahmen eines Epitaphs um 1630 Standort Landesmuseum Oldenburg Apen St Nikolaus Kirche Kanzel um 1630 Heppens St Nikolai Kirche Kanzel Claus Munstermann signiert und datiert 1632 Golzwarden St Bartholomaus Kirche Taufbecken 1633 Blexen St Hippolythus Kirche Altar 1637 lediglich die vier Figuren der Evangelisten Ludwig Munstermann die ubrigen drei Johann Munstermann zugeschrieben Kanzel Johann Munstermann signiert und datiert 1638 Berne St Agidius Rotary Altar Albrecht Wulff nach Entwurf Ludwig Munstermanns datiert 1637LiteraturGeorg Sello Des Hamburger Bildschnitzers Ludwig Munstermann Werke in Oldenburg In Zeitschrift des Vereins fur Hamburgische Geschichte 11 Band Lutcke amp Wulff Hamburg 1903 S 349 356 Digitalisat SUB Hamburg Wilhelm Becker Der Bildschnitzer Ludwig Munstermann von Hamburg In Zeitschrift des Vereins fur Hamburgische Geschichte 13 Band Grafe amp Sillem Hamburg 1908 S 71 73 Digitalisat SUB Hamburg Martha Riesebieter Ludwig Munstermann Ein Beitrag zur Geschichte der fruhen niederdeutschen Barockplastik Verlag Klinkhardt amp Biermann Berlin 1930 Digitalisat Gerd Dettmann Munstermann Ludwig In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 25 Moehring Olivie E A Seemann Leipzig 1931 S 252 biblos pk edu pl Peter Konigfeld Gunter Goege Klaus Thones Die Farbigkeit der Bildwerke Ludwig Munstermanns In Hans Herbert Moller Hrsg Restaurierung von Kulturdenkmalen Beispiele aus der niedersachsischen Denkmalpflege Berichte zur Denkmalpflege Beiheft 2 Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Institut fur Denkmalpflege Verlag CW Niemeyer Hameln 1989 ISBN 3 87585 152 8 S 286 292 Wilhelm Knollmann Dietmar Jurgen Ponert Rolf Schafer Ludwig Munstermann Veroffentlichungen der Oldenburgischen Landschaft 1 Isensee Verlag Oldenburg 1992 ISBN 978 3 89442 134 2 Holger Reimers Ludwig Munstermann Zwischen protestantischer Askese und gegenreformatorischer Sinnlichkeit Jonas Verlag Marburg 1993 ISBN 978 3 89445 152 3 Dietmar Jurgen Ponert Munstermann Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 545 f Digitalisat Jorgen Welp Kerstin Schnaars Auf den Spuren Ludwig Munstermanns Touristikgemeinschaft Wesermarsch Brake 2005 2007 Digitalisat Susanna Partsch Munstermann Ludwig In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 91 De Gruyter Berlin 2016 ISBN 978 3 11 023257 8 S 218 Dietmar J Ponert Rolf Schafer Tobias Trapp Ludwig Munstermann Der Meister die Werkstatt die Nachfolger Bildhauerkunst des Manierismus im Dienste lutherischer Glaubenslehre in Kirchen der Grafschaft Oldenburg Schnell Steiner Regensburg Isensee Oldenburg 2016 ISBN 978 3 7308 1275 4 ISBN 978 3 7954 3166 2 Addenda und Corrigenda Stand 4 1 2022 PDF 335 KB In www ludwig muenstermann de literatur Ludwig Munstermann Gesellschaft abgerufen am 21 Juni 2024 Rolf Schafer Munstermann Bilder Isensee Verlag Oldenburg 2017 ISBN 978 3 7308 1398 0 Dietmar J Ponert Die Orgelprospekte Ludwig Munstermanns Rotenburg an der Wumme 1608 Varel 1615 Delmenhorst 1618 Oldenburg 1635 Berne 1638 In Acta Organologica Bd 35 2017 S 39 74 Rolf Schafer Advent und Weihnachten bei Ludwig Munstermann Munstermann Bilder 2 Isensee Verlag Oldenburg 2018 ISBN 978 3 7308 1501 4 Hans Begerow Er gilt als grosster Kunstler des Landes Vor 400 Jahren schuf Ludwig Munstermann Altar fur St Sixtus und Sinicius in Hohenkirchen In Jeversches Wochenblatt 21 Oktober 2020 S 11 Rolf Schafer Karfreitag und Ostern bei Ludwig Munstermann Munstermann Bilder 3 Isensee Verlag Oldenburg 2020 ISBN 978 3 7308 1724 7 Dietmar J Ponert Auf der Ludwig Munstermann Strasse durch das Oldenburger Land Ein Begleiter zu den Werken Ludwig Munstermanns mit einfuhrenden Erlauterungen Isensee Verlag 2022 ISBN 978 3 7308 1838 1 76 Seiten farbige Abbildungen WeblinksCommons Ludwig Munstermann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Ludwig Munstermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ludwig Munstermann im Kulturportal Nordwest kirche oldenburg de 27 Mai 2011 Prasentation der restaurierten Munstermann Kanzel in Rodenkirchen abgerufen am 22 Mai 2015 Kunstler Portal der Ludwig Munstermann Gesellschaft e V EinzelnachweiseLexikon der Kunst Band 5 Mosb Q E A Seemann Verlag Leipzig 2004 ISBN 3 865 02084 4 S 40 Lebenslauf Ludwig Munstermann Gesellschaft e V abgerufen am 16 Januar 2022 Nachfolger Ludwig Munstermann Gesellschaft e V abgerufen am 18 Januar 2022 Albert Erich Brinckmann Barockskulptur 1917 S Markus Lupertz im Bodemuseum Gunst der Gotter auf tagesspiegel de Pressemitteilungen Ev Luth Kirche in Oldenburg Abgerufen am 21 Juni 2024 Normdaten Person GND 11873508X lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 96193615 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Munstermann LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer und HolzschnitzerGEBURTSDATUM um 1560STERBEDATUM um 1638

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