Als Merseburger Zaubersprüche MZ werden zwei althochdeutsche Sprüche zur Befreiung Gefangener und gegen Fußverrenkung be
Merseburger Zaubersprüche

Als Merseburger Zaubersprüche (MZ) werden zwei althochdeutsche Sprüche zur Befreiung Gefangener und gegen Fußverrenkung bezeichnet, die nach dem Ort ihrer Auffindung in der Bibliothek des Domkapitels zu Merseburg benannt sind. Dort wurden sie 1841 von dem Historiker Georg Waitz in einer theologischen Handschrift des 9./10. Jahrhunderts entdeckt und 1842 von Jacob Grimm erstmals herausgegeben und kommentiert. Die zwei Zauberformeln gehören neben dem Hildebrandslied zu den wenigen auf Althochdeutsch überlieferten Texten mit Bezug auf Themen und Figuren der vorchristlichen germanischen Mythologie.
Der Erste Merseburger Zauberspruch gilt gemeinhin als ein Lösezauber von Fesseln eines Gefangenen (Kriegers), der Zweite Merseburger Zauberspruch als Heilungszauber (vgl. Segen) eines verletzten beziehungsweise verrenkten Pferdefußes.
Im Jahr 2021 wurde von den Vereinigten Domstiftern zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz zusammen mit dem Germanisten Wolfgang Beck ein Antrag ausgearbeitet, die Merseburger Zaubersprüche ins UNESCO-Weltdokumentenerbe eintragen zu lassen. Der von der Staatskanzlei und dem Ministerium für Kultur geförderte Antrag wurde von der Deutschen UNESCO-Kommission befürwortet und dem Internationalen Welterbekomitee befürwortet. Nach Entscheidung des Komitees könnte die Aufnahme voraussichtlich 2027 oder 2028 erfolgen.
Herkunft und Form
Die Merseburger Zaubersprüche (MZ1+2) finden sich in einem Sakramentar des 9. Jahrhunderts, einer sechslagigen Sammelhandschrift mit doppelter Foliierung, als nachträglicher Eintrag auf einem ursprünglich frei gebliebenen Vorsatzblatt. In der Regel wird die ältere Foliierung fol. 85r in der wissenschaftlichen Literatur angeführt; sie findet sich in Tinte in der oberen rechten Ecke des Blattes (siehe Abbildung). Jedoch ist diese Zählung in der Handschrift nicht stimmig, da Auslassungen und Doppelungen bestehen. Schon Grimm hatte daher bei seiner Erstedition die am unteren rechten Rand stehende konsistente, in Bleistift geschriebene jüngere Foliierung (fol. 84r) angeführt. Neben den beiden Sprüchen sind in der Handschrift noch zwei weitere deutsche Texte enthalten, nämlich das sogenannte „Fränkische Taufgelöbnis“ (fol. 16r) und das „“ (fol. 53r). Unterhalb der MZ befindet sich ein lateinisches Gebet.
Den paläographischen Forschungen Bernhard Bischoffs (1906–1991) zufolge wurden die MZ im ersten oder zweiten Drittel des 10. Jahrhunderts in die Handschrift eingetragen. Als Ort der Niederschrift wird gemeinhin das Kloster Fulda angenommen, wo sich der Codex nachweislich bis zum Jahre 990 befand. Bischoff konnte bei seiner paläographischen Expertise nachweisen, dass etwa die Niederschrift des „Fränkischen Taufgelöbnisses“ in Fulda erfolgte, da ihr Schriftbild dem Fuldaer Typus der karolingischen Minuskelschrift entspricht. Schwierigkeiten für die Einordnung der MZ ergeben sich daraus, dass das Schriftbild der MZ vom Fuldaer Typus abweicht und das auf die MZ folgende lateinische Gebet von einer anderen Schreibhand stammt. Die Qualität der Aufzeichnung steht jedoch über der anderer volkssprachiger marginaler Einträge im sonstigen lateinischen Umfeld. Daher geht man bezüglich der MZ davon aus, dass sie in Fulda aus einer Vorlage abgeschrieben worden sind.
Die Frage des Dialekts ist nicht abschließend geklärt. Frühere Annahmen, wie Thüringisch (Grimm), ließen sich nicht erhärten, da im althochdeutschen Textkorpus keine direkten Zeugnisse vorliegen. Die weitere Diskussion fand mit der Befürwortung für das Rheinfränkische oder für den ostfränkischen Dialekt statt. Für das Ostfränkische wird mit dem Bezug auf den Fulda mehrheitlich tendiert. Diese Umstände bedingen ebenfalls textkritische Fragen zur Lexik, beziehungsweise zu den gegebenen Abweichungen unter Vergleich zum übrigen althochdeutschen Wortschatz (Hapax legomena, vermutete Schreib- oder Abschreibfehler). Beispielhaft sind aus dem MZ1 eiris als Verschreibung zu enis, einis, eres, erist für einstmals, und im MZ2 die auffälligen Graphien „ct“ bei birenki[ct], und „ht“ bei sin[ht]gunt. Diese auffälligen Schreibungen werden in der Regel still verbessert oder gegebenenfalls angezeigt.
Die Sprüche sind zweigliedrig. Sie bestehen aus einem episch-erzählenden Einleitungsteil (Historiola), der ein früheres Ereignis schildert, und der eigentlichen Zauber- beziehungsweise Beschwörungsformel, als incantatio bezeichnet.
Spruch | Historiola | Incantatio |
---|---|---|
MZ1 | V. 1–3 | V. 4 |
MZ2 | V. 1–5 | V. 6–9 |
Die Form der Verse ist die stichische Langzeile und zeigt teils Stabreime auf, mit der Tendenz zu Kurz-Vers-Paaren. Die Stabung ist nicht konsequent durchgeführt und weist die Neigung zum Endreim auf (MZ1 V.2, 4). Deshalb wird mit Einschränkungen angenommen, dass die MZ Zeugnisse des Übergangs von der Technik der Stabreimdichtung zur endreimenden Dichtung sind.
Die Datierung der Entstehungszeit der MZ ist in der Forschung ein wesentlicher Diskussionspunkt. Wolfgang Beck nennt als Faktoren dazu: Bezüge zur vorchristlichen paganen germanischen Religion, der Formenbestand, der Aufzeichnungsort, die Aufzeichnungszeit, der Entstehungsort, sowie die Anbindung an die mündliche Dichtung („Oral Poetry“). Die Schlüsse der Forschung aus diesen Faktoren sind uneinheitlich und weichen bei der zeitlichen Festsetzung erheblich voneinander ab. Auffällig ist, dass sich die Diskussion hierbei hauptsächlich auf den MZ2 konzentriert.
- Adalbert Kuhn (1812–1881) nahm im 19. Jahrhundert eine direkte Anknüpfung an eine indoeuropäische kontinuierliche Tradition an mit einer Entstehungszeit vor der historischen Nachweisbarkeit germanischer Dichtung.
- Gerhard Eis (1908–1982) nahm eine Datierung (MZ1) ins 3. bis 4. Jahrhundert an.
- Felix Genzmer (1878–1959) datierte den MZ1 ins 2. Jahrhundert, den MZ2 ins 5. Jahrhundert.
- Georg Baesecke (1876–1951) datierte ins frühe 9. Jahrhundert.
Heutige Annahmen gehen von einer Entstehungszeit der MZ nahe der Eintragungszeit aus, frühestens aus der Zeit der Mission des Bonifatius vor 750.
Wesentlich sind die Fragen, warum diese Sprüche in dieser Handschrift erscheinen, warum eine spätere Hand einen Auszug aus einem lateinischen, kirchlichen Gebet hinzugefügt hat und warum außer diesen keine weiteren vorchristlich-paganen Texte überliefert sind. Die Interpretation der Texte wird durch die Abwesenheit von Vergleichsmaterial erheblich erschwert. Für den MZ1 werden abweichende Anwendungsbereiche angenommen: als Lösezauber (Fesseln) für Gefangene oder als Zauber in der Heilkunde beziehungsweise in der Geburtshilfe. Für den MZ2 wird einheitlich die Verwendung gegen die Verletzung, Verrenkung eines Pferdehufs beziehungsweise des Beines angenommen.
Transliteration
Die Eintragung der MZ1+2 auf fol. 85r der Handschrift stellt sich zeilengenau wie folgt dar:
Eiris sazun idisi sazunheraduoder suma
hapt heptidun sumaherilezidun sumaclu
bodun umbicuonio uuidi insprinc hapt
bandun inuar uigandun· H·
Phol endeuuodan uuorun ziholza du uuart
demobalderes uolon sinuuoz birenkict
thubiguolen sinhtgunt · sunnaerasuister
thubiguolen friia uolla erasuister thu
biguolen uuodan sohe uuolaconda
sosebenrenki sose bluotrenki soselidi
renki ben zibenabluot zibluoda
lid zigeliden sosegelimida sin.
Erster Merseburger Zauberspruch
In normalisierter Orthographie mit Übersetzungen. Die zweite, alternative Übertragung folgt u. a. der These von G. Eis (s. u.):
Eiris sâzun idisi, sâzun hêra duoder. (A1 ; C2)
suma haft heftidun, suma heri lêzidun, (C1 ; C2)
suma clûbodun umbi cuniowidi: (C1 ; B1, o. C3)
insprinc haftbandun, infar wîgandun. (aD1 ; aD1)
Einstmals setzten sich Idisen, setzten sich hierhin und dorthin.
Einige hefteten Anm. 1 Hafte, andere hemmten das Heer,
andere nestelten Anm. 2 an festen Fesseln:
Entspring den Banden, entweich den Feinden. Anm. 3
Einst saßen drei disen · die ehrbaren mütter
setzten die feinde fest · hinderten das heer
der freunde fesseln · ließen sie fallen
entspringt den knebeln · entflieht den kriegern
(Modifiziertes Stabreimschema nach Eduard Sievers’ Fünftypen-Schema)
Der MZ1 beschreibt, wie eine Anzahl Idisen auf dem Schlachtfeld gefangene Krieger von ihren Fesseln befreit.
- Unklar ist die Identifikation der Idisi des ersten Spruchs. Es lassen sich Parallelen zu anderen mythologischen Frauenvorstellungen, die zur Entstehungszeit der Zaubersprüche existierten, herstellen, namentlich dem Disen- und dem Matronenkult. Möglicherweise sind Idisen walkürenartige Frauen. Eventuell sind sie identisch mit den Disen, weiblichen Gottheiten aus der nordischen Mythologie. Daneben ist eine profane Deutung der „idisi“ (ahd. itis) als Edelfrauen (seltener auch einfache Frauen) nicht ausgeschlossen, da im althoch- und altniederdeutschen Literaturkontext betrachtet diese Bedeutung wohl wahrscheinlicher ist; so benutzt der Helianddichter sowie Otfrid dieses Wort im christlichen Umfeld. Weitere Interpretationen sind zauberkräftige Frauen oder gar das Gegenstück zu den Walküren. Wolfgang Beck problematisiert die Übertragung auf andere Vorstellungskreise aufgrund ihrer rein funktionellen Begründung, so sei auch eine Gleichsetzung der Idisen als Walküren abzuweisen, da die helfende, befreiende Funktion der idisi inkompatibel mit dem „dämonischen, den Tod auf dem Schlachtfeld bringenden“ Wesen der Walküren sei. Die Gleichung sei vorschnell aufgestellt worden und hätte sich „unglücklicherweise durch die Forschung weitergeschleppt.“
- Ebenfalls als problematisch erweist sich das letzte Wort der ersten Langzeile, duoder, das man am häufigsten mit dort oder dorthin übersetzt findet. Jedoch weist Gerhard Eis in seiner Essaysammlung Altdeutsche Zaubersprüche darauf hin, dass „diese Bedeutung von duoder nirgends bezeugt oder auch nur als wahrscheinlich erwiesen wird“. Weiter argumentiert er, dass bei mittelalterlichen Kopisten häufig die – fehlerhafte – Vorwegnahme des Anlauts der zweiten Silbe in der ersten zu beobachten ist, und unter diesem Gesichtspunkt deutet er duoder in muoder, althochdeutsch für Mütter, um. Davon ausgehend, versteht er das vorausgegangene Wort hera auch nicht als hier(her). sondern als hehr beziehungsweise ehrwürdig. Von hehren Müttern wäre somit die Rede. Diese wiederum bringt er in Zusammenhang mit den im ersten Halbvers benannten Idisen, indem er auf den zur mutmaßlichen Entstehungszeit der Zauberformel (erste Hälfte des ersten nachchristlichen Jahrtausends) unter den germanischen Stämmen weit verbreiteten Matronenkult verweist. Als hilfreiches Indiz hierfür benennt er unter anderem die für die stets gruppenweise auftretenden Matronen charakteristische Dreizahl, und tatsächlich sind die Idisen des Zauberspruchs in drei Gruppen aufgeteilt. Beck merkt an, dass dieses Argument nicht greifen muss, da die Idisen des ersten Zauberspruchs in Gruppen und nicht als einzeln agierende Personen auftreten.
Zweiter Merseburger Zauberspruch
In normalisierter Orthographie mit Übersetzung:
Phôl ende Wuodan fuorun zi holza. (A1 ; A1)
dû wart demo balderes folon sîn fuoz birenkit. (B2, o. B3 ; C2)
thû biguol en Sinthgunt, Sunna era swister; (A3 ; A1)
thû biguol en Frîja, Folla era swister; (A3 ; A1)
thû biguol en Wuodan, sô hê wola conda: (A3 ; C2)
sôse bênrenki, sôse bluotrenki, (C1 ; C1)
sôse lidirenki: (C2)
bên zi bêna, bluot zi bluoda, (A1 ; A1)
lid zi geliden, sôse gelîmida sîn. (A1k ; B2)
Phol und Wotan ritten in das Gehölz.
Da wurde dem Balders-Fohlen sein Fuß verrenkt.
Da besprach ihn Sinthgunt, die Schwester von Sunna,
da besprach ihn Frija, die Schwester von Folla,
da besprach ihn Wotan, der es wohl verstand:
Wie Beinverrenkung, so Blutverrenkung,
so Gliederverrenkung:
Bein zu Bein, Blut zu Blut,
Glied zu Gliedern, wie geleimt sollen sie sein! Anm. 4
(Modifiziertes Stabreimschema nach Sievers)
Der zweite Merseburger Zauberspruch behandelt die Heilung eines Pferdes durch Besprechung (zur besonderen Bedeutung der Pferdeheilkunde siehe auch Eis). „Phol“ und Wodan reiten durch den Wald (holza), „Balders“ Pferd hat einen verletzten Huf, beziehungsweise Unterlauf. Darauf folgend der Spruch Wodans: „Bein zu Bein, Blut zu Blut, Glied zu Glied, als ob sie geleimt seien“. Das Wort Bein ist dabei in seiner Bedeutung „Knochen“ zu lesen. Die anderen (Götter-)Namen konnten bislang nicht eindeutig identifiziert werden. Anerkannt ist die Identifikation von „Uuôdan“ (Wodan, Wotan, Odin) und „Frîia“ (Frija, die Frau von Odin). Bei den anderen Namen ist nicht einmal sicher, ob es sich wirklich um Namen von Göttern handelt, da für ihre Übersetzung verschiedene Interpretationen bestehen.
- Strittig ist gleichfalls, wie der Name „Phol“ im 2. Spruch zu lesen ist. In der Handschrift erscheint ein Großbuchstabe P, gefolgt von „ol“. Ein „h“ ist dem „o“ über der Zeile überschrieben. Die Forschung hat darin oft den Namen eines unbekannten Gottes „Phol“ gesehen. Gleichfalls scheint aber auch eine Schreibung für nhd. Fohlen möglich.
- Diskutiert wird, wie „Sinthgunt“ zu übersetzen sei, wobei die Handschrift „sinhtgunt“ trägt.
- Balder: Ist in der nordischen Mythologie der Gott des Lichtes. In den westgermanischen Sprachen ist dieses Wort als Name für eine Gottheit aber nicht bekannt.
Bildliche Überlieferungen
Auf völkerwanderungszeitlichen Brakteaten von circa 450 n. Chr. bis nach Mitte des 6. Jahrhunderts finden sich teilweise auf den Exemplaren vom Typus B und C Abbildungen mit dem Thema der göttlichen Pferdeheilung. Beispielhaft sind unter anderen die Funde aus Deutschland von Sievern und von Obermöllern bei Merseburg. Diese ikonographischen Darstellungen zeigen nach den Forschungen von Karl Hauck Jahrhunderte vor der literarischen Fassung, Wodan/Odin beim Heilen eines Pferdes, dessen Unterläufe eindeutige Schädigungen abbilden. Hauck wertete insbesondere B- und C-Typen aus, die im Fundortkontext von Odinsheiligtümern gefunden wurden, und stellte nach den von ihm gedeuteten Chiffrenmuster die Bezüge zum MZ2 dar. Die Methodik Haucks und dessen hermeneutische Schlüsse in Bezug auf die literarische Darstellung des MZ2 sind in der Forschung allgemein anerkannt, werden jedoch von einzelnen wie Wolfgang Beck oder Helmut Birkhan und Robert Nedoma kritisch hinterfragt beziehungsweise (von Beck) abgelehnt.
Nach Hauck sind die Brakteatenfunde besonders aussagekräftig aus:
- B-Typ: Lellinge (IK 105), Obermöllern (IK 132), Schonen (IK 149,1).
- C-Typ: Darum V (IK 43), Fünen I (IK 58), Seeland II/Køge (IK 98), Lindkær (IK 110), Tulstrup (IK 191), Gudme (IK 392), Gemarkung Dannau (IK 571)
Die Muster der Chiffren stellt Heinrich Beck als ikonographisches Formular dar, das in unterschiedlichen Graden ausgearbeitet vorliegt:
- Sturz des Pferdes. Erkennbar an verrenkten Vorderläufen und der nach unten weisenden, einknickenden Körperhaltung des Pferdes.
- Zuwendung eines überdimensionalen Hauptes, das das Pferdeohr umgreift.
- Miteinbeziehung weiterer Details. Heilszeichen (Kreuz, Swastika), vogelgestaltige Wesen, Runeninschriften, Heilsworte (siehe Abbildung Brakteat von Køge).
Indogermanische Vergleiche
Indien
Neben weiteren europäischen Überlieferungsvarianten jüngeren Datums findet sich zum zweiten Merseburger Zauberspruch eine Parallele in der altindischen Überlieferung Atharvaveda (Text IV 12 in der Śaunakīya-Version, IV 15 in der Paippalāda-Version) wieder. Der auf Sanskrit verfasste Text besteht aus der Anrufung der in der Pflanze Arundhatî ruhenden Heilkräfte:
|
Übereinstimmungen zwischen diesem Text und MZ2 bestehen sowohl in der Rahmenhandlung (ein Gott greift ein) als auch in der Formel nach dem Schema X zu Y, wobei überdies in beiden Texten Blut, Knochen und Glieder in dieser Formel gebraucht werden.
Ein entstehungsgeschichtlicher Zusammenhang zwischen dem zweiten Merseburger Zauberspruch und dem Sanskrit-Text ist bisher nicht geklärt, da viele altindische Überlieferungen erst nach und nach herausgegeben und damit der wissenschaftlichen Bearbeitung zugänglich gemacht werden. Klaus Mylius sieht in den Gemeinsamkeiten lediglich zufällige Parallelentwicklungen. Heiner Eichner hält allenfalls die Verse MZ2, 8f. der Incantatio für eine „potentiell altüberkommene“ indogermanische Übereinstimmung. Er verweist auf einen möglichen genetischen Zusammenhang, der erst durch weiterführende Forschungen zu festigen oder zu widerlegen sei.
Niederdeutsch
Analoges gilt auch für die altsächsische Fassung des , der als ältester deutscher Zauberspruch gilt, nachfolgend mit Übersetzung:
Gang ut, nesso, mid nigun nessiklinon,
ut fana themo marge an that ben,
fan themo bene an that flesg,
ut fan themo flesge a thia hud,
ut fan thera hud an thesa strala!
Drohtin, vethe so!
Geh hinaus, Nesso, mit neun Nesslein,
hinaus von dem Marke an den Knochen,
von dem Knochen an das Fleisch,
hinaus von dem Fleisch an die Haut,
hinaus von der Haut, in diesen Pfeil! Anm. 5
Herr es werde so! Anm. 6
Spätere Verarbeitungen
Erzählung und Heilung ist der Titel eines der Denkbilder des Philosophen Walter Benjamin, in dem er die Kraft des Erzählens mit den heilenden Zaubersprüchen in Verbindung bringt. „… Die Heilung durch Erzählen kennen wir schon aus den Merseburger Zaubersprüchen. Es ist ja nicht nur, daß sie Odins Formel wiederholen; vielmehr erzählen sie den Sachverhalt, auf Grund von dem er sie zuerst benutzte. Auch weiß man ja, wie die Erzählung, die der Kranke am Beginn der Behandlung dem Arzte macht, zum Anfang eines Heilprozesses werden kann …“
Der zweite Merseburger Zauberspruch wird in der SWF-Serie Die Leute vom Domplatz von der Großmutter nach der Beinverletzung eines Menschen angewendet.
Obwohl mit den Texten keine notierte Melodie beziehungsweise eine Neumierung überliefert ist und es daher als unsicher gilt, ob die MZ ursprünglich waren, wurden sie mehrfach vertont. Dies geschah insbesondere, bedingt durch den „Mittelalterboom“ des späten 20. Jahrhunderts, durch Mittelalter-Rock-Bands wie Ougenweide (1974), In Extremo (1999) und Heilung (Lifa, 2017).
Einen Überblick über die Vertonungen sowie über die Rezeption der Merseburger Zaubersprüche in Literatur und Kunst gibt Wolfgang Beck. Eine Betrachtung der möglichen psychosomatischen, geburtshilflichen und neurobiologischen Aspekte für den ersten und des Verhaltenstrainings (Konditionierung) in der Hippiatrie für den zweiten MZ bietet der Neurologe Wolfgang Ernst.
Literatur
Erstausgabe
- Jacob Grimm: Über zwei entdeckte gedichte aus der zeit des deutschen Heidentums. In: Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1842; abgedruckt in: Kleinere Schriften. II, 1865, S. 1–29 (Scan – Internet Archive).
Ausgaben
- Althochdeutsches Lesebuch. 17. Auflage. Zsgest. und mit Wörterbuch vers. von Wilhelm Braune. Fortgef. von Karl Helm. Bearbeitet durch Ernst A. Ebbinghaus. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1994, ISBN 3-484-10707-3.
- Werner Höver, Eva Kiepe: Epochen der deutschen Lyrik. Band 1: Gedichte von den Anfängen bis 1300 nach den Handschriften in zeitlicher Folge (= dtv. Band 4015. Wissenschaftliche Reihe). Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1978, ISBN 3-423-04015-7.
- Heinz Mettke: Älteste deutsche Dichtung und Prosa (= Reclams Universal-Bibliothek. Band 15. Belletristik). Verlag Philpp Reclam, Leipzig 1976, DNB 770509126, S. 84–86.
- Althochdeutsche Literatur. Mit Proben aus dem Altniederdeutschen. Ausgewählte Texte mit Übertragungen und Anmerkungen. Hrsg., übers. und mit Anm. vers. von Horst Dieter Schlosser. Orig.-Ausgabe, bearb. und erw. Neuausgabe. Fischer, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-596-26455-3.
- Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler. Hrsg. von Elias von Steinmeyer. Weidmann, Berlin 1916, Nr. LXII, S. 365–367, urn:nbn:de:hbz:061:1-5852 (eingeschränkter Scan der 3. [textidentischen] Auflage in der Google-Buchsuche. Weidmann, Dublin/Zürich 1971, ISBN 3-615-20300-3).
Faksimile
- Rene L. M. Derolez: Götter und Mythen der Germanen. Englisch, Wiesbaden 1975. Faksimile, Bildtafel Nr. 13.
- Magda Enneccerus: Die ältesten deutschen Sprach-Denkmäler in Lichtdrucken. Enneccerus, 1897, S. 5.
- Hanns Fischer: Schrifttafeln zum Althochdeutschen Lesebuch. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1966, Taf. 16a.
Forschungsliteratur
- Heinrich Beck, Michael Lundgreen: Merseburger Zaubersprüche. In: Heinrich Beck, Dieter Geuenich, Heiko Steuer (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Band 19, de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 3-11-017163-5, S. 601–605.
- Wolfgang Beck: Die Merseburger Zaubersprüche (= Imagines Medii Aevi. Band 16). Reichert, Wiesbaden 2003, ISBN 3-89500-300-X; 2., korr. Auflage. Ebenda 2011, ISBN 978-3-89500-300-4 (Zugl.: Würzburg, Univ., Diss., 2002).
- Wolfgang Beck: Merseburger Zaubersprüche. In: Rolf Bergmann (Hrsg.): Althochdeutsche und altsächsische Literatur. de Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-024549-3, S. 258–263.
- Bernhard Bischoff: Paläographische Fragen deutscher Denkmäler der Karolingerzeit. In: Frühmittelalterliche Studien. Band 5, De Gruyter, Berlin/New York 1971, ISSN 0071-9706, S. 101–134.
- Klaus Düwel, Wilhelm Heizmann: Einige neuere Publikationen zu den Merseburger Zaubersprüchen: Wolfgang Beck und andere. Besprechungsaufsatz. In: Indogermanische Forschungen. Band 114. De Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-020899-3.
- Heiner Eichner, Robert Nedoma (Hrsg.): „insprinc haptbandun“. Referate des Kolloquiums zu den Merseburger Zaubersprüchen auf der XI. Fachtagung der Indogermanischen Gesellschaft in Halle/Saale (17.–23. September 2000). Teil 1. In: Die Sprache. Zeitschrift für Sprachwissenschaft. Band 41, Heft 2, Harrassowitz, Wiesbaden 1999, ISSN 0376-401X. Darin:
- Wolfgang Beck: birenkit – Zu einem Pferdefuß des Zweiten Merseburger Zauberspruchs. S. 89–103.
- Anna Helene Feulner: Zur Metrik der Merseburger Zaubersprüche im altgermanischen Kontext. S. 104–152.
- Stefan Schaffner: Die Götternamen des Zweiten Merseburger Zauberspruchs. S. 153–205.
- Roland Schuhmann: Wie ‚deutsch‘ ist der erste Merseburger Zauberspruch? Zur Provenienz des ersten Merseburger Zauberspruchs. S. 206–217.
- Heiner Eichner, Robert Nedoma (Hrsg.): „insprinc haptbandun“. Referate des Kolloquiums zu den Merseburger Zaubersprüchen auf der XI. Fachtagung der Indogermanischen Gesellschaft in Halle/Saale (17.–23. September 2000). Teil 2. In: Die Sprache. Zeitschrift für Sprachwissenschaft. Band 42 (2000/2001), Heft 1/2, Harrassowitz, Wiesbaden 2001, ISSN 0376-401X. Darin:
- Heiner Eichner, Robert Nedoma: Die Merseburger Zaubersprüche: Philologische und sprachwissenschaftliche Probleme aus heutiger Sicht. S. 1–195 (univie.ac.at [ vom 13. August 2021 im Internet Archive]; Academia.edu [PDF; 4,1 MB])
- Heiner Eichner: Kurze „indo“-„germanische“ Betrachtungen über die atharvavedische Parallele zum Zweiten Merseburger Zauberspruch (mit Neubehandlung von AVŚ. IV 12). S. 211–233.
- Karl Hauck: Der religions- und sozialgeschichtliche Quellenwert der völkerwanderungszeitlichen Goldbrakteaten. In: Heinrich Beck, Detlev Elmers, Kurt Schier (Hrsg.): Germanische Religionsgeschichte. Quellen und Quellenprobleme. Ergänzungsband 5 zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. De Gruyter, Berlin/New York 1992, ISBN 3-11-012872-1, S. 229 ff.
- Meinolf Schumacher: Geschichtenerzählzauber. Die „Merseburger Zaubersprüche“ und die Funktion der „historiola“ im magischen Ritual. In: Rüdiger Zymner (Hrsg.): Erzählte Welt – Welt des Erzählens. Festschrift für Dietrich Weber, Köln 2000, ISBN 3-934977-01-4, S. 201–215 (uni-bielefeld.de [PDF; 1,3 MB]).
- Hans-Hugo Steinhoff: Merseburger Zaubersprüche. In: Burghart Wachinger, Gundolf Keil, Kurt Ruh, Werner Schröder, Franz Josef Worstbrock (Hrsg.): Verfasserlexikon – Die deutsche Literatur des Mittelalters. 2. Auflage. Band 6. De Gruyter, Berlin/New York 1987, ISBN 3-11-010754-6, Sp. 410–418.
Weblinks
- Handschriftenbeschreibung 6099. Merseburg, Domstiftsbibliothek, Cod. 136. In: Handschriftencensus. Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters. Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Philipps-Universität Marburg (Aufbewahrungsort, Inhalt, Kodikologie, Forschungsliteratur; – Text integriert aus: Paderborner Repertorium der deutschsprachigen Textüberlieferung des 8. bis 12. Jahrhunderts)
- Die Merseburger Zaubersprüche. ( vom 24. Januar 2010 im Internet Archive) Universität Wien, 25. Oktober 2006 (Abriss, diplomatischer und überlieferungskritischer Text und Übersetzung)
- Emendierter Grundtext und Abbildung des Faksimiles. In: Bibliotheca Augustana
Anmerkungen
Im Literaturverzeichnis angegebene Literatur wird abgekürzt aufgeführt, alle anderen Darstellungen werden vollständig zitiert.
- Die Merseburger Zaubersprüche auf dem Weg zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. In: merseburger-dom.de. Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz, abgerufen am 12. Dezember 2024.
- Merseburger Zaubersprüche sollen Weltdokumentenerbe werden. In: merseburger-domweihe.de. Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz, 26. Mai 2021, abgerufen am 21. Juni 2021. –
Ralf Julke: Vereinigte Domstifter stellen Antrag: Merseburger Zaubersprüche sollen Weltdokumentenerbe werden. In: Leipziger Zeitung. 27. Mai 2021, abgerufen am 21. Juni 2021. - Heutige Signatur der Handschrift: Merseburg, Domstiftsbibliothek, Codex I, 136., ehemals Hs. Nr. 58. Vgl. Beck (2010).
- Zu den Merseburger Zaubersprüchen vgl. auch: Hans-Hugo Steinhoff: Merseburger Zaubersprüche. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters: Verfasserlexikon. Band 6. Berlin 1987.
- Vgl. Wolfgang Beck: Die Merseburger Zaubersprüche (= Imagines Medii Aevi. Band 16). Reichert, Wiesbaden 2003, ISBN 3-89500-300-X, S. 228.
- Hans-Hugo Steinhoff: Merseburger Zaubersprüche. Sp. 410.
- Vgl. Wolfgang Beck: Die Merseburger Zaubersprüche (= Imagines Medii Aevi. Band 16). Reichert, Wiesbaden 2003, ISBN 3-89500-300-X, S. 217 f. mit Anm. 8.
- Bernhard Bischoff: Paläographische Fragen deutscher Denkmäler der Karolingerzeit. S. 111.
- Vgl. Wolfgang Beck: Die Merseburger Zaubersprüche (= Imagines Medii Aevi. Band 16). Reichert, Wiesbaden 2003, ISBN 3-89500-300-X, S. 377.
- Hans-Hugo Steinhoff: Merseburger Zaubersprüche. Sp. 411.
- Wolfgang Beck: Die Merseburger Zaubersprüche (= Imagines Medii Aevi. Band 16). Reichert, Wiesbaden 2003, ISBN 3-89500-300-X, S. 377.
- Vgl. Bibliotheka Augustana, Textausgaben von Wilhelm Braune (Althochdeutsches Lesebuch) und Horst-Dieter Schlosser (Althochdeutsche Literatur).
- Michael Lundgreen: Merseburger Zaubersprüche. S. 601.
- Michael Lundgreen: Merseburger Zaubersprüche. S. 603.
- Hans-Hugo Steinhoff: Merseburger Zaubersprüche. Sp. 416.
- Wolfgang Beck: Die Merseburger Zaubersprüche (= Imagines Medii Aevi. Band 16). Reichert, Wiesbaden 2003, ISBN 3-89500-300-X, S. 229 f.
- Vgl. Wolfgang Beck: Die Merseburger Zaubersprüche (= Imagines Medii Aevi. Band 16). Reichert, Wiesbaden 2003, ISBN 3-89500-300-X, S. 332 ff.
- Wolfgang Beck: Die Merseburger Zaubersprüche (= Imagines Medii Aevi. Band 16). Reichert, Wiesbaden 2003, ISBN 3-89500-300-X, S. 239.
- Klaus Düwel: Anmerkungen zu W. Beck S. 347.
- Viera Glosíková, Veronika Jičínská: Anthologie der deutschen Dichtung: Mittelalter, Humanismus, Reformationszeit, Barock. Band 1. Univerzita Karlova v Praze, Pedagogická fakulta, Prag 2007, ISBN 978-80-7290-289-7, S. 7.
- Anna Helene Feulner: Zur Metrik der Merseburger Zaubersprüche. In: Heiner Eichner, Robert Nedoma: „insprinc haptbandun“. Teil 2, S. 104–152, hier S. 108.
- Vgl. A. Wallner: Eiris sazun idisi. In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur. Nr. 50 (1908), S. 214–218; daneben F. Ohrt: Merseburger Sprüche. In: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Band 6, Sp. 182–187.
- Vgl. Wolfgang Beck: Die Merseburger Zaubersprüche (= Imagines Medii Aevi. Band 16). 2., korr. Auflage. Reichert, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-89500-300-4, S. 26 f.
- Zitat: Gerhard Eis: Altdeutsche Zaubersprüche. De Gruyter, Berlin 1964, S. 58.
- Vgl. Gerhard Eis: Altdeutsche Zaubersprüche. De Gruyter, Berlin 1964, S. 58–66.
- Vgl. Wolfgang Beck: Die Merseburger Zaubersprüche (= Imagines Medii Aevi. Band 16). 2., korr. Auflage. Reichert, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-89500-300-4, S. 22 f.
- Viera Glosíková, Veronika Jičínská: Anthologie der deutschen Dichtung: Mittelalter, Humanismus, Reformationszeit, Barock. Band 1. Univerzita Karlova v Praze, Pedagogická fakulta, Prag 2007, ISBN 978-80-7290-289-7, S. 7.
- Anna Helene Feulner: Zur Metrik der Merseburger Zaubersprüche. In: Heiner Eichner, Robert Nedoma: „insprinc haptbandun“. Teil 1, S. 104–152, hier, S. 112.
- Text: Heiner Eichnar, Robert Nedoma: Die Merseburger Zaubersprüche. Universität Wien, last seen 2024-04-28.
- Gerhard Eis: Altdeutsche Zaubersprüche. De Gruyter, Berlin 1964, S. 48 f.
- Hellmut Rosenfeld: PHOL ENDE WUODAN VUORUN ZI HOLZA. Baldermythe oder Fohlenzauber? In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur. 95 (1973), S. 1–12 (doi:10.1515/bgsl.1973.1973.95.1, abgerufen über De Gruyter online).
- Vgl. Heinrich Beck, Michael Lundgreen: Merseburger Zaubersprüche.
- Alexandra Pesch: Die Goldbrakteaten der Völkerwanderungszeit. Thema und Variation. Ergänzungsband 36 zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. De Gruyter, Berlin/New York 2007, ISBN 978-3-11-020110-9, S. 42.
- Karl Hauck: Der religions- und sozialgeschichtliche Quellenwert der völkerwanderungszeitlichen Goldbrakteaten. S. 230 f.: methodologische Voraussetzungen, S. 240 ff.: Auswertungen.
- Klaus Düwel, Wilhelm Heizmann: Einige neuere Publikationen zu den Merseburger Zaubersprüchen. S. 348.
- Wolfgang Beck: Die Merseburger Zaubersprüche (= Imagines Medii Aevi. Band 16). Reichert, Wiesbaden 2003, ISBN 3-89500-300-X, S. 265 ff.
- Helmut Birkhan: Magie im Mittelalter. C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60632-8, S. 124.
- Heiner Eichner, Robert Nedoma: „insprinc haptbandun“. Teil 2, S. 62 f.
- Klaus Düwel, Wilhelm Heizmann: Einige neuere Publikationen zu den Merseburger Zaubersprüchen. S. 349.
- Karl Hauck: Der religions- und sozialgeschichtliche Quellenwert der völkerwanderungszeitlichen Goldbrakteaten. S. 265.
- Heiner Eichner, Robert Nedoma: „insprinc haptbandun“. Teil 2, S. 62 f. (bildlich zu C-Brakteaten von Darum, Fünen, Køge).
- IK = Karl Hauck u. a. (Hrsg.): Ikonographischer Katalog der völkerwanderungszeitlichen Goldbrakteaten.
- Heinrich Beck, Michael Lundgreen: Merseburger Zaubersprüche. S. 604.
- Die letzten vier Runen über dem gebogenen Hinterlauf – im Bild rechts oben – lauten transliteriert in der Leserichtung von rechts in Runennordisch auja („Glück“, „Schutz“). Vgl.: Klaus Düwel: Runenkunde. Metzler, Stuttgart 2001, S. 48 f.
- Übersetzung der Śaunakīya-Version übernommen und leicht vereinfacht aus: Heiner Eichner: Kurze „indo“-„germanische“ Betrachtungen über die atharvavedische Parallele zum Zweiten Merseburger Zauberspruch (mit Neubehandlung von AVS. IV 12). In: Die Sprache. Nr. 42 (2000/2001), Heft 1/2, S. 214.
- Vgl. Klaus Mylius (Hrsg.): Älteste indische Dichtung und Prosa. Vedische Hymnen, Legenden, Zauberlieder, philosophische und ritualistische Lehren. Leipzig 1981, S. 61 und 84.
- Heiner Eichner, Robert Nedoma: „insprinc haptbandun“. Teil 2, S. 212 und 230.
- Walter Benjamin: Erzählung und Heilung im Projekt Gutenberg-DE.
- Traust Heilung. Track 4 on Futha. In: genius.com, abgerufen am 21. Januar 2025.
- Wolfgang Beck unter Mitarbeit von Markus Cottin: Die Merseburger Zaubersprüche. Eine Einführung (= Kleine Schriften der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz. Band 8). Imhof, Petersberg 2010, ISBN 978-3-86568-640-4, S. 31–38.
- Wolfgang Ernst: Beschwörungen und Segen. Angewandte Psychotherapie im Mittelalter. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2011, ISBN 978-3-412-20752-6, S. 122–132 und 264–276.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Merseburger Zaubersprüche, Was ist Merseburger Zaubersprüche? Was bedeutet Merseburger Zaubersprüche?
Als Merseburger Zauberspruche MZ werden zwei althochdeutsche Spruche zur Befreiung Gefangener und gegen Fussverrenkung bezeichnet die nach dem Ort ihrer Auffindung in der Bibliothek des Domkapitels zu Merseburg benannt sind Dort wurden sie 1841 von dem Historiker Georg Waitz in einer theologischen Handschrift des 9 10 Jahrhunderts entdeckt und 1842 von Jacob Grimm erstmals herausgegeben und kommentiert Die zwei Zauberformeln gehoren neben dem Hildebrandslied zu den wenigen auf Althochdeutsch uberlieferten Texten mit Bezug auf Themen und Figuren der vorchristlichen germanischen Mythologie Merseburg Domstiftsbibliothek Cod 136 fol 85r mit den Merseburger Zauberspruchen im oberen Teil Zeilen 1 12 Digital kolorierter Scan eines Photodrucks aus dem 19 Jahrhundert Verlag v F Enneccerus Frankfurt am Main 1897 der nicht den heutigen Zustand des Originals wiedergibt Der Erste Merseburger Zauberspruch gilt gemeinhin als ein Losezauber von Fesseln eines Gefangenen Kriegers der Zweite Merseburger Zauberspruch als Heilungszauber vgl Segen eines verletzten beziehungsweise verrenkten Pferdefusses Im Jahr 2021 wurde von den Vereinigten Domstiftern zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz zusammen mit dem Germanisten Wolfgang Beck ein Antrag ausgearbeitet die Merseburger Zauberspruche ins UNESCO Weltdokumentenerbe eintragen zu lassen Der von der Staatskanzlei und dem Ministerium fur Kultur geforderte Antrag wurde von der Deutschen UNESCO Kommission befurwortet und dem Internationalen Welterbekomitee befurwortet Nach Entscheidung des Komitees konnte die Aufnahme voraussichtlich 2027 oder 2028 erfolgen Herkunft und FormDie Merseburger Zauberspruche MZ1 2 finden sich in einem Sakramentar des 9 Jahrhunderts einer sechslagigen Sammelhandschrift mit doppelter Foliierung als nachtraglicher Eintrag auf einem ursprunglich frei gebliebenen Vorsatzblatt In der Regel wird die altere Foliierung fol 85r in der wissenschaftlichen Literatur angefuhrt sie findet sich in Tinte in der oberen rechten Ecke des Blattes siehe Abbildung Jedoch ist diese Zahlung in der Handschrift nicht stimmig da Auslassungen und Doppelungen bestehen Schon Grimm hatte daher bei seiner Erstedition die am unteren rechten Rand stehende konsistente in Bleistift geschriebene jungere Foliierung fol 84r angefuhrt Neben den beiden Spruchen sind in der Handschrift noch zwei weitere deutsche Texte enthalten namlich das sogenannte Frankische Taufgelobnis fol 16r und das fol 53r Unterhalb der MZ befindet sich ein lateinisches Gebet Den palaographischen Forschungen Bernhard Bischoffs 1906 1991 zufolge wurden die MZ im ersten oder zweiten Drittel des 10 Jahrhunderts in die Handschrift eingetragen Als Ort der Niederschrift wird gemeinhin das Kloster Fulda angenommen wo sich der Codex nachweislich bis zum Jahre 990 befand Bischoff konnte bei seiner palaographischen Expertise nachweisen dass etwa die Niederschrift des Frankischen Taufgelobnisses in Fulda erfolgte da ihr Schriftbild dem Fuldaer Typus der karolingischen Minuskelschrift entspricht Schwierigkeiten fur die Einordnung der MZ ergeben sich daraus dass das Schriftbild der MZ vom Fuldaer Typus abweicht und das auf die MZ folgende lateinische Gebet von einer anderen Schreibhand stammt Die Qualitat der Aufzeichnung steht jedoch uber der anderer volkssprachiger marginaler Eintrage im sonstigen lateinischen Umfeld Daher geht man bezuglich der MZ davon aus dass sie in Fulda aus einer Vorlage abgeschrieben worden sind Die Frage des Dialekts ist nicht abschliessend geklart Fruhere Annahmen wie Thuringisch Grimm liessen sich nicht erharten da im althochdeutschen Textkorpus keine direkten Zeugnisse vorliegen Die weitere Diskussion fand mit der Befurwortung fur das Rheinfrankische oder fur den ostfrankischen Dialekt statt Fur das Ostfrankische wird mit dem Bezug auf den Fulda mehrheitlich tendiert Diese Umstande bedingen ebenfalls textkritische Fragen zur Lexik beziehungsweise zu den gegebenen Abweichungen unter Vergleich zum ubrigen althochdeutschen Wortschatz Hapax legomena vermutete Schreib oder Abschreibfehler Beispielhaft sind aus dem MZ1 eiris als Verschreibung zu enis einis eres erist fur einstmals und im MZ2 die auffalligen Graphien ct bei birenki ct und ht bei sin ht gunt Diese auffalligen Schreibungen werden in der Regel still verbessert oder gegebenenfalls angezeigt Die Spruche sind zweigliedrig Sie bestehen aus einem episch erzahlenden Einleitungsteil Historiola der ein fruheres Ereignis schildert und der eigentlichen Zauber beziehungsweise Beschworungsformel als incantatio bezeichnet Spruch Historiola IncantatioMZ1 V 1 3 V 4MZ2 V 1 5 V 6 9 Die Form der Verse ist die stichische Langzeile und zeigt teils Stabreime auf mit der Tendenz zu Kurz Vers Paaren Die Stabung ist nicht konsequent durchgefuhrt und weist die Neigung zum Endreim auf MZ1 V 2 4 Deshalb wird mit Einschrankungen angenommen dass die MZ Zeugnisse des Ubergangs von der Technik der Stabreimdichtung zur endreimenden Dichtung sind Die Datierung der Entstehungszeit der MZ ist in der Forschung ein wesentlicher Diskussionspunkt Wolfgang Beck nennt als Faktoren dazu Bezuge zur vorchristlichen paganen germanischen Religion der Formenbestand der Aufzeichnungsort die Aufzeichnungszeit der Entstehungsort sowie die Anbindung an die mundliche Dichtung Oral Poetry Die Schlusse der Forschung aus diesen Faktoren sind uneinheitlich und weichen bei der zeitlichen Festsetzung erheblich voneinander ab Auffallig ist dass sich die Diskussion hierbei hauptsachlich auf den MZ2 konzentriert Adalbert Kuhn 1812 1881 nahm im 19 Jahrhundert eine direkte Anknupfung an eine indoeuropaische kontinuierliche Tradition an mit einer Entstehungszeit vor der historischen Nachweisbarkeit germanischer Dichtung Gerhard Eis 1908 1982 nahm eine Datierung MZ1 ins 3 bis 4 Jahrhundert an Felix Genzmer 1878 1959 datierte den MZ1 ins 2 Jahrhundert den MZ2 ins 5 Jahrhundert Georg Baesecke 1876 1951 datierte ins fruhe 9 Jahrhundert Heutige Annahmen gehen von einer Entstehungszeit der MZ nahe der Eintragungszeit aus fruhestens aus der Zeit der Mission des Bonifatius vor 750 Wesentlich sind die Fragen warum diese Spruche in dieser Handschrift erscheinen warum eine spatere Hand einen Auszug aus einem lateinischen kirchlichen Gebet hinzugefugt hat und warum ausser diesen keine weiteren vorchristlich paganen Texte uberliefert sind Die Interpretation der Texte wird durch die Abwesenheit von Vergleichsmaterial erheblich erschwert Fur den MZ1 werden abweichende Anwendungsbereiche angenommen als Losezauber Fesseln fur Gefangene oder als Zauber in der Heilkunde beziehungsweise in der Geburtshilfe Fur den MZ2 wird einheitlich die Verwendung gegen die Verletzung Verrenkung eines Pferdehufs beziehungsweise des Beines angenommen TransliterationTranskription aus Braunes Althochdeutschem Lesebuch Die Eintragung der MZ1 2 auf fol 85r der Handschrift stellt sich zeilengenau wie folgt dar Eiris sazun idisi sazunheraduoder suma hapt heptidun sumaherilezidun sumaclu bodun umbicuonio uuidi insprinc hapt bandun inuar uigandun H Phol endeuuodan uuorun ziholza du uuart demobalderes uolon sinuuoz birenkict thubiguolen sinhtgunt sunnaerasuister thubiguolen friia uolla erasuister thu biguolen uuodan sohe uuolaconda sosebenrenki sose bluotrenki soselidi renki ben zibenabluot zibluoda lid zigeliden sosegelimida sin Erster Merseburger ZauberspruchIn normalisierter Orthographie mit Ubersetzungen Die zweite alternative Ubertragung folgt u a der These von G Eis s u Eiris sazun idisi sazun hera duoder A1 C2 suma haft heftidun suma heri lezidun C1 C2 suma clubodun umbi cuniowidi C1 B1 o C3 insprinc haftbandun infar wigandun aD1 aD1 Einstmals setzten sich Idisen setzten sich hierhin und dorthin Einige hefteten Anm 1 Hafte andere hemmten das Heer andere nestelten Anm 2 an festen Fesseln Entspring den Banden entweich den Feinden Anm 3 Einst sassen drei disen die ehrbaren mutter setzten die feinde fest hinderten das heer der freunde fesseln liessen sie fallen entspringt den knebeln entflieht den kriegern Anm 1 heften nahen Anm 2 Vgl Nestelband Anm 3 Siehe Glosikova Jicinska Modifiziertes Stabreimschema nach Eduard Sievers Funftypen Schema Der MZ1 beschreibt wie eine Anzahl Idisen auf dem Schlachtfeld gefangene Krieger von ihren Fesseln befreit Unklar ist die Identifikation der Idisi des ersten Spruchs Es lassen sich Parallelen zu anderen mythologischen Frauenvorstellungen die zur Entstehungszeit der Zauberspruche existierten herstellen namentlich dem Disen und dem Matronenkult Moglicherweise sind Idisen walkurenartige Frauen Eventuell sind sie identisch mit den Disen weiblichen Gottheiten aus der nordischen Mythologie Daneben ist eine profane Deutung der idisi ahd itis als Edelfrauen seltener auch einfache Frauen nicht ausgeschlossen da im althoch und altniederdeutschen Literaturkontext betrachtet diese Bedeutung wohl wahrscheinlicher ist so benutzt der Heliand dichter sowie Otfrid dieses Wort im christlichen Umfeld Weitere Interpretationen sind zauberkraftige Frauen oder gar das Gegenstuck zu den Walkuren Wolfgang Beck problematisiert die Ubertragung auf andere Vorstellungskreise aufgrund ihrer rein funktionellen Begrundung so sei auch eine Gleichsetzung der Idisen als Walkuren abzuweisen da die helfende befreiende Funktion der idisi inkompatibel mit dem damonischen den Tod auf dem Schlachtfeld bringenden Wesen der Walkuren sei Die Gleichung sei vorschnell aufgestellt worden und hatte sich unglucklicherweise durch die Forschung weitergeschleppt Ebenfalls als problematisch erweist sich das letzte Wort der ersten Langzeile duoder das man am haufigsten mit dort oder dorthin ubersetzt findet Jedoch weist Gerhard Eis in seiner Essaysammlung Altdeutsche Zauberspruche darauf hin dass diese Bedeutung von duoder nirgends bezeugt oder auch nur als wahrscheinlich erwiesen wird Weiter argumentiert er dass bei mittelalterlichen Kopisten haufig die fehlerhafte Vorwegnahme des Anlauts der zweiten Silbe in der ersten zu beobachten ist und unter diesem Gesichtspunkt deutet er duoder in muoder althochdeutsch fur Mutter um Davon ausgehend versteht er das vorausgegangene Wort hera auch nicht als hier her sondern als hehr beziehungsweise ehrwurdig Von hehren Muttern ware somit die Rede Diese wiederum bringt er in Zusammenhang mit den im ersten Halbvers benannten Idisen indem er auf den zur mutmasslichen Entstehungszeit der Zauberformel erste Halfte des ersten nachchristlichen Jahrtausends unter den germanischen Stammen weit verbreiteten Matronenkult verweist Als hilfreiches Indiz hierfur benennt er unter anderem die fur die stets gruppenweise auftretenden Matronen charakteristische Dreizahl und tatsachlich sind die Idisen des Zauberspruchs in drei Gruppen aufgeteilt Beck merkt an dass dieses Argument nicht greifen muss da die Idisen des ersten Zauberspruchs in Gruppen und nicht als einzeln agierende Personen auftreten Zweiter Merseburger ZauberspruchIn normalisierter Orthographie mit Ubersetzung Phol ende Wuodan fuorun zi holza A1 A1 du wart demo balderes folon sin fuoz birenkit B2 o B3 C2 thu biguol en Sinthgunt Sunna era swister A3 A1 thu biguol en Frija Folla era swister A3 A1 thu biguol en Wuodan so he wola conda A3 C2 sose benrenki sose bluotrenki C1 C1 sose lidirenki C2 ben zi bena bluot zi bluoda A1 A1 lid zi geliden sose gelimida sin A1k B2 Phol und Wotan ritten in das Geholz Da wurde dem Balders Fohlen sein Fuss verrenkt Da besprach ihn Sinthgunt die Schwester von Sunna da besprach ihn Frija die Schwester von Folla da besprach ihn Wotan der es wohl verstand Wie Beinverrenkung so Blutverrenkung so Gliederverrenkung Bein zu Bein Blut zu Blut Glied zu Gliedern wie geleimt sollen sie sein Anm 4 Anm 4 Glosikova Jicinska Modifiziertes Stabreimschema nach Sievers Detailansicht Friia oder Frua in der Handschrift source source Zweiter Merseburger Zauberspruch gesprochen Der zweite Merseburger Zauberspruch behandelt die Heilung eines Pferdes durch Besprechung zur besonderen Bedeutung der Pferdeheilkunde siehe auch Eis Phol und Wodan reiten durch den Wald holza Balders Pferd hat einen verletzten Huf beziehungsweise Unterlauf Darauf folgend der Spruch Wodans Bein zu Bein Blut zu Blut Glied zu Glied als ob sie geleimt seien Das Wort Bein ist dabei in seiner Bedeutung Knochen zu lesen Die anderen Gotter Namen konnten bislang nicht eindeutig identifiziert werden Anerkannt ist die Identifikation von Uuodan Wodan Wotan Odin und Friia Frija die Frau von Odin Bei den anderen Namen ist nicht einmal sicher ob es sich wirklich um Namen von Gottern handelt da fur ihre Ubersetzung verschiedene Interpretationen bestehen Strittig ist gleichfalls wie der Name Phol im 2 Spruch zu lesen ist In der Handschrift erscheint ein Grossbuchstabe P gefolgt von ol Ein h ist dem o uber der Zeile uberschrieben Die Forschung hat darin oft den Namen eines unbekannten Gottes Phol gesehen Gleichfalls scheint aber auch eine Schreibung fur nhd Fohlen moglich Diskutiert wird wie Sinthgunt zu ubersetzen sei wobei die Handschrift sinhtgunt tragt Balder Ist in der nordischen Mythologie der Gott des Lichtes In den westgermanischen Sprachen ist dieses Wort als Name fur eine Gottheit aber nicht bekannt Bildliche Uberlieferungen Brakteat Seeland II C Raum Koge IK 98 Auf volkerwanderungszeitlichen Brakteaten von circa 450 n Chr bis nach Mitte des 6 Jahrhunderts finden sich teilweise auf den Exemplaren vom Typus B und C Abbildungen mit dem Thema der gottlichen Pferdeheilung Beispielhaft sind unter anderen die Funde aus Deutschland von Sievern und von Obermollern bei Merseburg Diese ikonographischen Darstellungen zeigen nach den Forschungen von Karl Hauck Jahrhunderte vor der literarischen Fassung Wodan Odin beim Heilen eines Pferdes dessen Unterlaufe eindeutige Schadigungen abbilden Hauck wertete insbesondere B und C Typen aus die im Fundortkontext von Odinsheiligtumern gefunden wurden und stellte nach den von ihm gedeuteten Chiffrenmuster die Bezuge zum MZ2 dar Die Methodik Haucks und dessen hermeneutische Schlusse in Bezug auf die literarische Darstellung des MZ2 sind in der Forschung allgemein anerkannt werden jedoch von einzelnen wie Wolfgang Beck oder Helmut Birkhan und Robert Nedoma kritisch hinterfragt beziehungsweise von Beck abgelehnt Nach Hauck sind die Brakteatenfunde besonders aussagekraftig aus B Typ Lellinge IK 105 Obermollern IK 132 Schonen IK 149 1 C Typ Darum V IK 43 Funen I IK 58 Seeland II Koge IK 98 Lindkaer IK 110 Tulstrup IK 191 Gudme IK 392 Gemarkung Dannau IK 571 Die Muster der Chiffren stellt Heinrich Beck als ikonographisches Formular dar das in unterschiedlichen Graden ausgearbeitet vorliegt Sturz des Pferdes Erkennbar an verrenkten Vorderlaufen und der nach unten weisenden einknickenden Korperhaltung des Pferdes Zuwendung eines uberdimensionalen Hauptes das das Pferdeohr umgreift Miteinbeziehung weiterer Details Heilszeichen Kreuz Swastika vogelgestaltige Wesen Runeninschriften Heilsworte siehe Abbildung Brakteat von Koge Indogermanische VergleicheIndien Neben weiteren europaischen Uberlieferungsvarianten jungeren Datums findet sich zum zweiten Merseburger Zauberspruch eine Parallele in der altindischen Uberlieferung Atharvaveda Text IV 12 in der Saunakiya Version IV 15 in der Paippalada Version wieder Der auf Sanskrit verfasste Text besteht aus der Anrufung der in der Pflanze Arundhati ruhenden Heilkrafte Eine Wachsenlassende bist Du als Rohini Rote die Zusammen Wachsenlassende des gespaltenen Knochens lass auch dies hier zusammen wachsen o Arundhati Was Dir versehrter was Dir versengter Knochen oder Fleisch ist an Deinem Selbst das soll der Gott Dhatr der Zusammen Setzer heilbringend wieder zusammensetzen mit dem Gelenk das Gelenk Zusammen werde Dir Mark mit Mark und zusammen Dir mit Gelenk das Gelenk zusammen wachse Dir das Auseinandergefallene des Fleisches zusammen wachse der Knochen zu Mark werde mit Mark zusammengefugt mit Fell wachse Fell zusammen Blut und Knochen wachse Dir Fleisch wachse mit Fleisch zusammen Haar fuge oder fuge er zusammen mit Haar mit Haut fuge oder fuge er zusammen Haut Blut und Knochen wachse Dir das Zerspaltene mache zusammen o Pflanze So steh auf geh los lauf fort wie ein Streitwagen mit guten Radern mit guten Radschienen mit guten Naben nimm aufrecht festen Stand ein Ob er es sich durch den Sturz in eine Grube gebrochen hat oder ob ein geschleuderter Stein es ihm zerschmettert hat wie Rbhu die Teile des Streitwagens so soll er Dhatr zusammensetzen mit dem Glied das Glied Ubereinstimmungen zwischen diesem Text und MZ2 bestehen sowohl in der Rahmenhandlung ein Gott greift ein als auch in der Formel nach dem Schema X zu Y wobei uberdies in beiden Texten Blut Knochen und Glieder in dieser Formel gebraucht werden Ein entstehungsgeschichtlicher Zusammenhang zwischen dem zweiten Merseburger Zauberspruch und dem Sanskrit Text ist bisher nicht geklart da viele altindische Uberlieferungen erst nach und nach herausgegeben und damit der wissenschaftlichen Bearbeitung zuganglich gemacht werden Klaus Mylius sieht in den Gemeinsamkeiten lediglich zufallige Parallelentwicklungen Heiner Eichner halt allenfalls die Verse MZ2 8f der Incantatio fur eine potentiell altuberkommene indogermanische Ubereinstimmung Er verweist auf einen moglichen genetischen Zusammenhang der erst durch weiterfuhrende Forschungen zu festigen oder zu widerlegen sei Niederdeutsch Analoges gilt auch fur die altsachsische Fassung des der als altester deutscher Zauberspruch gilt nachfolgend mit Ubersetzung Gang ut nesso mid nigun nessiklinon ut fana themo marge an that ben fan themo bene an that flesg ut fan themo flesge a thia hud ut fan thera hud an thesa strala Drohtin vethe so Geh hinaus Nesso mit neun Nesslein hinaus von dem Marke an den Knochen von dem Knochen an das Fleisch hinaus von dem Fleisch an die Haut hinaus von der Haut in diesen Pfeil Anm 5 Herr es werde so Anm 6 Anm 5 vgl den Hufstrahl des Pferdes Hufsohle mit pfeilformigem Relief Anm 6 Gerhard Eis Altdeutsche Zauberspruche De Gruyter Berlin 1964 S 10 Spatere VerarbeitungenErzahlung und Heilung ist der Titel eines der Denkbilder des Philosophen Walter Benjamin in dem er die Kraft des Erzahlens mit den heilenden Zauberspruchen in Verbindung bringt Die Heilung durch Erzahlen kennen wir schon aus den Merseburger Zauberspruchen Es ist ja nicht nur dass sie Odins Formel wiederholen vielmehr erzahlen sie den Sachverhalt auf Grund von dem er sie zuerst benutzte Auch weiss man ja wie die Erzahlung die der Kranke am Beginn der Behandlung dem Arzte macht zum Anfang eines Heilprozesses werden kann Der zweite Merseburger Zauberspruch wird in der SWF Serie Die Leute vom Domplatz von der Grossmutter nach der Beinverletzung eines Menschen angewendet Obwohl mit den Texten keine notierte Melodie beziehungsweise eine Neumierung uberliefert ist und es daher als unsicher gilt ob die MZ ursprunglich waren wurden sie mehrfach vertont Dies geschah insbesondere bedingt durch den Mittelalterboom des spaten 20 Jahrhunderts durch Mittelalter Rock Bands wie Ougenweide 1974 In Extremo 1999 und Heilung Lifa 2017 Einen Uberblick uber die Vertonungen sowie uber die Rezeption der Merseburger Zauberspruche in Literatur und Kunst gibt Wolfgang Beck Eine Betrachtung der moglichen psychosomatischen geburtshilflichen und neurobiologischen Aspekte fur den ersten und des Verhaltenstrainings Konditionierung in der Hippiatrie fur den zweiten MZ bietet der Neurologe Wolfgang Ernst LiteraturErstausgabe Jacob Grimm Uber zwei entdeckte gedichte aus der zeit des deutschen Heidentums In Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1842 abgedruckt in Kleinere Schriften II 1865 S 1 29 Scan Internet Archive Ausgaben Althochdeutsches Lesebuch 17 Auflage Zsgest und mit Worterbuch vers von Wilhelm Braune Fortgef von Karl Helm Bearbeitet durch Ernst A Ebbinghaus Max Niemeyer Verlag Tubingen 1994 ISBN 3 484 10707 3 Werner Hover Eva Kiepe Epochen der deutschen Lyrik Band 1 Gedichte von den Anfangen bis 1300 nach den Handschriften in zeitlicher Folge dtv Band 4015 Wissenschaftliche Reihe Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1978 ISBN 3 423 04015 7 Heinz Mettke Alteste deutsche Dichtung und Prosa Reclams Universal Bibliothek Band 15 Belletristik Verlag Philpp Reclam Leipzig 1976 DNB 770509126 S 84 86 Althochdeutsche Literatur Mit Proben aus dem Altniederdeutschen Ausgewahlte Texte mit Ubertragungen und Anmerkungen Hrsg ubers und mit Anm vers von Horst Dieter Schlosser Orig Ausgabe bearb und erw Neuausgabe Fischer Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 596 26455 3 Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmaler Hrsg von Elias von Steinmeyer Weidmann Berlin 1916 Nr LXII S 365 367 urn nbn de hbz 061 1 5852 eingeschrankter Scan der 3 textidentischen Auflage in der Google Buchsuche Weidmann Dublin Zurich 1971 ISBN 3 615 20300 3 Faksimile Rene L M Derolez Gotter und Mythen der Germanen Englisch Wiesbaden 1975 Faksimile Bildtafel Nr 13 Magda Enneccerus Die altesten deutschen Sprach Denkmaler in Lichtdrucken Enneccerus 1897 S 5 Hanns Fischer Schrifttafeln zum Althochdeutschen Lesebuch Max Niemeyer Verlag Tubingen 1966 Taf 16a Forschungsliteratur Heinrich Beck Michael Lundgreen Merseburger Zauberspruche In Heinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 19 de Gruyter Berlin New York 2001 ISBN 3 11 017163 5 S 601 605 Wolfgang Beck Die Merseburger Zauberspruche Imagines Medii Aevi Band 16 Reichert Wiesbaden 2003 ISBN 3 89500 300 X 2 korr Auflage Ebenda 2011 ISBN 978 3 89500 300 4 Zugl Wurzburg Univ Diss 2002 Wolfgang Beck Merseburger Zauberspruche In Rolf Bergmann Hrsg Althochdeutsche und altsachsische Literatur de Gruyter Berlin Boston 2013 ISBN 978 3 11 024549 3 S 258 263 Bernhard Bischoff Palaographische Fragen deutscher Denkmaler der Karolingerzeit In Fruhmittelalterliche Studien Band 5 De Gruyter Berlin New York 1971 ISSN 0071 9706 S 101 134 Klaus Duwel Wilhelm Heizmann Einige neuere Publikationen zu den Merseburger Zauberspruchen Wolfgang Beck und andere Besprechungsaufsatz In Indogermanische Forschungen Band 114 De Gruyter Berlin New York 2009 ISBN 978 3 11 020899 3 Heiner Eichner Robert Nedoma Hrsg insprinc haptbandun Referate des Kolloquiums zu den Merseburger Zauberspruchen auf der XI Fachtagung der Indogermanischen Gesellschaft in Halle Saale 17 23 September 2000 Teil 1 In Die Sprache Zeitschrift fur Sprachwissenschaft Band 41 Heft 2 Harrassowitz Wiesbaden 1999 ISSN 0376 401X Darin Wolfgang Beck birenkit Zu einem Pferdefuss des Zweiten Merseburger Zauberspruchs S 89 103 Anna Helene Feulner Zur Metrik der Merseburger Zauberspruche im altgermanischen Kontext S 104 152 Stefan Schaffner Die Gotternamen des Zweiten Merseburger Zauberspruchs S 153 205 Roland Schuhmann Wie deutsch ist der erste Merseburger Zauberspruch Zur Provenienz des ersten Merseburger Zauberspruchs S 206 217 Heiner Eichner Robert Nedoma Hrsg insprinc haptbandun Referate des Kolloquiums zu den Merseburger Zauberspruchen auf der XI Fachtagung der Indogermanischen Gesellschaft in Halle Saale 17 23 September 2000 Teil 2 In Die Sprache Zeitschrift fur Sprachwissenschaft Band 42 2000 2001 Heft 1 2 Harrassowitz Wiesbaden 2001 ISSN 0376 401X Darin Heiner Eichner Robert Nedoma Die Merseburger Zauberspruche Philologische und sprachwissenschaftliche Probleme aus heutiger Sicht S 1 195 univie ac at Memento vom 13 August 2021 im Internet Archive Academia edu PDF 4 1 MB Heiner Eichner Kurze indo germanische Betrachtungen uber die atharvavedische Parallele zum Zweiten Merseburger Zauberspruch mit Neubehandlung von AVS IV 12 S 211 233 Karl Hauck Der religions und sozialgeschichtliche Quellenwert der volkerwanderungszeitlichen Goldbrakteaten In Heinrich Beck Detlev Elmers Kurt Schier Hrsg Germanische Religionsgeschichte Quellen und Quellenprobleme Erganzungsband 5 zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde De Gruyter Berlin New York 1992 ISBN 3 11 012872 1 S 229 ff Meinolf Schumacher Geschichtenerzahlzauber Die Merseburger Zauberspruche und die Funktion der historiola im magischen Ritual In Rudiger Zymner Hrsg Erzahlte Welt Welt des Erzahlens Festschrift fur Dietrich Weber Koln 2000 ISBN 3 934977 01 4 S 201 215 uni bielefeld de PDF 1 3 MB Hans Hugo Steinhoff Merseburger Zauberspruche In Burghart Wachinger Gundolf Keil Kurt Ruh Werner Schroder Franz Josef Worstbrock Hrsg Verfasserlexikon Die deutsche Literatur des Mittelalters 2 Auflage Band 6 De Gruyter Berlin New York 1987 ISBN 3 11 010754 6 Sp 410 418 WeblinksCommons Merseburger Zauberspruche Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Merseburger Zauberspruche Quellen und Volltexte Handschriftenbeschreibung 6099 Merseburg Domstiftsbibliothek Cod 136 In Handschriftencensus Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Uberlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Philipps Universitat Marburg Aufbewahrungsort Inhalt Kodikologie Forschungsliteratur Text integriert aus Paderborner Repertorium der deutschsprachigen Textuberlieferung des 8 bis 12 Jahrhunderts Die Merseburger Zauberspruche Memento vom 24 Januar 2010 im Internet Archive Universitat Wien 25 Oktober 2006 Abriss diplomatischer und uberlieferungskritischer Text und Ubersetzung Emendierter Grundtext und Abbildung des Faksimiles In Bibliotheca AugustanaAnmerkungenIm Literaturverzeichnis angegebene Literatur wird abgekurzt aufgefuhrt alle anderen Darstellungen werden vollstandig zitiert Die Merseburger Zauberspruche auf dem Weg zum UNESCO Weltdokumentenerbe In merseburger dom de Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz abgerufen am 12 Dezember 2024 Merseburger Zauberspruche sollen Weltdokumentenerbe werden In merseburger domweihe de Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz 26 Mai 2021 abgerufen am 21 Juni 2021 Ralf Julke Vereinigte Domstifter stellen Antrag Merseburger Zauberspruche sollen Weltdokumentenerbe werden In Leipziger Zeitung 27 Mai 2021 abgerufen am 21 Juni 2021 Heutige Signatur der Handschrift Merseburg Domstiftsbibliothek Codex I 136 ehemals Hs Nr 58 Vgl Beck 2010 Zu den Merseburger Zauberspruchen vgl auch Hans Hugo Steinhoff Merseburger Zauberspruche In Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon Band 6 Berlin 1987 Vgl Wolfgang Beck Die Merseburger Zauberspruche Imagines Medii Aevi Band 16 Reichert Wiesbaden 2003 ISBN 3 89500 300 X S 228 Hans Hugo Steinhoff Merseburger Zauberspruche Sp 410 Vgl Wolfgang Beck Die Merseburger Zauberspruche Imagines Medii Aevi Band 16 Reichert Wiesbaden 2003 ISBN 3 89500 300 X S 217 f mit Anm 8 Bernhard Bischoff Palaographische Fragen deutscher Denkmaler der Karolingerzeit S 111 Vgl Wolfgang Beck Die Merseburger Zauberspruche Imagines Medii Aevi Band 16 Reichert Wiesbaden 2003 ISBN 3 89500 300 X S 377 Hans Hugo Steinhoff Merseburger Zauberspruche Sp 411 Wolfgang Beck Die Merseburger Zauberspruche Imagines Medii Aevi Band 16 Reichert Wiesbaden 2003 ISBN 3 89500 300 X S 377 Vgl Bibliotheka Augustana Textausgaben von Wilhelm Braune Althochdeutsches Lesebuch und Horst Dieter Schlosser Althochdeutsche Literatur Michael Lundgreen Merseburger Zauberspruche S 601 Michael Lundgreen Merseburger Zauberspruche S 603 Hans Hugo Steinhoff Merseburger Zauberspruche Sp 416 Wolfgang Beck Die Merseburger Zauberspruche Imagines Medii Aevi Band 16 Reichert Wiesbaden 2003 ISBN 3 89500 300 X S 229 f Vgl Wolfgang Beck Die Merseburger Zauberspruche Imagines Medii Aevi Band 16 Reichert Wiesbaden 2003 ISBN 3 89500 300 X S 332 ff Wolfgang Beck Die Merseburger Zauberspruche Imagines Medii Aevi Band 16 Reichert Wiesbaden 2003 ISBN 3 89500 300 X S 239 Klaus Duwel Anmerkungen zu W Beck S 347 Viera Glosikova Veronika Jicinska Anthologie der deutschen Dichtung Mittelalter Humanismus Reformationszeit Barock Band 1 Univerzita Karlova v Praze Pedagogicka fakulta Prag 2007 ISBN 978 80 7290 289 7 S 7 Anna Helene Feulner Zur Metrik der Merseburger Zauberspruche In Heiner Eichner Robert Nedoma insprinc haptbandun Teil 2 S 104 152 hier S 108 Vgl A Wallner Eiris sazun idisi In Zeitschrift fur deutsches Altertum und deutsche Literatur Nr 50 1908 S 214 218 daneben F Ohrt Merseburger Spruche In Handworterbuch des deutschen Aberglaubens Band 6 Sp 182 187 Vgl Wolfgang Beck Die Merseburger Zauberspruche Imagines Medii Aevi Band 16 2 korr Auflage Reichert Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 89500 300 4 S 26 f Zitat Gerhard Eis Altdeutsche Zauberspruche De Gruyter Berlin 1964 S 58 Vgl Gerhard Eis Altdeutsche Zauberspruche De Gruyter Berlin 1964 S 58 66 Vgl Wolfgang Beck Die Merseburger Zauberspruche Imagines Medii Aevi Band 16 2 korr Auflage Reichert Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 89500 300 4 S 22 f Viera Glosikova Veronika Jicinska Anthologie der deutschen Dichtung Mittelalter Humanismus Reformationszeit Barock Band 1 Univerzita Karlova v Praze Pedagogicka fakulta Prag 2007 ISBN 978 80 7290 289 7 S 7 Anna Helene Feulner Zur Metrik der Merseburger Zauberspruche In Heiner Eichner Robert Nedoma insprinc haptbandun Teil 1 S 104 152 hier S 112 Text Heiner Eichnar Robert Nedoma Die Merseburger Zauberspruche Universitat Wien last seen 2024 04 28 Gerhard Eis Altdeutsche Zauberspruche De Gruyter Berlin 1964 S 48 f Hellmut Rosenfeld PHOL ENDE WUODAN VUORUN ZI HOLZA Baldermythe oder Fohlenzauber In Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 95 1973 S 1 12 doi 10 1515 bgsl 1973 1973 95 1 abgerufen uber De Gruyter online Vgl Heinrich Beck Michael Lundgreen Merseburger Zauberspruche Alexandra Pesch Die Goldbrakteaten der Volkerwanderungszeit Thema und Variation Erganzungsband 36 zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde De Gruyter Berlin New York 2007 ISBN 978 3 11 020110 9 S 42 Karl Hauck Der religions und sozialgeschichtliche Quellenwert der volkerwanderungszeitlichen Goldbrakteaten S 230 f methodologische Voraussetzungen S 240 ff Auswertungen Klaus Duwel Wilhelm Heizmann Einige neuere Publikationen zu den Merseburger Zauberspruchen S 348 Wolfgang Beck Die Merseburger Zauberspruche Imagines Medii Aevi Band 16 Reichert Wiesbaden 2003 ISBN 3 89500 300 X S 265 ff Helmut Birkhan Magie im Mittelalter C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60632 8 S 124 Heiner Eichner Robert Nedoma insprinc haptbandun Teil 2 S 62 f Klaus Duwel Wilhelm Heizmann Einige neuere Publikationen zu den Merseburger Zauberspruchen S 349 Karl Hauck Der religions und sozialgeschichtliche Quellenwert der volkerwanderungszeitlichen Goldbrakteaten S 265 Heiner Eichner Robert Nedoma insprinc haptbandun Teil 2 S 62 f bildlich zu C Brakteaten von Darum Funen Koge IK Karl Hauck u a Hrsg Ikonographischer Katalog der volkerwanderungszeitlichen Goldbrakteaten Heinrich Beck Michael Lundgreen Merseburger Zauberspruche S 604 Die letzten vier Runen uber dem gebogenen Hinterlauf im Bild rechts oben lauten transliteriert in der Leserichtung von rechts in Runennordisch auja Gluck Schutz Vgl Klaus Duwel Runenkunde Metzler Stuttgart 2001 S 48 f Ubersetzung der Saunakiya Version ubernommen und leicht vereinfacht aus Heiner Eichner Kurze indo germanische Betrachtungen uber die atharvavedische Parallele zum Zweiten Merseburger Zauberspruch mit Neubehandlung von AVS IV 12 In Die Sprache Nr 42 2000 2001 Heft 1 2 S 214 Vgl Klaus Mylius Hrsg Alteste indische Dichtung und Prosa Vedische Hymnen Legenden Zauberlieder philosophische und ritualistische Lehren Leipzig 1981 S 61 und 84 Heiner Eichner Robert Nedoma insprinc haptbandun Teil 2 S 212 und 230 Walter Benjamin Erzahlung und Heilung im Projekt Gutenberg DE Traust Heilung Track 4 on Futha In genius com abgerufen am 21 Januar 2025 Wolfgang Beck unter Mitarbeit von Markus Cottin Die Merseburger Zauberspruche Eine Einfuhrung Kleine Schriften der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz Band 8 Imhof Petersberg 2010 ISBN 978 3 86568 640 4 S 31 38 Wolfgang Ernst Beschworungen und Segen Angewandte Psychotherapie im Mittelalter Bohlau Koln Weimar Wien 2011 ISBN 978 3 412 20752 6 S 122 132 und 264 276