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Kampfmittelbeseitigung ist die Beseitigung von Kampfmitteln und sonstigen Hinterlassenschaften kriegerischer Auseinander

Munitionsräumdienst

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Kampfmittelbeseitigung ist die Beseitigung von Kampfmitteln und sonstigen Hinterlassenschaften kriegerischer Auseinandersetzungen und somit der von ihnen ausgehenden Gefahr.

In Deutschland erfolgt die Kampfmittelbeseitigung in zwei voneinander relativ unabhängigen Bereichen: zivile Kampfmittelbeseitigung und militärische Kampfmittelbeseitigung. In Österreich betreibt das Bundeskriminalamt einen Entschärfungsdienst und das Bundesministerium für Landesverteidigung einen Entminungsdienst.

Zivile Kampfmittelbeseitigung

Aufgrund der Situation nach dem Zweiten Weltkrieg (alle militärischen und staatlichen Organisationen, die während des Krieges Kampfmittel beseitigt hatten, waren aufgelöst worden) wurde die Kampfmittelbeseitigung als Gefahrenabwehrmaßnahme zunächst durch die alliierten Besatzungsmächte, später unter ihrer Kontrolle und ab ca. 1950 durch Dienste der einzelnen Bundesländer durchgeführt. Hierbei hatte jedes Bundesland in der Bundesrepublik einen eigenen Kampfmittelräumdienst, in der DDR gab es einen staatlichen Munitionsbergungsdienst, der territorial aufgeteilt für die einzelnen Bereiche zuständig war (heute hat wiederum jedes Bundesland seine eigene Kampfmittelbeseitigungsstruktur).

Die zivile Kampfmittelbeseitigung in Deutschland ist eine Aufgabe zur Sicherung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, daher ist üblicherweise in jedem Bundesland eine entsprechende „Kampfmittelverordnung“ erlassen worden. Die baufachlichen Richtlinien Kampfmittelräumung des Bundes definiert Kampfmittel als gewahrsamslos gewordene, zur Kriegsführung bestimmte Gegenstände und Stoffe militärischer Herkunft und Teile solcher Gegenstände, die

  • chemische Kampf-, Nebel-, Brand- oder Reizstoffe oder Rückstände dieser Stoffe enthalten,
  • Explosivstoffe oder Rückstände dieser Stoffe enthalten oder aus Explosivstoffen oder deren Rückständen bestehen oder
  • Kriegswaffen oder wesentliche Teile von Kriegswaffen sind.

Im Unterschied hierzu ist z. B. die Vernichtung überzähliger Lagerbestände an Munition keine Kampfmittelbeseitigung.

Der komplette Bereich der Kampfmittelbeseitigung umfasst viel mehr als nur die immer wieder in den Medien dargestellten Entschärfungen von Bombenblindgängern:

Zunächst ist eine historische Erkundung erforderlich, um festzustellen, ob in einem betroffenen Gebiet Hinweise zu einer Belastung mit Kampfmitteln vorliegen. Diese Erkundung erfolgt üblicherweise auf der Grundlage von Archivalien (z. B. Berichten über Kampfhandlungen, Bombardierungen, Berichte von früheren Kampfmittelfunden etc.). Als Hilfsmittel hat sich auch die Auswertung von Luftbildern bewährt, die vor, während und nach Bombenangriffen gemacht wurden. Gegebenenfalls können auch Untersuchungen vor Ort erforderlich werden, um die aus den Recherchen ermittelten Daten zu konkretisieren.

Falls die Bewertung der Ergebnisse als Gefährdungsabschätzung dazu führt, dass die Fläche von Kampfmitteln beräumt werden soll, muss – in Abhängigkeit von den Parametern der Fläche, den zu erwartenden Kampfmitteln und ggf. der vorgesehenen Nutzung – ein Räumkonzept erarbeitet werden. Dieses muss z. B. die mögliche Tiefenlage der Kampfmittel berücksichtigen (Bombenblindgänger liegen tiefer als z. B. von kapitulierenden Soldaten weggeworfene Panzerfäuste), die Boden- und Grundwasserverhältnisse usw.

Die eigentliche Kampfmittelräumung einer Fläche wird üblicherweise durch Sondieren der gesamten Fläche mit entsprechenden geophysikalischen Detektoren (z. B. Differential- oder Absolut-Magnetometer, elektromagnetische Aktivsuchgeräte, Bodenradar etc.) durchgeführt. Hierbei festgestellte Anomalien im Erdmagnetfeld oder im Boden, die möglicherweise Kampfmittel sein können, werden freigelegt, identifiziert und geborgen, falls sie handhabungsfähig sind. Falls das aufgefundene Kampfmittel nicht handhabungsfähig ist, muss es „entschärft“ werden oder, falls das nicht möglich ist, noch an der Fundstelle durch eine gezielte Sprengung zerstört oder unschädlich gemacht werden. Die Vorgehensweise bei der Entschärfung richtet sich nach der Art des Kampfmittels und seines Zustands – genaue Informationen dazu werden üblicherweise nicht veröffentlicht, damit Laien nicht auf den irrigen Gedanken verfallen, eine Entschärfung leicht selbst vornehmen zu können.

Die geborgenen Kampfmittel werden gesammelt und zu einem Zwischenlager transportiert, um hier zerlegt und vernichtet zu werden. Die Vernichtung kann durch gezielte Sprengungen sowie durch thermische Vernichtung, d. h. durch Ausbrennen des Sprengstoffes erfolgen. Die unschädlichen Hüllen der Kampfmittel (überwiegend Stahlhüllen) können dem Schrott zur weiteren Verwertung zugeführt werden.

Die o. a. geschilderten einzelnen Schritte der Kampfmittelbeseitigung erfolgen üblicherweise in einer Aufgabenteilung zwischen staatlichen Diensten und beauftragten privaten Fachfirmen: Während Erkundung und Gefährdungsabschätzung als staatliche Aufgabe meist durch die staatlichen Stellen durchgeführt wird, erfolgt die eigentliche Beräumung heute überwiegend durch private Fachfirmen. Der Abtransport und die Vernichtung ist wiederum Sache der staatlichen Stellen.

Die Finanzierung der zivilen Kampfmittelbeseitigung teilt sich auf zwischen dem Grundstückseigentümer, dem Bundesland und dem Bund. Während die vorsorgliche Absuche eines Baugrundstückes z. B. vom Bauherrn zu tragen ist, übernimmt das Land die Maßnahmen der Gefahrenabwehr (Entschärfung, Abtransport und Vernichtung). Der Bund beteiligt sich in den Fällen an den Kosten, in denen die Gefahr von ehemals reichseigenen Kampfmitteln ausgeht. Allerdings hat aufgrund der föderalistischen Struktur jedes Bundesland hierzu seine eigenen Regeln bezüglich der Finanzierungsgrundsätze.

Bei dem Niedersächsischen Landesamt für Bau und Liegenschaften ist die Leitstelle des Bundes für Kampfmittelräumung angesiedelt. Ihre Aufgaben sind:

  • baufachliche Beratung aller Bauverwaltungen der Länder und Liegenschaftsverwaltungen des Bundes auf Anforderung bei der Aufstellung von objektbezogenen Fachkonzepten und Verhandlungen mit Genehmigungsbehörden durch eigene, vom Bund ernannte Sachverständige,
  • Entwicklung von DV-Konzepten zur Datenerfassung, -führung und -nutzung; Zusammenführen von Fachdaten aus den Ländern in zentralen Datenbanken für die übergreifende Nutzung einschließlich der Qualitätskontrolle der Daten sowie
  • Qualitätsmanagement durch organisatorische und methodische Verfahrensbeschreibungen; Erstellen von Arbeitshilfen, Handlungsanleitungen und Handlungsanweisungen; Durchführen von Schulungen für die Bauverwaltungen der Länder und Liegenschaftsverwaltungen.

Militärische Kampfmittelabwehr

Der zivile Begriff Kampfmittelbeseitigung entspricht dem militärischen Begriff Kampfmittelabwehr, die in der Bundeswehr eine Unterstützungsaufgabe ist. Sie umfasst alle Maßnahmen gegen Gefährdungen durch nicht explodierte Kampfmittel und trägt so dazu bei, die Einsatzbereitschaft im gesamten Aufgabenspektrum zu gewährleisten. Die Befähigung zur Kampfmittelabwehr wird sichergestellt, indem vornehmlich Spezialisten bzw. spezielle Kräfte zusammenwirken sowie besondere Mittel, Verfahren und Maßnahmen angewendet werden. Die Kampfmittelabwehrschule in Stetten am kalten Markt ist die zentrale Ausbildungseinrichtung der Bundeswehr für Kampfmittelabwehr.

Bei der Kampfmittelabwehr wurde zwischen Kampfmittelräumung und Kampfmittelbeseitigung unterschieden, mittlerweile ist dies zusammengefasst als Kampfmittelabwehr (KpfmAbw) Leicht/Mittel oder Kampfmittelabwehr Schwer in der Pioniertruppe. Wobei die KpfmAbw L/M der Kampfmittelbeseitigung ähnelt und die KpfmAbw S der Kampfmittelräumung:

Kampfmittelräumung

Sie erfolgt durch Spezialisten bzw. spezielle Kräfte der Streitkräfte und ist das Wegschaffen oder Unschädlichmachen bestimmter Kampfmittel mit eingeführten Mitteln und Verfahren der Pioniertruppe und umfasst die Erkundung, das Suchen, die Identifizierung und/oder das Vernichten bestimmter Kampfmittel durch Sprengverfahren bzw. Minenräumverfahren.

Kampfmittelräumung erfolgt in der Regel im Rahmen des Gefechts der verbundenen Waffen bzw. des Einsatzes der verbundenen Kräfte, um die Bewegungen eigener Kräfte zu fördern sowie Einsatzvoraussetzungen zu schaffen. Sekundärschäden können dabei in Kauf genommen werden.

Kampfmittelbeseitigung

Kampfmittelbeseitigung erfolgt durch Spezialisten bzw. spezielle Kräfte der Bundeswehr. Es ist das umfassende Unschädlichmachen aller Kampfmittel mit sämtlichen eingeführten sowie modifizierten Verfahren und Mitteln und schließt das Beseitigen behelfsmäßiger Sprengvorrichtungen ein. Sie umfasst die unterschiedlichen Verfahren der Erkundung, die Identifizierung, die Feldauswertung, das Unschädlichmachen, Bergen und die endgültige Beseitigung von nicht explodierten Kampfmitteln. Sie kann sich ebenfalls auf das Unschädlichmachen und/oder die Beseitigung von Kampfmitteln erstrecken, die infolge von Beschädigungen oder Mängeln nicht mehr handhabungs- oder transportsicher sind. Sekundärschäden sollen dabei grundsätzlich vermieden werden.

Der Unterschied ist insbesondere in den Auswirkungen auf die Umgebung („Sekundärschäden“) zu sehen: Während bei der Kampfmittelräumung etwa durch einen Minenräumpanzer die taktischen Belange im Vordergrund stehen und Schäden in der Umgebung in Kauf genommen werden (der Bombenblindgänger wird weggesprengt), will die Kampfmittelbeseitigung derartige Schäden grundsätzlich vermeiden (Bombenblindgänger wird entschärft).

Die englischsprachige Abkürzung ist EOD (Explosive Ordnance Disposal) sowie IEDD (Improvised Explosive Device Disposal) = Beseitigung improvisierter Kampfmittel. EOR (Explosive Ordnance Reconnaissance) ist die Aufklärung von Kampfmitteln durch die Truppe und Spezialkräfte. Diese Bezeichnungen werden auch durch die Bundeswehr innerhalb des Einsatzes der NATO benutzt.

Bei der Marine sind die Minentaucher der Minentaucherkompanie für die Kampfmittelbeseitigung zuständig. Diese unterstützen auch Kräfte des Heeres bei Landoperationen in der Kampfmittelbeseitigung.

Kampfmittelbeseitigung international

International wird Kampfmittelbeseitigung oft mit dem englischsprachigen Begriff „Demining“ bezeichnet. Studien dazu wurden unteren anderem von der „University of Western Australia“ herausgegeben. Die „United States Environmental Protection Agency“ ist zentral für die USA für Aufgaben des Kampfmittelräumdienstes zuständig und arbeitet mit dem „Office of the Under Secretary of Defense For Acquisition, Technology, and Logistics Washington“ insbesondere bezüglich der Gefahreneinschätzung zusammen.

Siehe auch

  • GEKA
  • Munitionsaufklärung
  • Minensuchnadel
  • Munitionsfischerei – Altlasten in den Meeren
  • SM-EOD (ein Gerät zur berührungsfreien Kampfmittelbeseitigung)
  • Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung
  • Wasser-Abrasiv-Suspensions-Strahlschneiden zur Bomben-Entschärfung

Literatur

  • Florian Englert: Die Störerhaftung der Bundesrepublik Deutschland im Zusammenhang mit Kampfmitteln. Werner-Verlag, Neuwied 2016, ISBN 978-3-8041-1384-8.
  • Englert/Grauvogl/Maurer: Handbuch des Baugrund- und Tiefbaurechts. 5. Auflage. Werner-Verlag, 2016, ISBN 978-3-8041-1383-1.
  • D 587/1 Minensuchgerät Tempelhof 41 – Beschreibung und Bedienung – Vom 1.4.1943. Militärische Vorschrift. ISBN 978-3-7504-2313-8

Weblinks

Commons: Kampfmittelbeseitigung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Kampfmittelaltlasten in Deutschland - Ein Überblick (07/2022 - Ausarbeitung Wissenschaftlicher Dienst des Deutschen Bundestages)
  • Übersicht über aktuelle Möglichkeiten der Kampfmittelsondierung und Kampfmittelbeseitigung
  • Liegenschaftsinformationssystems Außenanlagen des Bundes
  • Gesetz über explosionsgefährliche Stoffe (Sprengstoffgesetz - SprengG)
  • Kampfmittelbeseitigung (KMBD) des Landes Brandenburg
  • DEMIRA Deutsche Minenräumer e. V.
  • Webangebot Baufachliche Richtlinien Kampfmittelräumung
  • Kampfmittelfrei Bauen
  • Kampfmittelräumung.org – Informationsportal zum Thema Kampfmittelräumung.
  • Explosive Altlasten – Blindgänger-Bomben. (Übersichtsseite zur Sendung aus der Reihe Planet Wissen vom 31. Januar 2022)

Einzelnachweise

  1. Interview mit einem Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz. (Memento vom 4. November 2018 im Internet Archive) trier-reporter.de
  2. Webseite des NLBL
  3. Zitat. (Memento vom 16. April 2012 im Internet Archive) Website der OFD Niedersachsen; abgerufen am 20. April 2013.
  4. Demining Research. (Memento vom 31. März 2015 im Internet Archive) school.mech.uwa.edu.au; abgerufen am 18. August 2009.
  5. US-Bericht über Blindgänger 2003. (Memento vom 14. August 2009 im Internet Archive) nicht abrufbar 1. Juli 2017.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 08 Jul 2025 / 13:11

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Kampfmittelbeseitigung ist die Beseitigung von Kampfmitteln und sonstigen Hinterlassenschaften kriegerischer Auseinandersetzungen und somit der von ihnen ausgehenden Gefahr Untersuchung einer Granate mit RontgenstrahlungUntersuchung einer verdachtigten Weste auf Sprengstoff bei einer Ubung der Soldat tragt einen speziellen Bombenschutzanzug In Deutschland erfolgt die Kampfmittelbeseitigung in zwei voneinander relativ unabhangigen Bereichen zivile Kampfmittelbeseitigung und militarische Kampfmittelbeseitigung In Osterreich betreibt das Bundeskriminalamt einen Entscharfungsdienst und das Bundesministerium fur Landesverteidigung einen Entminungsdienst Zivile KampfmittelbeseitigungKampfmittelbeseitigung in Pasing nachdem eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde 2013 Aufgrund der Situation nach dem Zweiten Weltkrieg alle militarischen und staatlichen Organisationen die wahrend des Krieges Kampfmittel beseitigt hatten waren aufgelost worden wurde die Kampfmittelbeseitigung als Gefahrenabwehrmassnahme zunachst durch die alliierten Besatzungsmachte spater unter ihrer Kontrolle und ab ca 1950 durch Dienste der einzelnen Bundeslander durchgefuhrt Hierbei hatte jedes Bundesland in der Bundesrepublik einen eigenen Kampfmittelraumdienst in der DDR gab es einen staatlichen Munitionsbergungsdienst der territorial aufgeteilt fur die einzelnen Bereiche zustandig war heute hat wiederum jedes Bundesland seine eigene Kampfmittelbeseitigungsstruktur Die zivile Kampfmittelbeseitigung in Deutschland ist eine Aufgabe zur Sicherung der offentlichen Sicherheit und Ordnung daher ist ublicherweise in jedem Bundesland eine entsprechende Kampfmittelverordnung erlassen worden Die baufachlichen Richtlinien Kampfmittelraumung des Bundes definiert Kampfmittel als gewahrsamslos gewordene zur Kriegsfuhrung bestimmte Gegenstande und Stoffe militarischer Herkunft und Teile solcher Gegenstande die chemische Kampf Nebel Brand oder Reizstoffe oder Ruckstande dieser Stoffe enthalten Explosivstoffe oder Ruckstande dieser Stoffe enthalten oder aus Explosivstoffen oder deren Ruckstanden bestehen oder Kriegswaffen oder wesentliche Teile von Kriegswaffen sind Im Unterschied hierzu ist z B die Vernichtung uberzahliger Lagerbestande an Munition keine Kampfmittelbeseitigung Der komplette Bereich der Kampfmittelbeseitigung umfasst viel mehr als nur die immer wieder in den Medien dargestellten Entscharfungen von Bombenblindgangern Zunachst ist eine historische Erkundung erforderlich um festzustellen ob in einem betroffenen Gebiet Hinweise zu einer Belastung mit Kampfmitteln vorliegen Diese Erkundung erfolgt ublicherweise auf der Grundlage von Archivalien z B Berichten uber Kampfhandlungen Bombardierungen Berichte von fruheren Kampfmittelfunden etc Als Hilfsmittel hat sich auch die Auswertung von Luftbildern bewahrt die vor wahrend und nach Bombenangriffen gemacht wurden Gegebenenfalls konnen auch Untersuchungen vor Ort erforderlich werden um die aus den Recherchen ermittelten Daten zu konkretisieren Falls die Bewertung der Ergebnisse als Gefahrdungsabschatzung dazu fuhrt dass die Flache von Kampfmitteln beraumt werden soll muss in Abhangigkeit von den Parametern der Flache den zu erwartenden Kampfmitteln und ggf der vorgesehenen Nutzung ein Raumkonzept erarbeitet werden Dieses muss z B die mogliche Tiefenlage der Kampfmittel berucksichtigen Bombenblindganger liegen tiefer als z B von kapitulierenden Soldaten weggeworfene Panzerfauste die Boden und Grundwasserverhaltnisse usw FlachensondierungDetailaufnahme Die eigentliche Kampfmittelraumung einer Flache wird ublicherweise durch Sondieren der gesamten Flache mit entsprechenden geophysikalischen Detektoren z B Differential oder Absolut Magnetometer elektromagnetische Aktivsuchgerate Bodenradar etc durchgefuhrt Hierbei festgestellte Anomalien im Erdmagnetfeld oder im Boden die moglicherweise Kampfmittel sein konnen werden freigelegt identifiziert und geborgen falls sie handhabungsfahig sind Falls das aufgefundene Kampfmittel nicht handhabungsfahig ist muss es entscharft werden oder falls das nicht moglich ist noch an der Fundstelle durch eine gezielte Sprengung zerstort oder unschadlich gemacht werden Die Vorgehensweise bei der Entscharfung richtet sich nach der Art des Kampfmittels und seines Zustands genaue Informationen dazu werden ublicherweise nicht veroffentlicht damit Laien nicht auf den irrigen Gedanken verfallen eine Entscharfung leicht selbst vornehmen zu konnen Die geborgenen Kampfmittel werden gesammelt und zu einem Zwischenlager transportiert um hier zerlegt und vernichtet zu werden Die Vernichtung kann durch gezielte Sprengungen sowie durch thermische Vernichtung d h durch Ausbrennen des Sprengstoffes erfolgen Die unschadlichen Hullen der Kampfmittel uberwiegend Stahlhullen konnen dem Schrott zur weiteren Verwertung zugefuhrt werden Die o a geschilderten einzelnen Schritte der Kampfmittelbeseitigung erfolgen ublicherweise in einer Aufgabenteilung zwischen staatlichen Diensten und beauftragten privaten Fachfirmen Wahrend Erkundung und Gefahrdungsabschatzung als staatliche Aufgabe meist durch die staatlichen Stellen durchgefuhrt wird erfolgt die eigentliche Beraumung heute uberwiegend durch private Fachfirmen Der Abtransport und die Vernichtung ist wiederum Sache der staatlichen Stellen Die Finanzierung der zivilen Kampfmittelbeseitigung teilt sich auf zwischen dem Grundstuckseigentumer dem Bundesland und dem Bund Wahrend die vorsorgliche Absuche eines Baugrundstuckes z B vom Bauherrn zu tragen ist ubernimmt das Land die Massnahmen der Gefahrenabwehr Entscharfung Abtransport und Vernichtung Der Bund beteiligt sich in den Fallen an den Kosten in denen die Gefahr von ehemals reichseigenen Kampfmitteln ausgeht Allerdings hat aufgrund der foderalistischen Struktur jedes Bundesland hierzu seine eigenen Regeln bezuglich der Finanzierungsgrundsatze Bei dem Niedersachsischen Landesamt fur Bau und Liegenschaften ist die Leitstelle des Bundes fur Kampfmittelraumung angesiedelt Ihre Aufgaben sind baufachliche Beratung aller Bauverwaltungen der Lander und Liegenschaftsverwaltungen des Bundes auf Anforderung bei der Aufstellung von objektbezogenen Fachkonzepten und Verhandlungen mit Genehmigungsbehorden durch eigene vom Bund ernannte Sachverstandige Entwicklung von DV Konzepten zur Datenerfassung fuhrung und nutzung Zusammenfuhren von Fachdaten aus den Landern in zentralen Datenbanken fur die ubergreifende Nutzung einschliesslich der Qualitatskontrolle der Daten sowie Qualitatsmanagement durch organisatorische und methodische Verfahrensbeschreibungen Erstellen von Arbeitshilfen Handlungsanleitungen und Handlungsanweisungen Durchfuhren von Schulungen fur die Bauverwaltungen der Lander und Liegenschaftsverwaltungen Militarische KampfmittelabwehrTatigkeitsabzeichen fur Soldaten der Bundeswehr im KampfmittelraumdienstDetonator der US MarinesMinenentscharfroboter tEODor der Bundeswehr beim Zerstoren einer simulierten Sprengfalle Der zivile Begriff Kampfmittelbeseitigung entspricht dem militarischen Begriff Kampfmittelabwehr die in der Bundeswehr eine Unterstutzungsaufgabe ist Sie umfasst alle Massnahmen gegen Gefahrdungen durch nicht explodierte Kampfmittel und tragt so dazu bei die Einsatzbereitschaft im gesamten Aufgabenspektrum zu gewahrleisten Die Befahigung zur Kampfmittelabwehr wird sichergestellt indem vornehmlich Spezialisten bzw spezielle Krafte zusammenwirken sowie besondere Mittel Verfahren und Massnahmen angewendet werden Die Kampfmittelabwehrschule in Stetten am kalten Markt ist die zentrale Ausbildungseinrichtung der Bundeswehr fur Kampfmittelabwehr Bei der Kampfmittelabwehr wurde zwischen Kampfmittelraumung und Kampfmittelbeseitigung unterschieden mittlerweile ist dies zusammengefasst als Kampfmittelabwehr KpfmAbw Leicht Mittel oder Kampfmittelabwehr Schwer in der Pioniertruppe Wobei die KpfmAbw L M der Kampfmittelbeseitigung ahnelt und die KpfmAbw S der Kampfmittelraumung Kampfmittelraumung Sie erfolgt durch Spezialisten bzw spezielle Krafte der Streitkrafte und ist das Wegschaffen oder Unschadlichmachen bestimmter Kampfmittel mit eingefuhrten Mitteln und Verfahren der Pioniertruppe und umfasst die Erkundung das Suchen die Identifizierung und oder das Vernichten bestimmter Kampfmittel durch Sprengverfahren bzw Minenraumverfahren Kampfmittelraumung erfolgt in der Regel im Rahmen des Gefechts der verbundenen Waffen bzw des Einsatzes der verbundenen Krafte um die Bewegungen eigener Krafte zu fordern sowie Einsatzvoraussetzungen zu schaffen Sekundarschaden konnen dabei in Kauf genommen werden Kampfmittelbeseitigung Kampfmittelbeseitigung erfolgt durch Spezialisten bzw spezielle Krafte der Bundeswehr Es ist das umfassende Unschadlichmachen aller Kampfmittel mit samtlichen eingefuhrten sowie modifizierten Verfahren und Mitteln und schliesst das Beseitigen behelfsmassiger Sprengvorrichtungen ein Sie umfasst die unterschiedlichen Verfahren der Erkundung die Identifizierung die Feldauswertung das Unschadlichmachen Bergen und die endgultige Beseitigung von nicht explodierten Kampfmitteln Sie kann sich ebenfalls auf das Unschadlichmachen und oder die Beseitigung von Kampfmitteln erstrecken die infolge von Beschadigungen oder Mangeln nicht mehr handhabungs oder transportsicher sind Sekundarschaden sollen dabei grundsatzlich vermieden werden Der Unterschied ist insbesondere in den Auswirkungen auf die Umgebung Sekundarschaden zu sehen Wahrend bei der Kampfmittelraumung etwa durch einen Minenraumpanzer die taktischen Belange im Vordergrund stehen und Schaden in der Umgebung in Kauf genommen werden der Bombenblindganger wird weggesprengt will die Kampfmittelbeseitigung derartige Schaden grundsatzlich vermeiden Bombenblindganger wird entscharft Die englischsprachige Abkurzung ist EOD Explosive Ordnance Disposal sowie IEDD Improvised Explosive Device Disposal Beseitigung improvisierter Kampfmittel EOR Explosive Ordnance Reconnaissance ist die Aufklarung von Kampfmitteln durch die Truppe und Spezialkrafte Diese Bezeichnungen werden auch durch die Bundeswehr innerhalb des Einsatzes der NATO benutzt Bei der Marine sind die Minentaucher der Minentaucherkompanie fur die Kampfmittelbeseitigung zustandig Diese unterstutzen auch Krafte des Heeres bei Landoperationen in der Kampfmittelbeseitigung Kampfmittelbeseitigung internationalInternational wird Kampfmittelbeseitigung oft mit dem englischsprachigen Begriff Demining bezeichnet Studien dazu wurden unteren anderem von der University of Western Australia herausgegeben Die United States Environmental Protection Agency ist zentral fur die USA fur Aufgaben des Kampfmittelraumdienstes zustandig und arbeitet mit dem Office of the Under Secretary of Defense For Acquisition Technology and Logistics Washington insbesondere bezuglich der Gefahreneinschatzung zusammen Siehe auchGEKA Munitionsaufklarung Minensuchnadel Munitionsfischerei Altlasten in den Meeren SM EOD ein Gerat zur beruhrungsfreien Kampfmittelbeseitigung Unkonventionelle Spreng und Brandvorrichtung Wasser Abrasiv Suspensions Strahlschneiden zur Bomben EntscharfungLiteraturFlorian Englert Die Storerhaftung der Bundesrepublik Deutschland im Zusammenhang mit Kampfmitteln Werner Verlag Neuwied 2016 ISBN 978 3 8041 1384 8 Englert Grauvogl Maurer Handbuch des Baugrund und Tiefbaurechts 5 Auflage Werner Verlag 2016 ISBN 978 3 8041 1383 1 D 587 1 Minensuchgerat Tempelhof 41 Beschreibung und Bedienung Vom 1 4 1943 Militarische Vorschrift ISBN 978 3 7504 2313 8WeblinksCommons Kampfmittelbeseitigung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kampfmittelaltlasten in Deutschland Ein Uberblick 07 2022 Ausarbeitung Wissenschaftlicher Dienst des Deutschen Bundestages Ubersicht uber aktuelle Moglichkeiten der Kampfmittelsondierung und Kampfmittelbeseitigung Liegenschaftsinformationssystems Aussenanlagen des Bundes Gesetz uber explosionsgefahrliche Stoffe Sprengstoffgesetz SprengG Kampfmittelbeseitigung KMBD des Landes 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